Interview Gerd Spittler
Interview Gerd Spittler
Interview Gerd Spittler
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Afrikawissenschaften ein zentrales Fach.<br />
Es gibt sicher verschiedene Gründe für dieses Selbstverständnis, marginal zu sein: Zum einen existiert keine Form von<br />
Stolz auf die Fachtradition, denn die Art, wie die Ethnologen sich diese vergegenwärtigen, führt nicht gerade dazu, auf<br />
sie stolz zu sein. Man kann ja die politische Ausrichtung diverser früher Fachvertreter durchaus kritisieren, aber ich<br />
finde, die deutsche Ethnologie - und sie war bis zum Zweiten Weltkrieg in vielen Bereichen führend - ist es auch heute<br />
noch wert, sich mit ihr auseinanderzusetzen und an sie anzuknüpfen. Auch die Franzosen und Engländer mögen ihre<br />
frühen Figuren kritisieren, aber es ist ganz klar, dass sie sich jeweils als Teil einer stolzen Tradition fühlen und daraus<br />
ihr Selbstbewusstsein beziehen. Zudem ist die deutsche Ethnologie in der Öffentlichkeit kaum präsent, auch das ist ein<br />
großer Unterschied zu Frankreich, England oder den USA.<br />
<strong>Interview</strong> mit <strong>Gerd</strong> <strong>Spittler</strong> vom 06.11.2009, durchgeführt in Berlin (Freigabe durch G. <strong>Spittler</strong> am 21.07.2011)<br />
Transkription: Claire Spilker, Edierung: Vincenz Kokot<br />
Ansprechpartner: Dieter Haller (dieter.haller@rub.de) Internet: www.germananthropology.de<br />
10