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Rubriken/Rubriques - Geomatik Schweiz

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Tribune<br />

Bessere Zielausrichtung der Direktzahlungen<br />

Die Direktzahlungen sollen künftig konsequent auf die von der Bevölkerung gewünschten gemeinwirtschaftlichen<br />

Leistungen der Landwirtschaft ausgerichtet werden. In einem am 6. Mai<br />

2009 verabschiedeten Bericht schlägt der Bundesrat eine Weiterentwicklung des heutigen Direktzahlungssystems<br />

vor. Massnahmen mit unspezifischer Zielausrichtung sollen durch zielgerichtete<br />

Instrumente ersetzt werden. Dadurch verbessern sich die Wirksamkeit und die Effizienz<br />

des Direktzahlungssystems.<br />

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Neues Faltblatt<br />

<strong>Geomatik</strong>er/in<br />

Im Rahmen der Beratungen zur Agrarpolitik<br />

2011 hat das Parlament eine Motion der Kommission<br />

für Wirtschaft und Abgaben verabschiedet,<br />

die den Bundesrat beauftragt, bis<br />

2009 einen Bericht über die Weiterentwicklung<br />

des Direktzahlungssystems vorzulegen.<br />

Im heute vorgelegten Bericht präsentiert der<br />

Bundesrat eine fundierte Auslegeordnung. Die<br />

relevanten innen- und aussenpolitischen Rahmenbedingungen<br />

sowie die Entwicklungen<br />

bei den Direktzahlungen im Ausland werden<br />

analysiert und Kriterien für ein wirksames und<br />

effizientes Direktzahlungssystem definiert. Ein<br />

zentrales Element des Berichts bildet die Beschreibung<br />

der gemeinwirtschaftlichen Leistungen<br />

und die Definition konkreter Ziele für<br />

jede dieser Leistungen.<br />

Die Einführung des heutigen Direktzahlungssystems<br />

hat zwar zu deutlichen Verbesserungen<br />

in den Bereichen Ökologie und Tierwohl<br />

geführt. Trotzdem werden die definierten Ziele<br />

gegenwärtig nur teilweise erreicht. Dies ist<br />

einerseits darauf zurückzuführen, dass für gewisse<br />

in der Bundesverfassung verankerten<br />

Zielsetzungen (Art. 104 BV) keine spezifischen<br />

Direktzahlungsinstrumente bestehen (z.B. für<br />

die Pflege der Kulturlandschaft), andererseits<br />

sind insbesondere die Massnahmen der allgemeinen<br />

Direktzahlungen zu wenig konsequent<br />

auf die Ziele ausgerichtet. Teilweise beeinträchtigen<br />

letztere sogar die Qualität der natürlichen<br />

Lebensgrundlagen oder hemmen in<br />

unerwünschter Weise die Strukturentwicklung.<br />

Kernelement der vorgeschlagenen Weiterentwicklung<br />

des Direktzahlungssystems ist daher<br />

die Verbesserung der Zielausrichtung. Der Bundesrat<br />

schlägt fünf permanente Direktzahlungsinstrumente<br />

vor, die jeweils nach deren<br />

Hauptzielsetzung benannt sind:<br />

1. Kulturlandschaftsbeiträge zur Offenhaltung<br />

der Kulturlandschaft;<br />

2. Versorgungssicherheitsbeiträge zur Erhaltung<br />

der Produktionskapazitäten für den<br />

Fall von Versorgungsengpässen;<br />

3. Biodiversitätsbeiträge zur Erhaltung und<br />

Förderung der Biodiversität;<br />

4. Landschaftsqualitätsbeiträge zur Erhaltung,<br />

Förderung und Weiterentwicklung vielfältiger<br />

Kulturlandschaften;<br />

5. Tierwohlbeiträge zur Förderung einer Tierhaltung,<br />

die über den Standard des Tierschutzgesetzes<br />

hinausgeht.<br />

Einige der heutigen Direktzahlungstypen sind<br />

in teilweise angepasster Form in das weiterentwickelte<br />

Direktzahlungssystem integriert<br />

(Flächen- und Hangbeiträge sowie ökologische<br />

Direktzahlungen inklusive Bio- und Extensobeiträge),<br />

andere sind nicht mehr vorgesehen<br />

(Beiträge für die Haltung Raufutter verzehrender<br />

Nutztiere und Beiträge für die Tierhaltung<br />

unter erschwerenden Produktionsbedingungen).<br />

Als Voraussetzung für die Ausrichtung<br />

von Direktzahlungen gilt weiterhin die Einhaltung<br />

des ökologischen Leistungsnachweises<br />

(ÖLN). Zur Schliessung von Ziellücken im Umweltbereich<br />

sollen ergänzend zum ÖLN ressourcenschonende<br />

Techniken und betriebliche<br />

Innovationen befristet mit Beiträgen gefördert<br />

werden. Mit der Einführung von sozial motivierten<br />

Anpassungsbeiträgen wird neu klar unterschieden<br />

zwischen den leistungsbezogenen<br />

Direktzahlungen und Zahlungen zur Sicherstellung<br />

einer sozialverträglichen Entwicklung.<br />

Dadurch lassen sich die strukturhemmenden<br />

Wirkungen des heutigen Direktzahlungssystems<br />

stark reduzieren.<br />

Mit dem vorgeschlagenen Konzept werden die<br />

gemeinwirtschaftlichen Leistungen wirksam<br />

und effizient gefördert. Gleichzeitig ist das System<br />

flexibel für unterschiedliche agrarpolitische<br />

Rahmenbedingungen und ist mit den internationalen<br />

Verpflichtungen vereinbar. Die<br />

konkrete Ausgestaltung der Instrumente und<br />

die Mittelverteilung beabsichtigt der Bundesrat<br />

im Rahmen einer Vernehmlassung bzw. einer<br />

Botschaft für eine nächste agrarpolitische<br />

Reformetappe vorzulegen.<br />

Bundesamt für Landwirtschaft<br />

<strong>Geomatik</strong>-CD<br />

CD Géomatique<br />

Fahnen / fanions<br />

T-Shirt, CD-ROM<br />

Publikationen<br />

Sonderhefte <strong>Geomatik</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

www.geomatik.ch<br />

372<br />

Géomatique Suisse 7/2009


Aus- und Weiterbildung<br />

Neue Berufsbildung<br />

<strong>Geomatik</strong>er/in<br />

Zurzeit läuft die Reform der beruflichen Grundbildung<br />

mit den drei Schwerpunkten amtliche<br />

Vermessung, Geoinformatik und Kartografie.<br />

Die neue Bildungsverordnung wird voraussichtlich<br />

Anfang 2010 in Kraft treten und auf<br />

Lehrbeginn Herbst 2010 wirksam werden.<br />

Die Entwicklung und Erarbeitung des Bildungsplans<br />

und die laufende Vernehmlassung<br />

haben immer wieder zu Fragen und Diskussionen<br />

zu den einen oder anderen Themen geführt.<br />

In den kommenden Monaten werden<br />

wir an dieser Stelle einige dieser Punkte aufgreifen<br />

und näher erläutern. Dieselben Themen<br />

werden auch in einem begleitenden Dokument<br />

zum Bildungsplan zusammengefasst<br />

und verfügbar sein. Die hauptsächliche Informationsquelle<br />

zur neuen Berufsbildung für<br />

Lernende, Ausbildende und Interessierte ist die<br />

Webseite www.berufsbildung-geomatik.ch.<br />

Diese wird in den nächsten Monaten laufend<br />

ausgebaut und sämtliche Dokumente, Hilfsmittel<br />

und Informationen zur neuen Berufsbildung<br />

sind dort jeweils in der aktuellsten Version<br />

erhältlich.<br />

Die Bildungsverordnung und der Bildungsplan<br />

sind dabei die zwei zentralen Dokumente für<br />

die neue Berufsbildung. Erstere beschreibt die<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen und ist<br />

weitgehend standardisiert für alle Berufe, die<br />

in der <strong>Schweiz</strong> ausgebildet werden. Der Bildungsplan<br />

enthält die jeweils konkreten Ausbildungsinhalte<br />

und legt die Bildungsziele für<br />

den Beruf <strong>Geomatik</strong>er/in mit den drei Schwerpunkten<br />

Amtliche Vermessung, Geoinformatik<br />

und Kartografie fest. Die drei Zielebenen<br />

der Leit-, Richt- und Leistungsziele beschreiben<br />

dabei die beruflichen Handlungssituationen<br />

der Berufsbildung und die Fähigkeiten von<br />

ausgelernten Fachleuten. Ganz konkret werden<br />

in den drei Lernorten Betrieb, überbetriebliche<br />

Kurse und Berufsfachschule die jeweiligen<br />

mess- und prüfbaren Leistungsziele<br />

ausgebildet. Wobei die betrieblichen Leistungsziele<br />

etwa 80% der Ausbildung im<br />

Betrieb abdecken. Als Hilfsmittel für die Ausbildung<br />

im Betrieb wird eine Empfehlung entwickelt,<br />

welche die auszubildenden Leistungsziele<br />

den einzelnen Lehrjahren zuordnet.<br />

Der nächste Artikel an dieser Stelle wird sich<br />

mit dem Thema Wahl des Schwerpunkts beschäftigen.<br />

Reformkommission<br />

Susanne Bleisch, Daniel Rupp<br />

La nouvelle formation<br />

professionnelle du<br />

géomaticien / de la<br />

géomaticienne<br />

La réforme actuelle de la formation professionnelle<br />

initiale est en cours; elle comprend<br />

les trois domaines spécifiques que sont la mensuration<br />

officielle, la géoinformatique et la cartographie.<br />

Selon toute probabilité, la nouvelle<br />

ordonnance sur la formation entrera en vigueur<br />

en début 2010 et déploiera ses effets<br />

pour le début des apprentissages en automne<br />

2010.<br />

La mise au point du plan de formation et la<br />

consultation en cours ont souvent provoqué<br />

des discussions et des questions en rapport<br />

avec tel ou tel sujet. Nous reviendrons sur certains<br />

de ces points dans nos prises de position<br />

dans les mois à venir et nous les commenterons<br />

de manière plus approfondie. Les mêmes<br />

sujets feront l’objet d’un résumé, disponible<br />

dans un document accompagnant le plan de<br />

formation. Le site Internet www.formationgeomatique.ch<br />

constituera la source de référence<br />

principale, relative à la nouvelle formation<br />

professionnelle pour les apprentis, les formateurs<br />

et les personnes intéressées. Sa mise<br />

au point est en cours et son développement<br />

ultérieur, dans les mois à venir, comprendra la<br />

mise à disposition de toute documentation, de<br />

toutes les informations et de tous les moyens<br />

Der Bildungsplan enthält die konkreten Ausbildungsinhalte und legt die Bildungsziele fest.<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>Schweiz</strong> 7/2009 373


Formation, formation continue<br />

auxiliaires, dans leur version la plus actuelle.<br />

Les documents clés de la nouvelle formation<br />

sont l’ordonnance et le plan de formation y relatifs.<br />

Le premier document décrit les conditions<br />

juridiques cadres; il est largement standardisé,<br />

par analogie aux autres ordonnances,<br />

s’appliquant à toutes les professions pour lesquelles<br />

il existe une formation en Suisse. Le<br />

plan de formation contient dans chaque cas le<br />

contenu exact de l’enseignement et définit les<br />

objectifs de formation pour le métier du géomaticien<br />

/ de la géomaticienne, dans les trois<br />

domaines spécifiques, à savoir la mensuration<br />

officielle, la géoinformatique et la cartographie.<br />

Les trois niveaux d’objectifs que ont les<br />

objectifs généraux, les objectifs particuliers et<br />

les objectifs évaluateurs décrivent les situations<br />

professionnelles dans l’enseignement du métier<br />

et les compétences des professionnels qui<br />

ont achevé leur formation initiale. Les trois lieux<br />

d’apprentissage, à savoir l’entreprise formatrice,<br />

les cours interentreprises et l’école professionnelle<br />

concourent à la formation pratique<br />

et spécifique des objectifs évaluateurs correspondants,<br />

mesurables et soumis à l’examen. A<br />

noter que les objectifs évaluateurs de l’entreprise<br />

formatrice couvrent près de 80% de la<br />

formation en entreprise. Un guide sera développé<br />

à titre d’outil, présentant des recommandations<br />

pour la formation en entreprise et<br />

classant par année d’apprentissage les objectifs<br />

évaluateurs faisant l’objet de la formation.<br />

Le prochain article à paraître dans cette rubrique<br />

traitera le sujet «choix du domaine spécifique».<br />

FGS-Zentralsekretariat:<br />

Secrétariat central PGS:<br />

Segretaria centrale PGS:<br />

Schlichtungsstelle<br />

Office de conciliation<br />

Ufficio di conciliazione<br />

Flühlistrasse 30 B<br />

3612 Steffisburg<br />

Telefon 033 438 14 62<br />

Telefax 033 438 14 64<br />

www.pro-geo.ch<br />

Stellenvermittlung<br />

Auskunft und Anmeldung:<br />

Service de placement<br />

pour tous renseignements:<br />

Servizio di collocamento<br />

per informazioni e annunci:<br />

Alex Meyer<br />

Rigiweg 3, 8604 Volketswil<br />

Telefon 01 908 33 28 G<br />

Bildungszentrum<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Anmeldung und detaillierte Infos unter<br />

www.biz-geo.ch.<br />

GIS-Aufbau<br />

Daten: Freitag, 14., Samstag, 15. und Donnerstag,<br />

27. August 2009 sowie Freitag, 4.<br />

und Freitag, 11. September 2009<br />

Ort: BBZ, Zürich<br />

Kosten: Fr. 1100.–, Nichtmitglied Fr. 1320.–<br />

Anmeldung: bis 14. Juli 2009<br />

Leitungskataster<br />

Daten: Montag, 5. und Dienstag, 6. Oktober<br />

2009<br />

Ort: Luzern<br />

Kosten: Fr. 400.–, Nichtmitglied Fr. 480.–<br />

Anmeldung: bis 5. September 2009<br />

IT Sicherheit<br />

Daten: Freitag, 23. Oktober 2009<br />

Ort: BBZ, Zürich<br />

Kosten: Fr. 200.–, Nichtmitglied Fr. 240.–<br />

Anmeldung: bis 23. September 2009<br />

Kataster<br />

Daten: Freitag, 23. Oktober 2009<br />

Ort: BBZ, Zürich<br />

Kosten: Fr. 200.–, Nichtmitglied Fr. 280.–<br />

Anmeldung: bis 23. September 2009<br />

Umwelttechnik<br />

Daten: Samstag, 31. Oktober und Samstag, 7.<br />

und 14. November 2009<br />

Ort: HSR, Rapperswil<br />

Kosten: Fr. 700.–, Nichtmitglied Fr. 840.–<br />

Anmeldung: bis 30. September 2009<br />

Centre de formation<br />

Géomatique Suisse<br />

Formation de technicien en géomatique<br />

BF et formation continue dans la<br />

branche de la géomatique<br />

Renseignements et inscriptions sous www.<br />

cf-geo.ch<br />

Séance d’information pour<br />

cours modulaires<br />

Le centre de formation géomatique suisse de<br />

l'association PGS organise les cours modulaires<br />

pour l'obtention du brevet fédéral de technicien<br />

en géomatique. Ces cours peuvent être<br />

également suivis comme formation continue.<br />

Toutes les informations ainsi que les descriptifs<br />

des modules sont à disposition sur Internet<br />

www.cf-geo.ch.<br />

En janvier 2010, commencera le prochain cycle<br />

d’étude pour l’obtention du brevet de technicien<br />

en géomatique. Il s’étendra sur trois ans<br />

au minimum pour les candidats au brevet<br />

fédéral, mais est également ouvert à chaque<br />

personne qui désire suivre une formation continue<br />

dans le domaine de la géomatique.<br />

Que vous soyez enseignant, candidat au brevet<br />

fédéral, organisateur, expert, membre de<br />

la commission d’assurance qualité (AQ), employeur<br />

ou juste intéressé à la formation continue,<br />

vous êtes les bienvenus au<br />

Centre de congrès de la Longeraie à Morges,<br />

le jeudi 8 octobre 2009 à 18h30.<br />

Accès sur www.lalongeraie.ch<br />

Lors de cette séance, nous vous présenterons<br />

la formation dans son ensemble ainsi que les<br />

quelques changements dans les modules. A<br />

cette occasion, nous fêterons la fin de forma-<br />

374<br />

Géomatique Suisse 7/2009


Mitteilungen<br />

tion de la seconde volée de techniciens et accueillerons<br />

les futurs étudiants pour la troisième<br />

volée.<br />

Les discussions pourront se prolonger autour<br />

d’un apéritif dînatoire qui suivra la séance d'information.<br />

Nous vous attendons nombreux et nous réjouissons<br />

de vous rencontrer.<br />

Centre de formation<br />

géomatique suisse (Romandie)<br />

<strong>Geomatik</strong> mit Tradition<br />

und Zukunft<br />

Xaver Imfeld und seine Zeit, Vermessung<br />

und Kartografie heute<br />

Ausstellung und Jubiläumstagung<br />

Veranstalter:<br />

Institut für Geodäsie und Photogrammetrie<br />

ETHZ, Institut für Kartografie ETHZ, geosuisse,<br />

IG Xaver Imfeld<br />

Xaver Imfeld (1853–1909)<br />

Meister der Alpentopografie<br />

Der Zentralschweizer Ingenieur-Topograf Xaver<br />

Imfeld (1853–1909) war der bedeutendste<br />

<strong>Schweiz</strong>er Panoramazeichner, Reliefkünstler,<br />

Kartograf und Planer von Bergbahnen seiner<br />

Zeit. Von 1876 bis 1890 war er beim<br />

Eidgenössischen Topographischen Bureau –<br />

heute Bundesamt für Landestopografie swisstopo<br />

– tätig. Bei mehr als zwanzig Blättern des<br />

Siegfriedatlas war er verantwortlich für deren<br />

topografische Aufnahme. Er zeichnete über<br />

vierzig Gebirgspanoramen, modellierte dreizehn<br />

Alpenreliefs und war zuständig für zahlreiche<br />

Bergbahnprojekte sowie für die Projektierung<br />

der Sustenpassstrasse. Für seine Verdienste<br />

um die Darstellung der Gebirgswelt<br />

erhielt er verschiedene internationale Auszeichnungen<br />

und wurde 1901 Ehrenmitglied<br />

des <strong>Schweiz</strong>er Alpen-Clubs SAC, dann auch<br />

des Club Alpin Français und des Deutschen und<br />

Österreichischen Alpenvereins. Seine Arbeiten<br />

faszinieren durch die unvergleichliche Genauigkeit<br />

und die künstlerische Qualität. Er hinterliess<br />

ein beeindruckendes Werk.<br />

<strong>Geomatik</strong> heute und morgen<br />

Der immer noch ungewohnte Begriff <strong>Geomatik</strong><br />

schliesst Geodäsie und Geoinformatik ein.<br />

Beide Teilbereiche der <strong>Geomatik</strong> haben in den<br />

letzten Jahren umwälzende Veränderungen<br />

erfahren. Innovative Messtechniken und Auswertealgorithmen<br />

sind entwickelt worden, um<br />

die neuen Aufgaben insbesondere der kinematischen<br />

Anwendungen zu ermöglichen.<br />

Auch Jahrhundertbauwerke wie AlpTransit<br />

oder bau- und vermessungstechnische Herausforderungen<br />

der Durchmesserlinie Bahnhof<br />

Zürich sind ohne diese Entwicklungen nicht<br />

denkbar. Ebenso wurde die Geoinformatik<br />

auch durch den Konkurrenzdruck von kommerziellen<br />

Internetangeboten wie Google<br />

Earth und Virtual Earth und den Aufbau von<br />

nationalen Geodaten-Infrastrukturen beeinflusst.<br />

Dieser äusserst dynamische Prozess ist<br />

nicht abgeschlossen, sondern setzt sich mit<br />

neuen Aufgabengebieten fort. Dabei wird<br />

nicht mehr nur die geometrische Erfassung<br />

und Darstellung von Bedeutung sein, sondern<br />

auch Planungs-, Umwelt- und Energieaspekte<br />

werden zunehmend in den Aufgabenbereich<br />

gelangen.<br />

Ausstellung 19. August bis 3. September<br />

2009<br />

Foyer Physikgebäude ETH-Hönggerberg<br />

Vernissage Mittwoch, 19. August 2009, 16.00<br />

Uhr<br />

Begrüssung durch Prof. Lorenz Hurni, Departementsvorsteher<br />

D-BAUG, und Prof. Hilmar<br />

Ingensand, Studiendelegierter <strong>Geomatik</strong> und<br />

Planung D-BAUG, sowie Madlena Cavelti, Klara<br />

Spichtig, Thomas Glatthard, IG Xaver Imfeld<br />

Tagungsprogramm 3. September 2009<br />

HPH G2 Physikgebäude ETH-Hönggerberg<br />

• Grussworte Prof. Lorenz Hurni, Departementsvorsteher<br />

D-BAUG, Fridolin Wicki, Stv.<br />

Direktor swisstopo, Jürg Kaufmann, Präsident<br />

geosuisse<br />

• Xaver Imfeld – die Persönlichkeit (Klara Spichtig,<br />

Leiterin Historisches Museum Obwalden,<br />

IG Xaver Imfeld)<br />

• Xaver Imfeld und das Eidgenössische Topographische<br />

Bureau (Martin Rickenbacher, Ingenieur-Topograf,<br />

swisstopo)<br />

• Imfelds Felsdarstellung auf Karten, Panoramen<br />

und Reliefs (Madlena Cavelti, Geografin,<br />

Cartografica Helvetica)<br />

• Imfelds Bahn- und Strassenbauprojekte (Paul<br />

Caminada, Ingenieur, IG Xaver Imfeld)<br />

• Kartenherstellung zur Zeit Imfelds (Hans-Uli<br />

Feldmann, Kartograf, Chefredaktor Cartographica<br />

Helvetica)<br />

• Panoramen in multimedialen Atlanten (Prof.<br />

Lorenz Hurni, Institut für Kartografie ETHZ)<br />

• <strong>Geomatik</strong> heute und morgen (Prof. Hilmar<br />

Ingensand, Institut für Geodäsie und Photogrammetrie<br />

ETHZ)<br />

• Vom Alpenrelief zum virtuellen Flug über die<br />

Landschaft (David Grimm, Assistent Institut<br />

für Geodäsie und Photogrammetrie ETHZ)<br />

• Finissage Ausstellung Xaver Imfeld im Foyer<br />

Physikgebäude mit Apéro<br />

Informationen und Anmeldung:<br />

www.igp.ethz.ch/news/imfeld<br />

www.xaverimfeld.ch<br />

Landmanagement in der<br />

Raumentwicklung<br />

8. September 2009, ETH Hönggerberg<br />

Veranstalter:<br />

IRL-ETHZ, geosuisse, FSU, svu-asep, FVW/SIA,<br />

SIA-BWL, Forum Meliorationsleitbild,<br />

CHAGRAM, VSVAK, BLW<br />

Der politische Prozess für die Revision des RPG<br />

benötigt offensichtlich mehr Zeit als ursprünglich<br />

angenommen. Die Ungewissheit<br />

bei den interessierten Gremien und in der Fachwelt<br />

wird grösser, ob mit den anvisierten Zielen<br />

und vorgesehenen Massnahmen im kommenden<br />

Raumkonzept <strong>Schweiz</strong> und in der<br />

Gesetzgebung eine nachhaltige Raumentwicklung<br />

erreicht wird. Die divergierenden Interessen<br />

und Handlungsfelder sowie der vielfach<br />

fehlende politische Wille erschweren die<br />

Durchsetzung der Zielvorgaben und führen zu<br />

einem mangelhaften Vollzug. An diesem Punkt<br />

setzt die Tagung an und stellt die Forderungen<br />

aus Kreisen des Umweltschutzes, der Landwirtschaft<br />

und des Tourismus dar. Dabei werden<br />

die Forderungen spezifisch in Bezug auf<br />

Landmanagementmethoden und -anwendungen,<br />

die für die Raumentwicklung wichtig sind,<br />

durchleuchtet. Anhand von konkreten Beispielen<br />

werden unkonventionelle und traditionelle<br />

Lösungsansätze dargelegt und zur Diskussion<br />

gestellt. Dabei spielen Lösungsansätze<br />

über institutionelle Grenzen hinweg eine<br />

wesentliche Rolle. Die Synthese der Referate<br />

wird der Ausgangspunkt für die Podiumsdiskussion<br />

mit den Referenten unter Einbezug der<br />

Zuhörer sein. Die Diskussion soll Hinweise für<br />

die Deblockierung des Vollzuges liefern. Neben<br />

den Referaten ist genügend Zeit für Fachdiskussionen<br />

unter den Teilnehmern sowie mit<br />

den Referenten am Mittag, in der Synthesediskussion<br />

und beim anschliessenden Aperitif<br />

vorgesehen, so dass auch das Networking Platz<br />

finden sollte.<br />

Information und Anmeldung:<br />

Institut für Raum- und Landschaftsentwicklung<br />

ETH Zürich<br />

Tel. 044 633 29 81, Fax 044 633 11 02<br />

tagung@nsl.ethz.ch, www.irl.ethz.ch<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>Schweiz</strong> 7/2009 375


Communications<br />

FIG Working Week 2009 in<br />

Eilat, Israel<br />

Vom 4. bis 8. Mai 2009 führte FIG in Eilat die<br />

diesjährige Arbeitswoche unter dem Motto<br />

«Surveyors Key Role in Accelerated Development»<br />

durch. Diese Veranstaltung umfasste<br />

die Generalversammlung in zwei Teilen und ein<br />

wissenschaftliches Programm mit über 200<br />

Vorträgen. Die Plenarsitzungen befassten sich<br />

mit Fragen des Katastrophenmanagements<br />

am Beispiel der Erdbeben längs der Tote-Meer-<br />

Falte und mit den Grundfragen der Entwicklung<br />

des Berufs. Ein gesellschaftlicher Höhepunkt<br />

war das Gala-Dinner bei den King Salomon<br />

Pillars in der Wüste bei den ehemaligen<br />

Timna Kupferminen. Eine technische Exkursion<br />

führte an die Grenzen zu Jordanien und<br />

Ägypten, wo die schwierigen Verhandlungen<br />

zur Festlegung der internationalen Grenzen erläutert<br />

wurden.<br />

Die Vertreter der <strong>Schweiz</strong> waren Jürg Kaufmann,<br />

Präsident geosuisse, Dr. Daniel Steudler,<br />

Delegierter von geosuisse in der Kommission<br />

7 «Kataster und Landmanagement» und<br />

Manohar Velpuri, ein indischer Student an der<br />

ETH Zürich. Manohar präsentierte das Papier<br />

«Role of Land Administration in Sustainable<br />

Developemnt – Coutry Case Studies of India<br />

and Switzerland». Kollege Dr. Theo Engel hatte<br />

einen Vortrag über die positiven Effekte der<br />

Modellierung des Bahnnetzes mittels Koordinaten<br />

und das damit verbundene Entwicklungspotenzial<br />

für ein umfassendes Bahn-Infrastruktur-Management-System<br />

vorbereitet,<br />

der von Jürg Kaufmann vorgetragen wurde.<br />

Rund 650 Fachleute aus 65 Nationen nahmen<br />

an den verschiedenen Veranstaltungen teil. Die<br />

FIG-Stiftung (FIG Foundation) veranstaltete ein<br />

Nachtessen zwecks Äufnung des Kapitals für<br />

die Förderung der Aus- und Weiterbildung von<br />

jungen Fachleuten. Einzelheiten können auf<br />

der FIG Homepage www.fig.net eingesehen<br />

werden.<br />

Generalversammlung<br />

Die diesjährige Generalversammlung behandelte<br />

vor allem statutarische Fragen. Ein Antrag<br />

von geosuisse, die fordert, dass ein Kandidat<br />

sich bei Wahlen nicht gleichzeitig für<br />

mehrere Funktionen von FIG bewerben darf,<br />

passierte erfreulicherweise oppositionslos. Daniel<br />

Steudler informierte über das Vorgehen<br />

der FIG Task Force «Spatially enabled Societies»,<br />

mit deren Leitung er direkt vom FIG-<br />

Council beauftragt wurde. Die Task Force soll<br />

die Fähigkeiten der verschiedenen Gesellschaften<br />

der Welt, mit ihrem Raum umzugehen,<br />

untersuchen und Empfehlungen ausarbeiten,<br />

wie unser Berufsstand zur Verbesserung<br />

dieser Fähigkeiten beitragen kann. Auch<br />

die nächsten Versammlungsorte wurden festgelegt.<br />

2010 findet der FIG-Kongress in Sydney<br />

(Australien) statt, 2011 sind Marrakesch<br />

(Marokko), 2012 Rom (Italien) und 2013 Abuja<br />

(Nigeria) mit Working Weeks an der Reihe.<br />

2014 ist der übernächste Kongress in Istanbul<br />

(Türkei) vorgesehen.<br />

Präsidentenkonferenz und<br />

Generaldirektorentreffen<br />

Die Berichterstattungen der Präsidenten der<br />

nationalen Verbände zeigten, dass sich weltweit<br />

ein Mangel an Fachleuten abzeichnet,<br />

weil die Gewinnung von Nachwuchs sich als<br />

schwierig erweist. Die Anregung des Präsidenten<br />

geosuisse, ein international gültiges<br />

Berufsprofil zu erarbeiten und dabei auch über<br />

die Berufsbezeichnung Surveyor nachzudenken,<br />

wurde vom FIG-Council entgegengenommen.<br />

Alle Präsidenten äusserten sich positiv<br />

zur Organisation und dem Ablauf der Working<br />

Week. Am Treffen der Generaldirektoren<br />

der Kartografie- und Vermessungsverwaltungen,<br />

das zum zweiten Mal abgehalten wurde,<br />

nahm namens swisstopo Daniel Steudler teil.<br />

Eindrücke<br />

Die Eindrücke wurden von FIG-Präsident Stig<br />

Enemark in seiner Schlussbesprechung treffend<br />

wie folgt zusammengefasst: Der Berufsstand<br />

steht im Moment vor allem zwei Herausforderungen<br />

gegenüber, einerseits der<br />

globalen Finanzkrise und dem Klimawechsel.<br />

Die FIG möchte diese Herausforderungen im<br />

Sinne von «you never want a global crisis going<br />

to waste» angehen und die richtigen Schlüsse<br />

daraus ziehen und Antworten finden.<br />

Anlässlich der Working Week hat das Gastland<br />

Israel seine eigenen Herausforderungen und<br />

die Antworten darauf in eindrücklicher Weise<br />

dargestellt. Israels Herausforderungen sind:<br />

grosse Bevölkerungsdichte, rasche Urbanisierung,<br />

Knappheit an Land, knappe Wasserversorgung,<br />

Sicherheit. Die Antworten darauf<br />

sind: hoher Standard betreffend Vermessung<br />

und Kataster, eigene Satelliteninfrastruktur,<br />

Change management, Bereitschaft für Krisen<br />

und Notfälle.<br />

Die Möglichkeit der peer-reviewed Papers wurde<br />

weiter ausgebaut und hat sich positiv auf<br />

die Qualität ausgewirkt. Das Forum der «Director<br />

Generals» hat zum zweiten Mal erfolgreich<br />

stattgefunden. Die Arbeit der FIG wird in<br />

Abb. 1: <strong>Schweiz</strong>er Delegation: Jürg Kaufmann, Präsident geosuisse<br />

(Mitte), Dr. Daniel Steudler, Delegierter Kommission 7<br />

(rechts), Manohar Velpuri, Student ETHZ.<br />

Abb. 2: Gala Dinner bei den King Salomon Pillars in der Wüste.<br />

376<br />

Géomatique Suisse 7/2009


Mitteilungen<br />

Abb. 3: FIG-Präsident Stig Enemark.<br />

Kommissions-basierten Sessionen präsentiert<br />

und diskutiert.<br />

Das Engagement mit Afrika trägt weitere<br />

Früchte: An der diesjährigen Working Week<br />

wurde der erste Kommissionsvorsitz an einen<br />

afrikanischen Vertreter vergeben. In der nächsten<br />

Vierjahresperiode werden zwei Working<br />

Weeks in Afrika stattfinden: 2011 in Marokko<br />

und 2013 in Nigeria. Es wurde eine neue Task<br />

Force für Afrika 2010–14 definiert.<br />

Das «Directors General Forum» wurde sehr gut<br />

aufgenommen. Es bietet die Gelegenheit,<br />

Kontakte auf globaler Ebene zu knüpfen, in Eilat<br />

waren 20 Direktoren oder ihre Vertreter anwesend,<br />

das Forum wird beim kommenden<br />

FIG-Kongress in Sydney weiter ausgebaut und<br />

durch den Surveyor-General von New South<br />

Wales betreut.<br />

Die Hauptthemen, die sich aus den Präsentationen<br />

an der Working Week herauskristallisiert<br />

haben, waren in Stichworten:<br />

• Geo-Information-Management: «place matters,<br />

everything happens somewhere», webbasierte<br />

Daten und Dienstleistungen sind<br />

zentral. Geoinformation ist mobil geworden.<br />

Geoinformation liefert eine starke Basis für<br />

nachhaltige Aktionen.<br />

• Emergency-Management: Erdbeben sind<br />

nicht gefährlich, gefährdet sind vor allem die<br />

Gebäude. Gefahren können nicht verändert<br />

werden, wir können aber die Risiken managen.<br />

• Measurement-Management: Von lokaler zu<br />

globaler Positionierungsinfrastruktur. Den<br />

gesamten Messprozess beherrschen, nicht<br />

nur den Knopfdruck.<br />

Als Beitrag zur Lösung der globalen Krisen und<br />

Milleniumsentwicklungsziele arbeitet die FIG<br />

an folgenden Themen: Klimaänderung, Nahrungsknappheit,<br />

Energieknappheit, urbanes<br />

Wachstum, Umweltprobleme, Naturkatastrophen,<br />

globale Finanzkrise. Alle diese Herausforderungen<br />

haben Bezug zum verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Land und dem Landmanagement:<br />

Die «surveyors» – die Landprofis<br />

– spielen hier eine Schlüsselrolle!<br />

Dem ist nichts beizufügen.<br />

Jürg Kaufmann, Präsident geosuisse<br />

Europäischer Tag des<br />

Denkmals 2009<br />

Der Europäische Tag des Denkmals 2009, der<br />

in der <strong>Schweiz</strong> am 12./13. September stattfindet,<br />

möchte die Besuchenden zu einem Perspektivenwechsel<br />

einladen: Das Thema «Am<br />

Wasser» gibt Anlass, unsere Kulturlandschaft<br />

und die sie prägenden Elemente vom Wasser<br />

aus in den Blick zu nehmen und dabei aufmerksam<br />

zu werden auf die Veränderungen,<br />

die sich insbesondere seit dem 19. Jahrhundert<br />

kontinuierlich vollzogen haben.<br />

Wer wäscht heute noch am Fluss oder im<br />

Waschhaus? Wo wird das Korn noch in einer<br />

Mühle gemahlen? Wer weiss noch, was eine<br />

Reibe, Stampfe, Bleiche, Walke oder Färberei<br />

ist? Wo gibt es noch Sägen, Papiermühlen,<br />

Pressen, Hammerschmieden, Ölmühlen, die<br />

mit Hilfe des Wassers angetrieben werden?<br />

Wie steht es mit den einst bedeutenden Wasserwegen,<br />

seit sich unser Lebensmittelpunkt<br />

allmählich weg vom Wasser auf die Schiene<br />

und die Strasse verlagert hat? Wo gibt es noch<br />

Bäder aus der Zeit der Reformkultur und<br />

Quaianlagen von den Anfängen des Tourismus<br />

zu entdecken?<br />

Der 16. Europäische Tag des Denkmals kann<br />

dank der finanziellen Unterstützung der Sektion<br />

Heimatschutz und Denkmalpflege des<br />

Bundesamtes für Kultur und der <strong>Schweiz</strong>. Akademie<br />

der Geistes- und Sozialwissenschaften<br />

durchgeführt werden. Als Kooperationspartner<br />

konnten der Bund <strong>Schweiz</strong>er Architekten,<br />

die Fédération Suisse des Véhicules Anciens,<br />

das Kurszentrum Ballenberg Ballenbergkurszentrum,<br />

«Palafittes» – Verein zur Unterstützung<br />

der UNESCO-Welterbe Kandidatur Pfahlbauten<br />

in Seen und Mooren rund um die Alpen,<br />

die Stiftung Landschaftsschutz <strong>Schweiz</strong><br />

und der Verein <strong>Schweiz</strong>. Mühlenfreunde gewonnen<br />

werden.<br />

Pfahlbausiedlung in<br />

Wauwil (LU)<br />

Im luzernischen Wauwil entsteht eine Pfahl -<br />

bausiedlung mit drei Häusern, ein Info-Pavillon<br />

und ein archäologischer Lernpfad. Der sieben<br />

Kilometer lange Pfad führt zu Fundplätzen<br />

im Wauwilermoos. In der Pfahlbausiedlung<br />

können Schulklassen ab September 2009 den<br />

Alltag des Steinzeitmenschen kennenlernen.<br />

Geplant sind verschiedene Projekte wie Knochen<br />

bearbeiten, Pfeilspitzen herstellen oder<br />

Steinbeile schleifen.<br />

Das Wauwilermoos im Kanton Luzern ist eine<br />

der wichtigsten Fundstellen der Steinzeit in<br />

Mitteleuropa. 1856 wurden die ersten Pfahlbauten<br />

ausgegraben. Dutzende von Pfeilspitzen,<br />

Steinbeilen und Kochtöpfen fanden den<br />

Weg in diverse Museen der <strong>Schweiz</strong>. Im Gebiet<br />

wohnten seit dem Rückzug der Gletscher,<br />

also seit 14 000 Jahren vor Christus, Menschen.<br />

Rund um den ehemaligen See – er verlandete<br />

im 19. Jahrhundert – finden sich Spuren<br />

von über 30 mittelsteinzeitlichen Lagerplätzen<br />

sowie Reste mehrerer, teilweise<br />

wiederholt am gleichen Ort übereinander erbauter<br />

Dörfer aus der Jungsteinzeit. Die ältesten<br />

Pfahlbauhäuser der <strong>Schweiz</strong> aus der Zeit<br />

um 4300 vor Christus wurden in Egolzwil gefunden.<br />

Die <strong>Schweiz</strong> will derzeit zusammen mit<br />

Frankreich, Italien und Deutschland erreichen,<br />

dass das Wauwilermoos zusammen mit andern<br />

wichtigen Pfahlbauregionen nördlich der Alpen<br />

als Unesco-Weltkulturerbe anerkannt<br />

wird.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.pfahlbausiedlung.ch<br />

www.geowebforum.ch<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>Schweiz</strong> 7/2009 377


Communications<br />

Ein Jahr GeoGR Web-Portal<br />

Seit rund einem Jahr erfüllt die gemischtwirtschaftliche<br />

GeoGR AG ihren Auftrag zur Koordination<br />

von Angebot und Abgabe räumlicher<br />

Daten im Kanton Graubünden. Die Bedeutung<br />

von Geodaten und die Bedürfnisse<br />

für deren Verwendung im Alltag nehmen<br />

kontinuierlich zu. Der Online-Zugriff über<br />

www.geogr.ch und die direkte Weiterverwendung<br />

der digitalen Daten vereinfachen die Nutzung<br />

immens. Die Liste der flächendeckend<br />

über den ganzen Kanton verfügbaren Geodaten<br />

ist schier endlos. Sie enthält: Grundstücksinformationen<br />

der amtlichen Vermessung,<br />

Übersichtspläne, Zonen- und Nutzungspläne,<br />

Natur- und Landschaftsschutzinventare,<br />

digitale Höhenmodelle und vieles mehr. Das<br />

GeoGR-Web-Portal verzeichnet seit der Aufschaltung<br />

im März 2008 über 12 000 Besucher.<br />

Bisher sind über 10 000 Pläne bis max.<br />

A3 kostenfrei ausgedruckt worden.<br />

Unternehmensauftrag<br />

GeoGR AG führt eine Internet-Plattform, auf<br />

der Geodaten flächendeckend über den Raum<br />

Graubünden gesichtet und direkt online bezogen<br />

werden können. Sie versteht sich als Daten-<br />

und Wissens-Drehscheibe. Sie bündelt<br />

und vermittelt Informationen mit Raumbezug.<br />

Sie bedient die Bedürfnisse der Kunden und<br />

berücksichtigt die Anforderungen der Dateneigentümer.<br />

GeoGR AG fördert den Umgang mit Geodaten<br />

auch ausserhalb der Fachkreise. Die digitale<br />

Aufbereitung von (Geo-)Daten bringt den<br />

Fachbereichen einen direkten Nutzen bei der<br />

Ausführung ihrer Arbeiten. Wenn es gelingt,<br />

vorhandene Geodaten auch ausserhalb des<br />

engen Kreises der Fachleute einzusetzen, so<br />

stellt sich ein zusätzlicher volkswirtschaftlicher<br />

Nutzen ein.<br />

Kundennutzen<br />

Bei GeoGR sind Geodaten jederzeit flächendeckend<br />

abrufbar. Jeder Bürger kann von den<br />

Geodaten profitieren, sei es zur Vorbereitung<br />

von Freizeittätigkeiten, zur Beschaffung von<br />

Plangrundlagen für Verwaltungsverfahren, zur<br />

Unterstützung von Vereinsaktivitäten oder<br />

ganz einfach zur Erweiterung des persönlichen<br />

Wissens. Jede Unternehmung, die raumrelevante<br />

Projekte plant und realisiert, mit Objekten<br />

der Umwelt wirtschaftet, raumbezogene<br />

Projekte und Tätigkeiten beurteilt oder Dienstleistungen<br />

mit Raumdaten anbietet, profitiert<br />

von der raschen Verfügbarkeit aktueller und<br />

flächendeckender Geodaten. Jede Verwaltung<br />

kann ihre Vollzugsaufgaben auf einfach und<br />

rasch zugängliche Grundlagen abstützen.<br />

Firmenprofil<br />

Die gemischtwirtschaftliche GeoGR AG ist eine<br />

Partnerschaft zwischen dem Kanton Graubünden<br />

und den Berufsorganisationen der<br />

Nachführungsgeometer und der Raumplaner.<br />

Juristisch wurde die Firma in die Form einer Aktiengesellschaft<br />

gekleidet. Sie wurde speziell<br />

für den Betrieb der Geodaten-Plattform im Januar<br />

2007 gegründet und ist seit März 2008<br />

operativ. GeoGR führt die Kenntnisse und<br />

Stärken der drei Partner zusammen. Der ge-<br />

schäftsführende Verwaltungsrat ist paritätisch<br />

mit Vertretern der Eigentümergruppen besetzt.<br />

www.geogr.ch – die Lösungsarchitektur<br />

Im Kern der Architektur steht eine Geodatenbank<br />

zur konsistenten und sicheren Verwaltung<br />

der Geodaten des Kantons. Ergänzt wird<br />

dieser Kern um eine multivariable Inputschnittstelle<br />

zur automatischen Annahme der<br />

Online-Datenlieferungen seitens der Datenurheber.<br />

Kundenseitig stehen für die Auswahl<br />

der Daten sowie deren Bezug ein Geodaten-<br />

Viewer integriert mit einem Online-Shop zur<br />

Verfügung. Softwareseitig besteht die von der<br />

TYDAC AG realisierte Lösung aus einer Mischung<br />

von Open Source und propritären Produkten:<br />

UMN MapServer (WebGIS), PostgreSQL/PostGIS<br />

(Geodatenbank), Drupal<br />

(CMS, Shop), Neapoljs (WebGIS-Framework<br />

und -CMS) und FME Server («Drehscheibe»).<br />

Der Datenfluss<br />

Ungefähr 30 Urheber liefern ihre Daten in regelmässigen<br />

Intervallen. Da die Inputschnittstelle<br />

zu GeoGR verschiedene Datenformate<br />

akzeptiert, muss seitens der Lieferanten kein<br />

spezieller Aufwand für die Aufbereitung ihrer<br />

Export-Daten betrieben werden. Die zur Realisierung<br />

der Inputschnittstelle verwendete<br />

Software (FME Server) erlaubt eine Konfigurierung<br />

für über 200 Vektor- und Rasterformate.<br />

Im Falle des Kantons Graubünden konnte<br />

man sich auf einige wenige Formate einigen.<br />

Getreu modernen Grundsätzen des Qualitätsmanagements,<br />

wonach Qualität hergestellt<br />

Abb. 1: Datenfluss und Inputprozesse bei GeoGR.<br />

Abb. 2: Benutzerschnittstelle zum Daten-Download: Mit wenigen<br />

Klicks definiert der Benutzer die räumliche Begrenzung, die Themenwahl<br />

und das Datenformat der Auslieferung und erhält simultan<br />

den Preis angezeigt.<br />

378<br />

Géomatique Suisse 7/2009


Mitteilungen<br />

und nicht im Nachhinein geprüft werden soll,<br />

obliegt die Qualitätssicherung dem Datenurheber.<br />

Dieses Prinzip ist auch ein Gebot der Effizienz,<br />

da die Datenqualität ja bereits für den<br />

Erstzweck der Erhebung in einwandfreier Qualität<br />

vorliegen muss. Die Inputschnittstelle zu<br />

GeoGR prüft in erster Linie auf Vollständigkeit<br />

und Integrität der übermittelten Daten.<br />

Kundenseitig steht ein WebGIS-Viewer zur Suche<br />

und Ansicht der verschiedenen Datenbestände<br />

zur Verfügung. Damit definiert der Benutzer<br />

auch die Datensätze, welche er letztlich<br />

herunterladen will. Er definiert die<br />

entsprechenden Auszüge thematisch und<br />

räumlich. Zur räumlichen Eingrenzung kann er<br />

z.B. die Eckkoordinaten des interessierenden<br />

Gebietes eingeben oder etwa die Verschneidung<br />

mit bestehenden Gemeindegrenzen verlangen.<br />

Sind die Daten bestimmt, so wählt der Benutzer<br />

das Geoformat, in welchem er diese bezie -<br />

hen will, und wechselt über die allgemein bekannte<br />

Taste «Warenkorb» in den Webshop.<br />

Im Hintergrund bereitet FME Server die Daten<br />

zur Auslieferung auf. Ergänzend zum Weg-GIS<br />

Viewer steht auch eine grosse Auswahl an Daten<br />

als «Fertigprodukt» zur Verfügung.<br />

Der Webshop appliziert die Preisregeln des hinterlegten<br />

Preisgefüges und stellt das Datenpaket<br />

zur Auslieferung bereit. Wie von kommerziellen<br />

Internetshops her gewohnt, kann der<br />

Benutzer vielerlei Informationen zu seinen bereits<br />

getätigten Bezügen einsehen und sein Benutzerkonto<br />

selbst verwalten.<br />

Natürlich kann über das hinterlegte Preisgefüge<br />

jede erdenkliche Kombination von preispflichtigen<br />

und frei verfügbaren Datenabgaben<br />

gesteuert werden. Es ist auch möglich,<br />

definierten Kundengruppen spezielle Zahlungsarten<br />

zuzugestehen. So können Mitarbeiter<br />

der Kantonsverwaltung Kontenstellennummern<br />

definieren und Auftragnehmer können<br />

dann damit «bezahlen».<br />

Administration mittels Web Browser<br />

Sämtliche administrativen Aufgaben können<br />

mittels Fernwartung in den Content Management<br />

Systemen des Web-GIS und des Shops<br />

ortsungebunden durchgeführt werden. Ein<br />

simpler Web-Browser genügt.<br />

Erfahrungen nach gut einem Jahr im<br />

produktiven Betrieb<br />

Die Akzeptanz und der Zuspruch von Benutzern<br />

aus der öffentlichen Verwaltung als auch<br />

aus der Privatwirtschaft sind sehr positiv. Monatlich<br />

nutzen zwischen 600 und 700 User die<br />

Dienste von GeoGR, wobei ein Benutzer im<br />

Schnitt zwei bis drei Besuche pro Monat macht.<br />

Zählt man die Anzahl der Downloads und der<br />

Kartenausdrucke, so werden monatlich gut<br />

1000 Bezüge getätigt. Bezüglich Qualitätskriterien<br />

wie einfache Benutzerführung, Antwortgeschwindigkeit<br />

und Verfügbarkeit hat<br />

die Lösung im ersten Jahr der Nutzung ebenfalls<br />

überzeugt.<br />

Weitere Auskünfte:<br />

www.geogr.ch; info@geogr.ch<br />

René Haag, geoexpertise@haagchur.ch<br />

Peter Huser, huser@gis-plan.ch<br />

Flavio Hendry, flavio@tydac.ch<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>Schweiz</strong> 7/2009 379


Associations<br />

FVG/STV / GIG/UTS<br />

Fachgruppe Vermessung und<br />

Geoinformation<br />

Groupement des Ingénieurs<br />

en Géomatique<br />

www.fvg.ch<br />

www.gig-uts.ch<br />

Besichtigung der Mosterei<br />

Möhl AG in Arbon<br />

Am 17. April, anschliessend an die 37. Generalversammlung<br />

der Fachgruppe Vermessung<br />

und Geoinformation (FVG) des Swiss Engineering<br />

STV in Arbon (in Mostindien), fand eine<br />

Führung in der Mosterei Möhl in Arbon mit<br />

anschliessender Degustation statt. Etwa 40<br />

Mitglieder machten sich gestärkt vom Mittag -<br />

essen auf den halbstündigen Spaziergang zur<br />

Mosterei Möhl. Im Saft- und Brennereimuseum<br />

gab es eine kurze Begrüssung und Einführung<br />

in die Geschichte des über 100-jährigen Familienunternehmens,<br />

das mittlerweile in dritter<br />

Generation von den Brüdern Markus und Ernst<br />

Möhl geführt wird. Anschliessend erfolgte eine<br />

Führung von etwa einer bis anderthalb<br />

Stunden durch den Betrieb. Hierbei konnte<br />

man sich ein gutes Bild machen, wie aus dem<br />

Rohstoff ein fertiges Produkt wird. Viele der<br />

Vorgänge funktionieren vollautomatisch und<br />

werden durch einzelne Messstellen überwacht.<br />

Es gibt aber immer noch Vorgänge, die<br />

von Personen bedient oder überwacht werden,<br />

zum Beispiel die Qualitätskontrolle. Nach<br />

der Führung gab es die Möglichkeit, bei der<br />

Degustation eine persönliche Qualitätskon-<br />

trolle der verschiedenen nichtalkoholischen<br />

und alkoholischen Getränke durchzuführen.<br />

Mit der Betriebsführung und der anschliessenden<br />

Degustation blieben keine Fragen<br />

mehr offen zur Bezeichnung der Region als<br />

Mostindien.<br />

Astrid Oechslin<br />

www.geomatik.ch<br />

380<br />

Géomatique Suisse 7/2009


Nouvelles des firmes<br />

Trimble Access – verbinden Sie sich!<br />

Abb. 2: Basissoftware.<br />

Abb. 1: Trimble AccessSync.<br />

Abb. 3: Trimble Connected Community.<br />

Trimble Access bringt Vermessungsteams<br />

im Feld und im Büro<br />

zusammen und ermöglicht den<br />

Austausch von Vermessungsdaten<br />

in einem geschützten Umfeld<br />

durch eine sichere Internetverbindung.<br />

Ihre Vorteile:<br />

• Projekte können schneller vollendet<br />

werden, da Fahrten zwischen<br />

Feld und Büro minimiert<br />

werden können.<br />

• Eventuell fehlende Daten können<br />

nachgesandt werden.<br />

• Erfasste Daten werden sofort<br />

weitergegeben.<br />

• Auf Änderungen am Vermessungsauftrag<br />

kann sofort reagiert<br />

werden.<br />

• Die Aktualisierung von Datensammlungen,<br />

die Verarbeitung,<br />

Analyse und Weitergabe der<br />

Daten werden markant beschleunigt.<br />

• Durch die Online-Verbindung<br />

zwischen allen Mitarbeitenden<br />

eines Projektteams werden der<br />

Arbeitsfluss, die Zusammenarbeit<br />

und die Qualitätskontrolle<br />

nachhaltig verbessert.<br />

Der «Trimble Access Service» verbindet<br />

Ihre Kontrolleinheit mit<br />

dem Internet und Sie haben dadurch<br />

Zugriff auf umfangreiche<br />

Softwareoptionen:<br />

• «GNSS Vorhersage-Service» als<br />

Übersicht über die Satellitenverfügbarkeit<br />

an Ihrem Standpunkt.<br />

• «Trimble AccessSync» (Abb. 1)<br />

ermöglicht die sofortige Synchronisation<br />

zwischen Feldund<br />

Büroeinheit.<br />

Mit den optimierten Workflows<br />

für Spezialanwendungen (z.B.<br />

Strassenvermessung, Tunnelvermessung)<br />

wird der Arbeitsablauf<br />

beschleunigt und vereinfacht, die<br />

Effektivität wird somit gesteigert!<br />

Trimble Access verbessert den<br />

Austausch von Informationen<br />

zwischen Aussen- und Innendienst.<br />

Ergibt sich vor Ort eine Frage,<br />

können digitale Fotos an den<br />

Innendienst geschickt werden.<br />

Die zuständigen Mitarbeiter im<br />

Büro können sich ein Bild über die<br />

Lage machen und gemeinsam mit<br />

dem Aussendienstteam das Problem<br />

lösen. Parallel zur Feldarbeit<br />

können die erfassten Daten auf<br />

Vollständigkeit und Richtigkeit<br />

geprüft werden.<br />

Trimble Access besteht aus vier<br />

Komponenten: einer Basissoftware<br />

(Abb. 2) für alle üblichen<br />

Vermessungsaufgaben, welche<br />

auf der bekannten Survey Controller<br />

Software basiert, den Modulen<br />

für Spezialanwendungen,<br />

dem «Timble Access Service» zur<br />

sicheren Verbindung mit dem Internet<br />

und des Internetportals<br />

«Trimble Connected Community»<br />

(Abb. 3) zum Informationsaustausch.<br />

Trimble Access ist ab sofort verfügbar,<br />

weitere Informationen erhalten<br />

Sie bei uns oder im Internet<br />

www.trimble.com/access.<br />

allnav ag<br />

Ahornweg 5a<br />

CH-5504 Othmarsingen<br />

Telefon 043 255 20 20<br />

Telefax 043 255 20 21<br />

allnav@allnav.com<br />

www.allnav.com<br />

382<br />

Géomatique Suisse 7/2009


Firmenberichte<br />

<strong>Schweiz</strong>erische Bundesbahnen AG baut<br />

grösstes GIS der <strong>Schweiz</strong> mit Intergraph ® -<br />

Technologie auf<br />

Anlagemanagement mit Rail<br />

Geo System auf Basis von<br />

Intergraphs G/Technology<br />

Die <strong>Schweiz</strong>erische Bundesbahnen<br />

SBB AG – Division Infrastruktur<br />

betreibt seit 15 Jahren die Datenbank<br />

der festen Anlagen<br />

(DfA). Diese wird bis zum Herbst<br />

2010 durch das Projekt Rail Geo<br />

System (RGS) abgelöst. Den Zuschlag<br />

zur Lieferung der neuen<br />

Basistechnologie erhielt die Intergraph<br />

(<strong>Schweiz</strong>) AG. Zum Einsatz<br />

kommt Intergraphs G/Technology.<br />

Hinsichtlich der Informationen<br />

über Bau, Projektierung, Unterhalt<br />

und zunehmend auch zum<br />

Betrieb der Bahn-Infrastrukturen<br />

bildet die heutige DfA das Rückgrad<br />

für die SBB AG. Gemessen<br />

am Umfang gespeicherter Objekte,<br />

der Grösse der bewirtschafteten<br />

Fläche und der Zahl der Simultanbenutzer<br />

gilt es als das<br />

grösste Geographische Informationssystem<br />

(GIS) der <strong>Schweiz</strong>. Der<br />

Datenwert des Systems liegt nach<br />

Angaben der SBB AG bei über 120<br />

Millionen <strong>Schweiz</strong>er Franken entsprechend<br />

rund 78 Millionen Euro.<br />

Die Datenbank der festen Anlagen<br />

wird in vielen Geschäftsbereichen<br />

der SBB AG eingesetzt.<br />

Noch existieren jedoch auch andere<br />

parallel betriebene Geoinformationssysteme<br />

und raumbezogene<br />

Datenbanken. Die Division<br />

Infrastruktur der SBB AG will<br />

zukünftig mit Rail Geo System ein<br />

einziges Inventarisierungswerkzeug<br />

sowohl für räumliche als<br />

auch für objektbezogene Anlagen<br />

in allen Anlagebereichen einsetzen.<br />

Das neue RGS wird das<br />

komplette Schienennetz der SBB<br />

als eine technische Gesamtanlage<br />

in einer komplexen Datenbank<br />

verwaltet. Dazu sind sämtliche<br />

Anlagedaten für Planungs-, Unterhalts-<br />

und Erneuerungsarbeiten<br />

erfasst. Damit die vielfältigen<br />

Bauaufgaben zur Erhaltung und<br />

Optimierung des Bahnbetriebs<br />

Benutzeroberfläche G/Technology: Infrastruktur-Darstellung am<br />

Bahnhof Erstfeld, Kanton Uri, <strong>Schweiz</strong>. (Bildquelle: SBB AG.)<br />

wahrgenommen werden können,<br />

soll das neue RGS auch für<br />

Projektierungs- und Planungsarbeiten<br />

zur Verfügung stehen. Die<br />

heutige DfA hat bereits eine zent -<br />

rale Stellung für die Inventarisierung,<br />

die mit dem RGS gestärkt<br />

wird.<br />

«Die Ausrichtung von RGS geht<br />

klar in Richtung Anlagemanagement.<br />

Der Aspekt von aktuellen<br />

Daten, welche zum richtigen Zeitpunkt,<br />

in der richtigen Form mit<br />

dem entsprechenden Medium die<br />

benötigte Information liefert,<br />

wird immer wichtiger. Diese Information<br />

bringt der SBB AG das<br />

Wissen, welches sie täglich tausendfach<br />

benötigt», erläutert die<br />

SBB AG in ihrer offiziellen Mitteilung.<br />

Die Anforderungen an das Projekt<br />

RGS sind vielfältig. So muss bis Ende<br />

2010 eine führende Sockel-<br />

Datenbank für Geodaten bereit<br />

stehen. Die Daten der heutigen<br />

DfA sind verlustfrei in das neue<br />

System zu migrieren. Zudem sind<br />

alle notwendigen Fachschalen<br />

aufzubauen. Die heutigen Umsys -<br />

teme wie zum Beispiel SAP sollen<br />

aus dem RGS heraus unterbrechungsfrei<br />

und operativ einwandfrei<br />

mit Raum- und Sachdaten<br />

bedient werden. Und es soll<br />

die Möglichkeit bestehen, alle<br />

exis tierenden GIS-Lösungen der<br />

SBB AG später als Fachschalen ins<br />

das RGS zu überführen.<br />

Für den Anbieter Intergraph<br />

sprach, dass die zu liefernde GIS-<br />

Software auf der SBB IT-Infrastruktur<br />

lauffähig und architekturkonform<br />

ist. Die Funktionen<br />

der heutigen Applikationen wie<br />

Datenerfassung, Datenabfrage,<br />

Schematisierung, Querprofilerzeugung<br />

und Plandarstellung<br />

werden wieder zur Verfügung<br />

stehen, möglichst in verbesserter<br />

Form. Zugesichert ist, dass die<br />

Schulungen der Anwender und<br />

der Testbetrieb zu keinen erheblichen<br />

Störungen der Datennachführung<br />

am laufenden System<br />

führen werden.<br />

Die Projektlaufzeit endet am 31.<br />

August 2010. Neben der Intergraph<br />

(<strong>Schweiz</strong>) AG als Lieferant<br />

von G/Technology, der Basissoftware<br />

von RGS, sind die Basler &<br />

Hofmann Ingenieure und Planer<br />

AG, Esslingen/<strong>Schweiz</strong>, und die<br />

Fichtner IT Consulting AG, Stuttgart/Deutschland,<br />

am Projekt<br />

RGS beteiligt. Basler & Hofmann<br />

ist das führende Ingenieurbüro<br />

für Bahnlösungen in der <strong>Schweiz</strong><br />

mit Spezialwissen im Bereich<br />

Bahntechnik und Bahn-Informations-Systeme.<br />

Mit der Überfüh -<br />

rung der Geodaten in das RGS<br />

wurde die Fichtner IT Consulting<br />

beauftragt. Fichtner verfügt über<br />

tiefes Know-how in Sachen Datenmigration,<br />

langjährige Erfahrungen<br />

im Bahnverkehr sowie das<br />

technische Wissen zu dem seit<br />

vielen Jahren bei der SBB genutzten<br />

Intergraph-System FRAMME<br />

und zum neuen Zielsystem<br />

G/Technology. Schliesslich werden<br />

von Intergraph in Zusammenarbeit<br />

mit der Firma CADRZ<br />

IT Solutions, Allschwil/<strong>Schweiz</strong>,<br />

die rund 100 heutigen DfA Benutzer<br />

auf RGS geschult.<br />

Intergraph (<strong>Schweiz</strong>) AG<br />

Neumattstrasse 24<br />

Postfach<br />

CH-8953 Dietikon<br />

Telefon 043 322 46 46<br />

Telefax 043 322 46 10<br />

info-ch@intergraph.com<br />

www.intergraph.ch<br />

www.geomatik.ch<br />

<strong>Geomatik</strong> <strong>Schweiz</strong> 7/2009 383


Nouvelles des firmes<br />

Balz & Partner ag entscheidet sich für<br />

GEONIS expert Siedlungsentwässerung<br />

ESRI und GEOCOM TechDay<br />

Die Firma Balz & Partner ag, Abwassertechnik<br />

und Siedlungsentwässerung<br />

mit Sitz in Brugg setzt<br />

in Zukunft für die Netzdokumentation<br />

ihrer Abwasserprojekte das<br />

Netzinformationssystem GEONIS<br />

expert Siedlungsentwässerung<br />

ein.<br />

Nach einer fundierten Evaluation<br />

verschiedener Systeme fiel die<br />

Wahl auf GEONIS. Ausschlaggebend<br />

waren vor allem die Benutzerfreundlichkeit,<br />

die Funktionalität<br />

und die vollständige Umsetzung<br />

der neusten Norm VSA<br />

2004/SIA405 rev. 2005, welche<br />

die gleichzeitige Erfassung des<br />

baulichen wie auch des topologischen<br />

Kanal-Netzes erlaubt.<br />

GEOCOM Informatik AG<br />

Kirchbergstrasse 107<br />

CH-3400 Burgdorf<br />

Telefon 034 428 30 30<br />

Telefax 034 428 30 32<br />

info@geocom.ch<br />

www.geocom.ch<br />

Dienstag, 1. September 2009 auf dem Gurten, Bern<br />

Gurtenbahn mit Konferenzzentrum.<br />

Der TechDay ist die Nachfolgeveranstaltung<br />

von ESRI-Infoveranstaltung<br />

und GEOCOM-GIS-<br />

Seminar. ArcGIS- und GEONIS-<br />

Anwender und -Interessierte erhalten<br />

neu die Möglichkeit, sich<br />

an einem Tag über die aktuellen<br />

Produkte zu informieren und weiterzubilden.<br />

Im Fokus stehen<br />

technologische GIS-Trends auf<br />

Basis von Arc GIS.<br />

An dieser ganztägigen Veranstaltung<br />

TechDay werden am Vormittag<br />

mehrere parallele Work -<br />

shops angeboten. Der Teilnehmer<br />

erhält die Gelegenheit zur thematischen<br />

Vertiefung. Am Nachmittag<br />

erfolgen Informationen zu<br />

aktuellen ArcGIS- und GEONIS-<br />

Software und -Lösungen, welche<br />

technologische GIS-Trends abdecken.<br />

Auch dieses Jahr fehlt der<br />

Bericht mit Blick auf ArcGIS-Entwicklungen<br />

von der internationalen<br />

ESRI-Anwenderkonferenz in<br />

San Diego, USA nicht.<br />

Das gemeinsame Mittagessen<br />

und der Apéro zum Abschluss der<br />

Tagung bieten die Gelegenheit,<br />

sich mit anderen ArcGIS- und<br />

GEONIS-Anwendern sowie mit<br />

Produktspezialisten auszutauschen.<br />

Das Detailprogramm und<br />

Anmeldungsinformationen folgen.<br />

ESRI Geoinformatik AG und GEO -<br />

COM Informatik AG laden gerne<br />

alle ArcGIS- und GEONIS-Anwender<br />

und -Interessenten zum<br />

ers ten TechDay auf den Gurten<br />

ein.<br />

ESRI Geoinformatik AG<br />

Josefstrasse 218<br />

CH-8005 Zürich<br />

Telefon 044 360 19 00<br />

Telefax 044 360 19 11<br />

info@ESRI-Suisse.ch<br />

http://ESRI-Suisse.ch<br />

GEOCOM Informatik AG<br />

Kirchbergstrasse 107<br />

CH-3400 Burgdorf<br />

Telefon 034 428 30 30<br />

Telefax 034 428 30 32<br />

info@geocom.ch<br />

www.geocom.ch<br />

WIE?<br />

WO?<br />

WAS?<br />

BEZUGSQUELLENREGISTER<br />

Das Bezugsquellenregister gibt Ihnen auf alle diese Fragen Antwort.<br />

384<br />

Géomatique Suisse 7/2009

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