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Aspekte der unabhängigen Patientenberatung - Gesundheitsladen ...

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genden Entwurf deutlich hinauszu-<br />

gehen. Die Liste mit Verbesserungskollektives<br />

Handeln durch Qualitätssicherung<br />

unerlässlich. Die Erfolge rechtegesetz die Sicherheit in<br />

deutschen Krankenhäusern und<br />

vorschlägen zum Patientenrechtegesetz<br />

ist lang und viele sind sehr samen Bundesausschuss sind trotz nem Behandlungsfehler erfolg-<br />

<strong>der</strong> Qualitätssicherung im Gemein- die Chancen, vor Gericht nach ei-<br />

2. Patientenrechtegesetz:<br />

gut begründet. Klein und wenig be- langjähriger Beratungen spärlich. reich Schadensersatz einzuklagen,<br />

gründet ist dagegen die Hoffnung, Auch in Zukunft können Verbesserungen<br />

nur ganz geringfügig verbessern.<br />

nur erreicht werden, wenn<br />

dass das deutsche Parlament den<br />

Nicht<br />

Regierungsentwurf signifikant<br />

<strong>der</strong><br />

verbessertbeit<br />

konkrete Arbeitsaufträge<br />

die Bundesregierung<br />

große<br />

für diese Ar-<br />

Wurf<br />

Susanne Mauersberg<br />

er-<br />

bringt des<br />

was?<br />

nicht <strong>der</strong> große Wurf<br />

Auch Peter Friemelt, Patientenberater des<br />

Münchner <strong>Gesundheitsladen</strong>s, ist skeptisch, ob<br />

<strong>der</strong> Gesetzentwurf zum Patientenrechtegesetz<br />

für Patienten entscheidende Verbesserungen<br />

bringt.<br />

Durch die Än<strong>der</strong>ungen im Sozialgesetzbuch V „sollen“<br />

die Krankenkassen die Patienten bei Verdacht<br />

auf Behandlungsfehler nun unterstützen, bisher „können“<br />

sie das nur. Warum die Kassen nicht „müssen“<br />

ist ein juristisches Detail, das wir nicht nachvollziehen<br />

können. Darüber hinaus erhalten die Patienten<br />

mehr Rechte, wenn die Kassen ihre Anträge auf Hilfsmittel<br />

zu langsam bearbeiten. Diese Verzögerungen<br />

werden auch veröffentlicht. Das wird den Wettbewerb<br />

unter den Kassen weiter verschärfen. Die<br />

Nutznießer dieser Möglichkeit werden sicherlich<br />

eher die Fitten und Jungen unter den Kranken sein.<br />

Im Teil des Bürgerlichen Gesetzbuches fehlen uns<br />

wesentliche <strong>Aspekte</strong>, wie die Einrichtung eines<br />

Entschädigungs- o<strong>der</strong> Härtefallfonds, <strong>der</strong> zu Entspannung<br />

im Konfliktfall zwischen Ärzten und Patienten<br />

beitragen könnte. Somit ist die Situation für<br />

Patienten bei Verdacht auf Behandlungsfehler, o<strong>der</strong><br />

wenn sie Opfer von schädlichen Medizinprodukten<br />

geworden sind, durch den neuen Entwurf nicht verbessert<br />

worden. Absurd ist, dass <strong>der</strong> Arzt den Patienten<br />

über vermutete Behandlungsfehler nur dann<br />

informieren muss, wenn <strong>der</strong> Patient den Arzt danach<br />

fragt. Auch die Verjährungsfrist, die wir für<br />

viel zu kurz halten, wurde nicht geän<strong>der</strong>t. Bei Verweigerung<br />

<strong>der</strong> Akteneinsicht o<strong>der</strong> bei nicht sichtbar<br />

nachträglich<br />

geän<strong>der</strong>ter Dokumentation<br />

drohen keine<br />

Sanktionen. Es<br />

gibt kein uneingeschränktes<br />

Einsichtsrecht<br />

in die Krankenakten.<br />

Hier<br />

bleibt <strong>der</strong> Entwurf<br />

hinter dem<br />

bisher Praktizierten<br />

zurück,<br />

weil er eine<br />

Verweigerung <strong>der</strong> Herausgabe aus therapeutischen<br />

Gründen generell erlaubt. Auch eine Vereinheitlichung<br />

<strong>der</strong> Schlichtungs- und Gutachterverfahren <strong>der</strong><br />

jeweiligen Kammern ist bisher kein Thema für das<br />

Gesetz. Fazit: Endlich sind die Patientenrechte zusammengefasst,<br />

aber ein großer Wurf ist das nicht.<br />

Noch haben wir die Hoffnung auf Nachbesserung<br />

nicht aufgegeben. Damit sind wir nicht allein: Auch<br />

die Bundeslän<strong>der</strong> haben ein umfangreiches Än<strong>der</strong>ungspaket<br />

beschlossen. Wir werden unsere Kritik<br />

noch einmal bei <strong>der</strong> Anhörung vorbringen.<br />

Peter Friemelt<br />

Peter Friemelt, <strong>Gesundheitsladen</strong> München e.V. • <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>unabhängigen</strong> <strong>Patientenberatung</strong>, BLÄK 16.11.12<br />

KVB FORUm 10/2012<br />

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