Kreditportfoliosteuerung - Gesamtbanksteuerung
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<strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
Dr. Marco Kern<br />
10. Juni 2013
Gliederung<br />
1 Die EKK stellt sich vor<br />
2 Einleitung<br />
3 Traditionelle Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
4 Kapitalmarktorientierte Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
5 Fazit<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
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Gliederung<br />
1 Die EKK stellt sich vor<br />
2 Einleitung<br />
3 Traditionelle Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
4 Kapitalmarktorientierte Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
5 Fazit<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
3
Die EKK stellt sich vor<br />
Die Evangelische Kreditgenossenschaft eG<br />
(EKK) mit Sitz in Kassel ist eine genossenschaftlich<br />
organisierte Kirchenbank.<br />
Sie wurde 1969 auf Initiative der Ev. Kirche<br />
von Kurhessen-Waldeck gegründet.<br />
Die Bilanzsumme beträgt aktuell<br />
4,3 Milliarden Euro.<br />
Mehr als 300 Mitarbeitende betreuen in<br />
13 Filialen und einem Beratungsbüro<br />
deutschlandweit über 1.000 institutionelle<br />
Mitglieder bzw. rund 70.000 institutionelle<br />
und private Kunden.<br />
Berlin<br />
Seit 1998 ist die EKK auch in Österreich<br />
vertreten.<br />
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Die EKK stellt sich vor<br />
Die EKK wurde 2011 als erste Kirchen- und Genossenschaftsbank für ihr<br />
nachhaltige Engagement mit dem EMAS plus -Zertifikat im sozialen, ökologischen<br />
und ökonomischen Bereich ausgezeichnet.<br />
sozial<br />
• Engagement für Kirche<br />
und Diakonie<br />
• Bessere Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf<br />
für Mitarbeiter der EKK<br />
• Starkes ehrenamtliches<br />
Engagement unserer<br />
Mitarbeitenden<br />
• Zusammenarbeit mit<br />
sozialen Partnern bei<br />
der Eigenversorgung<br />
• Genossenschaft der<br />
Werkstätten<br />
• TransFair-Produkte<br />
ökologisch<br />
• Spezielle<br />
Anlageprodukte<br />
• Ökofonds<br />
• KCD-Fonds<br />
• Finanzierung<br />
ökologischer<br />
Gebäudesanierung<br />
• Finanzierung<br />
Photovoltaikanlagen<br />
• Umweltschonende<br />
Eigenversorgung<br />
• Naturstrom<br />
• Eigene Solaranlage<br />
ökonomisch<br />
• Nachhaltigkeitsfilter<br />
• Nachhaltige Angebote,<br />
u.a.<br />
• EKK-BildungsKredit<br />
• EKK-Health Care<br />
Check<br />
• Zertifizierte Fachberater<br />
für Nachhaltiges<br />
Investment an jedem<br />
EKK-Standort<br />
• Förderung der<br />
Mitglieder und Kunden<br />
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Nachhaltigkeitszertifizierung der EKK<br />
EMAS plus (EMAS = Eco-Management and Audit Scheme) ist ein integriertes, ganzheitliches<br />
Managementsystem, das die ökonomischen, ökologischen und sozial-ethischen Wirkungen eines<br />
Unternehmens systematisch optimiert.<br />
• Kompatibel mit der neuen internationalen ISO-Richtlinie 26000 zur gesellschaftlichen<br />
Unternehmensverantwortung (Corporate Social Responsibility)<br />
• Die Zertifizierung nach EMAS plus enthält als integrale Bestandteile<br />
• die Zertifizierung nach der ISO 14001:2004 (Umweltmanagement)<br />
• die Zertifizierung nach der ISO 9001:2008 (Qualitätsmanagement)<br />
• die Validierung nach EMAS.<br />
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<strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
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Weitere Auszeichnungen der EKK<br />
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Gliederung<br />
1 Die EKK stellt sich vor<br />
2 Einleitung<br />
3 Traditionelle Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
4 Kapitalmarktorientierte Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
5 Fazit<br />
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Einleitung<br />
„Jede Wirtschaft beruht auf dem Kreditsystem, d.h. auf der irrtümlichen<br />
Annahme, der andere würde gepumptes Geld zurückzahlen“<br />
Kurt Tucholsky (1931)<br />
„Wenn der Wind der Veränderungen weht, bauen die einen Mauern und die<br />
anderen Windmühlen.“<br />
Mao Tse-Tung (1893-1976)<br />
„Derivate sind finanzielle Massenvernichtungswaffen“<br />
„Derivate sind eine Gefahr für das weltweite Bankensystem“<br />
Warren Buffett, Fondsmanager (Handelsblatt, 6./7. Juni 2003)<br />
„Der Derivateeinsatz macht Finanzinstitute widerstandsfähiger“<br />
Alan Greenspan, US-Notenbankchef (Handelsblatt, 27. Juni 2003)<br />
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Organisatorischer Aufbau<br />
Risikomanagement<br />
Strategien<br />
Wohin wollen wir?<br />
Risikotragfähigkeit<br />
Können wir uns die<br />
damit verbundenen<br />
Risiken leisten?<br />
Interne<br />
Kontrollverfahren<br />
Wie stellen wir<br />
die Umsetzung<br />
sicher?<br />
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<strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
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Entwicklung und Überwachung der Strategie<br />
Wie sieht der<br />
Zielerreichungsgrad<br />
aus?<br />
Wo stehen wir?<br />
Soll-/Ist-<br />
vergleich<br />
Wie wollen wir die<br />
strategischen<br />
Ziele umsetzen?<br />
Vorsteuerung<br />
Planung<br />
Welche Ziele setzen<br />
wir uns auf dem Weg<br />
zur Vision?<br />
Wo wollen wir<br />
langfristig hin?<br />
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<strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
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Entwicklung und Überwachung der Strategie<br />
Analyse<br />
• Wo stehen wir?<br />
Vision<br />
Planung<br />
Umsetzung<br />
• Wofür steht unsere Bank? Was ist das<br />
Zukunftsbild?<br />
• Wo wollen wir hin?<br />
• Wie können wir die strategischen Ziele<br />
erreichen?<br />
Nachhaltigkeit<br />
Kommunikation<br />
Dokumentation<br />
Beurteilung<br />
Cockpit<br />
• Wie können wir die Umsetzung bewerten?<br />
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<strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
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Eine gute Strategie reicht nicht aus,<br />
sie muss auch erfolgreich umgesetzt werden!<br />
Tolle<br />
Strategie...<br />
... schlechte<br />
Realisierung!<br />
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Darstellung der Strategie als<br />
integrierter Strategieprozesses<br />
Strategie<br />
2010<br />
Marktumfeld/<br />
Ausgangslage<br />
Umsatzwachstum 20xx –<br />
20xx<br />
Vision,<br />
Mission, Werte<br />
Zielposition<br />
Wettbewerber 4<br />
4.4<br />
Unternehmen<br />
heute<br />
1.2<br />
6.6<br />
5.5<br />
Wettbewerber 1<br />
2.3<br />
EBIT Marge 20xx<br />
Unternehmen in<br />
20xx<br />
7.3<br />
Wettbewerber 2<br />
Wettbewerber 5<br />
2.<br />
Gestaltung des strategischen Zielsystems<br />
als Schnittstelle zur Strategieumsetzung<br />
Strategy<br />
Map<br />
Aktionsplan<br />
Messgrößen<br />
Geschäftsmodell<br />
1.<br />
Aufbau des strategischen Rahmens auf der<br />
Grundlage eines klaren Marktverständnisses<br />
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Entwicklung und Überwachung der Strategie<br />
Die Verfolgung eines ganzheitlichen Managementansatzes – unter Integration von<br />
Nachhaltigkeitsaspekten – ist erfolgsversprechend.<br />
Finanzen<br />
Kapitalbasis<br />
stärken<br />
Kosten<br />
senken<br />
Erträge<br />
steigern<br />
Risiko<br />
kontrollieren<br />
Kunden/<br />
Markt<br />
Öffentliche<br />
Patientenzufriedenheit<br />
Fallzahlen/<br />
Wahrnehmung<br />
Marktanteil<br />
optimieren steigern steigern<br />
Prozesse<br />
Prozesseffizienz<br />
steigern<br />
Prozessqualitätsniveau<br />
steigern<br />
Managementinstrumentarium<br />
weiterentwickeln<br />
Mitarbeiter<br />
Mitarbeiterqualifikation<br />
steigern<br />
Mitarbeiterzufriedenheit<br />
steigern<br />
Patientenorientierung<br />
steigern<br />
Nachhaltige<br />
Werte<br />
Umweltorientierte<br />
Unternehmenspolitik<br />
leben<br />
Soziale<br />
Verantwortung<br />
übernehmen<br />
Soziale Vielfalt<br />
nutzen<br />
Nachhaltigkeit<br />
umsetzen<br />
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<strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
illustrativ<br />
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Risikomanagementkreislauf<br />
Risikomanagement<br />
4. Steuerung<br />
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<strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
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Risikoinventur<br />
Durchführung der Risikoinventur:<br />
Welche Risiken sind im Unternehmen vorhanden?<br />
Wie sind diese definiert?<br />
Wie lassen sich diese voneinander abgrenzen?<br />
Risikoarten<br />
Marktpreisrisiko<br />
Adressenausfallrisiko<br />
Liquiditätsrisiko<br />
Operationelles<br />
Risiko<br />
Sonstige bankbetriebliche<br />
Risiken<br />
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Risikobewertung<br />
Bewertung der Adressenausfallrisiken:<br />
Haben die identifizierten Risiken nennenswerte Bedeutung?<br />
Müssen wir uns intensiv um diese Risiken kümmern?<br />
Wie bedeutend sind die Risiken in Relation zu anderen Risiken?<br />
Arten von Adressenausfallrisiken Kundengeschäft Eigengeschäft<br />
Kreditrisiko bedeutend bedeutend<br />
Beteiligungsrisiko nicht vorhanden bedeutend<br />
Kontrahentenrisiko unbedeutend bedeutend<br />
Länderrisiko unbedeutend unbedeutend<br />
Spreadrisiko unbedeutend bedeutend<br />
Migrationsrisiko bedeutend bedeutend<br />
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Risikomessung<br />
Messung des Adressenausfallrisikos:<br />
Wie hoch schätzen wir die Risiken ein?<br />
Welche Wirkungen können sich in unserer GuV ergeben?<br />
Welche Wirkungen können sich für unser Vermögen ergeben?<br />
Verlusthäufigkeit<br />
Erwarteter Verlust<br />
(Expected Loss)<br />
Unerwarteter Verlust/<br />
Statistischer Verlust<br />
(Credit Value at Risk)<br />
Geschätzte Verluste in<br />
typischer negativer Periode<br />
Stressverlust<br />
(Exeptional Loss)<br />
Verluste aufgrund<br />
extremer, aber mög-<br />
licher „Tall Events“<br />
Restliches<br />
Verlustpotenzial<br />
0<br />
99%-Quantil<br />
Verlusthöhe<br />
Kein<br />
Verlust<br />
Absorption<br />
durch<br />
Risikoprämie<br />
Absorption durch<br />
Eigenkapitalunterlegung<br />
(ökonomisches Kapital)<br />
Absorption durch<br />
Reserven /<br />
Eigenkapital<br />
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Risikosteuerung<br />
Steuerung des Adressenausfallrisikos:<br />
Wie können wir das Risiko steuern?<br />
Welche Preise müssen wir für das Risiko veranschlagen?<br />
Wie können wir Risiken senken? (Absicherung über „Versicherungen“, Stellung von Sicherheiten, …)<br />
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Überwachung der Maßnahmen<br />
Überwachung der Maßnahmen:<br />
Wirken unsere Steuerungsentscheidungen?<br />
Entsprechen unsere Strukturen unseren Vorstellungen?<br />
Müssen wir weitere Maßnahmen ergreifen?<br />
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Kreditrisikomanagement – Begriffsdefinition<br />
• Das Kreditrisikomanagement, als Teilbereich des allgemeinen Risikomanagements,<br />
beinhaltet neben der Beherrschung aller Risiken aus dem Kreditgeschäft auch die zur<br />
Identifikation, Messung und Steuerung von Kreditrisiken notwendigen Instrumente.<br />
• Maßnahmen, die ein ausschließliches Reagieren auf veränderte Umweltbedingungen<br />
darstellen, welche eine Art Rahmenbedingungen für das Kreditgeschäft bilden, innerhalb<br />
derer sich das Portfolio von sich aus entwickeln kann, werden als passives<br />
Kreditrisikomanagement verstanden. Sie betreffen größtenteils nur das Neugeschäft<br />
oder das zur Verlängerung anstehende Geschäft.<br />
• Aktives Kreditrisikomanagement umschreibt Maßnahmen, die unabhängig von den<br />
verursachenden Organisationseinheiten mit dem Ziel umgesetzt werden können,<br />
langfristig einen Beitrag zur Gewinnstabilisierung zu leisten, und die auch das<br />
Bestandsgeschäft betreffen.<br />
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Kreditrisikomanagement nach Schierenbeck (1)<br />
Einzelgeschäftsebene<br />
Portfolioebene<br />
Ursachendimension<br />
Instrumente zur Verbesserung der objektiven<br />
Bonitätseinschätzung<br />
• Kreditwürdigkeitsprüfung<br />
Instrumente zur Reduktion des<br />
subjektbezogenen Unvermögens<br />
• Organisatorische, informatorische und<br />
personelle Gestaltung des Kreditgeschäfts<br />
durch qualifizierte Kreditsachbearbeitung,<br />
risikoindifferente Organisationsstruktur und<br />
integrierte Kreditüberwachung<br />
Wirkungsdimension<br />
Aktive Instrumente<br />
der Risikosteuerung<br />
• Risikoüberwälzung<br />
durch aktive<br />
Besicherung<br />
• Risikolimitierung durch<br />
kreditnehmerspezifische<br />
Volumensbegrenzung<br />
Passive Instrumente<br />
zur Verlustdeckung<br />
• Berücksichtigung des<br />
Kreditrisikos im<br />
Kundenzins<br />
Aktive Instrumente<br />
der Risikosteuerung<br />
• Orientierung an<br />
einem Normportfolio<br />
mit der Vorgabe von<br />
Abweichungslimiten<br />
• Verkauf/Zukauf von<br />
Kreditrisiken<br />
Passive Instrumente<br />
zur Verlustdeckung<br />
• Disposition von<br />
Eigenkapitalreserven<br />
• Stärkung der<br />
Ertragskraft<br />
• Disposition von<br />
Liquiditätsreserven<br />
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Kreditrisikomanagement nach Schierenbeck (2)<br />
Einzelgeschäftsebene<br />
Portfolioebene<br />
Ursachendimension<br />
Instrumente zur Verbesserung der objektiven<br />
Bonitätseinschätzung<br />
• Kreditwürdigkeitsprüfung<br />
Instrumente zur Reduktion des<br />
subjektbezogenen Unvermögens<br />
• Umsetzung der „Mindestanforderungen an<br />
das Risikomanagement (MaRisk)“<br />
• VR-Control (u. a. Implementierung eines<br />
Risikomanagementsystems)<br />
Wirkungsdimension<br />
Aktive Instrumente<br />
der Risikosteuerung<br />
• Aktive Besicherung<br />
• Konsortialkredite<br />
• Risikoorientierte<br />
Kompetenzordnung<br />
• Kreditversicherung<br />
• Kreditderivate<br />
Passive Instrumente<br />
zur Verlustdeckung<br />
• Kalkulation von<br />
individuellen<br />
Risikoprämien<br />
• Zusatzprämien für<br />
Großkredite<br />
• Dotierung von EWB<br />
Aktive Instrumente<br />
der Risikosteuerung<br />
• Limitsystem<br />
• Diversifikation, z. B.<br />
Securitization<br />
• Kreditderivate<br />
Passive Instrumente<br />
zur Verlustdeckung<br />
• Disposition offener<br />
und stiller<br />
Eigenkapitalreserven<br />
• Zusatzprämien für<br />
Branchen/Regionen<br />
• Stärkung der<br />
Ertragskraft<br />
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Zusammenspiel der einzelnen Komponenten der<br />
Adressrisikosteuerung nach VR-Control<br />
Portfoliosteuerung<br />
(VR CreditPortfolio<br />
Manager)<br />
• Quantifizierung und Steuerung des Value-at-Risk<br />
(unerwarteter Verlust) auf (Teil-)Portfolioebene<br />
• Einhaltung von Limiten für das allokierte ökonomische<br />
und regulatorische Eigenkapital<br />
• Erwirtschaftung eines risikogerechten Ergebnisanspruchs<br />
für die Gesamtbank<br />
Individuelle<br />
Portfoliostruktur<br />
Kreditvolumen<br />
Risikoprämien<br />
Risikoprämienkalkulation<br />
(DB III-Rechner)<br />
Ausfallraten<br />
Klumpenrisiken/<br />
Korrelationen<br />
Rückzahlungsquoten<br />
nach Sicherheitenarten<br />
• Risikoindividuelle Bepreisung des<br />
erwarteten Verlusts auf Kreditnehmerebene<br />
• Adäquate Vorsteuerung von Kreditausfallrisiken<br />
durch Mindestbonitätsstandards<br />
Verbundeinheitliche Ratingsysteme<br />
(VR-Rating)<br />
• Bonitätsbeurteilung und Kreditnehmerklassifikation<br />
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Gliederung<br />
1 Die EKK stellt sich vor<br />
2 Einleitung<br />
3 Traditionelle Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
4 Kapitalmarktorientierte Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
5 Fazit<br />
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Traditionelle Instrumente und deren<br />
Nutzungsmöglichkeiten (1)<br />
• Die traditionellen Produkte können in Instrumente zur Risikobearbeitung,<br />
Risikomobilisierung, zur Risikozerfällung und in Instrumente zur Risikoüberwälzung<br />
durch Sicherheitenstellung (Risikominderung) sowie Risikolimitierung untergliedert<br />
werden.<br />
• Risikobearbeitung<br />
• Kreditwürdigkeitsprüfung<br />
• Früherkennung von Kreditrisiken<br />
• Problemkreditmanagement<br />
• Risikomobilisierung (Weitergabe von Kreditrisiken)<br />
• Kreditvermittlung<br />
• Gründe: Kreditbeziehungen können aus unterschiedlichsten Gründen, wie beispielsweise<br />
Zinsbindungsfristen größer als zehn Jahre, nicht gewünschter Beleihungsrahmen,<br />
Gesamtengagementhöhe, Fremdwährungsdarlehen oder Konditionsgestaltung, nicht<br />
eingehen können oder wollen<br />
• Verbundpartner: Hypothekenbanken DG Hyp und Münchener Hypothekenbank (MHB),<br />
Bausparkasse Schwäbisch Hall oder Ratenkreditspezialist TeamBank.<br />
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Traditionelle Instrumente und deren<br />
Nutzungsmöglichkeiten (2)<br />
• Kreditsurrogate<br />
• Gründe: s. o.<br />
• Verbundpartner: Leasinggesellschaft VR-Leasing<br />
• Factoring, im Außenhandelsgeschäft als Forfaitierung bezeichnet<br />
• Gründe: s. o.<br />
• Verbundpartner: VR Factorem (Joint-Venture-Unternehmen der Natexis<br />
Factorem, der Factoringtochter der genossenschaftlichen französischen Banque<br />
Populaire Gruppe, mit dem von der VR-Leasing eingebrachten<br />
Factoringgeschäft der VR Diskontbank)<br />
• Forderungsabtretung (Zession)<br />
• Kreditversicherung (Credit Insurance)<br />
• Gründe: Absicherung von Einzelengagements oder auch bestimmten Teilen des<br />
gesamten Kreditportfolios gegen das Ausfallrisiko<br />
• Partner: bspw. Euler-Hermes Kreditversicherung (Allianz), Atradius, Coface<br />
Holding und R+V Versicherung<br />
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Traditionelle Instrumente und deren<br />
Nutzungsmöglichkeiten (3)<br />
• Risikozerfällung (Risikoteilung, Zergliederung des Gesamtkreditbetrages auf mehrere<br />
Kreditgeber)<br />
• Syndizierung (international)/Konsortialkredit (national)/Metakredit (regional)<br />
Weitergabe eines Großkredites als Syndicated Loans (syndizierte Kredite) von einem<br />
oder mehreren Instituten, die als Lead Manager (Koordinatoren) fungieren, an andere<br />
Instituten zur Partizipation. Stellen wenige Banken eine Finanzierung konsortial dar,<br />
wird dies auch als Club Deal bezeichnet.<br />
Partner: Nachbarinstitute beziehungsweise ein Verbundpartner wie die DG Hyp oder<br />
hauptsächlich die jeweilige genossenschaftliche Zentralbank (bspw. Standard-Meta).<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
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Traditionelle Instrumente und deren<br />
Nutzungsmöglichkeiten (4)<br />
• Risikominderung (Reduzierung bis hin zur vollständigen Minimierung von<br />
Kreditrisiken)<br />
• Kreditsicherheiten<br />
Kreditsicherheiten<br />
Besicherungsform<br />
Abhängigkeit vom Bestand<br />
einer Forderung<br />
Personen-<br />
Sach-<br />
Akzessorische<br />
Fiduziarische<br />
sicherheiten<br />
sicherheiten<br />
Sicherheiten<br />
Sicherheiten<br />
Dominierende Vertreter der traditionellen Kreditsicherungsinstrumente der<br />
Bankenpraxis sind die Bürgschaft und die Garantie. Sie kennzeichnen sich durch<br />
die Einstandspflicht eines Dritten bei Ausfall des Kreditnehmers und ähneln damit<br />
vom Wirkungsgrad her beispielsweise der Kreditversicherung.<br />
• Partner: Je nach Sicherheitenart Personen, Unternehmen, Banken, etc.<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
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Traditionelle Instrumente und deren<br />
Nutzungsmöglichkeiten (5)<br />
• Risikolimitierung<br />
Adressrisiko-Limitsystematik<br />
1. Ebene Portfoliolimit<br />
• Limitierung des Value-at-Risk des Adressrisikoportfolios<br />
Einflussfaktoren:<br />
Abgleich Ist-/Soll-Portfolio<br />
è Value-at-Risk Portfolio < x Mio. EUR<br />
2. Ebene<br />
Strukturlimit<br />
• Blankvolumenlimitierung * je Branche u. Ratingklasse<br />
è Blankovolumen Branche, Ratingklasse < x Mio. EUR<br />
• Gesamtbanklimit<br />
• Geschäftsplanung<br />
• Adressrisikoplanung<br />
3. Ebene<br />
Einzelengagementlimit<br />
• Einzelengagementbezogene Blankvolumenlimitierung je<br />
Ratingklasse<br />
è Blankovolumen Engagement, Ratingklasse < x Mio. EUR<br />
Simulation von Stressund<br />
Extremszenarios<br />
*<br />
Das im Rahmen der Limitierung relevante Blankovolumen steht für den potenziellen Verlust aus einer Forderung im Ausfallzeitpunkt. Dieser<br />
errechnet sich aus dem Kreditäquivalent im Ausfallzeitpunkt (Exposure at Default, EAD) abzüglich der Erlöse aus der Verwertung<br />
vorhandener Sicherheiten.<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
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Traditionelle Instrumente und deren<br />
Nutzungsmöglichkeiten<br />
Die Festlegung der globalen Portfoliolimite erfolgt im Rahmen der Top-down-Planung<br />
ausgehend vom Gesamtbanklimit.<br />
Risikodeckungspotenzial<br />
Gesamtbanklimit<br />
30.000.000 (Value-at-Risk)<br />
Die Bank will innerhalb eines Jahres<br />
mit 99%-iger Wahrscheinlichkeit keinen höheren<br />
Vermögensverlust<br />
als 30.000.000 erleiden<br />
Strategische<br />
Aktienbuch Zinsbuch Währungsbuch Handel Firmenkunden Privatkunden<br />
Anlagen<br />
Adressrisiko<br />
Marktpreisrisiko<br />
Marktpreisrisiko<br />
Marktpreisrisiko<br />
Marktpreisrisiko<br />
Marktpreisrisiko<br />
Adressrisiko<br />
Adressrisiko<br />
Adressrisiko<br />
Limit Marktpreisrisikoportfolio<br />
10.000.000 VaR<br />
Limit Adressrisikoportfolio<br />
20.000.000 VaR<br />
Teilportfolio:<br />
Handel+Strat. 5.000.000<br />
Teilportfolio:<br />
Firmenkunden 9.000.000<br />
Teilportfolio:<br />
Privatkunden 6.000.000<br />
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N<br />
N<br />
N<br />
J<br />
Praxisbeispiele<br />
Cockpit – Adressrisiko<br />
Bewertungergebnis Kredit<br />
30<br />
Gewichtung<br />
Bewertung<br />
1,00<br />
schlecht<br />
mangelhaft<br />
Kalkulatorischer Nettozuführungsbedarf<br />
25<br />
1,13<br />
ausreichend<br />
Risikodeckung<br />
25<br />
2,21<br />
befriedigend<br />
Granularität im Kundengeschäft<br />
10<br />
1,93<br />
gut<br />
Granularität im Eigengeschäft<br />
10 1,04<br />
sehr gut<br />
100<br />
1,43<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
33
Praxisbeispiele<br />
Cockpit – Adressrisiko<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
34
Praxisbeispiele<br />
Kennzahlenübersicht Einlagen<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
35
Praxisbeispiele<br />
Kennzahlenübersicht Adressenausfallrisiko<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
36
Praxisbeispiele<br />
Zusammenspiel von EL, UL und Granularität<br />
VaR nach Branchen<br />
110,00%<br />
100,00%<br />
90,00%<br />
80,00%<br />
Zielgruppe 19<br />
70,00%<br />
Granularität<br />
60,00%<br />
50,00%<br />
40,00%<br />
Zielgruppe 17<br />
30,00%<br />
20,00%<br />
10,00%<br />
Zielgruppe 10<br />
Zielgruppe 15<br />
Zielgruppe 14<br />
0,00%<br />
0 200.000 400.000 600.000 800.000 1.000.000<br />
Expected Loss<br />
Zielgruppe 1 Zielgruppe 2 Zielgruppe 3 Zielgruppe 4 Zielgruppe 5 Zielgruppe 6 Zielgruppe 7 Zielgruppe 8 Zielgruppe 9 Zielgruppe 10 Zielgruppe 11<br />
Zielgruppe 12 Zielgruppe 13 Zielgruppe 14 Zielgruppe 15 Zielgruppe 16 Zielgruppe 17 Zielgruppe 18 Zielgruppe 19 Zielgruppe 20 Zielgruppe 21 Zielgruppe 22<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
37
Gliederung<br />
1 Die EKK stellt sich vor<br />
2 Einleitung<br />
3 Traditionelle Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
4 Kapitalmarktorientierte Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
5 Fazit<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
38
Instrumente zum Transfer von Kreditrisiken<br />
Instrumente zum Transfer<br />
von Kreditrisiken<br />
Traditionelle Produkte<br />
Kapitalmarktprodukte<br />
Kreditderivate<br />
Securitisation<br />
Sonstige<br />
Instrumente<br />
Credit Default<br />
Swaps<br />
True Sale<br />
Asset Swaps<br />
Credit Spread<br />
Options<br />
Synthetische<br />
Securitisation<br />
Bond Trading<br />
Total Return Swaps<br />
Loan Sales<br />
Credit Linked<br />
Notes<br />
Handelsplattform<br />
= Kreditderivate (im weiteren Sinne)<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
39
Grundlegende Begriffdefinitionen<br />
Derivate<br />
• Finanzinstrumente, deren Wert aus der Wertentwicklung (Performance) anderer<br />
Finanztitel (Underlying, Basisinstrument) abgeleitet wird. Die Basisinstrumente können<br />
sowohl konkrete als auch synthetische Vermögensgegenstände sein, beispielhaft seien<br />
Aktien, Zinsen oder Indizes genannt.<br />
Kreditderivate<br />
• Kreditderivate, als neue Form der Derivate, sind (außerbörsliche, OTC-) Finanzinstrumente,<br />
die es einer Partei (Risikoverkäufer, Sicherungsnehmer, Protection Buyer)<br />
ermöglichen, das zugrunde liegende Kreditrisiko gegen Zahlung einer Prämie auf eine<br />
andere Partei (Risikokäufer, Sicherungsgeber, Protection Seller) zu übertragen.<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
40
Vertragselemente einer Kreditderivatetransaktion<br />
(1)<br />
Underlying und Reference Asset<br />
• Underlying (Risikoaktivum) ist ein Aktivposten im Bestand des Risikoverkäufers, der<br />
durch ein Kreditderivat abgesichert werden soll.<br />
Referenzaktivum ist ein Instrument, dessen Wertveränderung objektiv den Eintritt eines<br />
Kreditereignisses feststellt und die daraus resultierende Ausgleichszahlung festlegt.<br />
Reference Asset und Underlying können zwar identisch sein, weichen jedoch in den<br />
meisten Fällen voneinander ab. Als Referenz kommen beispielsweise ein Rating,<br />
einzelne Kredite oder Anleihen, aber auch Indizes oder Körbe kreditrisikosensitiver<br />
Instrumente (Baskets) in Betracht.<br />
Credit Event<br />
• Credit Event ist ein vorher festgelegtes, vertraglich fixiertes Ereignis (Kreditereignis), das<br />
die negative Bonitätsveränderung (Bsp. Insolvenz, Herabsetzung Rating) eines<br />
Referenzaktivums beschreibt und den Risikokäufer während der Laufzeit des<br />
Kreditderivats bei Eintritt dieses Ereignisses zur Zahlung eines Ausgleichs an den<br />
Risikoverkäufer verpflichtet.<br />
Aufgrund der zentralen Bedeutung des Credit Events in einem Kreditderivatevertrag ist<br />
eine klare Definition notwendig.<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
41
Vertragselemente einer Kreditderivatetransaktion<br />
(2)<br />
Credit Event Payment<br />
• Tritt ein Credit Event ein, ist der Risikokäufer zur Zahlung eines Ausgleichs (Credit<br />
Event Payment) an den Risikoverkäufer verpflichtet. Die Abwicklung kann dabei als<br />
• Cash Settlement (Barausgleich)<br />
• Physical Settlement (physische Lieferung des Basisinstruments) oder als<br />
• Binary Settlement (fixer Ausgleichsbetrag)<br />
erfolgen.<br />
Credit Fee<br />
• Für die Übernahme des Kreditrisikos erhält der Risikokäufer vom Risikoverkäufer<br />
eine Prämie (Credit Fee). Diese wird in der Regel auf den Nennwert des<br />
Referenzaktivums berechnet und in Basispunkten ausgedrückt.<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
42
Ausprägungsformen – Grundformen der<br />
Kreditderivate<br />
Kreditderivate<br />
mit nicht linearer<br />
Preisfunktion<br />
mit linearer<br />
Preisfunktion<br />
Credit Default<br />
Produkte<br />
Credit Spread<br />
Produkte<br />
Total Return<br />
Produkte<br />
Credit Default<br />
Swap<br />
Credit Linked Note<br />
Credit Spread<br />
Option<br />
Total Return Swap<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
43
Ausprägungsformen - Credit Default Swap (CDS)<br />
• Einfachste und gebräuchlichste Form von Kreditderivaten<br />
• Strukturen dieses Produktes finden sich auch in anderen Kreditderivaten, bspw. Credit Linked<br />
Notes oder Total Return Swaps, wieder<br />
• Risikokäufer ist verpflichtet, bei Eintritt eines vorab spezifizierten Kreditereignisses (Credit Event)<br />
eine Ausgleichszahlung an den Risikoverkäufer zu entrichten.<br />
• Für diese Absicherung des Kreditrisikos zahlt der Risikoverkäufer eine Art “Versicherungsprämie”<br />
als Schutz vor Zahlungsausfall.<br />
• Produktbezeichnung sowohl Credit Default Option (up front payment, Prämienleistung einmalig<br />
zu Beginn des Geschäftes) als auch Credit Default Swap (periodisch annualisierten<br />
Prämienzahlung).<br />
• Offizielle Bezeichnung durch die BaFin als Credit Default Swap<br />
• Einordnung aber gerade aufgrund der asymmetrischen Zahlungs- und Risikostruktur als Option<br />
Risikoverkäufer<br />
(Protection Buyer)<br />
Prämie<br />
Leistung bei Eintritt des<br />
Ausfallereignisses<br />
Risikokäufer<br />
(Protection Seller)<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
44
Securitisation: Asset Backed Securities<br />
• ABS sind durch einen Bestand unverbriefter Forderungen (Assets) gesicherte (Backed)<br />
Wertpapiere (Securities). Sie können in Abhängigkeit von der jeweiligen der Verbriefung<br />
zugrunde liegenden Forderungsart differenziert werden. Die häufigste Ausprägungsform stellt<br />
die Verbriefung von Immobilienforderungen, als Mortgage Backed Securities (MBS)<br />
bezeichnet, dar. Diese lässt sich nochmals in private (Residential Mortgage Backed<br />
Securities, RMBS) und gewerbliche (Commercial Mortgage Backed Securities, CMBS)<br />
Immobilienforderungen untergliedern.<br />
• Eine weitere Ausprägungsform stellen die Verbriefungen von Schulden (Collateralized Debt<br />
Obligation, CDO) dar. Besteht der Forderungspool aus Wertpapieren oder Krediten, so wird<br />
von Collateralized Bond Obligations (CBOs) beziehungsweise Collateralized Loan Obligations<br />
(CLOs) gesprochen. Darüber hinaus können prinzipiell auch alle sonstigen Forderungsarten<br />
(ABS im engeren Sinne) wie beispielsweise Konsumentenkredite, Kreditkartenforderungen,<br />
Leasingforderungen, Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie von erst in der Zukunft<br />
entstehenden Cash Flows verbrieft werden.<br />
• Grundsätzlich wird bezüglich der Übertragung von Aktiva zwischen zwei Verbriefungsarten<br />
unterschieden: True-Sale- und synthetische Securitisation. Bei einer True-Sale-Transaktion<br />
(„echter Verkauf“) gehen die zu verbriefenden Forderungen inklusive den inhärenten<br />
unsystematischen und systematischen Risiken rechtlich wirksam auf die Zweckgesellschaft<br />
über und werden damit dem Einfluss des Originators (Bank) vollständig entzogen.<br />
Dahingegen erfolgt bei einer synthetischen Securitisation lediglich die Übertragung der mit<br />
den Forderungen verbundenen Ausfallrisiken und damit des unsystematischen Risikos.<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
45
Sonstige Instrumente (1)<br />
• Asset Swap<br />
Kombination eines festverzinslichen Wertpapiers (Asset) mit<br />
einem Zinsswap, der die Festzinszahlungen der Anleihe in<br />
variable Zinszahlungen tauscht.<br />
Im Rahmen dieser Transaktion wird das systematische<br />
Zinsänderungsrisiko der festverzinslichen Anleihe durch den<br />
Zinsswap eliminiert und der Asset Swap-Käufer (Investor)<br />
trägt lediglich das isolierte Kreditrisiko der Anleihe.<br />
• Bond Trading<br />
Handel mit Schuldverschreibungen (Bonds)<br />
• Loan Sales<br />
Einfacher Forderungsverkauf, bei dem Banken große Kreditengagements sowohl zum Zeitpunkt der<br />
Kreditvergabe als auch während der Kreditlaufzeit teilweise oder vollständig verkaufen. Eine Trennung<br />
zwischen dem zugrunde liegenden Kredit und dem Kreditrisiko erfolgt nicht.<br />
Alle Zahlungsströme des Schuldners sowie das Risiko von Leistungsstörungen beziehungsweise des Ausfalls<br />
des Schuldners gehen auf den Kreditkäufer über. Die Rechte und Pflichten gegenüber dem Kreditnehmer<br />
verbleiben dem Kreditgeber.<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
46
Sonstige Instrumente (2)<br />
• Indizes, Broker und offene Handelsplattformen<br />
Es gibt bereits diverse Kreditderivateindizes wie iTraxx oder CDX, in denen<br />
jeweils die 125 liquidesten Investment Grade-Adressen von Europa und<br />
Nordamerika zusammengefasst sind.<br />
Darüber hinaus existieren Handelsplattformen wie Creditex und<br />
Informationsdienste wie Markit.<br />
Ebenso versuchen nach wie vor Börsen wie die Chicago Mercantile Exchange<br />
(CME) einen liquiden Sekundärmarkt zu implementieren.<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
47
Anwendungsmöglichkeiten - Übersicht<br />
Anwendungsmöglichkeiten<br />
Aktivmanagement Passivmanagement Eigenhandel<br />
Ziel:<br />
Herbeiführung der<br />
gewünschten Struktur des<br />
Bonitätsrisikos der Aktivseite<br />
Ziel:<br />
Verringerung der<br />
Refinanzierungskosten<br />
Ziel:<br />
Partizipation an Bonitätsveränderungen<br />
durch<br />
Spekulation oder Arbitrage<br />
Dies geschieht ohne Wissen und Zustimmung des Kreditkunden,<br />
wodurch die Kundenbeziehung nicht beeinflusst wird!<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
48
Anwendungsmöglichkeiten – Aktivmanagement<br />
• Absicherung von Krediten<br />
• Einzelgeschäfts- (Micro Hedge) und Portfolioebene (Macro Hedge)<br />
• Eliminierung von bestehenden Bonitätsrisiken<br />
• Absicherung (Hedging) von Neugeschäften<br />
• Optimierung bestehender Kreditlinien und Kontrahentenlimite<br />
(Kreditlinienmanagement)<br />
• Übernahme von Kreditrisiken<br />
• Diversifikation ohne nennenswerte Kapitalbindung<br />
• Verringerung von Klumpenrisiken<br />
• Erschließung neuer Märkte<br />
• Optimierung des Kreditrisikoportfolios<br />
• Optimierung der Rendite-Risiko-Struktur (Portfoliotheorie nach Markowitz, CAPM)<br />
und Gestaltung des Kreditrisikoportfolios durch gezielte Heraus- und Hereinnahme<br />
von Kreditrisiken<br />
• Bank wird künftig zum „Lagerhaus für Kredite mit häufigem Lagerumschlag“!?!<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
49
Anwendungsmöglichkeiten –<br />
Passivmanagement/Eigenhandel<br />
• Passivmanagement<br />
• Verringerung der Refinanzierungskosten<br />
• Absicherung zukünftiger Finanzierungskosten<br />
• Eigenhandel<br />
• Spekulation<br />
Partizipation an Bonitätsveränderungen durch Aufbau offener Positionen<br />
• Arbitrage<br />
Partizipation an Bonitätsveränderungen durch Nutzung von Preisbeziehungsweise<br />
Bewertungsunterschieden zwischen Märkten in einem<br />
Zeitpunkt durch zwei Geschäfte<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
50
Gliederung<br />
1 Die EKK stellt sich vor<br />
2 Einleitung<br />
3 Traditionelle Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
4 Kapitalmarktorientierte Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
5 Fazit<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
51
Ziel des Managements von Ausfallrisiken ist eine<br />
Optimierung der Rendite-Risiko-Struktur<br />
Ertrag<br />
Kredit Portfolio<br />
VR-Banken<br />
• Diversifizierung über Kapitalmarktinstrumente<br />
Schuldschein<br />
Portfolio<br />
VR-Banken (Schritt 2)<br />
VR-Banken (Schritt 1)<br />
• Rahmenbedingungen<br />
Kreditstruktur<br />
• Risikoprämienvereinnahmung<br />
i rf<br />
VR-Banken (heute)<br />
Risiko<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
52
Zusammenfassende Darstellung<br />
Aufgrund ihrer vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten<br />
und Vorteile werden Instrumente zur <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong> weiter an<br />
Bedeutung gewinnen.<br />
Im Rahmen des kapitalmarktorientierten Kreditrisikotransfers<br />
sind Kreditderivate ein zentrales Instrument.<br />
Achtung: Das Risiko wird insgesamt nicht weniger, sondern nur anders verteilt!<br />
Wichtig ist nicht ob man Kreditrisikomanagement betreibt,<br />
wichtig ist WANN und WIE man es umsetzt!<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
53
Übergreifende Erkenntnisse<br />
Konsequente Umsetzung – „Wunsch und Wirklichkeit?“<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
54
Übergreifende Erkenntnisse<br />
Konsequente Umsetzung – „Wunsch und Wirklichkeit?“<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
55
Vielen Dank<br />
für Ihre<br />
Aufmerksamkeit<br />
EVANGELISCHE KREDITGENOSSENSCHAFT eG<br />
Seidlerstraße 6 | 34117 Kassel<br />
Telefon: 0800 520 604 10<br />
E-Mail: ekk@ekk.de<br />
Internet: www.ekk.de<br />
Filialen: Berlin • Eisenach • Frankfurt (M.) • Hannover<br />
Karlsruhe • Kassel • München • Neuendettelsau<br />
Nürnberg • Rummelsberg • Schwerin • Speyer • Stuttgart<br />
Beratungsbüro Erfurt<br />
Repräsentanz Wien
Backup<br />
1 Die EKK stellt sich vor<br />
2 Einleitung<br />
3 Traditionelle Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
4 Kapitalmarktorientierte Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
5 Fazit<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
57
N<br />
N<br />
N<br />
J<br />
Praxisbeispiele<br />
Cockpit – Adressrisiko (1/3)<br />
Bewertungergebnis Kredit<br />
30<br />
Gewichtung<br />
Bewertung<br />
1,00<br />
schlecht<br />
mangelhaft<br />
Kalkulatorischer Nettozuführungsbedarf<br />
25<br />
1,13<br />
ausreichend<br />
Risikodeckung<br />
25<br />
2,21<br />
befriedigend<br />
Granularität im Kundengeschäft<br />
10<br />
1,93<br />
gut<br />
Granularität im Eigengeschäft<br />
10 1,04<br />
sehr gut<br />
100<br />
1,43<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
58
Praxisbeispiele<br />
Cockpit – Adressrisiko (3/3)<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
59
Praxisbeispiele<br />
Kennzahlenübersicht Adressenausfallrisiko<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
60
Praxisbeispiele<br />
Kennzahlenübersicht Adressenausfallrisiko<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
61
Backup<br />
1 Die EKK stellt sich vor<br />
2 Einleitung<br />
3 Traditionelle Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
4 Kapitalmarktorientierte Instrumente der <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
5 Fazit<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
62
Instrumente zum Transfer von Kreditrisiken<br />
Instrumente zum Transfer<br />
von Kreditrisiken<br />
Traditionelle Produkte<br />
Kapitalmarktprodukte<br />
Kreditderivate<br />
Securitisation<br />
Sonstige<br />
Instrumente<br />
Credit Default<br />
Swaps<br />
True Sale<br />
Asset Swaps<br />
Credit Spread<br />
Options<br />
Synthetische<br />
Securitisation<br />
Bond Trading<br />
Total Return Swaps<br />
Loan Sales<br />
Credit Linked<br />
Notes<br />
Handelsplattform<br />
= Kreditderivate (im weiteren Sinne)<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
63
Ausprägungsformen - Credit Spread Option<br />
(CSO)<br />
• Option, deren Basiswert als ein Credit Spread zwischen einem risikobehafteten Referenzaktivum<br />
und einer quasi-risikolosen Benchmark (bei ansonsten gleichen Konditionen und gleicher Laufzeit)<br />
wie zum Beispiel eine Staatsanleihe oder als Aufschlag auf einen entsprechenden LIBOR-Satz<br />
definiert ist.<br />
• Unter Credit Spread ist eine in Basispunkten ausgedrückte Risikomarge zu verstehen, die ein Maß<br />
für das in Schuldtiteln enthaltene Kreditrisiko ist.<br />
• Der Käufer einer Credit Spread Option erwirbt das Recht, das Referenzaktivum zu einem<br />
festgelegten Credit Spread innerhalb einer bestimmten Frist vom Optionsverkäufer zu kaufen (Call)<br />
oder zu verkaufen (Put).<br />
• Dafür erhält der Verkäufer vom Käufer der Option eine bei Vertragsabschluss fällige Prämie.<br />
• So entspricht beispielsweise eine Ausweitung des Credit Spreads einer Verschlechterung der<br />
Kreditqualität des Referenzschuldners, was wiederum zu einer Erhöhung des Wertes einer Credit<br />
Spread Put Option führt.<br />
Optionsprämie<br />
Optionsverkäufer<br />
Ausgleichzahlung bei<br />
Ausübung durch<br />
Optionskäufer<br />
Optionskäufer<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
64
Ausprägungsformen - Total Return Swap (TRS)<br />
• Der Risikoverkäufer tauscht neben den Erträgen aus dem Risikoaktivum (zum Beispiel eine<br />
Anleihe) auch dessen Kurswertänderungen mit dem Risikokäufer gegen die Zahlung eines in der<br />
Regel variablen Referenzzinses (in der Regel LIBOR) zuzüglich einer Risikoprämie aus.<br />
• Heranziehung der gesamten Wertänderung - also nicht nur bonitätsbedingte, sondern zusätzlich<br />
auch zinsinduzierte Marktwertänderungen - des Referenzaktivums als Maßstab für die<br />
Ausgleichszahlung.<br />
• Ausgleichszahlungen finden nicht nur bei einem Kreditereignis, sondern periodisch, in der Regel<br />
quartalsweise, statt.<br />
• Liegt der festgelegte Marktwert unter dem zuletzt ermittelten Wert, erhält der Risikoverkäufer<br />
vom Risikokäufer die Differenz als Ausgleichszahlung. Im gegenteiligen Falle einer<br />
Marktwertsteigerung muss der Risikoverkäufer diese jedoch an den Risikokäufer im Sinne einer<br />
Ausgleichszahlung abtreten.<br />
• Sinkt der Wert des Risikoaktivums auf Null, muss der Sicherungsgeber seinem Kontrahenten<br />
den Kreditverlust kompensieren und der TRS wird beendet.<br />
TRS-Verkäufer<br />
(Risikoverkäufer)<br />
Variabler Zins +<br />
Risikoprämie<br />
Gesamtergebnis des<br />
Basisinstruments<br />
TRS-Käufer<br />
(Risikokäufer)<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
65
Ausprägungsformen - Credit Linked Note (CLN)<br />
(1)<br />
• Kombination einer Anleihe mit einem Kreditderivat.<br />
• Der Risikokäufer erwirbt die vom Risikoverkäufer emittierte Anleihe zum<br />
Nominalbetrag beziehungsweise Ausgabepreis und erhält dafür eine Verzinsung.<br />
Als Emittent tritt häufig eine Zweckgesellschaft (Special Purpose Vehicle, SPV) auf.<br />
• Die Höhe der Rückzahlung ist an den Eintritt eines Kreditereignisses im Reference<br />
Asset gebunden. Tritt ein solches ein, wird die CLN zum Nennwert unter Abzug<br />
eines Ausgleichsbetrages zurückgezahlt. Bei Nichteintritt erfolgt die Tilgung regulär,<br />
das heißt zum Nominalbetrag.<br />
• Bei einer CLN existiert für den Risikoverkäufer kein Kontrahentenrisiko, da im Falle<br />
eines Credit Events aufgrund der Bereitstellung bei Kauf das benötigte Kapital<br />
bereits vorhanden ist.<br />
• Allerdings trägt der Investor einer CLN die Ausfallrisiken von zwei Adressen, und<br />
zwar die des Referenzaktivums sowie die des Emittenten. Dieses doppelte Risiko<br />
spiegelt sich in der Regel in einer höheren Verzinsung als bei einer traditionellen<br />
Schuldverschreibung mit sonst identischer Ausstattung wider.<br />
• Eine CLN ist aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit einer Anleihe voll bilanzwirksam.<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
66
Ausprägungsformen - Credit Linked Note (CLN)<br />
(2)<br />
CLN-Emittentin<br />
(Risikoverkäufer)<br />
Nominalbetrag<br />
des Kredites<br />
Nominalverzinsung<br />
Nominalbetrag bzw.<br />
Ausgabepreis<br />
Verzinsung<br />
Leistung bei Eintritt des<br />
Ausfallereignisses<br />
CLN-Erwerber<br />
(Risikokäufer)<br />
Kredit<br />
(Referenzaktivum)<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
67
Securitisation: Asset Backed Securities<br />
• ABS sind durch einen Bestand unverbriefter Forderungen (Assets) gesicherte (Backed)<br />
Wertpapiere (Securities). Sie können in Abhängigkeit von der jeweiligen der Verbriefung<br />
zugrunde liegenden Forderungsart differenziert werden. Die häufigste Ausprägungsform stellt<br />
die Verbriefung von Immobilienforderungen, als Mortgage Backed Securities (MBS)<br />
bezeichnet, dar. Diese lässt sich nochmals in private (Residential Mortgage Backed<br />
Securities, RMBS) und gewerbliche (Commercial Mortgage Backed Securities, CMBS)<br />
Immobilienforderungen untergliedern.<br />
• Eine weitere Ausprägungsform stellen die Verbriefungen von Schulden (Collateralized Debt<br />
Obligation, CDO) dar. Besteht der Forderungspool aus Wertpapieren oder Krediten, so wird<br />
von Collateralized Bond Obligations (CBOs) beziehungsweise Collateralized Loan Obligations<br />
(CLOs) gesprochen. Darüber hinaus können prinzipiell auch alle sonstigen Forderungsarten<br />
(ABS im engeren Sinne) wie beispielsweise Konsumentenkredite, Kreditkartenforderungen,<br />
Leasingforderungen, Forderungen aus Lieferung und Leistung sowie von erst in der Zukunft<br />
entstehenden Cash Flows verbrieft werden.<br />
• Grundsätzlich wird bezüglich der Übertragung von Aktiva zwischen zwei Verbriefungsarten<br />
unterschieden: True-Sale- und synthetische Securitisation. Bei einer True-Sale-Transaktion<br />
(„echter Verkauf“) gehen die zu verbriefenden Forderungen inklusive den inhärenten<br />
unsystematischen und systematischen Risiken rechtlich wirksam auf die Zweckgesellschaft<br />
über und werden damit dem Einfluss des Originators (Bank) vollständig entzogen.<br />
Dahingegen erfolgt bei einer synthetischen Securitisation lediglich die Übertragung der mit<br />
den Forderungen verbundenen Ausfallrisiken und damit des unsystematischen Risikos.<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
68
Grundstruktur einer True-Sale-Struktur<br />
Arranger<br />
Strukturierung<br />
1. Schritt: Verkauf der Aktiva an das SPV 2. Schritt: Emission von Wertpapieren am Kapitalmarkt<br />
Organisator<br />
(Förderungs-<br />
Verkäufer)<br />
i.d.R. - Servicer<br />
Verkauf des<br />
Forderungsportfolios<br />
Kaufpreis<br />
SPV<br />
(Förderungskäufer)<br />
CLNs<br />
Emissionserlös<br />
Bankenkonsortium<br />
CLNs<br />
Kaufpreis<br />
Investoren<br />
Zahlungsstrom aus<br />
dem Portfolio (Z&T)<br />
Zins- und Tilgungszahlungen (Z&T)<br />
Forderungsschuldner<br />
Möglich weitere Beteiligte<br />
Kreditverbesserung<br />
Überwachung<br />
Rating<br />
(externer) ServiceAgent<br />
Servicer<br />
Abwicklung<br />
Treuhänder/Trustee<br />
Verwaltung<br />
Rating-Agentur<br />
Bewertung<br />
Externe Sicherungsgeber<br />
Sicherungszusagen<br />
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an<br />
Jobst, A. A. (2002), S. 6<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
69
Grundstruktur einer synthetischen<br />
Verbriefung mit Verwendung eines SPVs<br />
Arranger<br />
Strukturierung<br />
1. Schritt: Transfer der Ausfallrisiken<br />
des Referenzpools an das SPV<br />
2. Schritt: Emission von Wertpapieren am Kapitalmarkt<br />
Organisator<br />
(Sicherungsnehmer)<br />
Credit Default<br />
Swap CDS<br />
CDS-Prämie<br />
SPV<br />
(Sicherungsgeber)<br />
CLNs<br />
Emissionserlös<br />
Bankenkonsortium<br />
CLNs<br />
Kaufpreis<br />
Investoren<br />
Zahlungen bei<br />
Ausfällen<br />
Zins- und Tilgungszahlungen (Z&T)<br />
Forderungsschuldner<br />
Kauf<br />
preis<br />
Collateral<br />
Z&T<br />
Kreditverbesserung<br />
Überwachung<br />
Rating<br />
Möglich weitere Beteiligte<br />
Überwachung<br />
Treuhänder/Trustee<br />
Verwaltung<br />
Rating-Agentur<br />
Bewertung<br />
Externe Sicherungsgeber<br />
Sicherungszusagen<br />
Quelle: Emse, C. (2005), S. 41<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
70
Systematisierung von ABS<br />
inklusive DZ-Bank-Transaktionen<br />
Asset Backed Secuities<br />
(ABS) i.w.S<br />
ABS i.e.S.<br />
Schulden (DEBT) (CDO)<br />
Immobilienforderung (MBS)<br />
Bauhaus (2000)<br />
Kreditkartenvermittlung<br />
VR Circle I + II<br />
(2005); III<br />
(2006), etc.<br />
Konsumentenkredite<br />
Promise Z<br />
(2001)<br />
Kredite (Loans) (CLO)<br />
Private Wohnungs-<br />
Baudarlehen (RMBS)<br />
Gelt (2002)<br />
League<br />
(2004+2005)<br />
Leasingforderungen<br />
Forderungen aus<br />
Lieferung und Leistung<br />
Zukünftige<br />
Einnahmen<br />
CLN BAG Hamm<br />
(2002+2003)<br />
Anleihen (Bonds) (CBO)<br />
Sonstige ABS<br />
Dynaso I-III<br />
(2002,2004+2005)<br />
Gewerbliche Hypo-<br />
Thekendarlehen<br />
(CMBS)<br />
Provide-VR<br />
(2002,2003+2004)<br />
Proscore-VR<br />
(2005)<br />
= ABS-Transaktionen der DZ Bank<br />
Konsus (2004)<br />
Styx (2005)<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
71
Synthetische Securitisation (1)<br />
Beispielhafte Darstellung der Struktur Provide-VR 2004<br />
Überprüfung<br />
Kredit -<br />
genossen -<br />
schaft<br />
Kredit -<br />
genossen -<br />
schaft<br />
.<br />
.<br />
.<br />
Kredit -<br />
genossen -<br />
schaft<br />
Referenzportfolien der KGen<br />
Risikotransfer<br />
durch Credit<br />
Linked IHS<br />
DG<br />
HYP<br />
DG HYP<br />
Portfolio<br />
Portfolio<br />
KG<br />
.<br />
.<br />
Portfolio<br />
KG<br />
Risikotransfer<br />
Portfolio durch<br />
Garantie der<br />
KfW (CDS)<br />
Globaldarlehen<br />
KfW<br />
(optional)<br />
KfW<br />
Kapitalmärkte<br />
Ausfallrisiko<br />
KG<br />
Risikotransfer<br />
Super Senior Swap<br />
SPV<br />
Risikotransfer<br />
Credit<br />
Linked<br />
Notes<br />
First Loss Piece (CLN)<br />
OECD<br />
Banken<br />
Ausfallrisiken<br />
der<br />
Port-<br />
folien<br />
DG HYP<br />
und<br />
KGen<br />
Risikotransfer<br />
Kreditgenossenschaften<br />
Refinanzierung<br />
durch Credit<br />
Linked IHS<br />
(Kaufpreiszahlung)<br />
OECD<br />
Banken<br />
Schuldrechtliche Verpflichtung zur<br />
Forderungsabtretung inkl. Grundschuld an DG HYP<br />
Sicherungs -<br />
geber<br />
KG -Risiko<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
72
Synthetische Securitisation (2)<br />
Transaktionsstruktur PROSCORE-VR 2005-1<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
73
Synthetische Securitisation (3)<br />
Grundstruktur der VR Circle als Kreislaufmodell<br />
Sicherungsnehmer<br />
Sicherungsgeber<br />
KG 1<br />
KG 1<br />
KG 2<br />
KG 3<br />
Risikotransfer<br />
per KG-CLN<br />
Zweck-gesellschaft<br />
„VR Circle Ltd.“,<br />
Jersey (SPV)<br />
Risikotransfer<br />
per SPV-CLN<br />
KG 2<br />
KG 3<br />
...<br />
KG-CLNs<br />
1 bis 13<br />
SPV-<br />
CLN ...<br />
KG 13<br />
KG 13<br />
Bilanz der Kreditgenossenschaften<br />
Kredit<br />
SPV-CLN<br />
Refi<br />
KG-CLN<br />
EK<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
74
Anwendungsmöglichkeiten – Aktivmanagement<br />
Beispiel:<br />
10.06.2013 <strong>Kreditportfoliosteuerung</strong><br />
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