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Montag, 13. August 2012 Olympia 2012<br />

Nummer 187 -Seite 29<br />

Deutsche Bilanz<br />

»Abstraktes Potenzial identifizieren«<br />

Bach verteidigt Zielvereinbarungen, räumt allerdings Kommunikationsdefizite ein –44Medaillen<br />

(dpa) Richtige Feierlaune kam bei der DOSB-Spitze in<br />

der Abschlussbilanz der London-Spiele nicht auf. Das<br />

verheerende Echo auf die unrealistischen Zielvereinbarungen<br />

drängte sogar den gestoppten Negativtrend bei<br />

der Zahl der gewonnenen Olympia-Medaillen fast in den<br />

Hintergrund. DOSB-Präsident Thomas Bach und -Generaldirektor<br />

Michael Vesper wirkten am Abschlusswochenende<br />

in London sichtlich angespannt und sahen sich<br />

nach der erstmaligen Veröffentlichung der internen Zielvereinbarung<br />

zwischen dem Deutschen Olympischen<br />

Sportbund (DOSB) und seinen Fachverbänden in Erklärungsnot.<br />

Immerhin räumte Bach Kommunikationsdefizite<br />

ein. Man müsse eingestehen,<br />

»dass wir uns mit dem Namen<br />

Zielvereinbarung vergriffen haben«,<br />

sagte der deutsche Ober-<br />

Olympier. »Das sollten in Zukunft<br />

besser Fördervereinbarungen<br />

sein, um deutlich zu<br />

machen, um was eshier geht –<br />

nämlich um vier Jahre vor<br />

Olympischen Spielen ein abstraktes<br />

Potenzial zu identifizieren.«<br />

Das Bundesinnenministerium<br />

(BMI) hatte am Freitag die internen<br />

Zielvereinbarungen erstmals veröffentlicht.<br />

Demnach hätten die deutschen<br />

Athleten in London 86 Medaillen<br />

gewinnen sollen, davon 28 aus<br />

Gold.<br />

Tatsächlich blieb das deutsche<br />

Team deutlich unter diesen Zahlen.<br />

Nach 302 Entscheidungen hatte die<br />

391-köpfige Mannschaft 44-mal Medaillen<br />

gewonnen. Immerhin stieg<br />

damit erstmals seit den Spielen<br />

1992 in Barcelona die Zahl der Medaillen<br />

wieder –vor 20 Jahren hatte<br />

die erste deutsche Mannschaft nach<br />

der Wiedervereinigung 82 Medaillen<br />

gesammelt. In Peking 2008 waren es<br />

nur 41 Medaillen. »Dass sie im härtesten<br />

Wettbewerb aller Zeiten mehr<br />

Medaillen als in Peking hat,<br />

hätte ich nicht erwartet«, sagte<br />

Bach. »Das ist großartig. Wir<br />

sind stolz auf diese Olympia-<br />

Mannschaft.«<br />

Chef de Mission Vesper bemühte<br />

sich noch einmal klarzustellen:<br />

»Die Zielvereinbarungen<br />

waren nie als Prognose zu verstehen<br />

oder gar als Medaillen-Planwirtschaft«,<br />

sagte er. Esseien keine<br />

einseitigen Vorgaben des DOSB gewesen,<br />

sondern mit jedem einzelnen<br />

Sportverband gemeinsam entwickelte<br />

Einschätzungen über die Potenziale.<br />

Dieses System der Leistungssteuerung<br />

»erfreue sich weiter großer<br />

Zustimmung in den Fachverbänden«.<br />

Eberhard Gienger, als damaliger<br />

DOSB-Vize Leistungssport maßgeblich<br />

an den vor vier Jahren vereinbarten<br />

Ziele beteiligt, verteidigte die<br />

unrealistischen Ziele. »Die internen<br />

Vorgaben waren keine Luftschlösser,<br />

sie beruhten auf konkreten Ergebnissen<br />

der einzelnen Verbände bei<br />

vergangenen Höhepunkten«, sagte<br />

der CDU-Bundestagsabgeordnete.<br />

»Sicher waren die Ansätze sehr hoch.<br />

Doch esist nötig, sich immer höhere<br />

Ziele zu setzen, als sie dann am Ende<br />

erreicht werden können.« Laut der<br />

Zielvereinbarungen haben von den<br />

23 in London vertretenen Sportarten<br />

Leichtathletik, Tischtennis und Kanuslalom<br />

das angepeilte Ziel erreicht.<br />

Als große Verlierer kehren vor<br />

allem Schwimmer, Fechter und<br />

Schützen nach Hause zurück.<br />

Mit Konsequenzen wie Mittelkürzungen<br />

haben die Verbände vorerst<br />

nicht zu rechnen. »Wer keine Medaille<br />

vorweisen kann, wird dafür nicht<br />

bestraft. Es wird gerade geschaut,<br />

woran hat es gelegen, was sind die<br />

Gründe dafür,was muss man tun, um<br />

das zu verbessern auf Sicht«, betonte<br />

Vesper. Derzeit gibt das Ministerium<br />

jährlich rund 132 Millionen in den<br />

Spitzensport. Insgesamt bezahlen alle<br />

Ministerien rund 240 Millionen für<br />

die Sport-Elite.<br />

DOSB-BOSS THOMAS BACH verteidigt die Zielvereinbarungen mit<br />

den einzelnen Verbänden, von denen die Leichtathletik (hier Hammerwerferin<br />

Betty Heidler) das angepeilte Ziel erreicht hat. (dpa)<br />

Boxen<br />

Joshuas Lebenserfahrung<br />

OLYMPIA IN KÜRZE<br />

Sieg im Superschwergewicht nach Hilfspunkten gegen Peking-Sieger Cammarelle<br />

(dpa) Briten und Ukrainer<br />

sind die Chefs im Ring, der<br />

einstige Platzhirsch USA<br />

hockt endgültig im Keller,<br />

und die deutsche Neuausrichtung<br />

zeigt zarte Erfolge.<br />

Beim olympischen Boxturnier<br />

in London hat sich<br />

Gastgeber Großbritannien<br />

als führende Staffel in der<br />

Welt präsentiert. Die Briten<br />

brachten drei Olympiasieger<br />

hervor und kassierten zudem<br />

eine Silber- und eine Bronzemedaille.<br />

Das ist das beste<br />

Ergebnis für die Faustkämpfer<br />

von der Insel seit 1908.<br />

Für die Ukraine, die Heimat<br />

der Klitschko-Brüder, gab es<br />

fünf Medaillen (2/1/2). Auch<br />

die Kubaner kamen auf zwei<br />

Siege (2/-/2).<br />

Luke Campbell im Bantamgewicht<br />

und Anthony<br />

Joshua im Superschwergewicht<br />

sowie Nicola Adams<br />

im ersten olympischen Frauenturnier<br />

waren als Goldmedaillengewinner<br />

die Helden.<br />

Joshua entthronte in der Königsklasse<br />

des Boxens am<br />

Anthony Joshua hoch konzentriert.<br />

(Foto: dpa)<br />

Sonntag den zehn Jahre älteren<br />

Peking-Olympiasieger<br />

Roberto Cammarelle aus Italien.<br />

»Sonntag ist ein heiliger<br />

Tag, und ich wurde gesegnet.<br />

Das ist viel mehr als eine<br />

Goldmedaille, es ist eine Lebenserfahrung«,<br />

sagte Joshua<br />

pathetisch, nachdem ihn<br />

10000 Fans in der ExCeL-<br />

Arena zum hauchdünnen Erfolg<br />

nach Hilfspunkten getrieben<br />

hatten.<br />

Ganz andere Erfahrungen<br />

mussten die Amerikaner machen.<br />

Ihr Niedergang im<br />

Ring hat sich inLondon fortgesetzt.<br />

Nicht einen Finalisten<br />

und nicht einmal eine<br />

Medaille gab es für die in der<br />

olympischen Historie mit<br />

48 Gold- und insgesamt<br />

109 Medaillen führende Nation<br />

bei den Männern. Lediglich<br />

der Sieg von Claressa<br />

Shields im Frauenturnier<br />

konnte das Fiasko ein wenig<br />

überdecken.<br />

Auch die deutschen Faustkämpfer<br />

gingen leer aus.<br />

Hier aber lichtet sich das<br />

Dunkel. Nach der Pleite von<br />

Peking, als die vier gestarteten<br />

Boxer sang- und klanglos<br />

in der ersten Runde rausgeflogen<br />

waren, sind Fortschritte<br />

zu sehen. Der Berliner<br />

Stefan Härtel (Mittelgewicht)<br />

war erst im Viertelfinale<br />

ausgeschieden. Enrico<br />

Kölling aus Berlin (Halbschwergewicht)<br />

kam bis ins<br />

Achtelfinale. Weltergewichtler<br />

Patrick Wojcicki (Wolfsburg)<br />

und Superschwergewichtler<br />

Erik Pfeifer (Lohne)<br />

schieden in der ersten Runde<br />

aus.<br />

Taekwondo<br />

Mini-Team mit Bronze<br />

Fromm schreibt Kampfsport-Geschichte –»Ich bin 2016 auch in Rio dabei«<br />

Helena Fromm und ihre<br />

Bronzemedaille. (dpa)<br />

(dpa) Nur eine Viertelstunde<br />

nach dem Gewinn der<br />

Bronzemedaille blickte Helena<br />

Fromm schon vier Jahre<br />

voraus und gab ein Versprechen<br />

ab. »Ich bin 2016 auch<br />

in Rio dabei. Ich bin ja noch<br />

jung«, sagte die 25 Jahre alte<br />

Taekwondoka in London und<br />

strahlte. Eine Frau, ein Wort.<br />

Als ihr Trainer Carlos Esteves<br />

später davon erfuhr, war<br />

er bass erstaunt. »Das hat sie<br />

wirklich gesagt? Ich habe<br />

mich bisher nicht getraut, sie<br />

das zu fragen«, meinte der<br />

Bundestrainer und Heimcoach<br />

der Athletin aus Arnsberg<br />

im Sauerland. »Dann<br />

hat sie Olympia genossen.<br />

Bei den Entbehrungen zuvor<br />

war es nicht sicher, ob sie<br />

sich noch einmal quälen<br />

will.«<br />

Fromm hatte in der 67-Kilo-Klasse<br />

über den Umweg<br />

Hoffnungsrunde das kleine<br />

Finale erreicht und dort die<br />

Australierin Carmen Marton<br />

mit 8:2 deklassiert. Eigentlich<br />

wäre sogar noch mehr<br />

möglich gewesen, doch vor<br />

der späteren Olympiasiegerin<br />

Hwang Kyung Seon aus Südkorea<br />

hatte sie im Viertelfinale<br />

zu viel Respekt. Die<br />

Bronzemedaille ist eine respektable<br />

Ausbeute bei einem<br />

deutschen Mini-Team, das<br />

lediglich aus zwei Athletinnen<br />

bestand. Für die Nürnbergerin<br />

Sümeyye Manz war<br />

in der Klasse bis 49 Kilogramm<br />

schon nach dem ersten<br />

Kampf Endstation. »Ich<br />

habe vier Jahre lang hart gearbeitet,<br />

und in sechs Minuten<br />

ist der Traum beendet.<br />

Das ist bitter«, schluchzte<br />

Manz, im vergangenen Jahr<br />

WM-Dritte. In Peking<br />

2008 waren zwei deutsche<br />

Männer und zwei deutsche<br />

Frauen am Start. Damals gab<br />

es nur einen fünften Platz.<br />

Bundestrainer Esteves<br />

strich das Außergewöhnliche<br />

heraus: »Wir haben Geschichte<br />

geschrieben. Noch<br />

nie hat eine deutsche Dame<br />

in unserem Sport eine olympische<br />

Medaille gewonnen.«<br />

Fromm berichtete über die<br />

Entbehrungen in der vergangenen<br />

Zeit. »Ich habe in den<br />

letzten Monaten auf wirklich<br />

alles verzichtet. Da habe ich<br />

mich in der Trainingshalle<br />

verkrochen«, seufzte die studierende<br />

Sportsoldatin.<br />

Selbst ihren 25. Geburtstag<br />

in London ignorierten sie<br />

und ihr Trainer.»Ich habe ihr<br />

gesagt: Jetzt ist nicht Geburtstag,<br />

jetzt ist Olympia«,<br />

meinte Esteves. Das Duo war<br />

zuvor um die Welt gehastet,<br />

um in China und Südkorea,<br />

Kuba, Venezuela und Frankreich<br />

mit den Besten zu trainieren.<br />

Esteves: »Seit Januar waren<br />

wir jeder nur eine Woche<br />

pro Monat zu Hause. Das<br />

war auch für unsere Familien<br />

eine verdammt harte Zeit.«<br />

Ein Missbrauchsprozess<br />

gegen einen seiner Olympiatrainer<br />

sorgt nach den sportlichen<br />

Enttäuschungen von<br />

London für neuen Ärger<br />

beim Deutschen Schwimm-<br />

Verband (DSV). Der Trainer<br />

der Beckenschwimmer muss<br />

sich amDienstag wegen sexuellen<br />

Missbrauchs von<br />

Schutzbefohlenen vor dem<br />

Kieler Amtsgericht verantworten.<br />

Die Anklage wirft<br />

dem Mann vor, sich von August<br />

2004 bis März 2006 in<br />

18 Fällen an einer damals<br />

minderjährigen Schwimmerin<br />

vergangen zu haben. Der<br />

Verteidiger des Trainers, Kai<br />

Dupre, wies die Vorwürfe zurück.<br />

***<br />

Trotz der durchwachsenen<br />

Medaillen-Ausbeute der<br />

deutschen Athleten haben<br />

die Olympischen Spiele ein<br />

noch größeres Publikum als<br />

vor vier Jahren vor die Bildschirme<br />

gelockt. Demnach<br />

verfolgten im Schnitt bis einschließlich<br />

9., August täglich<br />

3,59 Millionen Zuschauer die<br />

ZDF-Übertragungen aus<br />

London. Mit 24,9 Prozent<br />

steigerte sich der Marktanteil<br />

im Vergleich zuden Spielen<br />

in Peking um 2,4 Prozent.<br />

Zu den Höhepunkten der<br />

ZDF-Übertragungen zählten<br />

das Diskusfinale der Männer<br />

mit bis zu 10,30 Millionen<br />

und das Finale der Beachvolleyballer<br />

mit 9,20 Millionen<br />

Zuschauern in der Spitze.<br />

***<br />

Das Drama um die deutsche<br />

Bronze-Hammerwerferin<br />

Betty Heidler ist laut<br />

Olympia-Organisatoren einem<br />

bislang wohl noch nie<br />

dagewesenen Zufall und einem<br />

Software-Fehler geschuldet.<br />

»Es ist passiert, was<br />

bisher vermutlich noch nie<br />

passiert ist«, sagte ein Sprecher<br />

des IOC. Der fünfte Versuch<br />

der Frankfurterin war<br />

mit 77,13 Metern auf den<br />

Zentimeter exakt so weit,<br />

wie der vierte Versuch der direkt<br />

vor ihr werfenden<br />

Olympiasiegerin Tatjana Lysenko<br />

aus Russland. Das<br />

elektronische Computer-<br />

Messsystem habe die Annahme<br />

von Heidlers Weite daher<br />

verweigert. Die Anlage ist so<br />

programmiert, dass sie bei<br />

zwei exakt gleichen Messergebnissen<br />

hintereinander automatisch<br />

einen Fehler der<br />

Kampfrichter zugrunde legt.<br />

***<br />

Der Deutsche Olympische<br />

Sportbund (DOSB) hat seine<br />

Partnerschaft mit dem<br />

Sportartikelhersteller adidas<br />

bis zu den Olympischen<br />

Spielen 2016 verlängert.<br />

***<br />

Der Schwedin Lisa Norden<br />

bleibt nach einem Urteil des<br />

Schnellgerichts bei Olympia<br />

Triathlon-Gold verwehrt. Die<br />

Adhoc-Kammer des Internationalen<br />

Sportgerichtshofs<br />

CAS wies am Samstag den<br />

Protest des schwedischen<br />

NOK und des nationalen Triathlonverbands<br />

gegen die<br />

Medaillenvergabe ab. Die<br />

Schweden wollten nach der<br />

Wimpernschlagentscheidung,<br />

dass die zweitplatzierte Norden<br />

genauso wie die Schweizerin<br />

Nicola Spirig Gold erhält.<br />

***<br />

Lord Sebastian Coe hat<br />

800-m-Olympiasieger und<br />

Weltrekordler David Rudisha<br />

geadelt. »Das war der wohl<br />

beste 800-m-Lauf der Geschichte.<br />

Es war die beste<br />

Leistung hier, nicht nur für<br />

die Leichtathletik, sondern<br />

für die gesamten Spiele«,<br />

sagte der frühere Weltrekordhalter<br />

auf der doppelten<br />

Stadionrunde und Chef des<br />

Olympia-Organisationskomitees.<br />

***<br />

Die britische Sportförderung,<br />

zu einem guten Teil<br />

Grund für die Medaillenflut<br />

der Olympia-Gastgeber in<br />

London, wird bis zu den<br />

Spielen 2016 in Rio auf dem<br />

hohen Niveau von 125 Millionen<br />

Pfund pro Jahr gehalten.<br />

Das gab der britische<br />

Premierminister David Cameron<br />

in London bekannt.<br />

Demnach bekommt der<br />

Dachverband UK Sport aus<br />

Lotto-Geldern und vom<br />

Staat jedes Jahr umgerechnet<br />

195 Millionen Euro, von<br />

denen der Großteil direkt in<br />

die Olympia-Vorbereitung<br />

fließt. Bisher war das hohe<br />

Niveau nur bis zum Jahr<br />

2014 garantiert.<br />

***<br />

Mit über 1,5 Millionen Fans<br />

hat das Fußball-Turnier<br />

2012 einen olympischen Zuschauer-Rekord<br />

gebracht.<br />

Die alte Bestmarke der Spiele<br />

1984 in Los Angeles von<br />

1423613 Zuschauern wurde<br />

um exakt 101521 Fans übertroffen.<br />

Einschließlich des<br />

Endspiels zwischen Brasilien<br />

und Mexiko (1:2), das am<br />

Samstag im Wembley-Stadion<br />

86162 Fans verfolgten, sahen<br />

1525134 Zuschauer die<br />

32 Spiele an sechs Veranstaltungsorten.<br />

Das entspricht<br />

einem Zuschauerschnitt von<br />

47660 (1984: 44488).<br />

***<br />

Der Streit zwischen Japan<br />

und Südkorea um eine abgelegene<br />

Inselgruppe hat nun<br />

auch die Olympischen Spiele<br />

in London erreicht. Das Internationale<br />

Olympische Komitee<br />

(IOC) forderte Südkoreas<br />

Mannschaft auf, einen<br />

Fußballer nach dem Gewinn<br />

der Bronzemedaille wegen<br />

des Zeigens einer politischen<br />

Botschaft nicht zur Siegerehrung<br />

zu schicken. Die Auswahl<br />

des Landes stand am<br />

Samstag in London nach<br />

dem 2:1-Sieg Mexikos im Finale<br />

über Brasilien tatsächlich<br />

mit einem Spieler weniger<br />

auf dem Podest im Wembleystadion.<br />

***<br />

Die zuletzt aus NBA-Kreisen<br />

angeregte Altersbegrenzung<br />

beim olympischen Basketballturnier<br />

wird vorerst<br />

nicht umgesetzt. »Es wäre<br />

vorschnell, irgendwelche Veränderungen<br />

vorzunehmen,<br />

zum Beispiel beim Alter«,<br />

sagte Patrick Baumann, Generalsekretär<br />

des Weltverbandes<br />

FIBA, am Rande der<br />

Sommerspiele in London.<br />

Zuletzt waren aus der nordamerikanischen<br />

Profiliga<br />

NBA immer wieder Stimmen<br />

nach einem Limit laut geworden.<br />

Auch NBA-Boss David<br />

Stern hatte gefordert,<br />

dass die älteren Stars Olympia<br />

fernbleiben und ähnlich<br />

wie beim Fußball eine<br />

U23-Regel eingeführt wird.<br />

***<br />

Olympia-Cheforganisator<br />

Sebastian Coe wird nach den<br />

erfolgreichen Spielen von<br />

London zum Sportbeauftragten<br />

der britischen Regierung<br />

ernannt.<br />

***<br />

Gewichtheber Matthias<br />

Steiner leidet noch immer<br />

unter den Nachwehen seines<br />

Unfalls bei den Olympischen<br />

Spielen in London. »Die<br />

Schmerzen sind mächtig. Ich<br />

stehe immer noch unter<br />

Schmerztabletten, unter<br />

Drogen sozusagen, aber das<br />

ist alles nur temporär und<br />

nichts Bleibendes«, sagte der<br />

29 Jahre alte Heidelberger<br />

der »Frankfurter <strong>Allgemeine</strong>n<br />

Sonntagszeitung«. Er<br />

habe jetzt noch imBrustbereich<br />

die meisten Schmerzen.<br />

***<br />

Handball-Torhüter Thierry<br />

Omeyer vom THW Kiel ist<br />

wie vor vier Jahren in Peking<br />

erneut ins olympische All-<br />

Star-Team berufen worden.<br />

Sein isländischer Vereinskollege<br />

Aron Palmarsson wurde<br />

überraschend als bester<br />

Rückraumschütze auf der<br />

linken Position nominiert.<br />

Auf der rechten Seite wurde<br />

der Ex-Kieler Kim Andersson<br />

gewählt. Auch Ex-Zebra<br />

Nikola Karabatic steht als<br />

französischer Spielmacher in<br />

dem erlesenen Aufgebot.<br />

Bester Linksaußen ist der<br />

Schwede Jonas Kallmann,<br />

auf der anderen Seite wurde<br />

der Kroate Ivan Cupic gewählt.<br />

Der Spanier Julen<br />

Aguinagalde erhielt die Auszeichnung<br />

als bester Kreisspieler.<br />

(dpa/sid)

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