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Montag, 13. August 2012 Allendorf/Lumda ·Buseck ·Lollar ·Staufenberg<br />
Nummer 187 -Seite 16<br />
Baldige Lösung oder schleichender Tod?<br />
Unterschriftensammlung für Erhalt des Freibades wirft Fragen auf –Ortsbesichtigung mit CDU<br />
Buseck(siw). 600 Unterschriften<br />
für den Erhalt des Freibades in<br />
Großen-Buseck (die GAZ berichtete<br />
in ihrer Samstagausgabe) zeigen,<br />
dass ein enormer Informationsund<br />
Diskussionsbedarf vorhanden<br />
ist. Die emotionale Bindung vieler<br />
zum Freibad ist sehr groß. Als das<br />
Bad im Juni 1936 eingeweiht wurde,<br />
war esdas modernste weit und<br />
breit. Eine vergleichbare Einrichtung<br />
hatte noch nicht einmal die<br />
Universitätsstadt Gießen zu bieten.<br />
Gut 75 Jahre später befürchten vor<br />
allem die jungen Nutzer eine<br />
Schließung und haben deshalb eine<br />
Unterschriftensammlung initiiert.<br />
»Die Gemeindevertretung hat<br />
noch nicht beschlossen, dass das<br />
Freibad zugemacht wird«, schickte<br />
Eckhard Neumann voraus. Der<br />
stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende<br />
hatte für Samstagvormittag<br />
einen kleinen Kreis Interessierter<br />
eingeladen, sich vor Ort ein<br />
Bild zu machen. Mit dem großen<br />
Riss quer durch das Schwimmerbecken<br />
könne man leben, auch die<br />
punktuell vorhandenen Risse im<br />
Kinderbecken seien zwar optisch<br />
nicht schön, aber kein Problem, da<br />
von ihnen keine Verletzungsgefahr<br />
ausgehe. »Ausbesserungsarbeiten<br />
reichen hier aus. Ein Neuanstrich<br />
des stark mitgenommenen Geländers<br />
entlang des Duschbeckens in<br />
Richtung Liegewiese ist auch kein<br />
Akt.« Doch dann näherte sich die<br />
Gruppe dem eigentlichen »Corpus<br />
Delicti«, der durchgerosteten Filteranlage,<br />
die sich imTechnikraum<br />
verbirgt. »Während die Pumpe<br />
kürzlich generalüberholt wurde,<br />
wird der Filter nicht mehr lange<br />
mitmachen«, sagte Neumann.<br />
Filteranlage ist Knackpunkt<br />
Appetit auf Jesus machen<br />
Gestern Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Andreas Puckel<br />
Die Anlage steht derzeit auf angeschweißten<br />
Stützen, ein Notbehelf.<br />
Die Wasserqualität sei in Ordnung,<br />
doch die Korrosion werde<br />
unaufhaltsam fortschreiten, und allein<br />
ein neuer Filter mit etwa<br />
500000 Euro zu Buche schlagen.<br />
Da stelle sich die Frage, ob sich das<br />
die Gemeinde leisten kann. Seit<br />
2009 ist der Haushalt defizitär.<br />
Im Herbst hatte die Gemeindevertretung<br />
beschlossen, eine Studie<br />
zum »Bäderkonzept« in Auftrag zu<br />
geben. Dies ist nach Vorlage der<br />
Genehmigung des Haushalts, Ausschreibungen<br />
und Bietergesprächen<br />
Anfang Mai geschehen. Erst wenn<br />
das Gutachten vorliegt, können die<br />
Gemeindevertreter zur Meinungsbildung<br />
schreiten. CDU-Fraktionsvorsitzender<br />
Oliver Steinbach: »Bevor<br />
die Fraktionen in die Haushaltsberatungen<br />
einsteigen, müssen<br />
sie sich Gedanken darüber machen,<br />
für was sie das nicht vorhandene<br />
Geld ausgeben wollen. Investitionen<br />
wie eine neue Schwimmbadtechnik<br />
können nur über Schulden<br />
getätigt werden. Die Kinder, die<br />
heute schwimmen gehen wollen,<br />
haben noch in 20 oder 25 Jahren<br />
die Kosten dafür zu tragen.«<br />
»Bei sommerlichen Temperaturen<br />
ist das Bad gut besucht«, bestätigte<br />
Irmgard Heitmann. Die Anwohnerin<br />
meinte, man solle auch andie<br />
Kinder denken, deren Familien sich<br />
keine Urlaubsreise leisten können.<br />
Auch ein Überdenken des<br />
Schwimmbadkonzeptes wurde angeregt.<br />
So könne man mit dem Beheizen<br />
des Beckenwassers die Badesaison<br />
verlängern und mit speziellen<br />
Angeboten die Attraktivität<br />
des Bades steigern. Wenn die Gemeinde<br />
Buseck inden gleichen Dimensionen<br />
wie in der Vergangenheit<br />
beim Kulturzentrum, den neuen<br />
Feuerwehrgerätehäusern und<br />
der Kita »Georg Diehl« handele,<br />
dann lande man beim Freibad<br />
schnell bei zwei bis drei Millionen.<br />
Man solle auf dem Teppich bleiben<br />
und nur das Notwendigste machen,<br />
empfahl Andreas Brüll. Vielleicht<br />
könne man eine gebrauchte Filteranlage<br />
von einer Gemeinde erwerben,<br />
die die Schließung ihres<br />
Schwimmbads kürzlich beschlossen<br />
hat. Da die Wassermenge (ca.<br />
800 Kubikmeter) passen und die<br />
Den Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Andreas Puckel (2. von links)<br />
feierten mit ihm (von links) Alt-Dekan Dr. Bernhard Falk, Diakon<br />
Rudolf Montermann und Januarius Mäurer, vielen noch bekannt als<br />
Dekan und Pfarrer von »Thomas Morus« in Gießen. (Foto: siw)<br />
Buseck (siw). »Jede Feier der<br />
Eucharistie ist ein Geschenk des<br />
Himmels. Heute werde ich ein<br />
letztes Mal als Ihr Pfarrer mit<br />
Ihnen hier in St. Marien dieser<br />
Feier vorstehen dürfen. Die Zeiten<br />
ändern sich, Pfarrer kommen<br />
und gehen –Jesus Christus bleibt<br />
derselbe, gestern, heute und morgen«,<br />
sagte Pfarrer Andreas Puckel<br />
inseiner Predigt. Am deutlichsten<br />
werde das in der Eucharistiefeier,<br />
der Danksagung an<br />
Gott, wenn der Priester das Brot<br />
bricht, den Leib des Herrn und<br />
den Kelch reicht. »Hier ist Christus<br />
zu finden, spürbar, greifbar«.<br />
Aber nicht immer sei Jesus leicht<br />
zu schlucken.<br />
Er habe wenig gepredigt über<br />
Papst, Pille, Frauenpriestertum<br />
oder homosexuelle Pfarrer.»Viele<br />
heiße Eisen lassen mich kalt –<br />
ganz ehrlich. Darüber kann man<br />
reden, klar. Aber bringt das<br />
wirklich Menschen zum Glauben<br />
an Jesus Christus?« Bei seiner<br />
Aufgabe als Pfarrer habe er, Puckel,<br />
sich anseinem Namenspatron,<br />
dem Apostel Andreas, orientiert.<br />
»Er hat Menschen zu Jesus<br />
geführt, und das will ich<br />
auch tun.«<br />
Dem Menschen Appetit auf Jesus<br />
Christus zu machen, ihnen<br />
aufzuzeigen, das es mehr gibt, als<br />
nur ihren Alltag, das war und ist<br />
Pfarrer Puckel besonders wichtig.<br />
»Noch nie hatten wir so viel<br />
zu essen, noch nie ging es uns in<br />
unserem Land so gut wie heute.<br />
Und noch nie war die Not der<br />
Seele so groß: Unsicherheit, zerbrochene<br />
Beziehungen, Single-<br />
Dasein, die niedrige Geburtenrate,<br />
Depressionen, Burnout, Rücksichtslosigkeiten<br />
und Menschen<br />
ohne Halt und Heimat. Wenn die<br />
Perspektiven ausgehen, das Ziel<br />
nicht mehr zu erkennen sei, werde<br />
der Hunger groß nach etwas,<br />
das stärkt und Halt gibt.<br />
Als vierter Pfarrer in St. Marien<br />
hat Andreas Puckel Gottes<br />
Gegenwart in dieser Welt bezeugt<br />
in Gottesdiensten, im Religionsunterricht,<br />
in Messdienerstunden,<br />
in Sitzungen des Verwaltungsrates,<br />
bei Geburtstagsbesuchen<br />
und vor allem bei Begegnungen<br />
mit Menschen in Not<br />
und Trauer. »Ebenso wie Pfarrer<br />
Loos, Pfarrer Schmidt und Pfarrer<br />
Schneider es getan haben<br />
und Pfarrer Adam es weiterhin<br />
tun wird«, so Puckel.<br />
Den feierlichen Einzug zum<br />
Abschiedsgottesdienst in die vol-<br />
Ortsbesichtigung im Technikraum: Die Filteranlage ist der Knackpunkt<br />
für den Weiterbetrieb des Busecker Freibades.<br />
(Foto: siw)<br />
le Kirche hatten Alt-Dekan Dr.<br />
Bernhard Falk, der ehemalige<br />
Dekan Pfarrer Januarius Mäurer,<br />
Diakon Montermann und die Ministranten<br />
begleitet. Die Schola<br />
und der katholische Kirchenchor<br />
trugen mit Gesang und einige<br />
Kinder und Erzieherinnen der<br />
Kita »St. Elisabeth« mit einem<br />
israelischen Bitt- und Danktanz<br />
zur Gottesdienstgestaltung bei.<br />
(Weiterer Bericht folgt)<br />
Technik bis zur Übergabe gehalten<br />
werden muss, wäre dies allerdings<br />
ein Glücksfall. »Den schleichenden<br />
Tod des Freibades« sieht Susanne<br />
Richter kommen, wenn nicht eine<br />
baldige Lösung gefunden wird. Die<br />
Abstimmung über den Erhalt des<br />
Freibades werde auch von den Gästezahlen<br />
abhängig sein, erklärte<br />
CDU-Gemeindevertreter Jörg Lindenstruth.<br />
Steinbach lud interessierte<br />
Bürger zur Gemeindevertretersitzung<br />
im November ein, wenn<br />
das Thema behandelt wird.<br />
Zwei Ausschüsse tagen<br />
im Bürgerhaus in Lollar<br />
Lollar (pm). Nach den Sommerferien startet<br />
auch wieder der politische Betrieb. Den<br />
Anfang macht am Dienstag, 21. August, der<br />
Ausschuss für Stadtentwicklung, Naturschutz,<br />
Umwelt und Bauen im Gemeinschaftsraum<br />
des Bürgerhauses. Am Dienstag,<br />
21. August, geht es ab 20 Uhr um Brückenprüfungen<br />
und die Teiländerung des Flächennutzungsplans<br />
bezüglich der Konzentrationszonen<br />
für Windenergieanlagen.<br />
Am Donnerstag, 23. August, trifft sich dann<br />
der Haupt- und Finanzausschuss. Beginn ist<br />
um 20 Uhr im Mehrzweckraum des Bürgerhauses.<br />
Auch hier sind Brückenprüfungen<br />
ein Thema.<br />
Groß und Klein bei der Kräuterwanderung mit Anja Böhme (in der Mitte am Strauch stehend).<br />
Mit dabei war auch derVorsitzende Karl-Ludwig Hildebrand (links). (Foto: esk)<br />
KURZ BERICHTET<br />
Allendorf: 36/37er Jahrgang trifft sich –<br />
Der 36/37er Jahrgang trifft sich am kommenden<br />
Sonntag, dem 19. August, zum<br />
Stammtisch inder Bürgerhausgaststätte. Beginn<br />
ist um 19 Uhr.<br />
(pm)<br />
Buseck: Ausstellung im Schloss – Das<br />
Kunstprojekt »Offenes Atelier« des Kinderund<br />
Jugendwohnheimes Leppermühle in<br />
Großen-Buseck feiert sein zehnjähriges Bestehen.<br />
Das »offene Atelier« bietet Bewohnern<br />
der Einrichtung die Möglichkeit, sich in<br />
unterschiedlichen künstlerischen Techniken<br />
zu erproben. Eine Ausstellung ausgewählter<br />
Arbeiten der Jugendlichen ist im Busecker<br />
Schloss geplant. Sie wird am kommenden<br />
Freitag, 17. August, um 14.30 Uhr mit einer<br />
Performance und musikalischer Untermalung<br />
im Schlosshof der Gemeindeverwaltung<br />
eröffnet. Interessierte sind dazu eingeladen.<br />
Ansonsten kann die Ausstellung während<br />
der Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung<br />
Buseck (Montag, Mittwoch und Freitag von 8<br />
bis 12 Uhr sowie Dienstag und Donnerstag<br />
von 14bis 18 Uhr) besucht werden. (pm)<br />
■<br />
Hochbegabte der<br />
Grundschulen in<br />
Staufenberg waren<br />
in der Ferienzeit unterwegs<br />
und haben<br />
an den sogenannten<br />
Pullout-Tagen teilgenommen.<br />
Unter<br />
der Leitung von Dr.<br />
Barbara Högy, die<br />
sich für die Begabtenförderung<br />
an der<br />
Waldschule Daubringen<br />
einsetzt, und<br />
Birgitta Oschinski,<br />
fuhren die Kinder<br />
nach Frankfurt und<br />
besuchten dort das<br />
Experimenta-Museum.<br />
Dort machten sie in diversen Räumen<br />
Experimente aus den Bereichen Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften und Technik.<br />
Danach ging es nach Bad Soden. Hier<br />
stand ein Rundgang durch den Quellen- und<br />
den Wilhelmspark auf dem Programm. Nach<br />
einem Blick auf das Hundertwasser-Haus<br />
(Foto) tobten sich die Schüler auf einem<br />
Spielplatz aus. Im Rahmen der Hochbegab-<br />
40-jähriges Bestehen gefeiert<br />
Sommerfest der Natur-und<br />
Vogelfreunde Treis/Lumda<br />
Staufenberg (esk). Im Rahmen ihres<br />
40-jährigen Bestehens luden am gestrigen<br />
Sonntag die Natur- und Vogelfreunde Treis/<br />
Lumda zu einem Sommerfest auf ihrem Vereinsgelände<br />
ein.<br />
Der Verein zählt fast 200 Mitglieder und<br />
hat es sich in den letzten vier Jahrzehnten<br />
zur Aufgabe gemacht, aktiv in der Naturschutzarbeit<br />
mitzuwirken, erklärte der Erste<br />
Vorsitzende Karl-Ludwig Hildebrand. Diese<br />
ehrenamtlichen Tätigkeiten umfassen unter<br />
anderem die Betreuung von Nistkästen, von<br />
diversen Biotopen oder der eigenen Streuobstwiese.<br />
Sehr am Herzen liegt dem Verein<br />
die Renaturierung der alten Sandkaute in<br />
Treis.<br />
Als Höhepunkt des Sommerfestes wurde<br />
am Nachmittag eine Kräuterwanderung mit<br />
Anja Böhme in der Umgebung des Vereinsheimes<br />
durchgeführt.<br />
tenförderung werden seit einigen Jahren Pullout-Tage<br />
von der Waldschule organisiert. Zu<br />
diesen werden immer wieder auch Schüler<br />
aus den anderen Staufenberger Grundschulen<br />
eingeladen. Die Kinder werden dafür von<br />
ihren Einrichtungen vorgeschlagen. Der<br />
nächste Tag findet zum Thema »Experimente<br />
zu Wind und Wetter« im Oktober in der<br />
Waldschule statt.<br />
(pm/Foto: pm)<br />
Patricia und Michael Gengnagel mussten<br />
nach ihrer Hochzeit gemeinsam einen Ball<br />
aufpumpen.<br />
(Foto: efo)<br />
Patricia und Michael Gengnagel sagten Ja<br />
Zwei Vereine standen nach<br />
der kirchlichen Trauung Spalier<br />
Staufenberg(efo). Bei strahlendem Sonnenschein<br />
gaben sich am Samstag Patricia<br />
Gengnagel geb. Klein und Michael Gengnagel<br />
in der Kirche zuTreis das Jawort.<br />
Die standesamtliche Trauung fand bereits<br />
am 6. Juni statt. Die 38-jährige Biolaborantin<br />
und der 40-jährige Speditionskaufmann<br />
kennen sich schon über zehn Jahre. Michael<br />
Gengnagel spielt beim SV Staufenberg bei<br />
den Alten Herren Fußball, und Patricia ist<br />
beim TSV Treis aktiv. Beide Vereine bildeten<br />
vor der Kirche ein Spalier, welches das<br />
Brautpaar gemeinsam durchschritt.<br />
Die Fußballkollegen brachten einen luftleeren<br />
Ball mit, den Patricia und Michael<br />
Gengnagel als Zeichen der ewigen Verbundenheit<br />
und gegenseitigen Hilfsbereitschaft<br />
aufpumpen mussten. Getraut wurde das Paar<br />
von Pfarrer Andreas Lenz. Ein ganz besonderer<br />
Höhepunkt war der Auftritt der Sängerin<br />
Katja Bender mit den beiden Songs »Can<br />
you feel the love tonight« von Elton John und<br />
»The Rose« von Bette Midler. Gefeiert wurde<br />
im Anschluss an die Trauung in der Gaststätte<br />
»Zum guten Born« in Treis.<br />
Ortssporttag in Ruttershausen<br />
Lollar (pm). Die Turnervereinigung Ruttershausen<br />
lädt zum diesjährigen Ortssporttag<br />
am Sonntag, 19. August, ein. Treffpunkt<br />
ist um 10.30 Uhr der Sportplatz in Ruttershausen.<br />
Es besteht die Möglichkeit, das<br />
Sportabzeichen nach den neuesten Kriterien<br />
abzulegen. Außerdem können die Gäste wieder<br />
bei einer Portion Gyros oder Würstchen<br />
gemütlich beisammensitzen. Auch für ausreichend<br />
Getränke und ein Kuchenbuffet sorgen<br />
die Veranstalter.