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tionen dürften im Jahr 2009 kräftig sinken.<br />

Zum einen geht gegenwärtig die Kapazitätsauslastung<br />

deutlich zurück, wodurch sich die<br />

Erwartungen der Unternehmen verschlechtern;<br />

zum anderen sind die Finanzierungskonditionen<br />

ungünstig. Zwar hat die Bundesregierung jüngst<br />

wieder bessere Abschreibungsbedingungen beschlossen.<br />

Jedoch waren die höheren Abschreibungssätze<br />

Ende 2007 gerade erst abgeschafft<br />

worden. Dies hatte dazu geführt, dass viele<br />

Unternehmen Investitionen vorgezogen hatten.<br />

Bei den gegenwärtig ungünstigen gesamtwirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen werden die<br />

Unternehmen daher eher abwarten, zumal sie<br />

bis Ende 2010 die Möglichkeit erhöhter Abschreibungen<br />

haben.<br />

Den Abwärtstendenzen bei Ausfuhr und Investitionen<br />

entgegen wirkt, dass sich die Kaufkraft<br />

der privaten Haushalte derzeit aufgrund sinkender<br />

Energiepreise verbessert. Zudem wurden<br />

2008 zum Teil noch recht hohe Tarifabschlüsse<br />

getätigt, die die Lohneinkommen fürs Erste<br />

noch zunehmen lassen dürften. Hinzu kommt,<br />

dass die Renten mit Verzögerung an die Löhne<br />

angepasst werden und zudem der sogenannte<br />

Riester-Faktor, der den Anstieg der Renten<br />

dämpfen würde, für 2008 und 2009 ausgesetzt<br />

wurde. Dadurch steigen diese 2009 voraussichtlich<br />

um rund 2,5 %. Allerdings wirkt eine im<br />

Verlauf des Jahres rückläufige Beschäftigung<br />

mehr und mehr dem Anstieg der verfügbaren<br />

Einkommen entgegen. Im Jahres durch schnitt<br />

werden die Konsumausgaben daher wohl<br />

schrumpfen, wenn auch nur leicht.<br />

Vor diesem Hintergrund erwarten wir, dass das<br />

reale Bruttoinlandsprodukt Deutschlands 2009<br />

im Jahresdurchschnitt um 2 % zurückgehen<br />

wird, nach einem Anstieg um 1,5 % im Jahr<br />

2008. Letzterer ist allerdings allein dem hohen<br />

statistischen Überhang aus dem Vorjahr und<br />

dem kräftigen Anstieg der Wirtschaftsleistung<br />

im ersten Quartal zu danken. Seit dem zweiten<br />

Quartal 2008 sank das BIP bereits.<br />

Der Arbeitsmarkt zeigte sich zwar bis zuletzt<br />

recht robust, im November 2008 nahm die<br />

Arbeitslosigkeit saisonbereinigt nochmals<br />

ab. Aller dings dürfte die Tendenz von nun an,<br />

da das BIP bereits seit dem Frühjahr sinkt,<br />

nach unten gerichtet sein. Angesichts des im<br />

vorangegangenen Aufschwung zunehmend<br />

festgestellten Fachkräftemangels dürften viele<br />

Unternehmen zunächst versuchen, Entlassungen<br />

zu vermeiden, indem sie Kurzarbeit<br />

anmelden oder Arbeitszeitkonten nutzen.<br />

Jedoch dürfte sich mit der Dauer der Schwäche<br />

eine Anpassung des Personalbestands nicht<br />

vermeiden lassen. Für den Verlauf des Jahres<br />

2009 erwarten wir einen Rückgang der Zahl<br />

der Erwerbstätigen um 705.000. Die Zahl der<br />

Arbeitslosen dürfte dabei um 585.000 zunehmen.<br />

Im Jahresdurchschnitt wird die Arbeitslosenquote<br />

damit von 7,8 % in diesem auf 8,2 %<br />

im kommenden Jahr steigen.<br />

Rückläufige Wertschöpfung auch<br />

in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

Die nordrhein-westfälische Wirtschaft kann<br />

sich den beschriebenen Abwärtstendenzen<br />

naturgemäß nicht entziehen. Zwar hatte in<br />

der ersten Hälfte des vergangenen Jahres<br />

die gesamtwirtschaftliche Produktion nach<br />

vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises<br />

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der<br />

Länder noch um 2,4 % im Vorjahresvergleich<br />

zugenommen. Damit war der Zuwachs erneut<br />

– wie von uns vor einem Jahr erwartet – ähnlich<br />

wie im übrigen Bundesgebiet. In der zweiten<br />

Jahreshälfte dürfte die Produktion jedoch nur<br />

noch um rund 0,5 % höher ausgefallen sein, mit<br />

fallender Tendenz. Auch dürfte die Entwicklung<br />

der in Deutschland insgesamt entsprochen<br />

haben, worauf der im Großen und Ganzen parallele<br />

Verlauf der meisten Konjunkturindikatoren<br />

hinweist.<br />

Getragen war die Expansion hierzulande im<br />

ersten Halbjahr 2008 noch von der Investitionsund<br />

Vorleistungsgüterproduktion. Erfahrungsgemäß<br />

reagiert die Nachfrage in diesen<br />

Sektoren rasch auf eine Verschlechterung der<br />

wirtschaftlichen Situation. Bei Investitionsgütern<br />

dürfte die Fertigung bereits im dritten<br />

und im vierten Quartal spürbar abgenommen<br />

haben. Ausschlaggebend waren zunächst die<br />

schwachen Ausfuhren, bevor gegen Jahresende<br />

auch die Inlandsnachfrage einbrach. Allerdings<br />

war der Rückgang der Produktion hierzulande<br />

bisher weniger ausgeprägt als im übrigen Bundesgebiet.<br />

Die Konsumgüterproduktion zeigte<br />

sich hingegen etwas schwächer als im übrigen<br />

Bundesgebiet.

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