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Bildlich gesprochen, geht es also darum, den<br />

Kessel über diejenigen Feuerstellen zu hängen,<br />

in denen die Flammen am heißesten lodern.<br />

3. Die neuen Herausforderungen<br />

für die Wirtschaftspolitik: Die<br />

heißesten Feuerstellen schaffen<br />

Spiegelbildlich hat die Wettbewerbsintensität,<br />

die von der globalen Präsenz pulsierender<br />

Wirtschaftsräume ausgeht, auch das Aufgabenportfolio<br />

der regionalen Wirtschaftspolitiken<br />

verändert. Ein vorderer Platz im Ranking<br />

der besten Wirtschaftsräume der Welt lässt<br />

sich nicht mehr allein mit dem Hinweis auf<br />

statische Größen verteidigen („Unser Bruttoinlandsprodukt<br />

ist doppelt so groß wie das von<br />

Y-Land!“). Mochte es früher ausreichen, den<br />

Unternehmen die ein oder andere Serviceleistung<br />

anzubieten (z. B. in der Exportförderung),<br />

für eine möglichst gleichmäßige Verteilung<br />

staatlicher Leistungen (etwa Fördermittel) zu<br />

sorgen, gelegentlich aufkommende Probleme<br />

(Insolvenzen, Werksschließungen etc.) geschickt<br />

zu managen, im Außenverhältnis auf<br />

vorhandene Stärken der Region hinzuweisen<br />

und auf höheren staatlichen Ebenen das Beste<br />

für sich herauszuholen, so ist heute vor allem<br />

eine kombinatorische Leistung gefragt. Geht es<br />

zum einen darum, das Kreativpotenzial jedes<br />

einzelnen Individuums bestmöglich zur Entfaltung<br />

zu bringen – das ist das Feld der Kinder-,<br />

Jugend- und Schulpolitik –, so besteht die<br />

Kunst der Wirtschaftspolitik vor allem darin,<br />

❚❚ die Kreativkräfte der Region so miteinander<br />

zu multiplizieren, dass ein maximaler Innovationsoutput<br />

entsteht, und<br />

❚❚ diesen Output rechtlich wie faktisch zu<br />

schützen.<br />

Erst die Lösung dieser Aufgabe schafft die Voraussetzungen<br />

dafür, dass die Region den optimalen<br />

Nährboden für wachsende Unternehmen<br />

bildet und erfolgreich Investitionen anzieht.<br />

Diese kombinatorische Leistung ist ohne Management<br />

nicht denkbar. Damit wird ein Begriff<br />

in die Regionalpolitik übertragen, den man bisher<br />

vor allem aus der Unternehmenswelt kennt.<br />

Nur ein integriertes Standortmanagement, das<br />

– unterhalb der politischen Leitverantwortung<br />

von Legislative und Exekutive – die Möglichkeit<br />

der (Mit-)Steuerung der wesentlichen Erfolgsparameter<br />

eines Regionalen Wirtschaftsraums<br />

hat, wird in der Lage sein, diesen auf Dauer<br />

attraktiv zu halten und einem Investor schlüssig<br />

die Frage zu beantworten, warum er mit seiner<br />

Investition gerade an diesen Ort kommen soll.<br />

Konkret: Wenn Daten über Clusterintensität,<br />

Schulqualität, Kriminalitätsraten, Verkehrsinfrastruktur,<br />

öffentliche Finanzen u. a. auf den<br />

Bildschirmen nationaler wie internationaler Entscheider<br />

als Schlüsselgrößen auftauchen und<br />

systematisch ausgewertet werden, dann muss<br />

das Standortmanagement hier auskunftsfähig<br />

sein und Schwachstellen benennen können.<br />

4. Die neuen Bestseller: „Globale<br />

Überlebens-Technologien“<br />

Bei alledem gilt: Gutes Management Regionaler<br />

Wirtschaftsräume allein wird nicht genügen:<br />

Auch auf der Produktseite wird das Spiel<br />

entschieden. Natürlich sind die dominanten<br />

globalen Trends – Überbevölkerung, Urbanisation,<br />

Wassermangel, Klimawandel – Gegenstand<br />

laufender internationaler Vereinbarungen<br />

und Konferenzen, wie dem Kyoto-Protokoll,<br />

der Stockholmer Weltwasserwoche 2008 oder<br />

der Kopenhagener Klima-Konferenz 2009.<br />

Zu erwarten ist indessen, dass die historisch<br />

einmalige Dimension der globalen Probleme im<br />

21. Jahrhundert vor allem bahnbrechende technologische<br />

Lösungen erforderlich macht (und<br />

hervorbringen wird) – neue Arten der Stromund<br />

Wärmeerzeugung, neue Mobilitätstechnologien,<br />

neue Entsorgungs- und Wiederverwertungswege,<br />

dimensionale Effizienzsteigerungen<br />

u. a. Damit werden diejenigen Regionen die<br />

größten globalen Marktanteilsgewinne für sich<br />

verbuchen können, die hier als erste wettbewerbsfähige<br />

Technologien marktreif entwickelt<br />

haben und weltweit vertreiben können. Gerade<br />

Deutschland kann schon heute beeindruckende<br />

Beweise für die Richtigkeit dieser These vorweisen,<br />

so z. B. einen Marktanteil an der weltweiten<br />

Windenergieanlagen-Produktion von 83%.<br />

Wer auf diesem Feld, den „Globalen Überlebens-<br />

Technologien“, frühzeitig aufgestellt ist, dem<br />

winkt nicht nur geschäftlicher Erfolg. Von<br />

nicht geringerer Bedeutung ist, dass er mit

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