15.11.2013 Aufrufe

3.12 MB - Nordrhein-Westfalen direkt

3.12 MB - Nordrhein-Westfalen direkt

3.12 MB - Nordrhein-Westfalen direkt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

68<br />

Erfolgsbeispiel 6<br />

Werkzeugproduzent*:<br />

Wichtiger Arbeitgeber auch für Geringqualifizierte<br />

Typ<br />

Branche<br />

Produkt<br />

Größe<br />

Wachstum<br />

2004 bis 2007<br />

FuE-Tätigkeit<br />

Exporttätigkeit<br />

Regionalität<br />

Alleinstellung<br />

Besonderheit<br />

Lokales Unternehmen<br />

Maschinenbau<br />

Werkzeuge<br />

6 Beschäftigte<br />

0,6 Millionen Euro Umsatz/Jahr<br />

Beschäftigte: konstant<br />

Umsatz: +20 Prozent<br />

keine<br />

keine<br />

40 Prozent der Beschaffung<br />

und des Absatzes<br />

- Erfahrung<br />

- Kurze Lieferzeiten<br />

- Preis<br />

Hoher Anteil von Mitarbeitern<br />

ohne Berufsabschluss<br />

Auch lokale Unternehmen können Erfolg haben. Ein nordrhein-westfälischer<br />

Hersteller von Werkzeugen belegt das<br />

eindrucksvoll. Seine Strukturen sind typisch für lokale<br />

Unternehmen: Rund 40 Prozent des Beschaffungsvolumens<br />

und des Absatzes erfolgen regional, also im Umkreis<br />

von 50 Kilometern. Konstruktions-, Entwicklungs- oder<br />

Forschungsaktivitäten betreibt das Unternehmen nicht.<br />

Exporte oder Auslandsproduktion sind kein Thema. Trotz<br />

dieses nicht gerade Erfolg versprechenden Steckbriefes<br />

ist das Unternehmen renditestark und hat seine Umsätze<br />

gesteigert. Die Beschäftigung konnte immerhin gehalten<br />

werden, was für viele Industrieunternehmen nicht selbstverständlich<br />

ist. Dabei half sicherlich, dass das Marktumfeld<br />

stimmt, denn für den Werkzeughersteller gehört<br />

Konkurrenzdruck aus Niedriglohnländern nach eigener<br />

Einschätzung nicht zu den dringendsten Problemen. Die<br />

Alleinstellungsmerkmale sind typisch: Fehlende Knowhow-Orientierung<br />

wird durch Erfahrung, kurze Lieferzeiten<br />

und günstige Preise ausgeglichen. Die Hälfte der Beschäftigten<br />

hat keinen Berufsabschluss. Das ist zweischneidig:<br />

Auf der einen Seite wird dadurch das Innovationspotenzial<br />

beschränkt. Auf der anderen Seite stärkt dies aber die kostenmäßige<br />

Wettbewerbsfähigkeit und zeigt, dass gerade<br />

kleine Industrieunternehmen Arbeitsplätze für Geringqualifizierte<br />

schaffen.<br />

Erfolgsbeispiel 7<br />

Handwerksbetrieb*:<br />

Erfolgreich mit Erfahrung und Patenten<br />

Typ<br />

Branche<br />

Produkte<br />

Größe<br />

Wachstum<br />

2004 bis 2007<br />

FuE-Tätigkeit<br />

Exporttätigkeit<br />

Regionalität<br />

Alleinstellung<br />

Besonderheit<br />

Lokales Unternehmen<br />

Metallerzeugnisse<br />

Metallfassaden<br />

10 Beschäftigte<br />

2,3 Millionen Euro Umsatz/Jahr<br />

Beschäftigte: +42 Prozent<br />

Umsatz: +320 Prozent<br />

keine<br />

keine<br />

Einkauf: 30 Prozent<br />

Verkauf: 40 Prozent<br />

- Erfahrung/Flexibilität<br />

- Gebrauchmuster/Patente<br />

Hoher Facharbeiteranteil<br />

Erfahrung und Flexibilität – die beiden Stärken bilden das<br />

Fundament, auf dem viele lokale Unternehmen aufbauen.<br />

Auch ein nordrhein-westfälischer Hersteller von Metallfassaden<br />

setzt auf diese klassische Kombination – und hat<br />

damit Erfolg. In seinem Fall kommt aber noch ein wichtiger<br />

Aspekt hinzu: Im Gegensatz zu vielen anderen lokalen Firmen<br />

bietet der Fassadenhersteller Produkte an, die durch<br />

Gebrauchsmuster und Patente geschützt sind. Diese Produkte<br />

sind das Ergebnis der eigenen Konstruktion und<br />

Entwicklung, die das kleine Unternehmen betreibt.<br />

Mittlerweile sorgen die neuen Produkte für mehr als die<br />

Hälfte des Umsatzes. Innovationen vorantreiben kann das<br />

Unternehmen auch deshalb, weil acht der zehn Mitarbeiter<br />

eine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Gefragt<br />

nach den Hauptproblemen zählt das Unternehmen nicht<br />

die typischen Schwierigkeiten lokaler Firmen auf wie etwa<br />

niedrige Preise, Konkurrenz aus Niedriglohnländern oder<br />

zu hohe Anforderungen an die Flexibilität. Vielmehr klagt<br />

der Fassadenhersteller, dass sein Geschäftsbereich zu<br />

komplex sei.<br />

* Die Angaben stammen aus dem IW-Zukunftspanel und sind mit<br />

Datenschutzauflagen versehen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!