3.12 MB - Nordrhein-Westfalen direkt
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Typisierung der Industrieunternehmen<br />
59<br />
ausgefeilte Logistik-Leistungen und Rundum-<br />
Betreuung und sieht sich als starker Partner<br />
von Handwerk, Planung, Handel und Industrie.<br />
Neben der Technologie spielt auch das Design<br />
eine wichtige Rolle. Bei Konsumgütern ist das<br />
nichts Neues. Die Hersteller von Kleidung,<br />
Uhren, Möbeln, Handys und Autos setzen schon<br />
lange auf ein gutes Aussehen ihrer Produkte. In<br />
letzter Zeit erkennen aber auch Unternehmen<br />
aus dem Investitionsgüterbereich, dass ein<br />
attraktives Industriedesign den entscheidenden<br />
Unterschied zur Konkurrenz ausmachen<br />
kann. Farbige Hochöfen sind ein Beispiel dafür,<br />
genauso wie interessant gestaltete Getränkerücknahmeautomaten.<br />
Zu einem weiteren wichtigen Faktor entwickelt<br />
sich der Gesundheitsaspekt. Hersteller von<br />
Werkzeugen oder Einrichtungen für schwere<br />
körperliche Arbeit beispielsweise achten zunehmend<br />
darauf, ergonomisch geformte Produkte<br />
herzustellen, die der Gesundheit möglichst<br />
wenig schaden. Manches Unternehmen greift<br />
diesen Aspekt dann aktiv auf und macht etwa<br />
„eine reduzierte Belastung der Wirbelsäule“<br />
zum Verkaufsargument.<br />
Die BRILLUX GmbH, die sich in vierter Generation<br />
in Familienbesitz befindet, unterhält Produktionsstätten<br />
in Münster, Herford, Unna und<br />
Malsch bei Karlsruhe, ein Warenverteilzentrum<br />
und rund 140 Niederlassungen in Deutschland,<br />
Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.<br />
Insgesamt beschäftigt der Chemiehersteller<br />
rund 2.300 Mitarbeiter, darunter insgesamt<br />
300 Auszubildende.<br />
Auch die Bedienungsfreundlichkeit kann<br />
ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal sein –<br />
schließlich nutzen selbst die technologisch<br />
hochwertigsten Produkte nichts, wenn die<br />
Anwender mit der Bedienung überfordert sind.<br />
Viele moderne Industrieunternehmen beziehen<br />
daher auch Laien in die Entwicklung ihrer<br />
Produkte ein.<br />
2. Typisierung der<br />
Industrieunternehmen<br />
Aus den Beispielen wird deutlich, dass moderne<br />
Industrieunternehmen sich nicht mehr nur<br />
mit ihren Kernkompetenzen von den Wettbewerbern<br />
abheben, sondern auch mit Sekundärmerkmalen,<br />
wie Dienstleistungen, Design,<br />
Service, Emission oder Verbrauch. Erst diese<br />
schaffen die Differenzierung, nach denen Kunden<br />
rund um den Globus suchen. Der Zwang<br />
zur Differenzierung stellt aber hohe Anforderungen<br />
an die Unternehmen: Bau maschi nen<br />
beispielsweise können weltweit von vielen Firmen<br />
hergestellt werden. Leise Bau maschinen<br />
können dagegen nur von Unternehmen entwickelt<br />
und produziert werden, die sich sehr gut<br />
mit Schwingungstechnologie auskennen.<br />
Die einzelnen Unternehmens- und Branchenbeispiele<br />
haben gezeigt, welche vielfältigen<br />
Waren, Serviceleistungen und Produkteigenschaften<br />
die Industrie heutzutage anbietet. Die<br />
Vielfalt der Industrie beschränkt sich aber nicht<br />
nur auf diese Aspekte. Auch was die Erfolgsstrategien<br />
angeht, verfolgen die Unternehmen<br />
derzeit sehr unterschiedliche Wege.<br />
❚❚ Die Analyse im vorangegangenen Beitrag<br />
zeigte, dass forschende Unternehmen überdurchschnittlichen<br />
Erfolg haben. Daraus darf<br />
aber nicht im Umkehrschluss abgeleitet werden,<br />
dass Unternehmen, die keine Forschung<br />
betreiben, erfolglos sind. Sie können Erfolg<br />
Das Rückgrat der<br />
klassischen Industriefirmen<br />
sind ihre Facharbeiter.