3.12 MB - Nordrhein-Westfalen direkt
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Erfolg und Erfolgsfaktoren – Analyse für <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
45<br />
in ganz Deutschland als auch in <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> unterdurchschnittlich erfolgreich.<br />
Das liegt auch daran, dass der Erfolg nicht<br />
mit der Zahl der in einer Region ansässigen<br />
Konkurrenten steigt, sondern im Gegenteil<br />
dazu fällt. Die regionale Konzentration<br />
mehrerer unmittelbarer Wettbewerber reicht<br />
also nicht aus, um ein erfolgreiches Cluster<br />
zu etablieren.<br />
❚❚ Rund 15 Prozent der Industrieunternehmen<br />
in ganz Deutschland und in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
sind Teil eines überregionalen Netzwerks.<br />
Auch diese Firmen arbeiten eher<br />
unterdurchschnittlich erfolgreich. Allerdings<br />
muss hier unterschieden werden: Mittlere<br />
und größere Unternehmen, die in ein überregionales<br />
Netzwerk eingebunden sind,<br />
haben klar überdurchschnittliche Geschäftserfolge.<br />
Für kleine Unternehmen mit einem<br />
Umsatz von bis zu 1 Million Euro erweisen<br />
sich überregionale Netze dagegen nicht als<br />
Erfolgs faktor.<br />
Netzwerke brauchen die<br />
kleineren und die<br />
großen Global Player.<br />
Gerade hier liegt ein Vorteil<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s.<br />
Überregionale Netze sollten – wo immer<br />
möglich – mit der Wissenschaft kooperieren,<br />
denn erst dadurch werden Netze zu<br />
wirklichen Erfolgsfaktoren. Bislang wird<br />
dieses Erfolgsrezept zu häufig übersehen.<br />
So arbeiten derzeit in ganz Deutschland<br />
nur 6 Prozent der Industrieunternehmen<br />
in überregionalen Netzwerken mit<br />
Forschungseinrichtungen zusammen.<br />
In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> sind es lediglich<br />
4 Prozent.<br />
❚❚ Wissensverbünde sind eindeutig ein Erfolgsmodell.<br />
So erzielen Unternehmen, die mit<br />
Forschungseinrichtungen kooperieren, stark<br />
überdurchschnittliche Geschäftserfolge.<br />
Insgesamt nehmen in Deutschland 14 Prozent<br />
aller Industrieunternehmen an einem<br />
Wissensverbund teil. In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
arbeiten derzeit 12 Prozent der Firmen mit<br />
externen Wissenschaftlern zusammen.<br />
Aus diesen Befunden können einige Aufgaben<br />
abgeleitet werden:<br />
❚❚ Regionale Netze funktionieren nicht. Daher<br />
ist es nötig, diese Netzwerke zu verbreitern<br />
und ihre Effizienz zu erhöhen. Vor allem die<br />
erfolgreichen Unternehmen sollten verstärkt<br />
in regionale Netze eingebunden werden.<br />
❚❚ Bei überregionalen Netzen stellen sich zwei<br />
Aufgaben:<br />
Der Anteil von knapp 15 Prozent in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
scheint zu niedrig. Diese<br />
Quote kann erhöht werden, wenn die<br />
Netze vor allem für kleine Unternehmen<br />
zugänglicher und attraktiver werden.<br />
Aus diesen Befunden darf nicht die Schlussfolgerung<br />
gezogen werden, dass Netzwerke<br />
nicht wichtig wären und dass insbesondere<br />
kleine Unternehmen gerade in diesen Kooperationen<br />
keinen Erfolg haben könnten. Das<br />
Gegenteil ist richtig: Netzwerke sind eine<br />
Chance, die Stärken des Industriestandortes<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> auszubauen. Die Ergebnisse<br />
zeigen allerdings, dass die Potenziale<br />
offensichtlich noch nicht voll genutzt sind.<br />
Die Politik hat dies erkannt und unter anderem<br />
in ihrer Cluster-Initiative umgesetzt (siehe<br />
Interview Seite 46/47).<br />
Netzwerke funktionieren nur, wenn alle wichtigen,<br />
an der Wertschöpfungskette beteiligten<br />
Partner einbezogen sind. Wissenschaft, Unternehmen,<br />
Bildungseinrichtungen und die Politik<br />
gehören dazu. Auch sollte der Größenmix<br />
stimmen. Netzwerke brauchen die kleineren<br />
und die großen Global Player. Gerade hier liegt<br />
ein Vorteil <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s. Es gibt eine<br />
ausgewogene Unternehmensgrößenstruktur<br />
mit einem starken Mittelstand und im bundesweiten<br />
Vergleich überdurchschnittlich großen<br />
Industrieunternehmen.