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Erfolg und Erfolgsfaktoren – Analyse für <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

41<br />

Die meisten Antworten sind den Kategorien<br />

Kundenorientierung, Know-how und Tugenden<br />

– wie Vertrauen oder Zuverlässigkeit – zuzuordnen.<br />

Sehr weit vorne stehen die Eigenschaften<br />

„Schnelligkeit und Flexibilität“, die heute offensichtlich<br />

selbstverständlich sind. Interessanter<br />

sind aber die Unterschiede in den Antworten<br />

zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen<br />

Unternehmen, weil dadurch offengelegt<br />

wird, was wirklich differenziert:<br />

❚❚ Der größte Unterschied besteht beim Erfolgskriterium<br />

Know-how: Von den erfolgreichen<br />

Industrieunternehmen in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

sehen 16,8 Prozent in diesem Faktor ein<br />

Allein stel lungs merk mal ihrer Firma. Unter<br />

den weniger erfolgreichen Unternehmen nennen<br />

dagegen nur knapp 6 Prozent ihr Knowhow<br />

als Alleinstellungsmerkmal. Insbesondere<br />

was den Unterpunkt „Wissensvorsprung<br />

durch Forschung und Technik“ angeht, attestieren<br />

sich deutlich mehr erfolgreiche Firmen<br />

Stärken gegenüber der Konkurrenz. Darüber<br />

hinaus urteilt ein großer Teil der erfolgreichen<br />

Industrieunternehmen, dass ihre Kundenorientierung<br />

und individuelle Problemlösungskompetenz,<br />

ihre Fertigungsprozesse sowie<br />

ihre Unternehmensstruktur und ihre Mitarbeiter<br />

Alleinstellungsmerkmale seien.<br />

❚❚ Die schwächeren Unternehmen geben dagegen<br />

als Alleinstellungsmerkmal deutlich öfter<br />

den Faktor Qualität an. Dabei handelt es sich<br />

aber um eine Qualität, die wesentlich seltener<br />

auf technologischer oder kundenspezifischer<br />

Lösungskompetenz aufbaut. Sie ist<br />

eher verknüpft mit klassischen Tugenden wie<br />

Zuverlässigkeit, Vertrauen und Erfahrung.<br />

Die Kunden dieser Firmen wissen, dass sie<br />

gut bedient werden. Selbst in Märkten mit<br />

Standardprodukten kann das eine Alleinstellung<br />

begründen, für einen überdurchschnittlichen<br />

Erfolg reichen solche Tugenden aber<br />

nicht mehr aus.<br />

„Kreative Ökonomie“<br />

Der Begriff „Kreativität“ wird seit einigen<br />

Jahren zunehmend in der wirtschaftspolitischen<br />

Diskussion verwendet. Mit der<br />

Theorie der „kreativen Klasse“ definiert<br />

der amerikanischen Wissenschaftler<br />

Richard Florida das Vorhandensein der<br />

drei T’s, von Technologie, Toleranz und<br />

Talent, als Voraussetzung für eine positive<br />

wirtschaftliche Entwicklung einer Region.<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> erweitert mit seinem<br />

wirtschaftspolitischen Leitbild der „Kreativen<br />

Ökonomie“ diesen Ansatz und bezieht<br />

explizit Unternehmen in die Betrachtung<br />

ein – als eigenständige kreative Akteure,<br />

aber auch als Gestalter von Rahmenbedingungen<br />

für Kreativität und Innovationsfähigkeit.<br />

Der „Kreativen Ökonomie“<br />

liegt ein erweiterter Innovationsbegriff<br />

zugrunde, der Innovation als einen komplexen<br />

Prozess betrachtet, der neben<br />

technologischen zum Beispiel auch organisatorische,<br />

logistische, finanz- und personal<br />

wirt schaft liche aber vor allem auch vermarktungsrelevante<br />

und designorientierte<br />

Neuerungen umfasst. Ausgangspunkt ist<br />

nicht allein das technisch Machbare, sondern<br />

sind vor allem die sich verändernden<br />

Kundenbedürfnisse und -wünsche. Sie gilt<br />

es frühzeitig zu erkennen und in differenzierte,<br />

qualitativ hochwertige Produkte,<br />

Dienstleistungen und Lösungen umzusetzen.<br />

Traditionelle Wertschöpfungsstrukturen<br />

zwischen Industrie, Dienstleistungen<br />

und Wissenschaft brechen auf, weil<br />

solche Innovationen an den Schnittstellen<br />

von Branchen und in deren intelligenter<br />

Verknüpfung entstehen. So entstehen<br />

neue Arten der Vernetzung zwischen den<br />

Branchen, wobei die Industrie wichtiger<br />

Kern ist.<br />

❚❚ Im Vergleich zu erfolgreichen Industriefirmen<br />

vertiefen die schwächeren Unternehmen ihre<br />

Kundenbeziehungen seltener über spezifische<br />

Lösungen und Individualität.<br />

❚❚ Sehr auffällig ist, dass relativ viele der nicht<br />

so erfolgreichen Unternehmen angeben, sie<br />

hätten keine Alleinstellungsmerkmale.

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