3.12 MB - Nordrhein-Westfalen direkt
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Erfolg und Erfolgsfaktoren – Analyse für <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
33<br />
Wer in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> Erfolg hat<br />
Die Industrieunternehmen <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s<br />
arbeiten im deutschlandweiten Vergleich<br />
überdurchschnittlich erfolgreich. Das belegt der<br />
Erfolgsindex, der mit 100,8 Punkten leicht über<br />
dem auf 100 normierten bundesweiten Schnitt<br />
liegt (siehe Grafik Seite 34). Die Dienstleistungsunternehmen<br />
in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> kommen<br />
dagegen nur auf einen unterdurchschnittlichen<br />
Erfolgsindex von 97,7 Punkten. Betrachtet man<br />
Industrie und Dienstleister zusammen, dann erreichen<br />
die Unternehmen in unserem Bundesland<br />
einen Indexwert von 99 Punkten – sie sind<br />
also insgesamt etwas weniger erfolgreich als<br />
der Schnitt aller im IW-Zukunftspanel berücksichtigten<br />
Unternehmen.<br />
Auffällig ist, dass die kleinen Industriefirmen<br />
in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> etwas besser als der<br />
bundesweite Schnitt dastehen, während die<br />
mittleren und größeren Unternehmen beim<br />
Erfolgsindex knapp den deutschlandweiten<br />
Durchschnitt verfehlen.<br />
Ändert man die Perspektive und analysiert ausschließlich<br />
die Erfolgsstrukturen in <strong>Nordrhein</strong>-<br />
<strong>Westfalen</strong> – zu diesem Zweck werden die Unternehmen<br />
aus anderen Bundesländern außen<br />
vor gelassen und der nordrhein-westfälische<br />
Durchschnitt auf 100 normiert –, so zeigt sich:<br />
Der Erfolgsindex<br />
Der Erfolg von Unternehmen wird durch einen Erfolgsindex<br />
abgebildet, den die IW Consult auf Basis der Befragungsdaten<br />
errechnet hat. Der Index setzt sich aus vier Komponenten<br />
zusammen:<br />
−− die Umsatz- und Beschäftigungsentwicklung der<br />
vergangenen drei Jahre (Gewichtung: 25 Prozent),<br />
−− die durchschnittliche Umsatzrendite der vergangenen<br />
drei Jahre (Gewichtung: 25 Prozent),<br />
−− die mittelfristigen Geschäftserwartungen des Unternehmens<br />
(Gewichtung: 40 Prozent),<br />
−− die kurzfristigen Geschäftserwartungen<br />
(Gewichtung: 10 Prozent).<br />
In allen vier Bereichen werden die Unternehmen anhand der<br />
Daten absteigend geordnet und in Quartile eingeteilt. Unternehmen<br />
im ersten Quartil (die besten 20 Prozent) erhalten<br />
4 Punkte; Unternehmen im letzten Quartil (die schlechtesten<br />
20 Prozent) bringen einen Punkt. Diese Punktevergabe ergibt<br />
für jedes Unternehmen einen Erfolgsindex, der für beliebige<br />
Gruppen zusammengefasst und dargestellt werden kann. Auf<br />
Basis des Erfolgsindexes werden die Unternehmen in drei<br />
etwa gleich große Klassen (niedriger, mittlerer oder hoher<br />
Erfolg) eingeteilt.<br />
❚❚<br />
❚❚<br />
Industrieunternehmen sind erfolgreicher<br />
als Dienstleister.<br />
Große und mittlere Unternehmen haben<br />
mehr Erfolg als kleine Firmen.<br />
Erfolgsstrukturen der nordrhein-westfälischen<br />
Wirtschaft. Sie sind aber viel zu grob, um zu beantworten,<br />
welche Faktoren ein Unternehmen<br />
im Einzelnen auf die Erfolgsspur bringen.<br />
Fazit: Die Industrie <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s ist<br />
überdurchschnittlich erfolgreich. Das Land<br />
hat eine starke industrielle Basis, die auch in<br />
Zukunft <strong>direkt</strong> und in<strong>direkt</strong> im Verbund mit den<br />
Vorleistern einen bedeutenden Teil der Wertschöpfung<br />
erwirtschaften kann.<br />
Erfolgskriterien – international,<br />
innovativ, vernetzt und kreativ<br />
„Industrieunternehmen sind erfolgreich,<br />
Dienstleister eher nicht“ oder „größere Unternehmen<br />
haben mehr Erfolg als kleinere“. Diese<br />
Aussagen gewähren einen ersten Einblick in die<br />
Um dieser Frage nachzugehen, wurden die<br />
Industrieunternehmen daraufhin untersucht,<br />
ob sie erfolgsrelevante Merkmale erfüllen<br />
(siehe Kasten Seite 35). So wurden die Firmen<br />
beispielsweise danach gegliedert, ob sie im<br />
Ausland aktiv sind oder nicht, ob sie zuletzt<br />
neue Produkte auf den Markt gebracht haben<br />
oder nicht und ob ihr Spezialisierungsgrad<br />
hoch oder niedrig ist. Anschließend wurde der<br />
Erfolgsindex für die jeweiligen beiden Vergleichsgruppen<br />
errechnet. Auf diese Weise lässt<br />
sich zum Beispiel die Frage beantworten, ob in<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> international tätige Industrieunternehmen<br />
erfolgreicher sind als Firmen,<br />
die sich von den Weltmärkten fernhalten.