3.12 MB - Nordrhein-Westfalen direkt
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28<br />
Industrie<br />
NRW<br />
Die Megatrends:<br />
Herausforderungen für die Industrie in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
Globalisierung<br />
Tertiarisierung<br />
Strukturwandel<br />
Wissensintensivierung<br />
Differenzierung<br />
Die vier Megatrends des Strukturwandels bestimmen<br />
heute das Bild der modernen Industrie.<br />
Ihre Kennzeichen sind die Verzahnung von<br />
Industrie und Dienstleistungen sowie der Übergang<br />
von der Herstellung einzelner Produkte<br />
hin zum Angebot kompletter Problemlösungen.<br />
Das verlangt – wie oben betont – die Fähigkeit<br />
zur Differenzierung sowie immer wieder<br />
neue Innovationen in einer großen Bandbreite.<br />
Gleichzeitig müssen die Unternehmen fortlaufend<br />
neue Wissensfelder und Technologien<br />
zusammenführen und ihre internationale Wettbewerbs<br />
fähig keit sichern. Branchengrenzen,<br />
aber auch die Unterscheidung zwischen typischen<br />
Industrie- und Dienstleistungs berufen<br />
verschwimmen dabei zunehmend.<br />
Industrie anders betrachtet –<br />
die Produktsicht<br />
Um diese Vielfältigkeit und Differenziertheit der<br />
modernen Industrie zu berücksichtigen, müssen<br />
auch bei der Analyse neue Wege beschritten<br />
werden:<br />
❚❚ Die Industrie kann nicht mehr über die Zugehörigkeit<br />
der Unternehmen zu der Branche<br />
„Verarbeitendes Gewerbe“ definiert werden.<br />
Die Unternehmen des Verarbeitenden<br />
Gewerbes erzielen heute in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
nur noch gut 55 Prozent ihrer Umsätze<br />
mit Industriewaren. Die restlichen Umsätze<br />
erwirtschaftet das Verarbeitende Gewerbe<br />
mit Dienstleistungen (32 Prozent) und integrierten<br />
Industrie-Dienstleistungsprodukten<br />
(13 Prozent).<br />
❚❚ Die Sicht auf die Produkte ist deshalb treffgenauer.<br />
Sehr pragmatisch kann dabei die<br />
Industrie als die Gruppe der Unternehmen<br />
definiert werden, die überwiegend Industrieprodukte<br />
verkaufen.<br />
❚❚ Die amtliche Statistik kennt nur wenige<br />
Merkmale, nach denen Unternehmen unterschieden<br />
und analysiert werden können.<br />
Dazu zählen etwa die Branche, die Unternehmensgröße<br />
und die Region. Diese Merkmale<br />
reichen nicht aus, um die vielfältigen Erfolgsfaktoren<br />
im Strukturwandel abzubilden.<br />
Dafür muss man viel genauer in die Unternehmen<br />
hineinschauen.<br />
Die weiterführenden Antworten können daher<br />
nicht in der amtlichen Statistik, sondern nur<br />
auf Basis von individuellen Unternehmensdaten<br />
gefunden werden. Die notwendigen<br />
Informationen bietet das IW-Zukunftspanel,<br />
das Befragungsdaten von über 6.600 Unternehmen<br />
in Deutschland enthält (siehe Seite<br />
30/31). Auf Grundlage des Panels lassen sich<br />
drei wichtige Fragen beantworten: