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2. Was heute Industrie ist<br />

Die Industrie erwirtschaftet in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> heute <strong>direkt</strong> gut jeden vierten Euro<br />

Wertschöpfung. Davon entfallen 23,3 Prozentpunkte<br />

auf das Verarbeitende Gewerbe und<br />

3,0 Prozentpunkte auf die Energie- und Wasserwirtschaft.<br />

Der Bergbau sorgt dagegen nur<br />

noch für einen verschwindend geringen Teil der<br />

Wertschöpfung. <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> beschloss<br />

im Jahr 2006 den Ausstieg aus dem subventionierten<br />

Stein kohle berg bau. Damit neigt sich<br />

eine lange und das Land prägende industrielle<br />

Epoche dem Ende entgegen. An ihrer Stelle<br />

ist eine Energiewirtschaft entstanden, die mit<br />

der kontinuierlichen Weiterentwicklung der<br />

Techniken zur effizienten Nutzung aller Energiequellen<br />

und zur Erschließung neuer Quellen<br />

die Grundlagen für eine zukunftsfähige Energieversorgung<br />

schafft. Die Energiewirtschaft bleibt<br />

wichtige Säule der nordrhein-westfälischen<br />

Industrie. Wie eine international wettbewerbs-<br />

Energieland <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> ist das wichtigste Energieland in<br />

Deutschland. Hier werden 90 Prozent der deutschen und<br />

33 Prozent der europäischen Steinkohle sowie 50 Prozent der<br />

deutschen Braunkohle gefördert. 30 Prozent des Stroms in<br />

Deutschland wird hier erzeugt und über 200.000 Menschen<br />

arbeiten in der Energiewirtschaft – rund 21.000 sind es<br />

inzwischen im Bereich der regenerativen Energien. <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> produzierte 2007 mit ca. 10 Mrd. kWh mehr regenerativen<br />

Strom als manche andere Bundesländer insgesamt an<br />

regenerativem und fossilem Strom erzeugten. Die industriepolitische<br />

Bedeutung der Branche ist hoch, von den 2007<br />

weltweit errichteten Windkraftanlagen beispielsweise kam<br />

jedes zweite Getriebe aus <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>.<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> ist führend bei den Technologien zur<br />

Nutzung der Erneuerbaren Energien, in den Bergbau- und<br />

Kraftwerks technologien, bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien<br />

wie der Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik,<br />

bei neuen Antriebstechniken und Kraftstoffen. In <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

widmen sich über 20 Forschungsstandorte<br />

dem Thema Energie und an fast jeder Hochschule wird zu dem<br />

Thema mit unterschiedlichen Schwerpunkten geforscht und<br />

gelehrt. Die Energiewirtschaft in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> ist im<br />

Land selbst und auch national und international gut vernetzt<br />

und exportiert modernste Technologien weltweit.<br />

fähige Industrie aussieht, soll in den nächsten<br />

Abschnitten skizziert werden. Zunächst sind<br />

aber drei Befunde nüchtern festzuhalten:<br />

❚❚ Der Wertschöpfungsanteil der Industrie<br />

(Bergbau, Verarbeitendes Gewerbe, Energie-<br />

und Wasserwirtschaft) entspricht mit<br />

26,4 Prozent in etwa dem bundesdeutschen<br />

Durchschnitt. <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> bleibt<br />

damit ein bedeutender Industriestandort –<br />

etwa 22 Prozent der industriellen Wertschöpfung<br />

Deutschlands werden hier geschaffen.<br />

Ein wichtiger struktureller Unterschied<br />

besteht darin, dass der Beitrag des Verarbei<br />

ten den Gewerbes etwas kleiner ist als<br />

im bundesdeutschen Schnitt. Dafür ist der<br />

Anteil der Energiewirtschaft deutlich größer.<br />

❚❚ Die Industrie in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> konnte<br />

in den vergangenen fünf Jahren dem allgemeinen<br />

Wachstumstempo nicht folgen.<br />

Bundesweit stieg die Wertschöpfung im Verarbeitenden<br />

Gewerbe real um 19 Prozent; in<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> waren es nur 11 Prozent.<br />

❚❚ Zuletzt gelang aber der Anschluss an die<br />

bundesweiten Wachstumsraten. So wuchs<br />

die Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s im Jahr 2007<br />

um 6,2 Prozent – und damit im gleichen<br />

Tempo wie die Branche im deutsch landweiten<br />

Schnitt.<br />

Dieser industrielle Aufschwung ist in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> derzeit in Gefahr. Die Finanzmarktkrise<br />

verstärkt die abflauende Konjunktur und<br />

trübt die Geschäftsaussichten der Industrie<br />

weiter ein. Zumindest im Jahr 2009 wird die<br />

Wirtschaft daher deutlich langsamer – vielleicht<br />

sogar überhaupt nicht – wachsen. Das konjunkturelle<br />

Tief darf aber nicht darüber hinweg<br />

täuschen, dass eine erfolgreiche Industrie für<br />

den Wirtschaftsstandort <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

unverzichtbar ist. Jetzt muss die Industrie so<br />

aufgestellt werden, dass das Land vom nächsten<br />

Aufschwung profitiert und die Impulse für<br />

die gesamte Wirtschaft genutzt werden können.<br />

Wie sollte eine solche Industrie aussehen, die<br />

als Lokomotive einen großen Teil der Wirtschaft<br />

zieht? Ein Dreiklang beantwortet diese Frage:<br />

❚❚ Die Industrie muss erfolgreich sein.

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