3.12 MB - Nordrhein-Westfalen direkt
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Weshalb die Industrie wichtig ist<br />
25<br />
Industriegeprägte Regionen sind erfolgreicher.<br />
Das zeigt ein Erfolgsindex, in den die Produktivität<br />
(Gewicht: 25 Prozent), die Einkommen<br />
je Einwohner (25 Prozent) und die Arbeitslosenquoten<br />
(50 Prozent) für das Jahr 2007<br />
eingehen. Die 20 Prozent der Regionen mit<br />
der höchsten Industriedichte erreichen einen<br />
Indexwert von 121 (<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> = 100).<br />
Sie haben höhere Einkommen, höhere Produktivität<br />
und bessere Beschäftigungschancen als<br />
im nordrhein-westfälischen Durchschnitt. Die<br />
20 Prozent der Regionen mit der geringsten<br />
Industriedichte kommen dagegen nur auf einen<br />
Wert von 81 und bleiben damit deutlich hinter<br />
dem Durchschnitt von <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />
zurück. Zudem haben sich die Industrieregionen<br />
in den vergangenen Jahren auch besser<br />
entwickelt.<br />
Industrieregionen haben<br />
sich in den vergangenen Jahren<br />
besser entwickelt.<br />
einen geringeren Teil ihrer Wirtschaftsleistung<br />
in Forschung und Entwicklung und vergeben<br />
einen vergleichsweise kleinen Teil ihrer Arbeitsplätze<br />
an Hochqualifizierte. Trotzdem ist die<br />
Industrie in ländlichen Regionen erfolgreich.<br />
Es gibt offensichtlich Stärken, die diese unterdurch<br />
schnitt liche Humankapitalintensität<br />
ausgleichen können. Dieser Aspekt wird in der<br />
weiteren Analyse eine zentrale Rolle spielen.<br />
Hinter den genannten abstrakten Indexwerten<br />
verbergen sich handfeste Vorteile von Industrieregionen,<br />
die gerade in der Wirtschaftspolitik<br />
eine große Rolle spielen:<br />
❚❚ Die Arbeitslosigkeit ist in Industrieregionen<br />
geringer: Die 20 Prozent der Regionen mit<br />
der höchsten Industriedichte hatten 2007 im<br />
Schnitt eine Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent.<br />
Die 20 Prozent der Regionen mit der<br />
geringsten Industriedichte kamen auf eine<br />
durchschnittliche Arbeitslosenquote von<br />
12,5 Prozent.<br />
Dabei ist zu beachten, dass das Thema Industrieregion<br />
nicht auf den ländlichen Raum<br />
beschränkt werden darf. Das gilt schon deshalb,<br />
weil durch insgesamt höhere Einwohnerdichte<br />
die Unterschiede zwischen Stadt und Land<br />
geringer sind als in einigen anderen Bundesländern.<br />
Als Zwischenfazit ist festzuhalten, dass die<br />
Industrie eine unverzichtbare Säule in der Wirtschaftsstruktur<br />
eines Landes ist. Eine starke<br />
Industrie bildet die Voraussetzung für Wachstum<br />
und Wohlstand.<br />
❚❚ Industrieregionen sind innovativer: In stark<br />
industriegeprägten Gegenden werden im<br />
Schnitt 115,6 Patente je 100.000 Erwerbstätige<br />
erarbeitet. In Regionen mit geringer<br />
Industriedichte entwickeln die Unternehmen<br />
und Wissenschaftler dagegen lediglich<br />
63,4 Patente je 100.000 Erwerbstätige.<br />
❚❚ In Industrieregionen haben ältere Menschen<br />
bessere Arbeitsmarktchancen: So sind in<br />
industriegeprägten Gegenden 35 Prozent<br />
der Arbeitnehmer ältere Erwerbstätige. In<br />
Kreisen, die kaum Industrie haben, liegt der<br />
Anteil bei 30 Prozent.<br />
Natürlich gibt es auch einige Handicaps, die<br />
verbessert werden müssen, um die Zukunft<br />
der „Industrie auf dem Land“ zu sichern. Die<br />
Industrieregionen sind beispielsweise weniger<br />
humankapitalintensiv. Zudem investieren sie