3.12 MB - Nordrhein-Westfalen direkt
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Wirtschaft vor einem schwierigen Jahr<br />
11<br />
scheidung zu verdanken, die eingereichten<br />
Wettbewerbsbeiträge von hochkarätigen Jurys<br />
bewerten zu lassen. Diese Jurys, auch das soll<br />
an dieser Stelle erwähnt und gewürdigt werden,<br />
haben sich ihre Entscheidung nicht leicht<br />
gemacht. Sie haben intensiv beraten und<br />
kom petente Entscheidungen getroffen – und<br />
fast immer der Durchschnittlichkeit eine klare<br />
Absage erteilt. Auf diese Weise sind Empfehlungen<br />
an die Politik ausgesprochen worden, die<br />
nicht immer bequem zu befolgen waren, dafür<br />
aber Wegbereiter für die Exzellenz und Spitzenleistungen,<br />
die wir haben wollten. Und zwar,<br />
auch das ist neu, überall im Land. Ich bin sicher:<br />
In diesen Projekten steckt ein enormes Potenzial,<br />
dessen Reichweite erst in den nächsten<br />
Jahren Schritt für Schritt deutlich werden wird.<br />
Die Einbindung der Wissenschaft<br />
ist ebenso unverzichtbar wie die Nähe<br />
von Hidden-Champions<br />
und erfolgreichen Konzernen.<br />
Ausschöpfen der Zukunftsmärkte, gewinnen.<br />
Denn wenn Cluster kreative Prozesse entlang<br />
der gesamten Wertschöpfungskette fördern<br />
helfen sollen, ist die Einbindung der Wissenschaft<br />
ebenso unverzichtbar wie die Nähe zu<br />
den Hidden-Champions und erfolgreichen<br />
Konzernen.<br />
Dabei ist auch klar: Stärken stärken, auf eine<br />
„Kreative Ökonomie“ und auf Exzellenzen zu<br />
setzen – eine solche Politik muss auch der<br />
Tatsache Rechnung tragen, dass vor allem in<br />
dem für unser Land so prägenden Mittelstand<br />
kein Unternehmen allein in der Lage ist, all das<br />
Wissen zu generieren, das erforderlich ist, um<br />
sich und seine Produkte ständig zu erneuern.<br />
Außerdem sehen wir, dass sich ein innovatives,<br />
produktives Wachstumsklima nicht beliebig<br />
erzeugen lässt. Die Nähe von Kunden, Produzenten<br />
und Zulieferern, der gemeinsame<br />
Austausch und genug kritische Masse an<br />
Forschung, Entwicklung und Talenten werden<br />
deshalb für den Erfolg von Wirtschaftsregionen<br />
immer unverzichtbarer.<br />
Mit einer modernen Clusterpolitik tragen wir<br />
dieser Entwicklung Rechnung. Auch hier haben<br />
wir im letzten Jahr entscheidende Weichen<br />
gestellt und die Clusterpolitik auf die Schiene<br />
gesetzt: 11 von 16 künftigen Landes-Clustern<br />
haben sich eine für sie passende Organisationsform<br />
gegeben – angelegt als Public-Private-<br />
Partnership. Das heißt, sie sind zwar angeschoben<br />
und mitfinanziert von der öffentlichen<br />
Hand, aber ausgerichtet auf eine wachsende<br />
Beteiligung der Wirtschaft und damit auf Effizienz<br />
und Wirtschaftsnähe in dem, was sie an<br />
spürbaren Mehrwerten für die Unternehmen<br />
erbringen sollen. Und zwar auch und gerade<br />
für die starken und ehrgeizigen Unternehmen,<br />
die sich ambitionierte Geschäftsziele setzen<br />
und bereits eine Treiberfunktion übernommen<br />
haben. Sie müssen wir für diese Politik, für das<br />
Auch hier gilt es wieder, in größeren Zusammenhängen<br />
zu denken. Funktionierende Transfers<br />
im Bereich der Forschung, Entwicklung und<br />
Vermarktung stellen kleinräumige Abgrenzungen<br />
immer wieder neu infrage. Kleinteilig aufgestellte<br />
„Netzwerke der Fußkranken“, wie es<br />
das IW in einem Beitrag so schön formuliert hat,<br />
wollen wir deshalb ausdrücklich nicht mehr mit<br />
staatlichen Mitteln im Rahmen unserer Clusterpolitik<br />
fördern. Denn die Globalisierung hat auch<br />
die Perspektiven verschoben. Wir können heute<br />
ziemlich exakt benennen, welche Rahmenbedingungen<br />
Standorte mitbringen müssen, um<br />
erfolgreich zu sein. Und wir wissen: Keine Teilregion<br />
des Landes kann diese allein Investoren<br />
bieten. Aber wenn wir uns zusammentun, wenn<br />
wir uns mit all unseren Stärken als eine starke<br />
Metropolregion im Herzen Europas verstehen,<br />
dann können wir weltweit mithalten. Unverzichtbares<br />
Element einer Wirtschaftspolitik, die auf<br />
Stärken setzt, ist deshalb ein modernes Standortmarketing<br />
als strategische Aufgabe.<br />
Wir haben deshalb nach einer umfänglichen<br />
Restrukturierung der Außenwirtschaftsförderung<br />
im letzten Jahr zusätzlich eine neue<br />
inter nationale Standort marketing-Kampagne<br />
gestartet. Sie wirbt nicht nur unter der Überschrift<br />
„We love the new ...“ für unsere „Kreative<br />
Ökonomie“, sondern beschreibt und verortet<br />
unser Land als „Leading Region in Europe“, als<br />
Metropolregion im Herzen Europas. Dabei<br />
wissen wir auch: Wir können diesen Anspruch<br />
einlösen, aber er wird bei uns noch nicht<br />
durchgängig gelebt.