3.12 MB - Nordrhein-Westfalen direkt
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8<br />
Wirtschaft<br />
vor einem schwierigen Jahr<br />
Politik, die auf das „Stärken der Stärken“ setzt,<br />
bleibt ohne Alternative<br />
Von Christa Thoben<br />
Düsseldorf, Januar 2009<br />
Deutschland und <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> stehen<br />
vor einem schwierigen Jahr. Das ist ein Anlass<br />
zur Sorge, aber nicht zur Mutlosigkeit. Wir<br />
haben in der Bundesrepublik schon mehrere<br />
Rezessionsjahre durchgestanden. Allerdings ist<br />
der derzeitige Rückgang der größte konjunkturelle<br />
Abschwung, den wir in Deutschland seit<br />
Kriegsende erlebt haben.<br />
Allen ist klar: Die globale Finanzmarktkrise<br />
trifft auch die Wirtschaft Deutschlands und<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s in einem bisher nicht<br />
gekannten Ausmaß. Wir können uns von den<br />
weltweiten Turbulenzen nicht abkoppeln. Dazu<br />
sind wir zu eng mit der Weltwirtschaft verflochten.<br />
Aber wir dürfen auch nicht zulassen, dass<br />
die Krise unser wichtigstes Kapital angreift: das<br />
Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die<br />
Soziale Marktwirtschaft.<br />
Die Bundesregierung hat bisher besonnen<br />
und wirksam reagiert und die international<br />
abgestimmten Maßnahmenpakete zur Stabilisierung<br />
der Finanzmärkte unterstützt. Auch<br />
das Land <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> beteiligt sich<br />
aktiv an der Bekämpfung der Krise. Dabei liegt<br />
unser Schwerpunkt vor allem auf der Stärkung<br />
der Wirtschaftskraft durch Investitionen: in<br />
Infrastruktur, in Bildung und in Innovation.<br />
Insgesamt werden wir im kommenden Landeshaushalt<br />
ein Paket konjunkturwirksamer<br />
Maßnahmen in Höhe von drei Milliarden Euro<br />
schnüren.<br />
Dabei schauen wir nicht nur auf den kurzfristigen<br />
konjunkturellen Effekt. Sondern wir setzen<br />
im Grunde damit den Kurs fort, jetzt noch ein<br />
wenig intensiver, den wir bereits vor der Krise<br />
eingeschlagen haben, weil er nach unserer<br />
Auffassung der richtige ist: Die wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Landes dadurch zu stärken,<br />
dass wir auf Bildung setzen, Innovation und<br />
Kreativität freisetzen und die Infrastruktur den<br />
Bedarfen einer hochmodernen Metropolregion<br />
im Herzen Europas anpassen.<br />
Mit dem Bund gleichgezogen<br />
Es wäre ein großer Fehler, Wirtschaftspolitik in<br />
diesen Zeiten auf die Frage nach der Bewältigung<br />
der Krise zu reduzieren. Jede Krise birgt<br />
die Chance in sich, daraus gestärkt hervorzugehen.<br />
Und ich bin sicher: Unser Land kann das.<br />
Politik und alle, die um Zusammenhänge wissen<br />
und die Verantwortung tragen, müssen deshalb<br />
gemeinsam für Vertrauen werben: in die<br />
eigenen Stärken, in die Kraft der Menschen und<br />
in die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen,<br />
die in den letzten Jahren deutlich gezeigt<br />
haben, zu welchen Spitzenleistungen dieses<br />
Land fähig ist. Wir haben wieder eine starke<br />
wirtschaftliche Basis im Land und genug Ressourcen,<br />
aus denen wir auch für diese schwierigen<br />
Zeiten Kraft schöpfen können.<br />
<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> hat in den letzten Jahren<br />
erheblich aufgeholt und seine wirtschaftliche<br />
Entwicklung beschleunigt. Unter den noch<br />
stabilen Bedingungen der ersten Hälfte des<br />
vergangenen Jahres ist die gesamtwirtschaftliche<br />
Leistung unseres Landes um 2,4 Prozent<br />
gewachsen. <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>s Wirtschaft,<br />
das stellt das aktuelle Konjunkturgutachten<br />
des Rheinisch-Westfälischen Instituts für<br />
Wirtschaftsforschung fest, hat damit den