Megatrend Gold! Phase III - GoldSeiten.de
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Fonds-Vermögensverwaltung/Makro-Research<br />
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
Markus Mezger<br />
Aus <strong>de</strong>r Reihe <strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>:<br />
Markus Mezger<br />
Michael Krauß<br />
Gerhard Single<br />
Dr. Markus Stahl<br />
BADEN-WÜRTTEMBERGISCHE BANK AG
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Winter 2004/2005<br />
Markus Mezger<br />
Fonds-Vermögensverwaltung/Makro-Research<br />
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
1
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Winter 2004/2005<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong> 3<br />
Markus Mezger<br />
2. Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors 22<br />
Markus Mezger<br />
3. Ausgewählte Juniors 35<br />
Eugen Weinberg<br />
Alamos <strong>Gold</strong> 35<br />
Aurizon Mines 37<br />
Arizona Star 39<br />
Bolivar <strong>Gold</strong> 41<br />
Crystallex 43<br />
Desert Sun Mining 45<br />
Minefin<strong>de</strong>rs 47<br />
Randgold 49<br />
Red Back Mining 51<br />
Yamana <strong>Gold</strong> 53<br />
2
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
1. <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Im Dezember <strong>de</strong>s Jahres 2000 haben wir eine erste umfangreiche Studie zum <strong>Gold</strong>markt herausgegeben,<br />
nach<strong>de</strong>m wir das Metall bereits in <strong>de</strong>n Jahren zuvor wie<strong>de</strong>r als eigene Anlageklasse ent<strong>de</strong>ckt<br />
hatten. Im November 2002 wur<strong>de</strong> erstmals eine Grafik veröffentlicht, in <strong>de</strong>r wir unsere Sichtweise <strong>de</strong>s<br />
<strong>Gold</strong>markts und die verschie<strong>de</strong>nen <strong>Phase</strong>n seiner Entwicklung dargelegt haben.<br />
<strong>Gold</strong>preis<br />
Senior<br />
Producers<br />
<strong>Phase</strong> 1<br />
Dehedging<br />
Intermediate<br />
Producers<br />
<strong>Phase</strong> 2<br />
Dollarschwäche<br />
Junior<br />
Producers<br />
<strong>Phase</strong> 3<br />
Inflation &<br />
Bond Crash<br />
Zeit<br />
2000 - 2002 2003 - 2004 2005-????<br />
Quelle: BW-Bank<br />
Autor:<br />
Markus Mezger<br />
(0711) 180 15 89<br />
Nach unserer Überzeugung stehen wir nach einem über drei Jahre währen<strong>de</strong>n Preisaufschwung heute<br />
nicht vor einer Trendwen<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn vor <strong>de</strong>m Übergang zu einer beschleunigten <strong>Gold</strong>hausse. Die<br />
Ursache dafür sehen wir darin, dass die bisherigen Triebfe<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r E<strong>de</strong>lmetallhausse Platz machen für<br />
eine weitaus stärkere Antriebskraft, die Gefahr einer zunehmen<strong>de</strong>n Flucht aus verzinsten Papiergeldanlagen.<br />
Diese Sicht speist sich aus <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r Problematik <strong>de</strong>s heutigen Geldsystems und <strong>de</strong>r<br />
Lösungen, die <strong>de</strong>r Wirtschaftspolitik heute grundsätzlich offen stehen. Dies ist das Thema <strong>de</strong>s ersten<br />
Teils dieser Studie.<br />
3
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Wir glauben, dass je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r drei Aufwärtsphasen ihre speziellen Favoriten hat. In <strong>de</strong>r ersten <strong>Phase</strong>, als<br />
erst wenige Anleger <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n <strong>Megatrend</strong> erkannten, stan<strong>de</strong>n die etablierten großen <strong>Gold</strong>produzenten<br />
(Newmont, Placer Dome, Barrick, Anglo<strong>Gold</strong>, <strong>Gold</strong> Fields, Harmony) bei Anlegern hoch im<br />
Kurs, während mittlere und kleine <strong>Gold</strong>produzenten (Intermediates und Juniors) weitgehend vernachlässigt<br />
wur<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r zweiten <strong>Phase</strong> wandten sich viele Investoren <strong>de</strong>n Wachstumsstories <strong>de</strong>r zweiten<br />
Reihe zu, <strong>de</strong>ren Marktliquidität ausreichend für größere Aufträge war. Gesellschaften wie beispielsweise<br />
<strong>Gold</strong>corp, <strong>Gold</strong>en Star Resources, Bema <strong>Gold</strong>, Iamgold, Glamis, Wheaton River und Eldorado<br />
prägten die Aufwärtsbewegung <strong>de</strong>s Jahres 2003. Viele kleine Minen zeigten in dieser Zeit zwar eine<br />
beeindrucken<strong>de</strong> Kursentwicklung, die Liquidität war aber in vielen Fällen für institutionelle Anleger<br />
nicht ausreichend. Wir sind <strong>de</strong>r Überzeugung, dass sich dies in <strong>de</strong>r letzten <strong>Phase</strong> än<strong>de</strong>rn wird und die<br />
neuen Stars Gesellschaften sind, die in <strong>de</strong>n nächsten Jahren ein vernünftig bewertetes <strong>Gold</strong>projekt in<br />
Produktion bringen können. Im zweiten Kapitel legen wir die Grün<strong>de</strong> dar, warum wir <strong>de</strong>n kleinen<br />
Gesellschaften eine überdurchschnittliche Kursentwicklung zutrauen. Im dritten Teil dieser Studie<br />
wer<strong>de</strong>n schließlich die Gesellschaften, die wir für beson<strong>de</strong>rs aussichtsreich halten, kurz vorgestellt.<br />
1.1. Private Verschuldung als Hauptproblem <strong>de</strong>r US-Wirtschaft<br />
Es ist eine Binsenweisheit <strong>de</strong>r Nationalökonomie, dass die Schul<strong>de</strong>n auf Dauer nicht schneller wachsen<br />
können als die Einkommen. In Geldsystemen, die mit einem Zinssatz ausgestattet sind, be<strong>de</strong>utet<br />
dies zunehmen<strong>de</strong> Zinslasten, die insbeson<strong>de</strong>re dann nicht mehr erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n können, wenn<br />
sich das nominale Wirtschaftswachstum abkühlt. Auch rund 80 Jahre nach <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r langen<br />
Wellen durch <strong>de</strong>n russischen Ökonomen Kondratiev rätseln die Wirtschaftswissenschaften über die<br />
Grün<strong>de</strong> für die Entstehung von innovativen Produkten, die Wachstumszyklen und die anschließen<strong>de</strong><br />
Abkühlungsphase auslösen. Die Boomphasen sind vielfach von einer Überschätzung <strong>de</strong>r zukünftigen<br />
Einkommensentwicklung gekennzeichnet. Viele private Haushalte sind in solchen <strong>Phase</strong>n bereit, im<br />
Vorgriff auf die vermeintlich rosige Zukunft Kreditverpflichtungen einzugehen. In <strong>de</strong>n USA ist <strong>de</strong>utlich<br />
zu erkennen, dass das Verhältnis von privaten Schul<strong>de</strong>n zu verfügbaren Einkommen insbeson<strong>de</strong>re<br />
dann stark angestiegen ist, wenn Realwirtschaft und Aktienmarkt haussierten.<br />
4
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
25%<br />
20%<br />
Konsumentenkredite in % <strong>de</strong>s Verfügbaren Einkommens (linke Skala)<br />
Verschuldung <strong>de</strong>r priv. Haushalte in % <strong>de</strong>s verf. Einkommens (rechte Skala)<br />
2. Weltkrieg<br />
120%<br />
100%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Q1 1929<br />
Quelle: NBER, Fe<strong>de</strong>ral Reserve Board<br />
Aktienhausse<br />
Q1 1932<br />
Q1 1935<br />
Q1 1938<br />
Q1 1941<br />
Q1 1944<br />
Q1 1947<br />
Q1 1950<br />
Q1 1953<br />
Q1 1956<br />
Q1 1959<br />
Q1 1962<br />
Q1 1965<br />
Q1 1968<br />
Q1 1971<br />
Stagflation<br />
Aktienhausse<br />
Q1 1974<br />
Q1 1977<br />
Q1 1980<br />
Q1 1983<br />
Q1 1986<br />
Q1 1989<br />
Q1 1992<br />
Q1 1995<br />
Q1 1998<br />
Q1 2001<br />
Q1 2004<br />
Die privaten Haushalte in <strong>de</strong>n USA sind heute mit rund 120% ihres verfügbaren Jahreseinkommens so<br />
hoch verschul<strong>de</strong>t wie noch nie seit diese Daten in <strong>de</strong>n USA ermittelt wer<strong>de</strong>n. Auch die Konsumentenkredite<br />
haben in Relation zur Einkommensentwicklung in <strong>de</strong>n letzten Jahren immer neue Rekordstän<strong>de</strong><br />
erreicht. Eine absolute Grenze <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>n-Einkommens-Relation ist sowohl für <strong>de</strong>n privaten als<br />
auch für <strong>de</strong>n öffentlichen Sektor kaum zu formulieren. Ein Staatsbankrott ist <strong>de</strong>nkbar, wenn <strong>de</strong>r Zinsanteil<br />
an <strong>de</strong>n Staatsausgaben kontinuierlich wächst und die zur Bedienung <strong>de</strong>r Verbindlichkeiten notwendigen<br />
Steuereinkommen langfristig nicht mehr durchgesetzt wer<strong>de</strong>n können. Im privaten Bereich<br />
wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re dann überschul<strong>de</strong>te Marktteilnehmer ausfallen, wenn die nominalen Einkommenszuwächse<br />
unter <strong>de</strong>n kurzfristigen Zinssätzen liegen und wenn durch steigen<strong>de</strong> Arbeitslosigkeit<br />
die Einkommensverteilung sich mehr konzentriert. Zur Beurteilung <strong>de</strong>r Tragfähigkeit von privaten<br />
Verschuldungsgrößen sind also gera<strong>de</strong> die langfristigen Wachstumsperspektiven entschei<strong>de</strong>nd. Und<br />
hier spricht einiges dafür, dass die USA von 1990 bis heute ein stark überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum<br />
ausweisen konnten. Erstens konnte durch die Implosion <strong>de</strong>r Sowjetunion ein großer<br />
Teil von Rüstungsausgaben in produktivere Sektoren umgeleitet wer<strong>de</strong>n. Aus maro<strong>de</strong>n Staatswirtschaften<br />
entstan<strong>de</strong>n schnell wachsen<strong>de</strong> Schwellenlän<strong>de</strong>r, die <strong>de</strong>r gesamten Welt ein höheres Wachstumstempo<br />
erlaubten. Zweitens brachten neue Computertechnologien und die Entstehung <strong>de</strong>s Internets<br />
hohe Produktivitätszuwächse, die durch die hedonische Preisin<strong>de</strong>xierung in <strong>de</strong>n USA <strong>de</strong>utlich<br />
überzeichnet wur<strong>de</strong>n. Und drittens führten die ersten bei<strong>de</strong>n Faktoren dazu, dass die privaten Haushalte<br />
in <strong>de</strong>n USA praktisch ihr gesamtes Einkommen konsumierten. Die private Sparquote ist dadurch in<br />
die Nähe <strong>de</strong>r Null-Prozent-Marke gefallen. Deswegen glauben wir, dass ein reales Wirtschaftswachstum<br />
von 2% per annum bereits die Obergrenze für die kommen<strong>de</strong>n Jahre darstellt. Die amerikanische<br />
Volkswirtschaft ist in dieser Situation anfällig für Schocks, die sowohl von geopolitischer Seite (Ter-<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
5
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
roranschläge, Truppenverluste im Nahen Osten) o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Finanzmärkten (überbewertete Immobilien-,<br />
Renten- und Aktienmärkte) kommen könnten.<br />
1.2. Zwei prinzipielle Lösungswege: Deflation o<strong>de</strong>r Inflation<br />
Der Wirtschaftspolitik stehen im Kern zwei Wege zur Lösung <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nproblematik offen. In <strong>de</strong>r<br />
ersten Variante lässt die Politik <strong>de</strong>n Zusammenbruch <strong>de</strong>r hoch verschul<strong>de</strong>ten Marktteilnehmer zu. In<br />
einem hoch geleveragten Kreditsystem wie <strong>de</strong>m amerikanischen besteht die Gefahr, dass einzelne<br />
Marktteilnehmer, die For<strong>de</strong>rungsausfälle zu verkraften haben, ebenfalls insolvent wer<strong>de</strong>n. Es kann<br />
also zu einer Deflationsspirale kommen, bei <strong>de</strong>r immer mehr private Schul<strong>de</strong>n wegen Insolvenz ausgebucht<br />
wer<strong>de</strong>n. Da die Giralgeldschöpfung <strong>de</strong>r Banken auf Krediten an <strong>de</strong>n privaten Sektor beruht,<br />
kommt es in diesem Fall zu einem Einbruch <strong>de</strong>r Geldmengen M1-M3 und folgerichtig <strong>de</strong>r Konsumgüterpreise.<br />
Diese Variante durchlitt die amerikanische Volkswirtschaft in <strong>de</strong>r Großen Depression von<br />
1930-1933, als Geldmengen und Konsumgüterpreise um mehr als 25% fielen. Die Zentralbank war<br />
aufgrund <strong>de</strong>s Korsetts <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>standards, das <strong>de</strong>r Emission von Zentralbankgeld enge Grenzen setzte,<br />
zum Zuschauen gezwungen.<br />
8,00%<br />
Realzins in <strong>de</strong>n USA von 1924 bis 1934<br />
6,00%<br />
4,00%<br />
2,00%<br />
0,00%<br />
-2,00%<br />
-4,00%<br />
-6,00%<br />
-8,00%<br />
-10,00%<br />
-12,00%<br />
US-Diskontsatz<br />
US-Inflationsraten (YoY)<br />
01.01.1924<br />
01.07.1924<br />
01.01.1925<br />
01.07.1925<br />
01.01.1926<br />
01.07.1926<br />
01.01.1927<br />
Quelle: National Bureau of Economic Research, Fe<strong>de</strong>ral Reserve Bulletin<br />
Positiver<br />
Realzins<br />
01.07.1927<br />
01.01.1928<br />
01.07.1928<br />
01.01.1929<br />
01.07.1929<br />
01.01.1930<br />
01.07.1930<br />
01.01.1931<br />
01.07.1931<br />
01.01.1932<br />
01.07.1932<br />
01.01.1933<br />
01.07.1933<br />
01.01.1934<br />
01.07.1934<br />
Der große Nachteil <strong>de</strong>r Deflationslösung ist, dass sie auf <strong>de</strong>m Rücken <strong>de</strong>r Schuldner ausgetragen wird.<br />
Da die Leitzinsen nur bis auf die Nulllinie abgesenkt wer<strong>de</strong>n können, ergibt sich bei Konsumgüterpreis<strong>de</strong>flation<br />
ein sehr hoher Realzins, <strong>de</strong>r die Verschuldungsproblematik weiter verschärft. Dadurch<br />
kommt es zu einer Verarmung breiter Schichten und zu einer extremen Umverteilung von unten nach<br />
6
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
oben. Die Folge sind nicht selten soziale Unruhen und die Radikalisierung im politischen Bereich, wie<br />
z.B. in Europa in <strong>de</strong>n dreißiger Jahren <strong>de</strong>s vergangenen Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />
Der Geldpolitik waren in <strong>de</strong>n dreißiger Jahren weitgehend die Hän<strong>de</strong> gebun<strong>de</strong>n. Im Rahmen <strong>de</strong>s sogenannten<br />
zweiten <strong>Gold</strong>standards konnte die Zentralbank zwar mit Leitzinssenkungen versuchen, <strong>de</strong>m<br />
Geschäftsbankensektor Anreize für neue Kreditschöpfung und damit für eine Ausweitung <strong>de</strong>r Geldmengen<br />
M1-M3 zu setzen. Diese Anreize reichten aber nicht aus, um die For<strong>de</strong>rungsausfälle <strong>de</strong>r Geschäftsbanken<br />
und die damit verbun<strong>de</strong>ne Geldmengenkontraktion zu kompensieren. Neues Zentralbankgeld<br />
durfte die US-Notenbank jedoch nur ausgegeben, wenn es durch entsprechen<strong>de</strong> <strong>Gold</strong>bestän<strong>de</strong><br />
ge<strong>de</strong>ckt war. Die für eine inflationäre Gegenbewegung notwendige Ausweitung <strong>de</strong>r Zentralbankgeldmenge<br />
war als wirtschaftspolitischer Ausweg aus <strong>de</strong>r Krise nicht möglich. Basierend auf <strong>de</strong>n<br />
schmerzhaften Erfahrungen <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise, halten wir es für nahezu ausgeschlossen, dass<br />
die Geldpolitik eine <strong>de</strong>flationäre Entwicklung noch einmal zulassen will. Wir sehen we<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />
USA, noch in Japan o<strong>de</strong>r Europa eine politische Gruppierung, die eine <strong>de</strong>rartige Rosskur verantworten<br />
wollte o<strong>de</strong>r könnte.<br />
Für die Wirtschaftspolitik wesentlich eleganter ist die zweite Variante <strong>de</strong>r Entschuldung. Hier lässt <strong>de</strong>r<br />
Staat <strong>de</strong>n Zusammenbruch großer Schuldner nicht zu. Durch umfangreiche Bail-Out-Programme<br />
wer<strong>de</strong>n die Schul<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Privaten auf das staatliche Schul<strong>de</strong>nbuch genommen. In <strong>de</strong>n USA äußert<br />
sich eine <strong>de</strong>rartige Politik in freizügigen Steuergeschenken an die Bürger, die durch eine staatliche<br />
Kreditaufnahme finanziert wer<strong>de</strong>n. Ein Blick auf die Staatsschul<strong>de</strong>nquote <strong>de</strong>r USA verrät, dass im<br />
historischen Kontext noch viel Spielraum besteht, die Staatsverschuldung weiter auszu<strong>de</strong>hnen. Dem<br />
amerikanischen Fiskus war es nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg vergönnt, sich durch hohe Wachstumsraten<br />
<strong>de</strong>s nominalen Bruttosozialprodukts, je zur Hälfte gespeist durch einen Anstieg <strong>de</strong>s allgemeinen<br />
Preisniveaus und <strong>de</strong>r realen Wirtschaftsleistung, weitgehend zu entschul<strong>de</strong>n. Der Realzins wur<strong>de</strong> trotz<br />
<strong>de</strong>s stürmischen Wachstums zwischen 1945 und 1952 weitgehend im negativen Bereich gehalten.<br />
7
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
25,00%<br />
Realzins in <strong>de</strong>n USA von 1945 bis 1955<br />
20,00%<br />
15,00%<br />
US-Diskontsatz<br />
US-Inflationsraten (YoY)<br />
10,00%<br />
5,00%<br />
0,00%<br />
-5,00%<br />
Negativer<br />
Realzins<br />
01.02.1945<br />
01.07.1945<br />
01.12.1945<br />
01.05.1946<br />
01.10.1946<br />
01.03.1947<br />
01.08.1947<br />
01.01.1948<br />
01.06.1948<br />
01.11.1948<br />
01.04.1949<br />
01.09.1949<br />
15.02.1950<br />
15.07.1950<br />
Quelle: National Bureau of Economic Research, Fe<strong>de</strong>ral Reserve Bulletin<br />
15.12.1950<br />
15.05.1951<br />
15.10.1951<br />
15.03.1952<br />
15.08.1952<br />
15.01.1953<br />
15.06.1953<br />
15.11.1953<br />
15.04.1954<br />
15.09.1954<br />
15.02.1955<br />
15.07.1955<br />
15.12.1955<br />
Die Politik hoher Haushalts<strong>de</strong>fizite wird in <strong>de</strong>n USA flankiert von einer extrem expansiven Geldpolitik.<br />
An<strong>de</strong>rs als in <strong>de</strong>n dreißiger Jahren sind <strong>de</strong>r amerikanischen Notenpresse nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch<br />
<strong>de</strong>s Bretton Wood Systems im Jahre 1973 keine externen Grenzen mehr gesetzt. Heute hat die<br />
amerikanischen Notenbank die Möglichkeit, frisches Zentralbankgeld in Umlauf zu bringen, in<strong>de</strong>m<br />
sie Geschäftsbanken im Rahmen <strong>de</strong>r Offenmarktpolitik o<strong>de</strong>r Nichtbanken Finanztitel abkauft<br />
(Outright Puchases). Dies kann neben Staatsanleihen auch Unternehmensschuldverschreibungen umfassen.<br />
In <strong>de</strong>r mittlerweile berühmt gewor<strong>de</strong>ne Re<strong>de</strong> von Fed-Gouverneur Ben Bernanke vom 21.<br />
November 2002 wur<strong>de</strong> klar ausgedrückt, dass die amerikanische Notenbank dieses Mittel im Extremfall<br />
auch anwen<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Die Geldmengen wür<strong>de</strong>n dann nicht wie bei <strong>de</strong>r Deflationsvariante fallen,<br />
son<strong>de</strong>rn durch die Zentralbank künstlich aufgebläht. Damit ist ziemlich genau die Übersetzung <strong>de</strong>s<br />
lateinischen Wortes "inflare" wie<strong>de</strong>rgegeben. Schnell wachsen<strong>de</strong> Geldmengen stehen einer stagnieren<strong>de</strong>n<br />
realen Wirtschaftsleistung und einem begrenzten Angebot an Rohstoffen gegenüber, <strong>de</strong>r klassische<br />
Fall einer staatlich herbeigeführten Stagflation.<br />
Im Gegensatz zur Deflationsvariante wird im Inflationsfall <strong>de</strong>n Kreditnehmern ein Großteil <strong>de</strong>r realen<br />
Kreditlast genommen, die gleichzeitig <strong>de</strong>m ahnungslosen Besitzer kurz- und langfristiger Spareinlagen<br />
aufgebür<strong>de</strong>t wird. Die Verteilungswirkungen sind somit sozial verträglicher als bei Deflation.<br />
Verlierer einer unerwarteten Inflation sind jedoch auch Lohneinkommensbezieher, da ihre Einkünfte<br />
zumeist nicht schnell genug an die davoneilen<strong>de</strong>n Güterpreise angepasst wer<strong>de</strong>n können. In <strong>de</strong>n USA<br />
wären die Verlierer einer unerwartet hohen Inflation vor allem die ausländischer Halter von langlaufen<strong>de</strong>n<br />
US-Staatsanleihen. Knapp die Hälfte aller ausstehen<strong>de</strong>n Staatsanleihen von etwas über 6 Billionen<br />
US-Dollar befin<strong>de</strong>n sich in ausländischen, vor allem asiatischen Hän<strong>de</strong>n. Die Inflationsvariante<br />
hat <strong>de</strong>n Charme einer marktwirtschaftlichen Lösung <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nproblematik. Zu<strong>de</strong>m kann im Kon-<br />
8
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
trast zur Deflationsvariante niemand die Verantwortung für die Entwertung <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rungstitel in die<br />
Schuhe geschoben wer<strong>de</strong>n. Die Diskussion, ob die Notenbank, <strong>de</strong>r Fiskus, die Lohnfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
Gewerkschaften o<strong>de</strong>r die Ölmultis für Inflation verantwortlich sind, ist bis heute nicht abschließend<br />
geklärt.<br />
Neigt sich die Waagschale heute nun mehr auf die Seite <strong>de</strong>r Deflations- o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Inflationsvariante?<br />
Auf <strong>de</strong>n ersten Blick gibt es verblüffen<strong>de</strong> Parallelen zwischen <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r japanischen Finanzmärkte<br />
nach <strong>de</strong>m Platzen <strong>de</strong>r Aktienblase 1990 und <strong>de</strong>r Entwicklung in <strong>de</strong>n USA seit <strong>de</strong>m Jahr<br />
2000. In bei<strong>de</strong>n Fällen konnte eine stark expansive Fiskalpolitik nur ein Strohfeuer bei <strong>de</strong>r Konjunkturentwicklung<br />
bewerkstelligen. In bei<strong>de</strong>n Fällen war <strong>de</strong>m Crash <strong>de</strong>s Aktienmarktes eine Schul<strong>de</strong>nblase<br />
vorausgegangen. Den daraus resultieren<strong>de</strong>n <strong>de</strong>flationären Druck konnte die Notenbanken durch<br />
Leitzinssenkungen gera<strong>de</strong> mal soweit abmil<strong>de</strong>rn, dass noch marginal positive Kerninflationsraten<br />
realisiert wer<strong>de</strong>n konnten. Und auch das technische Bild <strong>de</strong>r Renditeentwicklung 10-jähriger Staatsanleihen<br />
in Japan vor 10 Jahren im Vergleich mit <strong>de</strong>n USA heute lässt eine Deflation als durchaus möglich<br />
erscheinen.<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04<br />
Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen 1994-2004<br />
Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen 1984-2004<br />
Source: DATASTREAM<br />
Quelle: Datastream<br />
Und auch die amerikanische Technologiebörse Nasdaq scheint um zehn Jahre versetzt eine ähnliche<br />
Post-Bubble-Entwicklung zu durchlaufen wie <strong>de</strong>r Nikkei zu Beginn <strong>de</strong>r neunziger Jahre.<br />
9
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
5000<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
000'S<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
1500<br />
20<br />
1000<br />
15<br />
500<br />
10<br />
1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995<br />
Nasdaq 100 von 1996-2004 (linke Skala)<br />
Nikkei 225 von 1985-1995 (rechte Skala)<br />
Source: DATASTREAM<br />
Quelle: Datastream<br />
Neben diesen Parallelen gibt es aber auch gravieren<strong>de</strong> Unterschie<strong>de</strong> zwischen Japan vor 10 Jahren und<br />
<strong>de</strong>n USA heute. Erstens war die Immobilienblase in Japan noch stärker kreditfinanziert als die Aktienmarktblase<br />
in <strong>de</strong>n USA. Dementsprechend hatte <strong>de</strong>r japanische Bankensektor ein viel größeres<br />
Portfolio notlei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Kredite zu bewältigen als dies in <strong>de</strong>n USA <strong>de</strong>r Fall war. Eine expansive Geldpolitik<br />
<strong>de</strong>r Notenbank konnte <strong>de</strong>swegen vom Geschäftsbankensektor nur schwerlich an die Privatwirtschaft<br />
weitergegeben wer<strong>de</strong>n. Auch hatte die Bank of Japan zu Beginn <strong>de</strong>r neunziger Jahre längst<br />
nicht so aggressiv auf das Platzen <strong>de</strong>r Spekulationsblase reagiert wie dies die amerikanische Notenbank<br />
ab En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2000 getan hat. Die unterschwellige Rivalität zwischen japanischen Finanzministerium<br />
und <strong>de</strong>r nach Unabhängigkeit streben<strong>de</strong>n japanischen Notenbank könnte ein Grund gewesen<br />
sein, warum letztere die Fiskalprogramme <strong>de</strong>r Regierung nicht voll monetisierten. Das amerikanische<br />
Fed hat hingegen die Zentralbankgeldmenge in <strong>de</strong>n letzten Jahren <strong>de</strong>utlich mehr aufgebläht, als<br />
dies durch die reale Wirtschaftsentwicklung gerechtfertigt gewesen wäre. Und Fed-Gouverneur Ben<br />
Bernanke hat ja bereits darauf hingewiesen, dass die amerikanische Notenbank bereit ist, unkonventionelle<br />
Wege <strong>de</strong>r Geldpolitik (Outright Purchases von Finanzassets) zu beschreiten, um eine Entwicklung<br />
à la Japan zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Zu<strong>de</strong>m ist die extrem expansive Politik <strong>de</strong>s amerikanischen Fed im Gegensatz zur Situation Japans<br />
vor 10 Jahren eingebettet in eine weltweit konjunkturfreundliche Wirtschaftspolitik. Der daraus entstan<strong>de</strong>ne<br />
Aufschwung <strong>de</strong>r globalen Konjunktur hat vor allem in einzelnen Schwellenlän<strong>de</strong>rn Knappheiten<br />
bei vielen Rohstoffen erzeugt. Dies hat in vielen Län<strong>de</strong>rn bereits <strong>de</strong>utlich anziehen<strong>de</strong> Kern- und<br />
Gesamtinflationsraten bewirkt. Da die amerikanische Notenbank aus unserer Sicht die Inflationslösung<br />
verfolgt, hat sie auf <strong>de</strong>n Preisanstieg bisher nur zögerlich reagiert. Dadurch ist es <strong>de</strong>r amerikani-<br />
10
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
schen Notenbank in <strong>de</strong>n letzten zwei Jahren gelungen, die Realzinsen am kurzen En<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n negativen<br />
Bereich zu drücken. Der <strong>Gold</strong>preis hat darauf wie in <strong>de</strong>n siebziger Jahren mit einem <strong>de</strong>utlichen<br />
Kursanstieg geantwortet. Warum sollte ein Investor eine Papierwährung halten, die negativ real verzinst<br />
wird, wenn er gleichzeitig <strong>Gold</strong> wählen kann, das langfristig einen Realzins von Null halten<br />
kann?<br />
10%<br />
US-Realzinsen (Fe<strong>de</strong>ral Funds Target Rate minus Inflationsraten) (li. Skala)<br />
Verän<strong>de</strong>rungsraten <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises invertiert (YoY) (rechte Skala)<br />
-150%<br />
8%<br />
6%<br />
4%<br />
2%<br />
0%<br />
-2%<br />
-4%<br />
-6%<br />
-8%<br />
-10%<br />
01.1971<br />
Quelle: Datastream<br />
04.1972<br />
07.1973<br />
10.1974<br />
01.1976<br />
04.1977<br />
07.1978<br />
10.1979<br />
01.1981<br />
04.1982<br />
07.1983<br />
10.1984<br />
01.1986<br />
04.1987<br />
07.1988<br />
10.1989<br />
01.1991<br />
04.1992<br />
07.1993<br />
10.1994<br />
01.1996<br />
04.1997<br />
07.1998<br />
10.1999<br />
01.2001<br />
04.2002<br />
07.2003<br />
10.2004<br />
1.3. Geldillusion als Voraussetzung <strong>de</strong>r Inflationslösung<br />
-100%<br />
Zweifelsohne kann die US-Zentralbank <strong>de</strong>n Realzins im Geldmarktbereich unmittelbar beeinflussen.<br />
Um jedoch bei langlaufen<strong>de</strong>n Anleihen einen niedrigen o<strong>de</strong>r negativen Realzins zu gewährleisten,<br />
muss die Geldpolitik zwei Ziele gleichzeitig erreichen. Einerseits muss sie in <strong>de</strong>r Lage sein, durch<br />
ausreichen<strong>de</strong> Injektionen von Zentralbankgeld <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Verschuldungssituation und Überkapazitäten<br />
ausgehen<strong>de</strong>n Deflationsdruck zu konterkarieren. Wie oben ausgeführt war die Politik <strong>de</strong>r amerikanischen<br />
Notenbank in dieser Hinsicht „erfolgreich“. Auf allen Finanzmarktsegmenten sehen wir eine<br />
Asset Inflation, die in <strong>de</strong>n letzten 2 Jahren auch <strong>de</strong>n Rohstoffsektor erfasst hat. Damit ist aber nur <strong>de</strong>r<br />
erste Teil <strong>de</strong>r Gleichung, die Erzeugung einer positiven Inflationsrate, gelungen. Für einen niedrigen<br />
Realzins muss die Geldpolitik gleichzeitig verhin<strong>de</strong>rn, dass die Marktteilnehmer Inflation antizipieren<br />
und einen entsprechen<strong>de</strong>n Kurseinbruch am Anleihemarkt auslösen. Die amerikanische Notenbank hat<br />
unserer Ansicht nach ein Interesse daran, dass sich am Anleihemarkt keine rationalen, son<strong>de</strong>rn adaptive<br />
Inflationserwartungen ausbil<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r tatsächlichen Inflationsentwicklung hinterherlaufen. In die<br />
Literatur ist dieses Phänomen unter <strong>de</strong>m Begriff Geldillusion eingegangen.<br />
-50%<br />
0%<br />
50%<br />
100%<br />
150%<br />
11
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Die Inflationserwartungen <strong>de</strong>r Finanzmärkte können am besten an <strong>de</strong>r Break-Even-Inflation inflationsgeschützter<br />
Anleihen (Inflation Linked Bonds) abgelesen wer<strong>de</strong>n. Die Break-Even-Inflation ist die<br />
Inflationsrate, ab <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kauf einer inflationsgeschützten Anleihe gegenüber einer herkömmlichen<br />
Anleihe lohnenswert wird. Ten<strong>de</strong>nziell weist dieser Indikator die Inflationserwartungen zu hoch aus,<br />
da <strong>de</strong>r Markt für inflationsgeschützte Anleihen kaum als repräsentativ für <strong>de</strong>n gesamten Anleihenmarkt<br />
eingestuft wer<strong>de</strong>n kann. Dennoch lag die Break-Even-Inflation zehnjähriger inflationsgeschützter<br />
Anleihen seit 2003 unter <strong>de</strong>r tatsächlichen Inflationsrate. Offensichtlich wer<strong>de</strong>n die aktuellen US-<br />
Inflationsraten von vielen Marktteilnehmern als durch temporäre Effekte nach oben verzerrt wahrgenommen.<br />
Dazu zählt insbeson<strong>de</strong>re, dass <strong>de</strong>r Anstieg <strong>de</strong>r Rohstoffpreise als nicht nachhaltig eingeschätzt<br />
wird.<br />
340<br />
20<br />
320<br />
300<br />
280<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
260<br />
10<br />
240<br />
220<br />
200<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
180<br />
0<br />
77 79 81 83 85 87 89 91 93 95 97 99 01 03<br />
CRB-Rohstoffin<strong>de</strong>x (linke Skala)<br />
US-Inflationsrate (rechte Skala)<br />
US-Leitzinsen (rechte Skala) Source: DATASTREAM<br />
Quelle: Datastream<br />
In vielen Analysen wur<strong>de</strong> die Meinung vertreten, dass insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Anstieg <strong>de</strong>s Rohölpreises wie<br />
eine Besteuerung <strong>de</strong>s Konsums wirke. Da Konsumausgaben für Rohstoffprodukte wie beispielsweise<br />
Benzin erhöht wür<strong>de</strong>n, fehle das Geld an an<strong>de</strong>rer Stelle, wodurch die um Energie und Nahrungsmittel<br />
bereinigten Kernraten und bei pausieren<strong>de</strong>n Rohstoffpreisen mittelfristig auch die Gesamtinflation<br />
zurückgehen wür<strong>de</strong>. Diese Argumentation ignoriert völlig, dass Sekundäreffekte einem ersten Inflationsanstieg<br />
nachfolgen könnten. Insbeson<strong>de</strong>re dann, wenn die US-Zentralbank <strong>de</strong>n Geldmantel sehr<br />
weit für Preisüberwälzungen und Lohnfor<strong>de</strong>rungen geschnei<strong>de</strong>rt hat. Nur einmal in <strong>de</strong>n letzten dreißig<br />
Jahren folgte einem starken Anstieg <strong>de</strong>r Rohstoffpreise nicht ein entsprechen<strong>de</strong>r Anstieg <strong>de</strong>r Inflationsraten.<br />
Das war im Jahre 1994, als die US-Notenbank die Fe<strong>de</strong>ral Funds Target Rate aggressiv<br />
erhöhte und damit Zweitrun<strong>de</strong>neffekte verhin<strong>de</strong>rte. Obwohl die Rohstoffpreise in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
12
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Jahren weitaus stärker gestiegen sind als 1994, hat sich die US-Notenbank aufgrund <strong>de</strong>r unter Kapitel<br />
1.2. angeführter Überlegungen von einem <strong>de</strong>rartigen Verhalten weit entfernt.<br />
Das Fe<strong>de</strong>ral Open Market Committee konnte Inflationserwartungen und Geldillusion vor allem über<br />
drei Instrumente steuern. Das wichtigste war und ist eine relativ steile Zinsstrukturkurve, die durch die<br />
aggressiven Leitzinssenkungen <strong>de</strong>r amerikanischen Notenbank geschaffen wur<strong>de</strong>. Gleichzeitig wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>n Finanzmärkten die Botschaft übermittelt, die Leitzinsen wer<strong>de</strong>n von ihrem unangemessen tiefen<br />
Niveau bis März 2004 gar nicht (Aussage von Fed-Gouverneur William Poole im Spätherbst 2003)<br />
und später in angemessener Weise (measurable pace) heraufgeschleust. Diese Politik setzt Finanzinstituten<br />
und Hedge-Fonds extrem starke Anreize, <strong>de</strong>n Carry zwischen kurzen und langen Anleihen zu<br />
verdienen. Die Zinsdifferenz zwischen kurzen und 10-jährigen Laufzeiten ist in <strong>de</strong>n letzten Monaten<br />
durch erste Leitzinserhöhungen und Kursgewinne langer Anleihen auf rund 2,25% gefallen, liegt aber<br />
immer noch <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m historischen Durchschnitt.<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
8283 8485 8687 888990 91 929394 9596 9798 9900 0102 0304<br />
Verän<strong>de</strong>rungsraten (YoY) reales US-BSP<br />
Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen Anleihen und US-Geldmarkt<br />
Source: DATASTREAM<br />
Quelle: Datastream<br />
Das zweite Steuerungsinstrument für Geldillusion waren die wie<strong>de</strong>rholten Hinweise von Fed-<br />
Offiziellen, die Inflationsentwicklung sei unter Kontrolle <strong>de</strong>r Notenbank. Fed-Gouverneur Ben Bernanke<br />
sprach Anfang Mai <strong>de</strong>s Jahres 2003 über das Thema Deflation und erweckte so <strong>de</strong>n Eindruck,<br />
als ob dieses Thema für die amerikanische Notenbank unmittelbar auf <strong>de</strong>r Agenda stün<strong>de</strong>. Zur gleichen<br />
Zeit verhießen sämtliche globale Frühindikatoren und die Aktienmärkte einen sehr starken Aufschwung<br />
<strong>de</strong>r Weltkonjunktur, <strong>de</strong>r dann ja auch eingetreten ist. Unter <strong>de</strong>m Eindruck <strong>de</strong>r Bernanke-<br />
Re<strong>de</strong> entwickelte sich entgegen <strong>de</strong>r zyklischen fundamentalen Perspektive eine Deflationshysterie, die<br />
<strong>de</strong>n 10-Year- und Bund-Future im Mai (!) 2003 auf neue Hochpunkte trieb. Waren die Bondmärkte<br />
13
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
<strong>de</strong>n Aktienmärkten im Jahre 2000 als Frühindikator für <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Konjunkturabschwung noch<br />
überlegen, so galt im Jahr 2003 das Gegenteil. Ein <strong>de</strong>utlicher Hinweis darauf, dass eine expansive<br />
Geldpolitik auch die Anleihemärkte nicht vor spekulativen Blasen verschont. Es zählt zu <strong>de</strong>n seltsamsten<br />
Analogien an <strong>de</strong>n Finanzmärkten, dass nach <strong>de</strong>m Greenspan-Put <strong>de</strong>r Aktienmärkte, die Rentenmärkte<br />
heute einen Bernanke-Put für sich reklamieren. Die amerikanische Notenbank müsse ja<br />
langlaufen<strong>de</strong> Anleihen kaufen, um unkonventionell Zentralbankgeld in Umlauf zu bringen. Dadurch<br />
seien diese Papiere nach unten abgesichert. Welche langfristigen Implikationen das zusätzliche Zentralbankgeld<br />
birgt, wird bei dieser Argumentationslinie außen vor gelassen. Deswegen sehen wir für<br />
<strong>de</strong>n fundamental wi<strong>de</strong>rsinnigen Bernanke-Put ein ähnliches En<strong>de</strong> wie das <strong>de</strong>s Greenspan-Puts voraus.<br />
Das dritte Argument für Geldillusion sind die offiziell veröffentlichten Inflationszahlen. Die Fokussierung<br />
auf Konsumgüterpreise vernachlässigt die extrem hohe Inflation, die sich in einzelnen Asset-<br />
Klassen bereits ergeben hat. So wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r starke Anstieg <strong>de</strong>r Immobilienpreise in <strong>de</strong>n USA bisher<br />
kaum als Inflation wahrgenommen. Viele Menschen wür<strong>de</strong>n aufmerken, wenn sich <strong>de</strong>r Preis für Nahrungsmittel<br />
verdoppeln wür<strong>de</strong>, aber kaum jemand wür<strong>de</strong> vermutlich daran Anstoß nehmen, wenn sich<br />
beispielsweise die Preise für Aktien verdoppeln wür<strong>de</strong>n ohne dass sich die Fundamentaldaten geän<strong>de</strong>rt<br />
haben.<br />
Kritisch zu betrachten sind zwei weitere Aspekte <strong>de</strong>r offiziellen Preismessung. Die hedonische Preismessung<br />
weist insbeson<strong>de</strong>re bei Computertechnologie zu hohe Produktivitätszuwächse aus. Verdreifacht<br />
sich beispielsweise bei gleichbleiben<strong>de</strong>m Verkaufspreis die Rechengeschwindigkeit eines Computers,<br />
so machen uns die US-Statistiker weiß, dass sich <strong>de</strong>r Preis für diesen Computer gedrittelt habe.<br />
Der Nutzen <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n hat sich aber sicherlich nicht in <strong>de</strong>mselben Maße erhöht. Jüngst wur<strong>de</strong> in<br />
einer Studie von Pimco die Ansicht vertreten, dass durch hedonische Ansätze <strong>de</strong>r Preisberechnung die<br />
Inflationsrate in <strong>de</strong>n USA jährlich um etwa 0,3%-0,6% zu tief ausgewiesen wird.<br />
Der zweite Ansatz von <strong>de</strong>r tatsächlichen Inflationsentwicklung abzulenken, ist die Fokussierung <strong>de</strong>r<br />
amerikanischen Geldpolitik auf Kerninflationsraten. Fed-Offizielle haben mehrfach erklärt, dass die<br />
Kernrate <strong>de</strong>r Preise für private Konsumausgaben (core <strong>de</strong>flator for personal consumption expenditures)<br />
einer ihrer wichtigsten Indikatoren zur Einschätzung <strong>de</strong>r Inflationsperspektiven sei. Bei stark<br />
steigen<strong>de</strong>n Rohstoffpreisen gibt diese Größe aber nur einen verhältnismäßig kleinen Ausschnitt <strong>de</strong>r<br />
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wi<strong>de</strong>r.<br />
Der vierte Aspekt für die Entwicklung von Geldillusion in <strong>de</strong>n USA war das Verhalten ausländischer<br />
Notenbanken. Um eine zu schnelle und starke Aufwertung ihrer Währung gegenüber <strong>de</strong>n USA und<br />
China zu verhin<strong>de</strong>rn, haben vor allem japanische offizielle Stellen amerikanische Anleihen erworben<br />
und damit die Kurse am US-Rentenmarkt gestützt. Wenn diese Operationen, wie teilweise in Japan<br />
geschehen, durch Offenmarkttransaktionen sterilisiert wer<strong>de</strong>n, ist die Wirkung auf <strong>de</strong>n Währungspreis<br />
gering. Wird <strong>de</strong>r Geldmengeneffekt <strong>de</strong>r Bond-Käufe hingegen nicht sterilisiert, so vergrößert sich<br />
auch die japanische Zentralbankgeldmenge und damit das weltweite Inflationspotenzial.<br />
14
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
15<br />
13<br />
Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen (linke Skala)<br />
<strong>Gold</strong>preis je Unze in US-Dollar (rechte Skala)<br />
800<br />
700<br />
11<br />
9<br />
7<br />
5<br />
3<br />
1<br />
1925<br />
Quelle: Fed St. Louis, Global Financial Data, Datastream<br />
Geldillusion<br />
1928<br />
1931<br />
1934<br />
1937<br />
1940<br />
1944<br />
1947<br />
1950<br />
1953<br />
1956<br />
1959<br />
1963<br />
1966<br />
1969<br />
1972<br />
1975<br />
1978<br />
1982<br />
1985<br />
1988<br />
1991<br />
1994<br />
Inflation<br />
Deflation<br />
1997<br />
2001<br />
2004<br />
Als wir im November 2002 erstmals publizierten, dass wir ab 2005 eine Entwertung <strong>de</strong>r langlaufen<strong>de</strong>n<br />
Anleihen und dadurch ausgelöst eine Flucht aus Papieranlagen in „hard assets“ erwarten, stan<strong>de</strong>n<br />
wir mit dieser Prognose fast alleine da. Heute hat sich das Meinungsbild gedreht. Die Anlagestrategen<br />
nahezu aller großen Finanzinstitute empfehlen eine kurze Duration für Rentenportfeuilles, da sie die<br />
langlaufen<strong>de</strong>n Anleihen als überbewertet ansehen. Die Blase am Rentenmarkt konnte sich <strong>de</strong>shalb<br />
etwas länger halten, weil viele, die gegenüber ihrer Benchmark „short Duration“ waren, starkem<br />
Druck ausgesetzt sind, diese Position einzu<strong>de</strong>cken. Der Eindruck, technische Käufe könnten <strong>de</strong>n Rentenmarkt<br />
kurzfristig weiter vorantreiben, täuscht jedoch. Die amerikanische Regierung muss aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Haushaltslöcher je<strong>de</strong>s Jahr je nach Konjunkturentwicklung zwischen 250 und 500 Mrd. (!) US-<br />
Dollar neue Anleihen ausgeben. Selbst wenn man unterstellt, dass im Zuge eines Abwertungslaufs im<br />
Währungsbereich rund die Hälfte dieser Summe an ausländische offizielle Stellen abgesetzt wer<strong>de</strong>n<br />
kann, so muss <strong>de</strong>r amerikanische Bankensektor durchschnittlich Anleihen in <strong>de</strong>r Größenordnung von<br />
min<strong>de</strong>stens 150 Mrd. US-Dollar pro Jahr auf das eigene Buch nehmen. Dieses Überangebot an Anleihen<br />
kann nur dann zu hohen Preisen an Dritte abgesetzt wer<strong>de</strong>n, wenn diesen eine relative Knappheit<br />
und Unterinvestition <strong>de</strong>s Marktes suggeriert wird.<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
15
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
1.4. Perspektiven <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises<br />
<strong>Gold</strong> ist trotz <strong>de</strong>s jüngsten Preisanstiegs immer noch unterbewertet. Das E<strong>de</strong>lmetall konnte in allen<br />
Währungsräumen seine Kaufkraft gegenüber Konsumgütern halten. <strong>Gold</strong> fungiert als Geld, das langfristig<br />
einen Realzins von Null erbringt. Vergleicht man die US-Konsumgüterpreise und <strong>Gold</strong> seit<br />
1860, <strong>de</strong>m ersten Zeitpunkt, von <strong>de</strong>m an das National Bureau for Economic Research (NBER) Zeitreihen<br />
liefert, so stellt man fest, dass <strong>Gold</strong> langfristig bei etwa 600-650 US-Dollar fair bewertet wäre.<br />
10000<br />
<strong>Gold</strong> als Versicherung gegen Gel<strong>de</strong>ntwertung (Inflation)<br />
US-Konsumgüterpreise indiziert auf 110<br />
<strong>Gold</strong>preis in USD indiziert auf 110<br />
1000<br />
2. Ölschock<br />
Hedging<br />
650<br />
USD<br />
100<br />
1860<br />
1866<br />
1. Weltkrieg<br />
<strong>Gold</strong>standard I<br />
1872<br />
1878<br />
1884<br />
1890<br />
1896<br />
1902<br />
Quelle: NBER, Global Financial Data<br />
2. Weltkrieg<br />
<strong>Gold</strong>standard II<br />
1908<br />
1914<br />
1920<br />
1926<br />
1932<br />
1938<br />
1944<br />
1950<br />
1956<br />
1. Ölschock<br />
1962<br />
1968<br />
1974<br />
1980<br />
1986<br />
1992<br />
1998<br />
2004<br />
<strong>Gold</strong> kann auf die Preisverän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Konsumgüter erst seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r sechziger Jahre reagieren,<br />
als sich im sogenannten Two-Tier-Market erstmals ein einigermaßen freier Marktpreis bil<strong>de</strong>n konnte.<br />
Die Unterbewertung, die sich bis dahin gegenüber an<strong>de</strong>ren Konsumgütern aufgestaut hatte, entlud sich<br />
in zwei starken Preissprüngen nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch <strong>de</strong>s Bretton Wood Systems im Jahre 1973.<br />
Die erste Preisexplosion nach <strong>de</strong>m ersten Ölschock beseitigte die Unterbewertung, die zweite Preisbewegung<br />
nach <strong>de</strong>m zweiten Ölschock 1979 schleu<strong>de</strong>rte <strong>Gold</strong> weit über das damals fundamental<br />
gerechtfertigte Niveau von etwa 200-250 US-Dollar. Konsequenterweise fiel <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis bis Anfang<br />
<strong>de</strong>r neunziger Jahre wie<strong>de</strong>r auf die Entwicklungslinie <strong>de</strong>r Konsumgüterpreise zurück. Mitte <strong>de</strong>r<br />
neunziger Jahre ergab sich eine weitere Son<strong>de</strong>rentwicklung, als die Zentralbanken die <strong>Gold</strong>leihe und<br />
die <strong>Gold</strong>produzenten Hedging ent<strong>de</strong>ckten. Obwohl Inflation und Konjunkturentwicklung eine leichten<br />
Aufwärtstrend nahegelegt haben, tendierte <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis aufgrund von Vorwärtsverkäufen von min<strong>de</strong>stens<br />
zwei Jahresproduktion weiter abwärts. Die partielle Ein<strong>de</strong>ckung dieser Geschäfte (Dehedging),<br />
wie sie ausführlich in <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>studien beschrieben wur<strong>de</strong>, sorgte im Jahr 2001<br />
für die Trendwen<strong>de</strong>. Das Dehedging ist immer noch ein wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>nachfrage.<br />
16
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Im Zuge steigen<strong>de</strong>r Nominalzinsen und einer bis auf wenige Ausnahmen (Barrick) abgeschlossenen<br />
Anpassung <strong>de</strong>r Hedge-Books laufen die Impulse aus dieser Richtung aber aus.<br />
Die europäischen Zentralbanken stehen nach wie vor auf <strong>de</strong>r Verkäuferseite. Das Zentralbankabkommen<br />
von 1999 wur<strong>de</strong> in diesem Frühjahr auf fünf weitere Jahre bis 2009 verlängert, wobei wie von<br />
uns in <strong>de</strong>r zweiten <strong>Gold</strong>studie prognostiziert, eine leichte Erhöhung <strong>de</strong>s Verkaufskontigents auf 500<br />
Tonnen jährlich beschlossen wur<strong>de</strong>. Bis heute sind aber nur Verkaufsabsichten <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen, französischen<br />
und italienischen Notenbank in Höhe von etwa 1.300 Tonnen veröffentlicht wor<strong>de</strong>n. Es bleibt<br />
sehr spannend, ob <strong>de</strong>n genannten Zentralbanken darüber hinausgehen<strong>de</strong> Verkäufe im politischen Prozess<br />
freigegeben wer<strong>de</strong>n. Da <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>markt mit Zentralbankverkäufen von 500 Tonnen per annum<br />
rechnet, wür<strong>de</strong> eine Nichtausschöpfung <strong>de</strong>s Abkommens erhebliches Aufwärtspotenzial für <strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>preis<br />
bergen. Dies wäre auch <strong>de</strong>r Fall, wenn asiatische Zentralbanken aus <strong>de</strong>n riesigen angehäuften<br />
US-Dollar Papierreserven in <strong>Gold</strong> umschichten. Allein China wür<strong>de</strong> am Markt zwei Jahresproduktionen<br />
<strong>Gold</strong> nachfragen, wollte es das Portfoliogewicht <strong>de</strong>s E<strong>de</strong>lmetalls auf 15% anheben. Dies entspräche<br />
in etwa <strong>de</strong>m Anteil von <strong>Gold</strong> an <strong>de</strong>n Währungsreserven <strong>de</strong>r Europäischen Zentralbank. Die Liquidität<br />
<strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>markts reicht für ein <strong>de</strong>rartiges Geschäft nicht aus. Denkbar wäre lediglich ein Block-<br />
Verkauf einer europäischen Zentralbank an eine asiatische Zentralbank, eine Variante, die wir aus<br />
politischen Motiven als äußerst unwahrscheinlich einschätzen. Jedoch könnten kleinere Zentralbanken<br />
wie zuletzt Argentinien auf <strong>de</strong>r Käuferseite auftreten, so dass sich von offizieller Seite in <strong>de</strong>n nächsten<br />
Jahren ten<strong>de</strong>nziell Aufwärtsdruck für <strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>preis ergeben dürfte.<br />
900,00<br />
800,00<br />
700,00<br />
Währungsreserven <strong>de</strong>r Zentralbanken<br />
<strong>Gold</strong> in Mrd. $<br />
Devisen in Mrd. $<br />
Mrd. US$<br />
600,00<br />
500,00<br />
400,00<br />
300,00<br />
200,00<br />
100,00<br />
0,00<br />
US-Dollar:<br />
Euro:<br />
Yen:<br />
Br. Pfund:<br />
An<strong>de</strong>re:<br />
Quelle: Internationaler Währungsfonds<br />
Japan<br />
China<br />
USA<br />
Korea<br />
HongKong<br />
Indien<br />
Deutschland<br />
Russland<br />
Schweiz<br />
Frankreich<br />
Italien<br />
Mexiko<br />
Malaysia<br />
64,8%<br />
14,6%<br />
4,5%<br />
4,4%<br />
11,7%<br />
England<br />
Polen<br />
Tschechien<br />
Saudi-Arabien<br />
Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />
Spanien<br />
Belgien<br />
17
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Aus technischer Perspektive ist die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Frage, ob die große in <strong>de</strong>n Jahren 1995 bis 2004<br />
ausgebil<strong>de</strong>te Untertasse <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises bereits abgeschlossen ist. Auf Basis von Monatsschlusskursen<br />
ist dies nicht ein<strong>de</strong>utig zu beantworten, da sich <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis seit 2004 in <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Zone zwischen 420 und 430 US-Dollar aufhält. Sollte <strong>Gold</strong> an dieser Wi<strong>de</strong>rstandsmarke scheitern,<br />
wäre technisch auch ein Preisrückgang auf 250 US-Dollar noch <strong>de</strong>nkbar. Allerdings wür<strong>de</strong> dies eine<br />
extreme Deflation voraussetzen, die wir als äußerst unwahrscheinlich (2% Eintrittswahrscheinlichkeit)<br />
betrachten. Eine gemäßigte Deflation nach <strong>de</strong>m „Vorbild“ Japans wür<strong>de</strong> unserer Ansicht nach <strong>de</strong>n<br />
<strong>Gold</strong>markt zwischen 350 und 430 US-Dollar seitwärts pen<strong>de</strong>ln lassen. Auch dieses Szenario erachten<br />
wir als wenig wahrscheinlich (13%). Die aus unserer fundamentalen Sichtweise abgeleitete wahrscheinlichste<br />
Variante (85%) ist, dass mit <strong>de</strong>m Überschreiten <strong>de</strong>r Marke von 420 US-Dollar und <strong>de</strong>m<br />
Pull-Back auf 370 US-Dollar die Untertasse inkl. Henkel abgeschlossen ist. Aus technischer Perspektive<br />
müsste sich in <strong>de</strong>n nächsten 2 Jahren ein Test <strong>de</strong>r alten Hochpunkte zwischen 700 und 800 US-<br />
Dollar anschließen.<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
Inflation: 85%<br />
Mäßige Deflation: 13%<br />
200<br />
Extreme Deflation: 2%<br />
100<br />
20<br />
68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 0204<br />
<strong>Gold</strong> Bullion $/Troy Ounce<br />
Source: DATASTREAM<br />
Quelle: Datastream<br />
Auf Basis von Wochenschlusskursen erhärtet sich dieses Bild. Klar zu erkennen ist, dass <strong>de</strong>r alte Wi<strong>de</strong>rstand<br />
bei 415 US-Dollar aus <strong>de</strong>m Jahr 1996 im Frühjahr 2004 nach oben durchbrochen wur<strong>de</strong>. Der<br />
Pull-Back, <strong>de</strong>r noch einmal zurück auf das Ausbruchsniveau von 2003 führte, ist abgeschlossen. Das<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kaufsignal wäre die Überwindung <strong>de</strong>r 430 US-Dollar Marke. Wir rechnen mit einer<br />
Aufwärtsbewegung <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises innerhalb <strong>de</strong>s eingezeichneten Trendkanals, wobei ein Überschießen<br />
wie zu <strong>de</strong>n Jahresen<strong>de</strong>n 2002 und 2003 durchaus möglich ist.<br />
18
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
440<br />
420<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
280<br />
260<br />
240<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
<strong>Gold</strong> Bullion $/Troy Ounce<br />
Source: DATASTREAM<br />
Quelle: Datastream<br />
In <strong>de</strong>r zweiten <strong>Gold</strong>studie vom Januar 2003 hatten wir ausgeführt, warum wir eine Abwertung <strong>de</strong>s<br />
US-Dollars gegenüber <strong>de</strong>n wichtigsten Währungen als Hauptantriebskraft in <strong>Phase</strong> II <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preisanstiegs<br />
interpretieren. Diese Prognose ist mittlerweile eingetreten. Investoren, die physisches <strong>Gold</strong><br />
erworben haben und diese Position in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren nicht gegen eine Dollarpreisverfall<br />
abgesichert hatten, konnten sich nur über ein beschei<strong>de</strong>nes Kursplus von wenigen Prozent freuen. Wir<br />
glauben, dass Chancen und Risiken <strong>de</strong>s US-Dollars gegenüber Euro und Yen heute wesentlich ausgewogener<br />
sind, als dies vor zwei Jahren <strong>de</strong>r Fall war. Einerseits könnten die USA im Falle einer weiteren<br />
Verschlechterung <strong>de</strong>r Leistungsbilanz protektionistische Maßnahmen ergreifen, was in <strong>de</strong>n USA<br />
die Inflation anheizen wür<strong>de</strong>. Die Folge wären steigen<strong>de</strong> Zinssätze in <strong>de</strong>n USA und fallen<strong>de</strong> Wachstumsraten<br />
in <strong>de</strong>n heutigen Überschusslän<strong>de</strong>rn, eine Ausgangssituation, die durchaus einen stabilen<br />
US-Dollar hervorbringen könnte. Auch die geopolitische Lage und die militärischen Machtverhältnisse<br />
rund um <strong>de</strong>n Globus sprechen nicht in je<strong>de</strong>m Fall für eine Anlage in Yen und Euro. Und drittens,<br />
und das ist langfristig sicher das wichtigste Argument, ist die Verschuldungssituation in Europa und<br />
Japan keineswegs besser als in <strong>de</strong>n USA. In Deutschland haben die privaten Haushalte aufgrund von<br />
Immobilienkrediten nahezu ebenso hohe Verpflichtungen in Relation zu ihrem verfügbaren Einkommen.<br />
Zu<strong>de</strong>m liegt die Staatsschul<strong>de</strong>nquote in einigen europäischen Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m amerikanischen<br />
Wert von rund 60% <strong>de</strong>s BSP. Eine nachhaltige Haushaltskonsolidierung unter das Maastricht<br />
Defizitkriterium von 3% ist in Deutschland nicht abzusehen. Und in Japan gibt es rechnerisch<br />
außer einer handfesten Inflation kaum noch einen Ausweg aus <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nfalle, in die sich die japanische<br />
Regierung in <strong>de</strong>n letzten Jahren manövriert hat. Dementsprechend muss <strong>de</strong>r Geldpolitik in<br />
bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn nach <strong>de</strong>m Vorbild <strong>de</strong>r USA an einem niedrigen Realzins am kurzen En<strong>de</strong> gelegen<br />
sein.<br />
19
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
360 -1.00<br />
340<br />
-0.50<br />
320<br />
0<br />
300<br />
0.50<br />
1.00<br />
280<br />
260<br />
1.50<br />
2.00<br />
240<br />
2.50<br />
220<br />
3.00<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
<strong>Gold</strong>preis in Euro je Unze (linke Skala)<br />
Realzins in Euroland invertiert (rechte Skala)<br />
Source: DATASTREAM<br />
Quelle: Datastream<br />
Im Euroraum ist <strong>de</strong>r Realzins bei kurzen Laufzeiten von knapp 3% Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2001 mittlerweile<br />
ebenfalls in <strong>de</strong>n negativen Bereich gesunken. Der <strong>Gold</strong>preis in Euro hatte diese Bewegung bereits<br />
in <strong>de</strong>n Jahren 1999 bis 2002 mit einem steilen Anstieg vorweggenommen und befin<strong>de</strong>t sich momentan<br />
in einer Konsolidierungsphase zwischen 300 und 350 Euro. Aktuell scheint sich ein Ausbruch<br />
über diese Marke vorzubereiten. Wir rechnen langfristig mit einem Euro zwischen 1,14 und 1,3 US-<br />
Dollar. Bei einem <strong>Gold</strong>preisziel von 800 US-Dollar ergibt sich dadurch ein Aufwärtspotenzial <strong>de</strong>s<br />
<strong>Gold</strong>preises in Euro von knapp hun<strong>de</strong>rt Prozent auf 600-650 Euro je <strong>Gold</strong>unze.<br />
Das technische Kaufsignal <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises in Yen ist hingegen bereits erfolgt. Die Wi<strong>de</strong>rstandsmarke<br />
von 44.000 Yen je Feinunze <strong>Gold</strong> konnte in <strong>de</strong>n letzten Wochen genommen wer<strong>de</strong>n. Der <strong>Gold</strong>preis in<br />
Yen markierte ein neues 10-Jahres-Hoch. Dieses starke technische Signal könnte eine signifikante<br />
positive Inflationsrate in Japan und einen dadurch ausgelösten Rückgang <strong>de</strong>s japanischen Realzinses<br />
vorwegnehmen.<br />
20
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
000'S<br />
48 -2.00<br />
46<br />
44<br />
42<br />
40<br />
38<br />
-1.50<br />
-1.00<br />
-0.50<br />
0<br />
36<br />
34<br />
32<br />
30<br />
28<br />
0.50<br />
1.00<br />
1.50<br />
2.00<br />
26<br />
2.50<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />
<strong>Gold</strong>preis in japanischen Yen pro Unze (linke Skala)<br />
Realzins in Japan invertiert (rechte Skala)<br />
Source: DATASTREAM<br />
Quelle: Datastream<br />
Autor:<br />
Fonds-Vermögensverwaltung/Makro-Research<br />
Markus Mezger<br />
(0711) 180 15 89<br />
markus.mezger@bw-bank.<strong>de</strong><br />
21
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
2. Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
2.1. Kleine <strong>Gold</strong>minen als Übernahmekandidaten<br />
Rohstoffproduzenten unterliegen <strong>de</strong>m Paradox, dass sie durch die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Rohstoffe ihre Geschäftsgrundlage<br />
allmählich unterminieren. Treffen Sie keine Vorsorge, ihre Reserven zu ersetzen, so<br />
sind ihre Vorkommen nach gewisser Zeit erschöpft. Der Fortbestand <strong>de</strong>s Unternehmens ist dann nicht<br />
mehr gesichert. Der einzige Ausweg sind verstärkte Explorationsaufwendungen, um neue große Fel<strong>de</strong>r<br />
zu erschließen. Etablierte <strong>Gold</strong>produzenten stehen dabei vor <strong>de</strong>r Alternative „make or buy“. Eigene<br />
Explorationsanstrengungen konzentrierten sich oft auf die Erweiterung eigener, bereits bestehen<strong>de</strong>r<br />
Fel<strong>de</strong>r.<br />
Für die Ent<strong>de</strong>ckung und Erschließung neuer Fel<strong>de</strong>r hat sich innerhalb <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>minenindustrie eine<br />
Arbeitsteilung herausgebil<strong>de</strong>t. Sogenannte Explorer übernehmen das Risiko geeignete Bohrfel<strong>de</strong>r zu<br />
fin<strong>de</strong>n, während Junior <strong>Gold</strong>minen, die in vielen Fällen aus <strong>de</strong>n Explorationsgesellschaften hervorgegangen<br />
sind, versuchen die Bohrfel<strong>de</strong>r zur Produktionsreife zu bringen. Der Übergang von einer<br />
Explorationsgesellschaft zum Junior <strong>Gold</strong>minenunternehmen vollzieht sich meist während <strong>de</strong>r sogenannten<br />
Ressourcen-Definition. In dieser <strong>Phase</strong> fokussiert sich das Unternehmen nicht mehr auf die<br />
Ent<strong>de</strong>ckung weiterer Fel<strong>de</strong>r, son<strong>de</strong>rn versucht die Qualität eines ent<strong>de</strong>ckten Erzkörpers durch weitere<br />
Bohrungen zu bestimmen. Beim Step-Out-Drilling wird untersucht, ob und inwieweit sich <strong>de</strong>r Erzkörper<br />
innerhalb eines bestimmten Trends in die Breite und in die Tiefe zieht. Beim Infill-Drilling<br />
wird das Bohrmuster verfeinert, um Konsistenz und <strong>Gold</strong>gehalte eines Erzkörpers genauer abzuschätzen.<br />
Im Rahmen einer sogenannten Scoping Studie weisen Junior Bergbaugesellschaften Ressourcen<br />
aus. Das sind <strong>de</strong>finierte Vorkommen, <strong>de</strong>ren wirtschaftliche Gewinnung noch nicht nachgewiesen ist.<br />
Ein Abbau ist wahrscheinlich bei Ressourcen <strong>de</strong>r Kategorie „Measured and Indicated“, für die im<br />
Rahmen einer Vorab-Durchführbarkeitsstudie (Pre-Feasibility Study) die Metallurgie untersucht und<br />
erste Kostenschätzungen für die <strong>Gold</strong>för<strong>de</strong>rung abgegeben wer<strong>de</strong>n.<br />
Autor:<br />
Markus Mezger<br />
(0711) 180 15 89<br />
Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Vorstufe zur Produktion ist aber eine Durchführbarkeitsstudie (Bankable Feasibility<br />
Study), in <strong>de</strong>r das genaue Produktionsverfahren, die Produktionskosten und die Investitionsausgaben<br />
für Infrastruktur und Produktionsanlagen <strong>de</strong>tailliert dargelegt wer<strong>de</strong>n. Der überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r<br />
Ressourcen kann im Rahmen dieser Studie in <strong>de</strong>n Status von nachgewiesenen und mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
wirtschaftlich abbaubaren <strong>Gold</strong>reserven (Proven & Probable Reserves) überführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Durchführbarkeitsstudie ist in aller Regel Voraussetzung um Fremdkapital für eine Projektfinanzierung<br />
zu erhalten. Ist die Finanzierung einer Mine geklärt, beginnt die <strong>Phase</strong> <strong>de</strong>r Anlagenkonstruktion<br />
und die Beantragung <strong>de</strong>r Minenkonzessionen. Je nach Projekt vergehen zwischen Durchführbarkeitsstudie<br />
und Produktionsstart 18-36 Monate.<br />
22
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
<strong>Gold</strong>minensektor Stadium Operative Tätigkeiten Risiko<br />
Seniors Reservenwachstum niedrig<br />
Intermediates Produktion Erzabbau und Verarbeitung<br />
Juniors<br />
Quelle: BMO Nesbitt Burns, BW-Bank<br />
Start-Up<br />
Anlagenkonstruktion<br />
Juniors Infrastruktur-Entwicklung Finanzierung<br />
Engineering<br />
Zulassungen<br />
Prozessoptimierung<br />
Juniors Durchführbarkeitsstudie Investitionsausgaben<br />
(Feasibility Study)<br />
Kostennachweis<br />
Reservennachweis<br />
Engineering<br />
Juniors Vor-Durchführbarkeitsstudie Metallurgie<br />
(Pre-Feasibility Study)<br />
Ressourcen<strong>de</strong>finition<br />
Kostenschätzungen<br />
Scoping Study<br />
Juniors Ressourcen-Definition Infill-Bohrungen<br />
Step Out-Bohrungen<br />
Trenching<br />
Explorer Ressourcen-I<strong>de</strong>ntifikation Bohrungen<br />
Geophysik<br />
Ent<strong>de</strong>ckung<br />
Trenching<br />
Geophysik<br />
Explorer Exploration Frühstadium Geochemie<br />
Geologie<br />
Regionenanalyse<br />
hoch<br />
Bei erfolgreichem Projektverlauf fin<strong>de</strong>t die größte Wertschöpfung für Aktionäre eines <strong>Gold</strong>minenunternehmens<br />
– gemessen am Chance-Risiko-Profil - in <strong>de</strong>r <strong>Phase</strong> zwischen <strong>de</strong>r Durchführbarkeitsstudie<br />
und <strong>de</strong>m Ausweis <strong>de</strong>r ersten Jahresproduktion statt. Gleichzeitig geraten Juniors auch auf <strong>de</strong>n Radarschirm<br />
<strong>de</strong>r großen (Seniors) und mittelgroßen (Intermediates) <strong>Gold</strong>produzenten. Letztere können in<br />
vielen Fällen nur durch Fusionen und Übernahmen hoffen, in die erste Liga <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>produzenten<br />
vorzustoßen und einen Bewertungsaufschlag zu erhalten. Der aktuelle Übernahmepoker um die mittelgroßen<br />
<strong>Gold</strong>- und Silberproduzenten <strong>Gold</strong>en Star, Iamgold, Wheaton River Minerals und Coeur<br />
D’Alene zeigt, dass die Branche in Bewegung bleibt. Wir sind <strong>de</strong>r festen Überzeugung, dass die Konsolidierung<br />
im <strong>Gold</strong>minensektor in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren anhält und dabei zunehmend Juniors als<br />
Übernahmekandidaten wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Voraussetzung für diese Entwicklung ist jedoch, dass Größe und Qualität <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>projekte einen<br />
gewissen Min<strong>de</strong>ststandard einhalten. Als Faustregel hat sich die 3x2-Regel bewährt: die Minen sollen<br />
über ihre Lebensdauer min<strong>de</strong>stens 2 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> produzieren, wobei die Jahresproduktion min<strong>de</strong>stens<br />
200.000 Unzen betragen sollte. Drittens dürfen die direkten För<strong>de</strong>rungskosten (Total Cash<br />
Cost) 200 US-Dollar je Unze <strong>Gold</strong> nicht überschreiten. Die Durchführbarkeitsstudie sollte bereits<br />
vorliegen o<strong>de</strong>r unmittelbar vor <strong>de</strong>m Abschluss stehen und <strong>de</strong>r Start <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>produktion nicht später<br />
23
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
als für das Jahr 2006 geplant sein. Eine Übernahme ist umso wahrscheinlicher, wenn ein Junior nur<br />
über ein einziges Hauptprojekt verfügt, das <strong>de</strong>n Löwenanteil <strong>de</strong>s Nettoinventarwerts (Net Asset Value,<br />
NAV) ausmacht. Darüber hinaus sollten operative Schwierigkeiten das Projekt bis zum jetzigen Zeitpunkt<br />
nicht verzögert haben und sämtliche ernstzunehmen<strong>de</strong>n Rechtsprobleme ausgeräumt sein. Wir<br />
haben eine Auswahl von 10 Aktiengesellschaften getroffen - Alamos <strong>Gold</strong>, Aurizon Mines, Arizona<br />
Star Resources, Bolivar <strong>Gold</strong>, Crystallex, Desert Sun Mining, Minefin<strong>de</strong>rs, Randgold Resources, Red<br />
Back Mining, Yamana <strong>Gold</strong> -, die möglichst viele <strong>de</strong>r genannten Kriterien erfüllen und <strong>de</strong>mentsprechend<br />
als Übernahmekandidaten angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit welcher Rendite können Anteilseigner im Falle einer Akquisition rechnen? Analysiert man die<br />
Übernahmeangebote <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit, so liegt die durchschnittliche Prämie gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Schlusskurs vor Bekanntgabe <strong>de</strong>s Übernahmeangebots bei rund 32%. Den größten Aufschlag<br />
bezahlte Placer Dome für Getchell, die mit damaligen Reserven von 6,48 Mio. Unzen und <strong>de</strong>r Hoffnung,<br />
weitere 6 Mio. in kurzer Zeit in diese Kategorie überführen zu können, zu <strong>de</strong>n größten Minen in<br />
Nordamerika avancierte. Keine Prämie hingegen erhielten Aktionäre <strong>de</strong>r Great Central Mines in Australien<br />
bei <strong>de</strong>r Übernahme durch Yandal <strong>Gold</strong>. Grund hierfür waren die von Yandal schon vorher besessenen<br />
Mehrheitsanteile an GCM, die es an<strong>de</strong>ren Bietern nicht ermöglichten, in einen Bieterwettstreit<br />
mit Yandal zu treten (mehrere Aktionäre klagten später erfolgreich dagegen und wur<strong>de</strong>n entschädigt).<br />
Im hinteren Teil <strong>de</strong>s Fel<strong>de</strong>s liegt auch das anfängliche Übernahmeangebot Anglo<strong>Gold</strong>s für<br />
Ashanti (12% über letzten Schlusskurs), das im Zuge <strong>de</strong>s nachfolgen<strong>de</strong>n Bieterwettstreits zwischen<br />
Anglo<strong>Gold</strong> und Randgold, wie bei einigen an<strong>de</strong>ren, noch <strong>de</strong>utlich aufgebessert wur<strong>de</strong>.<br />
Quelle: BW-Bank<br />
Bieter Übernahmeziel Jahr Land<br />
Aufschlag zum<br />
Schlusskurs vor<br />
Übernahmeang.<br />
Relative Wertentwicklung<br />
(1 J.<br />
vor Übernahme)<br />
Placer Dome Getchell <strong>Gold</strong> 1998 USA 113% 37%<br />
Barrick Sutton Resources 1999 Tansania 85% 28%<br />
Homestake Argentina <strong>Gold</strong> 1999 Argentinien 63% 1036%<br />
Kinross <strong>Gold</strong> TVX <strong>Gold</strong> 2002 Brasilien 59% 42%<br />
Glamis <strong>Gold</strong> Francisco <strong>Gold</strong> 2002 Mexiko 42% 101%<br />
Barrick Homestake 2001 USA 31% 16%<br />
Placer Dome Aurion<strong>Gold</strong> 2002 Australien 29% 97%<br />
Newmont Battle Mountain 2001 USA 25% 1%<br />
Anglogold Acacia Resources 1999 Australien 25% 24%<br />
Barrick Arequipa Resources 1996 Peru 23% 1936%<br />
Lihir <strong>Gold</strong> Niugini Mining 1999 Australien 19% 2%<br />
Barrick Pangea <strong>Gold</strong>fields 2000 Tansania 18% 251%<br />
Iamgold Repadre Capital 2002 Ghana 16% 96%<br />
Newmont Normandy 2002 Australien 16% 28%<br />
Harmony Abelle 2003 Australien 14% 91%<br />
Anglo<strong>Gold</strong> Ashanti <strong>Gold</strong>fields 2003 Ghana 12% 59%<br />
Kinross <strong>Gold</strong> Echo Bay Mines 2002 USA 11% -59%<br />
Harmony ARMgold 2003 Südafrika 4% 40%<br />
Yandal <strong>Gold</strong> Great Central Mines 1999 Australien 0% -16%<br />
Durchschnitt 32% 201%<br />
Median 23% 40%<br />
24
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
Die Übernahmeprämie allein reicht aber zur Beurteilung <strong>de</strong>r Frage, ob die Altaktionäre mit <strong>de</strong>m Kauf<br />
von Übernahmekandidaten ein gutes Händchen bewiesen haben, nicht aus. Entschei<strong>de</strong>nd ist vielmehr<br />
die relative Entwicklung <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n Titels in <strong>de</strong>r <strong>Phase</strong> vor Bekanntgabe <strong>de</strong>s Übernahmeangebots<br />
gegenüber einem geeigneten Vergleichsin<strong>de</strong>x. In obiger Tabelle ist die relative Wertentwicklung<br />
<strong>de</strong>r Übernahmeziele gegenüber <strong>de</strong>m FTSE <strong>Gold</strong> Mines in <strong>de</strong>n 12 Monaten vor <strong>de</strong>m Übernahmeangebot<br />
dargestellt. Die meisten Übernahmeziele zeigten bereits hier relative Stärke, was darauf hin<strong>de</strong>utet,<br />
dass <strong>de</strong>r Markt insgeheim ein Kaufangebot antizipiert haben dürfte.<br />
Eine an<strong>de</strong>re Art, um sich <strong>de</strong>m fairen Wert eines Unternehmens zu nähern, ist die Betrachtung <strong>de</strong>s<br />
gezahlten historischen Übernahmepreises je Unze an Reserven bzw. Ressourcen. Ein Unternehmen<br />
kann bereit sein eine höhere Prämie zu bieten, wenn die Aussicht besteht, die Ressourcen- o<strong>de</strong>r Reservenbasis<br />
<strong>de</strong>s Zielunternehmens in naher Zukunft <strong>de</strong>utlich auszubauen.<br />
Bezahlter Preis je Unze<br />
Preis je Unze in US$<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Kurz vor Bekanntgabe Kurz nach Bekanntgabe Bei Abschluss<br />
50<br />
0<br />
Afrika<br />
Australien<br />
Nordamerika<br />
Afrika<br />
Australien<br />
Nordamerika<br />
Afrika<br />
Gesamtresourcen inkl. Reserven<br />
Reserven<br />
Australien<br />
Nordamerika<br />
Ein<strong>de</strong>utig am besten bezahlt (knapp 206 und 66 USD je Unze Reserve bzw. Gesamtressourcen) wur<strong>de</strong>n<br />
die hauptsächlich in Südamerika operieren<strong>de</strong>n Minen. Doch wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r relativ hohe Preis durch<br />
eine starke Bruttomarge gerechtfertigt. Schlusslicht Afrika wird <strong>de</strong>utlich beeinflusst von <strong>de</strong>r Übernahme<br />
Ashantis durch Anglo<strong>Gold</strong>. Ashanti wur<strong>de</strong> aufgrund <strong>de</strong>r gravieren<strong>de</strong>n Hedge-Book Probleme,<br />
die sich infolge <strong>de</strong>s Preissprungs nach <strong>de</strong>m ersten Zentralbankabkommen (Washington Agreement)<br />
ergeben hatten, mit einem <strong>de</strong>utlichen Bewertungsabschlag zu an<strong>de</strong>ren Senior <strong>Gold</strong>produzenten gehan<strong>de</strong>lt.<br />
Die relativ günstige Bewertung war die Hauptursache, dass später Randgold in <strong>de</strong>n Bieterwettstreit<br />
mit Anglo<strong>Gold</strong> eingetreten ist.<br />
25
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
Entschei<strong>de</strong>nd für einen Übernehmer ist jedoch nicht <strong>de</strong>r absolut pro Reserveunze gezahlte Übernahmepreis,<br />
son<strong>de</strong>rn die Frage, ob die Reserven mit einem Auf- o<strong>de</strong>r Abschlag zum Net Asset Value<br />
erworben wur<strong>de</strong>n. Eine grobe Indikation dafür liefert die Bruttomarge <strong>de</strong>s Übernahmezieles, die sich<br />
aus <strong>de</strong>m <strong>Gold</strong>preis bei Übernahme abzüglich <strong>de</strong>n Produktionskosten (Total Cash Cost) errechnet.<br />
Nach diesem Maßstab bezahlte Placer Dome auf die relativ kleine Bruttomarge von Aurion<strong>Gold</strong> (32<br />
US-Dollar) die größte Prämie von rund 150 US-Dollar. Diese hohe Prämie lässt sich durch strategische<br />
Diversifikation <strong>de</strong>s Placer Dome Portfeuilles durch australische Minenassets und Synergieeffekte<br />
in einigen Regionen sowie <strong>de</strong>n zähen und langandauern<strong>de</strong>n Bieterwettkampf mit Anglo<strong>Gold</strong> erklären.<br />
Einen <strong>de</strong>utlichen Abschlag konnte Anglo<strong>Gold</strong> bei Ashanti (s.o.) erzielen.<br />
Ziel Bieter Jahr Land<br />
Preis je Oz Bruttomarge<br />
Reserve in USD*<br />
Prämie<br />
Echo Bay Mines Kinross <strong>Gold</strong> 2002 USA 189 85 105<br />
Aurion<strong>Gold</strong> Placer Dome 2002 Australien 182 32 150<br />
Getchell <strong>Gold</strong> Placer Dome 1998 USA 167 N/A N/A<br />
Acacia Resources Anglogold 1999 Australien 144 89 55<br />
Repadre Capital Iamgold 2002 Ghana 128 N/A N/A<br />
Niugini Mining Lihir <strong>Gold</strong> 1999 Australien 118 106 12<br />
Homestake Barrick 2001 USA 110 98 12<br />
TVX <strong>Gold</strong> Kinross <strong>Gold</strong> 2002 Brasilien 93 144 -51<br />
ARM <strong>Gold</strong> Harmony 2003 Südafrika 93 83 10<br />
Sutton Resources Barrick 1999 Tansania 91 122 -32<br />
Normandy Newmont 2002 Australien 75 -19 94<br />
<strong>Gold</strong> Fields Norilsk Nickel 2004 Südafrika 69 113 -44<br />
Francisco <strong>Gold</strong> Glamis <strong>Gold</strong> 2002 Mexiko 68 148 -80<br />
Agnew / St Ives <strong>Gold</strong> Fields 2001 Australien 60 108 -48<br />
Battle Mountain Newmont 2001 USA 56 122 -66<br />
Great Central Mines Yandal <strong>Gold</strong> 1999 Australien 54 N/A N/A<br />
Ashanti <strong>Gold</strong>fields Anglo<strong>Gold</strong> 2003 Ghana 37 132 -95<br />
Durchschnitt 99 97 2<br />
Quelle: BW Bank AG<br />
Die höchsten Bruttomargen wiesen zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Übernahme TVX <strong>Gold</strong> und Sutton Resources<br />
auf. In bei<strong>de</strong>n Fällen konnten die Bieter noch einen Abschlag zum Net Asset Value <strong>de</strong>r Übernahmeziele<br />
realisieren, obwohl bei<strong>de</strong> Gesellschaften sowohl vor als auch nach Bekanntgabe <strong>de</strong>s Übernahmeangebots<br />
eine stark überdurchschnittliche Wertentwicklung zum FTSE <strong>Gold</strong>mines zeigten.<br />
2.2. Bewertungsvergleich zwischen Junior <strong>Gold</strong>minen und<br />
Intermediate Produzenten<br />
Die fundamentale Bewertung von Rohstoffproduzenten erfor<strong>de</strong>rt eine unterschiedliche Herangehensweise<br />
im Vergleich zu Industrieunternehmen aus an<strong>de</strong>ren Branchen. Der <strong>Gold</strong>markt kommt <strong>de</strong>m wirtschaftswissenschaftlichen<br />
I<strong>de</strong>albild eines vollkommenen Polypols sehr nahe. Alle Produzenten stellen<br />
26
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
ein einheitliches, homogenes Produkt - <strong>Gold</strong> - her. Eine große Zahl von <strong>Gold</strong>produzenten verhin<strong>de</strong>rt,<br />
dass ein einzelner Anbieter durch Drosselung seiner Produktion einen höheren <strong>Gold</strong>preis diktieren<br />
kann. <strong>Gold</strong>produzenten sind somit reine Preisnehmer. Insofern vereinfacht sich im Vergleich zu Industriewerten<br />
die Analyse, da die Marktstellung, das Produkt-Portfolio o<strong>de</strong>r die Produkt-Pipeline<br />
keine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Einflussfaktoren für das Anlageurteil darstellen. Ein zweiter wesentlicher Unterschied<br />
besteht darin, dass <strong>de</strong>r Unternehmenswert weniger aus <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Gewinnentwicklung,<br />
als vielmehr aus <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r Substanz, also <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>reserven, hergeleitet wird. Damit greifen<br />
die bei <strong>de</strong>n Standardaktien gebräuchlichen Bewertungsverfahren wie Gewinnwachstum, Kurs-<br />
Gewinn-Verhältnis o<strong>de</strong>r Price-Earnings-Growth-Ratio relativ wenig bei <strong>de</strong>r Beurteilung von <strong>Gold</strong>produzenten.<br />
Das gebräuchlichste Maß für <strong>de</strong>n Substanzwert eines <strong>Gold</strong>produzenten ist <strong>de</strong>r Nettoinventarwert<br />
(Net Asset Value, NAV) <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>reserven.<br />
Der NAV besteht im Wesentlichen aus <strong>de</strong>m erwarteten Cash-Flow je Reserven-Unze (<strong>Gold</strong>preis bei<br />
Verkauf abzgl. direkter För<strong>de</strong>rkosten, Amortisationen, Steuern) und <strong>de</strong>m Nettoumlaufvermögen<br />
(Working Capital) abzüglich <strong>de</strong>r langfristigen Verbindlichkeiten (Long Term Debt). Der NAV wird<br />
häufig im Verhältnis zur Marktkapitalisierung eines <strong>Gold</strong>produzenten verwen<strong>de</strong>t: Liegt diese über<br />
<strong>de</strong>m NAV, so spricht man von einer NAV Premium (Aufschlag), ansonsten von einem NAV Discount<br />
(Abschlag).<br />
Ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Faktor für diese Relation ist die Größe und die Marktliquidität eines Unternehmens.<br />
Viele breit gestreute US-Aktienfonds bil<strong>de</strong>n ihr Exposure zu <strong>Gold</strong> über die Marktführer unter<br />
<strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>produzenten ab. Die großen Gesellschaften wie Newmont, Barrick, Placer Dome, Anglo<strong>Gold</strong><br />
o<strong>de</strong>r <strong>Gold</strong> Fields haben zu<strong>de</strong>m ein sehr hohes Gewicht in <strong>de</strong>n wichtigsten <strong>Gold</strong>minenindizes (FTSE<br />
<strong>Gold</strong>mines, Amex <strong>Gold</strong> Bugs, Phila<strong>de</strong>lphia <strong>Gold</strong>-/Silver In<strong>de</strong>x). Außer<strong>de</strong>m sind viele Anleger bereit,<br />
für <strong>Gold</strong>produzenten, die einen Track Record für die erfolgreiche Replatzierung ihrer <strong>Gold</strong>reserven<br />
über viele Jahre vorweisen können, einen Bewertungsaufschlag zu zahlen. Wie gravierend die Bewertungsunterschie<strong>de</strong><br />
zwischen Junior <strong>Gold</strong>produzenten und Intermediates (<strong>Gold</strong>produktion zwischen<br />
300.000 und 600.000 Oz) <strong>de</strong>rzeit am Markt ausgeprägt sind, zeigt die Grafik auf <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Seite.<br />
Die Aktien <strong>de</strong>s BW Bank Junior Miners Zertifikates notieren mit einem durchschnittlichen Abschlag<br />
von 42% auf ihren NAV, wohingegen für Intermediate Produzenten ein Aufschlag von 20% bezahlt<br />
wird. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Marktteilnehmer sich <strong>de</strong>rzeit sehr abwartend verhalten,<br />
ob die Juniors durch die Aufnahme <strong>de</strong>r Produktion bei neuen Minen wirklich in die Liga <strong>de</strong>r Intermediates<br />
vorstoßen können. Je näher die Minen jedoch an die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r ersten Unze <strong>Gold</strong> gelangen,<br />
<strong>de</strong>sto weniger ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitige Bewertungsabschlag gerechtfertigt, wodurch sich erhebliches Kurspotenzial<br />
für die Juniors ergibt.<br />
27
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
NAV - Bewertungsabschlag <strong>de</strong>r Juniors gegenüber <strong>de</strong>n Intermediates<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
-20%<br />
-40%<br />
-60%<br />
-80%<br />
-100%<br />
<strong>Gold</strong>corp<br />
Agnico-Eagle<br />
Meridian <strong>Gold</strong><br />
Glamis <strong>Gold</strong><br />
Iamgold<br />
Wheaton River<br />
INTERMEDIATES<br />
<strong>Gold</strong>en Star<br />
Cambior<br />
Bema<br />
Durchschnitt<br />
Intermediates<br />
Lihir <strong>Gold</strong> (ADR)<br />
20%<br />
-42%<br />
Red Back<br />
Durchschnitt<br />
Juniors<br />
Randgold Res.<br />
Alamos <strong>Gold</strong><br />
Crystallex<br />
JUNIORS<br />
Minefin<strong>de</strong>rs<br />
Yamana <strong>Gold</strong><br />
Bolivar <strong>Gold</strong><br />
Aurizon Mines<br />
Desert Sun<br />
Arizona Star<br />
Quelle: BW-Bank, BMO Nesbitt Burns<br />
Allein durch die Angleichung <strong>de</strong>r Bewertungen ergibt sich nach unserem Mo<strong>de</strong>ll ein durchschnittliches<br />
Kurspotenzial von 103% für die Aktien <strong>de</strong>s BW Bank Junior Miners Zertifikat. Rein rechnerisch<br />
sind die Renditeerwartungen bei Arizona Star am größten. Hier ist jedoch ein erfolgreicher Verlauf<br />
<strong>de</strong>s Minenprojektes Cerro Casale, an <strong>de</strong>m Arizona mit 25% beteiligt ist, auch mit <strong>de</strong>n größten Unsicherheiten<br />
behaftet. Die Produktionsentscheidung liegt in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n von Placer Dome, die sich<br />
bisher verhalten zur Finanzierung <strong>de</strong>r notwendigen Kapitalausgaben von über 1,6 Mrd. US-Dollar<br />
inkl. <strong>de</strong>r notwendigen Absicherungsgeschäfte bei <strong>Gold</strong> und Kupfer geäußert haben. Am an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s Spektrums fin<strong>de</strong>t sich Randgold wie<strong>de</strong>r. Randgold ist bereits heute wie ein mittlerer <strong>Gold</strong>produzent<br />
bewertet, da die Gesellschaft einen 40%-Anteil an <strong>de</strong>r Morila-Mine hält, die bereits seit Jahren<br />
eine mittelgroße <strong>Gold</strong>produktion vorweisen kann. Das anstehen<strong>de</strong> neue Projekt Loulou scheint damit<br />
teilweise schon im Kurs berücksichtigt zu sein. An bei<strong>de</strong>n Beispielen wird <strong>de</strong>utlich, dass ein höheres<br />
Kurspotenzial mit größeren operativen Risiken verbun<strong>de</strong>n ist.<br />
28
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
300%<br />
NAV - Aufholpotenzial <strong>de</strong>r Juniors gegenüber <strong>de</strong>n Intermediates<br />
250%<br />
234% 238%<br />
Potenzial in Prozent<br />
200%<br />
150%<br />
100%<br />
Durchschnitt<br />
96%<br />
107%<br />
184%<br />
66%<br />
74%<br />
50%<br />
22%<br />
0%<br />
1%<br />
Red Back<br />
10%<br />
Randgold<br />
Res.<br />
Alamos<br />
<strong>Gold</strong><br />
Crystallex Bolivar <strong>Gold</strong> Yamana<br />
<strong>Gold</strong><br />
Minefin<strong>de</strong>rs<br />
Aurizon<br />
Mines<br />
Desert Sun<br />
Arizona Star<br />
Unternehmen<br />
Quelle: BW-Bank<br />
Ein weiteres Kriterium, das für ein Investment in "junge" <strong>Gold</strong>produzenten spricht, ist ihre beson<strong>de</strong>re<br />
Sensibilität gegenüber <strong>de</strong>m <strong>Gold</strong>preis. Da die Unternehmen bei <strong>de</strong>r Ressourcen<strong>de</strong>finition oftmals<br />
konservative Schätzungen über die zukünftige <strong>Gold</strong>preisentwicklung annehmen, wird ein Teil <strong>de</strong>s<br />
e<strong>de</strong>lmetallhaltigen Erzes nicht als Reserven eingestuft. Steigt <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis nachhaltig an, können<br />
zusätzliche Reserven ausgewiesen wer<strong>de</strong>n. Da zu<strong>de</strong>m auch <strong>de</strong>r Gewinn je geför<strong>de</strong>rter Unze ansteigt,<br />
erhöht sich <strong>de</strong>r Net Asset Value quasi in doppelter Hinsicht.<br />
Kurs in CAD 0% NAV bei NAV 0% NAV bei Sensitivität<br />
Kürzel (30.09.2004) $400/Oz. Premium $450/Oz. NAV<br />
Alamos <strong>Gold</strong> AGI 3,15 3,83 -18% 5,19 36%<br />
Arizona Star Resources AZS 5,15 17,42 -70% 24,90 43%<br />
Aurizon Mines ARZ 1,40 3,97 -65% 4,93 24%<br />
Bolivar <strong>Gold</strong> BGC 1,71 2,97 -42% 3,28 10%<br />
Crystallex KRY 4,21 7,00 -40% 9,13 30%<br />
Desert Sun Mining DSM 1,40 4,67 -70% 6,02 29%<br />
Minefin<strong>de</strong>rs MFL 8,70 18,01 -52% 22,55 25%<br />
Randgold Resources GOLD 9,86 10,88 -9% 13,39 23%<br />
Red Back Mining RBI 1,80 1,82 -1% 2,41 32%<br />
Yamana <strong>Gold</strong> YRI 3,25 6,36 -49% 9,41 48%<br />
Durchschnitt Juniors<br />
Durchschnitt Intermediates<br />
30%<br />
16%<br />
Quelle: BW Bank, BMO Nesbit Burns<br />
Die Tabelle zeigt, dass sich <strong>de</strong>r NAV <strong>de</strong>r Junior <strong>Gold</strong>produzenten bei einem Anstieg <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises<br />
von $400 auf $450 um durchschnittlich 30% erhöht, während <strong>de</strong>r NAV bei mittelgroßen Produzenten<br />
mit 16% eine <strong>de</strong>utlich geringere <strong>Gold</strong>preissensitivität aufweist. Dabei liegen die Steigerungsraten <strong>de</strong>s<br />
NAV <strong>de</strong>r im Zertifikat vertretenen <strong>Gold</strong>minen, mit Ausnahme Bolivars, <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m Schnitt <strong>de</strong>r<br />
29
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
Intermediates. Investoren, die einen hohen Leverage zum <strong>Gold</strong>preis suchen, sollten ihre Engagements<br />
also vorwiegend bei Junior <strong>Gold</strong>minen platzieren. Im umgekehrten Fall wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r faire Wert <strong>de</strong>r<br />
<strong>Gold</strong>reserven bei Junior Produzenten natürlich stärker unter einem Verfall <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises lei<strong>de</strong>n als<br />
bei <strong>de</strong>n Intermediates. In diesem Falle könnten viele Juniors ihre Minen nur unter enormen finanziellen<br />
Anstrengungen zur Produktionsreife bringen.<br />
Neben <strong>de</strong>r Relation Net Asset Value zu Marktpreis kann auch das Preis/Cash-Flow – Verhältnis zur<br />
erwarteten Lebensdauer für die relative Bewertung von <strong>Gold</strong>minen herangezogen wer<strong>de</strong>n. Je länger<br />
die Lebensdauer <strong>de</strong>r Mine, <strong>de</strong>sto höher dürfte das Preis/Cash-Flow – Verhältnis sein, da dann Gewinne<br />
über einen längeren Zeitraum erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n. Auch nach diesem Kriterium bestehen signifikante<br />
Bewertungsdifferenzen. Den Junior-Produzenten wird trotz durchschnittlich längerer Minenlebensdauer<br />
ein geringeres Preis/Cash-Flow-Verhältnis zugebilligt.<br />
Price/Cash Flow zu Lebensdauer<br />
30<br />
Bema<br />
Price/Cash Flow 2006/2007<br />
25<br />
20<br />
15<br />
DURCHSCHNITT<br />
INTERMEDIATES<br />
Glamis<br />
<strong>Gold</strong>corp<br />
Meridian<br />
Agnico Eagle<br />
<strong>Gold</strong>en Star<br />
Iamgold Wheaton<br />
10<br />
Cambior<br />
Minefin<strong>de</strong>rs<br />
Crystallex<br />
Alamos Yamana<br />
5<br />
DURCHSCHNITT<br />
Randgold Bolivar<br />
Desert Sun<br />
JUNIORS<br />
Red Back<br />
Aurizon<br />
Arizona Star<br />
0<br />
2 4 6 8 10 12 14 16 18 20<br />
Lebensdauer in Jahren<br />
Juniors Intermediates Linear (Juniors) Linear (Intermediates)<br />
Quelle: BW-Bank<br />
Die Kurve <strong>de</strong>r Intermediates verläuft be<strong>de</strong>utend steiler als die <strong>de</strong>r Juniors und <strong>de</strong>utet damit <strong>de</strong>ren<br />
höhere Bewertung an. Durch Aggregation <strong>de</strong>r Einzelwerte erhält man das durchschnittliche<br />
Preis/Cash-Flow– Verhältnis für bei<strong>de</strong> Vergleichsgruppen. Dieses liegt für die Juniors im zweiten Jahr<br />
nach Produktionsbeginn bei etwa 5, während die Intermediates mit <strong>de</strong>m Faktor 16 gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die hohe Bewertung von Bema <strong>Gold</strong> <strong>de</strong>n Durchschnitt um<br />
etwa 1,5 Punkte nach oben beeinflusst. Bei Bema ist in <strong>de</strong>r Cash-Flow Schätzung für 2006 das Kupol-<br />
Projekt in Russland nicht berücksichtigt. Kupol ist mit relativ hochgradigen Ressourcen von zuletzt<br />
über 6 Mio. Unzen eines <strong>de</strong>r größten und profitabelsten <strong>Gold</strong>projekte <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit.<br />
Sollte Kupol bis 2006 in Produktion kommen, dürfte das Preis/Cash-Flow-Verhältnis <strong>de</strong>r Intermediates<br />
unter die Marke von 13 fallen. Mit einem durchschnittlichen Wert von über 12 Jahren verfügen die<br />
Lihir<br />
30
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
Juniors über eine um etwa 2 Jahre längere Lebensdauer als die Intermediates. Dies dürfte vor allem<br />
auf die geringere Jahresproduktionsrate zurückzuführen sein.<br />
2.3. Historische Kursentwicklungen<br />
In <strong>de</strong>r unten stehen<strong>de</strong>n Grafik ist die Kursentwicklung <strong>de</strong>r nach Marktkapitalisierung 20 größten<br />
<strong>Gold</strong>produzenten <strong>de</strong>s Jahres 1999 dargestellt. Die zehn größten Unternehmen bil<strong>de</strong>ten die erste Gruppe<br />
<strong>de</strong>r Senior Produzenten, die Unternehmen <strong>de</strong>r Ränge 11 – 20 wur<strong>de</strong>n in die zweite Gruppe <strong>de</strong>r<br />
Intermediate Produzenten eingeteilt.<br />
500%<br />
450%<br />
400%<br />
350%<br />
300%<br />
250%<br />
200%<br />
150%<br />
100%<br />
50%<br />
0%<br />
31.12.1999<br />
31.03.2000<br />
Quelle: BW-Bank, Datastream<br />
Performancevergleich nach Marktkapitalisierung<br />
Senior Produzenten 1-10 (linke Skala)<br />
Intermediate Produzenten 11-20 (linke Skala)<br />
<strong>Gold</strong> Bullion $/Troy ounce (rechte Skala)<br />
30.06.2000<br />
30.09.2000<br />
31.12.2000<br />
31.03.2001<br />
30.06.2001<br />
30.09.2001<br />
31.12.2001<br />
31.03.2002<br />
30.06.2002<br />
30.09.2002<br />
31.12.2002<br />
31.03.2003<br />
30.06.2003<br />
30.09.2003<br />
31.12.2003<br />
31.03.2004<br />
30.06.2004<br />
So lange sich <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis in <strong>de</strong>n Jahren 1999 bis 2001 noch leicht abschwächte, war nahezu ein<br />
Gleichlauf bei<strong>de</strong>r Vergleichsgruppen zu beobachten. Mit <strong>de</strong>m <strong>Gold</strong>preisanstieg in <strong>de</strong>r zweiten Jahreshälfte<br />
2001 "erarbeiteten" sich die kleineren Unternehmen einen Renditevorsprung von nahezu 200%.<br />
Dies ver<strong>de</strong>utlicht, dass die Sensitivität dieser Aktien gegenüber einem Kursanstieg <strong>de</strong>s gelben E<strong>de</strong>lmetalls<br />
be<strong>de</strong>utend höher liegt als bei <strong>de</strong>n großen Werten. Hätte man zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 2000 einen<br />
Betrag von $1000 in die Intermediates investiert, wären daraus bis zum 30.08.2004 etwa $3750 gewor<strong>de</strong>n,<br />
bei <strong>de</strong>r gleichen Investition in die zehn größten Werte dagegen nur $1800.<br />
490<br />
440<br />
390<br />
340<br />
290<br />
240<br />
31
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
Noch besser als die Intermediates haben sich im gleichen Zeitraum die Junior Produzenten geschlagen,<br />
die FTSE <strong>Gold</strong> Mines und <strong>de</strong>n nordamerikanischen Amex <strong>Gold</strong> Bugs weit hinter sich lassen<br />
konnten.<br />
1000%<br />
Zuürckgerechnete Performance <strong>de</strong>s Zertifikates zum Vergleichsin<strong>de</strong>x<br />
900%<br />
800%<br />
700%<br />
BW Bank Junior Miners Zertifikat<br />
FTSE <strong>Gold</strong> Mines Aktienin<strong>de</strong>x<br />
Amex <strong>Gold</strong> Bugs Aktienin<strong>de</strong>x<br />
600%<br />
500%<br />
400%<br />
300%<br />
200%<br />
100%<br />
0%<br />
31.08.2001<br />
30.11.2001<br />
28.02.2002<br />
31.05.2002<br />
31.08.2002<br />
30.11.2002<br />
28.02.2003<br />
31.05.2003<br />
31.08.2003<br />
30.11.2003<br />
29.02.2004<br />
31.05.2004<br />
Quelle: BW-Bank, Datastream<br />
In <strong>de</strong>n letzten Jahren schwingen die Junior <strong>Gold</strong>minen auch immer stärker mit <strong>de</strong>n Bewegungen von<br />
<strong>Gold</strong>minenindizes mit. Die relative Schwingungsintensität einer Aktie zu einem Vergleichsin<strong>de</strong>x wird<br />
üblicherweise mit <strong>de</strong>m Betafaktor angegeben.<br />
1,2<br />
1<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
0<br />
Rollieren<strong>de</strong>s 250 Tage Beta BW Bank Junior Zertifikat<br />
(zurückgerechnet)<br />
FTSE <strong>Gold</strong> Mines Aktienin<strong>de</strong>x<br />
2000<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
01.01.2001<br />
01.04.2001<br />
01.07.2001<br />
01.10.2001<br />
01.01.2002<br />
01.04.2002<br />
01.07.2002<br />
01.10.2002<br />
01.01.2003<br />
01.04.2003<br />
01.07.2003<br />
01.10.2003<br />
01.01.2004<br />
01.04.2004<br />
01.07.2004<br />
32
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
Je höher das Beta, umso größer ist auch das Risiko starker Kursausschläge. Ein Beta von 2 be<strong>de</strong>utet<br />
also, dass sich bei einer Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s In<strong>de</strong>x um 1% das betrachtete Wertpapier um 2% bewegt.<br />
Liegt dagegen ein Beta von 0,5 vor, so än<strong>de</strong>rt sich <strong>de</strong>r Kurs <strong>de</strong>s Wertpapiers bei einer In<strong>de</strong>x-<br />
Schwankung von 1% nur halb so stark.<br />
Der Aktienkorb <strong>de</strong>s BW Bank Junior Miners Zertifikates wies zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 2001 ein vergleichsweise<br />
geringes Beta von 0,32 zum FTSE <strong>Gold</strong> Mines aus, d.h. er bewegte sich nahezu unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Gesamtmarktes. Im Zuge <strong>de</strong>r sich abzeichnen<strong>de</strong>n Hausse stieg das<br />
Beta mit leichter Verzögerung, aber <strong>de</strong>nnoch stetig an. Dies lässt darauf schließen, dass die kleineren<br />
Unternehmen zunehmen<strong>de</strong> Beachtung unter <strong>de</strong>n Investoren fan<strong>de</strong>n. Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich wur<strong>de</strong> dies im<br />
Spätsommer 2003, als erst in <strong>de</strong>r letzten steilen Aufwärtsphase die kleinen <strong>Gold</strong>unternehmen von<br />
einer breiteren Anlegerschar ent<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong>n. Seit Beginn diesen Jahres nehmen die Juniors die<br />
Marktschwankungen mit einem Beta um 1 voll mit.<br />
Wertentwicklung <strong>de</strong>r Käufer von Minen und organisch wachsen<strong>de</strong>n Minen vor<br />
Produktionsstart gegenüber <strong>de</strong>m FTSE <strong>Gold</strong>minenin<strong>de</strong>x<br />
220%<br />
Durch die Übernahme einer bereits<br />
produzieren<strong>de</strong>n Mine wer<strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>en<br />
Star und Eldorado zu Produzenten<br />
Meridian, Lihir und Bema<br />
nehmen ihre eigenständig fertig<br />
gestellten Minen in Betrieb.<br />
Entwicklung in Prozent<br />
170%<br />
120%<br />
70%<br />
20%<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Wochen<br />
MERIDIAN GOLD LIHIR GOLD BEMA GOLD<br />
GOLDEN STAR RESOURCES ELDORADO GOLD<br />
Quelle: BW-Bank, Datastream<br />
Quelle: Datastream, eigene Berechnungen<br />
Analysiert man die relative historische Performance einzelner ausgewählter Juniors gegenüber <strong>de</strong>m<br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines, stellt sich eine <strong>de</strong>utliche Besserentwicklung in <strong>de</strong>n 2 Jahren vor Produktionsstart<br />
heraus. Diese „relative Stärke“ ließ sich beeindruckend an Bema, Lihir und Meridian ablesen, die<br />
eigene Minenprojekte in Produktion bringen konnten. Speziell im letzten halben Jahr vor Produktionsstart<br />
konnten diese Gesellschaften mehr als 50 Prozent gegenüber <strong>de</strong>m FTSE <strong>Gold</strong>mines zulegen.<br />
Bei Unternehmen, die „lediglich“ durch <strong>de</strong>n Zukauf einer produzieren<strong>de</strong>n Mine zu Produzenten wur<strong>de</strong>n,<br />
untersuchten wir die relative Performance ein halbes Jahr vor bis an<strong>de</strong>rthalb Jahre nach <strong>de</strong>m<br />
Zukauf. Bei <strong>Gold</strong>en Star und Eldorado honorierten Anleger auch <strong>de</strong>n Zukauf von Minenprojekten.<br />
Bei<strong>de</strong> zeigten in <strong>de</strong>n 50 Wochen danach eine relativ starke Kursentwicklung gegenüber <strong>de</strong>m FTSE<br />
33
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />
<strong>Gold</strong>mines, fielen aber anschließend <strong>de</strong>utlich zurück. Damit zeigten sie insgesamt eine schlechtere<br />
Performance als die Unternehmen, die <strong>de</strong>n langen Weg von <strong>de</strong>r Ressourcen- und Reserven<strong>de</strong>finition<br />
bis hin zum Produktionsstart bewältigten.<br />
FAZIT<br />
Nach<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren vor allem die großen und mittleren Minengesellschaften aufgrund<br />
ihrer beeindrucken<strong>de</strong>n Performance im Blickpunkt <strong>de</strong>r Anleger stan<strong>de</strong>n, scheint nun die Zeit<br />
<strong>de</strong>r kleineren <strong>Gold</strong>minen gekommen zu sein. Bei einer neuerlichen Aufwärtsbewegung <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises<br />
sollten sie die Hauptprofiteure sein. Durch ihren verhältnismäßig geringen Bekanntheitsgrad und<br />
ihre zum Teil geringe Marktliquidität weisen die Juniors noch immer eine äußerst attraktive Bewertung<br />
auf. In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n 18–24 Monaten könnten sie <strong>de</strong>n anhand <strong>de</strong>s NAV- und Preis/Cash- Flow<br />
ausgewiesenen Bewertungsabschlag <strong>de</strong>utlich verringern können. Darüber hinaus weisen die kleinen<br />
<strong>Gold</strong>produzenten eine weitaus höhere Sensitivität gegenüber einem steigen<strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>preis aus. Kurspotenzial<br />
ergibt sich auch durch <strong>de</strong>n Konsolidierungsdruck innerhalb <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>minenbranche und <strong>de</strong>r<br />
daraus resultieren<strong>de</strong>n Übernahmephantasie.<br />
Der Anleger kann an einer <strong>de</strong>rartigen Entwicklung mit unserem Junior <strong>Gold</strong> Miners Zertifikat profitieren.<br />
Im Zertifikat wur<strong>de</strong>n die <strong>Gold</strong>minenaktien Alamos <strong>Gold</strong>, Aurizon Mines, Arizona Star, Bolivar<br />
<strong>Gold</strong>, Crystallex, Desert Sun Mining, Minefin<strong>de</strong>rs, Randgold, Red Back und Yamana ursprünglich<br />
jeweils mit 10% gewichtet. Das Zertifikat ist am 30.07.2004 unter <strong>de</strong>r Wertpapierkennnummer<br />
BWB0VN und unter <strong>de</strong>r ISIN DE000BWB0VN7 begeben wor<strong>de</strong>n. Es ist an <strong>de</strong>r Euwax in Stuttgart<br />
zwischen 9:00 und 17:30 Uhr han<strong>de</strong>lbar. Letzter Han<strong>de</strong>lstag ist <strong>de</strong>r 03.09.2007. Die Kursstellung kann<br />
unter <strong>de</strong>r Reutersseite BWGOLD abgerufen wer<strong>de</strong>n. Anfragen richten Sie bitte an Herrn Markus<br />
Wolf, <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>r Telefonnummer 0049 711 180 3744 und unter <strong>de</strong>r E-Mail-Adresse<br />
markus.wolf@bw-bank.<strong>de</strong> erreichbar ist.<br />
Fonds-Vermögensverwaltung/Makro-Research<br />
Markus Mezger<br />
(0711) 180 15 89<br />
markus.mezger@bw-bank.<strong>de</strong><br />
34
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Alamos <strong>Gold</strong> gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />
50<br />
D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N<br />
Alamos <strong>Gold</strong><br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />
Source: DATASTREAM<br />
Überblick<br />
Kategorie<br />
Senior Explorer<br />
Aktienkurs<br />
1,95 CAD<br />
52-Wochen-Hoch/Tief 1,00 / 3,10 CAD<br />
Reuters-Kürzel<br />
AGI.TO<br />
Heimatbörse<br />
TSE<br />
WKN 904583<br />
ISIN<br />
CA0115271086<br />
Aktienanzahl in Mio. 61,721<br />
Aktienanzahl verw. (Mio.) 73,68<br />
Optionen/Warrants (Mio.) 11,96<br />
Marktkap. (Mio. CAD) 120,4<br />
Hauptaktionäre<br />
Sprott AM (14,7%),<br />
AGF Fund (2,8%),<br />
Dynamic Power<br />
(1,7%), Streubesitz<br />
(53%)<br />
Kennzahlen<br />
Mkt Cap/oz Reserven (US$) 47,74<br />
Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 26,69<br />
EPS (2004e)<br />
-0,02 CAD<br />
NAV Projekte (Mio. USD) 200<br />
ALAMOS GOLD<br />
Das Mulatos-Vorkommen im Salamandra Gebiet zählt<br />
zu <strong>de</strong>n größten <strong>Gold</strong>lagerstätten Mexikos. Es gehört zu<br />
100% Alamos und alle benötigten Genehmigungen<br />
inkl. Wasser- und sonstigen Rechten sind bereits erteilt.<br />
Die grundlegen<strong>de</strong> Infrastruktur ist ebenfalls vorhan<strong>de</strong>n,<br />
da Vorgängerunternehmen (unter an<strong>de</strong>rem Placer Dome)<br />
bereits 30 Mio. USD in das Projekt investiert hatten,<br />
noch bevor Alamos das Vorkommen übernahm.<br />
Mit einer abgeschlossenen Durchführbarkeitsstudie<br />
und <strong>de</strong>r vor kurzem erfolgten Finanzierung befin<strong>de</strong>t<br />
sich das Projekt in einem weit fortgeschrittenen Stadium.<br />
Bereits in <strong>de</strong>r zweiten Jahreshälfte 2005 soll <strong>de</strong>r Tagebau<br />
auf Estrella Pit beginnen. In einer zweiten <strong>Phase</strong><br />
folgt die Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Minen in Escondida, Gap<br />
und El Viktor, die über Ressourcen in <strong>de</strong>r Größenordnung<br />
von mehreren Millionen Unzen verfügen. Die<br />
bereits <strong>de</strong>finierten Reserven von knapp 2 Mio. Unzen<br />
<strong>Gold</strong> könnten sich im Rahmen weiterer Entwicklungsschritte<br />
in <strong>de</strong>n Folgejahren verdoppeln. Die <strong>Gold</strong>konzentration<br />
von fast 2 Gramm je Tonne ist relativ hoch<br />
für <strong>de</strong>n offenen Tagebau. Da das Vorkommen außer<strong>de</strong>m<br />
Silber enthält, das als Nebenprodukt gewertet und<br />
auf die För<strong>de</strong>rkosten angerechnet wird, belaufen sich<br />
diese lediglich auf durchschnittlich 174 USD je Unze.<br />
Projektprofil<br />
Hauptprojekte (Anteil) Mulatos (100%)<br />
Estrella, El Victor<br />
(100%)<br />
Land<br />
Produktionsbeginn<br />
Mexiko<br />
Q2 2005 (Estrella<br />
Open Pit)<br />
Reserven in Mio. Unzen 1,94<br />
Grading in g/t 1,6<br />
Ressourcen (davon M&I) 3,47 (2,93)<br />
Grading in g/t 1,56 (1,60)<br />
Autor:<br />
Eugen Weinberg<br />
(0711) 180 3005<br />
Die vorgesehene Anfangsproduktion von jährlich<br />
150.000 Unzen katapultiert das Unternehmen aus <strong>de</strong>n<br />
Reihen <strong>de</strong>r Explorer zu <strong>de</strong>n mittelgroßen <strong>Gold</strong>produzenten.<br />
Die Gesellschaft konnte eine zusätzliche Verarbeitungsanlage<br />
von Kennecott Minerals übernehmen,<br />
so dass die ursprünglichen Produktionsziele in <strong>de</strong>n<br />
kommen<strong>de</strong>n Jahren übertroffen wer<strong>de</strong>n sollten, um<br />
Überkapazitäten zu vermei<strong>de</strong>n. Die erwartete Minenlebensdauer<br />
von min<strong>de</strong>stens 11 Jahren ver<strong>de</strong>utlicht,<br />
welch ein hochklassiges Projekt Alamos mit Mulatos<br />
35
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Projekt<br />
Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />
Mulatos<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
Mulatos<br />
Geschätzte Prod. <strong>Gold</strong> (koz) 2.200<br />
Total Cash Costs (USD/Oz) 207<br />
Steuern (Mio. USD) 124<br />
Free Cash Flow (Mio. USD) 272<br />
Capex (Mio. USD) 72<br />
NAV (Mio. USD) 200<br />
NAV-Rechnung<br />
400 USD 450 USD<br />
Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />
NAV Mulatos (Mio. US$) 200 113 277 165<br />
Working Capital (Mio. US$) 5,7<br />
Long-Term Debt (Mio. US$) -2,2<br />
Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 13,6<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 73,68<br />
NAV/Aktie (USD) 2,947 1,766 3,992 2,471<br />
NAV/Aktie (CAD) 3,8 2,3 5,2 3,2<br />
Discount/Premium in % -49% -15% -62% -39%<br />
entwickelt. Wir rechnen außer<strong>de</strong>m mit über die heutigen<br />
Schätzungen hinaus gehen<strong>de</strong>n, zusätzlich för<strong>de</strong>rbaren<br />
Reserven von 800.000 Unzen. Das Unternehmen<br />
rechnet mit insgesamt 72,2 Mio. $ anfänglichen Installationskosten,<br />
<strong>de</strong>ren Finanzierung bereits zu einem<br />
großen Teil abgeschlossen ist. Der momentane Abschlag<br />
auf <strong>de</strong>n NAV von 49% (400$ <strong>Gold</strong>preis, 0%<br />
Diskontierungssatz) ist aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt.<br />
Auf <strong>de</strong>m Weg zur Produktion sollte daher eine<br />
Neubewertung erfolgen und die Firma, die momentan<br />
mit lediglich 31$ pro Ressourcen–Unze bewertet ist,<br />
als mittelgroßer <strong>Gold</strong>produzent letztlich keinen Abschlag<br />
zum NAV mehr ausweisen.<br />
Nicht nur können weitere Produktionsunzen aus <strong>de</strong>n<br />
bisherigen Gesamtressourcen von 3,5 Mio. Unzen <strong>Gold</strong><br />
hinzu kommen. Darüber hinaus birgt das Mulatos-<br />
Vorkommen weiteres Explorationspotential, weil <strong>de</strong>r<br />
Teil <strong>de</strong>s Vorkommens südlich <strong>de</strong>s Estrella Pit noch<br />
nicht ausreichend erkun<strong>de</strong>t ist. Estrella-Escondida-El<br />
Victor Trend ist nur eine von <strong>de</strong>n insgesamt acht Mineralisierungszonen<br />
auf <strong>de</strong>m Gebiet. Die Bohrarbeiten<br />
auf zwei weiteren Projekten lieferten teilweise außeror<strong>de</strong>ntliche<br />
Ergebnisse. Die Bohrungen in <strong>de</strong>r El Halcon<br />
Zone enthielten zwei exzellente Proben: eine über<br />
12 Meter lang mit 8 G/T <strong>Gold</strong> und eine an<strong>de</strong>re über 40<br />
Meter mit 4,45% Kupfer. Auf <strong>de</strong>n weiteren vier Explorationszielen<br />
wur<strong>de</strong>n noch keine Bohrarbeiten geführt<br />
und man vermutet, dass dieses 16.500 Hektar große<br />
Gebiet aufgrund seiner für Sulfatsäure-<strong>Gold</strong>systeme<br />
typisch ausgeprägten Mineralisierung ähnliches Explorationspotential<br />
besitzen kann wie das bekannte Yanacocha<br />
Gebiet in Peru mit über 30 Mio. Unzen <strong>Gold</strong><br />
Ressourcen.<br />
Eine beson<strong>de</strong>re Stärke <strong>de</strong>s Unternehmens liegt unserer<br />
Meinung nach in seinem Management. Dessen Mitglie<strong>de</strong>r<br />
kommen hauptsächlich aus <strong>de</strong>n großen <strong>Gold</strong>minengesellschaften<br />
wie Newmont, Barrick und Glamis<br />
<strong>Gold</strong> und verfügen über jahrzehntelange Erfahrung<br />
sowohl im Bereich <strong>de</strong>r Exploration als auch <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>produktion.<br />
Die Gesellschaft pflegt gute Beziehungen<br />
zu <strong>de</strong>r lokalen Regierung und auch viele <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
stammen aus Mexiko. Die Nähe zu <strong>de</strong>n USA sowie<br />
ein stabiles politisches und ökonomisches Umfeld<br />
machen das Vorkommen beson<strong>de</strong>rs attraktiv. Auch als<br />
Übernahmeziel für einen größeren nordamerikanischen<br />
<strong>Gold</strong>produzenten.<br />
36
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
240<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
Aurizon Mines gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />
80<br />
D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N<br />
Aurizon Mines<br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />
Source: DATASTREAM<br />
Überblick<br />
Kategorie<br />
Senior Explorer<br />
Aktienkurs<br />
1,40 CAD<br />
52-Wochen-Hoch/Tief 1,26 - 2,43 CAD<br />
Reuters-Kürzel<br />
ARZ.TO<br />
Heimatbörse<br />
TSE<br />
WKN 876086<br />
ISIN<br />
CA05155P1062<br />
Aktienanzahl in Mio. 102,4<br />
Aktienanzahl verw. (Mio.) 111,7<br />
Optionen/Warrants (Mio.) 2,6<br />
Marktkap. (Mio. CAD) 143,36<br />
Hauptaktionäre<br />
So<strong>de</strong>mex (8,6%),<br />
Goodman (7,0%),<br />
Dun<strong>de</strong>e (5,9%),<br />
Cambior (4,5%),<br />
Streubesitz (50%)<br />
Kennzahlen<br />
Mkt Cap/oz Reserven (US$) 73,52<br />
Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 35,57<br />
EPS (2004e) 0,00<br />
NAV Projekte (Mio. USD) 312<br />
Projektprofil<br />
Hauptprojekte (Anteil) Casa Berardi (50%)<br />
Sleeping Giant (50%)<br />
Land<br />
Kanada<br />
Produktionsbeginn<br />
Q1 2007 (Casa<br />
Berardi)<br />
Reserven in Mio. Unzen 1,5 (West Mine)<br />
Grading in g/t 6,7<br />
Ressourcen (davon M&I) 3,1 (1,92)<br />
Grading in g/t 6,85 (6,60)<br />
AURIZON MINES<br />
Aurizon gehören 50% an <strong>de</strong>r bereits produzieren<strong>de</strong>n<br />
Mine "Sleeping Giant" und 100% am Casa Berardi<br />
<strong>Gold</strong>vorkommen in Kanada. Sleeping Giant wird von<br />
Cambior (50%-Anteil) betrieben und produziert knapp<br />
70.000 Unzen <strong>Gold</strong> pro Jahr zu Durchschnittskosten<br />
von unter 300 US-Dollar. Mit <strong>de</strong>m Cashflow aus <strong>de</strong>r<br />
Sleeping Giant Mine will Aurizon Explorations- und<br />
nachfolgen<strong>de</strong> Bauvorhaben auf <strong>de</strong>m Casa Berardi-<br />
Gebiet finanzieren. Nach unserer Schätzung reichen die<br />
Ressourcen von Sleeping Giant noch fünf weitere Jahre.<br />
Aurizons Anteil an <strong>de</strong>r kumulierten <strong>Gold</strong>produktion<br />
in diesem Zeitraum wird sich auf etwa 160.000 Unzen<br />
belaufen bei durchschnittlichen Produktionskosten um<br />
280 USD. Daraus errechnet sich bei einem unterstellten<br />
<strong>Gold</strong>preis von 400 US-Dollar und einem Diskontierungsfaktor<br />
von 0% ein Nettoinventarwert für Sleeping<br />
Giant von 12 Mio. USD.<br />
Der Löwenanteil <strong>de</strong>s Unternehmenswerts von Aurizon<br />
basiert aber auf <strong>de</strong>m Casa Berardi –Projekt im Nor<strong>de</strong>n<br />
Kanadas. Aurizon hat diese Mine für 7 Mio. US-Dollar<br />
frei von allen Royalties übernommen, nach<strong>de</strong>m Casa<br />
Berardi 1988 von Inco in Produktion genommen wur<strong>de</strong><br />
und von TVX aufgrund zu hoher Produktionskosten bei<br />
fallen<strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>preisen 1997 stillgelegt wur<strong>de</strong>. Die erste<br />
Machbarkeitsstudie für Casa Berardi hat Aurizon bereits<br />
im Jahre 2000 angefertigt. Dabei wur<strong>de</strong>n 1,5 Mio.<br />
Unzen an Reserven auf <strong>de</strong>m Gebiet ausgewiesen und<br />
die Studie sah <strong>de</strong>n Ausbau einer Mine mit 7,5 Jahren<br />
Lebensdauer vor, bei einer jährlichen <strong>Gold</strong>produktion<br />
von knapp 200.000 Unzen und zu Durchschnittskosten<br />
von 145 USD/Unze. Im Herbst <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Jahres<br />
soll Met-Chem, eines <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Minendienstleistungsunternehmen<br />
<strong>de</strong>r Welt, ein neue Machbarkeitsstudie<br />
präsentieren. Die ersten vom Unternehmen veröffentlichten<br />
Ergebnisse sind sehr positiv und bestätigen<br />
nicht nur die früheren Daten, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>finieren<br />
37
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />
Casa Berardi<br />
Minen befin<strong>de</strong>n, ist mo<strong>de</strong>rne Infrastruktur mit Strom,<br />
Strassen und mo<strong>de</strong>rnen Produktionsanlagen im Wert<br />
von 50 Mio. USD vorhan<strong>de</strong>n, was <strong>de</strong>n Investitionsaufwand<br />
für die Produktionsaufnahme drastisch reduziert.<br />
Die Möglichkeit erfahrene Bergarbeiter aus <strong>de</strong>r Region<br />
einsetzen zu können, ist ein weiterer Vorteil für Aurizon<br />
Mines.<br />
0<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Projekt<br />
Sleeping<br />
Giant Casa Berardi<br />
Geschätzte Produktion (koz) 160 2.200<br />
Total Cash Costs (USD/Oz) 280 140<br />
Steuern (Mio. USD) 5 174<br />
Free Cash Flow (Mio. USD) 13 400<br />
Capex (Mio. USD) 1 100<br />
NAV (Mio. USD) 12 300<br />
NAV-Rechnung<br />
400 USD 450 USD<br />
Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />
NAV Projekte (Mio. US$) 312 186 395 243<br />
Working Capital (Mio. US$) 25<br />
Long-Term Debt (Mio. US$) -4,4<br />
Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 9<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 112<br />
NAV/Aktie (USD) 3,05 1,925 3,791 2,434<br />
NAV/Aktie (CAD) 4,0 2,5 4,9 3,2<br />
Discount/Premium in % -65% -44% -72% -56%<br />
auch weitere Ressourcen und Explorationsziele. Die<br />
bisherigen Explorationsarbeiten fan<strong>de</strong>n meistens in <strong>de</strong>r<br />
Nähe <strong>de</strong>r West Mine statt. Die East Mine, wo in <strong>de</strong>n<br />
90er Jahren 344.000 Unzen <strong>Gold</strong> abgebaut wur<strong>de</strong>n,<br />
könnte aber möglicherweise auch über erhebliche Ressourcen<br />
verfügen. Wir gehen davon aus, dass sich die<br />
Gesamtressourcen gegenüber <strong>de</strong>r Vorgängerstudie<br />
nahezu verdoppeln wer<strong>de</strong>n. Der <strong>Gold</strong>gehalt liegt teilweise<br />
über <strong>de</strong>n historischen Niveaus, was die ohnehin<br />
niedrigenFör<strong>de</strong>rkosten weiter senken dürfte.<br />
In unserer NAV-Rechnung gehen wir davon aus, dass<br />
die Lebensdauer <strong>de</strong>r Mine von zuvor 8 auf 12 Jahre<br />
erweitert wer<strong>de</strong>n kann. In diesem Zeitraum wird Casa<br />
Berardi nach unseren Schätzungen insgesamt 2,2 Mio.<br />
Unzen <strong>Gold</strong> för<strong>de</strong>rn, bei einer durchschnittlichen jährlichen<br />
Produktion von 185.000 Unzen zu Kosten von<br />
140 USD/Unze. Nach <strong>de</strong>m Abzug von Steuern und<br />
Royalties in Höhe von 174 Mio. USD und konservativ<br />
angesetzten Investitionsausgaben von 100 Mio. USD<br />
ergibt sich bei einem <strong>Gold</strong>preis von 400 US-Dollar ein<br />
NAV von 340 Mio. USD bzw. 4 CAD pro Aktie. Der<br />
<strong>de</strong>rzeitige Aktienkurs von 1,4 CAD enthält somit einen<br />
NAV-Abschlag von 60%. Diese starke Unterbewertung<br />
ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass das Gebiet in<br />
<strong>de</strong>r Abitibi Region im nordwestlichen Quebec als relativ<br />
unwirtlich und schwer zugänglich gilt und die Vorgängergesellschaften<br />
die Reserven mit geringem <strong>Gold</strong>gehalt<br />
nicht wirtschaftlich abbauen konnten.<br />
Das Management <strong>de</strong>s Unternehmens ist sehr erfahren<br />
und überzeugt durch seine Expertise. Alle zehn Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Management Teams Casa Berardi haben<br />
mehr als 25 Jahre Erfahrung in <strong>de</strong>r Minenindustrie und<br />
verfügen somit über das nötige Know-How um die<br />
Mine ohne Hilfe eines größeren Produzenten in Produktion<br />
zu bringen. Die Größe <strong>de</strong>s Projektes und sein<br />
Profil machen es zu einem attraktiven Übernahmeziel<br />
für einen <strong>de</strong>r großen kanadischen Minenkonzerne.<br />
Da sich auf <strong>de</strong>m Areal bereits die zwei oben genannten<br />
38
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Arizona Star gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />
50<br />
D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N<br />
Arizona Star<br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />
Source: DATASTREAM<br />
Überblick<br />
Kategorie<br />
Senior Explorer<br />
Aktienkurs<br />
4,30 CAD<br />
52-Wochen-Hoch/Tief 2,55 - 7,97 CAD<br />
Reuters-Kürzel<br />
AZS.V<br />
Heimatbörse<br />
TSE<br />
WKN 890688<br />
ISIN<br />
CA04059G1063<br />
Aktienanzahl in Mio. 40,3<br />
Aktienanzahl verw. (Mio.) 41,8<br />
Optionen/Warrants (Mio.) 0,56<br />
Marktkap. (Mio. CAD) 173<br />
Hauptaktionäre<br />
Pan Atlantic Bank<br />
(30%), Continental<br />
Casualty (11,3%),<br />
Bema (5%)<br />
Kennzahlen<br />
Mkt Cap/oz Reserven (US$) 30,24<br />
Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 18,48<br />
EPS (2004e) 0,01<br />
NAV Projekte (Mio. USD) 449<br />
Projektprofil<br />
Hauptprojekte (Anteil) Cerro Casale (25%)<br />
<strong>Gold</strong>/Kupfer<br />
Land<br />
Chile<br />
Produktionsbeginn Q3 2007<br />
Ressourcen<br />
<strong>Gold</strong> in Mio. Unzen (M&I) 7,20 (6,36)<br />
Grading in g/t 0,7<br />
Kupfer in Mrd. Pfund (M&I) 1,64 (1,53)<br />
Grading in % 0,26%<br />
Reserven<br />
<strong>Gold</strong> in Mio. Unzen 4,4<br />
Kupfer in Mrd. Pfund 0,59<br />
ARIZONA STAR RESOURCES<br />
Die Geschichte von Arizona Star ist eng mit Bema<br />
<strong>Gold</strong> verwoben. Im Jahre 1995 erwarben Bema und<br />
Arizona Star Cerro Casale, eines <strong>de</strong>r größten Metallvorkommen<br />
<strong>de</strong>r Welt. Dieses Gebiet in <strong>de</strong>r Region<br />
Al<strong>de</strong>beran, Chile, verfügt heute über nachgewiesene<br />
Reserven von über 25 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> und über 6<br />
Mrd. Pfund Kupfer. Im Jahre 1997 wur<strong>de</strong> als Partner<br />
für dieses riesige Projekt Placer Dome gewonnen, zu<br />
<strong>de</strong>ssen Produktionsprofil Cerro Casale nahezu perfekt<br />
passt. Placer verpflichtete sich für seinen Anteil von<br />
51% die in <strong>de</strong>r ersten Machbarkeitsstudie aus <strong>de</strong>m Jahr<br />
2000 vorgesehenen Investitionsausgaben von 1,35<br />
Mrd. US-Dollar zu bestreiten und die Finanzierung <strong>de</strong>s<br />
Projekts zu prüfen, sobald <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis 350 US-<br />
Dollar und Kupfer 0,95 US-Dollar je Pfund übersteigt.<br />
Bema und Arizona Star halten noch 24% und 25% an<br />
Cerro Casala, wobei Arizona’s Anteil von Bema gemanagt<br />
wird.<br />
Die ursprüngliche Durchführbarkeitsstudie wur<strong>de</strong> im<br />
März 2004 durch Placer erneuert. Die Installationskosten<br />
(CAPEX) sind <strong>de</strong>mnach auf 1,65 Mrd. US-Dollar<br />
angestiegen. Obwohl die konservativen Annahmen <strong>de</strong>r<br />
Studie beibehalten wur<strong>de</strong>n– 350 US-Dollar je Unze<br />
<strong>Gold</strong> und 0,95 US-Dollar je Pfund Kupfer - hat Placer<br />
Dome die bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Partner darüber informiert,<br />
dass eine Projektfinanzierung trotz <strong>de</strong>r inzwischen<br />
<strong>de</strong>utlich höheren <strong>Gold</strong>- und Kupferpreise nicht möglich<br />
sei. Placer Dome verfügt momentan über mehrere<br />
aussichtsreiche Vorkommen, die einen höheren internen<br />
Zinssatz haben als Cerro Casala unter <strong>de</strong>n getroffenen<br />
Vereinbarungen. Bema und Arizona Star versuchen<br />
<strong>de</strong>rzeit in Verhandlungen mit Banken, <strong>de</strong>n Nachweis<br />
zu erbringen, dass das Mammutprojekt Cerro<br />
Casale finanzierbar ist. Gleichzeitig laufen hinter <strong>de</strong>n<br />
Kulissen mit Placer Verhandlungen über eine höhere<br />
Beteiligung von Bema und Arizona an <strong>de</strong>n Installati-<br />
39
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />
2007 2008 2009 2010 2011<br />
Cerro Casale Kupfer (<strong>Gold</strong> Äquivalent)<br />
Cerro Casale <strong>Gold</strong> (Anteil Arizona Star)<br />
Projekt<br />
Cerro Casale<br />
Geschätzte Prod. <strong>Gold</strong> (koz) 4.900<br />
Geschätzte Prod. Kupfer (Mio. Pfd) 650<br />
Total Cash Costs (USD/Oz) 215<br />
Steuern (Mio. USD) 309<br />
Free Cash Flow (Mio. USD) 549<br />
Capex (Mio. USD) 100<br />
NAV (Mio. USD) 449<br />
NAV-Rechnung<br />
400 USD 450 USD<br />
Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />
NAV Cerro <strong>Gold</strong> (Mio. US$) 449 195 745 355<br />
1,00 USD 1,20 USD<br />
10% 15% 10% 15%<br />
NAV Cerro Kupfer (Mio. US$) 7 4 34 22<br />
Working Capital (Mio. US$) 2,6<br />
Long-Term Debt (Mio. US$) 0<br />
Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 4<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 41<br />
NAV/Aktie (USD) 11,28 5,015 19,16 9,356<br />
NAV/Aktie (CAD) 14,67 6,519 24,91 12,16<br />
Discount/Premium in % -71% -34% -83% -65%<br />
onskosten. Ein Kernproblem ist die Liquidität <strong>de</strong>r Terminmärkte<br />
für Hedging-Kontrakte für die Produktion<br />
ab 2007. Wir rechnen damit, dass rund ein Drittel <strong>de</strong>s<br />
Projekts, das wären rund 6 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> durch<br />
Terminkontrakte abgesichert wer<strong>de</strong>n müssen. Placer<br />
prüft <strong>de</strong>rzeit die Option, inwieweit ihr existieren<strong>de</strong>s<br />
Hedge-Book in Cerro Casale eingebracht wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Wir gehen in unserer Rechnung davon aus, dass Cerro<br />
Casale 2007 in Produktion kommen wird. Arizona Star<br />
wäre <strong>de</strong>r größte Profiteur dieser Entwicklung: Cerro<br />
Casale ist das einzige Projekt <strong>de</strong>s Unternehmens, die<br />
Finanzverbindlichkeiten <strong>de</strong>r Gesellschaft sind relativ<br />
gering. Arizona Star muss sich nach heutigem Stand<br />
nur mit 90 Mio. US-Dollar an <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r<br />
Installationskosten beteiligen und erhält im Gegenzug<br />
einen Cash-Flow von über 500 Mio. USD über die<br />
gesamte Minenlebensdauer von 20 Jahren. In unserer<br />
NAV-Rechnung nehmen wir eine jährliche Produktion<br />
Arizona’s von 975.000 Unzen <strong>Gold</strong> und 130 Mio.<br />
Pfund Kupfer an. Wir glauben, dass angesichts <strong>de</strong>s<br />
zwischenzeitlich stark gestiegenen Kupferpreises eine<br />
höhere Kupferproduktion zu niedrigeren Produktionskosten<br />
realisiert wer<strong>de</strong>n kann. So beträgt <strong>de</strong>r mit einem<br />
Satz von 10% abdiskontierte synthetische NAV <strong>de</strong>r<br />
Kupferproduktion auf Cerro Casale bei heutigen Kupferpreisen<br />
etwa 44 Mio. CAD. Dies ist fünfmal mehr<br />
als bei <strong>de</strong>m von uns unterstellten Kupferpreis von 1,00<br />
US-Dollar je Pfund. Setzt man <strong>de</strong>n langfristigen Kupferpreis<br />
auf 1,10 US-Dollar je Pfund hoch, wür<strong>de</strong>n die<br />
Netto-<strong>Gold</strong>för<strong>de</strong>rkosten auf 186$ pro Unze (Netto-<br />
Kupfer) sinken. Für das <strong>Gold</strong>vorkommen übernehmen<br />
wir die Annahmen <strong>de</strong>r Machbarkeitsstudie und rechnen<br />
mit <strong>de</strong>r Gesamtproduktion von knapp 5 Mio. Unzen<br />
(Anteil von Arizona Star) zu Durchschnittsgesamtkosten<br />
von 225 US-Dollar je Unze. Demnach beläuft sich<br />
<strong>de</strong>r NAV <strong>de</strong>s Cerro Casale <strong>Gold</strong>vorkommens auf 535<br />
Mio. CAD.<br />
Placer Dome könnte die Internal Rate of Return stark<br />
nach oben bringen, wenn es gelänge die günstig bewertete<br />
Arizona Star zu übernehmen. Ein <strong>de</strong>rartiges Angebot<br />
dürfte vor einer etwaigen Produktionsentscheidung<br />
erfolgen. Wir können uns jedoch kaum vorstellen, dass<br />
Bema unter einem Übernahmepreis von 10-12 CAD<br />
<strong>de</strong>n Aktionären von Arizona Star <strong>de</strong>n Verkauf ihrer<br />
Anteile empfehlen wird.<br />
40
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
1000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
Bolivar <strong>Gold</strong> gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />
80<br />
D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N<br />
Bolivar <strong>Gold</strong><br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />
Source: DATASTREAM<br />
Überblick<br />
Kategorie<br />
Junior Producer<br />
Aktienkurs<br />
1,50 CAD<br />
52-Wochen-Hoch/Tief 1,15-2,85 CAD<br />
Reuters-Kürzel<br />
BGC.TO<br />
Heimatbörse<br />
TSE<br />
WKN 219139<br />
ISIN<br />
CA0976142004<br />
Aktienanzahl in Mio. 89,3<br />
Aktienanzahl verw. (Mio.) 129,7<br />
Optionen/Warrants (Mio.) 40,4<br />
Marktkap. (Mio. CAD) 194,5<br />
Hauptaktionäre<br />
<strong>Gold</strong>fields (14%),<br />
Orogen BVI (14%),<br />
Goodman (13,8%),<br />
Dun<strong>de</strong>e (12,2%),<br />
Scud<strong>de</strong>r (9%) UBS<br />
(5%), RBC (3,7%)<br />
Kennzahlen<br />
Mkt Cap/oz Reserven (US$) 170,02<br />
Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 83,12<br />
EPS (2004e) 0,00<br />
NAV Projekte (Mio. USD) 212<br />
Projektprofil<br />
Hauptprojekte (Anteil) Choco 4, 10 (70%)<br />
Bochinche 0,1,2<br />
(70%); Choco<br />
1,2,9,12,13 (100%);<br />
Choco 6 (35%)<br />
Land<br />
Venezuela<br />
Produktionsbeginn Q3 / 04 (Choco 10)<br />
Reserven in Mio. Unzen 0,88 (Choco 10)<br />
Grading in g/t 2,2<br />
Ressourcen (davon M&I) 1,8 (1,7) (Choco 10)<br />
Grading in g/t 1,5 (1,7) (Choco 10)<br />
BOLIVAR GOLD<br />
Bolivar gehören mehrere <strong>Gold</strong>-Projekte auf <strong>de</strong>m historischen<br />
Minen-Gebiet El Callao im Bun<strong>de</strong>sstaat Bolivar<br />
in Venezuela. Das Hauptprojekt Choco 10 verfügt<br />
über 1,7 Mio. Unzen M&I Ressourcen und knapp 900<br />
Mio. Unzen Reserven mit einem durchschnittlichen<br />
<strong>Gold</strong>gehalt von 2,2 Gramm pro Tonne. Die für die<br />
Produktion benötigten Genehmigungen wur<strong>de</strong>n erteilt<br />
und die Produktionsanlage wird in diesen Wochen<br />
fertiggestellt. Der offene Tagebau in <strong>de</strong>r Mineralisierungszone<br />
Rosika soll nach Angaben <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />
noch in diesem Jahr beginnen.<br />
Gegenüber <strong>de</strong>r von Micon im November 2003 vorgelegten<br />
Machbarkeitsstudie, die eine <strong>Gold</strong>produktion<br />
von 125.000 Unzen pro Jahr mit 145 US-Dollar Cash<br />
Cost über 7,5 Jahre vorsah, erwarten wir aber einige<br />
wesentliche Verbesserungen. Durch die in <strong>de</strong>r Zwischenzeit<br />
erfolgten Explorationsanstrengungen konnten<br />
die Ressourcen um 62% gesteigert wer<strong>de</strong>n. Bei gleicher<br />
Lebensdauer könnte die Produktion auf 175.000<br />
Unzen pro Jahr ausge<strong>de</strong>hnt wer<strong>de</strong>n. Die bereits installierte<br />
Grouse Creek Mühle ist dieser Anfor<strong>de</strong>rung nicht<br />
gewachsen. Wir rechnen <strong>de</strong>swegen mit einer<br />
Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Produktionsanlage, die die<br />
ursprünglich angenommenen Installationskosten von<br />
38,6 Mio. US-Dollar voraussichtlich um rund 10 Mio.<br />
US-Dollar steigen lässt. Bereits investiert wur<strong>de</strong>n 18<br />
Mio. US-Dollar. Durch die höhere<br />
Verarbeitungskapazität dürften hingegen<br />
Produktionskosten durch die Fixkosten<strong>de</strong>gression<br />
etwas niedriger ausfallen. Ein weiterer Pluspunkt für<br />
Bolivar ist die schwache Kursentwicklung <strong>de</strong>r lokalen<br />
Währung. Der Wechselkurs <strong>de</strong>s Bolivar (VEB) betrug<br />
zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Machbarkeitsstudie 1600 VEB/<br />
USD. In <strong>de</strong>n letzten Monaten hat die Währung gegenüber<br />
<strong>de</strong>m US-Dollar massiv am Bo<strong>de</strong>n verloren und<br />
notiert momentan 20% tiefer bei 1920 VEB/US-Dollar.<br />
Aus diesen Grün<strong>de</strong>n rechnen wir mit Produkti-<br />
41
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />
180 Choco 10<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Projekt<br />
Choco 10<br />
Geschätzte Prod. <strong>Gold</strong> (koz) 1.400<br />
Total Cash Costs (USD/Oz) 130<br />
Steuern (Mio. USD) 133<br />
Free Cash Flow (Mio. USD) 243<br />
Capex (Mio. USD) 31<br />
NAV (Mio. USD) 212<br />
NAV-Rechnung<br />
400 USD 450 USD<br />
Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />
NAV Choco 10 (Mio. US$) 212 160 258 195<br />
Exploration (El Callao JV) 15<br />
Working Capital (Mio. US$) 42,3<br />
Long-Term Debt (Mio. US$) -17,3<br />
Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 42,4<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 128,9<br />
NAV/Aktie (USD) 2,28 1,76 2,52 2,04<br />
NAV/Aktie (CAD) 2,97 2,29 3,28 2,65<br />
Discount/Premium in % -49% -35% -54% -43%<br />
Produktionskosten von lediglich 130 US-Dollar pro<br />
Unze. Unser mit 0% diskontierter Net Asset Value für<br />
das Projekt beläuft sich bei einem <strong>Gold</strong>preis von 400<br />
US-Dollar pro Unze auf 212 Mio. US$.<br />
Bolivar hat insgesamt 138,8 Mio. Aktien emittiert.<br />
Darin enthalten sind 40,4 Mio. Optionen, <strong>de</strong>ren Ausübungspreis<br />
unter <strong>de</strong>r aktuellen Kursnotiz liegt. Wir<br />
gehen davon aus, dass diese Optionen ausgeübt wer<strong>de</strong>n<br />
und <strong>de</strong>r Gesellschaft dadurch 42,4 Mio. US-Dollar in<br />
die Kasse zufließen. Außer<strong>de</strong>m hat Bolivar zu 6%-<br />
verzinste Wan<strong>de</strong>lschuldverschreibungen für insgesamt<br />
26 Mio. CAD begeben. Der Umtausch ist zu einem<br />
Durchschnittskurs von 2,86 CAD möglich. Da <strong>de</strong>r<br />
Aktienkurs momentan 1,5 CAD beträgt, sind die an die<br />
Anleihe geknüpften Optionen weit aus <strong>de</strong>m Geld. Aus<br />
diesem Grund zählen wir die Wan<strong>de</strong>lanleihen im Gegensatz<br />
zu vielen an<strong>de</strong>ren Marktbeobachtern zu <strong>de</strong>n<br />
langfristigen Krediten. Unsere Net Asset Value Rechnung<br />
liegt <strong>de</strong>mentsprechend die Aktienanzahl (Fully<br />
Dilluted) von 129,7 Mio. zugrun<strong>de</strong>.<br />
Das Choco 10 Projekt hat nach heutigem Stand eine<br />
relativ kurze Lebensdauer bis 2013. Allerdings zeigen<br />
aktuelle Bohrergebnisse in zwei neu <strong>de</strong>finierten Mineralisierungszonen,<br />
Karolina und Villa Balazo, dass für<br />
Choco 10 weiteres Explorationspotential besteht. Nach<br />
Ansicht von Bolivar bil<strong>de</strong>n diese Zonen zusammen mit<br />
Rosika eine einheitliche goldhaltige Struktur. Die hohen<br />
<strong>Gold</strong>konzentrationen (z.B. 40,1 Meter @7,7<br />
Gramm/Tonne auf Karolina) lassen einen gezielten<br />
Untertagebau möglich erscheinen. In unserer NAV-<br />
Rechnung ist dieses Explorationspotential nicht berücksichtigt.<br />
Außer <strong>de</strong>n zwei Projekten im fortgeschrittenem Stadium,<br />
Choco 10 und Choco 4, gehören Bolivar aussichtsreiche<br />
Vorkommen in El Callao, die als 50/50 Joint<br />
Venture mit <strong>de</strong>r südafrikanischen <strong>Gold</strong> Fields eingebracht<br />
wur<strong>de</strong>n. <strong>Gold</strong> Fields obliegt die Finanzierung<br />
sämtlicher Explorationsarbeiten. Allein in diesem Jahr<br />
investiert <strong>Gold</strong> Fields rund 7 Mio. US-Dollar auf <strong>de</strong>m<br />
Gebiet. In <strong>de</strong>n nächsten Jahren rechnen wir mit 30 Mio.<br />
US-Dollar. Da die Gebiete noch über keine nachgewiesenen<br />
Reserven und Ressourcen verfügen, bewerten<br />
wir in unserem Mo<strong>de</strong>ll das Explorationspotential <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft mit lediglich 15 Mio. US-Dollar. Bei<br />
positiven Bohrresultaten könnten wir uns leicht vorstellen,<br />
dass <strong>Gold</strong> Fields, das bereits 14% an Bolivar hält,<br />
großes Interesse haben wird, seinen Anteil weiter auszubauen.<br />
42
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
CRYSTALLEX<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Crystallex gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />
50<br />
D J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J A SON<br />
Crystallex<br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />
Source: DATASTREAM<br />
Überblick<br />
Kategorie<br />
Junior Producer<br />
Aktienkurs<br />
3,50 CAD<br />
52-Wochen-Hoch/Tief 2,28 - 5,00 CAD<br />
Reuters-Kürzel<br />
KRY.TO<br />
Heimatbörse<br />
TSE<br />
WKN 890729<br />
ISIN<br />
CA22942F1018<br />
Aktienanzahl in Mio. 180<br />
Aktienanzahl verw. (Mio.) 206<br />
Optionen/Warrants (Mio.) 28,2<br />
Marktkap. (Mio. CAD) 630<br />
Hauptaktionäre<br />
Riverview (5,4%), Dt.<br />
Bank (4,55%), Scud<strong>de</strong>r<br />
(4,5%), Tocqueville<br />
(3,4%), State Street<br />
(3,1%)<br />
Kennzahlen<br />
Mkt Cap/oz Reserven (US$) 45,72<br />
Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 21,35<br />
EPS (2004e)<br />
-0,01 CAD<br />
NAV Projekte (Mio. USD) 1010,0<br />
Projektprofil<br />
Hauptprojekte (Anteil) Las Cristinas (100%)<br />
La Victoria (40%)<br />
Land<br />
Venezuela<br />
Produktionsbeginn Q1 2006<br />
Reserven in Mio. Unzen 10,6<br />
Grading in g/t 1,3<br />
Ressourcen (davon M&I) 22,7 (16,6)<br />
Grading in g/t 1,2 (1,2)<br />
Crystallex ist wie Bolivar ein in Kanada notierter<br />
<strong>Gold</strong>produzent mit mehreren Projekten im El Callao<br />
Bezirk in Venezuela. Frühere Projekte in an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn<br />
wie beispielsweise die San Gregorio Mine in<br />
Uruguay wur<strong>de</strong>n verkauft. Crystallex produziert in<br />
dieser Region bereits <strong>Gold</strong>. Die Tomi Mine konnte eine<br />
beschei<strong>de</strong>ne Jahresproduktion von 25.000 Unzen vorweisen.<br />
Dies ist jedoch nicht <strong>de</strong>r Grund, warum wir Crystallex<br />
in unseren Junior Basket mit aufgenommen haben. Das<br />
Hauptprojekt <strong>de</strong>s Unternehmens heißt Las Cristinas,<br />
und stellt alle an<strong>de</strong>ren Projekte im Bezirk El Callao<br />
weit in <strong>de</strong>n Schatten. Auf Las Cristinas wur<strong>de</strong>n bereits<br />
über 15 Mio. Unzen Ressourcen <strong>de</strong>r Kategorie Measured&Indicated<br />
i<strong>de</strong>ntifiziert. Mit nachgewiesenen Reserven<br />
von 10,2 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> zählt das Projekt zu<br />
<strong>de</strong>n größten unentwickelten Projekten weltweit.<br />
Die fertiggestellte, mo<strong>de</strong>rnisierte Machbarkeitsstudie<br />
soll zwar erst im Oktober erscheinen, aber bereits die<br />
bis dato veröffentlichten Ergebnisse übertreffen sogar<br />
hochgesteckte Erwartungen. Die Infill-Bohrungen<br />
ergaben eine höhere <strong>Gold</strong>konzentration <strong>de</strong>r Reserven<br />
als in <strong>de</strong>r ersten Machbarkeitsstudie (1,5 Gramm je<br />
Tonne statt wie bisher 1,2 Gramm je Tonne). Das Projekt<br />
bleibt offen in <strong>de</strong>r Tiefe. Vermutlich wer<strong>de</strong>n nicht<br />
nur die Gesamtressourcen <strong>de</strong>s Projektes ansteigen,<br />
son<strong>de</strong>rn auch ein großer Teil <strong>de</strong>r Inferred Ressourcen<br />
in Höhe von 6,1 Mio. Unzen in die M&I-Kategorie<br />
überführt. Da in <strong>de</strong>r ersten Machbarkeitsstudie ein<br />
durchschnittlicher <strong>Gold</strong>preis von lediglich 325$/Unze<br />
unterstellt wur<strong>de</strong>, erwarten wir eine Steigerung <strong>de</strong>r<br />
abbaubaren Reserven um weitere 20-30%. Darüber<br />
hinaus verspricht die Möglichkeit einer unterirdischen<br />
Erweiterung weiteres Potenzial.<br />
43
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />
Tomi & Albino<br />
Las Cristinas<br />
2004 2005 2006 2007 2008<br />
Die alte Machbarkeitsstudie aus <strong>de</strong>m Jahre 2003 sah<br />
eine durchschnittliche Jahresproduktion von 266.000<br />
Unzen über 34 Jahre zu Kosten von 196 US$ pro Unze<br />
vor. Nach Ansicht <strong>de</strong>s Managements könnten die Produktionskapazitäten<br />
jedoch fast verdoppelt wer<strong>de</strong>n,<br />
woraus zwar eine kürzere Lebensdauer <strong>de</strong>r Minen, aber<br />
auch geringere Kosten resultieren wür<strong>de</strong>n. In unserer<br />
NAV-Rechnung gehen wir von einer durchschnittlichen<br />
Jahresproduktion von 500.000 Unzen über eine<br />
Minenlebensdauer von 20 Jahren aus. Wir übernehmen<br />
die neue Kosteneinschätzung <strong>de</strong>s Managements von<br />
190 US-Dollar pro Unze, sehen diese aber als konservativ<br />
an, nicht zuletzt wegen <strong>de</strong>r Abwertung <strong>de</strong>r lokalen<br />
Produktionswährung. Der Bolivar hat seit letztem<br />
Jahr 20% an Wert verloren hat. Aus diesem Grund<br />
sollten die von uns geschätzten Installations- und<br />
Schließungskosten von 365 Mio. US$ eher zu hoch<br />
angesetzt sein. Bei einem <strong>Gold</strong>preis von 400 US-Dollar<br />
je Unze erhalten wir auf Basis dieser extrem vorsichtigen<br />
Annahmen einen undiskontierten Net Asset Value<br />
von knapp 1 Mrd. US-Dollar für Las Cristinas.<br />
Projekt<br />
Las Cristinas<br />
Tomi &<br />
Albino<br />
Geschätzte Prod. <strong>Gold</strong> (koz) 10.000 250<br />
Total Cash Costs (USD/Oz) 190 175<br />
Steuern (Mio. USD) 630 17<br />
Free Cash Flow (Mio. USD) 1350 40<br />
Capex (Mio. USD) 365 15<br />
NAV (Mio. USD) 985 25<br />
NAV-Rechnung<br />
400 USD 450 USD<br />
Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />
NAV Projekte (Mio. US$) 1010 506 1350 715<br />
Exploration (Lo Incredible) 4<br />
Working Capital (Mio. US$) 67,8<br />
Long-Term Debt (Mio. US$) -12,2<br />
Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 52<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 206<br />
NAV/Aktie (USD) 5,43 2,98 7,08 3,99<br />
NAV/Aktie (CAD) 7,00 3,84 9,13 5,15<br />
Discount/Premium in % -53% -14% -64% -36%<br />
Zusätzlichen Blue Sky bietet das La Victoria Projekt,<br />
für das <strong>Gold</strong>reserven in Höhe von 202.000 Unzen und<br />
Ressourcen von 475.000 Unzen veröffentlicht wur<strong>de</strong>n.<br />
Außer<strong>de</strong>m hat man im Lo Incredible-Gebiet, wo sich<br />
die La Victoria Mine befin<strong>de</strong>t, 450.000 Unzen nachgewiesener<br />
Ressourcen <strong>de</strong>finiert. Aufgrund <strong>de</strong>s noch<br />
unklaren Zeit- und Arbeitsverlaufs bewerten wir diese<br />
Projekte mit lediglich 10 US-Dollar pro Ressourcen-<br />
Unze. Die an<strong>de</strong>ren Projekte Tomi und Albino haben<br />
relativ kurze Lebensdauern und wer<strong>de</strong>n nach unserer<br />
Einschätzung insgesamt ca. 250.000 Unzen <strong>Gold</strong> zu<br />
175 US-Dollar je Unze produzieren. Wir unterstellen<br />
bei einem <strong>Gold</strong>preis von 400 US-Dollar pro Unze<br />
einen NAV-Wert von insgesamt 25 Mio. US-Dollar.<br />
Die aktuelle Marktkapitalisierung von Crystallex liegt<br />
über 50% unter <strong>de</strong>m fairen Wert <strong>de</strong>r Gesellschaft. Diese<br />
markante Unterbewertung geht zum Teil auf eine<br />
Klage <strong>de</strong>r Minengesellschaft Vanessa Ventures zurück,<br />
die Las Cristinas 1999 erworben hatte. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Nichterfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen,<br />
entzog das Ministerium für Minen Venezuelas Vanessa<br />
Ventures die Rechte an <strong>de</strong>m Projekt und versteigerte<br />
sie 2002 ordnungsgemäß an Crystallex. Da nicht<br />
Crystallex, son<strong>de</strong>rn das Ministerium für Minen Venezuelas<br />
verklagt wur<strong>de</strong>, halten wir das Risiko eines<br />
Rechtsfalles für äußerst gering.<br />
44
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
550<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Desert Sun gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />
50<br />
D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N<br />
Desert Sun<br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />
Source: DATASTREAM<br />
Überblick<br />
Kategorie<br />
Senior Explorer<br />
Aktienkurs<br />
1,30 CAD<br />
52-Wochen-Hoch/Tief 0,78 - 2,24 CAD<br />
Reuters-Kürzel<br />
DSM.TO<br />
Heimatbörse<br />
TSE<br />
WKN 904583<br />
ISIN<br />
CA25043V1076<br />
Aktienanzahl in Mio. 57,2<br />
Aktienanzahl verw. (Mio.) 65,3<br />
Optionen/Warrants (Mio.) 8,1<br />
Marktkap. (Mio. CAD) 85<br />
Hauptaktionäre<br />
Scud<strong>de</strong>r (7,3%),<br />
Passport Mgmt<br />
(6,7%), MD Funds<br />
(4,8%), LODH<br />
(2,8%)<br />
Kennzahlen<br />
Mkt Cap/oz Reserven (US$) 86,15<br />
Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 17,03<br />
EPS (2004e)<br />
-0,05 CAD<br />
NAV Projekte (Mio. USD) 205<br />
Projektprofil<br />
Hauptprojekte (Anteil) Jacobina (100%)<br />
Land<br />
Brasilien<br />
Produktionsbeginn Q1 2005<br />
Reserven in Mio. Unzen 0,759<br />
Grading in g/t 2,2<br />
Ressourcen (davon M&I) 3,84 (2,93)<br />
Grading in g/t 2,7 (2,6)<br />
DESERT SUN MINING<br />
Desert Sun Mining ist eine <strong>Gold</strong>explorationsgesellschaft<br />
mit Sitz in Toronto, <strong>de</strong>ren Hauptprojekt Jacobina<br />
jedoch im Bahia <strong>Gold</strong>gürtel in Brasilien liegt. Bei Jacobina<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um eine ehemalige Mine <strong>de</strong>r<br />
südafrikanischen Gesellschaft <strong>Gold</strong> Fields, die 1997<br />
aufgrund <strong>de</strong>s damaligen niedrigen <strong>Gold</strong>preises aufgegeben<br />
wur<strong>de</strong>. Desert Sun hat im Zuge <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preisanstiegs<br />
eine neue Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben,<br />
die ein komplett mo<strong>de</strong>rnisiertes Design für die<br />
Mine vorsieht. Statt arbeitsintensivem Tagebau, wie er<br />
von <strong>Gold</strong> Fields betrieben wur<strong>de</strong>, sieht die neue, von<br />
<strong>de</strong>r unabhängigen Beratungsgesellschaft SRK-Lavalin<br />
durchgeführte Studie eine Kombination von Tagebau<br />
und <strong>de</strong>m Betrieb einer unterirdischen Mine mit höheren<br />
<strong>Gold</strong>gehalten vor. Noch in diesem Jahr soll die Produktion<br />
anlaufen. In 2005 soll die volle Produktionskapazität<br />
von über 100.000 Unzen <strong>Gold</strong> zu Kosten von lediglich<br />
189 US-Dollar pro Unze erreicht wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Proven & Probable Reserven sind in <strong>de</strong>r Machbarkeitsstudie<br />
mit 758.000 Unzen angegeben, woraus sich eine<br />
Minenlebensdauer von min<strong>de</strong>stens 7,5 Jahren ergibt.<br />
Auf <strong>de</strong>n ersten Blick scheint die Jacobina Mine unserem<br />
3x2-Auswahlkriterium von 2 Mio. Unzen Reserven<br />
und 200.000 Unzen Jahresproduktion zu För<strong>de</strong>rkosten<br />
unter 200 US-Dollar nicht zu entsprechen. Die<br />
ausgewiesenen Reserven betragen aber nur 20% <strong>de</strong>r<br />
Gesamtressourcen in Höhe von 3,8 Mio. Unzen. Wir<br />
sind <strong>de</strong>r Ansicht, dass durch das im Moment laufen<strong>de</strong><br />
Explorationsprogramm <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r<br />
Ressourcen in Proven & Probable Reserven umgewan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Nach Auswertung aller verfügbaren<br />
Daten, veröffentlichte SRK kürzlich einen erweiterten<br />
Betriebsplan, einschließlich <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />
Machbarkeitsstudie. Demnach soll die Lebensdauer <strong>de</strong>r<br />
Mine bei einer jährlichen Produktion von 115.000<br />
45
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
150<br />
120<br />
90<br />
60<br />
30<br />
0<br />
Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />
Jacobina<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
US-Dollar sollten die noch benötigten Instandsetzungskosten<br />
<strong>de</strong>r Mine stark verringern. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />
exzellenten vorhan<strong>de</strong>nen Infrastruktur inklusive einer<br />
Produktionsanlage, die über Bearbeitungskapazitäten<br />
von 1 Mio. Tonnen Erz pro Jahr verfügt, setzen wir die<br />
Installations-, Betriebs- und Schließungskosten mit<br />
lediglich 90 Mio. US-Dollar, verteilt über die Gesamtminenlebensdauer,<br />
an.<br />
Projekt<br />
Jacobina<br />
Geschätzte Prod. <strong>Gold</strong> (koz) 1.800<br />
Total Cash Costs (USD/Oz) 180<br />
Steuern (Mio. USD) 94<br />
Free Cash Flow (Mio. USD) 305<br />
Capex (Mio. USD) 90<br />
NAV (Mio. USD) 215<br />
NAV-Rechnung<br />
400 USD 450 USD<br />
Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />
NAV Projekte (Mio. US$) 205 98 273 142<br />
Working Capital (Mio. US$) 23<br />
Long-Term Debt (Mio. US$) 0<br />
Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 6,5<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 65,3<br />
NAV/Aktie (USD) 3,59 1,95 4,63 2,63<br />
NAV/Aktie (CAD) 4,67 2,54 6,02 3,41<br />
Discount/Premium in % -72% -49% -78% -62%<br />
Unzen nun 18,3 Jahre betragen, während die Durchschnittskosten<br />
bei 180 US-Dollar pro Unze liegen .<br />
Die Annahme, dass insgesamt Reserven in Höhe von<br />
2,1 Mio. Unzen abgebaut wer<strong>de</strong>n können, scheint uns<br />
aus heutiger Sicht als etwas zu optimistisch. In unserer<br />
NAV-Rechnung gehen wir von einer Gesamtproduktion<br />
von 1,80 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> aus. Die Lebensdauer<br />
<strong>de</strong>r Mine beträgt nach unserer Schätzung 15 Jahre.<br />
Allerdings übernehmen wir die Kosten- und Produktionsschätzungen<br />
<strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnisierten Betriebsplans von<br />
SRK. Die von früheren Besitzern bereits geleisteten<br />
Explorations- und Bauausgaben von über 110 Mio.<br />
Mit einem Kassenbestand von 29 Mio. CAD verfügt<br />
die Gesellschaft aber über die notwendigen liqui<strong>de</strong>n<br />
Mittel, um die Anlaufinvestitionen bestreiten zu können.<br />
Darüber hinaus sind Verlustvorträge von 45 Mio.<br />
US-Dollar (62 Mio. CAD) vorhan<strong>de</strong>n, die die zukünftige<br />
Steuerlast <strong>de</strong>s Unternehmens <strong>de</strong>utlich reduzieren<br />
wer<strong>de</strong>n. Der undiskontierte Nettoinventarwert ist bei<br />
einem <strong>Gold</strong>preis von 400 US-Dollar mit 205 Mio. US-<br />
Dollar etwa doppelt so hoch wie die momentane<br />
Marktkapitalisierung <strong>de</strong>s Unternehmens. Wir glauben,<br />
dass sich dieser sehr hohe Bewertungsabschlag im<br />
kommen<strong>de</strong>n Jahr <strong>de</strong>utlich verringert, wenn die Produktionsresultate<br />
im prognostizierten Rahmen liegen.<br />
Daneben dürfte die Aktie auch von <strong>de</strong>r Abwertung <strong>de</strong>s<br />
brasilianischen Reals gegenüber <strong>de</strong>m US Dollar profitieren,<br />
da Kosten hauptsächlich in lokaler Währung<br />
abgerechnet wer<strong>de</strong>n, während die Gewinne aus <strong>Gold</strong>verkäufen<br />
in US-Dollar anfallen.<br />
Die große Unterbewertung von Desert Sun war teilweise<br />
auf mangeln<strong>de</strong> Erfahrung <strong>de</strong>r Führungskräfte mit<br />
Projekten dieser Größenordnung zurückzuführen. Dies<br />
hat sich mit <strong>de</strong>r Einstellung von Bruce Humphrey als<br />
neuer CEO geän<strong>de</strong>rt. Der neue Firmenchef verfügt über<br />
30 Jahre Erfahrung in <strong>de</strong>r Minenindustrie und hat unter<br />
an<strong>de</strong>rem für <strong>Gold</strong>corp eine <strong>de</strong>r ertragreichsten Minen<br />
<strong>de</strong>r Welt, Red Lake, zurück in Produktion gebracht.<br />
46
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Minefin<strong>de</strong>rs gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />
50<br />
D J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J A SON<br />
Minefin<strong>de</strong>rs<br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />
Source: DATASTREAM<br />
Überblick<br />
Kategorie<br />
Senior Explorer<br />
Aktienkurs<br />
8,30 CAD<br />
52-Wochen-Hoch/Tief 7,75 - 13,87 CAD<br />
Reuters-Kürzel<br />
MFL.TO<br />
Heimatbörse<br />
TSE<br />
WKN 859435<br />
ISIN<br />
CA6029001022<br />
Aktienanzahl in Mio. 36,5<br />
Aktienanzahl verw. (Mio.) 39,5<br />
Optionen/Warrants (Mio.) 3,5<br />
Marktkap. (Mio. CAD) 303<br />
Hauptaktionäre<br />
Royce & Ass. (11,2%),<br />
Fi<strong>de</strong>lity (10,2%),<br />
Goodman (7,8%),<br />
Dun<strong>de</strong>e (7,5%), Scud<strong>de</strong>r<br />
(2,6%)<br />
Kennzahlen<br />
Mkt Cap/oz Reserven (US$) N/A<br />
Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 44,78<br />
EPS (2004e)<br />
-0,06 CAD<br />
NAV Projekte (Mio. USD) 530<br />
Projektprofil<br />
Hauptprojekte (Anteil) Dolores (100%)<br />
<strong>Gold</strong> / Silber<br />
Land<br />
Mexiko<br />
Produktionsbeginn Q1 2006<br />
Reserven in Mio. Unzen ---<br />
Ressourcen <strong>Gold</strong> (M&I) 3,0 (2,41)<br />
Grading in g/t 1,13 (1,13)<br />
Ressourcen Silber (M&I) 132,3 (111,7)<br />
Grading in g/t 49 (52,6)<br />
MINEFINDERS<br />
Der Fokus <strong>de</strong>r kanadischen Minefin<strong>de</strong>rs liegt auf <strong>de</strong>m<br />
Dolores-Projekt im mexikanischen Bun<strong>de</strong>sstaat Chihuahua.<br />
Es hat eine beachtliche Größe, ist gut exploriert<br />
und nicht zuletzt wegen <strong>de</strong>r hohen Silberressourcen<br />
interessant, die an <strong>de</strong>r Börse mit höheren Bewertungen<br />
honoriert wer<strong>de</strong>n als vergleichbare <strong>Gold</strong>vorkommen.<br />
Allerdings wur<strong>de</strong> die Veröffentlichung <strong>de</strong>r Machbarkeitsstudie<br />
für das Projekt, die ursprünglich noch für<br />
2003 vorgesehen war, vor kurzem zum wie<strong>de</strong>rholten<br />
Male verschoben. Das Unternehmen begrün<strong>de</strong>t die<br />
Verzögerung mit neuen legislativen Vorgaben und<br />
umfangreichen Infill-Bohrprogramm, das <strong>de</strong>rzeit auf<br />
<strong>de</strong>m Vorkommen durchgeführt wird. Dadurch versucht<br />
man die Teile <strong>de</strong>s Vorkommens mit beson<strong>de</strong>rs hohen<br />
<strong>Gold</strong>gehalten noch genauer zu lokalisieren. Außer<strong>de</strong>m<br />
möchte die Gesellschaft eine neue Verarbeitungsmetho<strong>de</strong><br />
für das Projekt verwen<strong>de</strong>n, die speziell auf <strong>Gold</strong>-<br />
Silber-Vorkommen zugeschnitten ist. Das Ergebnis <strong>de</strong>r<br />
Machbarkeitsstudie soll <strong>de</strong>swegen nun gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Jahres 2004 bzw. Anfang 2005 erscheinen. Da bereits<br />
im Jahr 2000 – als <strong>Gold</strong> und Silber bei 275 US-Dollar<br />
respektive 4,50 US-Dollar notierten - das Projekt für<br />
wirtschaftlich befun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>, gehen wir von einer<br />
Verbesserung <strong>de</strong>s ursprünglichen Net Asset Values<br />
aus.<br />
Der Investitionsaufwand wird nach unseren Schätzungen<br />
über die Minenlebensdauer insgesamt 120 Mio.<br />
US-Dollar betragen. Davon sind bereits 40 Mio. US-<br />
Dollar durch eine Kapitalerhöhung finanziert. Die<br />
Projekt-Bauarbeiten sollen nächstes Jahr abgeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>m erstem <strong>Gold</strong> aus <strong>de</strong>m Tagebau auf<br />
Dolores rechnen wir in <strong>de</strong>r zweiten Jahreshälfte 2006.<br />
47
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Dolores <strong>Gold</strong> Dolores Silber (<strong>Gold</strong> Äquivalent)<br />
Projekt<br />
Dolores<br />
Produktion <strong>Gold</strong> Äquivalent (koz) 4.000<br />
Total Cash Costs (USD/Oz) 150<br />
Steuern (Mio. USD) 312<br />
Free Cash Flow (Mio. USD) 650<br />
Capex (Mio. USD) 120<br />
NAV (Mio. USD) 530<br />
NAV-Rechnung<br />
<strong>Gold</strong> 400 USD 450 USD<br />
Silber 6,67 USD 7,50 USD<br />
Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />
NAV Dolores (Mio. US$) 530 330 668 426<br />
Working Capital (Mio. US$) 41,5<br />
Long-Term Debt (Mio. US$) ---<br />
Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 14,1<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 39,5<br />
NAV/Aktie (US$) 13,85 8,79 17,34 11,2<br />
NAV/Aktie (CAD) 18,0 11,4 22,6 14,6<br />
Discount/Premium in % -54% -27% -63% -43%<br />
Bei einem Cutoff-Gehalt von 0,3 g/t rechnet die Gesellschaft<br />
mit 3,3 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> und 148 Mio. Unzen<br />
Silber auf <strong>de</strong>m Gebiet. Wir allerdings glauben,<br />
dass eine bessere Kostenstruktur bei einem Cutoff-<br />
Gra<strong>de</strong> von 0,5 g/t realisiert wer<strong>de</strong>n kann. In unserem<br />
NAV-Mo<strong>de</strong>ll rechnen wir mit Gesamtressourcen von 3<br />
Mio. Unzen <strong>Gold</strong> und 132 Mio. Unzen Silber. Die<br />
Silberproduktion sehen wir als „by-product-credit“.<br />
Auf <strong>de</strong>r Basis eines Silber-<strong>Gold</strong>-Ratio von 60 zu 1<br />
(aktueller Wert ist 59 bei 420 US-Dollar <strong>Gold</strong> und 7,1<br />
US-Dollar Silber je Unze) schätzen wir, dass die Mine<br />
über ihre Lebensdauer von 10 Jahren insgesamt 4 Mio.<br />
Unzen <strong>Gold</strong>-Äquivalent produzieren wird. Die Durchschnittskosten<br />
pro Unze <strong>Gold</strong> dürften aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Silbergewinne auf 150 US-Dollar zurückgehen. Inklusive<br />
<strong>de</strong>r in <strong>Gold</strong>unzen umgerechneten Silberproduktion<br />
dürfte die durchschnittliche Produktion etwa 400.000<br />
Unzen <strong>Gold</strong>-Äquivalent pro Jahr zu 150 US-Dollar je<br />
Unze betragen. Der daraus resultieren<strong>de</strong> Net Asset<br />
Value <strong>de</strong>s Dolores-Projektes beträgt 530 Mio. US-<br />
Dollar bzw. 18 CAD pro Aktie.<br />
Weitere Phantasie bietet insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Silberanteil.<br />
Wir trauen <strong>de</strong>m Weißmetall in <strong>de</strong>n nächsten Jahren<br />
eine bessere Kursentwicklung zu als <strong>Gold</strong>, da es in <strong>de</strong>n<br />
Industrieanwendungen wesentlich mehr Standbeine hat<br />
und <strong>de</strong>r Primärmarkt im Gegensatz zu <strong>Gold</strong> immer<br />
noch im Defizit ist. Unser langfristiges Kursziel für das<br />
Silber-<strong>Gold</strong>-Ratio liegt bei 40:1. Zu<strong>de</strong>m haben wir das<br />
Silber zum Net Asset Value in eine äquivalente <strong>Gold</strong>produktion<br />
umgerechnet, während für reine Silberproduzenten<br />
aufgrund <strong>de</strong>s hohen Optionswerts oft ein<br />
Vielfaches <strong>de</strong>s Net Asset Value bezahlt wird.<br />
Das Dolores-Vorkommen von Minefin<strong>de</strong>rs hat noch<br />
beachtliches Explorationspotenzial. Nach Einschätzung<br />
<strong>de</strong>s Managements können min<strong>de</strong>stens 500.000 Unzen<br />
<strong>Gold</strong> im Untertagebau geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Aber auch in<br />
<strong>de</strong>r Fläche bleibt das Projekt weiterhin offen. Neben<br />
Dolores besitzt Minefin<strong>de</strong>rs noch weitere Vorkommen<br />
in Mexiko und Nevada, wo man momentan intensive<br />
Explorationsarbeiten durchführt. Aussichtsreich scheinen<br />
vor allem die Projekte in Sonora/Mexiko, wo vorläufige<br />
Bohrarbeiten signifikante Silbergehalte <strong>de</strong>finiert<br />
haben. Aufgrund <strong>de</strong>r Mexiko-erfahrenen Explorationsteams<br />
und hervorragen<strong>de</strong>r Beziehungen zu <strong>de</strong>n<br />
mexikanischen Behör<strong>de</strong>n haben diese Projekte gute<br />
Chancen. Im Erfolgsfall könnte Minefin<strong>de</strong>rs als Silberwert<br />
wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, was eine erheblich<br />
höhere Neubewertung erlauben wür<strong>de</strong>.<br />
48
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Randgold gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />
50<br />
D J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J A SON<br />
Randgold<br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />
Source: DATASTREA<br />
Überblick<br />
Kategorie<br />
Intermediate<br />
Aktienkurs<br />
9,20 USD<br />
52-Wochen-Hoch/Tief 7,5-14,495 USD<br />
Reuters-Kürzel<br />
GOLD.Q<br />
Heimatbörse<br />
Nasdaq<br />
WKN 725199<br />
ISIN<br />
US7523443098<br />
Aktienanzahl in Mio. 58,5<br />
Aktienanzahl verw. (Mio.) 59,0<br />
Optionen/Warrants (Mio.) 0,5<br />
Marktkap. (Mio. US$) 540<br />
Hauptaktionäre<br />
Randgold<br />
Exploration (30%),<br />
Merrill Lynch (5%)<br />
Mackenzie (4,6%),<br />
Sun Valley (4,3%)<br />
Kennzahlen<br />
Mkt Cap/oz Reserven (US$) 227,85<br />
Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 67,92<br />
EPS (2004e) 0,20<br />
NAV Projekte (Mio. USD) 570<br />
Projektprofil<br />
Hauptprojekte (Anteil) Morila (40%)<br />
Loulou (80%)<br />
Land<br />
Mali<br />
Produktionsbeginn Q3 2005<br />
Reserven in Mio. Unzen 2,37<br />
Grading in g/t 3,75<br />
Ressourcen (davon M&I) 7,95 (4,78)<br />
Grading in g/t 3,5 (3,85)<br />
RANDGOLD<br />
Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren analysierten Gesellschaften,<br />
hat sich Randgold bereits seit Jahren als mittelgroßer<br />
<strong>Gold</strong>produzent etabliert. Randgold hält einen Anteil<br />
von 40% an <strong>de</strong>r Morila <strong>Gold</strong>mine in Mali, die von<br />
Anglo<strong>Gold</strong> operativ betrieben wird. Bei einer Jahresproduktion<br />
von mehr 500.000 Unzen <strong>Gold</strong> und relativ<br />
hohen <strong>Gold</strong>gehalten betragen die gesamten För<strong>de</strong>rkosten<br />
<strong>de</strong>rzeit lediglich 185 US-Dollar je Unze. Damit ist<br />
Morila eines <strong>de</strong>r margenstärksten <strong>Gold</strong>projekte weltweit.<br />
Die Lebensdauer von Morila beträgt nach heutigem<br />
Stand noch 5 Jahre, wobei Produktion und <strong>Gold</strong>gehalte<br />
in <strong>de</strong>n nächsten Jahren jedoch sukzessive zurückgehen<br />
wer<strong>de</strong>n. Dadurch ist bis 2009 mit höheren<br />
Produktionskosten zu rechnen. Der freie Cashflow aus<br />
Morila, für das wir einen NAV von 195 Mio. US-<br />
Dollar errechnet haben, ermöglicht Randgold die laufen<strong>de</strong><br />
Finanzierung für Explorationsziele im Umland<br />
von Morila, an <strong>de</strong>m Randgold Exklusivrechte besitzt.<br />
Die Kursphantasie bei Randgold kommt jedoch zweifelsohne<br />
vom zweiten Projekt in Mali, Loulou, das das<br />
Potenzial hat, eine min<strong>de</strong>stens ebenso große Produktion<br />
wie Morila bei vergleichbaren <strong>Gold</strong>gehalten und<br />
Kosten zu erreichen. Im Gegensatz zu Morila, als<br />
Randgold aufgrund von Finanzierungsproblemen die<br />
Hälfte an Anglo<strong>Gold</strong> konzidieren musste, ist die Gesellschaft<br />
heute in <strong>de</strong>r Lage, Finanzierung und Ausbau<br />
von Loulou selbst zu leisten. Zwei Abbaugebiete für<br />
<strong>de</strong>n offenen Tagebau sind bereits erschlossen - Loulou<br />
0 und Yalea. Der Erzkörper ist jedoch zur Breite, aber<br />
vor allem zur Tiefe hin offen. Seine geologische Struktur<br />
<strong>de</strong>utet auf erhebliche weitere <strong>Gold</strong>ressourcen, die<br />
in <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r Gesellschaft noch nicht enthalten<br />
sind.<br />
Die anerkannte Beratungsagentur SRK bereitet eine<br />
mo<strong>de</strong>rnisierte Machbarkeitsstudie für <strong>de</strong>n Untertage-<br />
49
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Morila<br />
Loulou<br />
Projekt<br />
Loulou Morila<br />
Geschätzte Produktion (koz) 3.360 1.300<br />
Total Cash Costs (USD/Oz) 233 185<br />
Steuern (Mio. USD) 90 55<br />
Free Cash Flow (Mio. USD) 470 225<br />
Capex (Mio. USD) 130 30<br />
NAV (Mio. USD) 340 195<br />
NAV-Rechnung<br />
400 USD 450 USD<br />
Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />
NAV Projekte (Mio. US$) 570 375 736 518<br />
Working Capital (Mio. US$) 85<br />
Long-Term Debt (Mio. US$) -17<br />
Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 4<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 59<br />
NAV/Aktie (US$) 10,9 7,6 13,4 10,0<br />
Discount/Premium in % -15% 21% -33% -8%<br />
bau auf Loulou vor, die in Kürze abgeschlossen sein<br />
soll. Die ersten Anzeichen sprechen dafür, dass ein<br />
Großteil <strong>de</strong>r Gesamtressourcen von über 5,3 Mio. Unzen<br />
in Reserven und Measured & Indicated Ressourcen<br />
umgewan<strong>de</strong>lt und ökonomisch abgebaut wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Außer<strong>de</strong>m dürften die Produktionskosten im Untertagebaubetrieb<br />
aufgrund <strong>de</strong>r gezielteren<br />
Abbaumöglichkeiten markant zurückgehen.<br />
Wir gehen in unserer NAV Rechnung noch von <strong>de</strong>r<br />
alten Schätzung <strong>de</strong>r ersten Machbarkeitsstudie aus, die<br />
eine Gesamtproduktion von 3,3 Mio. Unzen über eine<br />
Lebensdauer von 15 Jahren und Durchschnittkosten<br />
von 233 US-Dollar pro Unze vorsieht. Diese Annahmen<br />
sind angesichts <strong>de</strong>s riesigen Potenzials im Untertagebau<br />
ausgesprochen konservativ. Die Kapitalausgaben<br />
für das Projekt dürften aufgrund <strong>de</strong>r Untertageför<strong>de</strong>rung<br />
um rund 50 Mio. US-Dollar auf 130 Mio. US-<br />
Dollar steigen.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Fremdkapitalaufnahme hat Randgold<br />
300.000 Unzen zu 430 US-Dollar pro Unze abgesichert.<br />
Das sind nach unseren Schätzungen weniger als<br />
10% <strong>de</strong>r Gesamtproduktion. Die Steuerpolitik in Mali<br />
ist sehr vorteilhaft für Randgold. So zahlt das Unternehmen<br />
in <strong>de</strong>n ersten vier Jahren keine Gewinnsteuern<br />
und ist zu<strong>de</strong>m drei Jahre lang von <strong>de</strong>r Zahlung einer<br />
Mehrwertsteuer befreit. Jedoch steht <strong>de</strong>r Regierung<br />
Malis, die wie bei Morila 20% am Gesamtprojekt hält,<br />
eine Lizenzgebühr von 6% auf die <strong>Gold</strong>produktion zu,<br />
die wir in <strong>de</strong>r NAV-Rechnung unter <strong>de</strong>m Oberbegriff<br />
Steuern zusammengefasst haben. Auf Basis dieser<br />
Annahmen ergibt sich bei einem <strong>Gold</strong>preis von 400<br />
US-Dollar und einem Diskontsatz von 0% für Loulou<br />
ein Net Asset Value von 340 Mio. US-Dollar bzw.<br />
5,81US-Dollar je Aktie.<br />
Randgold notiert mit einem Abschlag von lediglich<br />
15% gegenüber <strong>de</strong>m Net Asset Value. Damit scheint<br />
das Unternehmen im Vergleich mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren selektierten<br />
Aktiengesellschaften relativ teuer. Dies lässt<br />
sich dadurch erklären, dass das Unternehmen bereits<br />
als <strong>Gold</strong>produzent mit ausgewiesener Expertise in <strong>de</strong>r<br />
afrikanischen Minenindustrie anerkannt ist. Trotz <strong>de</strong>s<br />
relativ hohen Vertrauensvorschusses glauben wir, dass<br />
das Potenzial von Loulou in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen Aktienkursen<br />
von Randgold noch nicht abgebil<strong>de</strong>t ist.<br />
Das Explorationsportfolio Randgolds enthält auch<br />
vielversprechen<strong>de</strong> Projekte in Tansania, Ghana, Burkina<br />
Faso und Senegal. Diese liegen meistens in <strong>de</strong>r<br />
Nähe von großen <strong>Gold</strong>projekten und haben das Potential<br />
zu Multi-Millionen Unzen Projekten.<br />
50
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
RED BACK MINING<br />
550<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
Red Back gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />
50<br />
D J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J ASON<br />
Red Back<br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />
Source: DATASTREAM<br />
Überblick<br />
Kategorie<br />
Senior Explorer<br />
Aktienkurs<br />
1,50 CAD<br />
52-Wochen-Hoch/Tief 1,37-2,85 CAD<br />
Reuters-Kürzel<br />
RBI.V<br />
Heimatbörse<br />
TSE<br />
WKN<br />
A0BM07<br />
ISIN<br />
CA7562971076<br />
Aktienanzahl in Mio. 62,4<br />
Aktienanzahl verw. (Mio.) 63,8<br />
Optionen/Warrants(Mio.) 18<br />
Marktkap. (Mio. CAD) 99<br />
Hauptaktionäre<br />
Lundin (ca. 20%),<br />
Macquarie (10%),<br />
Aust. Select (8,2%),<br />
Freshwater Res.<br />
(5,5%), <strong>Gold</strong> 2000<br />
(3,5%), DJE (2,6%)<br />
Kennzahlen<br />
Mkt Cap/oz Reserven (US$) 71,84<br />
Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 32,41<br />
EPS (2004e)<br />
-0,05 CAD<br />
NAV Projekte (Mio. USD) 81<br />
Bis vor kurzem war die Red Back nach Einschätzung<br />
<strong>de</strong>s Managements eine kleine, unterbewertete <strong>Gold</strong>aktie<br />
an <strong>de</strong>r australischen Börse. Der Grund für diese<br />
Unterbewertung sah CEO Ross Ashton zum einen in<br />
<strong>de</strong>r für Australien üblichen, sehr hohen Aktienanzahl<br />
und zum an<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>r geographischen Entfernung<br />
<strong>de</strong>s Managements von <strong>de</strong>n nordamerikanischen und<br />
europäischen Finanzmärkten. Daher verlagerte Red<br />
Back seinen Haupthan<strong>de</strong>lsplatz im Frühjahr 2004 nach<br />
Kanada. Durch <strong>de</strong>n Kauf <strong>de</strong>s Börsenmantels Champion<br />
Resources gelang es <strong>de</strong>r Firma ein Listing an <strong>de</strong>r Toronto<br />
Venture Exchange zu bekommen (Reuters:<br />
RBI.V). Das Unternehmen erhofft sich dadurch einen<br />
besseren Zugang zu <strong>de</strong>n wichtigsten Rohstoffinvestoren.<br />
Dabei wird Red Back von <strong>de</strong>r bekannten Lundin-<br />
Gruppe beraten. Adolf H. Lundin und seine Söhne<br />
Lukas und Ian führen eine Gruppe von Rohstoffunternehmen<br />
und verfügen über exzellente Expertise in<br />
diesem Sektor. Sie haben bereits eine ganze Reihe<br />
erfolgreicher Investitionen vorzuweisen, die mit erheblichen<br />
Gewinnen an führen<strong>de</strong> Rohstoffunternehmen<br />
weiterveräußert wur<strong>de</strong>n. Darunter fallen beispielsweise<br />
Lundin Oil für 480 Mio. US-Dollar und das Bajo <strong>de</strong><br />
Alumbrera <strong>Gold</strong>-/ Kupfervorkommen für über 500 Mio<br />
US-Dollar. Das Engagement <strong>de</strong>r Gruppe bei Red Back<br />
bewerten wir positiv, da das Management bei kleineren<br />
<strong>Gold</strong>produzenten einer <strong>de</strong>r wichtigsten Erfolgsfaktoren<br />
ist.<br />
Projektprofil<br />
Hauptprojekte (Anteil) Chirano (95%)<br />
Land<br />
Ghana<br />
Produktionsbeginn Q3 2005<br />
Reserven in Mio. Unzen 1,06<br />
Grading in g/t 2,1<br />
Ressourcen (davon M&I) 2,35 (1,84)<br />
Grading in g/t 2,0 (2,0)<br />
Das Hauptasset von Red Back, das Chirano-Projekt,<br />
liegt in Ghana, das <strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>n zehnten Rang unter <strong>de</strong>n<br />
größten <strong>Gold</strong> produzieren<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn einnimmt. In<br />
Ghana liegen viele große <strong>Gold</strong>vorkommen mit überdurchschnittlichen<br />
<strong>Gold</strong>gehalt. Ein politisch und wirtschaftlich<br />
stabiles Regime, investoren- und minenfreundliche<br />
Gesetze und eine langjährige <strong>Gold</strong>minengeschichte<br />
machen das Land zu einem <strong>de</strong>r beliebtesten<br />
51
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />
Chirano<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Projekt<br />
Chirano<br />
Geschätzte Produktion (koz) 1.300<br />
Total Cash Costs (USD/Oz) 230<br />
Steuern (Mio. USD) 78<br />
Free Cash Flow (Mio. USD) 135<br />
Capex (Mio. USD) 50<br />
NAV (Mio. USD) (RBI Anteil) 81<br />
NAV-Rechnung<br />
400 USD 450 USD<br />
Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />
NAV Projekte (Mio. US$) 81 48 121 78<br />
NAV Exploration 8<br />
Working Capital (Mio. US$) 19<br />
Long-Term Debt (Mio. US$) 0<br />
Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 1<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 80,4<br />
NAV/Aktie (US$) 1,4 0,9 1,9 1,3<br />
NAV/Aktie (CAD) 1,8 1,2 2,4 1,7<br />
Discount/Premium in % -15% 22% -38% -12%<br />
Explorationsziele. Der milliar<strong>de</strong>nschwere Kauf von<br />
Ashanti durch Anglogold, und relativ hohe Bewertungsniveaus<br />
<strong>de</strong>r in Ghana tätigen Unternehmen (u.a.<br />
<strong>Gold</strong>en Star, Iamgold, Newmont, <strong>Gold</strong> Fields) kennzeichnen<br />
die Attraktivität <strong>de</strong>s Minensektors in Ghana.<br />
Die Installation <strong>de</strong>s Tagebauprojekts auf <strong>de</strong>m Chirano-<br />
<strong>Gold</strong>feld wird momentan begonnen. Ein großer Teil<br />
<strong>de</strong>r Infrastruktur ist bereits vorhan<strong>de</strong>n. Aus diesem<br />
Grund wird die Mine voraussichtlich bereits in <strong>de</strong>r<br />
zweiten Hälfte <strong>de</strong>s Jahres 2005 in Produktion gehen.<br />
Für das Vorkommen wur<strong>de</strong>n zwei Minenstudien parallel<br />
abgeschlossen: Die von RSG Global sah eine Produktion<br />
von insgesamt 960 Tsd. Unzen (16,1 Mio.<br />
Tonnen Erz zu 2,1 Gramm je Tonne) vor. Die an<strong>de</strong>re<br />
Studie von AMC rechnet mit einer höheren <strong>Gold</strong>konzentration<br />
und einer Verarbeitung von 12,9 Mio. Tonnen<br />
Erz zu 2,3 Gramm je Tonne, wodurch eine Gesamtproduktion<br />
von 840.000 Unzen zu erwarten ist. Da<br />
bei<strong>de</strong> Studien einen <strong>Gold</strong>preis von 325 US-Dollar<br />
zugrun<strong>de</strong> legen, glauben wir, dass selbst die Prognosen<br />
von RSG übertroffen wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die vor kurzem erfolgten genauen Untersuchungen<br />
<strong>de</strong>finieren bereits um 22% höhere <strong>Gold</strong>ressourcen. Wir<br />
rechnen damit, dass min<strong>de</strong>stens 70% <strong>de</strong>r Ressourcen<br />
<strong>de</strong>r Kategorie Measured & Indicated bzw. 1,3 Mio.<br />
Unzen <strong>Gold</strong> geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Wir gehen von einer<br />
mittleren Jahresproduktion von knapp 150 Tsd. Unzen<br />
zu 230 US-Dollar je Unze aus. Die optimierte Studie<br />
von Hellman & Schofield bestätigt unsere Ansichten<br />
und schätzt die M&I Ressourcen auf etwa 1,84 Mio.<br />
Unzen <strong>Gold</strong>. Die Installationskosten sollten aus unserer<br />
Sicht bei 50 Mio. US-Dollar und damit knapp über <strong>de</strong>n<br />
Schätzungen <strong>de</strong>r Machbarkeitsstudie von 44 Mio.$<br />
liegen. Außer <strong>de</strong>r gewerblichen Steuerquote, die in<br />
Ghana 35% beträgt, erhält die Regierung eine Royalty-<br />
Zahlung i.H.v. 3,5% bezogen auf die Erlöse aus <strong>Gold</strong>verkäufen.<br />
Daraus ergibt sich ein undiskontierter NAV<br />
von 81 Mio. Us-Dollar für das Chirano-Projekt.<br />
Die Erfolgsaussichten <strong>de</strong>r übrigen sieben <strong>Gold</strong>projekte<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft beurteilen wir ebenfalls als relativ gut.<br />
Da allerdings die für eine genaue Bewertung benötigten<br />
„harten Fakten“ fehlen, bewerten wir die Explorationsaktivitäten<br />
<strong>de</strong>r Gesellschaft mit lediglich 10,3 Mio.<br />
CAD bzw. 8 Mio. US-Dollar.<br />
52
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
260<br />
240<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
Yamana gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />
40<br />
D J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J ASON<br />
Yamana<br />
FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />
Source: DATASTREAM<br />
Überblick<br />
Kategorie<br />
Junior Producer<br />
Aktienkurs<br />
2,60 CAD<br />
52-Wochen-Hoch/Tief 1,20 - 4,59 CAD<br />
Reuters-Kürzel<br />
YRI.TO<br />
Heimatbörse<br />
TSE<br />
WKN 357818<br />
ISIN<br />
CA98462Y1007<br />
Aktienanzahl in Mio. 95,9<br />
Aktienanzahl verw. (Mio.) 143,9<br />
Optionen/Warrants (Mio.) 48<br />
Marktkap. (Mio. CAD) 249,34<br />
Hauptaktionäre<br />
Santa Elina (28,2%),<br />
AGF Funds (3,7%),<br />
MD Funds (2,9%).<br />
Streubesitz (69%)<br />
Kennzahlen<br />
Mkt Cap/oz Reserven (US$) 48,05<br />
Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 30,67<br />
EPS (2004e) 0,07<br />
NAV Projekte (Mio. USD) 581<br />
Projektprofil<br />
Hauptprojekte (Anteil)<br />
Fazenda Brasiliero, Fazenda Nova, Sao Francisco,<br />
Sao Vicente (alle 100%), Chapada (50%)<br />
Land<br />
Brasilien<br />
Produktionsbeginn<br />
Fazenda Nova 2004, Sao Francisco / Sao Vicente<br />
Reserven Au in Mio. Oz 3,992<br />
Grading in g/t 0,338<br />
Ressourcen Au (davon M&I) 6,254 (4,595)<br />
Grading in g/t 0,316 (0,308)<br />
Reserven Cu in Mrd. Pf. 2,331 @ 0,302%<br />
Ressourcen Cu (davon M&I) 3,109 (2,809)<br />
YAMANA GOLD<br />
Yamana gehört zu <strong>de</strong>n Unternehmen in unserem Minenbasket,<br />
die bereits eine effiziente <strong>Gold</strong>produktion in<br />
Brasilien vorweisen können. Trotz einer <strong>de</strong>rzeitigen<br />
Produktionsrate von ursprünglich weniger als 100.000<br />
Unzen <strong>Gold</strong> pro Jahr, erwirtschaftete Yamana bereits<br />
im ersten Jahr ihrer operativen Tätigkeit mit <strong>de</strong>r Mine<br />
Fazenda Brasileiro einen Gewinn in Höhe von 1 Mio.<br />
US-Dollar. Außer<strong>de</strong>m weist das Unternehmen eine<br />
sehr gut diversifizierte Ressourcenbasis mit einer Vielzahl<br />
von Projekten in unterschiedlichen Stadien auf.<br />
Momentan widmet <strong>de</strong>r Markt sein Interesse noch <strong>de</strong>r<br />
bereits produzieren<strong>de</strong>n Mine Fazenda Brasileiro und<br />
<strong>de</strong>r bald in Produktion kommen<strong>de</strong>n Fazenda Nova, die<br />
jedoch nur über eine jährliche Gesamtproduktion von<br />
130.000 Unzen bei relativ kurzen Lebensdauern verfügen.<br />
Die Zukunft <strong>de</strong>s Unternehmens liegt aus unserer<br />
Sicht in <strong>de</strong>r Inbetriebnahme ihrer fortgeschrittenen<br />
Projekte Sao Vicente/Sao Francisco (<strong>Gold</strong>) und in<br />
weiteren Explorationserfolgen bei ihrem brasilianischen<br />
Multi-Millionen Unzen Projekt Chapada<br />
(<strong>Gold</strong>/Kupfer), das voraussichtlich 2007 in Produktion<br />
gehen wird.<br />
In unserer NAV Rechnung bewerten wir Fazenda Brasileiro<br />
mit 58 Mio. US-Dollar, wobei wir eine Produktion<br />
von 500.000 Unzen bis 2008 zu Durchschnittkosten<br />
von 200 US-Dollar pro Unze unterstellen. Diese<br />
Annahme halten wir für relativ konservativ, da es Yamana<br />
in <strong>de</strong>n letzten Jahren durch eigene<br />
Explorationsprogramme gelungen ist, die Reserven zu<br />
replatzieren. Das kleinere Heap Leach-Projekt Fazenda<br />
Nova wird nach unserer Rechnung über eine<br />
Gesamtlebensdauer von 6 Jahren rund 170.000 Unzen<br />
zu 180 US-Dollar pro Unze produzieren. Trotz seiner<br />
geringen Größe ergibt sich dadurch ein Net Asset<br />
Value von 15 Mio. US-Dollar.<br />
53
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
Projekt<br />
Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />
Chapada Kupfer<br />
(<strong>Gold</strong>äquivalent)<br />
Chapada <strong>Gold</strong><br />
Sao Francisco/Sao Vicente<br />
Fazenda Nova<br />
Fazenda Brasileiro<br />
2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Sao Francisco /<br />
Sao Vicente<br />
Gesch. Produktion <strong>Gold</strong> (koz) 950 2.100<br />
Total Cash Costs (USD/Oz) 190 176<br />
Gesch. Produktion Kupfer (Mio. lb) 280<br />
Cash Costs (USD/lb) 0,67<br />
Steuern (Mio. USD) 70 329<br />
Free Cash Flow (Mio. USD) 126 893<br />
Capex (Mio. USD) 35 250<br />
NAV (Mio. USD) 91 417<br />
Chapada<br />
NAV-Rechnung<br />
<strong>Gold</strong> 400 USD 450 USD<br />
Kupfer 1,00 USD 1,20 USD<br />
Diskontierungsfaktor <strong>Gold</strong> (Kupfer) 0 (5%) 5 (10%) 0 (5%) 5 (10%)<br />
NAV Projekte (Mio. US$) 581 285 898 486<br />
Working Capital (Mio. US$) 29,9<br />
Long-Term Debt (Mio. US$) -<br />
Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 50<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 137<br />
NAV/Aktie (US$) 4,82 2,66 7,13 4,12<br />
NAV/Aktie (CAD) 6,36 3,51 9,41 5,44<br />
Discount/Premium in % -53% -15% -68% -45%<br />
Der Löwenanteil <strong>de</strong>s fairen Unternehmenswerts von<br />
Yamana liegt aber in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Hauptprojekten Sao<br />
Francisco/Sao Vicente und Chapada. Ersteres sind zwei<br />
benachbarte Minen mit einer gemeinsamen Verarbeitungsanlage.<br />
Die Machbarkeitsstudie, die in Kürze<br />
abgeschlossen wer<strong>de</strong>n soll, dürfte ein Reservenwachstum<br />
von 15-25% präsentieren. Wir erwarten eine Gesamtproduktion<br />
von 950 Tsd. Unzen, die voraussichtlich<br />
zu 190 US-Dollar geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können. Die<br />
Installationskosten belaufen sich auf etwa 35 Mio. US-<br />
Dollar woraus ein Projekt-NAV von 91 Mio. US-<br />
Dollar bzw. knapp 1 US-Dollar pro ausstehen<strong>de</strong>r Aktie<br />
resultiert. Das größte Potenzial hat aber zweifelsohne<br />
das brasilianische Kupfer-<strong>Gold</strong> Projekt Chapada, für<br />
das in diesem Sommer eine Durchführbarkeitsstudie<br />
abgeschlossen wur<strong>de</strong>. Demnach sollen über 19 Jahre<br />
jährlich 72 Tsd. Unzen <strong>Gold</strong> und 106 Mio. Pfund Kupfer<br />
produziert wer<strong>de</strong>n. Wir halten die unterstellten<br />
Gewinnungsraten bei <strong>Gold</strong> allerdings für zu niedrig<br />
und rechnen mit einer Gesamtproduktion von 2,1 Mio.<br />
Unzen. Wir bewerten die <strong>Gold</strong>- und Kupferproduktion<br />
getrennt und setzen Durchschnittskosten von 176 US-<br />
Dollar je Unze <strong>Gold</strong> und 0,67 US-Dollar je Pfund Kupfer<br />
an. Bezügliche <strong>de</strong>r Steuern übernehmen wir die<br />
Annahmen <strong>de</strong>r Gesellschaft, die mit einem effektiven<br />
Steuersatz von 27% kalkuliert. Das Projekt verfügt<br />
bereits über eine exzellente Infrastruktur, weshalb die<br />
Installations- und Erschließungskosten trotz zwischenzeitlich<br />
angestiegener Materialkosten 250 Mio. US-<br />
Dollar nicht übersteigen sollten.<br />
Yamana profitiert von <strong>de</strong>r Abwertung <strong>de</strong>s brasilianischen<br />
Real, da Installationskosten und Löhne in Real<br />
anfallen, während die Gewinne durch <strong>Gold</strong>verkäufe in<br />
US Dollar realisiert wer<strong>de</strong>n. Der NAV <strong>de</strong>s Kupferprojektes<br />
wird branchenüblich mit 5% diskontiert, da<br />
Basismetalle ein geringeres Bewertungsniveau genießen<br />
als E<strong>de</strong>lmetalle. Nach unserer Einschätzung beträgt<br />
<strong>de</strong>r Nettoinventarwert <strong>de</strong>s Gesamtprojektes bei 400<br />
US-Dollar pro Unze <strong>Gold</strong> und 1,00 US-Dollar je Pfund<br />
Kupfer 417 Mio. US-Dollar bzw. 4 CAD pro Aktie.<br />
Die Gesellschaft wird unserer Ansicht nach als Übernahmekandidat<br />
gehan<strong>de</strong>lt, obwohl Brasilien bisher von<br />
<strong>de</strong>n großen <strong>Gold</strong>minengesellschaften noch nicht ent<strong>de</strong>ckt<br />
wur<strong>de</strong>. Wir glauben jedoch, dass sich dies in <strong>de</strong>n<br />
kommen<strong>de</strong>n Jahren än<strong>de</strong>rn wird und die Majors sich in<br />
diesem Land positionieren wer<strong>de</strong>n.<br />
54
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Notizen<br />
55
<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />
Inpressum<br />
Research<br />
Gunter Eckner 0711-180-1660<br />
Makro Research<br />
E<strong>de</strong>lmetalle und<br />
Volkswirtschaft, Strategie Aktienmärkte/Rohstoffe<br />
Münzkabinett<br />
Markus Mezger 0711-180-1589 Telefon (0711) 180 1292/1296<br />
Volkswirtschaft, Strategie Zinsen/Währungen Telefax (0711) 180 1794<br />
Harry Schoett 0711-180-1701<br />
Rohstoffe: Öl Anne Faber-Kroll 0711-180-1292<br />
Eugen Weinberg 0711-180-3005 Jürgen Hin<strong>de</strong>rer 0711-180-1295<br />
Unternehmensanleihen Jochen Kaupp 0711-180-1487<br />
Dietmar Zantke 0711-180-1072 Ewald Schmidt 0711-180-1293<br />
Peter Sepp 0711-180-1294<br />
Technische Analyse Rudolf Reichert 0711-180-1296<br />
Dr. Joannis Zagos 0711-180-3762<br />
Min Feng 0711-180-1741<br />
Fonds-Vermögensverwaltung<br />
E<strong>de</strong>lmetallhan<strong>de</strong>l<br />
Sandra Bachofer 0711-180-1644 Dr. Heiko Leschhorn 0711-180-2578<br />
Michelle Baggioni 0711-180-3135 Bernhard Litterst 0711-180-1257<br />
Michael Krauß 0711-180-3002 Christoph Metzger 0711-180-1684<br />
Markus Mezger 0711-180-1589 Markus Wolf 0711-180-3744<br />
Steffen Scheibner 0711-180-3134<br />
Gerhard Single 0711-180-1066<br />
Dr. Markus Stahl 0711-180-1067 Han<strong>de</strong>l<br />
Kun<strong>de</strong>n<strong>de</strong>sk<br />
Zinsen und Währungen 0711-180-2920<br />
Filial<strong>de</strong>sk<br />
Renten 0711-180-2940<br />
Ausland 0711-180-3736<br />
Abgeschlossen am 18.10.2004<br />
Redaktion und Gestaltung: Markus Mezger, Tel. 0711/180-1589<br />
Autoren: Markus Mezger, Eugen Weinberg<br />
Assistenz: Thomas Benedix, Manuel Tenekedschiew<br />
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