15.11.2013 Aufrufe

Megatrend Gold! Phase III - GoldSeiten.de

Megatrend Gold! Phase III - GoldSeiten.de

Megatrend Gold! Phase III - GoldSeiten.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Fonds-Vermögensverwaltung/Makro-Research<br />

<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

Markus Mezger<br />

Aus <strong>de</strong>r Reihe <strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>:<br />

Markus Mezger<br />

Michael Krauß<br />

Gerhard Single<br />

Dr. Markus Stahl<br />

BADEN-WÜRTTEMBERGISCHE BANK AG


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Winter 2004/2005<br />

Markus Mezger<br />

Fonds-Vermögensverwaltung/Makro-Research<br />

<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

1


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Winter 2004/2005<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong> 3<br />

Markus Mezger<br />

2. Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors 22<br />

Markus Mezger<br />

3. Ausgewählte Juniors 35<br />

Eugen Weinberg<br />

Alamos <strong>Gold</strong> 35<br />

Aurizon Mines 37<br />

Arizona Star 39<br />

Bolivar <strong>Gold</strong> 41<br />

Crystallex 43<br />

Desert Sun Mining 45<br />

Minefin<strong>de</strong>rs 47<br />

Randgold 49<br />

Red Back Mining 51<br />

Yamana <strong>Gold</strong> 53<br />

2


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

1. <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Im Dezember <strong>de</strong>s Jahres 2000 haben wir eine erste umfangreiche Studie zum <strong>Gold</strong>markt herausgegeben,<br />

nach<strong>de</strong>m wir das Metall bereits in <strong>de</strong>n Jahren zuvor wie<strong>de</strong>r als eigene Anlageklasse ent<strong>de</strong>ckt<br />

hatten. Im November 2002 wur<strong>de</strong> erstmals eine Grafik veröffentlicht, in <strong>de</strong>r wir unsere Sichtweise <strong>de</strong>s<br />

<strong>Gold</strong>markts und die verschie<strong>de</strong>nen <strong>Phase</strong>n seiner Entwicklung dargelegt haben.<br />

<strong>Gold</strong>preis<br />

Senior<br />

Producers<br />

<strong>Phase</strong> 1<br />

Dehedging<br />

Intermediate<br />

Producers<br />

<strong>Phase</strong> 2<br />

Dollarschwäche<br />

Junior<br />

Producers<br />

<strong>Phase</strong> 3<br />

Inflation &<br />

Bond Crash<br />

Zeit<br />

2000 - 2002 2003 - 2004 2005-????<br />

Quelle: BW-Bank<br />

Autor:<br />

Markus Mezger<br />

(0711) 180 15 89<br />

Nach unserer Überzeugung stehen wir nach einem über drei Jahre währen<strong>de</strong>n Preisaufschwung heute<br />

nicht vor einer Trendwen<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn vor <strong>de</strong>m Übergang zu einer beschleunigten <strong>Gold</strong>hausse. Die<br />

Ursache dafür sehen wir darin, dass die bisherigen Triebfe<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r E<strong>de</strong>lmetallhausse Platz machen für<br />

eine weitaus stärkere Antriebskraft, die Gefahr einer zunehmen<strong>de</strong>n Flucht aus verzinsten Papiergeldanlagen.<br />

Diese Sicht speist sich aus <strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r Problematik <strong>de</strong>s heutigen Geldsystems und <strong>de</strong>r<br />

Lösungen, die <strong>de</strong>r Wirtschaftspolitik heute grundsätzlich offen stehen. Dies ist das Thema <strong>de</strong>s ersten<br />

Teils dieser Studie.<br />

3


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Wir glauben, dass je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r drei Aufwärtsphasen ihre speziellen Favoriten hat. In <strong>de</strong>r ersten <strong>Phase</strong>, als<br />

erst wenige Anleger <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n <strong>Megatrend</strong> erkannten, stan<strong>de</strong>n die etablierten großen <strong>Gold</strong>produzenten<br />

(Newmont, Placer Dome, Barrick, Anglo<strong>Gold</strong>, <strong>Gold</strong> Fields, Harmony) bei Anlegern hoch im<br />

Kurs, während mittlere und kleine <strong>Gold</strong>produzenten (Intermediates und Juniors) weitgehend vernachlässigt<br />

wur<strong>de</strong>n. In <strong>de</strong>r zweiten <strong>Phase</strong> wandten sich viele Investoren <strong>de</strong>n Wachstumsstories <strong>de</strong>r zweiten<br />

Reihe zu, <strong>de</strong>ren Marktliquidität ausreichend für größere Aufträge war. Gesellschaften wie beispielsweise<br />

<strong>Gold</strong>corp, <strong>Gold</strong>en Star Resources, Bema <strong>Gold</strong>, Iamgold, Glamis, Wheaton River und Eldorado<br />

prägten die Aufwärtsbewegung <strong>de</strong>s Jahres 2003. Viele kleine Minen zeigten in dieser Zeit zwar eine<br />

beeindrucken<strong>de</strong> Kursentwicklung, die Liquidität war aber in vielen Fällen für institutionelle Anleger<br />

nicht ausreichend. Wir sind <strong>de</strong>r Überzeugung, dass sich dies in <strong>de</strong>r letzten <strong>Phase</strong> än<strong>de</strong>rn wird und die<br />

neuen Stars Gesellschaften sind, die in <strong>de</strong>n nächsten Jahren ein vernünftig bewertetes <strong>Gold</strong>projekt in<br />

Produktion bringen können. Im zweiten Kapitel legen wir die Grün<strong>de</strong> dar, warum wir <strong>de</strong>n kleinen<br />

Gesellschaften eine überdurchschnittliche Kursentwicklung zutrauen. Im dritten Teil dieser Studie<br />

wer<strong>de</strong>n schließlich die Gesellschaften, die wir für beson<strong>de</strong>rs aussichtsreich halten, kurz vorgestellt.<br />

1.1. Private Verschuldung als Hauptproblem <strong>de</strong>r US-Wirtschaft<br />

Es ist eine Binsenweisheit <strong>de</strong>r Nationalökonomie, dass die Schul<strong>de</strong>n auf Dauer nicht schneller wachsen<br />

können als die Einkommen. In Geldsystemen, die mit einem Zinssatz ausgestattet sind, be<strong>de</strong>utet<br />

dies zunehmen<strong>de</strong> Zinslasten, die insbeson<strong>de</strong>re dann nicht mehr erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n können, wenn<br />

sich das nominale Wirtschaftswachstum abkühlt. Auch rund 80 Jahre nach <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r langen<br />

Wellen durch <strong>de</strong>n russischen Ökonomen Kondratiev rätseln die Wirtschaftswissenschaften über die<br />

Grün<strong>de</strong> für die Entstehung von innovativen Produkten, die Wachstumszyklen und die anschließen<strong>de</strong><br />

Abkühlungsphase auslösen. Die Boomphasen sind vielfach von einer Überschätzung <strong>de</strong>r zukünftigen<br />

Einkommensentwicklung gekennzeichnet. Viele private Haushalte sind in solchen <strong>Phase</strong>n bereit, im<br />

Vorgriff auf die vermeintlich rosige Zukunft Kreditverpflichtungen einzugehen. In <strong>de</strong>n USA ist <strong>de</strong>utlich<br />

zu erkennen, dass das Verhältnis von privaten Schul<strong>de</strong>n zu verfügbaren Einkommen insbeson<strong>de</strong>re<br />

dann stark angestiegen ist, wenn Realwirtschaft und Aktienmarkt haussierten.<br />

4


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

25%<br />

20%<br />

Konsumentenkredite in % <strong>de</strong>s Verfügbaren Einkommens (linke Skala)<br />

Verschuldung <strong>de</strong>r priv. Haushalte in % <strong>de</strong>s verf. Einkommens (rechte Skala)<br />

2. Weltkrieg<br />

120%<br />

100%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Q1 1929<br />

Quelle: NBER, Fe<strong>de</strong>ral Reserve Board<br />

Aktienhausse<br />

Q1 1932<br />

Q1 1935<br />

Q1 1938<br />

Q1 1941<br />

Q1 1944<br />

Q1 1947<br />

Q1 1950<br />

Q1 1953<br />

Q1 1956<br />

Q1 1959<br />

Q1 1962<br />

Q1 1965<br />

Q1 1968<br />

Q1 1971<br />

Stagflation<br />

Aktienhausse<br />

Q1 1974<br />

Q1 1977<br />

Q1 1980<br />

Q1 1983<br />

Q1 1986<br />

Q1 1989<br />

Q1 1992<br />

Q1 1995<br />

Q1 1998<br />

Q1 2001<br />

Q1 2004<br />

Die privaten Haushalte in <strong>de</strong>n USA sind heute mit rund 120% ihres verfügbaren Jahreseinkommens so<br />

hoch verschul<strong>de</strong>t wie noch nie seit diese Daten in <strong>de</strong>n USA ermittelt wer<strong>de</strong>n. Auch die Konsumentenkredite<br />

haben in Relation zur Einkommensentwicklung in <strong>de</strong>n letzten Jahren immer neue Rekordstän<strong>de</strong><br />

erreicht. Eine absolute Grenze <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>n-Einkommens-Relation ist sowohl für <strong>de</strong>n privaten als<br />

auch für <strong>de</strong>n öffentlichen Sektor kaum zu formulieren. Ein Staatsbankrott ist <strong>de</strong>nkbar, wenn <strong>de</strong>r Zinsanteil<br />

an <strong>de</strong>n Staatsausgaben kontinuierlich wächst und die zur Bedienung <strong>de</strong>r Verbindlichkeiten notwendigen<br />

Steuereinkommen langfristig nicht mehr durchgesetzt wer<strong>de</strong>n können. Im privaten Bereich<br />

wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re dann überschul<strong>de</strong>te Marktteilnehmer ausfallen, wenn die nominalen Einkommenszuwächse<br />

unter <strong>de</strong>n kurzfristigen Zinssätzen liegen und wenn durch steigen<strong>de</strong> Arbeitslosigkeit<br />

die Einkommensverteilung sich mehr konzentriert. Zur Beurteilung <strong>de</strong>r Tragfähigkeit von privaten<br />

Verschuldungsgrößen sind also gera<strong>de</strong> die langfristigen Wachstumsperspektiven entschei<strong>de</strong>nd. Und<br />

hier spricht einiges dafür, dass die USA von 1990 bis heute ein stark überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum<br />

ausweisen konnten. Erstens konnte durch die Implosion <strong>de</strong>r Sowjetunion ein großer<br />

Teil von Rüstungsausgaben in produktivere Sektoren umgeleitet wer<strong>de</strong>n. Aus maro<strong>de</strong>n Staatswirtschaften<br />

entstan<strong>de</strong>n schnell wachsen<strong>de</strong> Schwellenlän<strong>de</strong>r, die <strong>de</strong>r gesamten Welt ein höheres Wachstumstempo<br />

erlaubten. Zweitens brachten neue Computertechnologien und die Entstehung <strong>de</strong>s Internets<br />

hohe Produktivitätszuwächse, die durch die hedonische Preisin<strong>de</strong>xierung in <strong>de</strong>n USA <strong>de</strong>utlich<br />

überzeichnet wur<strong>de</strong>n. Und drittens führten die ersten bei<strong>de</strong>n Faktoren dazu, dass die privaten Haushalte<br />

in <strong>de</strong>n USA praktisch ihr gesamtes Einkommen konsumierten. Die private Sparquote ist dadurch in<br />

die Nähe <strong>de</strong>r Null-Prozent-Marke gefallen. Deswegen glauben wir, dass ein reales Wirtschaftswachstum<br />

von 2% per annum bereits die Obergrenze für die kommen<strong>de</strong>n Jahre darstellt. Die amerikanische<br />

Volkswirtschaft ist in dieser Situation anfällig für Schocks, die sowohl von geopolitischer Seite (Ter-<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

5


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

roranschläge, Truppenverluste im Nahen Osten) o<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Finanzmärkten (überbewertete Immobilien-,<br />

Renten- und Aktienmärkte) kommen könnten.<br />

1.2. Zwei prinzipielle Lösungswege: Deflation o<strong>de</strong>r Inflation<br />

Der Wirtschaftspolitik stehen im Kern zwei Wege zur Lösung <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nproblematik offen. In <strong>de</strong>r<br />

ersten Variante lässt die Politik <strong>de</strong>n Zusammenbruch <strong>de</strong>r hoch verschul<strong>de</strong>ten Marktteilnehmer zu. In<br />

einem hoch geleveragten Kreditsystem wie <strong>de</strong>m amerikanischen besteht die Gefahr, dass einzelne<br />

Marktteilnehmer, die For<strong>de</strong>rungsausfälle zu verkraften haben, ebenfalls insolvent wer<strong>de</strong>n. Es kann<br />

also zu einer Deflationsspirale kommen, bei <strong>de</strong>r immer mehr private Schul<strong>de</strong>n wegen Insolvenz ausgebucht<br />

wer<strong>de</strong>n. Da die Giralgeldschöpfung <strong>de</strong>r Banken auf Krediten an <strong>de</strong>n privaten Sektor beruht,<br />

kommt es in diesem Fall zu einem Einbruch <strong>de</strong>r Geldmengen M1-M3 und folgerichtig <strong>de</strong>r Konsumgüterpreise.<br />

Diese Variante durchlitt die amerikanische Volkswirtschaft in <strong>de</strong>r Großen Depression von<br />

1930-1933, als Geldmengen und Konsumgüterpreise um mehr als 25% fielen. Die Zentralbank war<br />

aufgrund <strong>de</strong>s Korsetts <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>standards, das <strong>de</strong>r Emission von Zentralbankgeld enge Grenzen setzte,<br />

zum Zuschauen gezwungen.<br />

8,00%<br />

Realzins in <strong>de</strong>n USA von 1924 bis 1934<br />

6,00%<br />

4,00%<br />

2,00%<br />

0,00%<br />

-2,00%<br />

-4,00%<br />

-6,00%<br />

-8,00%<br />

-10,00%<br />

-12,00%<br />

US-Diskontsatz<br />

US-Inflationsraten (YoY)<br />

01.01.1924<br />

01.07.1924<br />

01.01.1925<br />

01.07.1925<br />

01.01.1926<br />

01.07.1926<br />

01.01.1927<br />

Quelle: National Bureau of Economic Research, Fe<strong>de</strong>ral Reserve Bulletin<br />

Positiver<br />

Realzins<br />

01.07.1927<br />

01.01.1928<br />

01.07.1928<br />

01.01.1929<br />

01.07.1929<br />

01.01.1930<br />

01.07.1930<br />

01.01.1931<br />

01.07.1931<br />

01.01.1932<br />

01.07.1932<br />

01.01.1933<br />

01.07.1933<br />

01.01.1934<br />

01.07.1934<br />

Der große Nachteil <strong>de</strong>r Deflationslösung ist, dass sie auf <strong>de</strong>m Rücken <strong>de</strong>r Schuldner ausgetragen wird.<br />

Da die Leitzinsen nur bis auf die Nulllinie abgesenkt wer<strong>de</strong>n können, ergibt sich bei Konsumgüterpreis<strong>de</strong>flation<br />

ein sehr hoher Realzins, <strong>de</strong>r die Verschuldungsproblematik weiter verschärft. Dadurch<br />

kommt es zu einer Verarmung breiter Schichten und zu einer extremen Umverteilung von unten nach<br />

6


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

oben. Die Folge sind nicht selten soziale Unruhen und die Radikalisierung im politischen Bereich, wie<br />

z.B. in Europa in <strong>de</strong>n dreißiger Jahren <strong>de</strong>s vergangenen Jahrhun<strong>de</strong>rts.<br />

Der Geldpolitik waren in <strong>de</strong>n dreißiger Jahren weitgehend die Hän<strong>de</strong> gebun<strong>de</strong>n. Im Rahmen <strong>de</strong>s sogenannten<br />

zweiten <strong>Gold</strong>standards konnte die Zentralbank zwar mit Leitzinssenkungen versuchen, <strong>de</strong>m<br />

Geschäftsbankensektor Anreize für neue Kreditschöpfung und damit für eine Ausweitung <strong>de</strong>r Geldmengen<br />

M1-M3 zu setzen. Diese Anreize reichten aber nicht aus, um die For<strong>de</strong>rungsausfälle <strong>de</strong>r Geschäftsbanken<br />

und die damit verbun<strong>de</strong>ne Geldmengenkontraktion zu kompensieren. Neues Zentralbankgeld<br />

durfte die US-Notenbank jedoch nur ausgegeben, wenn es durch entsprechen<strong>de</strong> <strong>Gold</strong>bestän<strong>de</strong><br />

ge<strong>de</strong>ckt war. Die für eine inflationäre Gegenbewegung notwendige Ausweitung <strong>de</strong>r Zentralbankgeldmenge<br />

war als wirtschaftspolitischer Ausweg aus <strong>de</strong>r Krise nicht möglich. Basierend auf <strong>de</strong>n<br />

schmerzhaften Erfahrungen <strong>de</strong>r Weltwirtschaftskrise, halten wir es für nahezu ausgeschlossen, dass<br />

die Geldpolitik eine <strong>de</strong>flationäre Entwicklung noch einmal zulassen will. Wir sehen we<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n<br />

USA, noch in Japan o<strong>de</strong>r Europa eine politische Gruppierung, die eine <strong>de</strong>rartige Rosskur verantworten<br />

wollte o<strong>de</strong>r könnte.<br />

Für die Wirtschaftspolitik wesentlich eleganter ist die zweite Variante <strong>de</strong>r Entschuldung. Hier lässt <strong>de</strong>r<br />

Staat <strong>de</strong>n Zusammenbruch großer Schuldner nicht zu. Durch umfangreiche Bail-Out-Programme<br />

wer<strong>de</strong>n die Schul<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Privaten auf das staatliche Schul<strong>de</strong>nbuch genommen. In <strong>de</strong>n USA äußert<br />

sich eine <strong>de</strong>rartige Politik in freizügigen Steuergeschenken an die Bürger, die durch eine staatliche<br />

Kreditaufnahme finanziert wer<strong>de</strong>n. Ein Blick auf die Staatsschul<strong>de</strong>nquote <strong>de</strong>r USA verrät, dass im<br />

historischen Kontext noch viel Spielraum besteht, die Staatsverschuldung weiter auszu<strong>de</strong>hnen. Dem<br />

amerikanischen Fiskus war es nach <strong>de</strong>m Zweiten Weltkrieg vergönnt, sich durch hohe Wachstumsraten<br />

<strong>de</strong>s nominalen Bruttosozialprodukts, je zur Hälfte gespeist durch einen Anstieg <strong>de</strong>s allgemeinen<br />

Preisniveaus und <strong>de</strong>r realen Wirtschaftsleistung, weitgehend zu entschul<strong>de</strong>n. Der Realzins wur<strong>de</strong> trotz<br />

<strong>de</strong>s stürmischen Wachstums zwischen 1945 und 1952 weitgehend im negativen Bereich gehalten.<br />

7


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

25,00%<br />

Realzins in <strong>de</strong>n USA von 1945 bis 1955<br />

20,00%<br />

15,00%<br />

US-Diskontsatz<br />

US-Inflationsraten (YoY)<br />

10,00%<br />

5,00%<br />

0,00%<br />

-5,00%<br />

Negativer<br />

Realzins<br />

01.02.1945<br />

01.07.1945<br />

01.12.1945<br />

01.05.1946<br />

01.10.1946<br />

01.03.1947<br />

01.08.1947<br />

01.01.1948<br />

01.06.1948<br />

01.11.1948<br />

01.04.1949<br />

01.09.1949<br />

15.02.1950<br />

15.07.1950<br />

Quelle: National Bureau of Economic Research, Fe<strong>de</strong>ral Reserve Bulletin<br />

15.12.1950<br />

15.05.1951<br />

15.10.1951<br />

15.03.1952<br />

15.08.1952<br />

15.01.1953<br />

15.06.1953<br />

15.11.1953<br />

15.04.1954<br />

15.09.1954<br />

15.02.1955<br />

15.07.1955<br />

15.12.1955<br />

Die Politik hoher Haushalts<strong>de</strong>fizite wird in <strong>de</strong>n USA flankiert von einer extrem expansiven Geldpolitik.<br />

An<strong>de</strong>rs als in <strong>de</strong>n dreißiger Jahren sind <strong>de</strong>r amerikanischen Notenpresse nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch<br />

<strong>de</strong>s Bretton Wood Systems im Jahre 1973 keine externen Grenzen mehr gesetzt. Heute hat die<br />

amerikanischen Notenbank die Möglichkeit, frisches Zentralbankgeld in Umlauf zu bringen, in<strong>de</strong>m<br />

sie Geschäftsbanken im Rahmen <strong>de</strong>r Offenmarktpolitik o<strong>de</strong>r Nichtbanken Finanztitel abkauft<br />

(Outright Puchases). Dies kann neben Staatsanleihen auch Unternehmensschuldverschreibungen umfassen.<br />

In <strong>de</strong>r mittlerweile berühmt gewor<strong>de</strong>ne Re<strong>de</strong> von Fed-Gouverneur Ben Bernanke vom 21.<br />

November 2002 wur<strong>de</strong> klar ausgedrückt, dass die amerikanische Notenbank dieses Mittel im Extremfall<br />

auch anwen<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Die Geldmengen wür<strong>de</strong>n dann nicht wie bei <strong>de</strong>r Deflationsvariante fallen,<br />

son<strong>de</strong>rn durch die Zentralbank künstlich aufgebläht. Damit ist ziemlich genau die Übersetzung <strong>de</strong>s<br />

lateinischen Wortes "inflare" wie<strong>de</strong>rgegeben. Schnell wachsen<strong>de</strong> Geldmengen stehen einer stagnieren<strong>de</strong>n<br />

realen Wirtschaftsleistung und einem begrenzten Angebot an Rohstoffen gegenüber, <strong>de</strong>r klassische<br />

Fall einer staatlich herbeigeführten Stagflation.<br />

Im Gegensatz zur Deflationsvariante wird im Inflationsfall <strong>de</strong>n Kreditnehmern ein Großteil <strong>de</strong>r realen<br />

Kreditlast genommen, die gleichzeitig <strong>de</strong>m ahnungslosen Besitzer kurz- und langfristiger Spareinlagen<br />

aufgebür<strong>de</strong>t wird. Die Verteilungswirkungen sind somit sozial verträglicher als bei Deflation.<br />

Verlierer einer unerwarteten Inflation sind jedoch auch Lohneinkommensbezieher, da ihre Einkünfte<br />

zumeist nicht schnell genug an die davoneilen<strong>de</strong>n Güterpreise angepasst wer<strong>de</strong>n können. In <strong>de</strong>n USA<br />

wären die Verlierer einer unerwartet hohen Inflation vor allem die ausländischer Halter von langlaufen<strong>de</strong>n<br />

US-Staatsanleihen. Knapp die Hälfte aller ausstehen<strong>de</strong>n Staatsanleihen von etwas über 6 Billionen<br />

US-Dollar befin<strong>de</strong>n sich in ausländischen, vor allem asiatischen Hän<strong>de</strong>n. Die Inflationsvariante<br />

hat <strong>de</strong>n Charme einer marktwirtschaftlichen Lösung <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nproblematik. Zu<strong>de</strong>m kann im Kon-<br />

8


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

trast zur Deflationsvariante niemand die Verantwortung für die Entwertung <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rungstitel in die<br />

Schuhe geschoben wer<strong>de</strong>n. Die Diskussion, ob die Notenbank, <strong>de</strong>r Fiskus, die Lohnfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Gewerkschaften o<strong>de</strong>r die Ölmultis für Inflation verantwortlich sind, ist bis heute nicht abschließend<br />

geklärt.<br />

Neigt sich die Waagschale heute nun mehr auf die Seite <strong>de</strong>r Deflations- o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Inflationsvariante?<br />

Auf <strong>de</strong>n ersten Blick gibt es verblüffen<strong>de</strong> Parallelen zwischen <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r japanischen Finanzmärkte<br />

nach <strong>de</strong>m Platzen <strong>de</strong>r Aktienblase 1990 und <strong>de</strong>r Entwicklung in <strong>de</strong>n USA seit <strong>de</strong>m Jahr<br />

2000. In bei<strong>de</strong>n Fällen konnte eine stark expansive Fiskalpolitik nur ein Strohfeuer bei <strong>de</strong>r Konjunkturentwicklung<br />

bewerkstelligen. In bei<strong>de</strong>n Fällen war <strong>de</strong>m Crash <strong>de</strong>s Aktienmarktes eine Schul<strong>de</strong>nblase<br />

vorausgegangen. Den daraus resultieren<strong>de</strong>n <strong>de</strong>flationären Druck konnte die Notenbanken durch<br />

Leitzinssenkungen gera<strong>de</strong> mal soweit abmil<strong>de</strong>rn, dass noch marginal positive Kerninflationsraten<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n konnten. Und auch das technische Bild <strong>de</strong>r Renditeentwicklung 10-jähriger Staatsanleihen<br />

in Japan vor 10 Jahren im Vergleich mit <strong>de</strong>n USA heute lässt eine Deflation als durchaus möglich<br />

erscheinen.<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04<br />

Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen 1994-2004<br />

Rendite 10-jähriger japanischer Staatsanleihen 1984-2004<br />

Source: DATASTREAM<br />

Quelle: Datastream<br />

Und auch die amerikanische Technologiebörse Nasdaq scheint um zehn Jahre versetzt eine ähnliche<br />

Post-Bubble-Entwicklung zu durchlaufen wie <strong>de</strong>r Nikkei zu Beginn <strong>de</strong>r neunziger Jahre.<br />

9


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

5000<br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

000'S<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

1500<br />

20<br />

1000<br />

15<br />

500<br />

10<br />

1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995<br />

Nasdaq 100 von 1996-2004 (linke Skala)<br />

Nikkei 225 von 1985-1995 (rechte Skala)<br />

Source: DATASTREAM<br />

Quelle: Datastream<br />

Neben diesen Parallelen gibt es aber auch gravieren<strong>de</strong> Unterschie<strong>de</strong> zwischen Japan vor 10 Jahren und<br />

<strong>de</strong>n USA heute. Erstens war die Immobilienblase in Japan noch stärker kreditfinanziert als die Aktienmarktblase<br />

in <strong>de</strong>n USA. Dementsprechend hatte <strong>de</strong>r japanische Bankensektor ein viel größeres<br />

Portfolio notlei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Kredite zu bewältigen als dies in <strong>de</strong>n USA <strong>de</strong>r Fall war. Eine expansive Geldpolitik<br />

<strong>de</strong>r Notenbank konnte <strong>de</strong>swegen vom Geschäftsbankensektor nur schwerlich an die Privatwirtschaft<br />

weitergegeben wer<strong>de</strong>n. Auch hatte die Bank of Japan zu Beginn <strong>de</strong>r neunziger Jahre längst<br />

nicht so aggressiv auf das Platzen <strong>de</strong>r Spekulationsblase reagiert wie dies die amerikanische Notenbank<br />

ab En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2000 getan hat. Die unterschwellige Rivalität zwischen japanischen Finanzministerium<br />

und <strong>de</strong>r nach Unabhängigkeit streben<strong>de</strong>n japanischen Notenbank könnte ein Grund gewesen<br />

sein, warum letztere die Fiskalprogramme <strong>de</strong>r Regierung nicht voll monetisierten. Das amerikanische<br />

Fed hat hingegen die Zentralbankgeldmenge in <strong>de</strong>n letzten Jahren <strong>de</strong>utlich mehr aufgebläht, als<br />

dies durch die reale Wirtschaftsentwicklung gerechtfertigt gewesen wäre. Und Fed-Gouverneur Ben<br />

Bernanke hat ja bereits darauf hingewiesen, dass die amerikanische Notenbank bereit ist, unkonventionelle<br />

Wege <strong>de</strong>r Geldpolitik (Outright Purchases von Finanzassets) zu beschreiten, um eine Entwicklung<br />

à la Japan zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Zu<strong>de</strong>m ist die extrem expansive Politik <strong>de</strong>s amerikanischen Fed im Gegensatz zur Situation Japans<br />

vor 10 Jahren eingebettet in eine weltweit konjunkturfreundliche Wirtschaftspolitik. Der daraus entstan<strong>de</strong>ne<br />

Aufschwung <strong>de</strong>r globalen Konjunktur hat vor allem in einzelnen Schwellenlän<strong>de</strong>rn Knappheiten<br />

bei vielen Rohstoffen erzeugt. Dies hat in vielen Län<strong>de</strong>rn bereits <strong>de</strong>utlich anziehen<strong>de</strong> Kern- und<br />

Gesamtinflationsraten bewirkt. Da die amerikanische Notenbank aus unserer Sicht die Inflationslösung<br />

verfolgt, hat sie auf <strong>de</strong>n Preisanstieg bisher nur zögerlich reagiert. Dadurch ist es <strong>de</strong>r amerikani-<br />

10


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

schen Notenbank in <strong>de</strong>n letzten zwei Jahren gelungen, die Realzinsen am kurzen En<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n negativen<br />

Bereich zu drücken. Der <strong>Gold</strong>preis hat darauf wie in <strong>de</strong>n siebziger Jahren mit einem <strong>de</strong>utlichen<br />

Kursanstieg geantwortet. Warum sollte ein Investor eine Papierwährung halten, die negativ real verzinst<br />

wird, wenn er gleichzeitig <strong>Gold</strong> wählen kann, das langfristig einen Realzins von Null halten<br />

kann?<br />

10%<br />

US-Realzinsen (Fe<strong>de</strong>ral Funds Target Rate minus Inflationsraten) (li. Skala)<br />

Verän<strong>de</strong>rungsraten <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises invertiert (YoY) (rechte Skala)<br />

-150%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

-2%<br />

-4%<br />

-6%<br />

-8%<br />

-10%<br />

01.1971<br />

Quelle: Datastream<br />

04.1972<br />

07.1973<br />

10.1974<br />

01.1976<br />

04.1977<br />

07.1978<br />

10.1979<br />

01.1981<br />

04.1982<br />

07.1983<br />

10.1984<br />

01.1986<br />

04.1987<br />

07.1988<br />

10.1989<br />

01.1991<br />

04.1992<br />

07.1993<br />

10.1994<br />

01.1996<br />

04.1997<br />

07.1998<br />

10.1999<br />

01.2001<br />

04.2002<br />

07.2003<br />

10.2004<br />

1.3. Geldillusion als Voraussetzung <strong>de</strong>r Inflationslösung<br />

-100%<br />

Zweifelsohne kann die US-Zentralbank <strong>de</strong>n Realzins im Geldmarktbereich unmittelbar beeinflussen.<br />

Um jedoch bei langlaufen<strong>de</strong>n Anleihen einen niedrigen o<strong>de</strong>r negativen Realzins zu gewährleisten,<br />

muss die Geldpolitik zwei Ziele gleichzeitig erreichen. Einerseits muss sie in <strong>de</strong>r Lage sein, durch<br />

ausreichen<strong>de</strong> Injektionen von Zentralbankgeld <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Verschuldungssituation und Überkapazitäten<br />

ausgehen<strong>de</strong>n Deflationsdruck zu konterkarieren. Wie oben ausgeführt war die Politik <strong>de</strong>r amerikanischen<br />

Notenbank in dieser Hinsicht „erfolgreich“. Auf allen Finanzmarktsegmenten sehen wir eine<br />

Asset Inflation, die in <strong>de</strong>n letzten 2 Jahren auch <strong>de</strong>n Rohstoffsektor erfasst hat. Damit ist aber nur <strong>de</strong>r<br />

erste Teil <strong>de</strong>r Gleichung, die Erzeugung einer positiven Inflationsrate, gelungen. Für einen niedrigen<br />

Realzins muss die Geldpolitik gleichzeitig verhin<strong>de</strong>rn, dass die Marktteilnehmer Inflation antizipieren<br />

und einen entsprechen<strong>de</strong>n Kurseinbruch am Anleihemarkt auslösen. Die amerikanische Notenbank hat<br />

unserer Ansicht nach ein Interesse daran, dass sich am Anleihemarkt keine rationalen, son<strong>de</strong>rn adaptive<br />

Inflationserwartungen ausbil<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r tatsächlichen Inflationsentwicklung hinterherlaufen. In die<br />

Literatur ist dieses Phänomen unter <strong>de</strong>m Begriff Geldillusion eingegangen.<br />

-50%<br />

0%<br />

50%<br />

100%<br />

150%<br />

11


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Die Inflationserwartungen <strong>de</strong>r Finanzmärkte können am besten an <strong>de</strong>r Break-Even-Inflation inflationsgeschützter<br />

Anleihen (Inflation Linked Bonds) abgelesen wer<strong>de</strong>n. Die Break-Even-Inflation ist die<br />

Inflationsrate, ab <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kauf einer inflationsgeschützten Anleihe gegenüber einer herkömmlichen<br />

Anleihe lohnenswert wird. Ten<strong>de</strong>nziell weist dieser Indikator die Inflationserwartungen zu hoch aus,<br />

da <strong>de</strong>r Markt für inflationsgeschützte Anleihen kaum als repräsentativ für <strong>de</strong>n gesamten Anleihenmarkt<br />

eingestuft wer<strong>de</strong>n kann. Dennoch lag die Break-Even-Inflation zehnjähriger inflationsgeschützter<br />

Anleihen seit 2003 unter <strong>de</strong>r tatsächlichen Inflationsrate. Offensichtlich wer<strong>de</strong>n die aktuellen US-<br />

Inflationsraten von vielen Marktteilnehmern als durch temporäre Effekte nach oben verzerrt wahrgenommen.<br />

Dazu zählt insbeson<strong>de</strong>re, dass <strong>de</strong>r Anstieg <strong>de</strong>r Rohstoffpreise als nicht nachhaltig eingeschätzt<br />

wird.<br />

340<br />

20<br />

320<br />

300<br />

280<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

260<br />

10<br />

240<br />

220<br />

200<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

180<br />

0<br />

77 79 81 83 85 87 89 91 93 95 97 99 01 03<br />

CRB-Rohstoffin<strong>de</strong>x (linke Skala)<br />

US-Inflationsrate (rechte Skala)<br />

US-Leitzinsen (rechte Skala) Source: DATASTREAM<br />

Quelle: Datastream<br />

In vielen Analysen wur<strong>de</strong> die Meinung vertreten, dass insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Anstieg <strong>de</strong>s Rohölpreises wie<br />

eine Besteuerung <strong>de</strong>s Konsums wirke. Da Konsumausgaben für Rohstoffprodukte wie beispielsweise<br />

Benzin erhöht wür<strong>de</strong>n, fehle das Geld an an<strong>de</strong>rer Stelle, wodurch die um Energie und Nahrungsmittel<br />

bereinigten Kernraten und bei pausieren<strong>de</strong>n Rohstoffpreisen mittelfristig auch die Gesamtinflation<br />

zurückgehen wür<strong>de</strong>. Diese Argumentation ignoriert völlig, dass Sekundäreffekte einem ersten Inflationsanstieg<br />

nachfolgen könnten. Insbeson<strong>de</strong>re dann, wenn die US-Zentralbank <strong>de</strong>n Geldmantel sehr<br />

weit für Preisüberwälzungen und Lohnfor<strong>de</strong>rungen geschnei<strong>de</strong>rt hat. Nur einmal in <strong>de</strong>n letzten dreißig<br />

Jahren folgte einem starken Anstieg <strong>de</strong>r Rohstoffpreise nicht ein entsprechen<strong>de</strong>r Anstieg <strong>de</strong>r Inflationsraten.<br />

Das war im Jahre 1994, als die US-Notenbank die Fe<strong>de</strong>ral Funds Target Rate aggressiv<br />

erhöhte und damit Zweitrun<strong>de</strong>neffekte verhin<strong>de</strong>rte. Obwohl die Rohstoffpreise in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

12


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Jahren weitaus stärker gestiegen sind als 1994, hat sich die US-Notenbank aufgrund <strong>de</strong>r unter Kapitel<br />

1.2. angeführter Überlegungen von einem <strong>de</strong>rartigen Verhalten weit entfernt.<br />

Das Fe<strong>de</strong>ral Open Market Committee konnte Inflationserwartungen und Geldillusion vor allem über<br />

drei Instrumente steuern. Das wichtigste war und ist eine relativ steile Zinsstrukturkurve, die durch die<br />

aggressiven Leitzinssenkungen <strong>de</strong>r amerikanischen Notenbank geschaffen wur<strong>de</strong>. Gleichzeitig wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>n Finanzmärkten die Botschaft übermittelt, die Leitzinsen wer<strong>de</strong>n von ihrem unangemessen tiefen<br />

Niveau bis März 2004 gar nicht (Aussage von Fed-Gouverneur William Poole im Spätherbst 2003)<br />

und später in angemessener Weise (measurable pace) heraufgeschleust. Diese Politik setzt Finanzinstituten<br />

und Hedge-Fonds extrem starke Anreize, <strong>de</strong>n Carry zwischen kurzen und langen Anleihen zu<br />

verdienen. Die Zinsdifferenz zwischen kurzen und 10-jährigen Laufzeiten ist in <strong>de</strong>n letzten Monaten<br />

durch erste Leitzinserhöhungen und Kursgewinne langer Anleihen auf rund 2,25% gefallen, liegt aber<br />

immer noch <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m historischen Durchschnitt.<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

8283 8485 8687 888990 91 929394 9596 9798 9900 0102 0304<br />

Verän<strong>de</strong>rungsraten (YoY) reales US-BSP<br />

Zinsdifferenz zwischen 10-jährigen Anleihen und US-Geldmarkt<br />

Source: DATASTREAM<br />

Quelle: Datastream<br />

Das zweite Steuerungsinstrument für Geldillusion waren die wie<strong>de</strong>rholten Hinweise von Fed-<br />

Offiziellen, die Inflationsentwicklung sei unter Kontrolle <strong>de</strong>r Notenbank. Fed-Gouverneur Ben Bernanke<br />

sprach Anfang Mai <strong>de</strong>s Jahres 2003 über das Thema Deflation und erweckte so <strong>de</strong>n Eindruck,<br />

als ob dieses Thema für die amerikanische Notenbank unmittelbar auf <strong>de</strong>r Agenda stün<strong>de</strong>. Zur gleichen<br />

Zeit verhießen sämtliche globale Frühindikatoren und die Aktienmärkte einen sehr starken Aufschwung<br />

<strong>de</strong>r Weltkonjunktur, <strong>de</strong>r dann ja auch eingetreten ist. Unter <strong>de</strong>m Eindruck <strong>de</strong>r Bernanke-<br />

Re<strong>de</strong> entwickelte sich entgegen <strong>de</strong>r zyklischen fundamentalen Perspektive eine Deflationshysterie, die<br />

<strong>de</strong>n 10-Year- und Bund-Future im Mai (!) 2003 auf neue Hochpunkte trieb. Waren die Bondmärkte<br />

13


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

<strong>de</strong>n Aktienmärkten im Jahre 2000 als Frühindikator für <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Konjunkturabschwung noch<br />

überlegen, so galt im Jahr 2003 das Gegenteil. Ein <strong>de</strong>utlicher Hinweis darauf, dass eine expansive<br />

Geldpolitik auch die Anleihemärkte nicht vor spekulativen Blasen verschont. Es zählt zu <strong>de</strong>n seltsamsten<br />

Analogien an <strong>de</strong>n Finanzmärkten, dass nach <strong>de</strong>m Greenspan-Put <strong>de</strong>r Aktienmärkte, die Rentenmärkte<br />

heute einen Bernanke-Put für sich reklamieren. Die amerikanische Notenbank müsse ja<br />

langlaufen<strong>de</strong> Anleihen kaufen, um unkonventionell Zentralbankgeld in Umlauf zu bringen. Dadurch<br />

seien diese Papiere nach unten abgesichert. Welche langfristigen Implikationen das zusätzliche Zentralbankgeld<br />

birgt, wird bei dieser Argumentationslinie außen vor gelassen. Deswegen sehen wir für<br />

<strong>de</strong>n fundamental wi<strong>de</strong>rsinnigen Bernanke-Put ein ähnliches En<strong>de</strong> wie das <strong>de</strong>s Greenspan-Puts voraus.<br />

Das dritte Argument für Geldillusion sind die offiziell veröffentlichten Inflationszahlen. Die Fokussierung<br />

auf Konsumgüterpreise vernachlässigt die extrem hohe Inflation, die sich in einzelnen Asset-<br />

Klassen bereits ergeben hat. So wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r starke Anstieg <strong>de</strong>r Immobilienpreise in <strong>de</strong>n USA bisher<br />

kaum als Inflation wahrgenommen. Viele Menschen wür<strong>de</strong>n aufmerken, wenn sich <strong>de</strong>r Preis für Nahrungsmittel<br />

verdoppeln wür<strong>de</strong>, aber kaum jemand wür<strong>de</strong> vermutlich daran Anstoß nehmen, wenn sich<br />

beispielsweise die Preise für Aktien verdoppeln wür<strong>de</strong>n ohne dass sich die Fundamentaldaten geän<strong>de</strong>rt<br />

haben.<br />

Kritisch zu betrachten sind zwei weitere Aspekte <strong>de</strong>r offiziellen Preismessung. Die hedonische Preismessung<br />

weist insbeson<strong>de</strong>re bei Computertechnologie zu hohe Produktivitätszuwächse aus. Verdreifacht<br />

sich beispielsweise bei gleichbleiben<strong>de</strong>m Verkaufspreis die Rechengeschwindigkeit eines Computers,<br />

so machen uns die US-Statistiker weiß, dass sich <strong>de</strong>r Preis für diesen Computer gedrittelt habe.<br />

Der Nutzen <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n hat sich aber sicherlich nicht in <strong>de</strong>mselben Maße erhöht. Jüngst wur<strong>de</strong> in<br />

einer Studie von Pimco die Ansicht vertreten, dass durch hedonische Ansätze <strong>de</strong>r Preisberechnung die<br />

Inflationsrate in <strong>de</strong>n USA jährlich um etwa 0,3%-0,6% zu tief ausgewiesen wird.<br />

Der zweite Ansatz von <strong>de</strong>r tatsächlichen Inflationsentwicklung abzulenken, ist die Fokussierung <strong>de</strong>r<br />

amerikanischen Geldpolitik auf Kerninflationsraten. Fed-Offizielle haben mehrfach erklärt, dass die<br />

Kernrate <strong>de</strong>r Preise für private Konsumausgaben (core <strong>de</strong>flator for personal consumption expenditures)<br />

einer ihrer wichtigsten Indikatoren zur Einschätzung <strong>de</strong>r Inflationsperspektiven sei. Bei stark<br />

steigen<strong>de</strong>n Rohstoffpreisen gibt diese Größe aber nur einen verhältnismäßig kleinen Ausschnitt <strong>de</strong>r<br />

gesamtwirtschaftlichen Entwicklung wi<strong>de</strong>r.<br />

Der vierte Aspekt für die Entwicklung von Geldillusion in <strong>de</strong>n USA war das Verhalten ausländischer<br />

Notenbanken. Um eine zu schnelle und starke Aufwertung ihrer Währung gegenüber <strong>de</strong>n USA und<br />

China zu verhin<strong>de</strong>rn, haben vor allem japanische offizielle Stellen amerikanische Anleihen erworben<br />

und damit die Kurse am US-Rentenmarkt gestützt. Wenn diese Operationen, wie teilweise in Japan<br />

geschehen, durch Offenmarkttransaktionen sterilisiert wer<strong>de</strong>n, ist die Wirkung auf <strong>de</strong>n Währungspreis<br />

gering. Wird <strong>de</strong>r Geldmengeneffekt <strong>de</strong>r Bond-Käufe hingegen nicht sterilisiert, so vergrößert sich<br />

auch die japanische Zentralbankgeldmenge und damit das weltweite Inflationspotenzial.<br />

14


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

15<br />

13<br />

Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen (linke Skala)<br />

<strong>Gold</strong>preis je Unze in US-Dollar (rechte Skala)<br />

800<br />

700<br />

11<br />

9<br />

7<br />

5<br />

3<br />

1<br />

1925<br />

Quelle: Fed St. Louis, Global Financial Data, Datastream<br />

Geldillusion<br />

1928<br />

1931<br />

1934<br />

1937<br />

1940<br />

1944<br />

1947<br />

1950<br />

1953<br />

1956<br />

1959<br />

1963<br />

1966<br />

1969<br />

1972<br />

1975<br />

1978<br />

1982<br />

1985<br />

1988<br />

1991<br />

1994<br />

Inflation<br />

Deflation<br />

1997<br />

2001<br />

2004<br />

Als wir im November 2002 erstmals publizierten, dass wir ab 2005 eine Entwertung <strong>de</strong>r langlaufen<strong>de</strong>n<br />

Anleihen und dadurch ausgelöst eine Flucht aus Papieranlagen in „hard assets“ erwarten, stan<strong>de</strong>n<br />

wir mit dieser Prognose fast alleine da. Heute hat sich das Meinungsbild gedreht. Die Anlagestrategen<br />

nahezu aller großen Finanzinstitute empfehlen eine kurze Duration für Rentenportfeuilles, da sie die<br />

langlaufen<strong>de</strong>n Anleihen als überbewertet ansehen. Die Blase am Rentenmarkt konnte sich <strong>de</strong>shalb<br />

etwas länger halten, weil viele, die gegenüber ihrer Benchmark „short Duration“ waren, starkem<br />

Druck ausgesetzt sind, diese Position einzu<strong>de</strong>cken. Der Eindruck, technische Käufe könnten <strong>de</strong>n Rentenmarkt<br />

kurzfristig weiter vorantreiben, täuscht jedoch. Die amerikanische Regierung muss aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Haushaltslöcher je<strong>de</strong>s Jahr je nach Konjunkturentwicklung zwischen 250 und 500 Mrd. (!) US-<br />

Dollar neue Anleihen ausgeben. Selbst wenn man unterstellt, dass im Zuge eines Abwertungslaufs im<br />

Währungsbereich rund die Hälfte dieser Summe an ausländische offizielle Stellen abgesetzt wer<strong>de</strong>n<br />

kann, so muss <strong>de</strong>r amerikanische Bankensektor durchschnittlich Anleihen in <strong>de</strong>r Größenordnung von<br />

min<strong>de</strong>stens 150 Mrd. US-Dollar pro Jahr auf das eigene Buch nehmen. Dieses Überangebot an Anleihen<br />

kann nur dann zu hohen Preisen an Dritte abgesetzt wer<strong>de</strong>n, wenn diesen eine relative Knappheit<br />

und Unterinvestition <strong>de</strong>s Marktes suggeriert wird.<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

15


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

1.4. Perspektiven <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises<br />

<strong>Gold</strong> ist trotz <strong>de</strong>s jüngsten Preisanstiegs immer noch unterbewertet. Das E<strong>de</strong>lmetall konnte in allen<br />

Währungsräumen seine Kaufkraft gegenüber Konsumgütern halten. <strong>Gold</strong> fungiert als Geld, das langfristig<br />

einen Realzins von Null erbringt. Vergleicht man die US-Konsumgüterpreise und <strong>Gold</strong> seit<br />

1860, <strong>de</strong>m ersten Zeitpunkt, von <strong>de</strong>m an das National Bureau for Economic Research (NBER) Zeitreihen<br />

liefert, so stellt man fest, dass <strong>Gold</strong> langfristig bei etwa 600-650 US-Dollar fair bewertet wäre.<br />

10000<br />

<strong>Gold</strong> als Versicherung gegen Gel<strong>de</strong>ntwertung (Inflation)<br />

US-Konsumgüterpreise indiziert auf 110<br />

<strong>Gold</strong>preis in USD indiziert auf 110<br />

1000<br />

2. Ölschock<br />

Hedging<br />

650<br />

USD<br />

100<br />

1860<br />

1866<br />

1. Weltkrieg<br />

<strong>Gold</strong>standard I<br />

1872<br />

1878<br />

1884<br />

1890<br />

1896<br />

1902<br />

Quelle: NBER, Global Financial Data<br />

2. Weltkrieg<br />

<strong>Gold</strong>standard II<br />

1908<br />

1914<br />

1920<br />

1926<br />

1932<br />

1938<br />

1944<br />

1950<br />

1956<br />

1. Ölschock<br />

1962<br />

1968<br />

1974<br />

1980<br />

1986<br />

1992<br />

1998<br />

2004<br />

<strong>Gold</strong> kann auf die Preisverän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Konsumgüter erst seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r sechziger Jahre reagieren,<br />

als sich im sogenannten Two-Tier-Market erstmals ein einigermaßen freier Marktpreis bil<strong>de</strong>n konnte.<br />

Die Unterbewertung, die sich bis dahin gegenüber an<strong>de</strong>ren Konsumgütern aufgestaut hatte, entlud sich<br />

in zwei starken Preissprüngen nach <strong>de</strong>m Zusammenbruch <strong>de</strong>s Bretton Wood Systems im Jahre 1973.<br />

Die erste Preisexplosion nach <strong>de</strong>m ersten Ölschock beseitigte die Unterbewertung, die zweite Preisbewegung<br />

nach <strong>de</strong>m zweiten Ölschock 1979 schleu<strong>de</strong>rte <strong>Gold</strong> weit über das damals fundamental<br />

gerechtfertigte Niveau von etwa 200-250 US-Dollar. Konsequenterweise fiel <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis bis Anfang<br />

<strong>de</strong>r neunziger Jahre wie<strong>de</strong>r auf die Entwicklungslinie <strong>de</strong>r Konsumgüterpreise zurück. Mitte <strong>de</strong>r<br />

neunziger Jahre ergab sich eine weitere Son<strong>de</strong>rentwicklung, als die Zentralbanken die <strong>Gold</strong>leihe und<br />

die <strong>Gold</strong>produzenten Hedging ent<strong>de</strong>ckten. Obwohl Inflation und Konjunkturentwicklung eine leichten<br />

Aufwärtstrend nahegelegt haben, tendierte <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis aufgrund von Vorwärtsverkäufen von min<strong>de</strong>stens<br />

zwei Jahresproduktion weiter abwärts. Die partielle Ein<strong>de</strong>ckung dieser Geschäfte (Dehedging),<br />

wie sie ausführlich in <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>studien beschrieben wur<strong>de</strong>, sorgte im Jahr 2001<br />

für die Trendwen<strong>de</strong>. Das Dehedging ist immer noch ein wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>nachfrage.<br />

16


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Im Zuge steigen<strong>de</strong>r Nominalzinsen und einer bis auf wenige Ausnahmen (Barrick) abgeschlossenen<br />

Anpassung <strong>de</strong>r Hedge-Books laufen die Impulse aus dieser Richtung aber aus.<br />

Die europäischen Zentralbanken stehen nach wie vor auf <strong>de</strong>r Verkäuferseite. Das Zentralbankabkommen<br />

von 1999 wur<strong>de</strong> in diesem Frühjahr auf fünf weitere Jahre bis 2009 verlängert, wobei wie von<br />

uns in <strong>de</strong>r zweiten <strong>Gold</strong>studie prognostiziert, eine leichte Erhöhung <strong>de</strong>s Verkaufskontigents auf 500<br />

Tonnen jährlich beschlossen wur<strong>de</strong>. Bis heute sind aber nur Verkaufsabsichten <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen, französischen<br />

und italienischen Notenbank in Höhe von etwa 1.300 Tonnen veröffentlicht wor<strong>de</strong>n. Es bleibt<br />

sehr spannend, ob <strong>de</strong>n genannten Zentralbanken darüber hinausgehen<strong>de</strong> Verkäufe im politischen Prozess<br />

freigegeben wer<strong>de</strong>n. Da <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>markt mit Zentralbankverkäufen von 500 Tonnen per annum<br />

rechnet, wür<strong>de</strong> eine Nichtausschöpfung <strong>de</strong>s Abkommens erhebliches Aufwärtspotenzial für <strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>preis<br />

bergen. Dies wäre auch <strong>de</strong>r Fall, wenn asiatische Zentralbanken aus <strong>de</strong>n riesigen angehäuften<br />

US-Dollar Papierreserven in <strong>Gold</strong> umschichten. Allein China wür<strong>de</strong> am Markt zwei Jahresproduktionen<br />

<strong>Gold</strong> nachfragen, wollte es das Portfoliogewicht <strong>de</strong>s E<strong>de</strong>lmetalls auf 15% anheben. Dies entspräche<br />

in etwa <strong>de</strong>m Anteil von <strong>Gold</strong> an <strong>de</strong>n Währungsreserven <strong>de</strong>r Europäischen Zentralbank. Die Liquidität<br />

<strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>markts reicht für ein <strong>de</strong>rartiges Geschäft nicht aus. Denkbar wäre lediglich ein Block-<br />

Verkauf einer europäischen Zentralbank an eine asiatische Zentralbank, eine Variante, die wir aus<br />

politischen Motiven als äußerst unwahrscheinlich einschätzen. Jedoch könnten kleinere Zentralbanken<br />

wie zuletzt Argentinien auf <strong>de</strong>r Käuferseite auftreten, so dass sich von offizieller Seite in <strong>de</strong>n nächsten<br />

Jahren ten<strong>de</strong>nziell Aufwärtsdruck für <strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>preis ergeben dürfte.<br />

900,00<br />

800,00<br />

700,00<br />

Währungsreserven <strong>de</strong>r Zentralbanken<br />

<strong>Gold</strong> in Mrd. $<br />

Devisen in Mrd. $<br />

Mrd. US$<br />

600,00<br />

500,00<br />

400,00<br />

300,00<br />

200,00<br />

100,00<br />

0,00<br />

US-Dollar:<br />

Euro:<br />

Yen:<br />

Br. Pfund:<br />

An<strong>de</strong>re:<br />

Quelle: Internationaler Währungsfonds<br />

Japan<br />

China<br />

USA<br />

Korea<br />

HongKong<br />

Indien<br />

Deutschland<br />

Russland<br />

Schweiz<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Mexiko<br />

Malaysia<br />

64,8%<br />

14,6%<br />

4,5%<br />

4,4%<br />

11,7%<br />

England<br />

Polen<br />

Tschechien<br />

Saudi-Arabien<br />

Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />

Spanien<br />

Belgien<br />

17


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Aus technischer Perspektive ist die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Frage, ob die große in <strong>de</strong>n Jahren 1995 bis 2004<br />

ausgebil<strong>de</strong>te Untertasse <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises bereits abgeschlossen ist. Auf Basis von Monatsschlusskursen<br />

ist dies nicht ein<strong>de</strong>utig zu beantworten, da sich <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis seit 2004 in <strong>de</strong>r entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Zone zwischen 420 und 430 US-Dollar aufhält. Sollte <strong>Gold</strong> an dieser Wi<strong>de</strong>rstandsmarke scheitern,<br />

wäre technisch auch ein Preisrückgang auf 250 US-Dollar noch <strong>de</strong>nkbar. Allerdings wür<strong>de</strong> dies eine<br />

extreme Deflation voraussetzen, die wir als äußerst unwahrscheinlich (2% Eintrittswahrscheinlichkeit)<br />

betrachten. Eine gemäßigte Deflation nach <strong>de</strong>m „Vorbild“ Japans wür<strong>de</strong> unserer Ansicht nach <strong>de</strong>n<br />

<strong>Gold</strong>markt zwischen 350 und 430 US-Dollar seitwärts pen<strong>de</strong>ln lassen. Auch dieses Szenario erachten<br />

wir als wenig wahrscheinlich (13%). Die aus unserer fundamentalen Sichtweise abgeleitete wahrscheinlichste<br />

Variante (85%) ist, dass mit <strong>de</strong>m Überschreiten <strong>de</strong>r Marke von 420 US-Dollar und <strong>de</strong>m<br />

Pull-Back auf 370 US-Dollar die Untertasse inkl. Henkel abgeschlossen ist. Aus technischer Perspektive<br />

müsste sich in <strong>de</strong>n nächsten 2 Jahren ein Test <strong>de</strong>r alten Hochpunkte zwischen 700 und 800 US-<br />

Dollar anschließen.<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

Inflation: 85%<br />

Mäßige Deflation: 13%<br />

200<br />

Extreme Deflation: 2%<br />

100<br />

20<br />

68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 0204<br />

<strong>Gold</strong> Bullion $/Troy Ounce<br />

Source: DATASTREAM<br />

Quelle: Datastream<br />

Auf Basis von Wochenschlusskursen erhärtet sich dieses Bild. Klar zu erkennen ist, dass <strong>de</strong>r alte Wi<strong>de</strong>rstand<br />

bei 415 US-Dollar aus <strong>de</strong>m Jahr 1996 im Frühjahr 2004 nach oben durchbrochen wur<strong>de</strong>. Der<br />

Pull-Back, <strong>de</strong>r noch einmal zurück auf das Ausbruchsniveau von 2003 führte, ist abgeschlossen. Das<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kaufsignal wäre die Überwindung <strong>de</strong>r 430 US-Dollar Marke. Wir rechnen mit einer<br />

Aufwärtsbewegung <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises innerhalb <strong>de</strong>s eingezeichneten Trendkanals, wobei ein Überschießen<br />

wie zu <strong>de</strong>n Jahresen<strong>de</strong>n 2002 und 2003 durchaus möglich ist.<br />

18


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

440<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

240<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

<strong>Gold</strong> Bullion $/Troy Ounce<br />

Source: DATASTREAM<br />

Quelle: Datastream<br />

In <strong>de</strong>r zweiten <strong>Gold</strong>studie vom Januar 2003 hatten wir ausgeführt, warum wir eine Abwertung <strong>de</strong>s<br />

US-Dollars gegenüber <strong>de</strong>n wichtigsten Währungen als Hauptantriebskraft in <strong>Phase</strong> II <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preisanstiegs<br />

interpretieren. Diese Prognose ist mittlerweile eingetreten. Investoren, die physisches <strong>Gold</strong><br />

erworben haben und diese Position in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren nicht gegen eine Dollarpreisverfall<br />

abgesichert hatten, konnten sich nur über ein beschei<strong>de</strong>nes Kursplus von wenigen Prozent freuen. Wir<br />

glauben, dass Chancen und Risiken <strong>de</strong>s US-Dollars gegenüber Euro und Yen heute wesentlich ausgewogener<br />

sind, als dies vor zwei Jahren <strong>de</strong>r Fall war. Einerseits könnten die USA im Falle einer weiteren<br />

Verschlechterung <strong>de</strong>r Leistungsbilanz protektionistische Maßnahmen ergreifen, was in <strong>de</strong>n USA<br />

die Inflation anheizen wür<strong>de</strong>. Die Folge wären steigen<strong>de</strong> Zinssätze in <strong>de</strong>n USA und fallen<strong>de</strong> Wachstumsraten<br />

in <strong>de</strong>n heutigen Überschusslän<strong>de</strong>rn, eine Ausgangssituation, die durchaus einen stabilen<br />

US-Dollar hervorbringen könnte. Auch die geopolitische Lage und die militärischen Machtverhältnisse<br />

rund um <strong>de</strong>n Globus sprechen nicht in je<strong>de</strong>m Fall für eine Anlage in Yen und Euro. Und drittens,<br />

und das ist langfristig sicher das wichtigste Argument, ist die Verschuldungssituation in Europa und<br />

Japan keineswegs besser als in <strong>de</strong>n USA. In Deutschland haben die privaten Haushalte aufgrund von<br />

Immobilienkrediten nahezu ebenso hohe Verpflichtungen in Relation zu ihrem verfügbaren Einkommen.<br />

Zu<strong>de</strong>m liegt die Staatsschul<strong>de</strong>nquote in einigen europäischen Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m amerikanischen<br />

Wert von rund 60% <strong>de</strong>s BSP. Eine nachhaltige Haushaltskonsolidierung unter das Maastricht<br />

Defizitkriterium von 3% ist in Deutschland nicht abzusehen. Und in Japan gibt es rechnerisch<br />

außer einer handfesten Inflation kaum noch einen Ausweg aus <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>nfalle, in die sich die japanische<br />

Regierung in <strong>de</strong>n letzten Jahren manövriert hat. Dementsprechend muss <strong>de</strong>r Geldpolitik in<br />

bei<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn nach <strong>de</strong>m Vorbild <strong>de</strong>r USA an einem niedrigen Realzins am kurzen En<strong>de</strong> gelegen<br />

sein.<br />

19


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

360 -1.00<br />

340<br />

-0.50<br />

320<br />

0<br />

300<br />

0.50<br />

1.00<br />

280<br />

260<br />

1.50<br />

2.00<br />

240<br />

2.50<br />

220<br />

3.00<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

<strong>Gold</strong>preis in Euro je Unze (linke Skala)<br />

Realzins in Euroland invertiert (rechte Skala)<br />

Source: DATASTREAM<br />

Quelle: Datastream<br />

Im Euroraum ist <strong>de</strong>r Realzins bei kurzen Laufzeiten von knapp 3% Anfang <strong>de</strong>s Jahres 2001 mittlerweile<br />

ebenfalls in <strong>de</strong>n negativen Bereich gesunken. Der <strong>Gold</strong>preis in Euro hatte diese Bewegung bereits<br />

in <strong>de</strong>n Jahren 1999 bis 2002 mit einem steilen Anstieg vorweggenommen und befin<strong>de</strong>t sich momentan<br />

in einer Konsolidierungsphase zwischen 300 und 350 Euro. Aktuell scheint sich ein Ausbruch<br />

über diese Marke vorzubereiten. Wir rechnen langfristig mit einem Euro zwischen 1,14 und 1,3 US-<br />

Dollar. Bei einem <strong>Gold</strong>preisziel von 800 US-Dollar ergibt sich dadurch ein Aufwärtspotenzial <strong>de</strong>s<br />

<strong>Gold</strong>preises in Euro von knapp hun<strong>de</strong>rt Prozent auf 600-650 Euro je <strong>Gold</strong>unze.<br />

Das technische Kaufsignal <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises in Yen ist hingegen bereits erfolgt. Die Wi<strong>de</strong>rstandsmarke<br />

von 44.000 Yen je Feinunze <strong>Gold</strong> konnte in <strong>de</strong>n letzten Wochen genommen wer<strong>de</strong>n. Der <strong>Gold</strong>preis in<br />

Yen markierte ein neues 10-Jahres-Hoch. Dieses starke technische Signal könnte eine signifikante<br />

positive Inflationsrate in Japan und einen dadurch ausgelösten Rückgang <strong>de</strong>s japanischen Realzinses<br />

vorwegnehmen.<br />

20


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 1: <strong>Gold</strong>markt 2005 – <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

000'S<br />

48 -2.00<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

38<br />

-1.50<br />

-1.00<br />

-0.50<br />

0<br />

36<br />

34<br />

32<br />

30<br />

28<br />

0.50<br />

1.00<br />

1.50<br />

2.00<br />

26<br />

2.50<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

<strong>Gold</strong>preis in japanischen Yen pro Unze (linke Skala)<br />

Realzins in Japan invertiert (rechte Skala)<br />

Source: DATASTREAM<br />

Quelle: Datastream<br />

Autor:<br />

Fonds-Vermögensverwaltung/Makro-Research<br />

Markus Mezger<br />

(0711) 180 15 89<br />

markus.mezger@bw-bank.<strong>de</strong><br />

21


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

2. Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

2.1. Kleine <strong>Gold</strong>minen als Übernahmekandidaten<br />

Rohstoffproduzenten unterliegen <strong>de</strong>m Paradox, dass sie durch die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Rohstoffe ihre Geschäftsgrundlage<br />

allmählich unterminieren. Treffen Sie keine Vorsorge, ihre Reserven zu ersetzen, so<br />

sind ihre Vorkommen nach gewisser Zeit erschöpft. Der Fortbestand <strong>de</strong>s Unternehmens ist dann nicht<br />

mehr gesichert. Der einzige Ausweg sind verstärkte Explorationsaufwendungen, um neue große Fel<strong>de</strong>r<br />

zu erschließen. Etablierte <strong>Gold</strong>produzenten stehen dabei vor <strong>de</strong>r Alternative „make or buy“. Eigene<br />

Explorationsanstrengungen konzentrierten sich oft auf die Erweiterung eigener, bereits bestehen<strong>de</strong>r<br />

Fel<strong>de</strong>r.<br />

Für die Ent<strong>de</strong>ckung und Erschließung neuer Fel<strong>de</strong>r hat sich innerhalb <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>minenindustrie eine<br />

Arbeitsteilung herausgebil<strong>de</strong>t. Sogenannte Explorer übernehmen das Risiko geeignete Bohrfel<strong>de</strong>r zu<br />

fin<strong>de</strong>n, während Junior <strong>Gold</strong>minen, die in vielen Fällen aus <strong>de</strong>n Explorationsgesellschaften hervorgegangen<br />

sind, versuchen die Bohrfel<strong>de</strong>r zur Produktionsreife zu bringen. Der Übergang von einer<br />

Explorationsgesellschaft zum Junior <strong>Gold</strong>minenunternehmen vollzieht sich meist während <strong>de</strong>r sogenannten<br />

Ressourcen-Definition. In dieser <strong>Phase</strong> fokussiert sich das Unternehmen nicht mehr auf die<br />

Ent<strong>de</strong>ckung weiterer Fel<strong>de</strong>r, son<strong>de</strong>rn versucht die Qualität eines ent<strong>de</strong>ckten Erzkörpers durch weitere<br />

Bohrungen zu bestimmen. Beim Step-Out-Drilling wird untersucht, ob und inwieweit sich <strong>de</strong>r Erzkörper<br />

innerhalb eines bestimmten Trends in die Breite und in die Tiefe zieht. Beim Infill-Drilling<br />

wird das Bohrmuster verfeinert, um Konsistenz und <strong>Gold</strong>gehalte eines Erzkörpers genauer abzuschätzen.<br />

Im Rahmen einer sogenannten Scoping Studie weisen Junior Bergbaugesellschaften Ressourcen<br />

aus. Das sind <strong>de</strong>finierte Vorkommen, <strong>de</strong>ren wirtschaftliche Gewinnung noch nicht nachgewiesen ist.<br />

Ein Abbau ist wahrscheinlich bei Ressourcen <strong>de</strong>r Kategorie „Measured and Indicated“, für die im<br />

Rahmen einer Vorab-Durchführbarkeitsstudie (Pre-Feasibility Study) die Metallurgie untersucht und<br />

erste Kostenschätzungen für die <strong>Gold</strong>för<strong>de</strong>rung abgegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Autor:<br />

Markus Mezger<br />

(0711) 180 15 89<br />

Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Vorstufe zur Produktion ist aber eine Durchführbarkeitsstudie (Bankable Feasibility<br />

Study), in <strong>de</strong>r das genaue Produktionsverfahren, die Produktionskosten und die Investitionsausgaben<br />

für Infrastruktur und Produktionsanlagen <strong>de</strong>tailliert dargelegt wer<strong>de</strong>n. Der überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r<br />

Ressourcen kann im Rahmen dieser Studie in <strong>de</strong>n Status von nachgewiesenen und mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

wirtschaftlich abbaubaren <strong>Gold</strong>reserven (Proven & Probable Reserves) überführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Durchführbarkeitsstudie ist in aller Regel Voraussetzung um Fremdkapital für eine Projektfinanzierung<br />

zu erhalten. Ist die Finanzierung einer Mine geklärt, beginnt die <strong>Phase</strong> <strong>de</strong>r Anlagenkonstruktion<br />

und die Beantragung <strong>de</strong>r Minenkonzessionen. Je nach Projekt vergehen zwischen Durchführbarkeitsstudie<br />

und Produktionsstart 18-36 Monate.<br />

22


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

<strong>Gold</strong>minensektor Stadium Operative Tätigkeiten Risiko<br />

Seniors Reservenwachstum niedrig<br />

Intermediates Produktion Erzabbau und Verarbeitung<br />

Juniors<br />

Quelle: BMO Nesbitt Burns, BW-Bank<br />

Start-Up<br />

Anlagenkonstruktion<br />

Juniors Infrastruktur-Entwicklung Finanzierung<br />

Engineering<br />

Zulassungen<br />

Prozessoptimierung<br />

Juniors Durchführbarkeitsstudie Investitionsausgaben<br />

(Feasibility Study)<br />

Kostennachweis<br />

Reservennachweis<br />

Engineering<br />

Juniors Vor-Durchführbarkeitsstudie Metallurgie<br />

(Pre-Feasibility Study)<br />

Ressourcen<strong>de</strong>finition<br />

Kostenschätzungen<br />

Scoping Study<br />

Juniors Ressourcen-Definition Infill-Bohrungen<br />

Step Out-Bohrungen<br />

Trenching<br />

Explorer Ressourcen-I<strong>de</strong>ntifikation Bohrungen<br />

Geophysik<br />

Ent<strong>de</strong>ckung<br />

Trenching<br />

Geophysik<br />

Explorer Exploration Frühstadium Geochemie<br />

Geologie<br />

Regionenanalyse<br />

hoch<br />

Bei erfolgreichem Projektverlauf fin<strong>de</strong>t die größte Wertschöpfung für Aktionäre eines <strong>Gold</strong>minenunternehmens<br />

– gemessen am Chance-Risiko-Profil - in <strong>de</strong>r <strong>Phase</strong> zwischen <strong>de</strong>r Durchführbarkeitsstudie<br />

und <strong>de</strong>m Ausweis <strong>de</strong>r ersten Jahresproduktion statt. Gleichzeitig geraten Juniors auch auf <strong>de</strong>n Radarschirm<br />

<strong>de</strong>r großen (Seniors) und mittelgroßen (Intermediates) <strong>Gold</strong>produzenten. Letztere können in<br />

vielen Fällen nur durch Fusionen und Übernahmen hoffen, in die erste Liga <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>produzenten<br />

vorzustoßen und einen Bewertungsaufschlag zu erhalten. Der aktuelle Übernahmepoker um die mittelgroßen<br />

<strong>Gold</strong>- und Silberproduzenten <strong>Gold</strong>en Star, Iamgold, Wheaton River Minerals und Coeur<br />

D’Alene zeigt, dass die Branche in Bewegung bleibt. Wir sind <strong>de</strong>r festen Überzeugung, dass die Konsolidierung<br />

im <strong>Gold</strong>minensektor in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren anhält und dabei zunehmend Juniors als<br />

Übernahmekandidaten wahrgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Voraussetzung für diese Entwicklung ist jedoch, dass Größe und Qualität <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>projekte einen<br />

gewissen Min<strong>de</strong>ststandard einhalten. Als Faustregel hat sich die 3x2-Regel bewährt: die Minen sollen<br />

über ihre Lebensdauer min<strong>de</strong>stens 2 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> produzieren, wobei die Jahresproduktion min<strong>de</strong>stens<br />

200.000 Unzen betragen sollte. Drittens dürfen die direkten För<strong>de</strong>rungskosten (Total Cash<br />

Cost) 200 US-Dollar je Unze <strong>Gold</strong> nicht überschreiten. Die Durchführbarkeitsstudie sollte bereits<br />

vorliegen o<strong>de</strong>r unmittelbar vor <strong>de</strong>m Abschluss stehen und <strong>de</strong>r Start <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>produktion nicht später<br />

23


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

als für das Jahr 2006 geplant sein. Eine Übernahme ist umso wahrscheinlicher, wenn ein Junior nur<br />

über ein einziges Hauptprojekt verfügt, das <strong>de</strong>n Löwenanteil <strong>de</strong>s Nettoinventarwerts (Net Asset Value,<br />

NAV) ausmacht. Darüber hinaus sollten operative Schwierigkeiten das Projekt bis zum jetzigen Zeitpunkt<br />

nicht verzögert haben und sämtliche ernstzunehmen<strong>de</strong>n Rechtsprobleme ausgeräumt sein. Wir<br />

haben eine Auswahl von 10 Aktiengesellschaften getroffen - Alamos <strong>Gold</strong>, Aurizon Mines, Arizona<br />

Star Resources, Bolivar <strong>Gold</strong>, Crystallex, Desert Sun Mining, Minefin<strong>de</strong>rs, Randgold Resources, Red<br />

Back Mining, Yamana <strong>Gold</strong> -, die möglichst viele <strong>de</strong>r genannten Kriterien erfüllen und <strong>de</strong>mentsprechend<br />

als Übernahmekandidaten angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Mit welcher Rendite können Anteilseigner im Falle einer Akquisition rechnen? Analysiert man die<br />

Übernahmeangebote <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit, so liegt die durchschnittliche Prämie gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Schlusskurs vor Bekanntgabe <strong>de</strong>s Übernahmeangebots bei rund 32%. Den größten Aufschlag<br />

bezahlte Placer Dome für Getchell, die mit damaligen Reserven von 6,48 Mio. Unzen und <strong>de</strong>r Hoffnung,<br />

weitere 6 Mio. in kurzer Zeit in diese Kategorie überführen zu können, zu <strong>de</strong>n größten Minen in<br />

Nordamerika avancierte. Keine Prämie hingegen erhielten Aktionäre <strong>de</strong>r Great Central Mines in Australien<br />

bei <strong>de</strong>r Übernahme durch Yandal <strong>Gold</strong>. Grund hierfür waren die von Yandal schon vorher besessenen<br />

Mehrheitsanteile an GCM, die es an<strong>de</strong>ren Bietern nicht ermöglichten, in einen Bieterwettstreit<br />

mit Yandal zu treten (mehrere Aktionäre klagten später erfolgreich dagegen und wur<strong>de</strong>n entschädigt).<br />

Im hinteren Teil <strong>de</strong>s Fel<strong>de</strong>s liegt auch das anfängliche Übernahmeangebot Anglo<strong>Gold</strong>s für<br />

Ashanti (12% über letzten Schlusskurs), das im Zuge <strong>de</strong>s nachfolgen<strong>de</strong>n Bieterwettstreits zwischen<br />

Anglo<strong>Gold</strong> und Randgold, wie bei einigen an<strong>de</strong>ren, noch <strong>de</strong>utlich aufgebessert wur<strong>de</strong>.<br />

Quelle: BW-Bank<br />

Bieter Übernahmeziel Jahr Land<br />

Aufschlag zum<br />

Schlusskurs vor<br />

Übernahmeang.<br />

Relative Wertentwicklung<br />

(1 J.<br />

vor Übernahme)<br />

Placer Dome Getchell <strong>Gold</strong> 1998 USA 113% 37%<br />

Barrick Sutton Resources 1999 Tansania 85% 28%<br />

Homestake Argentina <strong>Gold</strong> 1999 Argentinien 63% 1036%<br />

Kinross <strong>Gold</strong> TVX <strong>Gold</strong> 2002 Brasilien 59% 42%<br />

Glamis <strong>Gold</strong> Francisco <strong>Gold</strong> 2002 Mexiko 42% 101%<br />

Barrick Homestake 2001 USA 31% 16%<br />

Placer Dome Aurion<strong>Gold</strong> 2002 Australien 29% 97%<br />

Newmont Battle Mountain 2001 USA 25% 1%<br />

Anglogold Acacia Resources 1999 Australien 25% 24%<br />

Barrick Arequipa Resources 1996 Peru 23% 1936%<br />

Lihir <strong>Gold</strong> Niugini Mining 1999 Australien 19% 2%<br />

Barrick Pangea <strong>Gold</strong>fields 2000 Tansania 18% 251%<br />

Iamgold Repadre Capital 2002 Ghana 16% 96%<br />

Newmont Normandy 2002 Australien 16% 28%<br />

Harmony Abelle 2003 Australien 14% 91%<br />

Anglo<strong>Gold</strong> Ashanti <strong>Gold</strong>fields 2003 Ghana 12% 59%<br />

Kinross <strong>Gold</strong> Echo Bay Mines 2002 USA 11% -59%<br />

Harmony ARMgold 2003 Südafrika 4% 40%<br />

Yandal <strong>Gold</strong> Great Central Mines 1999 Australien 0% -16%<br />

Durchschnitt 32% 201%<br />

Median 23% 40%<br />

24


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

Die Übernahmeprämie allein reicht aber zur Beurteilung <strong>de</strong>r Frage, ob die Altaktionäre mit <strong>de</strong>m Kauf<br />

von Übernahmekandidaten ein gutes Händchen bewiesen haben, nicht aus. Entschei<strong>de</strong>nd ist vielmehr<br />

die relative Entwicklung <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n Titels in <strong>de</strong>r <strong>Phase</strong> vor Bekanntgabe <strong>de</strong>s Übernahmeangebots<br />

gegenüber einem geeigneten Vergleichsin<strong>de</strong>x. In obiger Tabelle ist die relative Wertentwicklung<br />

<strong>de</strong>r Übernahmeziele gegenüber <strong>de</strong>m FTSE <strong>Gold</strong> Mines in <strong>de</strong>n 12 Monaten vor <strong>de</strong>m Übernahmeangebot<br />

dargestellt. Die meisten Übernahmeziele zeigten bereits hier relative Stärke, was darauf hin<strong>de</strong>utet,<br />

dass <strong>de</strong>r Markt insgeheim ein Kaufangebot antizipiert haben dürfte.<br />

Eine an<strong>de</strong>re Art, um sich <strong>de</strong>m fairen Wert eines Unternehmens zu nähern, ist die Betrachtung <strong>de</strong>s<br />

gezahlten historischen Übernahmepreises je Unze an Reserven bzw. Ressourcen. Ein Unternehmen<br />

kann bereit sein eine höhere Prämie zu bieten, wenn die Aussicht besteht, die Ressourcen- o<strong>de</strong>r Reservenbasis<br />

<strong>de</strong>s Zielunternehmens in naher Zukunft <strong>de</strong>utlich auszubauen.<br />

Bezahlter Preis je Unze<br />

Preis je Unze in US$<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Kurz vor Bekanntgabe Kurz nach Bekanntgabe Bei Abschluss<br />

50<br />

0<br />

Afrika<br />

Australien<br />

Nordamerika<br />

Afrika<br />

Australien<br />

Nordamerika<br />

Afrika<br />

Gesamtresourcen inkl. Reserven<br />

Reserven<br />

Australien<br />

Nordamerika<br />

Ein<strong>de</strong>utig am besten bezahlt (knapp 206 und 66 USD je Unze Reserve bzw. Gesamtressourcen) wur<strong>de</strong>n<br />

die hauptsächlich in Südamerika operieren<strong>de</strong>n Minen. Doch wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r relativ hohe Preis durch<br />

eine starke Bruttomarge gerechtfertigt. Schlusslicht Afrika wird <strong>de</strong>utlich beeinflusst von <strong>de</strong>r Übernahme<br />

Ashantis durch Anglo<strong>Gold</strong>. Ashanti wur<strong>de</strong> aufgrund <strong>de</strong>r gravieren<strong>de</strong>n Hedge-Book Probleme,<br />

die sich infolge <strong>de</strong>s Preissprungs nach <strong>de</strong>m ersten Zentralbankabkommen (Washington Agreement)<br />

ergeben hatten, mit einem <strong>de</strong>utlichen Bewertungsabschlag zu an<strong>de</strong>ren Senior <strong>Gold</strong>produzenten gehan<strong>de</strong>lt.<br />

Die relativ günstige Bewertung war die Hauptursache, dass später Randgold in <strong>de</strong>n Bieterwettstreit<br />

mit Anglo<strong>Gold</strong> eingetreten ist.<br />

25


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

Entschei<strong>de</strong>nd für einen Übernehmer ist jedoch nicht <strong>de</strong>r absolut pro Reserveunze gezahlte Übernahmepreis,<br />

son<strong>de</strong>rn die Frage, ob die Reserven mit einem Auf- o<strong>de</strong>r Abschlag zum Net Asset Value<br />

erworben wur<strong>de</strong>n. Eine grobe Indikation dafür liefert die Bruttomarge <strong>de</strong>s Übernahmezieles, die sich<br />

aus <strong>de</strong>m <strong>Gold</strong>preis bei Übernahme abzüglich <strong>de</strong>n Produktionskosten (Total Cash Cost) errechnet.<br />

Nach diesem Maßstab bezahlte Placer Dome auf die relativ kleine Bruttomarge von Aurion<strong>Gold</strong> (32<br />

US-Dollar) die größte Prämie von rund 150 US-Dollar. Diese hohe Prämie lässt sich durch strategische<br />

Diversifikation <strong>de</strong>s Placer Dome Portfeuilles durch australische Minenassets und Synergieeffekte<br />

in einigen Regionen sowie <strong>de</strong>n zähen und langandauern<strong>de</strong>n Bieterwettkampf mit Anglo<strong>Gold</strong> erklären.<br />

Einen <strong>de</strong>utlichen Abschlag konnte Anglo<strong>Gold</strong> bei Ashanti (s.o.) erzielen.<br />

Ziel Bieter Jahr Land<br />

Preis je Oz Bruttomarge<br />

Reserve in USD*<br />

Prämie<br />

Echo Bay Mines Kinross <strong>Gold</strong> 2002 USA 189 85 105<br />

Aurion<strong>Gold</strong> Placer Dome 2002 Australien 182 32 150<br />

Getchell <strong>Gold</strong> Placer Dome 1998 USA 167 N/A N/A<br />

Acacia Resources Anglogold 1999 Australien 144 89 55<br />

Repadre Capital Iamgold 2002 Ghana 128 N/A N/A<br />

Niugini Mining Lihir <strong>Gold</strong> 1999 Australien 118 106 12<br />

Homestake Barrick 2001 USA 110 98 12<br />

TVX <strong>Gold</strong> Kinross <strong>Gold</strong> 2002 Brasilien 93 144 -51<br />

ARM <strong>Gold</strong> Harmony 2003 Südafrika 93 83 10<br />

Sutton Resources Barrick 1999 Tansania 91 122 -32<br />

Normandy Newmont 2002 Australien 75 -19 94<br />

<strong>Gold</strong> Fields Norilsk Nickel 2004 Südafrika 69 113 -44<br />

Francisco <strong>Gold</strong> Glamis <strong>Gold</strong> 2002 Mexiko 68 148 -80<br />

Agnew / St Ives <strong>Gold</strong> Fields 2001 Australien 60 108 -48<br />

Battle Mountain Newmont 2001 USA 56 122 -66<br />

Great Central Mines Yandal <strong>Gold</strong> 1999 Australien 54 N/A N/A<br />

Ashanti <strong>Gold</strong>fields Anglo<strong>Gold</strong> 2003 Ghana 37 132 -95<br />

Durchschnitt 99 97 2<br />

Quelle: BW Bank AG<br />

Die höchsten Bruttomargen wiesen zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Übernahme TVX <strong>Gold</strong> und Sutton Resources<br />

auf. In bei<strong>de</strong>n Fällen konnten die Bieter noch einen Abschlag zum Net Asset Value <strong>de</strong>r Übernahmeziele<br />

realisieren, obwohl bei<strong>de</strong> Gesellschaften sowohl vor als auch nach Bekanntgabe <strong>de</strong>s Übernahmeangebots<br />

eine stark überdurchschnittliche Wertentwicklung zum FTSE <strong>Gold</strong>mines zeigten.<br />

2.2. Bewertungsvergleich zwischen Junior <strong>Gold</strong>minen und<br />

Intermediate Produzenten<br />

Die fundamentale Bewertung von Rohstoffproduzenten erfor<strong>de</strong>rt eine unterschiedliche Herangehensweise<br />

im Vergleich zu Industrieunternehmen aus an<strong>de</strong>ren Branchen. Der <strong>Gold</strong>markt kommt <strong>de</strong>m wirtschaftswissenschaftlichen<br />

I<strong>de</strong>albild eines vollkommenen Polypols sehr nahe. Alle Produzenten stellen<br />

26


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

ein einheitliches, homogenes Produkt - <strong>Gold</strong> - her. Eine große Zahl von <strong>Gold</strong>produzenten verhin<strong>de</strong>rt,<br />

dass ein einzelner Anbieter durch Drosselung seiner Produktion einen höheren <strong>Gold</strong>preis diktieren<br />

kann. <strong>Gold</strong>produzenten sind somit reine Preisnehmer. Insofern vereinfacht sich im Vergleich zu Industriewerten<br />

die Analyse, da die Marktstellung, das Produkt-Portfolio o<strong>de</strong>r die Produkt-Pipeline<br />

keine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Einflussfaktoren für das Anlageurteil darstellen. Ein zweiter wesentlicher Unterschied<br />

besteht darin, dass <strong>de</strong>r Unternehmenswert weniger aus <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Gewinnentwicklung,<br />

als vielmehr aus <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r Substanz, also <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>reserven, hergeleitet wird. Damit greifen<br />

die bei <strong>de</strong>n Standardaktien gebräuchlichen Bewertungsverfahren wie Gewinnwachstum, Kurs-<br />

Gewinn-Verhältnis o<strong>de</strong>r Price-Earnings-Growth-Ratio relativ wenig bei <strong>de</strong>r Beurteilung von <strong>Gold</strong>produzenten.<br />

Das gebräuchlichste Maß für <strong>de</strong>n Substanzwert eines <strong>Gold</strong>produzenten ist <strong>de</strong>r Nettoinventarwert<br />

(Net Asset Value, NAV) <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>reserven.<br />

Der NAV besteht im Wesentlichen aus <strong>de</strong>m erwarteten Cash-Flow je Reserven-Unze (<strong>Gold</strong>preis bei<br />

Verkauf abzgl. direkter För<strong>de</strong>rkosten, Amortisationen, Steuern) und <strong>de</strong>m Nettoumlaufvermögen<br />

(Working Capital) abzüglich <strong>de</strong>r langfristigen Verbindlichkeiten (Long Term Debt). Der NAV wird<br />

häufig im Verhältnis zur Marktkapitalisierung eines <strong>Gold</strong>produzenten verwen<strong>de</strong>t: Liegt diese über<br />

<strong>de</strong>m NAV, so spricht man von einer NAV Premium (Aufschlag), ansonsten von einem NAV Discount<br />

(Abschlag).<br />

Ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Faktor für diese Relation ist die Größe und die Marktliquidität eines Unternehmens.<br />

Viele breit gestreute US-Aktienfonds bil<strong>de</strong>n ihr Exposure zu <strong>Gold</strong> über die Marktführer unter<br />

<strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>produzenten ab. Die großen Gesellschaften wie Newmont, Barrick, Placer Dome, Anglo<strong>Gold</strong><br />

o<strong>de</strong>r <strong>Gold</strong> Fields haben zu<strong>de</strong>m ein sehr hohes Gewicht in <strong>de</strong>n wichtigsten <strong>Gold</strong>minenindizes (FTSE<br />

<strong>Gold</strong>mines, Amex <strong>Gold</strong> Bugs, Phila<strong>de</strong>lphia <strong>Gold</strong>-/Silver In<strong>de</strong>x). Außer<strong>de</strong>m sind viele Anleger bereit,<br />

für <strong>Gold</strong>produzenten, die einen Track Record für die erfolgreiche Replatzierung ihrer <strong>Gold</strong>reserven<br />

über viele Jahre vorweisen können, einen Bewertungsaufschlag zu zahlen. Wie gravierend die Bewertungsunterschie<strong>de</strong><br />

zwischen Junior <strong>Gold</strong>produzenten und Intermediates (<strong>Gold</strong>produktion zwischen<br />

300.000 und 600.000 Oz) <strong>de</strong>rzeit am Markt ausgeprägt sind, zeigt die Grafik auf <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Seite.<br />

Die Aktien <strong>de</strong>s BW Bank Junior Miners Zertifikates notieren mit einem durchschnittlichen Abschlag<br />

von 42% auf ihren NAV, wohingegen für Intermediate Produzenten ein Aufschlag von 20% bezahlt<br />

wird. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Marktteilnehmer sich <strong>de</strong>rzeit sehr abwartend verhalten,<br />

ob die Juniors durch die Aufnahme <strong>de</strong>r Produktion bei neuen Minen wirklich in die Liga <strong>de</strong>r Intermediates<br />

vorstoßen können. Je näher die Minen jedoch an die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r ersten Unze <strong>Gold</strong> gelangen,<br />

<strong>de</strong>sto weniger ist <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeitige Bewertungsabschlag gerechtfertigt, wodurch sich erhebliches Kurspotenzial<br />

für die Juniors ergibt.<br />

27


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

NAV - Bewertungsabschlag <strong>de</strong>r Juniors gegenüber <strong>de</strong>n Intermediates<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

-20%<br />

-40%<br />

-60%<br />

-80%<br />

-100%<br />

<strong>Gold</strong>corp<br />

Agnico-Eagle<br />

Meridian <strong>Gold</strong><br />

Glamis <strong>Gold</strong><br />

Iamgold<br />

Wheaton River<br />

INTERMEDIATES<br />

<strong>Gold</strong>en Star<br />

Cambior<br />

Bema<br />

Durchschnitt<br />

Intermediates<br />

Lihir <strong>Gold</strong> (ADR)<br />

20%<br />

-42%<br />

Red Back<br />

Durchschnitt<br />

Juniors<br />

Randgold Res.<br />

Alamos <strong>Gold</strong><br />

Crystallex<br />

JUNIORS<br />

Minefin<strong>de</strong>rs<br />

Yamana <strong>Gold</strong><br />

Bolivar <strong>Gold</strong><br />

Aurizon Mines<br />

Desert Sun<br />

Arizona Star<br />

Quelle: BW-Bank, BMO Nesbitt Burns<br />

Allein durch die Angleichung <strong>de</strong>r Bewertungen ergibt sich nach unserem Mo<strong>de</strong>ll ein durchschnittliches<br />

Kurspotenzial von 103% für die Aktien <strong>de</strong>s BW Bank Junior Miners Zertifikat. Rein rechnerisch<br />

sind die Renditeerwartungen bei Arizona Star am größten. Hier ist jedoch ein erfolgreicher Verlauf<br />

<strong>de</strong>s Minenprojektes Cerro Casale, an <strong>de</strong>m Arizona mit 25% beteiligt ist, auch mit <strong>de</strong>n größten Unsicherheiten<br />

behaftet. Die Produktionsentscheidung liegt in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n von Placer Dome, die sich<br />

bisher verhalten zur Finanzierung <strong>de</strong>r notwendigen Kapitalausgaben von über 1,6 Mrd. US-Dollar<br />

inkl. <strong>de</strong>r notwendigen Absicherungsgeschäfte bei <strong>Gold</strong> und Kupfer geäußert haben. Am an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s Spektrums fin<strong>de</strong>t sich Randgold wie<strong>de</strong>r. Randgold ist bereits heute wie ein mittlerer <strong>Gold</strong>produzent<br />

bewertet, da die Gesellschaft einen 40%-Anteil an <strong>de</strong>r Morila-Mine hält, die bereits seit Jahren<br />

eine mittelgroße <strong>Gold</strong>produktion vorweisen kann. Das anstehen<strong>de</strong> neue Projekt Loulou scheint damit<br />

teilweise schon im Kurs berücksichtigt zu sein. An bei<strong>de</strong>n Beispielen wird <strong>de</strong>utlich, dass ein höheres<br />

Kurspotenzial mit größeren operativen Risiken verbun<strong>de</strong>n ist.<br />

28


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

300%<br />

NAV - Aufholpotenzial <strong>de</strong>r Juniors gegenüber <strong>de</strong>n Intermediates<br />

250%<br />

234% 238%<br />

Potenzial in Prozent<br />

200%<br />

150%<br />

100%<br />

Durchschnitt<br />

96%<br />

107%<br />

184%<br />

66%<br />

74%<br />

50%<br />

22%<br />

0%<br />

1%<br />

Red Back<br />

10%<br />

Randgold<br />

Res.<br />

Alamos<br />

<strong>Gold</strong><br />

Crystallex Bolivar <strong>Gold</strong> Yamana<br />

<strong>Gold</strong><br />

Minefin<strong>de</strong>rs<br />

Aurizon<br />

Mines<br />

Desert Sun<br />

Arizona Star<br />

Unternehmen<br />

Quelle: BW-Bank<br />

Ein weiteres Kriterium, das für ein Investment in "junge" <strong>Gold</strong>produzenten spricht, ist ihre beson<strong>de</strong>re<br />

Sensibilität gegenüber <strong>de</strong>m <strong>Gold</strong>preis. Da die Unternehmen bei <strong>de</strong>r Ressourcen<strong>de</strong>finition oftmals<br />

konservative Schätzungen über die zukünftige <strong>Gold</strong>preisentwicklung annehmen, wird ein Teil <strong>de</strong>s<br />

e<strong>de</strong>lmetallhaltigen Erzes nicht als Reserven eingestuft. Steigt <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis nachhaltig an, können<br />

zusätzliche Reserven ausgewiesen wer<strong>de</strong>n. Da zu<strong>de</strong>m auch <strong>de</strong>r Gewinn je geför<strong>de</strong>rter Unze ansteigt,<br />

erhöht sich <strong>de</strong>r Net Asset Value quasi in doppelter Hinsicht.<br />

Kurs in CAD 0% NAV bei NAV 0% NAV bei Sensitivität<br />

Kürzel (30.09.2004) $400/Oz. Premium $450/Oz. NAV<br />

Alamos <strong>Gold</strong> AGI 3,15 3,83 -18% 5,19 36%<br />

Arizona Star Resources AZS 5,15 17,42 -70% 24,90 43%<br />

Aurizon Mines ARZ 1,40 3,97 -65% 4,93 24%<br />

Bolivar <strong>Gold</strong> BGC 1,71 2,97 -42% 3,28 10%<br />

Crystallex KRY 4,21 7,00 -40% 9,13 30%<br />

Desert Sun Mining DSM 1,40 4,67 -70% 6,02 29%<br />

Minefin<strong>de</strong>rs MFL 8,70 18,01 -52% 22,55 25%<br />

Randgold Resources GOLD 9,86 10,88 -9% 13,39 23%<br />

Red Back Mining RBI 1,80 1,82 -1% 2,41 32%<br />

Yamana <strong>Gold</strong> YRI 3,25 6,36 -49% 9,41 48%<br />

Durchschnitt Juniors<br />

Durchschnitt Intermediates<br />

30%<br />

16%<br />

Quelle: BW Bank, BMO Nesbit Burns<br />

Die Tabelle zeigt, dass sich <strong>de</strong>r NAV <strong>de</strong>r Junior <strong>Gold</strong>produzenten bei einem Anstieg <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises<br />

von $400 auf $450 um durchschnittlich 30% erhöht, während <strong>de</strong>r NAV bei mittelgroßen Produzenten<br />

mit 16% eine <strong>de</strong>utlich geringere <strong>Gold</strong>preissensitivität aufweist. Dabei liegen die Steigerungsraten <strong>de</strong>s<br />

NAV <strong>de</strong>r im Zertifikat vertretenen <strong>Gold</strong>minen, mit Ausnahme Bolivars, <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>m Schnitt <strong>de</strong>r<br />

29


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

Intermediates. Investoren, die einen hohen Leverage zum <strong>Gold</strong>preis suchen, sollten ihre Engagements<br />

also vorwiegend bei Junior <strong>Gold</strong>minen platzieren. Im umgekehrten Fall wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r faire Wert <strong>de</strong>r<br />

<strong>Gold</strong>reserven bei Junior Produzenten natürlich stärker unter einem Verfall <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises lei<strong>de</strong>n als<br />

bei <strong>de</strong>n Intermediates. In diesem Falle könnten viele Juniors ihre Minen nur unter enormen finanziellen<br />

Anstrengungen zur Produktionsreife bringen.<br />

Neben <strong>de</strong>r Relation Net Asset Value zu Marktpreis kann auch das Preis/Cash-Flow – Verhältnis zur<br />

erwarteten Lebensdauer für die relative Bewertung von <strong>Gold</strong>minen herangezogen wer<strong>de</strong>n. Je länger<br />

die Lebensdauer <strong>de</strong>r Mine, <strong>de</strong>sto höher dürfte das Preis/Cash-Flow – Verhältnis sein, da dann Gewinne<br />

über einen längeren Zeitraum erwirtschaftet wer<strong>de</strong>n. Auch nach diesem Kriterium bestehen signifikante<br />

Bewertungsdifferenzen. Den Junior-Produzenten wird trotz durchschnittlich längerer Minenlebensdauer<br />

ein geringeres Preis/Cash-Flow-Verhältnis zugebilligt.<br />

Price/Cash Flow zu Lebensdauer<br />

30<br />

Bema<br />

Price/Cash Flow 2006/2007<br />

25<br />

20<br />

15<br />

DURCHSCHNITT<br />

INTERMEDIATES<br />

Glamis<br />

<strong>Gold</strong>corp<br />

Meridian<br />

Agnico Eagle<br />

<strong>Gold</strong>en Star<br />

Iamgold Wheaton<br />

10<br />

Cambior<br />

Minefin<strong>de</strong>rs<br />

Crystallex<br />

Alamos Yamana<br />

5<br />

DURCHSCHNITT<br />

Randgold Bolivar<br />

Desert Sun<br />

JUNIORS<br />

Red Back<br />

Aurizon<br />

Arizona Star<br />

0<br />

2 4 6 8 10 12 14 16 18 20<br />

Lebensdauer in Jahren<br />

Juniors Intermediates Linear (Juniors) Linear (Intermediates)<br />

Quelle: BW-Bank<br />

Die Kurve <strong>de</strong>r Intermediates verläuft be<strong>de</strong>utend steiler als die <strong>de</strong>r Juniors und <strong>de</strong>utet damit <strong>de</strong>ren<br />

höhere Bewertung an. Durch Aggregation <strong>de</strong>r Einzelwerte erhält man das durchschnittliche<br />

Preis/Cash-Flow– Verhältnis für bei<strong>de</strong> Vergleichsgruppen. Dieses liegt für die Juniors im zweiten Jahr<br />

nach Produktionsbeginn bei etwa 5, während die Intermediates mit <strong>de</strong>m Faktor 16 gehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />

Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die hohe Bewertung von Bema <strong>Gold</strong> <strong>de</strong>n Durchschnitt um<br />

etwa 1,5 Punkte nach oben beeinflusst. Bei Bema ist in <strong>de</strong>r Cash-Flow Schätzung für 2006 das Kupol-<br />

Projekt in Russland nicht berücksichtigt. Kupol ist mit relativ hochgradigen Ressourcen von zuletzt<br />

über 6 Mio. Unzen eines <strong>de</strong>r größten und profitabelsten <strong>Gold</strong>projekte <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit.<br />

Sollte Kupol bis 2006 in Produktion kommen, dürfte das Preis/Cash-Flow-Verhältnis <strong>de</strong>r Intermediates<br />

unter die Marke von 13 fallen. Mit einem durchschnittlichen Wert von über 12 Jahren verfügen die<br />

Lihir<br />

30


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

Juniors über eine um etwa 2 Jahre längere Lebensdauer als die Intermediates. Dies dürfte vor allem<br />

auf die geringere Jahresproduktionsrate zurückzuführen sein.<br />

2.3. Historische Kursentwicklungen<br />

In <strong>de</strong>r unten stehen<strong>de</strong>n Grafik ist die Kursentwicklung <strong>de</strong>r nach Marktkapitalisierung 20 größten<br />

<strong>Gold</strong>produzenten <strong>de</strong>s Jahres 1999 dargestellt. Die zehn größten Unternehmen bil<strong>de</strong>ten die erste Gruppe<br />

<strong>de</strong>r Senior Produzenten, die Unternehmen <strong>de</strong>r Ränge 11 – 20 wur<strong>de</strong>n in die zweite Gruppe <strong>de</strong>r<br />

Intermediate Produzenten eingeteilt.<br />

500%<br />

450%<br />

400%<br />

350%<br />

300%<br />

250%<br />

200%<br />

150%<br />

100%<br />

50%<br />

0%<br />

31.12.1999<br />

31.03.2000<br />

Quelle: BW-Bank, Datastream<br />

Performancevergleich nach Marktkapitalisierung<br />

Senior Produzenten 1-10 (linke Skala)<br />

Intermediate Produzenten 11-20 (linke Skala)<br />

<strong>Gold</strong> Bullion $/Troy ounce (rechte Skala)<br />

30.06.2000<br />

30.09.2000<br />

31.12.2000<br />

31.03.2001<br />

30.06.2001<br />

30.09.2001<br />

31.12.2001<br />

31.03.2002<br />

30.06.2002<br />

30.09.2002<br />

31.12.2002<br />

31.03.2003<br />

30.06.2003<br />

30.09.2003<br />

31.12.2003<br />

31.03.2004<br />

30.06.2004<br />

So lange sich <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis in <strong>de</strong>n Jahren 1999 bis 2001 noch leicht abschwächte, war nahezu ein<br />

Gleichlauf bei<strong>de</strong>r Vergleichsgruppen zu beobachten. Mit <strong>de</strong>m <strong>Gold</strong>preisanstieg in <strong>de</strong>r zweiten Jahreshälfte<br />

2001 "erarbeiteten" sich die kleineren Unternehmen einen Renditevorsprung von nahezu 200%.<br />

Dies ver<strong>de</strong>utlicht, dass die Sensitivität dieser Aktien gegenüber einem Kursanstieg <strong>de</strong>s gelben E<strong>de</strong>lmetalls<br />

be<strong>de</strong>utend höher liegt als bei <strong>de</strong>n großen Werten. Hätte man zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 2000 einen<br />

Betrag von $1000 in die Intermediates investiert, wären daraus bis zum 30.08.2004 etwa $3750 gewor<strong>de</strong>n,<br />

bei <strong>de</strong>r gleichen Investition in die zehn größten Werte dagegen nur $1800.<br />

490<br />

440<br />

390<br />

340<br />

290<br />

240<br />

31


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

Noch besser als die Intermediates haben sich im gleichen Zeitraum die Junior Produzenten geschlagen,<br />

die FTSE <strong>Gold</strong> Mines und <strong>de</strong>n nordamerikanischen Amex <strong>Gold</strong> Bugs weit hinter sich lassen<br />

konnten.<br />

1000%<br />

Zuürckgerechnete Performance <strong>de</strong>s Zertifikates zum Vergleichsin<strong>de</strong>x<br />

900%<br />

800%<br />

700%<br />

BW Bank Junior Miners Zertifikat<br />

FTSE <strong>Gold</strong> Mines Aktienin<strong>de</strong>x<br />

Amex <strong>Gold</strong> Bugs Aktienin<strong>de</strong>x<br />

600%<br />

500%<br />

400%<br />

300%<br />

200%<br />

100%<br />

0%<br />

31.08.2001<br />

30.11.2001<br />

28.02.2002<br />

31.05.2002<br />

31.08.2002<br />

30.11.2002<br />

28.02.2003<br />

31.05.2003<br />

31.08.2003<br />

30.11.2003<br />

29.02.2004<br />

31.05.2004<br />

Quelle: BW-Bank, Datastream<br />

In <strong>de</strong>n letzten Jahren schwingen die Junior <strong>Gold</strong>minen auch immer stärker mit <strong>de</strong>n Bewegungen von<br />

<strong>Gold</strong>minenindizes mit. Die relative Schwingungsintensität einer Aktie zu einem Vergleichsin<strong>de</strong>x wird<br />

üblicherweise mit <strong>de</strong>m Betafaktor angegeben.<br />

1,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

Rollieren<strong>de</strong>s 250 Tage Beta BW Bank Junior Zertifikat<br />

(zurückgerechnet)<br />

FTSE <strong>Gold</strong> Mines Aktienin<strong>de</strong>x<br />

2000<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

01.01.2001<br />

01.04.2001<br />

01.07.2001<br />

01.10.2001<br />

01.01.2002<br />

01.04.2002<br />

01.07.2002<br />

01.10.2002<br />

01.01.2003<br />

01.04.2003<br />

01.07.2003<br />

01.10.2003<br />

01.01.2004<br />

01.04.2004<br />

01.07.2004<br />

32


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

Je höher das Beta, umso größer ist auch das Risiko starker Kursausschläge. Ein Beta von 2 be<strong>de</strong>utet<br />

also, dass sich bei einer Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s In<strong>de</strong>x um 1% das betrachtete Wertpapier um 2% bewegt.<br />

Liegt dagegen ein Beta von 0,5 vor, so än<strong>de</strong>rt sich <strong>de</strong>r Kurs <strong>de</strong>s Wertpapiers bei einer In<strong>de</strong>x-<br />

Schwankung von 1% nur halb so stark.<br />

Der Aktienkorb <strong>de</strong>s BW Bank Junior Miners Zertifikates wies zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 2001 ein vergleichsweise<br />

geringes Beta von 0,32 zum FTSE <strong>Gold</strong> Mines aus, d.h. er bewegte sich nahezu unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s Gesamtmarktes. Im Zuge <strong>de</strong>r sich abzeichnen<strong>de</strong>n Hausse stieg das<br />

Beta mit leichter Verzögerung, aber <strong>de</strong>nnoch stetig an. Dies lässt darauf schließen, dass die kleineren<br />

Unternehmen zunehmen<strong>de</strong> Beachtung unter <strong>de</strong>n Investoren fan<strong>de</strong>n. Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>utlich wur<strong>de</strong> dies im<br />

Spätsommer 2003, als erst in <strong>de</strong>r letzten steilen Aufwärtsphase die kleinen <strong>Gold</strong>unternehmen von<br />

einer breiteren Anlegerschar ent<strong>de</strong>ckt wur<strong>de</strong>n. Seit Beginn diesen Jahres nehmen die Juniors die<br />

Marktschwankungen mit einem Beta um 1 voll mit.<br />

Wertentwicklung <strong>de</strong>r Käufer von Minen und organisch wachsen<strong>de</strong>n Minen vor<br />

Produktionsstart gegenüber <strong>de</strong>m FTSE <strong>Gold</strong>minenin<strong>de</strong>x<br />

220%<br />

Durch die Übernahme einer bereits<br />

produzieren<strong>de</strong>n Mine wer<strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>en<br />

Star und Eldorado zu Produzenten<br />

Meridian, Lihir und Bema<br />

nehmen ihre eigenständig fertig<br />

gestellten Minen in Betrieb.<br />

Entwicklung in Prozent<br />

170%<br />

120%<br />

70%<br />

20%<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Wochen<br />

MERIDIAN GOLD LIHIR GOLD BEMA GOLD<br />

GOLDEN STAR RESOURCES ELDORADO GOLD<br />

Quelle: BW-Bank, Datastream<br />

Quelle: Datastream, eigene Berechnungen<br />

Analysiert man die relative historische Performance einzelner ausgewählter Juniors gegenüber <strong>de</strong>m<br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines, stellt sich eine <strong>de</strong>utliche Besserentwicklung in <strong>de</strong>n 2 Jahren vor Produktionsstart<br />

heraus. Diese „relative Stärke“ ließ sich beeindruckend an Bema, Lihir und Meridian ablesen, die<br />

eigene Minenprojekte in Produktion bringen konnten. Speziell im letzten halben Jahr vor Produktionsstart<br />

konnten diese Gesellschaften mehr als 50 Prozent gegenüber <strong>de</strong>m FTSE <strong>Gold</strong>mines zulegen.<br />

Bei Unternehmen, die „lediglich“ durch <strong>de</strong>n Zukauf einer produzieren<strong>de</strong>n Mine zu Produzenten wur<strong>de</strong>n,<br />

untersuchten wir die relative Performance ein halbes Jahr vor bis an<strong>de</strong>rthalb Jahre nach <strong>de</strong>m<br />

Zukauf. Bei <strong>Gold</strong>en Star und Eldorado honorierten Anleger auch <strong>de</strong>n Zukauf von Minenprojekten.<br />

Bei<strong>de</strong> zeigten in <strong>de</strong>n 50 Wochen danach eine relativ starke Kursentwicklung gegenüber <strong>de</strong>m FTSE<br />

33


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 2: Die Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Juniors<br />

<strong>Gold</strong>mines, fielen aber anschließend <strong>de</strong>utlich zurück. Damit zeigten sie insgesamt eine schlechtere<br />

Performance als die Unternehmen, die <strong>de</strong>n langen Weg von <strong>de</strong>r Ressourcen- und Reserven<strong>de</strong>finition<br />

bis hin zum Produktionsstart bewältigten.<br />

FAZIT<br />

Nach<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren vor allem die großen und mittleren Minengesellschaften aufgrund<br />

ihrer beeindrucken<strong>de</strong>n Performance im Blickpunkt <strong>de</strong>r Anleger stan<strong>de</strong>n, scheint nun die Zeit<br />

<strong>de</strong>r kleineren <strong>Gold</strong>minen gekommen zu sein. Bei einer neuerlichen Aufwärtsbewegung <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preises<br />

sollten sie die Hauptprofiteure sein. Durch ihren verhältnismäßig geringen Bekanntheitsgrad und<br />

ihre zum Teil geringe Marktliquidität weisen die Juniors noch immer eine äußerst attraktive Bewertung<br />

auf. In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n 18–24 Monaten könnten sie <strong>de</strong>n anhand <strong>de</strong>s NAV- und Preis/Cash- Flow<br />

ausgewiesenen Bewertungsabschlag <strong>de</strong>utlich verringern können. Darüber hinaus weisen die kleinen<br />

<strong>Gold</strong>produzenten eine weitaus höhere Sensitivität gegenüber einem steigen<strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>preis aus. Kurspotenzial<br />

ergibt sich auch durch <strong>de</strong>n Konsolidierungsdruck innerhalb <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>minenbranche und <strong>de</strong>r<br />

daraus resultieren<strong>de</strong>n Übernahmephantasie.<br />

Der Anleger kann an einer <strong>de</strong>rartigen Entwicklung mit unserem Junior <strong>Gold</strong> Miners Zertifikat profitieren.<br />

Im Zertifikat wur<strong>de</strong>n die <strong>Gold</strong>minenaktien Alamos <strong>Gold</strong>, Aurizon Mines, Arizona Star, Bolivar<br />

<strong>Gold</strong>, Crystallex, Desert Sun Mining, Minefin<strong>de</strong>rs, Randgold, Red Back und Yamana ursprünglich<br />

jeweils mit 10% gewichtet. Das Zertifikat ist am 30.07.2004 unter <strong>de</strong>r Wertpapierkennnummer<br />

BWB0VN und unter <strong>de</strong>r ISIN DE000BWB0VN7 begeben wor<strong>de</strong>n. Es ist an <strong>de</strong>r Euwax in Stuttgart<br />

zwischen 9:00 und 17:30 Uhr han<strong>de</strong>lbar. Letzter Han<strong>de</strong>lstag ist <strong>de</strong>r 03.09.2007. Die Kursstellung kann<br />

unter <strong>de</strong>r Reutersseite BWGOLD abgerufen wer<strong>de</strong>n. Anfragen richten Sie bitte an Herrn Markus<br />

Wolf, <strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>r Telefonnummer 0049 711 180 3744 und unter <strong>de</strong>r E-Mail-Adresse<br />

markus.wolf@bw-bank.<strong>de</strong> erreichbar ist.<br />

Fonds-Vermögensverwaltung/Makro-Research<br />

Markus Mezger<br />

(0711) 180 15 89<br />

markus.mezger@bw-bank.<strong>de</strong><br />

34


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Alamos <strong>Gold</strong> gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />

50<br />

D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N<br />

Alamos <strong>Gold</strong><br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />

Source: DATASTREAM<br />

Überblick<br />

Kategorie<br />

Senior Explorer<br />

Aktienkurs<br />

1,95 CAD<br />

52-Wochen-Hoch/Tief 1,00 / 3,10 CAD<br />

Reuters-Kürzel<br />

AGI.TO<br />

Heimatbörse<br />

TSE<br />

WKN 904583<br />

ISIN<br />

CA0115271086<br />

Aktienanzahl in Mio. 61,721<br />

Aktienanzahl verw. (Mio.) 73,68<br />

Optionen/Warrants (Mio.) 11,96<br />

Marktkap. (Mio. CAD) 120,4<br />

Hauptaktionäre<br />

Sprott AM (14,7%),<br />

AGF Fund (2,8%),<br />

Dynamic Power<br />

(1,7%), Streubesitz<br />

(53%)<br />

Kennzahlen<br />

Mkt Cap/oz Reserven (US$) 47,74<br />

Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 26,69<br />

EPS (2004e)<br />

-0,02 CAD<br />

NAV Projekte (Mio. USD) 200<br />

ALAMOS GOLD<br />

Das Mulatos-Vorkommen im Salamandra Gebiet zählt<br />

zu <strong>de</strong>n größten <strong>Gold</strong>lagerstätten Mexikos. Es gehört zu<br />

100% Alamos und alle benötigten Genehmigungen<br />

inkl. Wasser- und sonstigen Rechten sind bereits erteilt.<br />

Die grundlegen<strong>de</strong> Infrastruktur ist ebenfalls vorhan<strong>de</strong>n,<br />

da Vorgängerunternehmen (unter an<strong>de</strong>rem Placer Dome)<br />

bereits 30 Mio. USD in das Projekt investiert hatten,<br />

noch bevor Alamos das Vorkommen übernahm.<br />

Mit einer abgeschlossenen Durchführbarkeitsstudie<br />

und <strong>de</strong>r vor kurzem erfolgten Finanzierung befin<strong>de</strong>t<br />

sich das Projekt in einem weit fortgeschrittenen Stadium.<br />

Bereits in <strong>de</strong>r zweiten Jahreshälfte 2005 soll <strong>de</strong>r Tagebau<br />

auf Estrella Pit beginnen. In einer zweiten <strong>Phase</strong><br />

folgt die Inbetriebnahme <strong>de</strong>r Minen in Escondida, Gap<br />

und El Viktor, die über Ressourcen in <strong>de</strong>r Größenordnung<br />

von mehreren Millionen Unzen verfügen. Die<br />

bereits <strong>de</strong>finierten Reserven von knapp 2 Mio. Unzen<br />

<strong>Gold</strong> könnten sich im Rahmen weiterer Entwicklungsschritte<br />

in <strong>de</strong>n Folgejahren verdoppeln. Die <strong>Gold</strong>konzentration<br />

von fast 2 Gramm je Tonne ist relativ hoch<br />

für <strong>de</strong>n offenen Tagebau. Da das Vorkommen außer<strong>de</strong>m<br />

Silber enthält, das als Nebenprodukt gewertet und<br />

auf die För<strong>de</strong>rkosten angerechnet wird, belaufen sich<br />

diese lediglich auf durchschnittlich 174 USD je Unze.<br />

Projektprofil<br />

Hauptprojekte (Anteil) Mulatos (100%)<br />

Estrella, El Victor<br />

(100%)<br />

Land<br />

Produktionsbeginn<br />

Mexiko<br />

Q2 2005 (Estrella<br />

Open Pit)<br />

Reserven in Mio. Unzen 1,94<br />

Grading in g/t 1,6<br />

Ressourcen (davon M&I) 3,47 (2,93)<br />

Grading in g/t 1,56 (1,60)<br />

Autor:<br />

Eugen Weinberg<br />

(0711) 180 3005<br />

Die vorgesehene Anfangsproduktion von jährlich<br />

150.000 Unzen katapultiert das Unternehmen aus <strong>de</strong>n<br />

Reihen <strong>de</strong>r Explorer zu <strong>de</strong>n mittelgroßen <strong>Gold</strong>produzenten.<br />

Die Gesellschaft konnte eine zusätzliche Verarbeitungsanlage<br />

von Kennecott Minerals übernehmen,<br />

so dass die ursprünglichen Produktionsziele in <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahren übertroffen wer<strong>de</strong>n sollten, um<br />

Überkapazitäten zu vermei<strong>de</strong>n. Die erwartete Minenlebensdauer<br />

von min<strong>de</strong>stens 11 Jahren ver<strong>de</strong>utlicht,<br />

welch ein hochklassiges Projekt Alamos mit Mulatos<br />

35


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Projekt<br />

Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />

Mulatos<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

Mulatos<br />

Geschätzte Prod. <strong>Gold</strong> (koz) 2.200<br />

Total Cash Costs (USD/Oz) 207<br />

Steuern (Mio. USD) 124<br />

Free Cash Flow (Mio. USD) 272<br />

Capex (Mio. USD) 72<br />

NAV (Mio. USD) 200<br />

NAV-Rechnung<br />

400 USD 450 USD<br />

Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />

NAV Mulatos (Mio. US$) 200 113 277 165<br />

Working Capital (Mio. US$) 5,7<br />

Long-Term Debt (Mio. US$) -2,2<br />

Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 13,6<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 73,68<br />

NAV/Aktie (USD) 2,947 1,766 3,992 2,471<br />

NAV/Aktie (CAD) 3,8 2,3 5,2 3,2<br />

Discount/Premium in % -49% -15% -62% -39%<br />

entwickelt. Wir rechnen außer<strong>de</strong>m mit über die heutigen<br />

Schätzungen hinaus gehen<strong>de</strong>n, zusätzlich för<strong>de</strong>rbaren<br />

Reserven von 800.000 Unzen. Das Unternehmen<br />

rechnet mit insgesamt 72,2 Mio. $ anfänglichen Installationskosten,<br />

<strong>de</strong>ren Finanzierung bereits zu einem<br />

großen Teil abgeschlossen ist. Der momentane Abschlag<br />

auf <strong>de</strong>n NAV von 49% (400$ <strong>Gold</strong>preis, 0%<br />

Diskontierungssatz) ist aus unserer Sicht nicht gerechtfertigt.<br />

Auf <strong>de</strong>m Weg zur Produktion sollte daher eine<br />

Neubewertung erfolgen und die Firma, die momentan<br />

mit lediglich 31$ pro Ressourcen–Unze bewertet ist,<br />

als mittelgroßer <strong>Gold</strong>produzent letztlich keinen Abschlag<br />

zum NAV mehr ausweisen.<br />

Nicht nur können weitere Produktionsunzen aus <strong>de</strong>n<br />

bisherigen Gesamtressourcen von 3,5 Mio. Unzen <strong>Gold</strong><br />

hinzu kommen. Darüber hinaus birgt das Mulatos-<br />

Vorkommen weiteres Explorationspotential, weil <strong>de</strong>r<br />

Teil <strong>de</strong>s Vorkommens südlich <strong>de</strong>s Estrella Pit noch<br />

nicht ausreichend erkun<strong>de</strong>t ist. Estrella-Escondida-El<br />

Victor Trend ist nur eine von <strong>de</strong>n insgesamt acht Mineralisierungszonen<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiet. Die Bohrarbeiten<br />

auf zwei weiteren Projekten lieferten teilweise außeror<strong>de</strong>ntliche<br />

Ergebnisse. Die Bohrungen in <strong>de</strong>r El Halcon<br />

Zone enthielten zwei exzellente Proben: eine über<br />

12 Meter lang mit 8 G/T <strong>Gold</strong> und eine an<strong>de</strong>re über 40<br />

Meter mit 4,45% Kupfer. Auf <strong>de</strong>n weiteren vier Explorationszielen<br />

wur<strong>de</strong>n noch keine Bohrarbeiten geführt<br />

und man vermutet, dass dieses 16.500 Hektar große<br />

Gebiet aufgrund seiner für Sulfatsäure-<strong>Gold</strong>systeme<br />

typisch ausgeprägten Mineralisierung ähnliches Explorationspotential<br />

besitzen kann wie das bekannte Yanacocha<br />

Gebiet in Peru mit über 30 Mio. Unzen <strong>Gold</strong><br />

Ressourcen.<br />

Eine beson<strong>de</strong>re Stärke <strong>de</strong>s Unternehmens liegt unserer<br />

Meinung nach in seinem Management. Dessen Mitglie<strong>de</strong>r<br />

kommen hauptsächlich aus <strong>de</strong>n großen <strong>Gold</strong>minengesellschaften<br />

wie Newmont, Barrick und Glamis<br />

<strong>Gold</strong> und verfügen über jahrzehntelange Erfahrung<br />

sowohl im Bereich <strong>de</strong>r Exploration als auch <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>produktion.<br />

Die Gesellschaft pflegt gute Beziehungen<br />

zu <strong>de</strong>r lokalen Regierung und auch viele <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

stammen aus Mexiko. Die Nähe zu <strong>de</strong>n USA sowie<br />

ein stabiles politisches und ökonomisches Umfeld<br />

machen das Vorkommen beson<strong>de</strong>rs attraktiv. Auch als<br />

Übernahmeziel für einen größeren nordamerikanischen<br />

<strong>Gold</strong>produzenten.<br />

36


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

240<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

Aurizon Mines gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />

80<br />

D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N<br />

Aurizon Mines<br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />

Source: DATASTREAM<br />

Überblick<br />

Kategorie<br />

Senior Explorer<br />

Aktienkurs<br />

1,40 CAD<br />

52-Wochen-Hoch/Tief 1,26 - 2,43 CAD<br />

Reuters-Kürzel<br />

ARZ.TO<br />

Heimatbörse<br />

TSE<br />

WKN 876086<br />

ISIN<br />

CA05155P1062<br />

Aktienanzahl in Mio. 102,4<br />

Aktienanzahl verw. (Mio.) 111,7<br />

Optionen/Warrants (Mio.) 2,6<br />

Marktkap. (Mio. CAD) 143,36<br />

Hauptaktionäre<br />

So<strong>de</strong>mex (8,6%),<br />

Goodman (7,0%),<br />

Dun<strong>de</strong>e (5,9%),<br />

Cambior (4,5%),<br />

Streubesitz (50%)<br />

Kennzahlen<br />

Mkt Cap/oz Reserven (US$) 73,52<br />

Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 35,57<br />

EPS (2004e) 0,00<br />

NAV Projekte (Mio. USD) 312<br />

Projektprofil<br />

Hauptprojekte (Anteil) Casa Berardi (50%)<br />

Sleeping Giant (50%)<br />

Land<br />

Kanada<br />

Produktionsbeginn<br />

Q1 2007 (Casa<br />

Berardi)<br />

Reserven in Mio. Unzen 1,5 (West Mine)<br />

Grading in g/t 6,7<br />

Ressourcen (davon M&I) 3,1 (1,92)<br />

Grading in g/t 6,85 (6,60)<br />

AURIZON MINES<br />

Aurizon gehören 50% an <strong>de</strong>r bereits produzieren<strong>de</strong>n<br />

Mine "Sleeping Giant" und 100% am Casa Berardi<br />

<strong>Gold</strong>vorkommen in Kanada. Sleeping Giant wird von<br />

Cambior (50%-Anteil) betrieben und produziert knapp<br />

70.000 Unzen <strong>Gold</strong> pro Jahr zu Durchschnittskosten<br />

von unter 300 US-Dollar. Mit <strong>de</strong>m Cashflow aus <strong>de</strong>r<br />

Sleeping Giant Mine will Aurizon Explorations- und<br />

nachfolgen<strong>de</strong> Bauvorhaben auf <strong>de</strong>m Casa Berardi-<br />

Gebiet finanzieren. Nach unserer Schätzung reichen die<br />

Ressourcen von Sleeping Giant noch fünf weitere Jahre.<br />

Aurizons Anteil an <strong>de</strong>r kumulierten <strong>Gold</strong>produktion<br />

in diesem Zeitraum wird sich auf etwa 160.000 Unzen<br />

belaufen bei durchschnittlichen Produktionskosten um<br />

280 USD. Daraus errechnet sich bei einem unterstellten<br />

<strong>Gold</strong>preis von 400 US-Dollar und einem Diskontierungsfaktor<br />

von 0% ein Nettoinventarwert für Sleeping<br />

Giant von 12 Mio. USD.<br />

Der Löwenanteil <strong>de</strong>s Unternehmenswerts von Aurizon<br />

basiert aber auf <strong>de</strong>m Casa Berardi –Projekt im Nor<strong>de</strong>n<br />

Kanadas. Aurizon hat diese Mine für 7 Mio. US-Dollar<br />

frei von allen Royalties übernommen, nach<strong>de</strong>m Casa<br />

Berardi 1988 von Inco in Produktion genommen wur<strong>de</strong><br />

und von TVX aufgrund zu hoher Produktionskosten bei<br />

fallen<strong>de</strong>n <strong>Gold</strong>preisen 1997 stillgelegt wur<strong>de</strong>. Die erste<br />

Machbarkeitsstudie für Casa Berardi hat Aurizon bereits<br />

im Jahre 2000 angefertigt. Dabei wur<strong>de</strong>n 1,5 Mio.<br />

Unzen an Reserven auf <strong>de</strong>m Gebiet ausgewiesen und<br />

die Studie sah <strong>de</strong>n Ausbau einer Mine mit 7,5 Jahren<br />

Lebensdauer vor, bei einer jährlichen <strong>Gold</strong>produktion<br />

von knapp 200.000 Unzen und zu Durchschnittskosten<br />

von 145 USD/Unze. Im Herbst <strong>de</strong>s laufen<strong>de</strong>n Jahres<br />

soll Met-Chem, eines <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n Minendienstleistungsunternehmen<br />

<strong>de</strong>r Welt, ein neue Machbarkeitsstudie<br />

präsentieren. Die ersten vom Unternehmen veröffentlichten<br />

Ergebnisse sind sehr positiv und bestätigen<br />

nicht nur die früheren Daten, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>finieren<br />

37


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />

Casa Berardi<br />

Minen befin<strong>de</strong>n, ist mo<strong>de</strong>rne Infrastruktur mit Strom,<br />

Strassen und mo<strong>de</strong>rnen Produktionsanlagen im Wert<br />

von 50 Mio. USD vorhan<strong>de</strong>n, was <strong>de</strong>n Investitionsaufwand<br />

für die Produktionsaufnahme drastisch reduziert.<br />

Die Möglichkeit erfahrene Bergarbeiter aus <strong>de</strong>r Region<br />

einsetzen zu können, ist ein weiterer Vorteil für Aurizon<br />

Mines.<br />

0<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

Projekt<br />

Sleeping<br />

Giant Casa Berardi<br />

Geschätzte Produktion (koz) 160 2.200<br />

Total Cash Costs (USD/Oz) 280 140<br />

Steuern (Mio. USD) 5 174<br />

Free Cash Flow (Mio. USD) 13 400<br />

Capex (Mio. USD) 1 100<br />

NAV (Mio. USD) 12 300<br />

NAV-Rechnung<br />

400 USD 450 USD<br />

Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />

NAV Projekte (Mio. US$) 312 186 395 243<br />

Working Capital (Mio. US$) 25<br />

Long-Term Debt (Mio. US$) -4,4<br />

Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 9<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 112<br />

NAV/Aktie (USD) 3,05 1,925 3,791 2,434<br />

NAV/Aktie (CAD) 4,0 2,5 4,9 3,2<br />

Discount/Premium in % -65% -44% -72% -56%<br />

auch weitere Ressourcen und Explorationsziele. Die<br />

bisherigen Explorationsarbeiten fan<strong>de</strong>n meistens in <strong>de</strong>r<br />

Nähe <strong>de</strong>r West Mine statt. Die East Mine, wo in <strong>de</strong>n<br />

90er Jahren 344.000 Unzen <strong>Gold</strong> abgebaut wur<strong>de</strong>n,<br />

könnte aber möglicherweise auch über erhebliche Ressourcen<br />

verfügen. Wir gehen davon aus, dass sich die<br />

Gesamtressourcen gegenüber <strong>de</strong>r Vorgängerstudie<br />

nahezu verdoppeln wer<strong>de</strong>n. Der <strong>Gold</strong>gehalt liegt teilweise<br />

über <strong>de</strong>n historischen Niveaus, was die ohnehin<br />

niedrigenFör<strong>de</strong>rkosten weiter senken dürfte.<br />

In unserer NAV-Rechnung gehen wir davon aus, dass<br />

die Lebensdauer <strong>de</strong>r Mine von zuvor 8 auf 12 Jahre<br />

erweitert wer<strong>de</strong>n kann. In diesem Zeitraum wird Casa<br />

Berardi nach unseren Schätzungen insgesamt 2,2 Mio.<br />

Unzen <strong>Gold</strong> för<strong>de</strong>rn, bei einer durchschnittlichen jährlichen<br />

Produktion von 185.000 Unzen zu Kosten von<br />

140 USD/Unze. Nach <strong>de</strong>m Abzug von Steuern und<br />

Royalties in Höhe von 174 Mio. USD und konservativ<br />

angesetzten Investitionsausgaben von 100 Mio. USD<br />

ergibt sich bei einem <strong>Gold</strong>preis von 400 US-Dollar ein<br />

NAV von 340 Mio. USD bzw. 4 CAD pro Aktie. Der<br />

<strong>de</strong>rzeitige Aktienkurs von 1,4 CAD enthält somit einen<br />

NAV-Abschlag von 60%. Diese starke Unterbewertung<br />

ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass das Gebiet in<br />

<strong>de</strong>r Abitibi Region im nordwestlichen Quebec als relativ<br />

unwirtlich und schwer zugänglich gilt und die Vorgängergesellschaften<br />

die Reserven mit geringem <strong>Gold</strong>gehalt<br />

nicht wirtschaftlich abbauen konnten.<br />

Das Management <strong>de</strong>s Unternehmens ist sehr erfahren<br />

und überzeugt durch seine Expertise. Alle zehn Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Management Teams Casa Berardi haben<br />

mehr als 25 Jahre Erfahrung in <strong>de</strong>r Minenindustrie und<br />

verfügen somit über das nötige Know-How um die<br />

Mine ohne Hilfe eines größeren Produzenten in Produktion<br />

zu bringen. Die Größe <strong>de</strong>s Projektes und sein<br />

Profil machen es zu einem attraktiven Übernahmeziel<br />

für einen <strong>de</strong>r großen kanadischen Minenkonzerne.<br />

Da sich auf <strong>de</strong>m Areal bereits die zwei oben genannten<br />

38


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Arizona Star gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />

50<br />

D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N<br />

Arizona Star<br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />

Source: DATASTREAM<br />

Überblick<br />

Kategorie<br />

Senior Explorer<br />

Aktienkurs<br />

4,30 CAD<br />

52-Wochen-Hoch/Tief 2,55 - 7,97 CAD<br />

Reuters-Kürzel<br />

AZS.V<br />

Heimatbörse<br />

TSE<br />

WKN 890688<br />

ISIN<br />

CA04059G1063<br />

Aktienanzahl in Mio. 40,3<br />

Aktienanzahl verw. (Mio.) 41,8<br />

Optionen/Warrants (Mio.) 0,56<br />

Marktkap. (Mio. CAD) 173<br />

Hauptaktionäre<br />

Pan Atlantic Bank<br />

(30%), Continental<br />

Casualty (11,3%),<br />

Bema (5%)<br />

Kennzahlen<br />

Mkt Cap/oz Reserven (US$) 30,24<br />

Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 18,48<br />

EPS (2004e) 0,01<br />

NAV Projekte (Mio. USD) 449<br />

Projektprofil<br />

Hauptprojekte (Anteil) Cerro Casale (25%)<br />

<strong>Gold</strong>/Kupfer<br />

Land<br />

Chile<br />

Produktionsbeginn Q3 2007<br />

Ressourcen<br />

<strong>Gold</strong> in Mio. Unzen (M&I) 7,20 (6,36)<br />

Grading in g/t 0,7<br />

Kupfer in Mrd. Pfund (M&I) 1,64 (1,53)<br />

Grading in % 0,26%<br />

Reserven<br />

<strong>Gold</strong> in Mio. Unzen 4,4<br />

Kupfer in Mrd. Pfund 0,59<br />

ARIZONA STAR RESOURCES<br />

Die Geschichte von Arizona Star ist eng mit Bema<br />

<strong>Gold</strong> verwoben. Im Jahre 1995 erwarben Bema und<br />

Arizona Star Cerro Casale, eines <strong>de</strong>r größten Metallvorkommen<br />

<strong>de</strong>r Welt. Dieses Gebiet in <strong>de</strong>r Region<br />

Al<strong>de</strong>beran, Chile, verfügt heute über nachgewiesene<br />

Reserven von über 25 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> und über 6<br />

Mrd. Pfund Kupfer. Im Jahre 1997 wur<strong>de</strong> als Partner<br />

für dieses riesige Projekt Placer Dome gewonnen, zu<br />

<strong>de</strong>ssen Produktionsprofil Cerro Casale nahezu perfekt<br />

passt. Placer verpflichtete sich für seinen Anteil von<br />

51% die in <strong>de</strong>r ersten Machbarkeitsstudie aus <strong>de</strong>m Jahr<br />

2000 vorgesehenen Investitionsausgaben von 1,35<br />

Mrd. US-Dollar zu bestreiten und die Finanzierung <strong>de</strong>s<br />

Projekts zu prüfen, sobald <strong>de</strong>r <strong>Gold</strong>preis 350 US-<br />

Dollar und Kupfer 0,95 US-Dollar je Pfund übersteigt.<br />

Bema und Arizona Star halten noch 24% und 25% an<br />

Cerro Casala, wobei Arizona’s Anteil von Bema gemanagt<br />

wird.<br />

Die ursprüngliche Durchführbarkeitsstudie wur<strong>de</strong> im<br />

März 2004 durch Placer erneuert. Die Installationskosten<br />

(CAPEX) sind <strong>de</strong>mnach auf 1,65 Mrd. US-Dollar<br />

angestiegen. Obwohl die konservativen Annahmen <strong>de</strong>r<br />

Studie beibehalten wur<strong>de</strong>n– 350 US-Dollar je Unze<br />

<strong>Gold</strong> und 0,95 US-Dollar je Pfund Kupfer - hat Placer<br />

Dome die bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Partner darüber informiert,<br />

dass eine Projektfinanzierung trotz <strong>de</strong>r inzwischen<br />

<strong>de</strong>utlich höheren <strong>Gold</strong>- und Kupferpreise nicht möglich<br />

sei. Placer Dome verfügt momentan über mehrere<br />

aussichtsreiche Vorkommen, die einen höheren internen<br />

Zinssatz haben als Cerro Casala unter <strong>de</strong>n getroffenen<br />

Vereinbarungen. Bema und Arizona Star versuchen<br />

<strong>de</strong>rzeit in Verhandlungen mit Banken, <strong>de</strong>n Nachweis<br />

zu erbringen, dass das Mammutprojekt Cerro<br />

Casale finanzierbar ist. Gleichzeitig laufen hinter <strong>de</strong>n<br />

Kulissen mit Placer Verhandlungen über eine höhere<br />

Beteiligung von Bema und Arizona an <strong>de</strong>n Installati-<br />

39


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />

2007 2008 2009 2010 2011<br />

Cerro Casale Kupfer (<strong>Gold</strong> Äquivalent)<br />

Cerro Casale <strong>Gold</strong> (Anteil Arizona Star)<br />

Projekt<br />

Cerro Casale<br />

Geschätzte Prod. <strong>Gold</strong> (koz) 4.900<br />

Geschätzte Prod. Kupfer (Mio. Pfd) 650<br />

Total Cash Costs (USD/Oz) 215<br />

Steuern (Mio. USD) 309<br />

Free Cash Flow (Mio. USD) 549<br />

Capex (Mio. USD) 100<br />

NAV (Mio. USD) 449<br />

NAV-Rechnung<br />

400 USD 450 USD<br />

Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />

NAV Cerro <strong>Gold</strong> (Mio. US$) 449 195 745 355<br />

1,00 USD 1,20 USD<br />

10% 15% 10% 15%<br />

NAV Cerro Kupfer (Mio. US$) 7 4 34 22<br />

Working Capital (Mio. US$) 2,6<br />

Long-Term Debt (Mio. US$) 0<br />

Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 4<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 41<br />

NAV/Aktie (USD) 11,28 5,015 19,16 9,356<br />

NAV/Aktie (CAD) 14,67 6,519 24,91 12,16<br />

Discount/Premium in % -71% -34% -83% -65%<br />

onskosten. Ein Kernproblem ist die Liquidität <strong>de</strong>r Terminmärkte<br />

für Hedging-Kontrakte für die Produktion<br />

ab 2007. Wir rechnen damit, dass rund ein Drittel <strong>de</strong>s<br />

Projekts, das wären rund 6 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> durch<br />

Terminkontrakte abgesichert wer<strong>de</strong>n müssen. Placer<br />

prüft <strong>de</strong>rzeit die Option, inwieweit ihr existieren<strong>de</strong>s<br />

Hedge-Book in Cerro Casale eingebracht wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Wir gehen in unserer Rechnung davon aus, dass Cerro<br />

Casale 2007 in Produktion kommen wird. Arizona Star<br />

wäre <strong>de</strong>r größte Profiteur dieser Entwicklung: Cerro<br />

Casale ist das einzige Projekt <strong>de</strong>s Unternehmens, die<br />

Finanzverbindlichkeiten <strong>de</strong>r Gesellschaft sind relativ<br />

gering. Arizona Star muss sich nach heutigem Stand<br />

nur mit 90 Mio. US-Dollar an <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r<br />

Installationskosten beteiligen und erhält im Gegenzug<br />

einen Cash-Flow von über 500 Mio. USD über die<br />

gesamte Minenlebensdauer von 20 Jahren. In unserer<br />

NAV-Rechnung nehmen wir eine jährliche Produktion<br />

Arizona’s von 975.000 Unzen <strong>Gold</strong> und 130 Mio.<br />

Pfund Kupfer an. Wir glauben, dass angesichts <strong>de</strong>s<br />

zwischenzeitlich stark gestiegenen Kupferpreises eine<br />

höhere Kupferproduktion zu niedrigeren Produktionskosten<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n kann. So beträgt <strong>de</strong>r mit einem<br />

Satz von 10% abdiskontierte synthetische NAV <strong>de</strong>r<br />

Kupferproduktion auf Cerro Casale bei heutigen Kupferpreisen<br />

etwa 44 Mio. CAD. Dies ist fünfmal mehr<br />

als bei <strong>de</strong>m von uns unterstellten Kupferpreis von 1,00<br />

US-Dollar je Pfund. Setzt man <strong>de</strong>n langfristigen Kupferpreis<br />

auf 1,10 US-Dollar je Pfund hoch, wür<strong>de</strong>n die<br />

Netto-<strong>Gold</strong>för<strong>de</strong>rkosten auf 186$ pro Unze (Netto-<br />

Kupfer) sinken. Für das <strong>Gold</strong>vorkommen übernehmen<br />

wir die Annahmen <strong>de</strong>r Machbarkeitsstudie und rechnen<br />

mit <strong>de</strong>r Gesamtproduktion von knapp 5 Mio. Unzen<br />

(Anteil von Arizona Star) zu Durchschnittsgesamtkosten<br />

von 225 US-Dollar je Unze. Demnach beläuft sich<br />

<strong>de</strong>r NAV <strong>de</strong>s Cerro Casale <strong>Gold</strong>vorkommens auf 535<br />

Mio. CAD.<br />

Placer Dome könnte die Internal Rate of Return stark<br />

nach oben bringen, wenn es gelänge die günstig bewertete<br />

Arizona Star zu übernehmen. Ein <strong>de</strong>rartiges Angebot<br />

dürfte vor einer etwaigen Produktionsentscheidung<br />

erfolgen. Wir können uns jedoch kaum vorstellen, dass<br />

Bema unter einem Übernahmepreis von 10-12 CAD<br />

<strong>de</strong>n Aktionären von Arizona Star <strong>de</strong>n Verkauf ihrer<br />

Anteile empfehlen wird.<br />

40


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

1000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

Bolivar <strong>Gold</strong> gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />

80<br />

D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N<br />

Bolivar <strong>Gold</strong><br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />

Source: DATASTREAM<br />

Überblick<br />

Kategorie<br />

Junior Producer<br />

Aktienkurs<br />

1,50 CAD<br />

52-Wochen-Hoch/Tief 1,15-2,85 CAD<br />

Reuters-Kürzel<br />

BGC.TO<br />

Heimatbörse<br />

TSE<br />

WKN 219139<br />

ISIN<br />

CA0976142004<br />

Aktienanzahl in Mio. 89,3<br />

Aktienanzahl verw. (Mio.) 129,7<br />

Optionen/Warrants (Mio.) 40,4<br />

Marktkap. (Mio. CAD) 194,5<br />

Hauptaktionäre<br />

<strong>Gold</strong>fields (14%),<br />

Orogen BVI (14%),<br />

Goodman (13,8%),<br />

Dun<strong>de</strong>e (12,2%),<br />

Scud<strong>de</strong>r (9%) UBS<br />

(5%), RBC (3,7%)<br />

Kennzahlen<br />

Mkt Cap/oz Reserven (US$) 170,02<br />

Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 83,12<br />

EPS (2004e) 0,00<br />

NAV Projekte (Mio. USD) 212<br />

Projektprofil<br />

Hauptprojekte (Anteil) Choco 4, 10 (70%)<br />

Bochinche 0,1,2<br />

(70%); Choco<br />

1,2,9,12,13 (100%);<br />

Choco 6 (35%)<br />

Land<br />

Venezuela<br />

Produktionsbeginn Q3 / 04 (Choco 10)<br />

Reserven in Mio. Unzen 0,88 (Choco 10)<br />

Grading in g/t 2,2<br />

Ressourcen (davon M&I) 1,8 (1,7) (Choco 10)<br />

Grading in g/t 1,5 (1,7) (Choco 10)<br />

BOLIVAR GOLD<br />

Bolivar gehören mehrere <strong>Gold</strong>-Projekte auf <strong>de</strong>m historischen<br />

Minen-Gebiet El Callao im Bun<strong>de</strong>sstaat Bolivar<br />

in Venezuela. Das Hauptprojekt Choco 10 verfügt<br />

über 1,7 Mio. Unzen M&I Ressourcen und knapp 900<br />

Mio. Unzen Reserven mit einem durchschnittlichen<br />

<strong>Gold</strong>gehalt von 2,2 Gramm pro Tonne. Die für die<br />

Produktion benötigten Genehmigungen wur<strong>de</strong>n erteilt<br />

und die Produktionsanlage wird in diesen Wochen<br />

fertiggestellt. Der offene Tagebau in <strong>de</strong>r Mineralisierungszone<br />

Rosika soll nach Angaben <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

noch in diesem Jahr beginnen.<br />

Gegenüber <strong>de</strong>r von Micon im November 2003 vorgelegten<br />

Machbarkeitsstudie, die eine <strong>Gold</strong>produktion<br />

von 125.000 Unzen pro Jahr mit 145 US-Dollar Cash<br />

Cost über 7,5 Jahre vorsah, erwarten wir aber einige<br />

wesentliche Verbesserungen. Durch die in <strong>de</strong>r Zwischenzeit<br />

erfolgten Explorationsanstrengungen konnten<br />

die Ressourcen um 62% gesteigert wer<strong>de</strong>n. Bei gleicher<br />

Lebensdauer könnte die Produktion auf 175.000<br />

Unzen pro Jahr ausge<strong>de</strong>hnt wer<strong>de</strong>n. Die bereits installierte<br />

Grouse Creek Mühle ist dieser Anfor<strong>de</strong>rung nicht<br />

gewachsen. Wir rechnen <strong>de</strong>swegen mit einer<br />

Mo<strong>de</strong>rnisierung <strong>de</strong>r Produktionsanlage, die die<br />

ursprünglich angenommenen Installationskosten von<br />

38,6 Mio. US-Dollar voraussichtlich um rund 10 Mio.<br />

US-Dollar steigen lässt. Bereits investiert wur<strong>de</strong>n 18<br />

Mio. US-Dollar. Durch die höhere<br />

Verarbeitungskapazität dürften hingegen<br />

Produktionskosten durch die Fixkosten<strong>de</strong>gression<br />

etwas niedriger ausfallen. Ein weiterer Pluspunkt für<br />

Bolivar ist die schwache Kursentwicklung <strong>de</strong>r lokalen<br />

Währung. Der Wechselkurs <strong>de</strong>s Bolivar (VEB) betrug<br />

zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Machbarkeitsstudie 1600 VEB/<br />

USD. In <strong>de</strong>n letzten Monaten hat die Währung gegenüber<br />

<strong>de</strong>m US-Dollar massiv am Bo<strong>de</strong>n verloren und<br />

notiert momentan 20% tiefer bei 1920 VEB/US-Dollar.<br />

Aus diesen Grün<strong>de</strong>n rechnen wir mit Produkti-<br />

41


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />

180 Choco 10<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Projekt<br />

Choco 10<br />

Geschätzte Prod. <strong>Gold</strong> (koz) 1.400<br />

Total Cash Costs (USD/Oz) 130<br />

Steuern (Mio. USD) 133<br />

Free Cash Flow (Mio. USD) 243<br />

Capex (Mio. USD) 31<br />

NAV (Mio. USD) 212<br />

NAV-Rechnung<br />

400 USD 450 USD<br />

Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />

NAV Choco 10 (Mio. US$) 212 160 258 195<br />

Exploration (El Callao JV) 15<br />

Working Capital (Mio. US$) 42,3<br />

Long-Term Debt (Mio. US$) -17,3<br />

Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 42,4<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 128,9<br />

NAV/Aktie (USD) 2,28 1,76 2,52 2,04<br />

NAV/Aktie (CAD) 2,97 2,29 3,28 2,65<br />

Discount/Premium in % -49% -35% -54% -43%<br />

Produktionskosten von lediglich 130 US-Dollar pro<br />

Unze. Unser mit 0% diskontierter Net Asset Value für<br />

das Projekt beläuft sich bei einem <strong>Gold</strong>preis von 400<br />

US-Dollar pro Unze auf 212 Mio. US$.<br />

Bolivar hat insgesamt 138,8 Mio. Aktien emittiert.<br />

Darin enthalten sind 40,4 Mio. Optionen, <strong>de</strong>ren Ausübungspreis<br />

unter <strong>de</strong>r aktuellen Kursnotiz liegt. Wir<br />

gehen davon aus, dass diese Optionen ausgeübt wer<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>r Gesellschaft dadurch 42,4 Mio. US-Dollar in<br />

die Kasse zufließen. Außer<strong>de</strong>m hat Bolivar zu 6%-<br />

verzinste Wan<strong>de</strong>lschuldverschreibungen für insgesamt<br />

26 Mio. CAD begeben. Der Umtausch ist zu einem<br />

Durchschnittskurs von 2,86 CAD möglich. Da <strong>de</strong>r<br />

Aktienkurs momentan 1,5 CAD beträgt, sind die an die<br />

Anleihe geknüpften Optionen weit aus <strong>de</strong>m Geld. Aus<br />

diesem Grund zählen wir die Wan<strong>de</strong>lanleihen im Gegensatz<br />

zu vielen an<strong>de</strong>ren Marktbeobachtern zu <strong>de</strong>n<br />

langfristigen Krediten. Unsere Net Asset Value Rechnung<br />

liegt <strong>de</strong>mentsprechend die Aktienanzahl (Fully<br />

Dilluted) von 129,7 Mio. zugrun<strong>de</strong>.<br />

Das Choco 10 Projekt hat nach heutigem Stand eine<br />

relativ kurze Lebensdauer bis 2013. Allerdings zeigen<br />

aktuelle Bohrergebnisse in zwei neu <strong>de</strong>finierten Mineralisierungszonen,<br />

Karolina und Villa Balazo, dass für<br />

Choco 10 weiteres Explorationspotential besteht. Nach<br />

Ansicht von Bolivar bil<strong>de</strong>n diese Zonen zusammen mit<br />

Rosika eine einheitliche goldhaltige Struktur. Die hohen<br />

<strong>Gold</strong>konzentrationen (z.B. 40,1 Meter @7,7<br />

Gramm/Tonne auf Karolina) lassen einen gezielten<br />

Untertagebau möglich erscheinen. In unserer NAV-<br />

Rechnung ist dieses Explorationspotential nicht berücksichtigt.<br />

Außer <strong>de</strong>n zwei Projekten im fortgeschrittenem Stadium,<br />

Choco 10 und Choco 4, gehören Bolivar aussichtsreiche<br />

Vorkommen in El Callao, die als 50/50 Joint<br />

Venture mit <strong>de</strong>r südafrikanischen <strong>Gold</strong> Fields eingebracht<br />

wur<strong>de</strong>n. <strong>Gold</strong> Fields obliegt die Finanzierung<br />

sämtlicher Explorationsarbeiten. Allein in diesem Jahr<br />

investiert <strong>Gold</strong> Fields rund 7 Mio. US-Dollar auf <strong>de</strong>m<br />

Gebiet. In <strong>de</strong>n nächsten Jahren rechnen wir mit 30 Mio.<br />

US-Dollar. Da die Gebiete noch über keine nachgewiesenen<br />

Reserven und Ressourcen verfügen, bewerten<br />

wir in unserem Mo<strong>de</strong>ll das Explorationspotential <strong>de</strong>r<br />

Gesellschaft mit lediglich 15 Mio. US-Dollar. Bei<br />

positiven Bohrresultaten könnten wir uns leicht vorstellen,<br />

dass <strong>Gold</strong> Fields, das bereits 14% an Bolivar hält,<br />

großes Interesse haben wird, seinen Anteil weiter auszubauen.<br />

42


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

CRYSTALLEX<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Crystallex gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />

50<br />

D J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J A SON<br />

Crystallex<br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />

Source: DATASTREAM<br />

Überblick<br />

Kategorie<br />

Junior Producer<br />

Aktienkurs<br />

3,50 CAD<br />

52-Wochen-Hoch/Tief 2,28 - 5,00 CAD<br />

Reuters-Kürzel<br />

KRY.TO<br />

Heimatbörse<br />

TSE<br />

WKN 890729<br />

ISIN<br />

CA22942F1018<br />

Aktienanzahl in Mio. 180<br />

Aktienanzahl verw. (Mio.) 206<br />

Optionen/Warrants (Mio.) 28,2<br />

Marktkap. (Mio. CAD) 630<br />

Hauptaktionäre<br />

Riverview (5,4%), Dt.<br />

Bank (4,55%), Scud<strong>de</strong>r<br />

(4,5%), Tocqueville<br />

(3,4%), State Street<br />

(3,1%)<br />

Kennzahlen<br />

Mkt Cap/oz Reserven (US$) 45,72<br />

Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 21,35<br />

EPS (2004e)<br />

-0,01 CAD<br />

NAV Projekte (Mio. USD) 1010,0<br />

Projektprofil<br />

Hauptprojekte (Anteil) Las Cristinas (100%)<br />

La Victoria (40%)<br />

Land<br />

Venezuela<br />

Produktionsbeginn Q1 2006<br />

Reserven in Mio. Unzen 10,6<br />

Grading in g/t 1,3<br />

Ressourcen (davon M&I) 22,7 (16,6)<br />

Grading in g/t 1,2 (1,2)<br />

Crystallex ist wie Bolivar ein in Kanada notierter<br />

<strong>Gold</strong>produzent mit mehreren Projekten im El Callao<br />

Bezirk in Venezuela. Frühere Projekte in an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn<br />

wie beispielsweise die San Gregorio Mine in<br />

Uruguay wur<strong>de</strong>n verkauft. Crystallex produziert in<br />

dieser Region bereits <strong>Gold</strong>. Die Tomi Mine konnte eine<br />

beschei<strong>de</strong>ne Jahresproduktion von 25.000 Unzen vorweisen.<br />

Dies ist jedoch nicht <strong>de</strong>r Grund, warum wir Crystallex<br />

in unseren Junior Basket mit aufgenommen haben. Das<br />

Hauptprojekt <strong>de</strong>s Unternehmens heißt Las Cristinas,<br />

und stellt alle an<strong>de</strong>ren Projekte im Bezirk El Callao<br />

weit in <strong>de</strong>n Schatten. Auf Las Cristinas wur<strong>de</strong>n bereits<br />

über 15 Mio. Unzen Ressourcen <strong>de</strong>r Kategorie Measured&Indicated<br />

i<strong>de</strong>ntifiziert. Mit nachgewiesenen Reserven<br />

von 10,2 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> zählt das Projekt zu<br />

<strong>de</strong>n größten unentwickelten Projekten weltweit.<br />

Die fertiggestellte, mo<strong>de</strong>rnisierte Machbarkeitsstudie<br />

soll zwar erst im Oktober erscheinen, aber bereits die<br />

bis dato veröffentlichten Ergebnisse übertreffen sogar<br />

hochgesteckte Erwartungen. Die Infill-Bohrungen<br />

ergaben eine höhere <strong>Gold</strong>konzentration <strong>de</strong>r Reserven<br />

als in <strong>de</strong>r ersten Machbarkeitsstudie (1,5 Gramm je<br />

Tonne statt wie bisher 1,2 Gramm je Tonne). Das Projekt<br />

bleibt offen in <strong>de</strong>r Tiefe. Vermutlich wer<strong>de</strong>n nicht<br />

nur die Gesamtressourcen <strong>de</strong>s Projektes ansteigen,<br />

son<strong>de</strong>rn auch ein großer Teil <strong>de</strong>r Inferred Ressourcen<br />

in Höhe von 6,1 Mio. Unzen in die M&I-Kategorie<br />

überführt. Da in <strong>de</strong>r ersten Machbarkeitsstudie ein<br />

durchschnittlicher <strong>Gold</strong>preis von lediglich 325$/Unze<br />

unterstellt wur<strong>de</strong>, erwarten wir eine Steigerung <strong>de</strong>r<br />

abbaubaren Reserven um weitere 20-30%. Darüber<br />

hinaus verspricht die Möglichkeit einer unterirdischen<br />

Erweiterung weiteres Potenzial.<br />

43


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />

Tomi & Albino<br />

Las Cristinas<br />

2004 2005 2006 2007 2008<br />

Die alte Machbarkeitsstudie aus <strong>de</strong>m Jahre 2003 sah<br />

eine durchschnittliche Jahresproduktion von 266.000<br />

Unzen über 34 Jahre zu Kosten von 196 US$ pro Unze<br />

vor. Nach Ansicht <strong>de</strong>s Managements könnten die Produktionskapazitäten<br />

jedoch fast verdoppelt wer<strong>de</strong>n,<br />

woraus zwar eine kürzere Lebensdauer <strong>de</strong>r Minen, aber<br />

auch geringere Kosten resultieren wür<strong>de</strong>n. In unserer<br />

NAV-Rechnung gehen wir von einer durchschnittlichen<br />

Jahresproduktion von 500.000 Unzen über eine<br />

Minenlebensdauer von 20 Jahren aus. Wir übernehmen<br />

die neue Kosteneinschätzung <strong>de</strong>s Managements von<br />

190 US-Dollar pro Unze, sehen diese aber als konservativ<br />

an, nicht zuletzt wegen <strong>de</strong>r Abwertung <strong>de</strong>r lokalen<br />

Produktionswährung. Der Bolivar hat seit letztem<br />

Jahr 20% an Wert verloren hat. Aus diesem Grund<br />

sollten die von uns geschätzten Installations- und<br />

Schließungskosten von 365 Mio. US$ eher zu hoch<br />

angesetzt sein. Bei einem <strong>Gold</strong>preis von 400 US-Dollar<br />

je Unze erhalten wir auf Basis dieser extrem vorsichtigen<br />

Annahmen einen undiskontierten Net Asset Value<br />

von knapp 1 Mrd. US-Dollar für Las Cristinas.<br />

Projekt<br />

Las Cristinas<br />

Tomi &<br />

Albino<br />

Geschätzte Prod. <strong>Gold</strong> (koz) 10.000 250<br />

Total Cash Costs (USD/Oz) 190 175<br />

Steuern (Mio. USD) 630 17<br />

Free Cash Flow (Mio. USD) 1350 40<br />

Capex (Mio. USD) 365 15<br />

NAV (Mio. USD) 985 25<br />

NAV-Rechnung<br />

400 USD 450 USD<br />

Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />

NAV Projekte (Mio. US$) 1010 506 1350 715<br />

Exploration (Lo Incredible) 4<br />

Working Capital (Mio. US$) 67,8<br />

Long-Term Debt (Mio. US$) -12,2<br />

Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 52<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 206<br />

NAV/Aktie (USD) 5,43 2,98 7,08 3,99<br />

NAV/Aktie (CAD) 7,00 3,84 9,13 5,15<br />

Discount/Premium in % -53% -14% -64% -36%<br />

Zusätzlichen Blue Sky bietet das La Victoria Projekt,<br />

für das <strong>Gold</strong>reserven in Höhe von 202.000 Unzen und<br />

Ressourcen von 475.000 Unzen veröffentlicht wur<strong>de</strong>n.<br />

Außer<strong>de</strong>m hat man im Lo Incredible-Gebiet, wo sich<br />

die La Victoria Mine befin<strong>de</strong>t, 450.000 Unzen nachgewiesener<br />

Ressourcen <strong>de</strong>finiert. Aufgrund <strong>de</strong>s noch<br />

unklaren Zeit- und Arbeitsverlaufs bewerten wir diese<br />

Projekte mit lediglich 10 US-Dollar pro Ressourcen-<br />

Unze. Die an<strong>de</strong>ren Projekte Tomi und Albino haben<br />

relativ kurze Lebensdauern und wer<strong>de</strong>n nach unserer<br />

Einschätzung insgesamt ca. 250.000 Unzen <strong>Gold</strong> zu<br />

175 US-Dollar je Unze produzieren. Wir unterstellen<br />

bei einem <strong>Gold</strong>preis von 400 US-Dollar pro Unze<br />

einen NAV-Wert von insgesamt 25 Mio. US-Dollar.<br />

Die aktuelle Marktkapitalisierung von Crystallex liegt<br />

über 50% unter <strong>de</strong>m fairen Wert <strong>de</strong>r Gesellschaft. Diese<br />

markante Unterbewertung geht zum Teil auf eine<br />

Klage <strong>de</strong>r Minengesellschaft Vanessa Ventures zurück,<br />

die Las Cristinas 1999 erworben hatte. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Nichterfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen,<br />

entzog das Ministerium für Minen Venezuelas Vanessa<br />

Ventures die Rechte an <strong>de</strong>m Projekt und versteigerte<br />

sie 2002 ordnungsgemäß an Crystallex. Da nicht<br />

Crystallex, son<strong>de</strong>rn das Ministerium für Minen Venezuelas<br />

verklagt wur<strong>de</strong>, halten wir das Risiko eines<br />

Rechtsfalles für äußerst gering.<br />

44


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Desert Sun gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />

50<br />

D J F M A M J J A S O N D J F M A M J J A S O N<br />

Desert Sun<br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />

Source: DATASTREAM<br />

Überblick<br />

Kategorie<br />

Senior Explorer<br />

Aktienkurs<br />

1,30 CAD<br />

52-Wochen-Hoch/Tief 0,78 - 2,24 CAD<br />

Reuters-Kürzel<br />

DSM.TO<br />

Heimatbörse<br />

TSE<br />

WKN 904583<br />

ISIN<br />

CA25043V1076<br />

Aktienanzahl in Mio. 57,2<br />

Aktienanzahl verw. (Mio.) 65,3<br />

Optionen/Warrants (Mio.) 8,1<br />

Marktkap. (Mio. CAD) 85<br />

Hauptaktionäre<br />

Scud<strong>de</strong>r (7,3%),<br />

Passport Mgmt<br />

(6,7%), MD Funds<br />

(4,8%), LODH<br />

(2,8%)<br />

Kennzahlen<br />

Mkt Cap/oz Reserven (US$) 86,15<br />

Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 17,03<br />

EPS (2004e)<br />

-0,05 CAD<br />

NAV Projekte (Mio. USD) 205<br />

Projektprofil<br />

Hauptprojekte (Anteil) Jacobina (100%)<br />

Land<br />

Brasilien<br />

Produktionsbeginn Q1 2005<br />

Reserven in Mio. Unzen 0,759<br />

Grading in g/t 2,2<br />

Ressourcen (davon M&I) 3,84 (2,93)<br />

Grading in g/t 2,7 (2,6)<br />

DESERT SUN MINING<br />

Desert Sun Mining ist eine <strong>Gold</strong>explorationsgesellschaft<br />

mit Sitz in Toronto, <strong>de</strong>ren Hauptprojekt Jacobina<br />

jedoch im Bahia <strong>Gold</strong>gürtel in Brasilien liegt. Bei Jacobina<br />

han<strong>de</strong>lt es sich um eine ehemalige Mine <strong>de</strong>r<br />

südafrikanischen Gesellschaft <strong>Gold</strong> Fields, die 1997<br />

aufgrund <strong>de</strong>s damaligen niedrigen <strong>Gold</strong>preises aufgegeben<br />

wur<strong>de</strong>. Desert Sun hat im Zuge <strong>de</strong>s <strong>Gold</strong>preisanstiegs<br />

eine neue Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben,<br />

die ein komplett mo<strong>de</strong>rnisiertes Design für die<br />

Mine vorsieht. Statt arbeitsintensivem Tagebau, wie er<br />

von <strong>Gold</strong> Fields betrieben wur<strong>de</strong>, sieht die neue, von<br />

<strong>de</strong>r unabhängigen Beratungsgesellschaft SRK-Lavalin<br />

durchgeführte Studie eine Kombination von Tagebau<br />

und <strong>de</strong>m Betrieb einer unterirdischen Mine mit höheren<br />

<strong>Gold</strong>gehalten vor. Noch in diesem Jahr soll die Produktion<br />

anlaufen. In 2005 soll die volle Produktionskapazität<br />

von über 100.000 Unzen <strong>Gold</strong> zu Kosten von lediglich<br />

189 US-Dollar pro Unze erreicht wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Proven & Probable Reserven sind in <strong>de</strong>r Machbarkeitsstudie<br />

mit 758.000 Unzen angegeben, woraus sich eine<br />

Minenlebensdauer von min<strong>de</strong>stens 7,5 Jahren ergibt.<br />

Auf <strong>de</strong>n ersten Blick scheint die Jacobina Mine unserem<br />

3x2-Auswahlkriterium von 2 Mio. Unzen Reserven<br />

und 200.000 Unzen Jahresproduktion zu För<strong>de</strong>rkosten<br />

unter 200 US-Dollar nicht zu entsprechen. Die<br />

ausgewiesenen Reserven betragen aber nur 20% <strong>de</strong>r<br />

Gesamtressourcen in Höhe von 3,8 Mio. Unzen. Wir<br />

sind <strong>de</strong>r Ansicht, dass durch das im Moment laufen<strong>de</strong><br />

Explorationsprogramm <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Teil <strong>de</strong>r<br />

Ressourcen in Proven & Probable Reserven umgewan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Nach Auswertung aller verfügbaren<br />

Daten, veröffentlichte SRK kürzlich einen erweiterten<br />

Betriebsplan, einschließlich <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r<br />

Machbarkeitsstudie. Demnach soll die Lebensdauer <strong>de</strong>r<br />

Mine bei einer jährlichen Produktion von 115.000<br />

45


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

150<br />

120<br />

90<br />

60<br />

30<br />

0<br />

Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />

Jacobina<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

US-Dollar sollten die noch benötigten Instandsetzungskosten<br />

<strong>de</strong>r Mine stark verringern. Aufgrund <strong>de</strong>r<br />

exzellenten vorhan<strong>de</strong>nen Infrastruktur inklusive einer<br />

Produktionsanlage, die über Bearbeitungskapazitäten<br />

von 1 Mio. Tonnen Erz pro Jahr verfügt, setzen wir die<br />

Installations-, Betriebs- und Schließungskosten mit<br />

lediglich 90 Mio. US-Dollar, verteilt über die Gesamtminenlebensdauer,<br />

an.<br />

Projekt<br />

Jacobina<br />

Geschätzte Prod. <strong>Gold</strong> (koz) 1.800<br />

Total Cash Costs (USD/Oz) 180<br />

Steuern (Mio. USD) 94<br />

Free Cash Flow (Mio. USD) 305<br />

Capex (Mio. USD) 90<br />

NAV (Mio. USD) 215<br />

NAV-Rechnung<br />

400 USD 450 USD<br />

Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />

NAV Projekte (Mio. US$) 205 98 273 142<br />

Working Capital (Mio. US$) 23<br />

Long-Term Debt (Mio. US$) 0<br />

Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 6,5<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 65,3<br />

NAV/Aktie (USD) 3,59 1,95 4,63 2,63<br />

NAV/Aktie (CAD) 4,67 2,54 6,02 3,41<br />

Discount/Premium in % -72% -49% -78% -62%<br />

Unzen nun 18,3 Jahre betragen, während die Durchschnittskosten<br />

bei 180 US-Dollar pro Unze liegen .<br />

Die Annahme, dass insgesamt Reserven in Höhe von<br />

2,1 Mio. Unzen abgebaut wer<strong>de</strong>n können, scheint uns<br />

aus heutiger Sicht als etwas zu optimistisch. In unserer<br />

NAV-Rechnung gehen wir von einer Gesamtproduktion<br />

von 1,80 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> aus. Die Lebensdauer<br />

<strong>de</strong>r Mine beträgt nach unserer Schätzung 15 Jahre.<br />

Allerdings übernehmen wir die Kosten- und Produktionsschätzungen<br />

<strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnisierten Betriebsplans von<br />

SRK. Die von früheren Besitzern bereits geleisteten<br />

Explorations- und Bauausgaben von über 110 Mio.<br />

Mit einem Kassenbestand von 29 Mio. CAD verfügt<br />

die Gesellschaft aber über die notwendigen liqui<strong>de</strong>n<br />

Mittel, um die Anlaufinvestitionen bestreiten zu können.<br />

Darüber hinaus sind Verlustvorträge von 45 Mio.<br />

US-Dollar (62 Mio. CAD) vorhan<strong>de</strong>n, die die zukünftige<br />

Steuerlast <strong>de</strong>s Unternehmens <strong>de</strong>utlich reduzieren<br />

wer<strong>de</strong>n. Der undiskontierte Nettoinventarwert ist bei<br />

einem <strong>Gold</strong>preis von 400 US-Dollar mit 205 Mio. US-<br />

Dollar etwa doppelt so hoch wie die momentane<br />

Marktkapitalisierung <strong>de</strong>s Unternehmens. Wir glauben,<br />

dass sich dieser sehr hohe Bewertungsabschlag im<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahr <strong>de</strong>utlich verringert, wenn die Produktionsresultate<br />

im prognostizierten Rahmen liegen.<br />

Daneben dürfte die Aktie auch von <strong>de</strong>r Abwertung <strong>de</strong>s<br />

brasilianischen Reals gegenüber <strong>de</strong>m US Dollar profitieren,<br />

da Kosten hauptsächlich in lokaler Währung<br />

abgerechnet wer<strong>de</strong>n, während die Gewinne aus <strong>Gold</strong>verkäufen<br />

in US-Dollar anfallen.<br />

Die große Unterbewertung von Desert Sun war teilweise<br />

auf mangeln<strong>de</strong> Erfahrung <strong>de</strong>r Führungskräfte mit<br />

Projekten dieser Größenordnung zurückzuführen. Dies<br />

hat sich mit <strong>de</strong>r Einstellung von Bruce Humphrey als<br />

neuer CEO geän<strong>de</strong>rt. Der neue Firmenchef verfügt über<br />

30 Jahre Erfahrung in <strong>de</strong>r Minenindustrie und hat unter<br />

an<strong>de</strong>rem für <strong>Gold</strong>corp eine <strong>de</strong>r ertragreichsten Minen<br />

<strong>de</strong>r Welt, Red Lake, zurück in Produktion gebracht.<br />

46


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Minefin<strong>de</strong>rs gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />

50<br />

D J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J A SON<br />

Minefin<strong>de</strong>rs<br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />

Source: DATASTREAM<br />

Überblick<br />

Kategorie<br />

Senior Explorer<br />

Aktienkurs<br />

8,30 CAD<br />

52-Wochen-Hoch/Tief 7,75 - 13,87 CAD<br />

Reuters-Kürzel<br />

MFL.TO<br />

Heimatbörse<br />

TSE<br />

WKN 859435<br />

ISIN<br />

CA6029001022<br />

Aktienanzahl in Mio. 36,5<br />

Aktienanzahl verw. (Mio.) 39,5<br />

Optionen/Warrants (Mio.) 3,5<br />

Marktkap. (Mio. CAD) 303<br />

Hauptaktionäre<br />

Royce & Ass. (11,2%),<br />

Fi<strong>de</strong>lity (10,2%),<br />

Goodman (7,8%),<br />

Dun<strong>de</strong>e (7,5%), Scud<strong>de</strong>r<br />

(2,6%)<br />

Kennzahlen<br />

Mkt Cap/oz Reserven (US$) N/A<br />

Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 44,78<br />

EPS (2004e)<br />

-0,06 CAD<br />

NAV Projekte (Mio. USD) 530<br />

Projektprofil<br />

Hauptprojekte (Anteil) Dolores (100%)<br />

<strong>Gold</strong> / Silber<br />

Land<br />

Mexiko<br />

Produktionsbeginn Q1 2006<br />

Reserven in Mio. Unzen ---<br />

Ressourcen <strong>Gold</strong> (M&I) 3,0 (2,41)<br />

Grading in g/t 1,13 (1,13)<br />

Ressourcen Silber (M&I) 132,3 (111,7)<br />

Grading in g/t 49 (52,6)<br />

MINEFINDERS<br />

Der Fokus <strong>de</strong>r kanadischen Minefin<strong>de</strong>rs liegt auf <strong>de</strong>m<br />

Dolores-Projekt im mexikanischen Bun<strong>de</strong>sstaat Chihuahua.<br />

Es hat eine beachtliche Größe, ist gut exploriert<br />

und nicht zuletzt wegen <strong>de</strong>r hohen Silberressourcen<br />

interessant, die an <strong>de</strong>r Börse mit höheren Bewertungen<br />

honoriert wer<strong>de</strong>n als vergleichbare <strong>Gold</strong>vorkommen.<br />

Allerdings wur<strong>de</strong> die Veröffentlichung <strong>de</strong>r Machbarkeitsstudie<br />

für das Projekt, die ursprünglich noch für<br />

2003 vorgesehen war, vor kurzem zum wie<strong>de</strong>rholten<br />

Male verschoben. Das Unternehmen begrün<strong>de</strong>t die<br />

Verzögerung mit neuen legislativen Vorgaben und<br />

umfangreichen Infill-Bohrprogramm, das <strong>de</strong>rzeit auf<br />

<strong>de</strong>m Vorkommen durchgeführt wird. Dadurch versucht<br />

man die Teile <strong>de</strong>s Vorkommens mit beson<strong>de</strong>rs hohen<br />

<strong>Gold</strong>gehalten noch genauer zu lokalisieren. Außer<strong>de</strong>m<br />

möchte die Gesellschaft eine neue Verarbeitungsmetho<strong>de</strong><br />

für das Projekt verwen<strong>de</strong>n, die speziell auf <strong>Gold</strong>-<br />

Silber-Vorkommen zugeschnitten ist. Das Ergebnis <strong>de</strong>r<br />

Machbarkeitsstudie soll <strong>de</strong>swegen nun gegen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Jahres 2004 bzw. Anfang 2005 erscheinen. Da bereits<br />

im Jahr 2000 – als <strong>Gold</strong> und Silber bei 275 US-Dollar<br />

respektive 4,50 US-Dollar notierten - das Projekt für<br />

wirtschaftlich befun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>, gehen wir von einer<br />

Verbesserung <strong>de</strong>s ursprünglichen Net Asset Values<br />

aus.<br />

Der Investitionsaufwand wird nach unseren Schätzungen<br />

über die Minenlebensdauer insgesamt 120 Mio.<br />

US-Dollar betragen. Davon sind bereits 40 Mio. US-<br />

Dollar durch eine Kapitalerhöhung finanziert. Die<br />

Projekt-Bauarbeiten sollen nächstes Jahr abgeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>m erstem <strong>Gold</strong> aus <strong>de</strong>m Tagebau auf<br />

Dolores rechnen wir in <strong>de</strong>r zweiten Jahreshälfte 2006.<br />

47


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2006 2007 2008 2009 2010<br />

Dolores <strong>Gold</strong> Dolores Silber (<strong>Gold</strong> Äquivalent)<br />

Projekt<br />

Dolores<br />

Produktion <strong>Gold</strong> Äquivalent (koz) 4.000<br />

Total Cash Costs (USD/Oz) 150<br />

Steuern (Mio. USD) 312<br />

Free Cash Flow (Mio. USD) 650<br />

Capex (Mio. USD) 120<br />

NAV (Mio. USD) 530<br />

NAV-Rechnung<br />

<strong>Gold</strong> 400 USD 450 USD<br />

Silber 6,67 USD 7,50 USD<br />

Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />

NAV Dolores (Mio. US$) 530 330 668 426<br />

Working Capital (Mio. US$) 41,5<br />

Long-Term Debt (Mio. US$) ---<br />

Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 14,1<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 39,5<br />

NAV/Aktie (US$) 13,85 8,79 17,34 11,2<br />

NAV/Aktie (CAD) 18,0 11,4 22,6 14,6<br />

Discount/Premium in % -54% -27% -63% -43%<br />

Bei einem Cutoff-Gehalt von 0,3 g/t rechnet die Gesellschaft<br />

mit 3,3 Mio. Unzen <strong>Gold</strong> und 148 Mio. Unzen<br />

Silber auf <strong>de</strong>m Gebiet. Wir allerdings glauben,<br />

dass eine bessere Kostenstruktur bei einem Cutoff-<br />

Gra<strong>de</strong> von 0,5 g/t realisiert wer<strong>de</strong>n kann. In unserem<br />

NAV-Mo<strong>de</strong>ll rechnen wir mit Gesamtressourcen von 3<br />

Mio. Unzen <strong>Gold</strong> und 132 Mio. Unzen Silber. Die<br />

Silberproduktion sehen wir als „by-product-credit“.<br />

Auf <strong>de</strong>r Basis eines Silber-<strong>Gold</strong>-Ratio von 60 zu 1<br />

(aktueller Wert ist 59 bei 420 US-Dollar <strong>Gold</strong> und 7,1<br />

US-Dollar Silber je Unze) schätzen wir, dass die Mine<br />

über ihre Lebensdauer von 10 Jahren insgesamt 4 Mio.<br />

Unzen <strong>Gold</strong>-Äquivalent produzieren wird. Die Durchschnittskosten<br />

pro Unze <strong>Gold</strong> dürften aufgrund <strong>de</strong>r<br />

Silbergewinne auf 150 US-Dollar zurückgehen. Inklusive<br />

<strong>de</strong>r in <strong>Gold</strong>unzen umgerechneten Silberproduktion<br />

dürfte die durchschnittliche Produktion etwa 400.000<br />

Unzen <strong>Gold</strong>-Äquivalent pro Jahr zu 150 US-Dollar je<br />

Unze betragen. Der daraus resultieren<strong>de</strong> Net Asset<br />

Value <strong>de</strong>s Dolores-Projektes beträgt 530 Mio. US-<br />

Dollar bzw. 18 CAD pro Aktie.<br />

Weitere Phantasie bietet insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Silberanteil.<br />

Wir trauen <strong>de</strong>m Weißmetall in <strong>de</strong>n nächsten Jahren<br />

eine bessere Kursentwicklung zu als <strong>Gold</strong>, da es in <strong>de</strong>n<br />

Industrieanwendungen wesentlich mehr Standbeine hat<br />

und <strong>de</strong>r Primärmarkt im Gegensatz zu <strong>Gold</strong> immer<br />

noch im Defizit ist. Unser langfristiges Kursziel für das<br />

Silber-<strong>Gold</strong>-Ratio liegt bei 40:1. Zu<strong>de</strong>m haben wir das<br />

Silber zum Net Asset Value in eine äquivalente <strong>Gold</strong>produktion<br />

umgerechnet, während für reine Silberproduzenten<br />

aufgrund <strong>de</strong>s hohen Optionswerts oft ein<br />

Vielfaches <strong>de</strong>s Net Asset Value bezahlt wird.<br />

Das Dolores-Vorkommen von Minefin<strong>de</strong>rs hat noch<br />

beachtliches Explorationspotenzial. Nach Einschätzung<br />

<strong>de</strong>s Managements können min<strong>de</strong>stens 500.000 Unzen<br />

<strong>Gold</strong> im Untertagebau geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Aber auch in<br />

<strong>de</strong>r Fläche bleibt das Projekt weiterhin offen. Neben<br />

Dolores besitzt Minefin<strong>de</strong>rs noch weitere Vorkommen<br />

in Mexiko und Nevada, wo man momentan intensive<br />

Explorationsarbeiten durchführt. Aussichtsreich scheinen<br />

vor allem die Projekte in Sonora/Mexiko, wo vorläufige<br />

Bohrarbeiten signifikante Silbergehalte <strong>de</strong>finiert<br />

haben. Aufgrund <strong>de</strong>r Mexiko-erfahrenen Explorationsteams<br />

und hervorragen<strong>de</strong>r Beziehungen zu <strong>de</strong>n<br />

mexikanischen Behör<strong>de</strong>n haben diese Projekte gute<br />

Chancen. Im Erfolgsfall könnte Minefin<strong>de</strong>rs als Silberwert<br />

wahrgenommen wer<strong>de</strong>n, was eine erheblich<br />

höhere Neubewertung erlauben wür<strong>de</strong>.<br />

48


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Randgold gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />

50<br />

D J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J A SON<br />

Randgold<br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />

Source: DATASTREA<br />

Überblick<br />

Kategorie<br />

Intermediate<br />

Aktienkurs<br />

9,20 USD<br />

52-Wochen-Hoch/Tief 7,5-14,495 USD<br />

Reuters-Kürzel<br />

GOLD.Q<br />

Heimatbörse<br />

Nasdaq<br />

WKN 725199<br />

ISIN<br />

US7523443098<br />

Aktienanzahl in Mio. 58,5<br />

Aktienanzahl verw. (Mio.) 59,0<br />

Optionen/Warrants (Mio.) 0,5<br />

Marktkap. (Mio. US$) 540<br />

Hauptaktionäre<br />

Randgold<br />

Exploration (30%),<br />

Merrill Lynch (5%)<br />

Mackenzie (4,6%),<br />

Sun Valley (4,3%)<br />

Kennzahlen<br />

Mkt Cap/oz Reserven (US$) 227,85<br />

Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 67,92<br />

EPS (2004e) 0,20<br />

NAV Projekte (Mio. USD) 570<br />

Projektprofil<br />

Hauptprojekte (Anteil) Morila (40%)<br />

Loulou (80%)<br />

Land<br />

Mali<br />

Produktionsbeginn Q3 2005<br />

Reserven in Mio. Unzen 2,37<br />

Grading in g/t 3,75<br />

Ressourcen (davon M&I) 7,95 (4,78)<br />

Grading in g/t 3,5 (3,85)<br />

RANDGOLD<br />

Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren analysierten Gesellschaften,<br />

hat sich Randgold bereits seit Jahren als mittelgroßer<br />

<strong>Gold</strong>produzent etabliert. Randgold hält einen Anteil<br />

von 40% an <strong>de</strong>r Morila <strong>Gold</strong>mine in Mali, die von<br />

Anglo<strong>Gold</strong> operativ betrieben wird. Bei einer Jahresproduktion<br />

von mehr 500.000 Unzen <strong>Gold</strong> und relativ<br />

hohen <strong>Gold</strong>gehalten betragen die gesamten För<strong>de</strong>rkosten<br />

<strong>de</strong>rzeit lediglich 185 US-Dollar je Unze. Damit ist<br />

Morila eines <strong>de</strong>r margenstärksten <strong>Gold</strong>projekte weltweit.<br />

Die Lebensdauer von Morila beträgt nach heutigem<br />

Stand noch 5 Jahre, wobei Produktion und <strong>Gold</strong>gehalte<br />

in <strong>de</strong>n nächsten Jahren jedoch sukzessive zurückgehen<br />

wer<strong>de</strong>n. Dadurch ist bis 2009 mit höheren<br />

Produktionskosten zu rechnen. Der freie Cashflow aus<br />

Morila, für das wir einen NAV von 195 Mio. US-<br />

Dollar errechnet haben, ermöglicht Randgold die laufen<strong>de</strong><br />

Finanzierung für Explorationsziele im Umland<br />

von Morila, an <strong>de</strong>m Randgold Exklusivrechte besitzt.<br />

Die Kursphantasie bei Randgold kommt jedoch zweifelsohne<br />

vom zweiten Projekt in Mali, Loulou, das das<br />

Potenzial hat, eine min<strong>de</strong>stens ebenso große Produktion<br />

wie Morila bei vergleichbaren <strong>Gold</strong>gehalten und<br />

Kosten zu erreichen. Im Gegensatz zu Morila, als<br />

Randgold aufgrund von Finanzierungsproblemen die<br />

Hälfte an Anglo<strong>Gold</strong> konzidieren musste, ist die Gesellschaft<br />

heute in <strong>de</strong>r Lage, Finanzierung und Ausbau<br />

von Loulou selbst zu leisten. Zwei Abbaugebiete für<br />

<strong>de</strong>n offenen Tagebau sind bereits erschlossen - Loulou<br />

0 und Yalea. Der Erzkörper ist jedoch zur Breite, aber<br />

vor allem zur Tiefe hin offen. Seine geologische Struktur<br />

<strong>de</strong>utet auf erhebliche weitere <strong>Gold</strong>ressourcen, die<br />

in <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r Gesellschaft noch nicht enthalten<br />

sind.<br />

Die anerkannte Beratungsagentur SRK bereitet eine<br />

mo<strong>de</strong>rnisierte Machbarkeitsstudie für <strong>de</strong>n Untertage-<br />

49


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Morila<br />

Loulou<br />

Projekt<br />

Loulou Morila<br />

Geschätzte Produktion (koz) 3.360 1.300<br />

Total Cash Costs (USD/Oz) 233 185<br />

Steuern (Mio. USD) 90 55<br />

Free Cash Flow (Mio. USD) 470 225<br />

Capex (Mio. USD) 130 30<br />

NAV (Mio. USD) 340 195<br />

NAV-Rechnung<br />

400 USD 450 USD<br />

Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />

NAV Projekte (Mio. US$) 570 375 736 518<br />

Working Capital (Mio. US$) 85<br />

Long-Term Debt (Mio. US$) -17<br />

Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 4<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 59<br />

NAV/Aktie (US$) 10,9 7,6 13,4 10,0<br />

Discount/Premium in % -15% 21% -33% -8%<br />

bau auf Loulou vor, die in Kürze abgeschlossen sein<br />

soll. Die ersten Anzeichen sprechen dafür, dass ein<br />

Großteil <strong>de</strong>r Gesamtressourcen von über 5,3 Mio. Unzen<br />

in Reserven und Measured & Indicated Ressourcen<br />

umgewan<strong>de</strong>lt und ökonomisch abgebaut wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Außer<strong>de</strong>m dürften die Produktionskosten im Untertagebaubetrieb<br />

aufgrund <strong>de</strong>r gezielteren<br />

Abbaumöglichkeiten markant zurückgehen.<br />

Wir gehen in unserer NAV Rechnung noch von <strong>de</strong>r<br />

alten Schätzung <strong>de</strong>r ersten Machbarkeitsstudie aus, die<br />

eine Gesamtproduktion von 3,3 Mio. Unzen über eine<br />

Lebensdauer von 15 Jahren und Durchschnittkosten<br />

von 233 US-Dollar pro Unze vorsieht. Diese Annahmen<br />

sind angesichts <strong>de</strong>s riesigen Potenzials im Untertagebau<br />

ausgesprochen konservativ. Die Kapitalausgaben<br />

für das Projekt dürften aufgrund <strong>de</strong>r Untertageför<strong>de</strong>rung<br />

um rund 50 Mio. US-Dollar auf 130 Mio. US-<br />

Dollar steigen.<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Fremdkapitalaufnahme hat Randgold<br />

300.000 Unzen zu 430 US-Dollar pro Unze abgesichert.<br />

Das sind nach unseren Schätzungen weniger als<br />

10% <strong>de</strong>r Gesamtproduktion. Die Steuerpolitik in Mali<br />

ist sehr vorteilhaft für Randgold. So zahlt das Unternehmen<br />

in <strong>de</strong>n ersten vier Jahren keine Gewinnsteuern<br />

und ist zu<strong>de</strong>m drei Jahre lang von <strong>de</strong>r Zahlung einer<br />

Mehrwertsteuer befreit. Jedoch steht <strong>de</strong>r Regierung<br />

Malis, die wie bei Morila 20% am Gesamtprojekt hält,<br />

eine Lizenzgebühr von 6% auf die <strong>Gold</strong>produktion zu,<br />

die wir in <strong>de</strong>r NAV-Rechnung unter <strong>de</strong>m Oberbegriff<br />

Steuern zusammengefasst haben. Auf Basis dieser<br />

Annahmen ergibt sich bei einem <strong>Gold</strong>preis von 400<br />

US-Dollar und einem Diskontsatz von 0% für Loulou<br />

ein Net Asset Value von 340 Mio. US-Dollar bzw.<br />

5,81US-Dollar je Aktie.<br />

Randgold notiert mit einem Abschlag von lediglich<br />

15% gegenüber <strong>de</strong>m Net Asset Value. Damit scheint<br />

das Unternehmen im Vergleich mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren selektierten<br />

Aktiengesellschaften relativ teuer. Dies lässt<br />

sich dadurch erklären, dass das Unternehmen bereits<br />

als <strong>Gold</strong>produzent mit ausgewiesener Expertise in <strong>de</strong>r<br />

afrikanischen Minenindustrie anerkannt ist. Trotz <strong>de</strong>s<br />

relativ hohen Vertrauensvorschusses glauben wir, dass<br />

das Potenzial von Loulou in <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeitigen Aktienkursen<br />

von Randgold noch nicht abgebil<strong>de</strong>t ist.<br />

Das Explorationsportfolio Randgolds enthält auch<br />

vielversprechen<strong>de</strong> Projekte in Tansania, Ghana, Burkina<br />

Faso und Senegal. Diese liegen meistens in <strong>de</strong>r<br />

Nähe von großen <strong>Gold</strong>projekten und haben das Potential<br />

zu Multi-Millionen Unzen Projekten.<br />

50


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

RED BACK MINING<br />

550<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

Red Back gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />

50<br />

D J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J ASON<br />

Red Back<br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />

Source: DATASTREAM<br />

Überblick<br />

Kategorie<br />

Senior Explorer<br />

Aktienkurs<br />

1,50 CAD<br />

52-Wochen-Hoch/Tief 1,37-2,85 CAD<br />

Reuters-Kürzel<br />

RBI.V<br />

Heimatbörse<br />

TSE<br />

WKN<br />

A0BM07<br />

ISIN<br />

CA7562971076<br />

Aktienanzahl in Mio. 62,4<br />

Aktienanzahl verw. (Mio.) 63,8<br />

Optionen/Warrants(Mio.) 18<br />

Marktkap. (Mio. CAD) 99<br />

Hauptaktionäre<br />

Lundin (ca. 20%),<br />

Macquarie (10%),<br />

Aust. Select (8,2%),<br />

Freshwater Res.<br />

(5,5%), <strong>Gold</strong> 2000<br />

(3,5%), DJE (2,6%)<br />

Kennzahlen<br />

Mkt Cap/oz Reserven (US$) 71,84<br />

Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 32,41<br />

EPS (2004e)<br />

-0,05 CAD<br />

NAV Projekte (Mio. USD) 81<br />

Bis vor kurzem war die Red Back nach Einschätzung<br />

<strong>de</strong>s Managements eine kleine, unterbewertete <strong>Gold</strong>aktie<br />

an <strong>de</strong>r australischen Börse. Der Grund für diese<br />

Unterbewertung sah CEO Ross Ashton zum einen in<br />

<strong>de</strong>r für Australien üblichen, sehr hohen Aktienanzahl<br />

und zum an<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>r geographischen Entfernung<br />

<strong>de</strong>s Managements von <strong>de</strong>n nordamerikanischen und<br />

europäischen Finanzmärkten. Daher verlagerte Red<br />

Back seinen Haupthan<strong>de</strong>lsplatz im Frühjahr 2004 nach<br />

Kanada. Durch <strong>de</strong>n Kauf <strong>de</strong>s Börsenmantels Champion<br />

Resources gelang es <strong>de</strong>r Firma ein Listing an <strong>de</strong>r Toronto<br />

Venture Exchange zu bekommen (Reuters:<br />

RBI.V). Das Unternehmen erhofft sich dadurch einen<br />

besseren Zugang zu <strong>de</strong>n wichtigsten Rohstoffinvestoren.<br />

Dabei wird Red Back von <strong>de</strong>r bekannten Lundin-<br />

Gruppe beraten. Adolf H. Lundin und seine Söhne<br />

Lukas und Ian führen eine Gruppe von Rohstoffunternehmen<br />

und verfügen über exzellente Expertise in<br />

diesem Sektor. Sie haben bereits eine ganze Reihe<br />

erfolgreicher Investitionen vorzuweisen, die mit erheblichen<br />

Gewinnen an führen<strong>de</strong> Rohstoffunternehmen<br />

weiterveräußert wur<strong>de</strong>n. Darunter fallen beispielsweise<br />

Lundin Oil für 480 Mio. US-Dollar und das Bajo <strong>de</strong><br />

Alumbrera <strong>Gold</strong>-/ Kupfervorkommen für über 500 Mio<br />

US-Dollar. Das Engagement <strong>de</strong>r Gruppe bei Red Back<br />

bewerten wir positiv, da das Management bei kleineren<br />

<strong>Gold</strong>produzenten einer <strong>de</strong>r wichtigsten Erfolgsfaktoren<br />

ist.<br />

Projektprofil<br />

Hauptprojekte (Anteil) Chirano (95%)<br />

Land<br />

Ghana<br />

Produktionsbeginn Q3 2005<br />

Reserven in Mio. Unzen 1,06<br />

Grading in g/t 2,1<br />

Ressourcen (davon M&I) 2,35 (1,84)<br />

Grading in g/t 2,0 (2,0)<br />

Das Hauptasset von Red Back, das Chirano-Projekt,<br />

liegt in Ghana, das <strong>de</strong>rzeit <strong>de</strong>n zehnten Rang unter <strong>de</strong>n<br />

größten <strong>Gold</strong> produzieren<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn einnimmt. In<br />

Ghana liegen viele große <strong>Gold</strong>vorkommen mit überdurchschnittlichen<br />

<strong>Gold</strong>gehalt. Ein politisch und wirtschaftlich<br />

stabiles Regime, investoren- und minenfreundliche<br />

Gesetze und eine langjährige <strong>Gold</strong>minengeschichte<br />

machen das Land zu einem <strong>de</strong>r beliebtesten<br />

51


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />

Chirano<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Projekt<br />

Chirano<br />

Geschätzte Produktion (koz) 1.300<br />

Total Cash Costs (USD/Oz) 230<br />

Steuern (Mio. USD) 78<br />

Free Cash Flow (Mio. USD) 135<br />

Capex (Mio. USD) 50<br />

NAV (Mio. USD) (RBI Anteil) 81<br />

NAV-Rechnung<br />

400 USD 450 USD<br />

Diskontierungsfaktor 0% 5% 0% 5%<br />

NAV Projekte (Mio. US$) 81 48 121 78<br />

NAV Exploration 8<br />

Working Capital (Mio. US$) 19<br />

Long-Term Debt (Mio. US$) 0<br />

Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 1<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 80,4<br />

NAV/Aktie (US$) 1,4 0,9 1,9 1,3<br />

NAV/Aktie (CAD) 1,8 1,2 2,4 1,7<br />

Discount/Premium in % -15% 22% -38% -12%<br />

Explorationsziele. Der milliar<strong>de</strong>nschwere Kauf von<br />

Ashanti durch Anglogold, und relativ hohe Bewertungsniveaus<br />

<strong>de</strong>r in Ghana tätigen Unternehmen (u.a.<br />

<strong>Gold</strong>en Star, Iamgold, Newmont, <strong>Gold</strong> Fields) kennzeichnen<br />

die Attraktivität <strong>de</strong>s Minensektors in Ghana.<br />

Die Installation <strong>de</strong>s Tagebauprojekts auf <strong>de</strong>m Chirano-<br />

<strong>Gold</strong>feld wird momentan begonnen. Ein großer Teil<br />

<strong>de</strong>r Infrastruktur ist bereits vorhan<strong>de</strong>n. Aus diesem<br />

Grund wird die Mine voraussichtlich bereits in <strong>de</strong>r<br />

zweiten Hälfte <strong>de</strong>s Jahres 2005 in Produktion gehen.<br />

Für das Vorkommen wur<strong>de</strong>n zwei Minenstudien parallel<br />

abgeschlossen: Die von RSG Global sah eine Produktion<br />

von insgesamt 960 Tsd. Unzen (16,1 Mio.<br />

Tonnen Erz zu 2,1 Gramm je Tonne) vor. Die an<strong>de</strong>re<br />

Studie von AMC rechnet mit einer höheren <strong>Gold</strong>konzentration<br />

und einer Verarbeitung von 12,9 Mio. Tonnen<br />

Erz zu 2,3 Gramm je Tonne, wodurch eine Gesamtproduktion<br />

von 840.000 Unzen zu erwarten ist. Da<br />

bei<strong>de</strong> Studien einen <strong>Gold</strong>preis von 325 US-Dollar<br />

zugrun<strong>de</strong> legen, glauben wir, dass selbst die Prognosen<br />

von RSG übertroffen wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die vor kurzem erfolgten genauen Untersuchungen<br />

<strong>de</strong>finieren bereits um 22% höhere <strong>Gold</strong>ressourcen. Wir<br />

rechnen damit, dass min<strong>de</strong>stens 70% <strong>de</strong>r Ressourcen<br />

<strong>de</strong>r Kategorie Measured & Indicated bzw. 1,3 Mio.<br />

Unzen <strong>Gold</strong> geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Wir gehen von einer<br />

mittleren Jahresproduktion von knapp 150 Tsd. Unzen<br />

zu 230 US-Dollar je Unze aus. Die optimierte Studie<br />

von Hellman & Schofield bestätigt unsere Ansichten<br />

und schätzt die M&I Ressourcen auf etwa 1,84 Mio.<br />

Unzen <strong>Gold</strong>. Die Installationskosten sollten aus unserer<br />

Sicht bei 50 Mio. US-Dollar und damit knapp über <strong>de</strong>n<br />

Schätzungen <strong>de</strong>r Machbarkeitsstudie von 44 Mio.$<br />

liegen. Außer <strong>de</strong>r gewerblichen Steuerquote, die in<br />

Ghana 35% beträgt, erhält die Regierung eine Royalty-<br />

Zahlung i.H.v. 3,5% bezogen auf die Erlöse aus <strong>Gold</strong>verkäufen.<br />

Daraus ergibt sich ein undiskontierter NAV<br />

von 81 Mio. Us-Dollar für das Chirano-Projekt.<br />

Die Erfolgsaussichten <strong>de</strong>r übrigen sieben <strong>Gold</strong>projekte<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft beurteilen wir ebenfalls als relativ gut.<br />

Da allerdings die für eine genaue Bewertung benötigten<br />

„harten Fakten“ fehlen, bewerten wir die Explorationsaktivitäten<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft mit lediglich 10,3 Mio.<br />

CAD bzw. 8 Mio. US-Dollar.<br />

52


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

260<br />

240<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

Yamana gegen <strong>Gold</strong>minen-Benchmark<br />

40<br />

D J FMAMJ J ASOND J FMAMJ J ASON<br />

Yamana<br />

FTSE <strong>Gold</strong>mines<br />

Source: DATASTREAM<br />

Überblick<br />

Kategorie<br />

Junior Producer<br />

Aktienkurs<br />

2,60 CAD<br />

52-Wochen-Hoch/Tief 1,20 - 4,59 CAD<br />

Reuters-Kürzel<br />

YRI.TO<br />

Heimatbörse<br />

TSE<br />

WKN 357818<br />

ISIN<br />

CA98462Y1007<br />

Aktienanzahl in Mio. 95,9<br />

Aktienanzahl verw. (Mio.) 143,9<br />

Optionen/Warrants (Mio.) 48<br />

Marktkap. (Mio. CAD) 249,34<br />

Hauptaktionäre<br />

Santa Elina (28,2%),<br />

AGF Funds (3,7%),<br />

MD Funds (2,9%).<br />

Streubesitz (69%)<br />

Kennzahlen<br />

Mkt Cap/oz Reserven (US$) 48,05<br />

Mkt Cap/oz Ressourcen (US$) 30,67<br />

EPS (2004e) 0,07<br />

NAV Projekte (Mio. USD) 581<br />

Projektprofil<br />

Hauptprojekte (Anteil)<br />

Fazenda Brasiliero, Fazenda Nova, Sao Francisco,<br />

Sao Vicente (alle 100%), Chapada (50%)<br />

Land<br />

Brasilien<br />

Produktionsbeginn<br />

Fazenda Nova 2004, Sao Francisco / Sao Vicente<br />

Reserven Au in Mio. Oz 3,992<br />

Grading in g/t 0,338<br />

Ressourcen Au (davon M&I) 6,254 (4,595)<br />

Grading in g/t 0,316 (0,308)<br />

Reserven Cu in Mrd. Pf. 2,331 @ 0,302%<br />

Ressourcen Cu (davon M&I) 3,109 (2,809)<br />

YAMANA GOLD<br />

Yamana gehört zu <strong>de</strong>n Unternehmen in unserem Minenbasket,<br />

die bereits eine effiziente <strong>Gold</strong>produktion in<br />

Brasilien vorweisen können. Trotz einer <strong>de</strong>rzeitigen<br />

Produktionsrate von ursprünglich weniger als 100.000<br />

Unzen <strong>Gold</strong> pro Jahr, erwirtschaftete Yamana bereits<br />

im ersten Jahr ihrer operativen Tätigkeit mit <strong>de</strong>r Mine<br />

Fazenda Brasileiro einen Gewinn in Höhe von 1 Mio.<br />

US-Dollar. Außer<strong>de</strong>m weist das Unternehmen eine<br />

sehr gut diversifizierte Ressourcenbasis mit einer Vielzahl<br />

von Projekten in unterschiedlichen Stadien auf.<br />

Momentan widmet <strong>de</strong>r Markt sein Interesse noch <strong>de</strong>r<br />

bereits produzieren<strong>de</strong>n Mine Fazenda Brasileiro und<br />

<strong>de</strong>r bald in Produktion kommen<strong>de</strong>n Fazenda Nova, die<br />

jedoch nur über eine jährliche Gesamtproduktion von<br />

130.000 Unzen bei relativ kurzen Lebensdauern verfügen.<br />

Die Zukunft <strong>de</strong>s Unternehmens liegt aus unserer<br />

Sicht in <strong>de</strong>r Inbetriebnahme ihrer fortgeschrittenen<br />

Projekte Sao Vicente/Sao Francisco (<strong>Gold</strong>) und in<br />

weiteren Explorationserfolgen bei ihrem brasilianischen<br />

Multi-Millionen Unzen Projekt Chapada<br />

(<strong>Gold</strong>/Kupfer), das voraussichtlich 2007 in Produktion<br />

gehen wird.<br />

In unserer NAV Rechnung bewerten wir Fazenda Brasileiro<br />

mit 58 Mio. US-Dollar, wobei wir eine Produktion<br />

von 500.000 Unzen bis 2008 zu Durchschnittkosten<br />

von 200 US-Dollar pro Unze unterstellen. Diese<br />

Annahme halten wir für relativ konservativ, da es Yamana<br />

in <strong>de</strong>n letzten Jahren durch eigene<br />

Explorationsprogramme gelungen ist, die Reserven zu<br />

replatzieren. Das kleinere Heap Leach-Projekt Fazenda<br />

Nova wird nach unserer Rechnung über eine<br />

Gesamtlebensdauer von 6 Jahren rund 170.000 Unzen<br />

zu 180 US-Dollar pro Unze produzieren. Trotz seiner<br />

geringen Größe ergibt sich dadurch ein Net Asset<br />

Value von 15 Mio. US-Dollar.<br />

53


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Kapitel 3: Ausgewählte Juniors<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Projekt<br />

Geschätzte Produktion in Tausend Unzen<br />

Chapada Kupfer<br />

(<strong>Gold</strong>äquivalent)<br />

Chapada <strong>Gold</strong><br />

Sao Francisco/Sao Vicente<br />

Fazenda Nova<br />

Fazenda Brasileiro<br />

2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Sao Francisco /<br />

Sao Vicente<br />

Gesch. Produktion <strong>Gold</strong> (koz) 950 2.100<br />

Total Cash Costs (USD/Oz) 190 176<br />

Gesch. Produktion Kupfer (Mio. lb) 280<br />

Cash Costs (USD/lb) 0,67<br />

Steuern (Mio. USD) 70 329<br />

Free Cash Flow (Mio. USD) 126 893<br />

Capex (Mio. USD) 35 250<br />

NAV (Mio. USD) 91 417<br />

Chapada<br />

NAV-Rechnung<br />

<strong>Gold</strong> 400 USD 450 USD<br />

Kupfer 1,00 USD 1,20 USD<br />

Diskontierungsfaktor <strong>Gold</strong> (Kupfer) 0 (5%) 5 (10%) 0 (5%) 5 (10%)<br />

NAV Projekte (Mio. US$) 581 285 898 486<br />

Working Capital (Mio. US$) 29,9<br />

Long-Term Debt (Mio. US$) -<br />

Erlöse aus Warrants (Mio. US$) 50<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Aktien (FD) 137<br />

NAV/Aktie (US$) 4,82 2,66 7,13 4,12<br />

NAV/Aktie (CAD) 6,36 3,51 9,41 5,44<br />

Discount/Premium in % -53% -15% -68% -45%<br />

Der Löwenanteil <strong>de</strong>s fairen Unternehmenswerts von<br />

Yamana liegt aber in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Hauptprojekten Sao<br />

Francisco/Sao Vicente und Chapada. Ersteres sind zwei<br />

benachbarte Minen mit einer gemeinsamen Verarbeitungsanlage.<br />

Die Machbarkeitsstudie, die in Kürze<br />

abgeschlossen wer<strong>de</strong>n soll, dürfte ein Reservenwachstum<br />

von 15-25% präsentieren. Wir erwarten eine Gesamtproduktion<br />

von 950 Tsd. Unzen, die voraussichtlich<br />

zu 190 US-Dollar geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n können. Die<br />

Installationskosten belaufen sich auf etwa 35 Mio. US-<br />

Dollar woraus ein Projekt-NAV von 91 Mio. US-<br />

Dollar bzw. knapp 1 US-Dollar pro ausstehen<strong>de</strong>r Aktie<br />

resultiert. Das größte Potenzial hat aber zweifelsohne<br />

das brasilianische Kupfer-<strong>Gold</strong> Projekt Chapada, für<br />

das in diesem Sommer eine Durchführbarkeitsstudie<br />

abgeschlossen wur<strong>de</strong>. Demnach sollen über 19 Jahre<br />

jährlich 72 Tsd. Unzen <strong>Gold</strong> und 106 Mio. Pfund Kupfer<br />

produziert wer<strong>de</strong>n. Wir halten die unterstellten<br />

Gewinnungsraten bei <strong>Gold</strong> allerdings für zu niedrig<br />

und rechnen mit einer Gesamtproduktion von 2,1 Mio.<br />

Unzen. Wir bewerten die <strong>Gold</strong>- und Kupferproduktion<br />

getrennt und setzen Durchschnittskosten von 176 US-<br />

Dollar je Unze <strong>Gold</strong> und 0,67 US-Dollar je Pfund Kupfer<br />

an. Bezügliche <strong>de</strong>r Steuern übernehmen wir die<br />

Annahmen <strong>de</strong>r Gesellschaft, die mit einem effektiven<br />

Steuersatz von 27% kalkuliert. Das Projekt verfügt<br />

bereits über eine exzellente Infrastruktur, weshalb die<br />

Installations- und Erschließungskosten trotz zwischenzeitlich<br />

angestiegener Materialkosten 250 Mio. US-<br />

Dollar nicht übersteigen sollten.<br />

Yamana profitiert von <strong>de</strong>r Abwertung <strong>de</strong>s brasilianischen<br />

Real, da Installationskosten und Löhne in Real<br />

anfallen, während die Gewinne durch <strong>Gold</strong>verkäufe in<br />

US Dollar realisiert wer<strong>de</strong>n. Der NAV <strong>de</strong>s Kupferprojektes<br />

wird branchenüblich mit 5% diskontiert, da<br />

Basismetalle ein geringeres Bewertungsniveau genießen<br />

als E<strong>de</strong>lmetalle. Nach unserer Einschätzung beträgt<br />

<strong>de</strong>r Nettoinventarwert <strong>de</strong>s Gesamtprojektes bei 400<br />

US-Dollar pro Unze <strong>Gold</strong> und 1,00 US-Dollar je Pfund<br />

Kupfer 417 Mio. US-Dollar bzw. 4 CAD pro Aktie.<br />

Die Gesellschaft wird unserer Ansicht nach als Übernahmekandidat<br />

gehan<strong>de</strong>lt, obwohl Brasilien bisher von<br />

<strong>de</strong>n großen <strong>Gold</strong>minengesellschaften noch nicht ent<strong>de</strong>ckt<br />

wur<strong>de</strong>. Wir glauben jedoch, dass sich dies in <strong>de</strong>n<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahren än<strong>de</strong>rn wird und die Majors sich in<br />

diesem Land positionieren wer<strong>de</strong>n.<br />

54


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Notizen<br />

55


<strong>Megatrend</strong> <strong>Gold</strong>! <strong>Phase</strong> <strong>III</strong><br />

Inpressum<br />

Research<br />

Gunter Eckner 0711-180-1660<br />

Makro Research<br />

E<strong>de</strong>lmetalle und<br />

Volkswirtschaft, Strategie Aktienmärkte/Rohstoffe<br />

Münzkabinett<br />

Markus Mezger 0711-180-1589 Telefon (0711) 180 1292/1296<br />

Volkswirtschaft, Strategie Zinsen/Währungen Telefax (0711) 180 1794<br />

Harry Schoett 0711-180-1701<br />

Rohstoffe: Öl Anne Faber-Kroll 0711-180-1292<br />

Eugen Weinberg 0711-180-3005 Jürgen Hin<strong>de</strong>rer 0711-180-1295<br />

Unternehmensanleihen Jochen Kaupp 0711-180-1487<br />

Dietmar Zantke 0711-180-1072 Ewald Schmidt 0711-180-1293<br />

Peter Sepp 0711-180-1294<br />

Technische Analyse Rudolf Reichert 0711-180-1296<br />

Dr. Joannis Zagos 0711-180-3762<br />

Min Feng 0711-180-1741<br />

Fonds-Vermögensverwaltung<br />

E<strong>de</strong>lmetallhan<strong>de</strong>l<br />

Sandra Bachofer 0711-180-1644 Dr. Heiko Leschhorn 0711-180-2578<br />

Michelle Baggioni 0711-180-3135 Bernhard Litterst 0711-180-1257<br />

Michael Krauß 0711-180-3002 Christoph Metzger 0711-180-1684<br />

Markus Mezger 0711-180-1589 Markus Wolf 0711-180-3744<br />

Steffen Scheibner 0711-180-3134<br />

Gerhard Single 0711-180-1066<br />

Dr. Markus Stahl 0711-180-1067 Han<strong>de</strong>l<br />

Kun<strong>de</strong>n<strong>de</strong>sk<br />

Zinsen und Währungen 0711-180-2920<br />

Filial<strong>de</strong>sk<br />

Renten 0711-180-2940<br />

Ausland 0711-180-3736<br />

Abgeschlossen am 18.10.2004<br />

Redaktion und Gestaltung: Markus Mezger, Tel. 0711/180-1589<br />

Autoren: Markus Mezger, Eugen Weinberg<br />

Assistenz: Thomas Benedix, Manuel Tenekedschiew<br />

Dieser Bericht wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>n-Württembergischen Bank AG erstellt. Die Informationen in diesem Dokument beruhen auf öffentlich zugänglichen Quellen, die wir für<br />

zuverlässig und korrekt halten. Eine Garantie für die Richtigkeit o<strong>de</strong>r Vollständigkeit <strong>de</strong>r Angaben können wir jedoch nicht übernehmen. Diese Ausarbeitung darf nicht als<br />

Angebot o<strong>de</strong>r Auffor<strong>de</strong>rung zum Kauf o<strong>de</strong>r Verkauf von Wertpapieren <strong>de</strong>r in diesem Bericht genannten Unternehmen verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. We<strong>de</strong>r die Ba<strong>de</strong>n-<br />

Württembergische Bank noch gesetzliche Vertreter und/o<strong>de</strong>r Mitarbeiter übernehmen Verantwortung für Verluste, die aufgrund <strong>de</strong>r Verwendung <strong>de</strong>s Inhalts dieser Publikation<br />

entstehen. Die Ba<strong>de</strong>n-Württembergische Bank und/o<strong>de</strong>r ein verbun<strong>de</strong>nes Unternehmen und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Kun<strong>de</strong>n und/o<strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>n-Württembergischen<br />

Bank und/o<strong>de</strong>r ihre gesetzlichen Vertreter, Mitarbeiter und Repräsentanten können Positionen in o<strong>de</strong>r Optionen auf die in dieser Ausarbeitung erwähnten Wertpapiere halten,<br />

o<strong>de</strong>r können diese Wertpapiere auf eigene o<strong>de</strong>r frem<strong>de</strong> Rechnung kaufen o<strong>de</strong>r verkaufen, o<strong>de</strong>r zum Kauf o<strong>de</strong>r Verkauf anbieten, bevor Sie die Ausarbeitung erhalten haben.<br />

Die Ba<strong>de</strong>n-Württembergische Bank und/o<strong>de</strong>r ein verbun<strong>de</strong>nes Unternehmen kann als Geschäfts- o<strong>de</strong>r Investmentbank für in diesem Bericht genannten Unternehmen agieren<br />

und/o<strong>de</strong>r im Aufsichtsrat dieser Unternehmen vertreten sein. Die in dieser Publikation gemachten Aussagen können je<strong>de</strong>rzeit ohne Vorankündigung geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />

Copyright Ba<strong>de</strong>n-Württembergische Bank AG. Alle Rechte vorbehalten. Bei Zitaten wird um Quellenangabe gebeten.<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württembergische Bank AG, Kleiner Schlossplatz 11, 70173 Stuttgart, Tel.: 0711-180-0, Internet: www.bw-bank.<strong>de</strong><br />

56

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!