Newsletter 1
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in Wissenschaft und Wirtschaft<br />
in Wissenschaft und Wirtschaft<br />
Dr.-Ing. Nicole von Lieberman - Mentee<br />
Habilitandin<br />
Wissenschaftliche Assistentin<br />
Franzius-Institut für Wasserbau<br />
und Küsteningenieurwesen<br />
Universität Hannover<br />
Zur Person Nach dem 9-semestrigen Studium des<br />
Bauingenieurwesens an der TH Darmstadt war ich von<br />
1993 bis 1999 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am<br />
Franzius-Insitut für Wasserbau und Küstenwesen der<br />
Universität Hannover tätig. Während dieser Zeit, von<br />
1995 bis 1997, engagierte ich mich noch in Sachen<br />
Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung des eigenen<br />
2,5-geschossigen Hauses. Seit 1993 übe ich<br />
im Rahmen meiner Tätigkeiten am Franzius-Institut<br />
gutachterliche Tätigkeiten aus. Ebenfalls seit 1993 lehre<br />
ich zu den Themen Küstenschutz, Tide und Seegang,<br />
UVP und Systemplanung. Im Februar 1999 folgte die<br />
Promotion zum Thema „Leitbildmodell für den Küstenschutz<br />
der Nordseeküste am Beispiel der Vorländer“.<br />
Im selben Jahr wurde in Zusammenarbeit mit Ehemann<br />
Arndt das eigene Ingenierbüro „vL - Beratende Ingenieure<br />
GbR“ gegründet; zu den Aufgabenbereichen des<br />
Büros zählen Angebote, Gutachten, Präsentationen<br />
und Bauüberwachung in den Bereichen Rückbau,<br />
Asbestsanierung sowie Sicherheits- und<br />
Gesundheitsschutzkoordination.Seit Mai 1999 arbeite<br />
ich mit dem Ziel der Habilitation zum Thema „Risikoanalyse<br />
und Coastal Zone Management“ als wissenschaftliche<br />
Assistentin am Franzius-Institut für Wasserbau<br />
und Küsteningenieurwesen an der Universität<br />
Hannover. In der Fachrichtung Küsteningenieurwesen<br />
als Teil des Wasserbaus und damit des Bauingenieur-<br />
mentoring by numbers<br />
Mentees...<br />
14 Doktorandinnen/<br />
16 Studentinnen Habilitandinnen<br />
Bauingenieur- und<br />
Vermessungswesen 3 4<br />
Biologie 3 1<br />
Architektur 1<br />
Mathematik und Informatik 2<br />
Physik 2<br />
Wirtschaftswissenschaften 2 1<br />
Landschaftsarchitektur und<br />
Umweltentwicklung 3 1<br />
Chemie 1<br />
Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik 1<br />
Erziehungswissenschaften 1<br />
Geschichte, Philosophie und<br />
Sozialwissenschaften 1<br />
Gartenbau 2<br />
Geowissenschaften und<br />
Geographie 1<br />
... und ihre Mentor/innen weibl. männl. weibl. männl.<br />
Professor/innen 1 4 3<br />
Führungskräfte<br />
a. d. Wirtschaft 12 5 3 4<br />
18* 14<br />
*(2 zusätzliche Koordinator/innen in den Firmen)<br />
nicole@fi.uni-hannover.de<br />
wesens bewege ich mich<br />
im Spannungsfeld zwischen<br />
Natur und Technik:<br />
einerseits bedeutet Wasser<br />
Leben, andererseits sichert<br />
der Küstenschutz den<br />
Lebensraum Küste des<br />
Menschen. Derartige Fragestellungen<br />
mit naturwissenschaftlichen<br />
und technischen<br />
Methoden zu lösen,<br />
stellt für mich eine große<br />
Herausforderung dar<br />
und fasziniert mich.<br />
Arbeitsschwerpunkte In den vergangenen Jahren lag der<br />
Schwerpunkt meiner Arbeit im Franzius-Institut im Fachgebiet<br />
Küsteningenieurwesen. Hier wecken insbesondere Fragen<br />
der Seegangs- und Strömungssimulation im küstennahen<br />
Bereich sowie der Risikoanalyse mein besonderes Interesse.<br />
Aspekte der Umweltverträglichkeit sowie des Managements<br />
von Küstengebieten sind damit unweigerlich angesprochen.<br />
Neben der Akquisition, Koordination und Bearbeitung o.g. Fragestellungen<br />
habe ich an der universitären Lehre und ihrer innovativen<br />
Gestaltung große Freude. Daher ist es mein<br />
Wunsch, an einer (deutschen) Universität Professorin für das<br />
Fachgebiet Wasserbau zu werden.<br />
Mein Mentor: Prof. Dr. Jürgen Köngeter, Aachen<br />
4<br />
Impressum<br />
Herausgeberin<br />
Frauenbüro der Universität Hannover<br />
Redaktionsadresse<br />
Wilhelm-Busch Str. 4, 30167 Hannover<br />
Fon 0511 762 4059<br />
Fax 0511 762 3564<br />
E-Mail frauenbuero@uni-hannover.de<br />
Internet www.uni-hannover.de/frauenbuero<br />
V.i.S.d.P. Christine Kurmeyer<br />
Redaktion Christine Kurmeyer, Doris Achelwilm<br />
Gestaltung Doris Achelwilm, Helga Gotzmann<br />
Druck Universität Hannover<br />
Juni 2001<br />
<strong>Newsletter</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
seit im Februar 2001 der offizielle Startschuss für das Mentoring-Programm der Universität Hannover gefallen<br />
ist, hat sich viel bewegt: in Seminaren profilierten die Mentees ihre Kompetenzen in den sogenannten Schlüsselqualifikationen,<br />
in Coachings konnten Mentor/innen und Mentees jeweils für sich den Mentoring-Prozess in ihren<br />
Tandems gezielt steuern, Kontakte wurden geknüpft auch über diese Tandems hinaus, in gemütlichen, unverbindlichen<br />
Treffen wurde einfach mal locker geplaudert und eine Mentoring-Homepage ist derzeit bereits in die konkrete<br />
Konstruktionsphase eingetreten.<br />
Der <strong>Newsletter</strong>, den Sie jetzt in den Händen halten, soll nun zunächst einem Teil der Mentor/innen und Mentees<br />
Gelegenheit bieten, sich dem Publikum vorzustellen. Damit erfahren alle Teilnehmenden des Programms mehr<br />
über die anderen und können Anknüpfungspunkte für neue Kontakte untereinander gegeben werden. Für weitere<br />
Ausgaben liegt bereits wieder zahlreiches Material zur Veröffentlichung vor.<br />
Wir vom Redaktionsteam waren selbst ganz fasziniert von der Vielfalt der Berichte und möchten uns an dieser<br />
Stelle bei allen Einsender/innen für die spannenden und interessanten Einblicke in ihr Arbeitsfeld bedanken.<br />
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Vergnügen und eine Menge neuer Erkenntnisse bei der Lektüre<br />
und stellen uns vor, dass Sie den nächsten <strong>Newsletter</strong> bereits ungeduldig erwarten.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Das Redaktionsteam<br />
WIR STELLEN UNS VOR ...<br />
Stephanie Scholz - Mentee<br />
Doktorandin<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Institut für Gartenbauökonomie<br />
Universität Hannover<br />
Abteilung Marktlehre des Gartenbaus<br />
Zum Arbeitsbereich „Erklärung der Preisunterschiede<br />
bei Äpfeln.“ Der Verbrauch von Äpfeln ist in Deutschland<br />
seit Jahren durch merkliche strukturelle Veränderungen<br />
gekennzeichnet. Verbrauchsstrukturveränderungen<br />
sind ökonomisch als<br />
Folge geänderter Einkommens- und Preisverhältnisse<br />
erklärbar, sie können aber auch<br />
durch Präferenzveränderungen der Konsumenten verursacht<br />
worden sein. Mit dem Phänomen der Nachfrage nach heterogenen<br />
Gütern hat sich insbesondere LANCASTER beschäftigt.<br />
Nach seiner Theorie kann jedes Gut als Bündel von<br />
Eigenschaften mit bestimmten Ausprägungen angesehen<br />
werden, die in den Augen der Nachfrager für den Kauf einer<br />
bestimmten Variante eines Gutes relevant<br />
sind.Preisdifferenzen zwischen verschiedenen Apfelsorten<br />
können dann auf unterschiedliche Bewertungen der kaufbestimmenden<br />
Eigenschaften, d.h. auf die unterschiedlichen<br />
Ausprägungen dieser Eigenschaften zurückgeführt<br />
werden (Hedonistische Preistheorie).<br />
scholz@ifgb.uni-hannover.de<br />
Nr. 1<br />
Juni 2001<br />
Ändern sich Verbrauchs- und Preisstruktur bei Äpfeln, so<br />
kann dies entsprechend als Auswirkung einer veränderten<br />
Bewertung der Eigenschaften interpretiert werden. Die in<br />
Deutschland beobachteten Preisunterschiede zwischen verschiedenen<br />
Apfelsorten sollen mit Hilfe der hedonistischen<br />
Preistheorie erklärt werden. Zur preislichen Bewertung der<br />
kaufrelevanten Eigenschaften soll dabei ein<br />
ökonometrisches Modell verwendet werden, das sich in<br />
anderen Bereichen bewährt hat. Auf der Grundlage<br />
der Modellergebnisse sollen dann strategische<br />
Empfehlungen für Produzenten und<br />
Händler abgeleitet werden, die eine bessere Anpassung<br />
des Angebotes an die Verbraucherwünsche<br />
ermöglichen können.<br />
Meine Mentorin: Prof. Dr. Martina Brockmeier,<br />
Braunschweig
WIR SIND EIN TANDEM...<br />
in Wissenschaft und Wirtschaft<br />
Waldemar Bülow - Mentor<br />
Dezernent und stellvertretender Dezernatsleiter<br />
im Niedersächsischen Landesamt für Ökologie Hildesheim<br />
Dezernat Biologie - Gentechnik<br />
waldemar.buelow@nloe.niedesachsen.de-<br />
Zur Person Ich bin ein klassischer (antiker?) Biologe, meine Hauptstudienfächer<br />
waren Zoologie, Botanik und Ökologie. Die Diplomarbeit behandelte das Thema „Verhaltensforschung<br />
an Zwergflusspferden im tropischen Westafrika“ – gleichzeitig ein<br />
persönlicher Lebenstraum.<br />
Arbeitsschwerpunkte Das Niedersächsische Landesamt für Ökologie ist die obere<br />
Landesbehörde in Sachen Umwelt-, Natur- und Arbeitsschutz; sie ist direkt dem Umweltministerium<br />
unterstellt. Das NLÖ ist eine wissenschaftliche Fachbehörde mit etwa<br />
420 Mitarbeitern an den drei Standorten Hildesheim, Hannover und Norderney. Mein<br />
Tätigkeitsschwerpunkt liegt im Laborbereich.<br />
Der Standort Hildesheim verfügt über ein modernes und gut ausgestattetes Labor für die Bereiche Chemie, Radiologie<br />
und Biologie. Die Laborbiologie stellt ein eigenes Dezernat mit zur Zeit 13 MitarbeiterInnen. Die zwei Hauptaufgabenbereiche<br />
sind Überwachungs- und Entwicklungsaufgaben im Bereich des Gentechnikgesetzes (– dafür haben wir ein<br />
Gentechniklabor– ) und die Ökotoxikologie mit verschiedenen Biotestverfahren: Hier bin ich aktiv. Neben den Lebensaufgaben<br />
im Dezernat stehe ich auch selbst am Labortisch und leiste Entwicklungsarbeit in den Bereichen Gentoxizität,<br />
Immunotoxizität, endokrine Wirkungen und Biotests für den Meerwasserbereich.<br />
Petra Burandt - Mentee<br />
Doktorandin<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Institut für Botanik<br />
Universität Hannover<br />
petra.burandt@botanik.uni-hannover.de<br />
Zur Person Vor meinem Biologiestudium habe ich eine Ausbildung zur Bankkauffrau<br />
abgeschlossen (die dabei erworbenen „bio-fernen“ Fähigkeiten verhalfen mir zu interessanten<br />
Nebenjobs, um das Bafög aufzubessern...). In meiner Freizeit tanze ich (Standard,<br />
Latein), spiele Alt-Saxophon und Blockflöte oder lese Krimis, um Abstand von der<br />
Fachliteratur zu bekommen. Meine beruflichen Interessen liegen in den Bereichen Umweltschutz,<br />
Umweltberatung, Analytik, Öffentlichkeitsarbeit, Naturheilkunde und Forensik.<br />
Arbeitsschwerpunkte Zu meinen allgemeinen Forschungsgebieten zählen<br />
Cysteinsynthese, Sulfurtransferasen, Desulfhydrasen, Sulfolipide, Salztoleranz.<br />
Als Mitarbeiterin der AG Schmidt am Institut für Botanik forsche ich im Bereich ,Isolierung<br />
und Charakterisierung von NifS-homologen Proteinen aus höheren Pflanzen’.<br />
Zu meinen 12 MitarbeiterInnen zählen eine wissenschaftliche Assistentin, ein Gastwissenschaftler<br />
aus Indien, Technische AssistentInnen und drei Gärtnerinnen.<br />
Termine für 2001:<br />
28. Juni Mentee-Coaching; Susanne Dräger<br />
20./21. Juli Führung I; Annette Gnegel<br />
3./4. August Zeitmanagement; Hartmut Horn<br />
8. August Mentee-Coaching; Susanne Dräger<br />
17. August Mentor/innen-Coaching; Margarete Peters<br />
17./18. August Verhandlungsführung; Angelika Kursch<br />
2<br />
24. August Umgang mit Konflikten; Sigrid Lieberum<br />
7./8. September Self-marketing; Sigrid Lieberum<br />
5./6. Oktober Führung II; Annette Gnegel<br />
24. November Auswertungs-Workshop<br />
Petra-Johanna Regner/ Ute Gonser/<br />
Hartmut Horn/ Heidemarie Wittau<br />
8. Dezember Abschlussveranstaltung für alle!!!<br />
in Wissenschaft und Wirtschaft<br />
Dr. Klaudia Lohmann - Mentorin<br />
Abteilung e-Commerce & Web bei der ICA Hannover<br />
Zur Person Mein Name ist Klaudia Lohmann. Nach meinem Mathematikstudium<br />
habe ich in der Informatik promoviert.<br />
klaudia_lohmann@conti.de<br />
Arbeitsschwerpunkte Bei der ICA (Informationssysteme Consulting und Anwendungs-Gesellschaft<br />
mbH) arbeite ich seit 1999 in der Abteilung e-Commerce &<br />
Web. Wir entwickeln bzw. erweitern und pflegen ein Online-Bestellsystem für den<br />
Reifenfachhändler „Conti Online Contact“. Hier existieren zum einen integrierte Lösungen,<br />
die Bestellungen aus dem Warenwirtschaftssystem des Reifenhändlers<br />
heraus erlauben. Weiterhin gibt es eine Browser-gestützte Variante, mit der u.a. die<br />
Verfügbarkeit spezieller Reifen abgefragt werden und eine Bestellung der Reifen<br />
durchgeführt werden kann. Die Programme sind in JAVA, C und PERL geschrieben<br />
und bieten eine direkte Anbindung an das SAP / R2 System der Continental AG.<br />
Meine Mentee: Iris Lieske, Mathematikstudentin<br />
Daniela Boehl - Mentee<br />
boehl@iftc.uni-hannover.de<br />
Zur Person Während meiner Diplom- und Doktorarbeit habe<br />
ich Versuche zur Verbesserung des Kultivierungsprozesses des<br />
Pilzes Claviceps purpurea und zur Prozeßanalytik durchgeführt.<br />
Weiterhin beschäftige ich mit dem ältesten biotechnologischen<br />
Prozeß - dem Bierbrauprozeß. Bei der Arbeit im Bereich Biotechnologie<br />
gefällt mir die Verknüpfung von verschiedenen naturwissenschaftlichen<br />
Richtungen und deshalb möchte ich auch<br />
weiterhin in diesem Bereich arbeiten.<br />
Arbeitsschwerpunkte “Mutterkorn - vom Fluch zum Segen<br />
für die Menschheit”, diese kurze Überschrift eines Artikels<br />
über die Geschichte des Mutterkorns verdeutlicht die<br />
einzigartige Entwicklung der Ergotalkaloide von einer<br />
Menschheitsplage hin zu pharmazeutisch wertvollen Substanzen.<br />
Das Mutterkorn ist das Mycel des parasitären Pilzes Claviceps<br />
purpurea, das nach dem Infizieren von Getreide (vorwiegend<br />
Roggen) anstelle des Getreidekorns wächst. Die in<br />
den Mutterkörnern enthaltenen Substanzen sind die<br />
Ergotalkaloide, die in früheren Zeiten Ursache für zahlreiche<br />
Krankheiten und Vergiftungserscheinungen großer Teile der<br />
Bevölkerung waren, nachdem sie über Nahrungsmittel wie<br />
Brot oder Brei aufgenommen wurden. Die erste Epidemie<br />
der als Ergotismus, St. Antonius-Feuer oder Kriebel-Krankheit<br />
genannten Vergiftungserschein-ungen brach 945 n.Chr.<br />
in Paris aus, bei der es 40.000 Todesopfer zu beklagen gab.<br />
Auch in diesem Jahrhundert gab es eine Epidemie, als 1951<br />
im südfranzösischen Pont-Saint-Esprit mutterkornvergiftete<br />
Brote verkauft wurden, wodurch innerhalb weniger Tage über<br />
3<br />
Informationssysteme Consultingund<br />
Anwendungs-Gesellschaft mbH<br />
Ein Gemeinschaftsunternehmen der Continental AG und der IBM Deutschland GmbH<br />
Doktorandin<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Institut für Technische Chemie<br />
Universität Hannover<br />
200 Erkrankungen und einige Todesfälle hervorgerufen wurden.<br />
Neben diesen verheerenden Eigenschaften des Mutterkorns,<br />
steckt in diesem bei vorsichtiger Dosierung ein großer<br />
medizinischer Nutzen, der schon im Mittelalter von Adam<br />
Lonicer (1582) in seinem “Kreuterbuch” beschrieben wurde<br />
(Einsatz in der Geburtshilfe als Wehenmittel). Heute umfasst<br />
die Anwendung der Ergotalkaloide eine ganze Bandbreite<br />
von Erkrankungen, wie z.B. Migräne, Durchblutungsstörungen,<br />
Brust- und Prostatakrebs und Verbesserung der<br />
Symptomatik bei der Parkinson-Krankheit.<br />
Die Gewinnung der Ergotalkaloide erfolgte in den 20er Jahren<br />
durch parasitäre Kultivierung auf Roggen. Dabei wurde<br />
der Pilz auf das Getreide aufgetragen und die Mutterkörner<br />
später geerntet. Obwohl diese Methode sehr aufwendig ist,<br />
wurde noch bis zum Jahr 1976 95% der Weltjahresproduktion<br />
der Ergotalkaloide durch parasitäre Kultivierung hergestellt.<br />
Inzwischen werden die Ergotalkaloide ausschließlich durch<br />
biotechnologische Verfahren produziert, d.h., der Pilz<br />
Claviceps purpurea wächst in einer geeigneten Nährlösung<br />
in großen Fermentern und die Ergotalkaloide werden anschließend<br />
isoliert.<br />
Die Produktion der Ergotalkaloide unter Einsatz von Mikroorganismen<br />
ist ein typisches Beispiel für biotechnologische<br />
Anwendungen. Während meiner Doktorarbeit am Institut für<br />
Technische Chemie arbeite ich an der Bioprozessbetrachtung<br />
verschiedener biotechnologischer Prozesse, u.a. bei der Kultivierung<br />
des Pilzes Claviceps purpurea.<br />
Meine Mentorin: Dr. Anneke Mühlebach,<br />
Solvay Pharmaceuticals, Hannover