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Tarifinfo - GdF

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<strong>Tarifinfo</strong><br />

Informationen der Tarifkommission der Gewerkschaft der Flugsicherung e. V.<br />

Am Hauptbahnhof 8 · 60329 Frankfurt · Tel.: (069) 244 04 680 · Fax: (069) 244 04 68 20 · E-Mail: geschaeftsstelle@gdf.de · Internet: www.gdf.de<br />

Datum: 01.04.2008<br />

Nummer: 03 / 2008<br />

BELASTUNGSAUSGLEICH/ FLEXIBILISIERUNG<br />

TARIFVERTRÄGE UNTERZEICHNET<br />

Frankfurt/Langen. Nach mehreren Monaten intensiver Verhandlungen haben am gestrigen frühen<br />

Abend DFS und <strong>GdF</strong> mit der Unterschrift unter den Änderungstarifvertrag einen Schlussstrich unter die<br />

Mammutaufgabe „Neuregelung Belastungsausgleich und Flexibilisierung der Arbeitsbedingungen in<br />

den operativen FS-Diensten“ gezogen.<br />

Mit einiger Verzögerung (geplanter Termin war der 30.09.2007), die sicherlich der komplexen Materie<br />

und den schlechten Beziehungen zwischen beiden Tarifpartnern zu Beginn geschuldet ist, haben wir in<br />

allen geforderten Bereichen ein sehr gutes Ergebnis erreicht. Beide Parteien haben sich auch für die<br />

Umsetzung ein ehrgeiziges Ziel gesetzt und planen das Inkrafttreten der neuen Arbeitszeitregelungen<br />

spätestens zum 01. August 2008. Aus diesem Grund und damit anders als in den letzten Jahren werden<br />

die Ergebnisse zum 01. August vollständig in neue Regelungen zu Arbeitszeiten, Dienstplänen, Kuren<br />

usw. umgesetzt. Um das, wie wir alle wissen noch nicht zur Verfügung stehende Personal zu ersetzen,<br />

haben wir Übergangsregelungen geschaffen. Diese sollen über im Voraus geplante zusätzliche<br />

Schichten die sofortige Umsetzung ermöglichen.<br />

Der Arbeitgeber hat diesem Vorgehen zugestimmt und wird zusammen mit den Betriebsräten<br />

schnellstmöglich die notwendigen Maßnahmen einleiten.<br />

Wir werden auf den nächsten Seiten alle Ergebnisse ansprechen und versuchen, die wichtigsten näher<br />

zu erklären, bitten aber jeder Kollegin und jeden Kollegen, sich in den Tarifverträgen zusätzlich einen<br />

eigenen Überblick zu verschaffen. Die Tarifverträge sind im Intranet der DFS und im Mitgliederbereich<br />

auf der <strong>GdF</strong>-Homepage einzusehen und werden schnellstmöglich in gedruckter Form den Betriebsräten<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Seite 1 von 7


Die grundsätzlichen Veränderungen und Eingriffe in das bekannte Schichtsystem sind schon in den<br />

letzten Informationen zu diesem Thema angesprochen worden und sollen hier nur noch kurz<br />

Erwähnung finden.<br />

• Größere Spreizung zwischen den einzelnen EBGen/TWR in den Bereichen Bruttoarbeitszeit,<br />

Kurintervalle; Kurlänge, tägl. Anwesenheit, Regenerationspausen und Urlaubstagen<br />

• Angabe der Entlastungsparameter auf kalenderwöchentlicher Basis und zusätzlich verbindlich<br />

für ein 5/3 er Schichtsystem<br />

• Keine Festlegung der Rotationsrichtung<br />

• Umstellung des Kursystems auf ein Punktesystem<br />

• Umsetzung großer Teile der Forderungen zum Bereich FDB/FB<br />

• Berücksichtigung der Supervisor FVK/FDB sowie der Wachleiter FB<br />

• Einrichtung eines Probebetriebs „Flexible Schichtpläne“ auf freiwilliger Basis<br />

Die in den letzten Veröffentlichungen schon erwähnte Abschaffung von ZU 2 wird zum 01. April 2008<br />

inkrafttreten. Es gibt danach wieder nur das eine Konto, auf dem alle Stunden zwischen 20:00 Uhr und<br />

6:00 Uhr nach dem bewährten Muster gutgeschrieben werden. Eine automatische Überführung dieser<br />

Stunden auf das noch zu schaffende neue „Zeitwertkonto“ wird geregelt, sobald sich die Tarifparteien<br />

auf die Ausgestaltung des Kontos verständigt haben. Bereits eingetragene Freizeit auf Basis ZU 2 wird<br />

wie geplant abgewickelt, alle Stunden, die nicht verbraucht sind oder nach dem 01. April entstehen,<br />

laufen auf das ZU Konto.<br />

ENTLASTUNGSTABELLEN<br />

Nun aber zu den eigentlichen Daten und Fakten, auf die ihr alle schon seit Wochen warten.<br />

Nachstehend findet ihr die Originaltabelle aus den Tarifverträgen mit allen Daten zu jeder EBG und<br />

jedem TWR.<br />

Seite 2 von 7


Betriebseinheit<br />

(TWR oder Center-EBG)<br />

Durchschnittliche Bruttoarbeitszeit je 5/3-Schichtfolge in Stunden<br />

Durchschnittliche Nettoarbeitszeit je 5/3-Schichtfolge in Stunden<br />

Regenerationszeit je 5/3-Schichtfolge in Stunden<br />

Durchschnittliche tägliche Bruttoarbeitszeit im 5/3-Schichtschema in Stunden<br />

Durchschnittliche tägliche Nettoarbeitszeit im 5/3-Schichtschema in Stunden<br />

Durchschnittliche tägliche sonstige anrechenbare Zeiten im 5/3-Schichtschema<br />

Maximale tägliche Boardzeit im 5/3-Schichtschema in Stunden<br />

Urlaub je Kalenderjahr im 5/3-Schichtschema in Tagen<br />

BRE EBG Nord A 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 32 2 8,5 6,5 28 1,875 2 2,125 32,81 27,34 5,47 2,18 36,57<br />

BRE EBG Nord B 38,75 32,5 6,25 7,75 6,5 0,5 6 29 3 9 8 26 1,625 1,75 1,875 33,91 28,44 5,47 2,18 33,14<br />

BRE EBG Ost A 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 32 2 8,5 6,5 28 1,875 2 2,125 32,81 27,34 5,47 2,18 36,57<br />

BRE EBG Ost B 38,75 32,5 6,25 7,75 6,5 0,5 6 29 3 9 8 26 1,625 1,75 1,875 33,91 28,44 5,47 2,18 33,14<br />

BRE EBG Süd 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 30 2,5 8,5 6,5 26 1,75 1,875 2 32,81 27,34 5,47 2,18 34,29<br />

Bremen TWR 42,5 38,75 3,75 8,5 7,75 0,5 7,25 28 3,5 9 8 26 1,5 1,625 1,75 37,19 33,91 3,28 2,18 32<br />

Dresden TWR 42,5 38,75 3,75 8,5 7,75 0,5 7,25 28 3,5 9 8 26 1,5 1,625 1,75 37,19 33,91 3,28 2,18 32<br />

Düsseldorf TWR 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 32 2 8,5 6,5 28 1,875 2 2,125 32,81 27,34 5,47 2,18 36,57<br />

Erfurt TWR 43,75 41,25 2,5 8,75 8,25 0,5 7,75 29 4,5 9 8 24 1,5 1,625 1,75 38,28 36,09 2,18 2,18 33,14<br />

Frankfurt TWR 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 37 2 8,5 6,5 30 2,125 2,25 2,375 32,81 26,25 6,56 2,18 42,29<br />

Hamburg TWR 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 30 2,5 8,5 6,5 26 1,75 1,875 2 32,81 27,34 5,47 2,18 34,29<br />

Hannover TWR 38,75 32,5 6,25 7,75 6,5 0,5 6 30 3 9 8 26 1,75 1,875 2 33,91 28,44 5,47 2,18 34,29<br />

Köln TWR 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 30 2,5 8,5 6,5 26 1,75 1,875 2 32,81 27,34 5,47 2,18 34,29<br />

KRH EBG Central 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 37 2 8,5 6,5 30 2,125 2,25 2,375 32,81 26,25 6,56 2,18 42,29<br />

KRH EBG East 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 34 2 8,5 6,5 28 2 2,125 2,25 32,81 26,25 6,56 2,18 38,86<br />

KRH EBG West 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 34 2 8,5 6,5 28 2 2,125 2,25 32,81 26,25 6,56 2,18 38,86<br />

Langen EBG 01 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 32 2 8,5 6,5 28 1,875 2 2,125 32,81 26,25 6,56 2,18 36,57<br />

Langen EBG 02 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 30 2 8,5 6,5 26 1,75 1,875 2 32,81 27,34 5,47 2,18 34,29<br />

Langen EBG 03 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 32 2 8,5 6,5 28 1,875 2 2,125 32,81 26,25 6,56 2,18 36,57<br />

Langen EBG 04 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 34 2 8,5 6,5 28 2 2,125 2,25 32,81 26,25 6,56 2,18 38,86<br />

Langen EBG 05 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 29 2,5 8,5 6,5 26 1,625 1,75 1,875 32,81 27,34 5,47 2,18 33,14<br />

Langen EBG 06 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 30 2 8,5 6,5 26 1,75 1,875 2 32,81 27,34 5,47 2,18 34,29<br />

Langen EBG 07 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 32 2 8,5 6,5 28 1,875 2 2,125 32,81 26,25 6,56 2,18 36,57<br />

Langen EBG 08 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 29 2,5 8,5 6,5 26 1,625 1,75 1,875 32,81 27,34 5,47 2,18 33,14<br />

Langen EBG 10 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 37 2 8,5 6,5 30 2,125 2,25 2,375 32,81 26,25 6,56 2,18 42,29<br />

Leipzig TWR 42,5 38,75 3,75 8,5 7,75 0,5 7,25 28 3,5 9 8 26 1,5 1,625 1,75 37,19 33,91 3,28 2,18 32<br />

Maastricht Center 40 35 5 8 7 0,5 6,5 29 3 9 8 26 1,625 1,75 1,875 35 30,62 4,38 2,18 33,14<br />

MUC EBG APP 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 32 2 8,5 6,5 28 1,875 2 2,125 32,81 26,25 6,56 2,18 36,57<br />

MUC EBG Nord 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 32 2 8,5 6,5 28 1,875 2 2,125 32,81 26,25 6,56 2,18 36,57<br />

MUC EBG Ost 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 29 2,5 8,5 6,5 26 1,625 1,75 1,875 32,81 27,34 5,47 2,18 33,14<br />

MUC EBG Süd 37,5 30 7,5 7,5 6 0,5 5,5 37 2 8,5 6,5 30 2,125 2,25 2,375 32,81 26,25 6,56 2,18 42,29<br />

München TWR 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 30 2 8,5 6,5 26 1,75 1,875 2 32,81 27,34 5,47 2,18 34,29<br />

Münster TWR 40 35 5 8 7 0,5 6,5 29 3 9 8 26 1,625 1,75 1,875 35 30,62 4,38 2,18 33,14<br />

Nürnberg TWR 38,75 32,5 6,25 7,75 6,5 0,5 6 30 3 9 8 26 1,75 1,875 2 33,91 28,44 5,47 2,18 34,29<br />

Saarbrücken TWR 43,75 41,25 2,5 8,75 8,25 0,5 7,75 29 4,5 9 8 24 1,5 1,625 1,75 38,28 36,09 2,18 2,18 33,14<br />

Schönefeld TWR 40 35 5 8 7 0,5 6,5 29 3 9 8 26 1,625 1,75 1,875 35 30,62 4,38 2,18 33,14<br />

Stuttgart TWR 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 30 2,5 8,5 6,5 26 1,75 1,875 2 32,81 27,34 5,47 2,18 34,29<br />

Tegel TWR 37,5 31,25 6,25 7,5 6,25 0,5 5,75 30 2,5 8,5 6,5 26 1,75 1,875 2 32,81 27,34 5,47 2,18 34,29<br />

Tempelhof TWR 42,5 38,75 3,75 8,5 7,75 0,5 7,25 28 3,5 9 8 26 1,5 1,625 1,75 37,19 33,91 3,28 2,18 32<br />

Maximale ununterbrochene Boardzeit in Stunden<br />

Maximale tägliche Anwesenheitszeit in Stunden<br />

Maximale tägliche Boardzeit in Stunden<br />

Dauer der Regenerationskur in Kalendertagen<br />

Kurpunkte je Kalendervierteljahr für Altersgruppe 25-35<br />

Kurpunkte je Kalendervierteljahr für Altersgruppe 35-45<br />

Kurpunkte je Kalendervierteljahr für Altersgruppe 45-55<br />

Durchschnittliche Bruttoarbeitszeit je Kalenderwoche in Stunden<br />

Durchschnittliche Nettoarbeitszeit je Kalenderwoche in Stunden<br />

Regenerationszeit je Kalenderwoche in Stunden<br />

Durchschnittliche sonstige anrechenbare Zeiten je Kalenderwoche<br />

Urlaub je Kalenderjahr in Tagen (5/2-Basis)<br />

Seite 3 von 7


Diese Tabelle enthält alle relevanten Daten für den Bereich FDB/FB<br />

Mitarbeitergruppe<br />

Durchschnittliche Bruttoarbeitszeit je 5/3-Schichtfolge in Stunden<br />

Regenerationszeit je 5/3-Schichtfolge in Stunden<br />

Durchschnittliche Nettoarbeitszeit je 5/3-Schichtfolge in Stunden<br />

Maximale tägliche Boardzeit im 5/3-Schichtschema in Stunden<br />

Maximale ununterbrochene Boardzeit in Stunden<br />

Maximale tägliche Anwesenheitszeit in Stunden<br />

Dauer der Regenerationskur in Kalendertagen<br />

Kurpunkte je Kalendervierteljahr für Altersgruppe 30-40<br />

Kurpunkte je Kalendervierteljahr für Altersgruppe 40-50<br />

Kurpunkte je Kalendervierteljahr für Altersgruppe 50 bis ÜVers/Rente<br />

Durchschnittliche Bruttoarbeitszeit je Kalenderwoche in Stunden<br />

Durchschnittliche Nettoarbeitszeit je Kalenderwoche in Stunden<br />

Regenerationszeit je Kalenderwoche in Stunden<br />

Urlaub je Kalenderjahr in Tagen (5/2-Basis)<br />

FDB/FB 42,29 3,43 38,86 7,77 4,5 9 24 1,375 1,5 1,625 37 34 3 30<br />

FMP-Flow-Koordinator 42,29 4,57 37,71 7,54 4 9 26 1,5 1,625 1,75 37 33 4 30<br />

ATM-/FIS-Spezialist 42,29 4,57 37,71 7,54 3,5 9 26 1,625 1,75 1,875 37 33 4 30<br />

PK (TWR FRA, MUC) 42,29 4,57 37,71 7,54 3,5 9 26 1,625 1,75 1,875 37 33 4 30<br />

PK (übrige TWR) 42,29 4,57 37,71 7,54 4 9 26 1,5 1,625 1,75 37 33 4 30<br />

Für die Kurpunkte muss erklärend noch hinzugefügt werden, dass es Punkte pro Quartal sind, die<br />

addiert werden und bei einem Schwellenwert von 26 eine Kur ergeben. Das Aufaddieren der Punkte<br />

beginnt mit 25 Jahren bei Lotsen und mit 30 Jahren im Bereich FDB/FB. Diese Kur findet dann in einem<br />

Zeitraum minus zwei Monate und plus sechs Monate um den Schwellenwert herum statt. Der<br />

nachfolgende Berechnungszeitraum für den Schwellenwert beginnt immer nach Erreichen der 26<br />

Punkte und nicht nach Beendigung der Kur. Die maximale Anzahl an Kuren in einer Standartkarriere<br />

beträgt bei Lotsen 10 und im Bereich FDB/FB 7.<br />

Der Bereich der Supervisor FVK erhält eine Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 36 Stunden in der Woche<br />

und ein verkürztes Kurintervall von 3 Jahren. Diese Kuren werden einheitlich 25 Kalendertage dauern.<br />

Die Möglichkeit der Gewährung von bis zu sechs Stunden Regenerationspause pro Woche bleibt dabei<br />

uneingeschränkt erhalten.<br />

Der Bereich der Supervisor FDB und Wachleiter FB erhält eine Arbeitszeitverkürzung auf 37 Stunden pro<br />

Woche und ein Kurintervall von vier Jahren. Auch hier beträgt die Kurlänge 25 Tage.<br />

Das Ergebnis ist für den Bereich der Supervisor und Wachleiter ein großer Schritt in die richtige<br />

Richtung, nämlich eine deutlichere Anbindung an den Kernbereich der operativen Dienste. Es ist noch<br />

nicht ganz das, was wir uns vorgestellt haben, aber ein sehr guter Anfang und sollte ein Ansporn für<br />

alle Supervisor und Wachleiter sein, sich noch mehr als bisher zu artikulieren und an der<br />

Gewerkschaftsarbeit aktiv teilzunehmen.<br />

Seite 4 von 7


ÜBERGANGSREGELUNG<br />

Wie am Anfang der Info schon kurz erwähnt, bedarf es für eine schnelle Umsetzung eines Kunstgriffs,<br />

der das benötigte, aber noch nicht überall vorhandene Personal simuliert. Die gefundenen<br />

Übergangsregelungen sind darauf ausgelegt, dies zu ermöglichen, in dem wir neu geschaffene Freizeit<br />

in einem Übergangszeitraum von max. vier Jahren teilweise über Mehrarbeit wieder zurückgeben, bis<br />

das erforderliche Personal zur Verfügung steht.<br />

Grundlage für einen guten Start des Systems ist das „Leeren“ der vorhandenen Mehrarbeitskonten.<br />

Dazu gehören das normale AM Konto, die ZU Konten sowie das alte Kastnerkonto. Um dieses „Leeren“<br />

der Konten zu ermöglichen, haben wir einen Anreiz gegeben in Form des Faktors von 1,5 mit dem jede<br />

vorhandene Stunde entweder ausgezahlt oder auf dem Sonderkonto gutgeschrieben wird.<br />

Das funktioniert bei den alten Stunden nur auf euren Wunsch und wir fordern euch auf, von den<br />

Möglichkeiten Gebrauch zu machen, um dem neuen System einen guten Start zu ermöglichen.<br />

Die seit dem 01.10.2007 aufgewachsene Mehrarbeit wird rückwirkend betrachtet und auch die<br />

Stunden, die in diesem Zeitraum abgegolten oder in Freizeit umgesetzt wurden, unterliegen diesem<br />

Faktor und werden nachberechnet. Für die Jahre bis Ende 2011 haben wir diese Möglichkeiten der<br />

Umwandlung tariflich festgeschrieben, es bleibt aber euch überlassen, ob ihr die Stunden auf das<br />

Sonderkonto verschiebt oder auszahlen lasst. Im Tarifvertrag liest sich dieses Wahlrecht wie folgt:<br />

§ 42<br />

Optionsrecht zur Art der Umwandlung 5<br />

(1) Für den Fall einer Umwandlung bestehender Zeitguthaben nach den vorstehenden<br />

Bestimmungen haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Optionsrecht hinsichtlich der Art<br />

der Umwandlung.<br />

(2) Das Optionsrecht kann zu Gunsten der Abgeltung oder der Überführung eines Zeitguthabens auf<br />

das Sonderarbeitszeitkonto (§ 39 Abs. 3) für das Jahr 2008 bis zum 31. Mai 2008, für alle<br />

weiteren Jahre bis zum 30. Juni des Vorjahres ausgeübt werden.<br />

(3) Übt die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter das Optionsrecht nicht oder nicht rechtzeitig<br />

gegenüber der DFS aus, so erfolgt die Abgeltung nach den vorstehenden Bestimmungen.<br />

FIX/FLEX<br />

Die Veränderungen in der Dienstplangestaltung ergeben sich zum einen, wie in den Tabellen<br />

niedergelegt, aus den neuen Arbeitszeiten, der Freigabe der Rotation und der Veränderung der<br />

Ruhezeiten zwischen zwei Schichten. Hier besonders hervorzuheben ist das erstmalige Tarifieren von<br />

maximalen Werten, die im Schichtsystem 5/3 gelten und für alle Anwender verbindlich sind und die<br />

einheitliche Einführung von sonstigen Zeiten, in denen Briefing-, Rüst-, Ablöse- und Wegezeiten<br />

geregelt sind.<br />

Ein weiterer Punkt, der zu Veränderungen führt, ist die für den Bereich der Lotsen vereinbarte<br />

Integration der gesetzlichen Pausen in die Regenerationspausen. Dies führt zu einer Reduzierung der<br />

Anwesenheit, aber auch zu einem verringerten Gesamtpausenanspruch, generiert dafür gleichzeitig<br />

neue Spielräume in der Dienstplangestaltung.<br />

Neben den Schichtsystemen, wie wir sie kennen und gewohnt sind, haben wir - der Forderung des<br />

Arbeitgebers Rechnung tragend - einen Probetrieb zur flexiblen Schichtplangestaltung vereinbart.<br />

Dieser Probebetrieb soll insgesamt bis zum 31.12.2009 laufen, er wird von gemeinsam von den<br />

Seite 5 von 7


Tarifparteien begleitet und bis Mitte 2009 laufend ausgewertet, um eine Entscheidung über die<br />

dauerhafte Aufnahme in die Sonderregelungen treffen zu können.<br />

Die Planungsgrundlagen weichen vom starren System ab und basieren im Wesentlichen auf dem<br />

Zusammenspiel von Wünschen des Arbeitnehmers und Anforderungen des Arbeitgebers. Der<br />

Ausgleichszeitraum beträgt in diesem Fall 52 Wochen. Es werden 8 freie Tage im Monat garantiert,<br />

davon für 5 Tage auch die gewünschte Lage. Auch in diesem System gelten definierte Freizeitblöcke,<br />

die ungesunde Schichtfolgen verhindern sollen.<br />

Der Arbeitgeber ist aufgefordert, zusammen mit den Betriebsräten Angebote an die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu erstellen, um den Einstieg in das neue System schnellstmöglich, spätestens aber<br />

bis zum 01. August 2008, zu gewährleisten.<br />

Änderungen MTV<br />

Einige Anpassungen im MTV sind notwendig geworden durch die Veränderungen in den<br />

Sonderregelungen, andere wiederum sind noch Restanten aus der Tarifrunde Rationalisierungsschutz.<br />

Den sich daraus ergebenden Auftrag haben wir in den in Bereichen<br />

• Kündigungsfristen (allgemein)<br />

• Personalgestellung<br />

• Kurzarbeit<br />

• Aufrechthaltung des Betriebes in Notfällen<br />

nun erfüllt und entsprechende Veränderungen am MTV vorgenommen oder - wo es noch keine<br />

Regelung gab - neue hinzugefügt. Im Tarifergebnis finden sich diese Änderungen im Artikel 1 des<br />

Änderungstarifvertrages, während der Artikel 2 auf die Änderungen der Sonderregelungen für die FS-<br />

Dienste (wie oben ausführlich dargestellt) verweist.<br />

Die weiteren Artikel 3 – 6 des Änderungstarifvertrages enthalten Überarbeitungen bzw. Anpassungen<br />

weiterer Tarifverträge und die Regelungen zum Inkrafttreten.<br />

Fazit<br />

Der jetzt vorliegende Tarifvertrag zum Gesamtkomplex „Belastungsausgleich/ Flexibilisierung“ ist<br />

wahrscheinlich der komplexeste und in seinen praktischen Auswirkungen folgenreichste<br />

Tarifabschluss, der bezüglich eines einzelnen Themas jemals in der DFS zu Stande gekommen ist. Mit<br />

Rücksicht auf den erheblichen Umstellungsbedarf, die möglicherweise auftretenden Anlaufschwierigkeiten<br />

bei der Umsetzung und die sicherlich notwendige Eingewöhnungsphase haben wir für<br />

die neuen Sonderregelungen eine Mindestlaufzeit bis zum 31. Dezember 2009 vereinbart. Frühestens<br />

zu diesem Zeitpunkt ist eine erneute Überprüfung und – wo aus Sicht der Tarifparteien erforderlich –<br />

weitere Anpassung bzw. Neuverhandlung möglich. Dies gibt allen Beteiligten die nötige Zeit und damit<br />

auch Ruhe, die jetzt vereinbarten Regelungen praktisch zur Geltung und „Wirkung“ kommen zu lassen.<br />

Während der Zwischenzeit wird, wie oben bereits erwähnt, der Probebetrieb von den Tarifparteien eng<br />

begleitet, ausgewertet und im Hinblick auf die Erforderlichkeit von Nachjustierungen überprüft.<br />

Bei der Umsetzung und Neugestaltung sind, auch dies haben wir bereits erwähnt, die Betriebsräte<br />

nicht nur mit im Boot, sondern ein wesentlicher Faktor. Wir sind zuversichtlich, dass die Betriebsräte<br />

den ihnen nach dem Gesetz und den tariflichen Neuregelungen eröffneten Gestaltungsspielraum<br />

nutzen werden, um die Schichtplangestaltung im Rahmen der örtlich vorgefundenen Bedingungen<br />

erfolgreich umzusetzen.<br />

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Die Tragweite des jetzigen Tarifabschlusses wird erst die Zeit in vollem Umfang erweisen. Wir halten es<br />

daher nicht für angebracht, derzeit eine detaillierte Bewertung von unserer Seite vorzunehmen. Nur ein<br />

Hinweis erscheint uns im Moment wichtig: Die lange überfällige und mit dem letzten<br />

Vergütungsabschluss eingeleitete Trennung von Geld und Zeit im Belastungsausgleich ist nun in einem<br />

großen zweiten Schritt konsequent und umfassend (heißt: Unter Berücksichtigung aller Belastungsund<br />

Entlastungsparameter) vollendet worden. Dies allein ist mehr, als viele Beteiligte in der DFS<br />

anfangs für möglich gehalten haben.<br />

Die Tabellenwerte, ob es sich nun um Arbeits- bzw. Regenerationszeiten, Urlaub oder Kuren handelt,<br />

stehen für sich, so dass jede Kollegin und jeder Kollege selbst am besten beurteilen kann, in welchem<br />

Umfang Entlastungseffekte zukünftig greifen. Bereits die Tatsache, dass die DFS mit dem derzeit<br />

vorhandenen Personal die Entlastungsmaßnahmen nicht zu stemmen vermag und wir aus eben diesem<br />

Grund umfangreiche Übergangsregelungen vereinbaren mussten, spricht eine deutliche Sprache.<br />

Wie geht es nun praktisch weiter? Wir werden in den nächsten Wochen, gleichmäßig auf die<br />

maßgeblichen Standorte verteilt, Schulungen für die Betriebsräte anbieten und darüber hinaus jede<br />

sonstige sich bietende Gelegenheit, insbesondere die anstehenden örtlichen Mitgliederversammlungen,<br />

nutzen, um so breit wie möglich über die inhaltlichen Neuregelungen, ihre<br />

Handhabung und Konsequenzen für die jeweils Betroffenen zu informieren. Die entsprechenden<br />

Termine werden noch gesondert bekannt gegeben.<br />

Über die einschlägigen Veröffentlichungen und – bei Bedarf – die Auskünfte der Tarifkommissionsmitglieder<br />

vor Ort gibt es für jede Kollegin und jeden Kollegen darüber hinaus hinreichend Gelegenheit,<br />

sich im Einzelnen zu informieren. Dies gilt gerade auch für jene Einzelfragen, die naturgemäß selbst in<br />

einer so langen Veröffentlichung wie dieser nicht beantwortet werden können.<br />

Abschließend bedanken wir uns herzlich bei allen, die in unterschiedlicher Weise dazu beigetragen<br />

haben, dieses Ergebnis zu ermöglichen.<br />

Eure Tarifkommission<br />

Tarifkommission: Michael Arenknecht, Manfred Filser, Daniela Franke, Alfred Giese, Stefan Gillich, Roman Glöckner, Peter Grothausmann,<br />

Stephan Heinrich, Klaus-Peter Horbelt, Birgit Janovsky, Peter Junker, Tobias Kreß, Robert Krumm, Heiko Langhinrichs, Rudi Lippert, Mathias<br />

Nebbe, Joachim Nöding, Joachim Nolte, Petra Reinecke, Karla Reininghaus, Michael Schäfer, Michael Schirmer, Günter Schnause, Markus<br />

Siebers, Herbert Vierheilig, Björn Washausen, Thorsten Wehe, Dirk Wendland.<br />

Verhandlungsführer: Dirk Vogelsang<br />

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