NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU - GMS-Kellinghusen

NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU
13. August 2011 |
Neuer Schulleiter will Gas geben
Von Joachim Möller/Gisela Tietje-Räther
Gerd Christian Thielmann übernimmt die Gemeinschaftsschule/Ernennungsurkunde
während Dienstversammlung übergeben
Er ist erst wenige Tage im Amt und hat eine schwierige Aufgabe vor sich: Gerd Christian
Thielmann, seit dem 1. August neuer Schulleiter der Gemeinschaftsschule Kellinghusen.
Der 52-Jährige muss gegen die schwindenden Schülerzahlen ankämpfen, gleichzeitig aber
die von den Kellinghusenern gewünschte Oberstufe vorantreiben. In dieser Woche lernte
das Lehrer-Kollegium den neuen Chef kennen. Schulrätin Gisela Zimmermann begrüßte
ihn im Rahmen einer Dienstversammlung. Im Gepäck hatte sie zudem die
Ernennungsurkunde vom Bildungsministerium.
Der Schulleiterwahlausschuss habe Thielmann aus tiefster Überzeugung für die Position in
Kellinghusen vorgeschlagen, unterstrich Zimmermann. "Ein Glücksfall" sei der neue Mann
an der Spitze der Gemeinschaftsschule. Durch seinen beruflichen Stationen sei Thielmann
in besonderer Weise für die Aufgabe befähigt, die neue Schulform mit einem breiten
Begabungsspektrum zu leiten. Optimistisch in die Zukunft blickte Zimmermann auch in der
Frage einer gymnasialen Oberstufe. Der Wunsch nach dem Abitur in Kellinghusen sollte
auch angesichts der derzeit weniger positiven Schülerzahlen nicht begraben werden.
"Dafür hat die Schule mit ihrem neuen Leiter das große Los gezogen." Sie habe Thielmann
als neugierigen, lebendigen und offenen Menschen kennengelernt, so Zimmermann und

für den Blumengruß deshalb extra die Farbe Orange gewählt. Als Begleiter für die neue
Aufgabe gab sie ihm eine Lebensweisheit von Lessing mit auf den Weg: "Beide schaden
sich selbst, der zuviel verspricht, und der zuviel erwartet."
Auf den neuen Schulleiter wartet eine Menge Arbeit - denn die Anmeldezahlen für die
fünften Klassen sind drastisch zurückgegangen. Die Gemeinschaftsschule startete einst
sechszügig, im neuen Schuljahr wird es zweizügig. Lediglich 50 Mädchen und Jungen
wurden angemeldet. Bei solchen Zahlen ist auch die vor allem von den Politikern
angestrebte Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe in Gefahr. "Wir müssen Gas geben",
sagt deshalb Gerd Christian Thielmann. Für ihn ist eines ganz wichtig: Auch zu
kommunizieren, dass die Kellinghusener Einrichtung eine gute Schule ist. Denn davon ist
der neue Mann nach wenigen Tagen im Amt bereits überzeugt. In Schleswig-Holstein gelte
die Schule bei Experten quasi als Pilotschule, Konzepte aus der Störstadt seien landesweit
von Lehrern übernommen worden. "Die hiesigen Kollegen verdienen es, dass sie die
Früchte ihrer Arbeit jetzt auch einfahren."
Um die Anmeldezahlen wieder zu steigern, möchte Thielmann eine bessere Vernetzung
mit Grundschulen und eine breitere Aufklärung der Eltern von Grundschulkindern. Erste
Schritte habe die Schulkonferenz bereits unternommen, in dem sie beschlossen habe,
abschlussbezogen ab Klasse sieben zu differenzieren, von Stufe fünf bis sieben jedoch am
Integrationsgedanken - wie in der Grundschule - festzuhalten. "Die heterogenen
Lerngruppen aus der Grundschule werden übernommen." Gleichzeitig möchte der
Pädagoge den Schülern eine Perspektive Richtung Oberstufe bieten. "Auch für
Gemeinschaftsschüler im Bereich Kellinghusen muss es eine weitreichende
Bildungsperspektive geben."