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Contura – Herbst/Winter 2013/14

Das Magazin der Rhätischen Bahn

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Perfekt bis ins Detail: Beim Bau seiner<br />

berühmten Schanfigger Schlitten achtet<br />

Kavi bei jedem einzelnen Arbeitsschritt<br />

auf hohe Qualität.<br />

lernen, um mit den Menschen zu kommunizieren, sich zu integrieren.<br />

Wort für Wort schrieb er sich auf, was er hörte, in Deutsch und Schweizerdeutsch.<br />

Heute spricht Kavi fast besser Schanfigger Dialekt als Tamil: «Im<br />

Moment habe ich zwei Angestellte aus Sri Lanka, deshalb brauche ich ab<br />

und zu wieder Tamil. Aber meistens spreche ich auch mit ihnen konsequent<br />

Deutsch.» 1990 heiratete er seine Vreni und gründete eine Familie:<br />

Gleich gegenüber der Schreinerei bewohnen die beiden mit ihren fünf<br />

Kindern ein altes Bauernhaus, dessen Innenräume Kavi <strong>–</strong> selbstverständlich<br />

<strong>–</strong> renoviert hat. Er sei mindestens so schweizerisch wie die Einheimischen,<br />

sage seine Frau immer: Das viele «Chrampfen», die Pünktlichkeit,<br />

das Bewusstsein für Qualität, das alles ist Kavi in Fleisch und Blut übergangen.<br />

Das Tanzen in der Trachtengruppe ist gemeinsames Hobby von<br />

Vreni und Kavi Jeyabalan. Anfang der 90er-Jahre liess<br />

«Es dauerte zwei er sich einbürgern. Seine tamilische Offenheit, die hat<br />

sich der Peister aber bewahrt: «Ich bin von Anfang<br />

Jahre, bis ich mich in<br />

an auf die Leute hier zugegangen und habe mit allen<br />

Bündnerdeutsch gesprochen. Egal ob alt oder jung, ich kann eigentlich<br />

verständigen konnte.» mit allen im Dorf gut. Und auch meine Familie ist so<br />

Kavithas Jeyabalan<br />

geworden: Wir mögen es, mit Besuch gesellig zusammenzusitzen<br />

oder zu kochen, auch ganz spontan und<br />

unkompliziert.» Ganz klar: Der Tamile Kavithas Jeyabalan hat im Bergdorf<br />

Peist seine zweite Heimat gefunden. Und die Schlitten? Die laufen wie eh<br />

und je <strong>–</strong> im übertragenen Sinn genauso wie auf dem Schlittelweg. Und<br />

wenn es nach Kavi geht, noch<br />

viele weitere Jahre: Darum hat<br />

er das traditionelle Handwerk<br />

auch seinen Mitarbeitenden<br />

beigebracht. Doch vorerst bleibt<br />

er noch selbst im Sattel <strong>–</strong> oder<br />

eben auf dem Schlitten: «Die<br />

nächsten 20 Jahre mache ich<br />

sicher noch weiter!», sagt Kavi<br />

überzeugt.<br />

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