Contura – Herbst/Winter 2013/14
Das Magazin der Rhätischen Bahn
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Im Glacier Express ist für alles<br />
gesorgt: herrliche Aussichten<br />
und feine Verpflegung.<br />
Wagen 45, Sitze 43 und 44, 1. Klasse:<br />
Japanische Ansichten von Shoichi Tamura und Satuki Hirata<br />
Ein Erstklass-Wagen, voll besetzt mit japanischen Gästen. Eine bunt zusammengewürfelte<br />
Gruppe auf Sondertour. Alle mit <strong>–</strong> mindestens einem <strong>–</strong><br />
Fotoapparat ausgerüstet. Pausenlos klickt es. Und lacht es, denn genauso<br />
beliebt wie die Landschaft sind auch Schnappschüsse im Zug, zu zweit, zu<br />
dritt auf dem Bild. Wir sind inzwischen auf der Strecke zwischen Chur und<br />
Disentis. Es geht im Eiltempo. Generalstabsmässig wird das Essen in drei<br />
Gängen serviert. Ein Salat, dann Reis und Fisch, speziell für die Gruppe. Das<br />
Tagesdessert ist überall gleich: Tiramisu. «Meine Gäste lieben Süsses <strong>–</strong> vor<br />
allem Schweizer Schokolade», erklärt die Reiseleiterin. Zügig wird gespeist.<br />
Man will ja nichts verpassen. Die Panoramasicht aus den überdimensionierten<br />
Fenstern sei das Beste <strong>–</strong> da ist man sich im Wagen einig. Und die<br />
Deckenfenster seien das Allerbeste, so was hätte man noch nie gesehen.<br />
Etwas so Spektakuläres finde man in Japan nicht. Vielleicht der Odoriko-<br />
Zug auf der Ito-Linie, wirft jemand ein, jener Expresszug zwischen Tokio<br />
und Shimoda, der biete auch «nice views». Aber der Glacier Express sei<br />
unschlagbar. «Vergleichbar ist nur der Hiram Bingham von Cusco nach Machu<br />
Picchu. Die Strecke ist gewaltig, auch überall Täler, Schluchten, Wasser»,<br />
sagt Shoichi Tamura aus Tokio. Er hat den<br />
Klassiker in den Anden mit seiner Frau bereist.<br />
Heute sind sie zu dritt mit einer Bekannten unterwegs.<br />
Ob sie denn schon eingekauft hätten?<br />
«Zu hohe Preise», ächzt er. Und greift im Spass<br />
Der langsamste<br />
zur Brieftasche: «Empty, you know.» Die Japaner,<br />
erklärt die Reiseleiterin, seien etwas shop-<br />
Schnellzug der Welt<br />
Die achtstündige Reise prägt<br />
sich ein <strong>–</strong> mit Höhepunkten<br />
ping-müde. Wenn, dann würden sich Japaner<br />
am Anfang und am Ende.<br />
nur noch Prestige-Dinge leisten. «In wenigen<br />
In St. Moritz grüsst die Welt<br />
Minuten erreichen wir Andermatt», tönt es aus<br />
der Schönen und Reichen, in<br />
Davos die Höhenluft und in<br />
dem Lautsprecher. Es wird hektisch. Rasch sind<br />
Zermatt das Matterhorn.<br />
die Mützen aufgesetzt, die warmen Jacken zugeknöpft.<br />
Startklar für die Weiterfahrt mit dem<br />
Im <strong>Winter</strong> von St. Moritz nach<br />
Zermatt ab CHF 128.50<br />
Car nach Visp. Das geht schneller als im langsamsten<br />
Schnellzug der Welt.<br />
inkl. 3-Gang-Menu am Sitzplatz<br />
www.rhb.ch/glacierexpress<br />
40<br />
www.rhb.ch/contura