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Contura – Herbst/Winter 2013/14

Das Magazin der Rhätischen Bahn

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Er gehört zu den Top Ten auf der Welt: der Glacier Express.<br />

Das Zugpferd der RhB zieht Menschen aus aller Herren Länder<br />

an. Jeden Tag formt sich so ein neuer Nationen-Mix <strong>–</strong> eine<br />

Welt für sich. Ein Protokoll von drei Begegnungen im rollenden<br />

Schmelztiegel der Kulturen von St. Moritz nach Zermatt.<br />

Wagen 44, Sitze 11 und 12, 2. Klasse:<br />

Indisch essen mit Namrata Surendar und Rahul Prasad<br />

Sie sind gerade seit zehn Tagen in der Schweiz. Beide stammen aus<br />

Bangalore im Süden Indiens. Und nun leben sie in Passugg, ob Chur.<br />

Was um Gottes Willen hat die jungen Inder in die Ferienecke der<br />

Schweiz verschlagen? Der Tourismus. Die angehenden Profis absolvieren<br />

ein Nachdiplomstudium an der Swiss School of Tourism<br />

and Hospitality. Und ihr Antrittsbesuch gilt dem Glacier Express.<br />

Ihr erster Eindruck? «Unglaublich. Ich kann mich gar nicht sattsehen»,<br />

meint sie. Und er mit Profiblick: «Das ist ja ein Hotel auf Rädern.<br />

Ausser, dass wir hier nicht übernachten können, leider. Und<br />

ein wenig schaukeln tut’s auch <strong>–</strong> das Servicepersonal muss ganz<br />

schön vorsichtig sein, damit es nicht kleckert.» Natürlich habe man<br />

die Schweizer Berge und Züge in den Bollywood-Filmen gesehen,<br />

zuhauf sogar. Aber dass diese Natur eine derartige Ruhe ausstrahle,<br />

das hätte er nicht gedacht. Dieses atemberaubende Erlebnis sei perfekt<br />

für indische Gäste, meint sie. Apropos: Die zwei Hotelfachleute<br />

haben indische Menüs vorbestellt. Namrata geniesst das vegetarische<br />

Jalfrezi-Gericht. Sie isst kein Fleisch, aus religiöser Überzeugung.<br />

Rahul wählt das Chicken Masala. Vorerst verspeisen sie brav<br />

den Salat. Zu Hause ässen sie nie Salat, das sei unüblich in Indien.<br />

Das Joghurt-Dressing schmeckt soweit. Auf Brot verzichten sie: «Wir<br />

sind dunkles Brot nicht gewöhnt. Wir essen Fladenbrot, Roti Prata<br />

oder Naan, meistens zusammen mit dem Reis und Hauptgericht <strong>–</strong><br />

und von Hand», so Namrata. Die Hauptgerichte schmecken authentisch,<br />

finden beide. Etwas mehr Schärfe wäre gut. Aber in Europa<br />

sei man da vorsichtig. «Vielleicht wären Pickles sinnvoll, dann kann<br />

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