Contura – Herbst/Winter 2013/14
Das Magazin der Rhätischen Bahn
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UNESCO Welterbe RhB:<br />
Die Albulalinie <strong>–</strong> eine<br />
Meisterleistung in Sachen<br />
Bahntechnik und Linienführung.<br />
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Auch nachts<br />
ist Wachsamkeit<br />
gefragt: Die<br />
Arbeit auf den<br />
Gleisen ist nicht<br />
ungefährlich.<br />
ist, ob es schneit oder «nur» regnet: Ausgefahrene Schienen müssen ersetzt,<br />
Rutsche beseitigt, Weichen von Eis und Schnee befreit werden. «Am<br />
Anfang geht’s noch, doch so ab zwei Uhr in der Nacht zerrinnt dir die Zeit<br />
zwischen den Fingern. Du pickelst, schaufelst, kontrollierst die Befestigungen,<br />
schaust auf die Uhr, legst noch einen Zahn zu, schon kommt der<br />
erste Zug.» Pause? In der Nacht meist im Stehen. Essen? Aus dem Rucksack.<br />
Schnee gegen Eis<br />
Auf dem Weg von Schwelle zu Schwelle, die jeweils 60 Zentimeter Abstand<br />
haben, weist Gubser auf die Schotterkronen, diese symmetrisch perfekten<br />
Steinwälle links und rechts der Gleise. Die wirken wie Kunstwerke, doch<br />
sie stehen da nicht um ihrer Schönheit willen: «Die Kronen sind essenziell<br />
für die Stabilisierung des Schienenwegs und werden von uns besonders<br />
überwacht.» Dann erreichen wir den Zuondra-Tunnel und staunen: Der<br />
Boden des Tunnels ist selbst jetzt, im Frühling, noch mit Schnee bedeckt.<br />
«Den schaufeln wir gegen die Kälte hinein», sagt Gubser. «Sonst gefriert<br />
das Wasser der Tunnel-Entwässerung im Boden.» Vor Jahren wollte ein besonders<br />
kluger Kopf die Zeit für das Schneeschaufeln einsparen: «Das Eis<br />
wuchs immer wieder weit über die Schienen und wir haben gepickelt wie<br />
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