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Beratungsring Gemüse

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Versuchsbericht<br />

Impressum<br />

RS. Im Jahr 2006 sind am Inforama<br />

Seeland, Ins, wiederum mannigfaltige<br />

gemüsebauliche Versuche durchgeführt<br />

worden. Das Schwergewicht lag<br />

auch in diesem Versuchsjahr wiederum<br />

auf Sortenprüfungen. Die Düngungsversuche<br />

mit Langzeitdüngern und Ü-<br />

berprüfung N-Regime an Rosenkohl<br />

erbrachten erste Ergebnisse.<br />

Die Versuchsergebnisse werden wieder<br />

in einem Versuchsbericht auf Papier<br />

zusammengestellt. Der „Versuchsbericht<br />

2006“ kann zu Fr. 20.- (exkl.<br />

Mwst) beim Inforama direkt unter Tel.<br />

032 312 91 58, Fax 032 312 91 02 oder<br />

per Mail an rene.steiner@vol.be.ch<br />

oder mit dem beigelegten Bestellschein<br />

per Post bestellt werden.<br />

Herausgeber: Fachstellen für <strong>Gemüse</strong>bau,<br />

Ins und Grangeneuve<br />

Redaktion: Hans-Peter Kocher (Kr),<br />

Lutz Collet (LC), Martin Freund (MF),<br />

René Steiner (RS), Martin Lichtenhahn<br />

(Seite FiBL-Beratungsdienst), Martin<br />

Keller (Seite <strong>Beratungsring</strong> <strong>Gemüse</strong>)<br />

Kontakt: Fachstelle <strong>Gemüse</strong>bau Ins,<br />

Tel.: 032 312 91 56, Fax: 032 312 91<br />

02; mail: hanspeter.kocher@vol.be.ch<br />

http://www.gemueseschweiz.ch<br />

Auflage: 750 Exemplare<br />

Erscheinungsweise: 8 Ausgaben pro<br />

Jahr<br />

Druckerei: Murtenleu, Murten


Wintertagung<br />

Agrar-Freihandelsabkommen<br />

Schweiz-EU:<br />

„Einstieg in den Ausstieg?“<br />

Donnerstag, 1. Februar 2007<br />

13.30 – 16.00 Uhr<br />

Inforama Seeland, 3232 Ins<br />

Referenten:<br />

Manfred Bötsch, Direktor BLW<br />

Nicolas Fellay, Direktor VSGP<br />

Peter Gfeller, Landwirt, Präsident SMP<br />

Pia Grossholz, Synodalrätin der reformierten<br />

Kirchen Bern-Jura-Solothurn<br />

Beat Kappeler, Wirtschaftsjournalist<br />

Leitung:<br />

Toni Koller, Radio DRS<br />

Kurz nach den gescheiterten WTO-<br />

Verhandlungen wurde das Agrar-<br />

Freihandelsabkommen Schweiz – EU<br />

in Angriff genommen. In den Medien<br />

setzten sich Wirtschaftsvertreter und<br />

Exponenten der Agrarpolitik für dieses<br />

Freihandelsabkommen ein. In der „Interessengemeinschaft<br />

Detailhandel<br />

Schweiz“ bliesen unsere Grossverteiler<br />

ins selbe Horn und klagten, dass die<br />

Landwirtschaft die hohen Detailpreise<br />

verursache und somit liberalisiert werden<br />

müsse.<br />

Die <strong>Gemüse</strong>produzenten sehen das<br />

ganz anders: Ihrer Meinung nach ist<br />

das Agrar-Freihandelsabkommen<br />

Schweiz – EU das Todesurteil für den<br />

inländischen <strong>Gemüse</strong>bau.<br />

Manfred Bötsch, Direktor Bundesamt<br />

für Landwirtschaft wird Ziel, Zweck<br />

und Eckdaten des Freihandelsabkommens<br />

aufzeigen, denn bisher sickerte<br />

vom Inhalt des Abkommens praktisch<br />

nichts an die Öffentlichkeit. Als Befürworter<br />

der freien Wirtschaft spricht<br />

Beat Kappeler, Wirtschaftsjournalist.<br />

Die Produktion, die mehr oder weniger<br />

profitieren wird, vertreten Nicolas Fellay,<br />

Direktor Verband Schweiz. <strong>Gemüse</strong>produzenten,<br />

und Peter Gfeller, Präsident<br />

Schweiz. Milchproduzenten. Pia<br />

Grossholz ist Synodalrätin der reformierten<br />

Kirchen Bern-Jura-Solothurn<br />

und Präsidentin Konsumenten-Forum<br />

Sektion Bern; sie wird das Thema aus<br />

ethischer Sicht beurteilen. Den Tagungsteilnehmern<br />

bleibt genügend<br />

Zeit, sich aktiv an der Diskussion zu<br />

beteiligen.


Kulturspezifische Erfahrungsgruppen<br />

RS. Bis anhin trafen sich Produzenten,<br />

Berater und manchmal auch Vertreter<br />

des Handels im Sommer jeweils zwei<br />

bis drei Mal am Abend zu Flurbegehungen<br />

im Grossen Moos. Bei diesen<br />

Gelegenheiten informierten jeweils die<br />

Berater des <strong>Beratungsring</strong>s <strong>Gemüse</strong>,<br />

des Inforama und der privaten Pflanzenschutz-<br />

und Düngerfirmen über<br />

zurzeit gerade auftretende oder voraussichtlich<br />

bald kommende wichtige kulturtechnische<br />

Probleme. Nachdem diese<br />

Veranstaltungen immer mehr nur<br />

noch zu einem „Beratertreffen“ wurden,<br />

versuchten die Organisatoren, die<br />

Produktion wieder mehr anzusprechen.<br />

Damit auch die Abnehmer die Probleme<br />

und möglichen Lösungsansätze der<br />

Produktion frühzeitig mitbekommen,<br />

wurden sie ebenfalls zu den Treffen<br />

eingeladen. Leider war der Handel nur<br />

spärlich bis gar nicht vertreten. Diese<br />

abendlichen Begehungen wurden jeweils<br />

einer oder zwei Kulturen gewidmet.<br />

Leider brachten auch diese Änderungen<br />

nicht die gewünschten Teilnehmerzahlen.<br />

Nun war guter Rat teuer.<br />

In dieser Zeit traten verschiedene Qualitätsprobleme<br />

(wie z.B. die ganze<br />

Chalaraproblematik bei den Karotten,<br />

schlechte Haltbarkeit von Zwiebeln,<br />

Qualitätsprobleme beim frühen Rosenkohl)<br />

in der Produktion und beim Handel<br />

auf, die zu grösseren Absatzproblemen<br />

führten und einer Lösung harrten.<br />

Die täglichen Anrufe aus Produktion,<br />

Handel und Detailhandel, mit der<br />

Bitte um sofortige Lösungsvorschläge<br />

zu diesen Problemen, bewog uns im<br />

Sommer 2006, kulturspezifische Erfahrungsgruppen<br />

(Erfa) ins Leben zu rufen.<br />

So wurden eine Erfa Karotten,<br />

Zwiebeln, Rosenkohl und Bohnen gegründet.<br />

Auch diese Gruppen trafen<br />

sich ebenfalls zu mehreren abendlichen<br />

Flurbegehungen. Entscheidend dabei<br />

war nun, dass nicht mehr die Berater<br />

den ganzen Abend referierten, sondern<br />

ein intensiver Erfahrungsaustausch unter<br />

den Produzenten zu jeweilig andiskutierten<br />

Problemen stattfand.<br />

Leider fehlten an diesen Erfa-Abenden<br />

oft die Meinungen und Erfahrungen<br />

der <strong>Gemüse</strong>abnehmer und -händler,<br />

obwohl gerade bei ihnen die Lösungsvorschläge<br />

bei den jeweiligen Problemen<br />

sofort auf dem Tisch sein sollten.<br />

Es ist wünschenswert, dass sich die<br />

Händler auch während der gesamten<br />

Produktionszeit in den gemeinsamen<br />

Dialog einbringen und nicht erst, wenn<br />

das Feuer schon im Dach ist. So würden<br />

sie jeweils mitbekommen, wie<br />

komplex die Probleme im Anbau sind,<br />

und welche Lösungsansätze in der Praxis<br />

angestrebt werden und oft trotz aller<br />

Mühe doch nichts bringen. Nicht<br />

selten sind aber die Nacherntebehandlungen<br />

und die sorgfältige Lagerung<br />

sehr entscheidend über den weiteren<br />

Verlauf der Qualität und somit auch<br />

der Ausbeute. Auf alle Fälle: Die Erfa<br />

Gruppen Karotten, Zwiebeln, Rosenkohl<br />

und Bohnen treffen sich auch im<br />

Jahr 2007 wieder zum intensiven Erfahrungsaustausch.<br />

Es ist zudem vorgesehen, die Erfa-<br />

Gruppe Gewächshaus wieder zu aktivieren<br />

und bei Bedarf auch weitere<br />

neue Gruppen zu bilden.


Freihandel: Was man von Österreich lernen kann<br />

LC. Verfolgt man die Presse, werden<br />

die Bereiche Milch- und Fleischprodukte<br />

sowie Wein als Gewinner eines<br />

Agrarfreihandels mit der EU gehandelt.<br />

Können sich <strong>Gemüse</strong>produzenten<br />

etwa auch auf der Gewinnerstrasse sehen?<br />

Eher nein, gemäss Daten von Statistik<br />

Austria. Die Deutung erschwert<br />

allerdings, dass mit dem EU-Beitritt<br />

die Datenerfassung verändert wurde.<br />

Daten von vor und nach dem Beitritt<br />

sind nicht immer vergleichbar.<br />

Zahl der Betriebe deutlich reduziert<br />

Anfangs sind vor allem die kleinen Betrieb<br />

im Feldgemüsebau mit Flächen<br />

unter 1 ha betroffen. Ihre Zahl reduzierte<br />

sich von 1992 bis 2004 um 2/3.<br />

Lediglich Betriebe mit mehr als 3 ha<br />

vergrössern sich. Davon nahmen nur<br />

die Betriebe ab 5 ha Fläche stetig zu.<br />

Im Schnitt bewirtschaften diese knapp<br />

13 ha <strong>Gemüse</strong> pro Betrieb.<br />

Produzentenpreis sank<br />

Der Produzentenpreis für die wichtigsten<br />

Kulturen (gemessen an der Menge)<br />

sank sofort und nachhaltig um durchschnittlich<br />

18 %, mit Abweichungen<br />

von 10 % nach oben wie unten. Preiserhöhungen<br />

gab es nur bei Nischenkulturen,<br />

die in 2005 ca. 10 % des Produktionsvolumens<br />

ausmachten.<br />

Gesamtgemüsefläche stieg<br />

Bei einzelnen Kulturen wurden die<br />

Anbaufläche (Karotten, Zwiebeln)<br />

bzw. Erträge pro Fläche gesteigert (Salate).<br />

Hier wurde versucht, die niedrigeren<br />

Preise zu kompensieren. In den<br />

letzten Jahren wurden vermehrt Gewächshäuser<br />

gebaut.<br />

Steigender Konsum milderte ab<br />

Der <strong>Gemüse</strong>verzehr nahm von 1990<br />

bis 2005 um 20 kg / Kopf zu. Eigenproduktion<br />

und Importe stiegen gleichermassen.<br />

Dieses milderte die Situation<br />

der verbleibenden Produzenten.<br />

Absatzwege änderten sich<br />

Übergangsweise versuchte man in die<br />

Direktvermarktung einzusteigen. Mit<br />

Datenerhebung von 2004 sind neu Direktlieferanten<br />

zu finden.<br />

Was könnte hierzulande helfen?<br />

Ein sektorielles Abkommen spart den<br />

<strong>Gemüse</strong>bau vollständig aus.<br />

Parallelimporte von Produktionsmitteln<br />

deutlich vor der Öffnung des<br />

Marktes für <strong>Gemüse</strong>produkte senken<br />

rechtzeitig Produktionskosten.<br />

Begrenzung des Zuwachses der möglichen<br />

<strong>Gemüse</strong>importe verlängert Anpassungsfrist.<br />

Das notwendige Wachstum, Liquiditätssicherung<br />

benötigen billiges Geld.<br />

Rechtzeitiger Ausstieg weichender Betriebe<br />

fördert bleibende Produzenten.<br />

Billigere Arbeitskräfte zulassen.<br />

Vorteile heimischer Produkte müssen<br />

deutlicher und einleuchtender herausgearbeitet<br />

und dargestellt werden.


Einträglicher <strong>Gemüse</strong>bau (Fortsetzung)<br />

Auch dürfen wir die flüssigen Düngstoffe<br />

nicht vergessen die sind für den<br />

<strong>Gemüse</strong>bau von einer ausserordentlichen<br />

Wichtigkeit. Zu konzentrierte<br />

Jauche wirkt aber eher schädlich indem<br />

sie leicht die zarten Pflanzenteile äzt<br />

und verbrennt. Es ist desshalb gut,<br />

wenn man die Jauche mit Wasser<br />

mischt, sobald man solche zu den<br />

Pflanzen giessen will. Alle Kohlarten,<br />

der Spinat, Mangold, die Salatrüben<br />

etc. sind für öftere Düngüsse sehr<br />

dankbar, weil diese Pflanzen viel<br />

Stickstoff absorbieren und die Jauche<br />

eben ein einseitiger Stickstoffdünger<br />

ist.<br />

Will man im <strong>Gemüse</strong>garten auch<br />

Kunstdünger verwenden was angezeigt<br />

ist wo genügende Mengen an Wirtschaftsdüngern<br />

fehlen, so würden etwa<br />

folgende Dünger in Frage kommen.<br />

Kali ist ein Phosphorsäuredünger für<br />

Zwiebeln, Chilisalpeter oder andere<br />

Stickstoffdünger für Kohlarten. Auch<br />

die Gründüngung ist sehr empfehlenswert,<br />

namentlich da wo man dem Boden<br />

viel Stickstoffe zuführen will. Zur<br />

Gründüngung eignen sich die Buschbohnen<br />

vortrefflich auch Stengel,<br />

Kraut und Wurzelreste werden untergegraben<br />

und bilden so einen hervorragenden<br />

Stickstoffdünger. Also sehen<br />

wir, dass uns eine ganze menge von<br />

Düngern zu Verfügung steht.<br />

Heute muss man darauf Bedacht sein<br />

rationell zu Wirtschaften, denn wer<br />

heute noch wirtschaftet wie es seine<br />

Väter getan, der hat sich die Erungenschaften<br />

der Wissenschaft auf seinem<br />

Gebiete nicht zu eigen gemacht, der ist<br />

auch nicht im Stande, die höhern Lasten,<br />

Arbeitslöhne und Abgaben zu tragen.<br />

Er wird trotz des regsten Fleisses<br />

doch mit Not und Sorgen zu kämpfen<br />

haben, wenn es ihm überall gelingen<br />

soll mit seinen Einnahmen die Ausgaben<br />

bestreiten zu können. Möge darum<br />

jeder lesen bei andern sehen & im<br />

kleinen Versuche machen. Dann kann<br />

er aus eigener Erfahrung im Grossen<br />

anwenden was er auch für seine Verhältnisse<br />

als zuverlässig gefunden hat.<br />

Es wird auch die Frage an einen <strong>Gemüse</strong>pflanzer<br />

gestellt, welche <strong>Gemüse</strong>arten<br />

soll ich anbauen. Diese Frage zu<br />

beantworten ist nicht so leicht, denn<br />

wir müssen uns mit dem Anbau der<br />

<strong>Gemüse</strong>arten nach den Absatzgebieten<br />

richten. Nicht in jeder Gegend haben<br />

dieselben <strong>Gemüse</strong>arten die gleichen<br />

Absatzgebiete in einer Gegend wird<br />

die eine Art der andern vorgezogen<br />

und auch umgekehrt. Darum richtet<br />

man sich immer nach der Gegend in<br />

welcher man sich befindet. nach einigen<br />

Jahren pracktischer Ausübung des<br />

<strong>Gemüse</strong>baues wird ja auch jeder umsichtige<br />

Züchter sein Land und seine<br />

Absatzgebiete und die Grösse des Bedarfes<br />

derselben genau kennen. Als<br />

einträgliche Arten möchte ich anführen<br />

verschiedene Kohlarten, Spargeln,<br />

Rahbarber, Sellerie, Lauch, Schwarzwurzeln,<br />

Zwiebeln und andere mehr.<br />

Zum Beispiel in der Umgebung von<br />

Kerzers wie auch des Wistenlachs da<br />

kann man sehen dass der <strong>Gemüse</strong>bau<br />

rentiert. Da werden grosse Komplexe<br />

mit <strong>Gemüse</strong> angebaut. In Kerzers haben<br />

sich Gesellschaften gebildet die<br />

ausschliesslich den <strong>Gemüse</strong>bau betreiben<br />

und dabei ganz nette Geschäfte


machen. Da haben wir die Conserfenfabrik<br />

die zirka 70 Juch. als <strong>Gemüse</strong>land<br />

kultiviert. Letzten Frühling wurde<br />

ein Stück von 12 Juch. mit Spargeln<br />

neu bepflanzt. Namentlich dieser Anbau<br />

nahm in den letzten Jahren grosse<br />

Dimensionen an. Zwischen 15-20 Juch.<br />

werden alle Jahre mit Erbsen bepflanzt.<br />

Diese Erbsen kommen dann als Konserven<br />

zubereitet in den Handel. Letztes<br />

Jahr während zirka drei-vier Wochen<br />

waren bis 140 Kinder mit Ablesen<br />

der Erbsen beschäftigt die ganz<br />

fleissigen machten Taglöhne von 4-5<br />

fr. Es wurde nämmlich 7 rap per kg<br />

bezahlt.<br />

Auch von Privaten werden zimmlich<br />

Konservenerbsen angebaut, wonach<br />

die Fabrik den Pflanzern den Samen zu<br />

einem reduzierten Preis liefert, dann<br />

die Pflanzer ihrerseits sind verpflichtet<br />

die Erbsen an die Fabrik abzugeben.<br />

Der letztjährige Preis war 20-22 rp das<br />

kg je nach Qualität. Wir finden in Kerzers<br />

noch zwei andere Gesellschaften,<br />

nämlich die Spargelzuchtgenossenschaft<br />

AG Bern und die Culturmaraischeré.<br />

Letztere Gesellschaft befasst<br />

sich dann mehr mit dem Handel von<br />

<strong>Gemüse</strong>, welches sie teilweise selber<br />

pflanzt oder dann auch von Privaten<br />

der Umgebung kauft. Letzten Sommer<br />

wurden nach allen Richtungen der<br />

Schweiz <strong>Gemüse</strong> verschickt namentlich<br />

die Hotels waren sehr gute Abnehmer.<br />

Auch das Wistenlach bringt<br />

das ganze Jahr hindurch eine Masse<br />

von <strong>Gemüse</strong> aller Art in den Handel.<br />

Einen schönen Beweiss bietet uns der<br />

Zibelenmärit in Bern. An diesem<br />

Markt allein kommen über 20 Wagenladungen<br />

aus dem Wistenlach. Hier<br />

bildet der <strong>Gemüse</strong>bau geradezu die<br />

Haupteinnahmequelle der Gegend.<br />

Die Einwinterung der <strong>Gemüse</strong> ist für<br />

den <strong>Gemüse</strong>pflanzer von grosser Bedeutung<br />

denn erst im Winter bekommen<br />

die frischen <strong>Gemüse</strong> einen hohen<br />

Wert. Die Überwinterung kann stattfinden<br />

im Keller, in Mistbeetkästen, in<br />

Erdgruben oder Mieten oder aber ganz<br />

im Freien. Der Keller in dem man <strong>Gemüse</strong><br />

überwintern will, soll geräumig<br />

und frost frei sein auch die Lüftung<br />

soll leicht vor sich gehen können auch<br />

muss die Temperatur eine richtige sein<br />

sie soll nicht weniger als 2° R und<br />

auch nicht mehr als 7° R betragen.<br />

Auch muss man darauf achten dass in<br />

einem Keller die peinlichste Reinlichkeit<br />

hersche. Die Mistbeetkästen eignen<br />

sich vortrefflich zur Überwinterung<br />

aller derjenigen <strong>Gemüse</strong>pflanzen<br />

die noch nicht völlig entwickelt sind<br />

und die zu ihrer weitern Entwicklung<br />

Licht nötig haben wie Kopfsalat, Endivien,<br />

Blumenkohl und andere mehr.<br />

Die Erdgruben oder Mieten müssen<br />

trocken sein Wände und Boden sollen<br />

vor dem Eindringen von Regen und<br />

Schneewasser geschützt sein, auch soll<br />

man gehörig lüften können. Was das<br />

Überwintern im Freien anbelangt haben<br />

wir verschiedene <strong>Gemüse</strong>arten die<br />

dieselbe gut vertragen wie Winterspinat,<br />

Feldsalat, Feder und Krauskohl,<br />

Rosenkohl und andere mehr. Mit dem<br />

Einwintern der <strong>Gemüse</strong> soll man nicht<br />

zu früh beginnen und wenn möglich<br />

muss die Arbeit bei drokenem Wetter<br />

vorgenommen werden.<br />

Auf die Kultur einzelner Arten näher<br />

einzutreten würde mich zu weit führen.<br />

In der Hofnung das die Diskusion von<br />

Einigen dazu benützt werde, schliesse<br />

ich meinen Vortrag.<br />

Herkunft des Artikels:<br />

Vortrag „Einträglicher <strong>Gemüse</strong>bau“,<br />

gehalten von Rudolf Burger, Klasse Ia,<br />

Winterschule Rütti Zollikofen, Freitag,<br />

13. Dezember 1912


FiBL-Beratungsdienst<br />

SwissGAP auf Biobetrieben<br />

Auch produzierende Biobetriebe, die<br />

<strong>Gemüse</strong>, Früchte oder Kartoffeln direkt<br />

oder über Handel und Verarbeitung<br />

an COOP oder Migros liefern,<br />

müssen sich SwissGAP zertifizieren<br />

lassen. Im Moment besteht noch eine<br />

Unklarheit über den Zeitpunkt für Biobetriebe.<br />

Wer jedoch auf Nummer sicher<br />

gehen will, folgt dem allgemein<br />

gültigen Termin, wonach alle Betriebe,<br />

die an COOP oder Migros liefern, bis<br />

Ende 2008 SwissGAP zertifiziert sein<br />

müssen. Um dies garantieren zu können,<br />

ist eine Anmeldung bis spätestens<br />

Ende Februar 2007 an die Firma<br />

Agrosolution notwendig. Kontakt:<br />

Agrosolution AG, Rütti, 3052 Zollikofen;<br />

031 910 53 20; info@agrosolution.ch;<br />

www.agrosolution.ch.<br />

Die SwissGAP-Kontrolle wird mit der<br />

ordentlichen Biokontrolle kombiniert –<br />

die beiden Biokontrollfirmen<br />

bio.inspecta und Bio Test Agro AG<br />

bieten diese Dienstleistung an. Agrosolution<br />

leitet die Anmeldungen auf<br />

Grund der gemachten Angaben an die<br />

gewünschte Kontrollstelle weiter.<br />

Bio Suisse ist Mitglied von SwissGAP.<br />

Dies soll eine optimale Abstimmung<br />

der beiden Richtlinien garantieren, so<br />

dass Überschneidungen vermieden<br />

werden und Doppelspurigkeiten nicht<br />

den Kontrollaufwand noch weiter erhöhen.<br />

SwissGAP bringt vor allem in<br />

den Bereichen Sicherheit und Hygiene<br />

weitere Anforderungen. Dafür braucht<br />

es auf den Betrieben einige Anpassungen.<br />

Was auf Biobetrieben genau gefordert<br />

ist und wie diese Anforderungen<br />

erfüllt werden können, wird an einer<br />

Veranstaltung für Biobetriebe im<br />

Januar 2007 erläutert. Die Tagung wird<br />

von FiBL-Beratung in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Beratungsring</strong> <strong>Gemüse</strong> und<br />

den Bioorganisationen Bern und Freiburg<br />

organisiert. Genaues Datum und<br />

Ort wird zu einem späteren Zeitpunkt<br />

bekannt gegeben.<br />

Agenda<br />

Erfahrungsaustausch Biogemüse<br />

Tag 3, Mittwoch, 29. November 2006<br />

Ort: „Triibhuus“ BioLand Agrarprodukte,<br />

Stephan Müller, 8162 Steinmaur<br />

Themen: Arbeitswirtschaft; Mitarbeiter-Motivation;<br />

Besichtigung: Winterkulturen,<br />

Heizen mit Holzpellets.<br />

Renate Spraul, eine Praxis erfahrene<br />

Beraterin für Arbeitswirtschaft aus<br />

Deutschland, informiert in Wort und<br />

Bild über wichtige Punkte bei der Organisation<br />

von Handarbeiten, wie Radies<br />

büscheln, Salat schneiden, Tomaten<br />

ernten etc. Am Nachmittag folgt<br />

ein praktischer Teil, wo die KursteilnehmerInnen<br />

zusammen mit der Referentin<br />

in Radies und Nüssler das Gelernte<br />

praktisch anwenden können.<br />

Anmeldung bei FiBL Kurssekretariat<br />

062 865 72 74; e-mail kurse@fibl.org;<br />

www.fibl.org .<br />

Jahrestagung Biogemüse 2007<br />

Mittwoch, 7. Februar 2007 in Olten<br />

Nebst Informationen aus der Tätigkeit<br />

der Fachkommission Biogemüse und<br />

des FiBL, steht das Thema Freihandel<br />

und Auswirkungen auf den (Bio)-<br />

<strong>Gemüse</strong>bau in der Schweiz zur Debatte.


<strong>Beratungsring</strong> <strong>Gemüse</strong><br />

Anmeldung Suisse Garantie<br />

MK. Der Verband Schweizerischer<br />

<strong>Gemüse</strong>produzenten VSGP hat am<br />

14. Juli 2006 allen Labelproduzenten<br />

ein Informationsschreiben zu Suisse<br />

Garantie und zur Einführung von<br />

SwissGAP zugeschickt. Daraus geht<br />

hervor, dass sich im <strong>Gemüse</strong>bau alle<br />

Betriebe neu für Suisse Garantie anmelden<br />

müssen. Bisher haben erst wenige<br />

Betriebe diese Anmeldung vorgenommen!<br />

Betriebe, die 2007 ihre Produkte weiterhin<br />

mit der Suisse Garantie-<br />

Produzentenetikette auszeichnen wollen,<br />

müssen sich bei der Firma Agrosolution<br />

AG in Zollikofen erneut anmelden!<br />

Die Anmeldung erfolgt mit Vorteil<br />

gemeinsam mit der Anmeldung für<br />

SwissGAP (siehe unten).<br />

Anmeldung SwissGAP<br />

Die Grossverteiler Migros und Coop<br />

haben den Fahrplan für die Einführung<br />

von SwissGAP bekannt gegeben.<br />

Gemäss Beschluss des Vereins Swiss-<br />

GAP sollten sich Vermarkter bis Ende<br />

2006 anmelden; die Zertifizierung sollte<br />

bis Ende 2007 erfolgen.<br />

Die Anmeldung der Produzenten sollte<br />

bis Ende Februar 2007, die Kontrolle<br />

nach Möglichkeit bis Ende 2008<br />

durchgeführt werden.<br />

Für die Anmeldung von Suisse Garantie<br />

und SwissGAP bei der Firma Agrosolution<br />

gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

- Anmeldung via Internet zu Fr. 10.—<br />

- Anmeldung schriftlich zu Fr. 30.—<br />

Die Anmeldung erfolgt als Produktionsbetrieb,<br />

als Vermarkter oder als<br />

Produktion & Vermarkter. Vermarkter<br />

im klassischen Sinn sind Partner, die<br />

Produkte einkaufen und weiterverkaufen.<br />

Aber auch Produzenten, die direkt<br />

an den Detailhandel liefern (sogenannte<br />

Direktlieferanten), zählen zu den<br />

Vermarktern.<br />

Neben den Angaben zum Betrieb müssen<br />

bei der Anmeldung als Produzent<br />

auch die genauen Anbauflächen von<br />

jeder Kultur und im Kartoffelbau von<br />

jeder Sorte angegeben werden. Vermarkter<br />

müssen alle Produkte deklarieren,<br />

die im Betrieb vorkommen (von<br />

Ananas über Maracuja bis Zwiebeln).<br />

Unsere Beratungsleistungen<br />

Der <strong>Beratungsring</strong> <strong>Gemüse</strong> hat Ende<br />

Oktober allen Mitgliedern eine Information<br />

zu SwissGAP und der Beschreibung<br />

der Dienstleistungen zugeschickt.<br />

Die Einführungskurse sind die<br />

gleichen Veranstaltungen, wie sie<br />

schon im Sommer angeboten wurden.<br />

Wer den Kurs noch nicht besucht hat,<br />

kann sich mit dem zugeschickten Formular<br />

oder direkt über 032 312 91 50<br />

zum Kurs anmelden.<br />

Ab Mitte Dezember stehen Ihnen unsere<br />

Berater für spezifische Fragen zu<br />

SwissGAP auf Ihrem Betrieb zur Verfügung.<br />

Wir unterstützen Sie auch bei<br />

der Anmeldung (Zusammenzug der<br />

Kulturflächen) oder übernehmen für<br />

Sie die Anmeldung via Internet.<br />

Für die Aufzeichnungen empfehlen wir<br />

die Handformulare. Betrieben, die auf<br />

jeden Fall eine EDV-Lösung wünschen,<br />

bieten wir ab Januar 2007 auch<br />

ein Programm mit Support an.<br />

Für weitere Fragen stehen wir gerne<br />

zur Verfügung.

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