Wir brauchen alle Stress!
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<strong>Wir</strong> <strong>brauchen</strong> <strong>alle</strong> <strong>Stress</strong>!<br />
<strong>Stress</strong>, Burnout und<br />
psychische Erkrankungen<br />
Ulrike Heldt, Hamburg * Beratung, Training, Coaching * uheldt@web.de 1<br />
<strong>Wir</strong> <strong>brauchen</strong> <strong>alle</strong> <strong>Stress</strong>!<br />
1. Was ist <strong>Stress</strong> und wie entsteht er?<br />
2. Wie kann sich <strong>Stress</strong> auswirken?<br />
3. Burnout und psychische Erkrankungen<br />
4. Welche <strong>Stress</strong>bewältigungsstrategien<br />
gibt es?<br />
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1. Was ist <strong>Stress</strong>?<br />
• <strong>Stress</strong> ist das Missverhältnis zwischen wahrgenommenen<br />
Anforderungen und verfügbaren<br />
Bewältigungsmöglichkeiten.<br />
• Ursprünglich ging es nur darum, was in<br />
biologischen Systemen – also Tieren und<br />
Menschen - passiert, wenn sie belastet werden.<br />
• "<strong>Stress</strong>" ist also zunächst ein neutraler Ausdruck,<br />
ist jedoch inzwischen ein Symbol für Belastung<br />
ganz allgemein geworden.<br />
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Gefahr von „Daueralarm“<br />
• Heute können wir oft weder kämpfen noch<br />
fliehen<br />
• Die frei werdenden Energien richten sich<br />
aber, wenn sie nicht genutzt werden, oft<br />
gegen den Körper<br />
• Bei „Daueralarm“ entsteht eine ständige<br />
Alarmbereitschaft<br />
• Was der Körper braucht, ist Abreaktion,<br />
Abführen von Energie<br />
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<strong>Stress</strong>auslöser / <strong>Stress</strong>oren<br />
• Als <strong>Stress</strong>or werden <strong>alle</strong> inneren und äußeren<br />
Anforderungen bezeichnet, die unangenehm,<br />
bedrohlich oder überfordernd empfunden<br />
werden<br />
• Man unterscheidet:<br />
– Äußere <strong>Stress</strong>oren (z.B. unklare Strukturen im Job,<br />
Lärmbelastung usw.)<br />
– Innere <strong>Stress</strong>oren (z.B. Perfektionismus, krankhaft<br />
positives Denken usw.)<br />
• Auch die kleinen täglichen Ärgernisse können<br />
eine Menge <strong>Stress</strong> auslösen<br />
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Zum Begriff <strong>Stress</strong><br />
Der Wortstamm<br />
• <strong>Stress</strong> (englisch) = Druck, Anspannung<br />
• Eigentlich Kurzform von distress =<br />
Kummer, Sorge<br />
• Distringere (lateinisch) = beanspruchen,<br />
einengen<br />
• Stringere (lateinisch) = (an-)spannen<br />
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Über- oder unterfordert?<br />
• Gestresst ist nicht gleich gestresst<br />
• <strong>Stress</strong> kann nicht nur durch Überforderung,<br />
sondern auch durch Unterforderung entstehen<br />
• Zu innerer Ausgeglichenheit finden<br />
– Durch Entspannung oder<br />
– Durch Anregung<br />
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„Guter“ und „schlechter“ <strong>Stress</strong><br />
• Dis-<strong>Stress</strong><br />
– Dis (lateinisch) = entzwei, nicht<br />
zusammen passend<br />
– Wie „Disharmonie“<br />
• Eu-<strong>Stress</strong><br />
– Eu (griechisch) = gut, schön<br />
– Wie „Euphorie“<br />
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<strong>Stress</strong> biologisch gesehen<br />
• In der Biologie ist Spannung die Grundbefindlichkeit<br />
des Lebendigen. Eine Zelle ohne Spannung ist tot.<br />
• Zwei der fundamentalen Merkmale des Lebens,<br />
Selbsterhaltung und Fortpflanzung, gäbe es ohne die<br />
angeborenen <strong>Stress</strong>mechanismen <strong>alle</strong>r Lebewesen<br />
nicht.<br />
• Für die Gesundheit des Menschen ist angemessene<br />
Spannung und Belastung wichtig und „Würze des<br />
Lebens“.<br />
• Ohne regelmäßige Belastungsreize verliert unser<br />
Körper seine Leistungsfähigkeit.<br />
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Positive Auswirkungen von<br />
angemessenem <strong>Stress</strong> (Eustress)<br />
• Der Anstieg der <strong>Stress</strong>hormone erhöht<br />
auch die Zahl der sogenannten<br />
„Killerzellen“.<br />
• Körperliche Belastung und Sport sind auch<br />
eine Form von <strong>Stress</strong> und bewirken eine<br />
Stimulation des Immunsystems, so dass<br />
der Körper besser vor Infektionen<br />
geschützt ist.<br />
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<strong>Wir</strong> <strong>brauchen</strong> <strong>alle</strong> <strong>Stress</strong>!<br />
<strong>Stress</strong> kann für<br />
Höchstleistungen<br />
sorgen<br />
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Die „richtige“ <strong>Stress</strong>dosis<br />
+<br />
Leistung<br />
Leistungsleck<br />
Mittlere<br />
<strong>Stress</strong>dosis<br />
Leistungspositiv<br />
Leistungsverlust<br />
<strong>Stress</strong>dosis<br />
+<br />
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Das Ziel von <strong>Stress</strong>management:<br />
Eine gesunde Balance finden<br />
zwischen Belastung und Ausgleich<br />
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<strong>Stress</strong> ist individuell!<br />
• Da die Menschen verschieden sind,<br />
können ganz unterschiedliche<br />
Belastungen als <strong>Stress</strong>oren empfunden<br />
werden.<br />
• Es kommt also immer auch auf die innere<br />
Bewertung einer Situation an!<br />
Ist das Glas halbleer<br />
oder halbvoll?<br />
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Die individuelle Bewertung von<br />
Situationen ist veränderbar<br />
• „Der Kopf ist rund, damit das Denken die<br />
Richtung ändern kann.“<br />
• „Du kannst nicht verhindern, dass die<br />
Vögel der Besorgnis über deinen Kopf<br />
fliegen. Aber du kannst dafür sorgen, dass<br />
sie in deinem Kopf kein Nest bauen.“<br />
(Aus China)<br />
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2. Wie kann sich <strong>Stress</strong><br />
auswirken?<br />
• Gefährlich ist es, wenn aus dem<br />
kurzfristigen <strong>Stress</strong>gefühl ein dauerhafter<br />
<strong>Stress</strong> wird<br />
• In der „<strong>Stress</strong>spirale“ bringt <strong>Stress</strong> noch<br />
weiteren <strong>Stress</strong> hervor<br />
• <strong>Stress</strong> wirkt sich auf Körperfunktionen,<br />
Denkvermögen und Gefühle sowie das<br />
Verhalten aus<br />
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<strong>Stress</strong>-Symptome des Körpers:<br />
• Kreislaufstörungen, hoher Blutdruck<br />
• Übermäßiger oder geringer Appetit<br />
• Verstopfung, Magen-Darm-Beschwerden<br />
• Muskelverspannungen, Kopfschmerzen<br />
• Schlafstörungen<br />
• Häufiges Kranksein<br />
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Symptome von Dauerstress<br />
auf Denkvermögen und Gefühle:<br />
• Denkblockaden, ständiges Grübeln<br />
• Innere Anspannung, Alpträume<br />
• Aggressivität oder Apathie<br />
• Depressive Verstimmung<br />
• Nervosität, Gereiztheit<br />
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<strong>Stress</strong>-Symptome im Verhalten:<br />
• Gereiztes Verhalten gegenüber<br />
anderen<br />
• Zähneknirschen<br />
• Fingertrommeln, Fuß wippen<br />
• Sozialer Rückzug<br />
• Missbrauch von Alkohol oder Drogen<br />
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3. Was ist das Burnout-Syndrom?<br />
• Burnout heißt übersetzt „Ausgebranntsein“<br />
• Charakteristisch sind Symptome der<br />
Erschöpfung und inneren Leere<br />
• Es handelt sich jedoch nicht um eine<br />
Diagnose, die in medizinischen<br />
Klassifikationssystemen aufgeführt wird<br />
• Der Forschungsstand ist noch nicht<br />
zufriedenstellend<br />
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Symptome des Burnout-Syndroms<br />
• Psychische Symptome:<br />
- Anfangsphase: Sehr hohes Engagement für<br />
berufliche Ziele, sich unentbehrlich fühlen und eigene<br />
Bedürfnisse verleugnen; gleichzeitig sich gehetzt,<br />
müde und erschöpft fühlen<br />
- Zweite Phase: Aus Überengagement wird ein sich<br />
ausbreitender Erschöpfungszustand, verminderte<br />
Belastbarkeit, wachsende Stimmungslabilität,<br />
Erholungsunfähigkeit, innere Unruhe, Gereiztheit bis<br />
zur Aggressivität<br />
- Endzustand: Resignation, Entmutigung,<br />
Niedergeschlagenheit, Minderwertigkeitsgefühle<br />
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Symptome des Burnout-Syndroms<br />
• Körperliche (psychosomatische)<br />
Symptome:<br />
- Schwächung des Abwehrsystems und<br />
Infektanfälligkeit<br />
- Schlafstörungen, Albträume<br />
- Sexuelle Probleme<br />
- Herzklopfen, Kopfschmerzen,<br />
Verdauungsstörungen, Gewichtsveränderungen<br />
- Erhöhte Gefahr von Unfällen und<br />
Suchterkrankungen<br />
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Häufigkeit von Burnout und<br />
psychischen Erkrankungen<br />
• Da die Kriterien für die Diagnose nicht einheitlich<br />
festgelegt sind, ist eine Aussage zur Häufigkeit speziell<br />
des Burnout-Syndroms nicht möglich<br />
• Zahlen zu psychischen Erkrankungen (Depressionen,<br />
Reaktionen auf schwere Belastungen wie z. B. beim<br />
Burnout):<br />
- Krankschreibungen 2007 je 100 Frauen: 190 psychisch<br />
bedingte Fehltage, je 100 Männer: 104 Tage<br />
- Vergleich Krankschreibungen wegen Verletzungen,<br />
Verstauchungen, Zerrungen 2007 je 100 Frauen: 108<br />
Fehltage, je 100 Männer: 167 Tage<br />
Quelle: TK 2/2008<br />
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• Der Gesundheitsbericht für Deutschland sieht im<br />
Anwachsen der psychischen Erkrankungen die<br />
bedeutsamste Veränderung bei den Ursachen<br />
für Arbeitsunfähigkeit<br />
• DAK: Zwischen 1997 und 2004 Zunahme der<br />
Krankheitstage wegen psychischer<br />
Erkrankungen um 69 %<br />
• AOK: Zwischen 1995 und 2003 Zunahme der<br />
Krankschreibungen wegen psychischer<br />
Störungen bei den männlichen Versicherten um<br />
um 81,6 % und bei den Frauen um 56,8 %<br />
Robert-Koch-Institut 2006<br />
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4. <strong>Stress</strong>bewältigung heißt:<br />
• Die persönliche Situation analysieren<br />
• Äußere Belastungsfaktoren verringern<br />
• Innere Einstellungen überprüfen (und<br />
verändern)<br />
• <strong>Stress</strong>reaktionen lindern<br />
Ulrike Heldt, Hamburg * Beratung, Training, Coaching * uheldt@web.de 25<br />
Danke für`s Zuhören und viel<br />
Freude noch auf dem Kongress!<br />
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Zeichnungen: Werner Tiki Küstenmacher, Simplify your life