Klartext 3/2010, Haus- zeitung der gep-Essen
Klartext 3/2010, Haus- zeitung der gep-Essen
Klartext 3/2010, Haus- zeitung der gep-Essen
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<strong>gep</strong><br />
<strong>Klartext</strong><br />
<strong>gep</strong><strong>Essen</strong> ist ein nach<br />
§16 SGB II durch das<br />
Job Center <strong>Essen</strong><br />
geför<strong>der</strong>tes<br />
Gemeinwohlarbeitsprojekt<br />
<strong>der</strong> ABEG, Arbeit & Bildung<br />
<strong>Essen</strong> GmbH<br />
Hartz IV: Mogelpackung Regelsatzerhöhung ● Seite 4<br />
<strong>Klartext</strong> wünscht allen<br />
ein frohes Fest<br />
und einen guten Rutsch<br />
EinEuroJobber ohne Chancen ● Seite 6<br />
Banker: Zocker ohne Moral ● Seite7<br />
Museum Folkwang: Freyas elegante Hallen ● Seite 11<br />
5.Jahrgang ∙ Ausgabe 3 ∙ Dezember <strong>2010</strong><br />
SparenmitHartzIV: Wo gibt<br />
es Rabatt? ● Seite23
<strong>gep</strong> <strong>Klartext</strong><br />
Inhalt<br />
Warum Gemeinwohlarbeit doch eine Lösung sein kann<br />
Hartz IV: Mogelpackung Regelsatzerhöhung<br />
EinEuroJobber Ohne Chancen<br />
Finanzkrise: Banker kennen keine Moral<br />
Museum Folkwang: Freyas neue Hallen<br />
Islam: Die versiegelte Frau<br />
<strong>Essen</strong>er Chronik: Was so alles geschah<br />
Wer wählt den Bundespräsidenten?<br />
Wer gibt Rabatt für HartzIVEmpfänger?<br />
Ein Jahresrückblick in Versen<br />
Impressum und Vorschau<br />
3<br />
4<br />
6<br />
7<br />
10<br />
14<br />
20<br />
22<br />
23<br />
24<br />
25<br />
2
Warum Gemeinwohlarbeit doch eine Lösung sein kann – eine Polemik<br />
Der Bundesrechnungshof, die Handwerkskammern, Arbeitgeberverbände<br />
und dann auch <strong>der</strong> intensiven Lobbyarbeit sei dank die<br />
Bundesagentur bzw. die Bundesregierung, alle stimmen mit ein<br />
in das gleiche Lied:<br />
Arbeitsgelegenheiten nach § 16 SGB II sind des Teufels; sie vernichten<br />
Arbeitsplätze im Handwerk und verdrängen<br />
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den Kommunen o<strong>der</strong><br />
in den Wohlfahrtsverbänden.<br />
Aber ist das wirklich so?<br />
Tatsache bleibt, dass trotz des Jahrzehnte währenden permanenten<br />
Aufschwungs die Arbeitslosigkeit stetig zunahm und sich von einer<br />
temporären Erscheinung (70er Jahre) zu einem Dauerproblem mit<br />
sozialer Sprengkraft (heute) immer stärker entwickelt hat.<br />
Tatsache ist auch, dass unsere Politik dem ewig wie<strong>der</strong>holten Mantra<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft <strong>der</strong> Staat sei das Problem und nur ein schlanker Staat<br />
wäre den wirtschaftlichen „Herausfor<strong>der</strong>ungen“ gewachsen nichts<br />
entgegen gesetzt hat o<strong>der</strong> auch nichts entgegen setzen wollte. Der<br />
Wirtschaftsliberalismus kam seit den späten 80ern über uns und<br />
durchdringt heute fast alle Köpfe und gesellschaftlichen Bereiche. Alles<br />
muss sich rechnen lassen; alles hat seinen Preis. Noch je<strong>der</strong> Partei, die<br />
uns Steuersenkungen, Abbau <strong>der</strong> Bürokratie, Verschlankung <strong>der</strong><br />
Verwaltung etc. versprochen hat, ist in den letzten Jahrzehnten<br />
applaudiert worden.<br />
prekärer Arbeitsverhältnisse, die von Regierungsseite aktuell<br />
bejubelt wird.<br />
Nein, nichts von dem!<br />
Unser Gesundheitssystem ist gespalten und die von uns Allen<br />
aufgewendeten Milliarden fließen ab in die Pharmaindustrie; die<br />
Straßen erinnern immer stärker an die Favelas rund um Rio de Janeiro<br />
als an Mitteleuropa; Lobbyarbeit zahlt sich immer stärker aus, und den<br />
Not leidenden Banken genehmigen wir mal eben einen ordentlichen<br />
Schluck aus unserer Schuldenpulle.<br />
Die Städte sind nach betriebswirtschaftlichen Kriterien weitgehend<br />
bankrott und soziales Engagement ist in <strong>der</strong> wirtschaftsliberalen Logik<br />
„selbstverständlich“ zu teuer. Die Aufgaben aber, die sich aus unseren<br />
Gemeindeordnungen und aus unserer ethischen Verpflichtung heraus den<br />
Armen, Kranken und Hilflosen gegenüber ergeben, bleiben bestehen.<br />
Was also tun?<br />
Die Verknüpfung von Arbeit in <strong>der</strong> Gemeinde mit <strong>der</strong><br />
Zwangsverpflichtung von Langzeitarbeitslosen durch die JobCenter<br />
kann unglücklicher nicht sein. Diese im besten Sinne bürgerliche Arbeit<br />
sollte vor allem freiwillig sein und die betroffenen Menschen<br />
unabhängig von staatlichen Transferleistungen machen.<br />
Denjenigen aber, die noch nach dem letzten Groschen <strong>der</strong> Städte greifen<br />
und auch die Wohlfahrtsverbände in den finanziellen Ruin treiben<br />
wollen, sei zugerufen:<br />
„Dann müsst ihr eben wesentlich mehr Steuern zahlen!“<br />
Und nun ist <strong>der</strong> Staat bis auf die Knochen verschlankt; wichtige<br />
staatliche Aufgaben sind privatisiert; Infrastruktur verkauft und <strong>der</strong><br />
Rest wurde „outgesourced“. Geht es uns dadurch besser? Ist die<br />
nunmehr strukturelle Arbeitslosigkeit dadurch abgebaut? Erleben wir<br />
ein nachhaltiges Jobwun<strong>der</strong>? Und ich meine hier nicht jene Zunahme<br />
In diesem Sinne: Frohe und besinnliche Feiertage!<br />
Oskar Schäfer<br />
3
Hartz IV<br />
Mogelpackung Regelsatzerhöhung<br />
Die Erhöhung des Hartz IV Regelsatzes<br />
um fünf Euro verfälscht die<br />
Tatsache, dass die Hartz IVBezüge<br />
in Wirklichkeit gekürzt wurden.<br />
4
D<br />
ie gängige Darstellung zahlreicher<br />
Zeitungen und Fernsehsen<strong>der</strong><br />
bezüglich HartzIVRegelsatzerhöhung<br />
offenbart zudem die<br />
opportunistische Haltung großer<br />
Teile unserer heutigen Medienlandschaft,<br />
da diese, aus welchen<br />
Gründen auch immer, wichtige<br />
Informationen schlichtweg unterschlagen<br />
haben. Es wird faktisch<br />
nur die halbe Wahrheit vermittelt.<br />
Die breite Diskussion um die<br />
minimale Anhebung des ALG II<br />
Bezugs lenkt davon ab, dass zum<br />
Beispiel die zuvor vom Staat<br />
eingezahlten Rentenbeiträge völlig<br />
gestrichen wurden. Es wurde auf<br />
hohem Niveau von Seiten <strong>der</strong><br />
Rentenzahlung<br />
gestrichen<br />
Regierung getrickst, so dass einem<br />
großen Teil <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
und Medien diese Tricks gar nicht<br />
aufgefallen sind.<br />
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes<br />
sollte <strong>der</strong><br />
durchschnittliche Bedarf für Kin<strong>der</strong><br />
aus HartzIVFamilien eigenständig<br />
und auf das jeweilige Alter<br />
berechnet werden. Dies setzte das<br />
zuständige Bundesministerium für<br />
Arbeit und Soziales nicht um.<br />
Vielmehr wurde <strong>der</strong> Gesamtbetrag<br />
nach einer geheim gehaltenen<br />
Berechnungsformel anteilig<br />
auf Kin<strong>der</strong> und Eltern aufgeteilt.<br />
Dies bedeutet, dass auf sehr<br />
willkürliche Art die Regelsätze für<br />
Kin<strong>der</strong> nicht nach <strong>der</strong>en altersgerechtem<br />
Bedarf ermittelt wurden,<br />
son<strong>der</strong>n nach Grundlage des<br />
Gesamtbedarfs Erwachsener. Ein<br />
an<strong>der</strong>es Beispiel ist die Regelsatzberechnung<br />
für Alleinstehende.<br />
Diese richtet sich nicht nach<br />
den Ausgaben <strong>der</strong> unteren 20<br />
undurchsichtige<br />
Tricksereien<br />
Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung, son<strong>der</strong>n<br />
nur noch nach den unteren 15<br />
Prozent.<br />
Damit verringert sich die Berechnungsgrundlage<br />
für Ausgaben<br />
dramatisch. Außerdem wirkt<br />
sie sich sehr negativ auf die<br />
Anrechnung <strong>der</strong> Preissteigerungsrate<br />
aus, da die Preise für Luxusgüter<br />
im Vergleich zu an<strong>der</strong>en<br />
Waren o<strong>der</strong> Produkten in letzter<br />
Zeit gesunken sind. Das nutzt jedoch<br />
den HartzIVEmpfängern<br />
nichts, da sie sich wohl in nächster<br />
Zeit keine teure Reise, Limousine<br />
o<strong>der</strong> Immobilie leisten können.<br />
Der undurchsichtigste Trick besteht<br />
in <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Offenlegung<br />
von Daten zur Ermittlung <strong>der</strong><br />
tatsächlichen Ausgaben für die<br />
Gewährleistung eines Existenz<br />
sichernden Lebens. Hierbei besteht<br />
die Crux darin, dass mittels<br />
nicht alle Daten<br />
berücksichtigt<br />
Einkommens und Verbraucherstichprobe<br />
(EVS) schon im Jahr<br />
2008 für die Jahre <strong>2010</strong> und 2011<br />
ein Regelsatz von 364, Euro<br />
ermittelt worden ist, <strong>der</strong> aber zu<br />
dieser Zeit noch nicht vorliegen<br />
konnte.<br />
Es steht deshalb <strong>der</strong> Verdacht<br />
nahe, dass die neuesten Berechnungen<br />
letztendlich nur passend<br />
ausgewertet wurden, um nicht<br />
über den vorher berechneten<br />
Regelsatzbetrag zu kommen. Die<br />
zuvor existenten Rohdaten <strong>der</strong><br />
EVS aus dem Jahre 2008, ohne<br />
die eine wirklich angemessene<br />
Berechnungsbasis nicht möglich<br />
Informationen unter<br />
den Teppich gekehrt<br />
ist, wurden <strong>der</strong> Allgemeinheit vorenthalten.<br />
Meiner Meinung nach handelt es<br />
sich hier um eine gezielte Täuschung<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeit und den<br />
Betroffenen, da wichtige Informationen<br />
von <strong>der</strong> Bundesregierung<br />
einfach unter den Teppich<br />
gekehrt wurden. Denn je<strong>der</strong><br />
Bürger hat ein Recht auf den<br />
Zugriff vollständiger Daten und<br />
nicht nur auf die Daten, welche die<br />
Bundesregierung zur Verfügung<br />
stellt. Schlimm an dieser Misere<br />
ist die Tatsache, dass die negativen<br />
Folgen daraus wie<strong>der</strong> die<br />
Realitätsverlust bei<br />
Spitzenpolitikern<br />
sozial Schwächsten in unserer Gesellschaft<br />
tragen müssen.<br />
Ein Hartz IVEmpfänger kann<br />
rechnen wie er will. Er kommt in<br />
einem Monat mit Sicherheit nicht<br />
mit dem Geld aus, was ihm von<br />
den Damen und Herren Politikern<br />
zur Existenzsicherung gewährt<br />
wurde. Hier fehlt vor allem<br />
vielen Spitzenpolitikern <strong>der</strong> Bezug<br />
zur Lebenswirklichkeit großer<br />
Teile <strong>der</strong> Bevölkerung. Es<br />
wäre überlegenswert, per Stichprobe<br />
die Kenntnis <strong>der</strong> Parlamentsabgeordneten<br />
über aktuelle<br />
Preise und Preissteigerungen zu<br />
überprüfen. Somit würde so<br />
mancher Abgeordneter vielleicht<br />
eher über eine wirklich existenzsichernde<br />
Anhebung <strong>der</strong> Hartz<br />
IVRegelsätze o<strong>der</strong> einer generellen<br />
Einführung von Mindestlöhnen<br />
nachdenken. (oa)<br />
5
L<br />
aut aktueller Studien des Bundesrechnungshofes<br />
vernichten<br />
EinEuroJobs nicht nur<br />
reguläre und versicherungspflichtige<br />
Arbeitsplätze. Sie verringern<br />
auch die Chancen Langzeitarbeitsloser<br />
auf dem ersten Arbeitsmarkt.<br />
(Quelle: WAZ, Ausgabe vom<br />
16.11.<strong>2010</strong>) Der Bundesrechnungshof<br />
hat laut einem Bericht<br />
des Bundesministeriums für Arbeit<br />
und Soziales festgestellt, dass<br />
ungefähr jedem zweiten ALG II<br />
Bezieher keine Weiterbildungso<strong>der</strong><br />
Fortbildungskurse angeboten<br />
werden. Es liegt in erster Linie<br />
daran, dass beinahe jede zweite<br />
EinEuroStelle gar nicht die Voraussetzungen<br />
für eine angemessene<br />
Qualifizierung bietet. Vielmehr<br />
werden die Arbeitslosen als<br />
billige Arbeitskräfte ausgenutzt.<br />
Speziell in Handwerkerbranchen<br />
wie dem Garten und Landschaftsbau,<br />
dem Bauwesen o<strong>der</strong><br />
den Malerberufen werden diese zu<br />
Lückenbüßern fehlen<strong>der</strong> Stellen<br />
auf dem ersten Arbeitsmarkt.<br />
Ebenso finden sich EinEuro<br />
Jobber in pädagogischen und<br />
Pflegeberufen, in denen eine<br />
vorherige Ausbildung dringend<br />
erfor<strong>der</strong>lich wäre, diese aber nicht<br />
angeboten wird. Es müssen hierbei<br />
überwiegend Tätigkeiten verrichtet<br />
werden, die normalerweise<br />
nur von Fachkräften ausgeübt<br />
EinEuroJobber ohne Chancen<br />
"EinEuroJobs verschlechtern BerufsChancen<br />
von Langzeitarbeitslosen", sagt eine Studie des<br />
Bundesrechnungshofs aus dem Jahre 2009.<br />
werden dürften. Überfor<strong>der</strong>t sind<br />
auch die FallManager in den Job<br />
Centern, da diese aufgrund des<br />
geringen Personalschlüssels mehr<br />
Langzeitarbeitslose betreuen müssen<br />
als vorgesehen. Somit kann<br />
von den Beratern im JobCenter<br />
meistens keine angemessene Beratung<br />
und Vorbereitung auf die<br />
EinEuroStelle gewährleistet werden.<br />
Die Fallmanager selbst<br />
haben nur spärliche Informationen<br />
über die EinEuroJobangebote,<br />
die sie vermitteln. So stellte <strong>der</strong><br />
Bundesrechnungshof fest, dass<br />
ungefähr ein Viertel <strong>der</strong> Vermittlungsangebote<br />
unseriös o<strong>der</strong><br />
sogar gegen die gesetzlichen Mindestanfor<strong>der</strong>ungen<br />
des Arbeitsrechts<br />
verstoßen.<br />
„Bei weiteren 50 Prozent <strong>der</strong><br />
untersuchten Fälle konnte erst gar<br />
nicht <strong>gep</strong>rüft werden, ob die<br />
Stellen dem Gesetz entsprechen:<br />
Die Vermittler hätten keine<br />
verlässlichen Kenntnisse gehabt,<br />
was ihre Arbeitslosen in diesen<br />
EinEuroJobs überhaupt tun.“<br />
(Quelle: http://www.zeit.de/)<br />
Meiner Auffassung nach geht es<br />
hier überhaupt nicht um eine wirklich<br />
qualifizierte Betreuung und<br />
För<strong>der</strong>ung von Langzeitarbeitslosen,<br />
son<strong>der</strong>n um die Aufbesserung<br />
<strong>der</strong> Arbeitslosenstatistik,<br />
da EinEuroJobber in <strong>der</strong> offiziellen<br />
Statistik nicht mehr als Arbeitslose<br />
geführt werden.<br />
Die einzigen, die daran profitieren,<br />
sind die Arbeitgeber. Diesen steht<br />
eine große Anzahl kostenloser<br />
Arbeitskräfte zur Verfügung, denn<br />
allein im Jahr 2009 gab es laut<br />
Bundesagentur für Arbeit etwa<br />
280 000 EinEuroJobs (Quelle:<br />
WAZ, Ausgabe vom 16.11.<strong>2010</strong>).<br />
Und nicht nur aus quantitativen<br />
Gründen lohnt es sich für die<br />
Arbeitgeber. Sehr häufig handelt<br />
es sich bei den für sie kostenlosen<br />
Arbeitskräften sogar um qualifizierte<br />
und sehr motivierte Mitarbeiter.<br />
„Mit den EinEuroJobs –<br />
im Amtsdeutsch „Arbeitsgelegenheiten<br />
mit Mehraufwandsentschädigung“<br />
– hat <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />
de facto ein attraktives<br />
Angebot unschlagbar günstiger<br />
Arbeitskräfte vor allem für kommunale<br />
und gemeinnützige Arbeitgeber<br />
geschaffen.“ (Quelle: http://<br />
www.zeit.online/)<br />
Einen beson<strong>der</strong>s negativen Beigeschmack<br />
bekommt das Ganze<br />
dadurch, dass vorher reguläre und<br />
damit auch teure Mitarbeiter entlassen<br />
worden sind, um die frei<br />
gewordenen Stellen in EinEuro<br />
Jobs umzuwandeln. Somit werden<br />
ständig reguläre Arbeitsplätze vernichtet<br />
und das Sozialversicherungssystem<br />
in Deutschland nach<br />
und nach geschädigt.<br />
Außerdem hat es auch verheerende<br />
Auswirkungen auf die<br />
zukünftige Rentenentwicklung in<br />
unserem Land. Wenn <strong>der</strong> Staat<br />
immer mehr Rentner alimentieren<br />
muss, entsteht dadurch ein so<br />
großes soziales Gefälle, welches<br />
möglicherweise zu gesellschaftspolitischen<br />
Konflikten führen wird.<br />
Das för<strong>der</strong>t nicht gerade den<br />
sozialen Frieden in unserer schönen<br />
Republik.<br />
Dabei ist das Problem <strong>der</strong> Ein<br />
EuroJobs nur eines von vielen<br />
sozialpolitisch brisanten Sprengsätzen.<br />
Es ist deshalb dringend<br />
notwendig, dass in unserer Gesellschaft<br />
und vor allem in <strong>der</strong><br />
Politik ein konsequentes Umdenken<br />
einsetzt. Die Abschaffung<br />
<strong>der</strong> EinEuroJobs wäre hierbei<br />
ein erster Schritt. (oa)<br />
6
Finanzkrise:<br />
Banker kennen keine Moral<br />
Wie funktioniert die Wirtschafts und<br />
Finanzwelt und mit welchen Regeln kann<br />
sie kontrolliert werden?<br />
7<br />
Bild: Nicolas Scheuer
m überhaupt zu verstehen,<br />
U wie die weltweit größte<br />
Finanzkrise seit 1929 (in diesem<br />
Jahr fand <strong>der</strong> bis dahin folgenschwerste<br />
Börsencrash <strong>der</strong> Finanzgeschichte<br />
statt) entstanden<br />
ist, müssen zunächst einmal die<br />
komplexen Strukturen <strong>der</strong> internationalen<br />
Wirtschafts und<br />
Finanzwelt in einfachen Worten<br />
erläutert werden. Es existieren<br />
zwei unterschiedlich funktionierende<br />
Finanz und Wirtschaftssysteme,<br />
die beide kapitalistisch<br />
orientiert sind. Unsere kapitalistische<br />
Welt unterscheidet erst<br />
einmal die freie Marktwirtschaft<br />
von <strong>der</strong> sozialen Marktwirtschaft.<br />
Hierbei ist für beide kapitalistische<br />
Wirtschaftsformen <strong>der</strong> Warenaustausch<br />
auf den Weltmärkten,<br />
<strong>der</strong> nach dem Prinzip des<br />
Angebotes und <strong>der</strong> Nachfrage<br />
funktioniert, das wichtigste Merkmal.<br />
Gemeinsam ist den beiden<br />
marktwirtschaftlichen Systemen<br />
auch die Freiheit und Unabhängigkeit<br />
gegenüber staatlichen<br />
Institutionen und Organisationen.<br />
Es finden, an<strong>der</strong>s als zum Beispiel<br />
in den planwirtschaftlich geführten<br />
Län<strong>der</strong>n des Kommunismus bzw.<br />
Sozialismus, keine staatsbürokratischen<br />
Kontrollen statt.<br />
Die weltweit frei agierenden<br />
Wirtschafts und Finanzmärkte<br />
können in allen kapitalistischen<br />
Län<strong>der</strong>n, selbständig und über<br />
nationalstaatliche Grenzen hinweg,<br />
interne Entscheidungen und<br />
teilweise auch Regelungen treffen.<br />
In Län<strong>der</strong>n wie beispielsweise den<br />
Vereinigten Staaten, die schon immer<br />
eine äußerst reine Form <strong>der</strong><br />
freien Marktwirtschaft kennen, sind<br />
weitaus größere Spielräume für<br />
die Märkte möglich als in Län<strong>der</strong>n<br />
<strong>der</strong> sozialen Marktwirtschaft (zum<br />
Beispiel steht Deutschland repräsentativ<br />
für eine sozialere Form<br />
Freie versus soziale<br />
Marktwirtschaft<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft). Hierbei ist wichtig<br />
zu erwähnen, dass seit Beginn <strong>der</strong><br />
sozialen Marktwirtschaft diese in<br />
Konkurrenz zur freien Marktwirtschaft<br />
steht. In Deutschland ist sie<br />
durch den ehemaligen Wirtschaftsminister<br />
und Bundeskanzler Ludwig<br />
Erhard in den fünfziger Jahren<br />
eingeführt worden. Wichtig ist zunächst<br />
zu wissen, wie die beiden<br />
großen und miteinan<strong>der</strong> in Konkurrenz<br />
stehenden Systeme <strong>der</strong><br />
Marktwirtschaft funktionieren und<br />
worin sie sich voneinan<strong>der</strong> unterscheiden.<br />
Im Gegensatz zur freien Marktwirtschaft,<br />
die vor allem in den<br />
USA jahrzehntelang nur eine radikale<br />
Form <strong>der</strong> Wirtschafts und<br />
Kapitalmärkte ohne sozialen Ausgleich<br />
kennt, gibt es dort bis heute<br />
noch kein landesweit gut ausgebautes<br />
Sozialversicherungssystem<br />
inklusive staatlich geregelter<br />
Gesundheitsfürsorge.<br />
In den Gesellschaften <strong>der</strong> sozialen<br />
Marktwirtschaft (zum Beispiel<br />
in Deutschland) existiert ein<br />
umfangreiches und gesetzlich abgesichertes<br />
Sozial und Gesundheitswesen.<br />
„Die zentrale Idee<br />
besteht darin, die Freiheit aller, die<br />
als Anbieter o<strong>der</strong> Nachfrager am<br />
Markt teilnehmen, zu schützen<br />
und gleichzeitig für sozialen Ausgleich<br />
zu sorgen.“ (Quelle: Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und<br />
Technologie; www.bmwi.de)<br />
Beiden marktwirtschaftlichen<br />
Systemen gemein ist die Freiheit<br />
<strong>der</strong> Finanzmärkte, die in allen<br />
marktwirtschaftlich organisierten<br />
Staaten, insbeson<strong>der</strong>e in den<br />
letzten Jahren, unabhängig von<br />
den realwirtschaftlichen Marktprinzipien,<br />
nach eigenen Regeln<br />
und Strukturen funktionieren.<br />
Diese Strukturen richten sich nach<br />
festen und sehr komplex generierten<br />
Zinssätzen auf den<br />
weltweiten Kapitalmärkten, die<br />
sich beson<strong>der</strong>s in den letzten<br />
beiden Jahrzehnten immer mehr<br />
von <strong>der</strong> Realwirtschaft entkoppelt<br />
haben. Dies führte zu einer großen<br />
Kluft („The Big Bubble“/„Die große<br />
Blase“) zwischen <strong>der</strong> realen bzw.<br />
produzierenden Wirtschaft und <strong>der</strong><br />
Finanzwelt. Entscheidend ist <strong>der</strong><br />
Unterschied zwischen dem Waren<br />
produzierenden Wirtschafts und<br />
Handelssektor und den spekulativen<br />
Geschäften <strong>der</strong> Investmentbanken<br />
und Börsen.<br />
Im realen Börsenhandelsgeschäft<br />
werden tatsächliche Handelsgüter<br />
auf den nationalen und<br />
internationalen Märkten gekauft<br />
und verkauft. Diese Waren haben<br />
einen realen Handelswert und<br />
auch einen Börsen bzw. Spekulationswert.<br />
Dieser Börsenwert ist<br />
virtuell, da er sich nicht an den<br />
wirklichen Geschäftszahlen orientiert,<br />
son<strong>der</strong>n nur an Spekulationsund<br />
Kalkulationsgeschäften. Und<br />
hier kommt das Prinzip <strong>der</strong> Zinssätze<br />
ins Spiel. Insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Anleihe bzw. Kreditsektor, dessen<br />
Ziel und Zweck die Art <strong>der</strong> Zinssetzung<br />
ist, richtet sich die Höhe<br />
<strong>der</strong> Zinssätze nach <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen<br />
Situation <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />
(beispielsweise spielen Faktoren<br />
wie Inflation/Preissteigerung,<br />
Im und Exportgeschäfte, <strong>der</strong><br />
Stand <strong>der</strong> jeweiligen Währungen<br />
bzw. die Devisenverläufe an den<br />
Geldmärkten eine sehr große<br />
Rolle). Zwei Faktoren sind hier<br />
ganz wichtig; zum einen <strong>der</strong><br />
Faktor Zeit und zum an<strong>der</strong>en das<br />
Vertrauen <strong>der</strong> Kreditgeber. „Der<br />
8
Bild: Ad Meskens<br />
Zins ist nach BöhmBawerk nicht<br />
<strong>der</strong> Preis des Geldes, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Preis für die Zeit und belohnt den<br />
Verleiher für eine hypothetische<br />
Verschiebung seines Konsums.“<br />
(Quelle: www.wikipedia.org/zins)<br />
Das Konsumverhalten <strong>der</strong> Menschen<br />
ist wie<strong>der</strong>um die Voraussetzung<br />
für das Zins o<strong>der</strong> Kreditgeschäft,<br />
das den Kapitalismus<br />
bzw. die Marktwirtschaft auszeichnet.<br />
Ohne das menschliche Bedürfnis<br />
nach materiellfinanzieller<br />
Verbesserung <strong>der</strong> persönlichen<br />
Lebenssituation würde die inhaltliche<br />
Grundlage <strong>der</strong> kapitalistischen<br />
Gesellschaft fehlen.<br />
Schwierig wird es, wenn Menschen<br />
sich trotz eines vollen aber<br />
unterbezahlten Beschäftigungsverhältnisses<br />
Konsumgüter, die für<br />
an<strong>der</strong>e selbstverständlich sind,<br />
finanziell nicht mehr leisten können,<br />
weil sie zu wenig Geld<br />
erwirtschaften. Außerdem bekommen<br />
sie sehr oft keinen Kredit von<br />
ihrer Bank, da sie den Banken<br />
aufgrund ihres geringen Einkommens<br />
keine finanziellen Sicherheiten<br />
bieten können. O<strong>der</strong> Menschen<br />
verschulden sich, nachdem<br />
sie sittenwidrige Kredite von Banken<br />
mit hohen Zinsen geliehen<br />
bekommen hatten. Die ehemalige<br />
Citibank ist nur ein Beispiel. Diese<br />
hatte in <strong>der</strong> Vergangenheit beson<strong>der</strong>s<br />
gerne Schülern, Studenten<br />
o<strong>der</strong> Auszubildenden hohe Kredite<br />
in Verbindung mit hohen Zinssätzen<br />
angeboten. Der Fall <strong>der</strong><br />
ehemaligen Citibank zeigt, auf<br />
welch unseriöse Weise Kredite<br />
angeboten wurden, die die meist<br />
privaten Schuldner aufgrund <strong>der</strong><br />
sehr hohen Kreditzinsen als Geringverdiener<br />
nicht zurückzahlen<br />
konnten. Auch Kleinanleger hatten<br />
in <strong>der</strong> Vergangenheit mit <strong>der</strong> Citibank<br />
nicht gerade die besten<br />
Erfahrungen gemacht. In Zusammenarbeit<br />
mit <strong>der</strong> Investmentbank<br />
Lehman Brothers wurden vor<br />
allem älteren Kunden bewusst<br />
komplexe und höchst riskante Anlageformen<br />
angeboten. Mit Hilfe<br />
renommierter Verbraucherschutzorganisationen<br />
versuchen diese<br />
Kunden nun rechtlich gegen die<br />
Bank vorzugehen.<br />
Mittlerweile existiert die Citibank<br />
in Deutschland in dieser Form<br />
nicht mehr. Diese ist jetzt <strong>der</strong><br />
französischen Bankengruppe Credit<br />
Mutuel angeschlossen und nennt<br />
sich mittlerweile Targobank.<br />
Das Beispiel macht deutlich, dass<br />
das marktwirtschaftliche System in<br />
diesem Fall nicht in <strong>der</strong> Lage ist,<br />
Menschen aus sozial und wirtschaftlich<br />
schwachen Schichten<br />
durch angemessene Entlohnung<br />
(hier sind keine sozialstaatlichen<br />
Transferleistungen, son<strong>der</strong>n ein<br />
höherer Nettolohn gemeint) eine<br />
echte Alternative zu sozialen Transferleistungen<br />
zu bieten. Eine bessere<br />
Bezahlung erhöht nicht nur<br />
den materiellen Wohlstand, son<strong>der</strong>n<br />
dadurch wird gleichzeitig das<br />
persönliche Selbstwertgefühl eines<br />
Menschen gesteigert. Es wi<strong>der</strong>spricht<br />
keinesfalls <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong><br />
Marktwirtschaft, Menschen leistungsgemäß<br />
zu entlohnen, so dass<br />
keine zusätzlichen sozialstaatlichen<br />
Hilfsleistungen mehr notwendig<br />
sind. Diese geben vielen Menschen,<br />
die darauf angewiesen sind,<br />
Anerkennung als Grundlage<br />
für ein würdevolles Leben<br />
das Gefühl Almosen vom Staat zu<br />
bekommen. Ziel <strong>der</strong> sozialen Marktwirtschaft<br />
ist es, jedem Menschen<br />
eine Existenz zu sichern, die erst<br />
durch ein selbst erwirtschaftetes<br />
Einkommen bzw. Arbeit zu einem<br />
sinnvollen Dasein führt.<br />
Hier ist nicht nur <strong>der</strong> materielle<br />
Wohlstand gemeint. Es geht vielmehr<br />
um die komplette Befriedigung<br />
wirtschaftlicher und sozialer<br />
Bedürfnisse. Je<strong>der</strong> Mensch soll<br />
das Gefühl haben, in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
gebraucht zu werden. Die<br />
Bestätigung durch eine allgemeine<br />
Anerkennung in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
ist die wichtigste Grundlage für ein<br />
würdevolles Leben. (oa)<br />
9
Neueröffnung Museum Folkwang<br />
Freyas neue Hallen<br />
Am 28.Januar <strong>2010</strong> wurde <strong>der</strong> Neubau des Museum Folkwang<br />
<strong>der</strong> Öffentlichkeit im Rahmen <strong>der</strong> Kulturhauptstadt <strong>2010</strong> übergeben.<br />
Die schlichte, dem BauhausStiel ähnelnde Architektur<br />
lässt neue Ein und Ausblicke zu. Die „Alfried Krupp von Bohlen<br />
und HalbachStiftung“ hatte die Kosten von insgesamt 55 Millionen<br />
Euro übernommen.<br />
10<br />
Das Museum Folkwangbietetfürviele<br />
ermäßigteEintrittspreise, auch für<br />
HartzIVEmpfänger●Seite23
N<br />
ach einem Wettbewerb hatte sich die Jury<br />
im März 2007 für den ersten Preisträger,<br />
den britischen Architekten David Chipperfield<br />
ausgesprochen. Der Kuratoriumsvorsitzende<br />
<strong>der</strong> Alfried Krupp von Bohlen und Halbach<br />
Stiftung, Berthold Beitz, und die Stadt <strong>Essen</strong><br />
stimmten diesem Entwurf zu.<br />
Von <strong>der</strong> nordgermanischen Mythologie und<br />
<strong>der</strong> Göttin Freya wird <strong>der</strong> Name abgeleitet;<br />
Folkwang, so heißt die neunte Walstatt (Palast)<br />
im Land <strong>der</strong> Götter, wo Freya wohnt.<br />
Freya ist die nordgermanische Göttin <strong>der</strong> Liebe<br />
und Ehe, aber auch die Göttin <strong>der</strong> Kunst, sie<br />
entspricht in etwa <strong>der</strong> römischen Göttin Venus.<br />
Im Jahr 2006 entschloss man sich die begrenzte<br />
Ausstellungsfläche durch einen neuen<br />
Anbau zu erweitern. Die Alfried Krupp von<br />
Bohlen und HalbachStiftung gab im August<br />
2006 bekannt, diesen Neubau des Museums<br />
Folkwang mit 55 Millionen Euro zu finanzieren.<br />
Fólkvangr er inn níundi, en þar Freyja ræðr<br />
sessa kostum í sal;<br />
halfan val hon kýss hverjan dag,<br />
en halfan Óðinn á.<br />
Volkwang ist die neunte: da hat Freya Gewalt<br />
Die Sitze zu ordnen im Saal.<br />
Der Walstatt Hälfte wählt sie täglich,<br />
Odin hat die andre Hälfte.<br />
Edda, Grimnismal, Strophe 14<br />
Ein Entwurf des britischen Architekten David<br />
Chipperfield, <strong>der</strong> auch den Masterplan für die<br />
Berliner Museumsinsel erstellt hatte, wurde<br />
von einer Jury vorgeschlagen. Dieser Empfeh<br />
lung folgten <strong>der</strong> Kuratoriumsvorsitzende <strong>der</strong><br />
Alfried Krupp von Bohlen und HalbachStiftung,<br />
Berthold Beitz und die Stadt <strong>Essen</strong>. Den<br />
Respekt Chipperfields vor dem denkmalgeschützten<br />
Altbau des Museums, dessen Architektur<br />
in den sechs hohen kubischen Baukörpern,<br />
die durch Innenhöfe miteinan<strong>der</strong> verbunden<br />
sind, lobte die Jury beson<strong>der</strong>s.<br />
Der neue ChipperfieldAnbau bietet dem<br />
Museum eine zusätzliche Fläche von 16 000 m²<br />
(Nutz und Ausstellungsfläche), so dass dem<br />
gesamten Museum jetzt eine Ausstellungsfläche<br />
von 7000 m² zur Verfügung steht. Der<br />
1400 m² große Ausstellungssaal wird durch<br />
eine beson<strong>der</strong>e „Sheddachkonstruktion“ natürlich<br />
beleuchtet, wenn <strong>der</strong> Saal für Ausstellungen<br />
durch Stellwände aufgeteilt wird.<br />
Das Museum Folkwang wurde 1902 von Karl<br />
Ernst Osthaus (1874–1921) in <strong>der</strong> westfälischen<br />
Industriestadt Hagen gegründet. Das<br />
hierfür erfor<strong>der</strong>liche Kapital hatte <strong>der</strong> damalige<br />
Student <strong>der</strong> Kunstgeschichte, Literatur und<br />
Philosophie durch eine Erbschaft erhalten. Aus<br />
seinen Anfängen als Kunstsammlung mit<br />
Bild: Museum Folkwang<br />
11
naturkundlichen und kunstgewerblichen Abteilungen<br />
hat es sich in kürzester Zeit zum<br />
wegweisenden Museum für mo<strong>der</strong>ne Kunst in<br />
Deutschland entwickelt. Das Museum Folkwang<br />
erwarb und zeigte als erste öffentliche<br />
Sammlung in Deutschland Werke <strong>der</strong> Wegbereiter<br />
<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne Cézanne, Gauguin, van<br />
Gogh und Matisse.<br />
Nach dem Tod des Museumsgrün<strong>der</strong>s im<br />
Jahre 1921 wurde die Sammlung Osthaus vom<br />
neu gegründeten FolkwangMuseumsverein,<br />
einer fortschrittlichen Initiative kunstbegeisterter<br />
<strong>Essen</strong>er Bürger, für die Stadt <strong>Essen</strong> erworben<br />
und 1922 mit dem seit 1906 bestehenden<br />
Städtischen Kunstmuseum zum<br />
Museum Folkwang vereinigt.<br />
Als Stätte des Sammelns und Vermittelns<br />
neuer und neuester Kunst konnte das Museum<br />
Folkwang in wenigen Jahrzehnten Weltruf<br />
erlangen, weshalb es während des Dritten<br />
Reiches zur Zielscheibe nationalsozialistischer<br />
Hetzkampagnen wurde. Mehr als 1400 Werke<br />
sind als „entartet“ gebrandmarkt, konfisziert<br />
und zum Teil in alle Welt verkauft worden. Der<br />
Bild: Museum Folkwang<br />
große Verlust unersetzlicher Bil<strong>der</strong> und die<br />
Zerstörung <strong>der</strong> beiden Museumsgebäude im<br />
Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs verwüsteten<br />
das Museum Folkwang und seine<br />
bedeutende Sammlung so schwer, dass nach<br />
1945 nur noch Ruinen übrig waren. In den<br />
1950er und 1960er Jahren gelang es den damaligen<br />
Museumsdirektoren Heinz Köhn und<br />
Paul Vogt durch Rückkäufe und an den<br />
verloren gegangenen Werken orientierte Neuerwerbungen,<br />
die bittersten Lücken zu<br />
schließen. Mit <strong>der</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Sammlung<br />
bis in die Kunst <strong>der</strong> Gegenwart präsentierte sie<br />
sich in den 1970er Jahren in einem größeren<br />
Umfang als je zuvor.<br />
Heute beherbergt die Sammlung des Museum<br />
Folkwang etwa 12 000 Grafiken, 600<br />
Gemälde, 280 Skulpturen über 50 000 Fotografien<br />
und Objekte des Kunsthandwerks,<br />
darunter Keramiken aus mehr als 2000 Jahren.<br />
Im August 2006 gab Prof. Dr. h.c. mult.<br />
Berthold Beitz, Kuratoriumsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach<br />
Stiftung, bekannt, dass die Stiftung als<br />
alleinige För<strong>der</strong>in die Mittel für den Neubau<br />
des Museum Folkwang zur Verfügung stellt.<br />
Aus einem von <strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong> ausgelobten<br />
internationalen Architekturwettbewerb ging im<br />
März 2007 David Chipperfield Architects als<br />
Sieger hervor. Das Gebäude wurde von <strong>der</strong><br />
Museum Folkwang <strong>Essen</strong> GmbH, einem<br />
Unternehmen <strong>der</strong> Wolff Gruppe, errichtet und<br />
im Januar <strong>2010</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Kulturhauptstadt<br />
<strong>2010</strong> eröffnet.<br />
Glas und glatte Flächen bestimmen die<br />
Außenfassade des Museum Folkwang jetzt,<br />
große weiße Steinqua<strong>der</strong> durchbrochen von<br />
12
flächigen Fenstern. Ein wenig monumental<br />
wirkt <strong>der</strong> Eingangsbereich. Das än<strong>der</strong>t sich<br />
sofort, wenn man den Kassen und Informationsbereich<br />
betritt. Ein großer Schacht gibt<br />
dem Empfangsbereich zusätzlich Licht von<br />
oben. Gropius, van <strong>der</strong> Rohe o<strong>der</strong> Meyer müssen<br />
wohl den Architekten beim Entwurf die<br />
Hand geführt haben. Die mo<strong>der</strong>ne, schlichte<br />
Eleganz des Bauhaus bestimmt die Ausstellungsräume<br />
und lassen <strong>der</strong> Kunst Raum,<br />
sich darzustellen. Immer wie<strong>der</strong> eröffnen begrünte<br />
Lichthöfe die Sicht ins Freie. Bodentiefe<br />
und decken hohe Fenster lassen die Kunst in<br />
natürlichem Licht erscheinen. Die Innenhöfe<br />
sind durch einen Gartensaal miteinan<strong>der</strong><br />
verbunden, <strong>der</strong> zudem die Ausstellungsräume<br />
miteinan<strong>der</strong> verbindet.<br />
Zusätzliche Transparenz geben die verglasten,<br />
Arkaden ähnelnden Gänge. Man kann<br />
den Eindruck gewinnen, man befinde sich in<br />
einer grünen Landschaft. In den neuen Ausstellungsräumen<br />
sorgt die sogenannte „Sheddachkonstruktion“<br />
für die natürliche Beleuchtung<br />
und spendet Licht im Überfluss für die<br />
ausgestellten Kunstwerke. Diese Lichtfülle ermöglicht<br />
es dem geneigten Liebhaber die<br />
Kunstwerke und Artefakte im Wechsel des<br />
Tageslichts zwischen Sonnenauf und Sonnenuntergang<br />
zu betrachten.<br />
Auffallend ist auch die Ruhe: Kein Laut, kein<br />
Straßenlärm stört den Kunstgenuss. Eine<br />
Oase <strong>der</strong> Ruhe mitten in <strong>der</strong> Stadt. Karl Ernst<br />
Osthaus hätte sicher seine Freude am neuen<br />
Museum Folkwang gehabt. Ein schönes zu<br />
<strong>Haus</strong>e für die Kunst, die Hallen <strong>der</strong> Freya, <strong>der</strong><br />
nordischen Göttin <strong>der</strong> Liebe aber auch <strong>der</strong><br />
schönen Künste. (bl)<br />
Bild: Museum Folkwang<br />
13
Die versiegelte Frau<br />
Die gesellschaftspolitische Unterdrückung<br />
mo<strong>der</strong>n denken<strong>der</strong> und leben<strong>der</strong> Frauen.<br />
Wie Frauen im Iran kontrolliert und<br />
diskriminiert werden.<br />
14
M<br />
it unserer westeuropäischen<br />
Denk und Lebensweise lässt<br />
es sich nicht vereinbaren, dass es<br />
heute weltweit immer noch zahlreiche<br />
Staaten bzw. Kulturen auf<br />
<strong>der</strong> Welt gibt, die so leben wie vor<br />
Hun<strong>der</strong>ten von Jahren. Ein Beispiel<br />
ist <strong>der</strong> Iran. Dieser von Großayatollah<br />
Khomenei geschaffene<br />
theokratische (das heißt gottgeführte<br />
bzw. regierte) Staat existiert<br />
seit mittlerweile über 30 Jahren<br />
(die Machtergreifung Khomeneis<br />
fand im Jahre 1979 statt, <strong>der</strong><br />
Schah von Persien musste kurz<br />
zuvor das Land verlassen und ins<br />
Exil gehen). Der Iran wird im Prinzip<br />
von den Mullahs (dies ist eine<br />
traditionelle schiitische Elite von<br />
Geistlichen, die ein streng islamisches<br />
bzw. schon eher islamistisches<br />
Weltbild haben) regiert, die<br />
streng nach traditionellreligiösen<br />
Regeln und Vorschriften leben und<br />
für den westlichorientiert denkenden<br />
Betrachter völlig weltfremd erscheinen<br />
müssen.<br />
Politisches Sprachrohr und damit<br />
nur die Marionette des Mullahregimes<br />
ist <strong>der</strong> Präsident des Landes.<br />
Dies ist <strong>der</strong>zeit Präsident<br />
Achmadinedschad. Er führt letztendlich<br />
politisch nur das aus, was<br />
vorab vom Mullahführer bzw.<br />
Mohammad Reza Pahlavi und Farah Diba<br />
Großayatollah und seinem Gremium<br />
vorab beschlossen worden ist.<br />
Vor allem seit Präsident Achmadinedschads<br />
Amtszeit wird wie<strong>der</strong><br />
eine sehr viel strengere und religiöser<br />
ausgerichtete Politik betrieben,<br />
die beson<strong>der</strong>s die Frauen<br />
negativ zu spüren bekommen.<br />
Immer mehr Frauen leiden eklatant<br />
unter diesem religiösen Regime.<br />
Viele haben sich zwar schon<br />
längst an ihr von Reglementierungen<br />
eingeschränktes Leben<br />
gewöhnt. Mittlerweile steigt jedoch<br />
die Zahl westlichorientierter und<br />
damit auch dem Regime kritisch<br />
gegenüberstehenden Frauen, die<br />
sich nicht mehr vom Staat und seinen<br />
Institutionen gängeln lassen<br />
wollen (indirekt zitiert aus <strong>der</strong><br />
WAZ, Ausgabe vom 15.07.<strong>2010</strong>).<br />
Vor allem seit <strong>der</strong> umstrittenen<br />
Wie<strong>der</strong>wahl des iranischen Präsidenten<br />
und <strong>der</strong> unmittelbar darauf<br />
folgenden grünen Revolution (es<br />
gab vor ungefähr einem Jahr dort<br />
zahlreiche Protestkundgebungen<br />
und Demonstrationen, die von<br />
staatlichen Sicherheitskräften und<br />
<strong>der</strong> Polizei blutig nie<strong>der</strong>geschlagen<br />
wurden) wächst <strong>der</strong> Unmut<br />
bei immer mehr Menschen im<br />
Land (insbeson<strong>der</strong>e bei eher<br />
kritisch und fortschrittlich denkenden<br />
Frauen). Momentan wird aus<br />
diesem Grunde vom <strong>der</strong>zeitigen<br />
Obersten Religionsführer Ali Chamenei<br />
(mit Unterstützung des Präsidenten<br />
Achmedinedschad) die<br />
Schraube <strong>der</strong> Reglementierungsmaßnahmen<br />
wie<strong>der</strong> enger gezogen.<br />
Zum Beispiel dürfen iranische<br />
Frauen jetzt keine Lippenstifte und<br />
Nagellack benutzen, weil dies als<br />
viel zu westlich und vor allem<br />
amerikanisch gesehen wird. Das,<br />
was bei uns als diskriminierend<br />
und frauenfeindlich gilt, wird im<br />
Iran als eine notwendige Schutzmaßnahme<br />
vor angeblicher westlicher<br />
bzw. amerikanischer Beeinflussung<br />
und ideologischer Manipulation<br />
interpretiert. Der syrischdeutsche<br />
Islamwissenschaftler<br />
Bassam Tibi hat schon vor vielen<br />
Jahren festgestellt, dass es in den<br />
meisten islamischen Staaten<br />
(auch in <strong>der</strong> schon weltlicher und<br />
westlich orientierten Türkei) eine<br />
zunehmende Tendenz zur Uniformierung<br />
<strong>der</strong> Frauen unter dem<br />
Kopftuch gibt. Es wird dabei als<br />
„islamistisches Zugehörigkeitsbekenntnis<br />
propagiert und eingefor<strong>der</strong>t“<br />
(Quelle: wikipedia.org<br />
/bassamtibi). Dies hat aber tatsächlich<br />
nichts mehr mit <strong>der</strong><br />
Religion des Islam zu tun. Es geht<br />
hier vielmehr um eine politische<br />
Form <strong>der</strong> Bevormundung von<br />
Frauen in <strong>der</strong> iranischen Gesellschaft.<br />
In einem streng patriarchalisch<br />
geführten Umfeld sind die Frauen<br />
im Iran diejenigen, die sehr viel<br />
leichter in die ideologischpolitische<br />
Schusslinie des Regimes<br />
geraten. So ist es nicht verwun<strong>der</strong>lich,<br />
dass gerade die Frauen<br />
im Iran immer häufiger unter <strong>der</strong><br />
strengen Kontrolle Teherans stehen.<br />
Sobald nur ein Hauch einer<br />
oppositionellen Gegenbewegung<br />
zu spüren ist, wird diese Vereinigung<br />
mit einer noch extremeren<br />
Reaktion beantwortet. Mit faden<br />
15
scheinigen und einfachen rhetorischen<br />
Mitteln, die mehr an das<br />
verbale Gebaren faschistischdiktatorischer<br />
Regime <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
erinnern, wird versucht,<br />
unbequeme Gegner mundtot zu<br />
machen.<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> iranischen Revolutionswächter<br />
sind natürlich <strong>der</strong><br />
Westen und seine Verbündeten<br />
Schuld am Aufbegehren <strong>der</strong> oppositionellen<br />
Bewegungen im Land.<br />
Im Grunde offenbaren sie damit<br />
nur ihre argumentationslose Hilflosigkeit.<br />
Welch ein Armutszeugnis<br />
für ein Land, das eigentlich so<br />
kultur und geschichtsträchtig ist.<br />
Um überhaupt einmal zu verstehen,<br />
was sich unter dem sehr<br />
weit gefassten Begriff „Islam“ verbirgt,<br />
soll im folgenden erklärt werden,<br />
wie die Weltreligion des Islam<br />
entstanden ist, und was es mit den<br />
sehr verschiedenen Glaubensrichtungen<br />
auf sich hat. Zum an<strong>der</strong>en<br />
soll erklärt werden, ob die aktuellen<br />
Ereignisse islamischfundamentalistischer<br />
Aktionen noch überhaupt<br />
etwas mit <strong>der</strong> ursprünglichen<br />
Form religiöser Traditionen<br />
zu tun haben.<br />
Im heutigen SaudiArabien liegt<br />
<strong>der</strong> geschichtliche Ursprung <strong>der</strong><br />
islamischen Religion. In den Städten<br />
Mekka und Medina begann <strong>der</strong><br />
Prophet Mohammed mit seinen<br />
ersten Glaubenskundgebungen,<br />
um Anhänger für seine neue Glaubensrichtung<br />
zu gewinnen. Ihm erschien<br />
laut traditionellem Wortlaut<br />
zuvor <strong>der</strong> Erzengel Gabriel, <strong>der</strong><br />
ihm in einem Traum Anweisungen<br />
für die umfassende Form <strong>der</strong><br />
Die Entstehung des Islam<br />
(Ursprung und Verbreitung)<br />
Gottesbindung gegeben hatte.<br />
Laut traditionell islamischer Überlieferung<br />
wurden diese erst<br />
mündlichen Verlautbarungen Erzengel<br />
Gabriels vom Propheten<br />
selbst in eine schriftliche Form gebracht.<br />
Sie wird bis heute in alter<br />
arabischer Sprache immer rezitierend<br />
vorgetragen. Die aus 144<br />
Suren (Kapiteln) bestehende heilige<br />
Schrift ist besser bekannt als<br />
<strong>der</strong> „Koran“. Dieser ist das nach<br />
<strong>der</strong> Bibel am häufigsten gelesene<br />
Buch <strong>der</strong> Welt. Im Koran kommen<br />
viele vor allem alttestamentarischbiblische<br />
Erzählungen und Berichte<br />
vor, die in teilweise verän<strong>der</strong>ter<br />
Form dargestellt, sich an<br />
die Bibel anlehnen. Interessanterweise<br />
tauchen im Koran sehr viele<br />
bildhafte Gleichnisse nur in an<strong>der</strong>s<br />
interpretierter Weise vor, die somit<br />
auch in <strong>der</strong> arabischislamischen<br />
Welt zu unterschiedlichen Bedeutungshintergründen<br />
bzw. religiösen<br />
Erklärungen führen. Beispielsweise<br />
steht die Geschichte von Kain<br />
und Abel in <strong>der</strong> Bibel als moralisch<br />
gedachtes Gleichnis für Eifersucht,<br />
Neid, Rache und <strong>der</strong>en tödliche<br />
Konsequenz eines einzelnen gegen<br />
einen an<strong>der</strong>en Menschen (in<br />
<strong>der</strong> Geschichte geht es um den<br />
Bru<strong>der</strong>mord, <strong>der</strong> aus persönlichen<br />
Neidgefühlen heraus entsteht). Im<br />
Koran hingegen beinhaltet <strong>der</strong><br />
Text in einem entscheidenden<br />
Punkt eine vollkommen an<strong>der</strong>e<br />
Auslegung und Sinndeutung. Im<br />
Unterschied zum Bibeltext bezieht<br />
sich die inhaltliche Botschaft <strong>der</strong><br />
Kain und AbelErzählung im Koran<br />
schwerpunktmäßig mehr auf das<br />
moralische Verbrechen bzw. die<br />
Sünde, die <strong>der</strong> Menschheit im<br />
allgemeinen zugefügt wurde. Der<br />
Koran orientiert sich hierbei sogar<br />
mehr an älteren jüdischen Glaubenstraditionen.<br />
Es steht im Koran<br />
nämlich geschrieben, dass <strong>der</strong>jenige<br />
die gesamte Menschheit<br />
tötet, <strong>der</strong> nur einen einzigen<br />
Menschen ums Leben bringt.<br />
Im Christentum bezieht sich diese<br />
Sünde lediglich nur auf den einzelnen<br />
Menschen. So lautet es<br />
original aus dem Koran übersetzt:<br />
„Wer einen unschuldigen Menschen<br />
tötet, handelt so, als ob er<br />
die gesamte Menschheit tötet.<br />
Und wenn jemand ihn am Leben<br />
erhält, so ist es so, als hätte er<br />
Großayatollah Khomenei<br />
alle Menschen am Leben erhalten”<br />
(Sure 5,32).<br />
Dies ist ein wichtiger Satz aus<br />
dem Koran, <strong>der</strong> belegt, auf welch<br />
wi<strong>der</strong>sinnige Weise heutige Islamisten<br />
gegen das im Koran stehende<br />
Verbot des Tötens o<strong>der</strong><br />
Mordens verstoßen. Dieses Beispiel<br />
zeigt, wie wenig heutige<br />
arabische bzw. islamische Gesellschaften<br />
faktisch gesehen mit dem<br />
16
ursprünglichen Islam und dem<br />
Koran als dessen wichtigstem<br />
religiösen Text zu tun haben. Dies<br />
ist nur ein Beispiel von vielen, die<br />
belegen, dass Religionen, insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> Islam, seit Jahren für<br />
ideologischpolitische Zwecke missbraucht<br />
o<strong>der</strong> instrumentalisiert wird.<br />
Beson<strong>der</strong>s tragisch ist hierbei,<br />
dass in vielen westlichen Medieninstitutionen<br />
sehr häufig das generelle<br />
Bild über islamische Gesellschaften<br />
sehr einseitig auf Extremismus<br />
und Terrorismus eingeengt<br />
wird und somit viele Muslime<br />
in herabwürdigen<strong>der</strong> und verallgemeinern<strong>der</strong><br />
Form mit islamischen<br />
Fundamentalisten gleichgesetzt<br />
werden. Es ist außerdem<br />
in politischer Hinsicht sehr gefährlich,<br />
da dieses negative Bild<br />
nicht so schnell wie<strong>der</strong> aus den<br />
Köpfen <strong>der</strong> Menschen geht. Vor<br />
allem rechtsextreme und nationalistische<br />
Politiker aus westlichen<br />
Län<strong>der</strong>n nutzen diese Negativdarstellungen<br />
für ihre hetzerischideologischen<br />
Kampagnen gegen<br />
den Islam aus. Das allgemeine<br />
Bild über den Islam wird damit in<br />
sehr einseitiger Weise nur mit<br />
religiöspolitischer Unterdrückung<br />
in Verbindung gebracht, ohne dass<br />
über die wahren Gründe sozialer<br />
und ökonomischer Problemzusammenhänge<br />
aufgeklärt wird.<br />
Denn die Ursachen vieler als<br />
religiös bezeichneten Probleme haben<br />
eher einen sozialen und wirtschaftlichen<br />
Hintergrund. Islamisten<br />
greifen dabei auf soziale o<strong>der</strong><br />
ökonomische Missstände zurück,<br />
um diese für ihre politischreligiöse<br />
Ideologie zu instrumentalisieren.<br />
Sie bieten letztendlich nur scheinbare<br />
Lösungen an, da ein Leben<br />
nach islamischextremistischen Regeln<br />
und Gesetzen keine wirkliche<br />
Alternative zu unserer heutigen<br />
Lebensweise bietet. Um wie<strong>der</strong><br />
auf den Ursprung <strong>der</strong> islamischen<br />
Religion zurückzukommen, sind<br />
zwei ganz entscheidende histo<br />
Frühe Glaubensgegensätze<br />
rische bzw. kulturelle Entwicklungen,<br />
die den Islam in zwei<br />
verschiedene Glaubensrichtungen<br />
gespalten hat, von großer Tragweite.<br />
Der Prophet Mohammed, <strong>der</strong><br />
ursprünglich als Kaufmann tätig<br />
war, versuchte seit seinem persönlichen<br />
Erlebnis seine Mitmenschen<br />
von seinem neuen Glauben zu<br />
überzeugen. Dies war aber nicht<br />
immer von Erfolg gekrönt. Er wurde<br />
sogar aus seiner Heimatstadt<br />
Mekka vertrieben und musste<br />
deshalb in die Stadt Medina (eigentlich<br />
Medinet Salam; das heißt<br />
„Die Stadt des Friedens“) ziehen.<br />
Diese Reise bzw. dieser Umzug<br />
Großayatollah Khamenei<br />
wird bis heute als die Hadjd<br />
(besser bekannt als Pilgerreise zur<br />
Kaaba in Mekka, die weltweit<br />
bekannteste islamische Pilgerstätte<br />
gehört zu den 5 Säulen des Islam,<br />
aber dazu später) bezeichnet, die<br />
zur Folge hatte, dass Mohammed<br />
in <strong>der</strong> neuen Stadt Medina viel<br />
mehr Stadtbewohner von seinem<br />
Glauben überzeugen konnte und<br />
somit immer weitere Anhänger und<br />
Mitstreiter fand. Diese hatten jedoch<br />
nicht allein mit friedlichen<br />
Mitteln versucht, den Islam zu verbreiten.<br />
Es gab sehr oft gewaltsame<br />
Auseinan<strong>der</strong>setzungen bzw.<br />
Kämpfe gegen Feinde und Ungläubige.<br />
So entstand <strong>der</strong> Begriff<br />
„Djihad“ (Streit, Kampf o<strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung;<br />
es kann aber<br />
Unterschiede zwichen<br />
Schiiten und Sunniten?<br />
auch <strong>der</strong> Kampf mit sich selbst<br />
o<strong>der</strong> eine innere Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit sich bedeuten). Mohammed<br />
beteiligte sich selbst<br />
auch an den Kämpfen und war<br />
damit Prophet (Glaubensgrün<strong>der</strong>),<br />
weltlicher Eroberer und Staatsmann<br />
zugleich. Dies ist <strong>der</strong> entscheidende<br />
Grund dafür, dass im<br />
Islam keine richtige Trennung zwischen<br />
Religion und Staat (Politik)<br />
stattgefunden hat.<br />
In einer damals von Männern<br />
dominierten und sehr traditionellen<br />
arabischen Gesellschaft hatte Mohammed<br />
das Problem, dass er<br />
keine Söhne und damit keinen<br />
männlichen Nachfolger in die Welt<br />
setzte. So ist ihm die Idee gekommen,<br />
seinen Onkel und Schwiegervater<br />
(namens Abu Bakr) als<br />
17
Bild: deendotsg<br />
Kalifen (Nachfolger) einzusetzen.<br />
Er sollte die Verbreitung des Islam<br />
fortführen. Sein Schwiegersohn<br />
Ali, <strong>der</strong> gleichzeitig auch ein Vetter<br />
war, fühlte sich jedoch ebenfalls<br />
dazu berufen, seine Nachfolge<br />
anzutreten und sowohl religiöse<br />
wie politische Herrschaftsansprüche<br />
für sich geltend zu machen.<br />
Dies führte zu internen Spannungen<br />
und war damit <strong>der</strong> Beginn <strong>der</strong><br />
Spaltung des Islam in eine sunnitische<br />
und eine schiitische Glaubensrichtung.<br />
Als Mohammed gestorben war,<br />
trat zunächst sein Onkel Abu Bakr<br />
als Kalif die Nachfolge an. In <strong>der</strong><br />
Zeit seiner Herrschaft verbreitete<br />
sich <strong>der</strong> Islam sehr schnell und<br />
über das Ursprungsgebiet im heutigen<br />
SaudiArabien weit hinaus.<br />
Da er aber schon im gehobenen<br />
Alter war (er überlebte immerhin<br />
seinen Neffen Mohammed), starb<br />
er nur wenige Jahre nach seiner<br />
Herrschaftsübernahme. Auch seine<br />
beiden Nachfolger starben nach<br />
kurzer Zeit, so dass Ali die Gelegenheit<br />
nutzte, endlich als seiner<br />
Überzeugung nach einzig legitimer<br />
Nachfahre das Erbe seines Schwiegervaters<br />
zu übernehmen. Die<br />
Gruppe, die ihn hierbei unterstützte,<br />
nannte sich Schiat Ali (die Partei<br />
Alis). Seitdem bezeichnen sich<br />
alle späteren Anhänger dieser<br />
Glaubensgemeinschaft Schiiten.<br />
Mohammed hat bei ihnen auch als<br />
Grün<strong>der</strong> des Islam einen hohen<br />
Stellenwert.<br />
Sie erkennen ihn als Grün<strong>der</strong><br />
und Propheten an (die Sunna und<br />
<strong>der</strong> Koran haben bei ihnen einen<br />
ähnlichen Stellenwert wie bei den<br />
Sunniten; Sunna bedeutet die<br />
Norm o<strong>der</strong> Handlungsweise, nach<br />
<strong>der</strong> das islamische Leben vorbildhaft<br />
geführt werden soll), aber Ali<br />
und dessen Nachkommen (Imame)<br />
Die Epoche <strong>der</strong> Kalifen<br />
und Imame<br />
hatten eine höhere sakrale Aura<br />
als die Kalifen. Damit ist die<br />
Onkellinie nach Abu Bakr gemeint,<br />
die sich ausschließlich nach dem<br />
Koran, <strong>der</strong> Sunna und den Hadithen/Aussprüchen<br />
Mohammeds<br />
orientiert hatte und nach <strong>der</strong> sich<br />
auch heute noch Sunniten in <strong>der</strong><br />
islamischen Welt richten.<br />
Die Schiiten orientieren sich wie<strong>der</strong>um<br />
nach an<strong>der</strong>en religiösen Richtlinien.<br />
Bis heute haben Ali und<br />
seine Nachfolger eine übergeordnete<br />
Stellung innerhalb <strong>der</strong> religionsgeschichtlichen<br />
Entwicklung<br />
18
des Islam. Sie hatten in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
als Imame eine oft<br />
oppositionelle Rolle in dem religionspolitischen<br />
Machtgefüge zwischen<br />
den beiden islamischen<br />
Glaubensrichtungen gespielt.<br />
Ihre Führungspersonen wie beispielsweise<br />
Hassan und Hussein,<br />
welche die Söhne Alis waren,<br />
starben als Märtyrer im Kampf gegen<br />
die herrschenden sunnitischen<br />
Kalifen. Deren Nachfolger<br />
gingen als Imame und später als<br />
Großayatollahs in die Geschichte<br />
<strong>der</strong> islamischen Religion ein. Im<br />
heutigen Iran existiert bis heute<br />
das imamitische Religionssystem,<br />
das hierarchisch klar unterteilt ist.<br />
Das MullahRegime sieht sich laut<br />
traditioneller religiöser Gesetzeslage<br />
im Iran in <strong>der</strong> Nachfolge <strong>der</strong><br />
zwölferschiitischen Geistlichen. Diese<br />
hatten seit Beginn des sechzehnten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts die Führung<br />
im früheren persischen Reich innegehabt.<br />
Bei dem <strong>der</strong>zeitigen Regime<br />
im Iran handelt es sich jedoch<br />
eher um eine überwiegend<br />
politisierte Form des Glaubens.<br />
Es gibt im Schiitentum selbst<br />
auch noch mal drei große Glaubensrichtungen.<br />
Dies sind die<br />
fünferschiitischen Zaiditen, die es<br />
heute nur noch im Jemen gibt; die<br />
siebenerschiitischen Ismailiten, die<br />
hauptsächlich in Indien und Afghanistan<br />
leben und <strong>der</strong>en geistliches<br />
Oberhaupt <strong>der</strong> sehr mo<strong>der</strong>n und<br />
säkular eingestellte Aga Khan ist,<br />
und die zwölferschiitischen Imamiten,<br />
die vor allem in Irak, in Bahrain,<br />
im Libanon und natürlich im<br />
Iran die Mehrheit in <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />
darstellen. Außer diesen<br />
existiert bis heute noch eine<br />
kleine Gruppe <strong>der</strong> sektenähnlichen<br />
Charidschiten. Sie werden<br />
als Ibaditen bezeichnet und leben<br />
heute noch in einzelnen Regionen<br />
<strong>der</strong> arabischen Welt (auf Djerba in<br />
Tunesien, in Oman und <strong>der</strong> algerischen<br />
Sahara).<br />
Das Sunnitentum unterteilt sich<br />
wie<strong>der</strong>um in die großen vier rechtstheologischen<br />
Gruppen <strong>der</strong> Hanafiten<br />
(u.a. in <strong>der</strong> Türkei), Malikiten<br />
(in Nordafrika), Hanbaliten (in<br />
SaudiArabien leben vor allem Menschen<br />
mit wahhabitischem Glauben,<br />
<strong>der</strong> aber nur eine spezielle<br />
Form des Hanbalitentums ist) und<br />
<strong>der</strong> Schafiiten (hauptsächlich in<br />
Län<strong>der</strong>n wie Indonesien und Malaysia).<br />
Alle sunnitischen Rechtsschulen<br />
hatten in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
nur die Kalifen als echte<br />
Führungspersonen o<strong>der</strong> geistigpolitische<br />
Oberhäupter anerkannt.<br />
Somit liegt <strong>der</strong> entscheidende Unterschied<br />
zwischen Schiiten und<br />
Sunniten in <strong>der</strong> verschiedenen repräsentativen<br />
Gewichtung <strong>der</strong><br />
staatspolitischen und theologischen<br />
Herrschaftsstrukturen. Das heißt,<br />
dass bis heute die höchste Autorität<br />
<strong>der</strong> vier großen sunnitischen<br />
Glaubensgruppen die Schriften <strong>der</strong><br />
theologischen Rechtsschulen und<br />
die Kalifen als weltlichadministrative<br />
Oberhäupter bilden. Der<br />
sunnitische Glaube ist damit säkularer<br />
bzw. weltlicher ausgerichtet<br />
als das Schiitentum, welches nur<br />
die Imame als die einzig rechtmäßigen<br />
Führungspersonen anerkennt.<br />
Hier liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt<br />
allein in <strong>der</strong> geistlichen Vollkommenheit<br />
und weniger in einer<br />
realen staatspolitischen Machtausübung.<br />
Deshalb muss ein schiitischer<br />
Imam von hohem Rang<br />
auch aus einer direkten Linie des<br />
Gesandten Mohammed und seines<br />
Nachfolgers und Schwiegersohnes<br />
Ali stammen.<br />
Aufgrund dieser Differenz erklären<br />
sich die innerislamischen Konflikte<br />
und kriegerischen Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit.<br />
Beiden Glaubensrichtungen gemein<br />
ist jedoch das Prinzip <strong>der</strong> fünf<br />
Säulen des Islam wie auch <strong>der</strong><br />
Scharia, die als islamische Gesetzesrichtlinie<br />
verstanden werden<br />
kann und in allen islamischen<br />
Staaten und teilweise sogar schon<br />
in manchen nichtislamischen Län<strong>der</strong>n<br />
(z.B. in Großbritannien beim<br />
Familien und Erbrecht) zur Anwendung<br />
kommt. (oa)<br />
19
Was so alles<br />
geschah<br />
Am Ende eines jeden Jahres sieht<br />
je<strong>der</strong> gerne mal zurück. Die TV<br />
Sen<strong>der</strong> senden in diesen Tagen<br />
ihre Jahresrückblicke auf die Ereignisse<br />
in <strong>der</strong> ganzen Welt. <strong>Klartext</strong><br />
blickt auch zurück auf unserer<br />
aller Heimatstadt <strong>Essen</strong>. Was geschah<br />
seit <strong>der</strong> letzten Ausgabe von<br />
<strong>Klartext</strong> im September? <strong>Klartext</strong><br />
kann lei<strong>der</strong> keine Garantie für die<br />
Vollständigkeit übernehmen, da die<br />
Quellen natürlich nur die an<strong>der</strong>en<br />
Medien wie WAZ, Radio <strong>Essen</strong>,<br />
WDR etc. sein können.(bl)<br />
26. September<br />
Zechenfest auf Zollverein: 35 000 Besucher<br />
wurden an 170 Ständen kulinarisch<br />
beglückt.<br />
29. September<br />
Uniklinikum: Spitze bei Transplantationen;<br />
bereits 5000 Nieren transplantiert.<br />
1. Oktober<br />
Bis zu 1,70 Euro kostet jetzt eine<br />
Stunde parken in <strong>der</strong> <strong>Essen</strong>er City.<br />
5. Oktober<br />
3 Jahre und 2 Monate muss ein <strong>Essen</strong>er<br />
Bankberater wegen 14facher<br />
Untreue in den Knast. Er hatte<br />
300 000 Euro unterschlagen.<br />
HochtiefMitarbeiter demonstrieren gegen<br />
ACS.<br />
6. Oktober<br />
Landesumweltamt: Feinstaubbelastung<br />
in unserer Stadt deutlich zurückgegangen.<br />
14. Oktober<br />
<strong>Essen</strong>er Arbeitslose for<strong>der</strong>n mehr<br />
Geld für Miete. Der Betrag für Miete<br />
liegt seit Jahren bei 217 Euro.<br />
18. Oktober<br />
Der Londoner Museumsdirektor Neil<br />
MacGregor bekommt den Internationalen<br />
Folkwang Preis.<br />
Die Verkleidung eines <strong>der</strong> beiden<br />
Stadtwappen fällt vom Handelshof.<br />
Keine Verletzten, nur Sachschaden.<br />
19. Oktober<br />
Frau bringt Granate zur Polizei, mit<br />
<strong>der</strong> sie ihren Freund sprengen wollte.<br />
SEK findet Sprengstoff und Waffen in<br />
<strong>der</strong> Wohnung: Festnahme!<br />
20. Oktober<br />
Die Klageflut gegen Hartz IV Bescheide<br />
überfor<strong>der</strong>t deutsche Sozialgerichte<br />
zunehmend.<br />
Ein Prozent aller <strong>Haus</strong>halte in <strong>Essen</strong><br />
heizen noch mit Kohle.<br />
21. Oktober<br />
Die Zahl <strong>der</strong> MiniJobber ist auf<br />
56 000 gestiegen. Dies sind 5000 mehr<br />
als im Vorjahr.<br />
Erster GoldAutomat NordrheinWestfalens<br />
steht in <strong>Essen</strong>, im EKZ am<br />
Limbecker Platz.<br />
40. Bundestag des Deutschen Fußballbundes<br />
in <strong>der</strong> Philharmonie (21.<br />
und 22.10.).<br />
Internationale Spieltage in <strong>der</strong> Messe<br />
<strong>Essen</strong>.<br />
Abzocke am HBF: DBTochter „Bahnpark“<br />
nimmt 23 € Strafe von Falschparkern<br />
und bei Zeitüberschreitung.<br />
22. Oktober<br />
Fliegerbombe bei Bauarbeiten an <strong>der</strong><br />
Rubensstraße: Alle Gebäude im Umkreis<br />
von 250 Metern evakuiert.<br />
26. Oktober<br />
Immer mehr Nachtlandungen in Düsseldorf!<br />
Grund dafür sind zu wenig<br />
Fluglotsen.<br />
Warnstreiks bei <strong>der</strong> Bahn auch in<br />
<strong>Essen</strong>.<br />
27. Oktober<br />
Immer weniger Schüler! In den<br />
nächsten neun Jahren wird die Zahl<br />
<strong>der</strong> Schüler voraussichtlich um 6000<br />
sinken.<br />
28. Oktober<br />
RotWeiss <strong>Essen</strong> bekommt ein neues<br />
großes Stadion: Es soll Platz für<br />
20 000 Fußballfans bieten.<br />
31. Oktober<br />
<strong>Essen</strong> strahlt Lichtwochen feierlich<br />
eröffnet.<br />
1. November<br />
Bankräuber von SEKKräften gefasst.<br />
Er hatte die Commerzbank an <strong>der</strong><br />
Lindenallee überfallen.<br />
2. November<br />
Polizei ermittelt wegen einer Serie<br />
von Brandstiftungen in Altendorf und<br />
Borbeck.<br />
Zweitägiger Kongresses zur intelligenten<br />
Nutzung von Energie.<br />
20
8. November<br />
Fünfzentnerbombe am Bahndamm in<br />
Altenessen entschärft. 25 Häuser,<br />
zwei Supermärkte und das Gewerbegebiet<br />
wurden evakuiert.<br />
10. November<br />
Gegendemonstration: OB und 200<br />
weitere <strong>Essen</strong>er verhin<strong>der</strong>n Kranznie<strong>der</strong>legung<br />
von 20 NPDlern am<br />
Germaniadenkmal.<br />
11. November<br />
EVAG kontrolliert MonatsTickets jetzt<br />
elektronisch per Funk.<br />
Das zweite Wappen wurde jetzt auch<br />
vom Handelshof entfernt. Sie sollen<br />
durch Kunststoffwappen ersetzt<br />
werden.<br />
12. November<br />
Sturm über <strong>Essen</strong>:<br />
die Feuerwehr.<br />
15. November<br />
55 Einsätze für<br />
Nach schwerem Regen stehen mehrere<br />
Straßen und die A40 unter Wasser.<br />
Grund: Gullys verstopft.<br />
gener Leiharbeitsfirma. Bis zu 400<br />
Euro netto weniger.<br />
<strong>Essen</strong>er Schutzgel<strong>der</strong>presser muss<br />
14 Monate ohne Bewährung ins Gefängnis.<br />
17. November<br />
Das Ende <strong>der</strong> Billiglöhne: Klinikum<br />
gibt eigene Leiharbeitsfirma auf.<br />
18. November<br />
Um 11 Uhr wurde <strong>der</strong> 38. Internationale<br />
Weihnachtsmarkt in <strong>der</strong> Stadt<br />
eröffnet.<br />
Bombendrohung in Museum Folkwang<br />
und Folkwang Uni. Kein Sprengstoff<br />
gefunden.<br />
23. November<br />
Rohrbruch in Steele, Marktplatz und<br />
Geschäfte unter Wasser.<br />
Terroralarm am Porscheplatz: Bombenpaket<br />
enthielt nur Schokolade.<br />
27. November<br />
<strong>Essen</strong>er Motorshow eröffnet.<br />
ten in Katernberg. Zwei Festnahmen<br />
und zehn Strafanzeigen.<br />
30. November<br />
BaFin gibt ACS grünes Licht für die<br />
Übernahme von Hochtief für Übernahme.<br />
Personalmangel: <strong>Haus</strong> <strong>der</strong> Geschichte<br />
bleibt nach Fertigstellung geschlossen.<br />
Wintereinbruch: Mehr als 100 Unfälle<br />
gemeldet.<br />
1. Dezember<br />
Nach dem Wintereinbruch werden die<br />
Winterreifen knapp.<br />
6. Dezember<br />
Katar wird Aktionär bei Hochtief und<br />
erschwert die Übernahme durch ACS.<br />
Der Winter beschert <strong>Essen</strong> chaotischen<br />
Verkehrsverhältnisse. Öffentlicher<br />
Nahverkehr verspätet, Straßen<br />
teilweise gesperrt.<br />
8. Dezember<br />
EVAG kommt mit dem Winterdienst<br />
nicht nach, Haltestellen teilweise vereist.<br />
Strom von den Stadtwerken ab Januar<br />
um 9,4 Prozent teurer.<br />
13. Dezember<br />
Jobcenter bereitet die Einführung des<br />
Bildungspaketes vor, 20.000 Kin<strong>der</strong><br />
sind betroffen.<br />
14. Dezember<br />
Neuschnee hat in <strong>Essen</strong> für glatte<br />
Straßen und viele Unfälle gesorgt.<br />
Die Wappen auf dem Handelshof<br />
16. November<br />
29. November<br />
Klinikum umgeht Tarifverträge mit ei<br />
50 NPD und 500 Gegendemonstran<br />
21
Wer wählt den Bundespräsidenten?<br />
Der Bundespräsident ist das Staatsoberhaupt unseres Landes.<br />
Dieser wird von <strong>der</strong> Bundesversammlung laut Grundgesetz alle<br />
fünf Jahre neu gewählt. Hier ein kurzer Bericht wie die<br />
Bundesversammlung sich zusammensetzt und wie gewählt wird.<br />
D<br />
ie Bundesversammlung wählt<br />
laut Grundgesetz den Bundespräsidenten<br />
alle fünf Jahre neu.<br />
Die Bundesversammlung setzt<br />
sich aus den Mitglie<strong>der</strong>n des<br />
Deutschen Bundestages und einer<br />
identischen Zahl von Mitglie<strong>der</strong>n<br />
Theodor Heuss<br />
1. Bundespräsident<br />
Bild: Bundesarchiv<br />
<strong>der</strong> Län<strong>der</strong>parlamente (Landtag,<br />
Abgeordnetenhaus und Bürgerschaft)<br />
zusammen. Wählen können<br />
den Bundespräsidenten jedoch<br />
nicht allein die <strong>der</strong>zeit<br />
aktiven Abgeordneten aus den jeweiligen<br />
Parlamenten, son<strong>der</strong>n<br />
auch Prominente aus Gesellschaft,<br />
Sport und Kultur wie auch<br />
Politiker, die nicht mehr in <strong>der</strong><br />
Politik tätig sind.<br />
Die politischen Machtbefugnisse<br />
des Bundespräsidenten sind zwar<br />
sehr begrenzt, da er nur repräsentative<br />
Funktionen ausüben kann.<br />
In entscheidenden politischen Situationen<br />
hat er jedoch eine sehr<br />
verantwortungsvolle Rolle.<br />
Der Bundespräsident hat die<br />
Möglichkeit, den Bundestag aufzulösen,<br />
wenn zuvor <strong>der</strong> Bundeskanzler<br />
bzw. die Bundeskanzlerin<br />
die Vertrauensfrage, somit die Mehrheit<br />
im Bundestag verloren hat.<br />
Wahlmänner <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />
sind oft<br />
Promis, Sportler und<br />
an<strong>der</strong>e verdiente Bürger<br />
Außerdem vertritt er als eine Art<br />
„Staatsnotar“ die staatspolitischen<br />
Interessen <strong>der</strong> Bundesrepublik im<br />
Richard von Weizsäcker<br />
Bundespräsident von 1984 bis 1994<br />
Bild: A. Savin<br />
Christian Wulff<br />
Bundespräsident seit <strong>2010</strong><br />
Bild: Jesco Denzel,<br />
Presse und Informationsamt<br />
Ausland. Dabei beglaubigt <strong>der</strong><br />
Präsident diplomatische Vertreter<br />
und kann völkerrechtliche Erklärungen<br />
abgeben, die bei zwischenstaatlichen<br />
Verwicklungen aufgrund<br />
seiner neutralen Amtsfunktion keinen<br />
geringen Beitrag zur politischen<br />
Lösung von Konflikten leisten<br />
können.<br />
Die alltägliche Hauptaufgabe<br />
des Bundespräsidenten liegt vor<br />
allem in <strong>der</strong> Überprüfung, Beglaubigung<br />
und Unterzeichnung von<br />
Gesetzen, wobei er auch von seinem<br />
Veto bzw. Verweigerungsrecht<br />
Gebrauch machen kann. Allgemein<br />
bekannt ist, dass er Ehrenabzeichen<br />
(zum Beispiel das<br />
Bundesverdienstkreuz) an Menschen,<br />
die Beson<strong>der</strong>es für unseren<br />
Staat geleistet haben, verleiht.<br />
Während seiner Amtszeit genießt<br />
<strong>der</strong> amtierende Bundespräsident<br />
volle strafrechtliche Immunität<br />
(Schutz vor Strafprozessen).<br />
Mittlerweile wird in unserer Gesellschaft<br />
heftig darüber diskutiert, ob<br />
<strong>der</strong> Bundespräsident nicht wie<strong>der</strong><br />
direkt vom Volk, wie <strong>der</strong> frühere<br />
Reichspräsident in <strong>der</strong> ersten deutschen<br />
Demokratie, <strong>der</strong> Weimarer<br />
Republik, gewählt werden soll. Dieser<br />
Gedanke ist sehr überlegenswert,<br />
da somit nach meiner Auffassung<br />
die Bevölkerung ein größeres<br />
demokratisches Mitbestimmungsrecht<br />
erhalten würde. Dies wäre<br />
ein weiterer Schritt hin zu einer<br />
direkteren Demokratie. (Quelle:<br />
http:// www.wikipedia.org) (oa)<br />
22
Bildung:<br />
Stadtbibliothek <strong>Essen</strong><br />
Servicecard für ein Jahr: zehn € statt zwanzig €<br />
Volkshochschule <strong>Essen</strong><br />
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen <strong>der</strong><br />
Volkshochschule <strong>Essen</strong> sehen für Arbeitslose<br />
eine 80%ige Ermäßigung vor, soweit Arbeitslosengeld<br />
II bezogen wird. Beim Bezug von<br />
Leistungen nach SGB III beträgt die Ermäßigung<br />
30%. Der Ermäßigungsanspruch ist<br />
auf 2 Angebote pro Semester begrenzt. Der<br />
Mindestbetrag beträgt in jedem Fall 12,00 €.<br />
Freizeit:<br />
Wer gibt Rabatt für HartzIVEmpfänger?<br />
<strong>Klartext</strong> hat recherchiert! Wir wollten wissen, wer macht ernst, wer gibt in <strong>Essen</strong> HartzIV<br />
Empfängern Rabatt? Nach Anfangsschwierigkeiten konnten wir dann doch einige Veranstalter<br />
und Vereine ausfindig machen, die tatsächlich Rabatt für HartzIVEmpfänger<br />
gewähren. In <strong>der</strong> Regel wird die Vorlage des Bewilligungsbescheides zur Erlangung des<br />
Preisvorteils verlangt. Wir möchten alle Leser ermuntern, sich an dieser Liste zu beteiligen,<br />
damit wir in unserer nächsten Ausgabe eine noch längere und verbesserte Liste an<br />
diese Stelle setzen können. Wer noch an<strong>der</strong>e Rabattgeber kennt, teile dies bitte <strong>der</strong><br />
Redaktion mit, damit auch die Kollegen profitieren können (Email: redaktion@<strong>gep</strong>essen.de<br />
o<strong>der</strong> Telefon <strong>der</strong> Redaktion: +49 201 83917335). Hier nun das Ergebnis unserer<br />
Recherche (die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit): (bm)<br />
Grugapark<br />
Tageskarte 1,50 € statt drei €, Jahreskarte<br />
12,50 € statt 22,50 €<br />
Bä<strong>der</strong><br />
Alle Schwimmbä<strong>der</strong> bieten eine Ermäßigung<br />
für Arbeitslose und HartzIVEmpfänger an. In<br />
<strong>der</strong> Regel liegt <strong>der</strong> Eintrittspreis für ein Hallenbad/Schwimmbad<br />
bei drei € und wird um<br />
einen Euro auf zwei € ermäßigt. Eine Auflistung<br />
aller Bä<strong>der</strong> findet man hier:<br />
www.essenerbae<strong>der</strong>.de<br />
Kinos<br />
Fast alle Kinos bieten eine Ermäßigung von<br />
einem Euro pro Karte bei Vorlage des Bewilligungsbescheides<br />
an.<br />
Städtische Bühnen<br />
Alle Bühnen <strong>der</strong> Stadt <strong>Essen</strong> bieten eine 30<br />
prozentige Ermäßigung auf die jeweiligen Eintrittskarten<br />
an. Über Son<strong>der</strong>konditionen informiert<br />
das AboBüro.<br />
Kleines Theater <strong>Essen</strong><br />
Die Ermäßigung beträgt zwei € in je<strong>der</strong> Kategorie:<br />
13 € statt 15 € in <strong>der</strong> Kategorie eins, 11 €<br />
statt 13 € in <strong>der</strong> Kategorie zwei.<br />
Theater Courage in Rüttenscheidt<br />
Karte für eine Vorstellung zwölf €, somit drei €<br />
Ermäßigung.<br />
Theater im Rathhaus<br />
Klappsitze zum Preis von 7,50 € im Vorverkauf.<br />
Auf alle an<strong>der</strong>en Karten kann bei Vorbestellung<br />
ein Rabatt von 50% gewährt werden.<br />
Museen:<br />
Museum Folkwang<br />
Eintritt 3,50 € statt fünf €, Familienkarte 5,50<br />
statt 10,50 €. Familienkarte = Zwei Erwachsene<br />
mit max. vier Kin<strong>der</strong>n von sechs bis 18 Jahren.<br />
Kin<strong>der</strong> unter sechs Jahren sind vom Eintritt<br />
befreit.<br />
Kunstring Folkwang e. V.<br />
Die Mitgliedschaft kostet ab 2011 30 € und<br />
eine Familienmitgliedschaft 45 € im Kalen<strong>der</strong>jahr.<br />
Arbeitslose zahlen nur zehn €. Als Mitglied<br />
werden Sie zu den Ausstellungseröffnungen<br />
des Museum Folkwang eingeladen. Sie haben<br />
freien Eintritt zu den Sammlungen und den<br />
Ausstellungen des Museum (außer zu einzelnen,<br />
von Sponsoren finanzierten Son<strong>der</strong>ausstellungen,<br />
auch da ist <strong>der</strong> Eintritt für Mitglie<strong>der</strong><br />
ermäßigt) sowie freien Eintritt zu vielen Veranstaltungen<br />
des Kunstring Folkwang.<br />
Sport:<br />
Die Sportvereine in <strong>Essen</strong> bieten teilweise<br />
Ermäßigungen für HartzIVEmpfänger an. Es<br />
lohnt sich im Einzelfall direkt beim Verein nachzufragen.<br />
23
Ein Jahresrückblick in Versen<br />
Schon wie<strong>der</strong> geht ein Jahr vorbei,<br />
mit vielen überraschenden, bewegenden und<br />
dramatischen Momenten.<br />
Es war natürlich, wie jedes Jahr, viel Neues aus<br />
Politik, Gesellschaft und Kultur dabei.<br />
Einige Politiker, allen voran unser Bundespräsident,<br />
sind zurückgetreten.<br />
Köhler hatte keine Lust mehr, unser Land zu vertreten.<br />
Auch manche Ministerpräsidenten haben es ihm gleich<br />
getan und waren in ihrem Entschluss sogar manchmal<br />
sehr spontan.<br />
Es wurden natürlich auch zahlreiche Gesetze und<br />
Reformen beschlossen,<br />
jedoch machten das <strong>Haus</strong>haltsSparpaket, die<br />
Gesundheitsreform und die Hartz IVNeuregelungen viele<br />
Bürger nur noch mehr verdrossen.<br />
Es gab zum Glück auch Positives zu vermelden, denn so<br />
wurden unsere Fußballer bei <strong>der</strong> WM in Südafrika, an<strong>der</strong>s als<br />
erwartet, bis zum Halbfinale sportliche Helden.<br />
seit langem wie<strong>der</strong> für Deutschland die<br />
Siegertrophäe in <strong>der</strong> Hand, und alle sangen<br />
in den nächsten Tagen nur noch „Schland, Schland“.<br />
Wichtig, zu erwähnen in diesem Jahr, dass <strong>Essen</strong><br />
und das Ruhrgebiet Kulturhauptstadt war.<br />
Es fanden sowohl kleine wie auch große<br />
Veranstaltungen und Aktionen mit vielen<br />
Beteiligten statt.<br />
Der „Day of Song“, die „SchachtZeichen“<br />
o<strong>der</strong> das „RuhrStillleben“ waren dabei<br />
neben an<strong>der</strong>en Events die Highlights<br />
<strong>der</strong> Kulturhauptstadt.<br />
Viel mehr gäbe es noch über`s<br />
vergangene Jahr zu berichten,<br />
doch möchten wir lieber auf<br />
Ausschweifungen verzichten.<br />
Somit einen guten Start ins neue Jahr,<br />
mit <strong>der</strong> nächsten<br />
<strong>Klartext</strong>Ausgabe,<br />
Lena hielt überraschen<strong>der</strong>weise beim Eurovision Song Contest<br />
das ist doch klar!!!<br />
(oa)<br />
24
<strong>gep</strong> <strong>Klartext</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>gep</strong><strong>Essen</strong><br />
Frohnhauser Straße 73<br />
45143 <strong>Essen</strong><br />
Telefon: +49 201 83917310<br />
Fax: +49 201 83917399<br />
Email: info@<strong>gep</strong>essen.de<br />
WWW: http://www.<strong>gep</strong>essen.de/<br />
Verantwortlich:<br />
Oskar Schäfer (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion:<br />
Oliver Adam (Redaktionsleitung)<br />
Benjamin Mücke (Redaktion)<br />
Bert Lück (Redaktion, Layout, Bildbearbeitung)<br />
Marc Petrovec (Titelgestaltung)<br />
Gabriele Körner (Öffentlichkeitsarbeit)<br />
Telefon <strong>der</strong> Redaktion: +49 201 83917335<br />
Email <strong>der</strong> Redaktion: marketing@<strong>gep</strong>essen.de<br />
<strong>gep</strong><strong>Klartext</strong> erscheint quartalsmäßig<br />
In <strong>der</strong> nächsten Ausgabe<br />
Die Bankenkrise und die Folgen<br />
In unserem nächsten Teil des FinanzkriseArtikels betrachten wir die<br />
globalen Folgen und beschreiben, welche Konsequenzen daraus<br />
gezogen werden können.<br />
Der Domschatz <strong>der</strong> Münsterkirche <strong>Essen</strong><br />
Der Domschatz in <strong>Essen</strong> ist von hersausragen<strong>der</strong> geschichtlicher<br />
und kunsthistorischer Bedeutung. <strong>Klartext</strong> stellt die wichtigsten<br />
Artefakte und Kunstwerke vor.<br />
Die Geschichte des Islam (2.Teil)<br />
Im folgenden Teil werden die historischen Entwicklungen <strong>der</strong> islamischen<br />
Glaubensformen bis heute näher dargestellt.<br />
Wer gibt Rabatt für HartzIVEmpfänger?<br />
Die Suche geht weiter, die Rabatttabelle erweitert und auf den aktuellen<br />
Stand gebracht.<br />
Die HartzIVBerechnung <strong>der</strong> Diakonie liegt 70 € höher<br />
Die Diakonie RWL hat eine alternative Ermittlung <strong>der</strong> Regelsätze für<br />
HartzIVEmpfänger vorgestellt. <strong>Klartext</strong> zeigt die Unterschiede zwischen<br />
<strong>der</strong> BMASBerechnung und <strong>der</strong> Ermittlung <strong>der</strong> Diakonie auf.<br />
25