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Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

9<br />

1954 –1977<br />

Handballer gegenFußballer<br />

Als die Sportberichterstattung laufen lernte –Goldene Zeiten und Tragödien<br />

Dezember 1954<br />

Die Firma wird in »Mittelhessische Druckund<br />

Verlagsgesellschaft« umbenannt<br />

1960<br />

Ein Erweiterungsbau in der Marburger Straße<br />

20 wird bezogen. Verleihung des Bundesverdienstkreuzes<br />

I.Klasse anMitherausgeber<br />

Adolf Weller<br />

22. November 1960<br />

Adolf Weller verstirbt<br />

1965<br />

Ein dritter Erweiterungsbau kann im August<br />

1965 bezogen werden. Nun sind sämtliche<br />

Abteilungen inder Marburger Straße 20<br />

vereint<br />

3. Januar 1966<br />

Die »<strong>Gießener</strong> Freie Presse« führt jetzt den<br />

Titel »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>« mit dem Untertitel<br />

»Zeitung für Mittelhessen«<br />

8. Juli 1966<br />

Attentat auf Verleger Dr. Hans Rempel. Er<br />

überlebt nur knapp einen Mordanschlag<br />

seines ehemaligen Hauptbuchhalters<br />

Aller Anfang ist schwer. Der Sportbetrieb<br />

inDeutschland und damit auch<br />

in Mittelhessen leidet kurz nach dem<br />

Krieg unter dem Mangel innahezu allen<br />

Bereichen des täglichen Lebens.<br />

Dennoch bietet der Sport eine willkommene<br />

Abwechslung im tristen<br />

Alltag der später 40er Jahre des vorigen<br />

Jahrhunderts. Die Begeisterung<br />

für den Sport inallen seinen Facetten<br />

ist da, denn gerade der Sport hilft, die<br />

Sorgen und Nöte vorübergehend zu<br />

vergessen.<br />

Entsprechend gestaltet sich auch die<br />

Berichterstattung inder »Freien Presse«,<br />

deren erste Berichte in der in<br />

dieser Zeit gebotenen Zurückhaltung<br />

verfasst werden. Zu einem Bezirksvergleich<br />

Gießen/Fulda treten Anfang<br />

Januar 1946 Handballer und Fußballer<br />

aus Mittel- und Osthessen gegeneinanderan.<br />

Gießen gewinntbei denFußballern<br />

(vor 1000 Zuschauern) mit 4:2,<br />

unddie heimischen Handballer setzen<br />

sich mit 14:1 durch. Mit Artikeln über<br />

diese beiden Ereignisse wird die<br />

Sportberichterstattung der »Freien<br />

Presse«(später »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>«<br />

und »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>«) eröffnet.<br />

Die Nummer 1der »FP« veröffentlichte<br />

auch folgende Meldung der DENA,<br />

einer der Vorgängeragenturen der<br />

dpa: »ZuBeginn des neuen Jahres fanden<br />

in der Sowjetunion zwei große<br />

Skirennen zwischen Vertretern der<br />

Gewerkschaften und der städtischen<br />

Jugend statt.«EineMeldung diesenInhalts<br />

ist heute undenkbar.<br />

Im Laufe der Jahre werden die Zeitungsartikel<br />

auch im Sport inhaltsschwerer,<br />

und das aus gutem Grund:<br />

Deutschland nimmt wieder am internationalen<br />

Sportbetrieb teil, und auch<br />

aufregionalerEbene wird wieder stärker<br />

Sport getrieben – und entsprechenddarüber<br />

berichtet. Dasbis dahin<br />

größte Ereignis ist sicherlich die Fußballweltmeisterschaft<br />

mit dem für uns<br />

Deutsche kaum erhofften glücklichen<br />

Ende: »Herbergers deutsches Wunderteam<br />

wurde Fußballweltmeister 1954«<br />

titelt die »Freie Presse« seinerzeit. Die<br />

Begeisterung über diesen Triumph<br />

kennt in ganz Deutschland keine<br />

Grenzen.<br />

Auch in Mittelhessen stellen sich für<br />

heimische Sportler Erfolge ein, aber<br />

zunächst nur auf nationaler Ebene. In<br />

Gießen steht Basketball seit jeher hoch<br />

im Kurs. So wird die Frauenmannschaft<br />

des MTV 1846 Gießen im Jahr<br />

1948 Dritte bei den deutschen Meisterschaften.<br />

Und im Jahr 1965 holen die<br />

Männer des MTV erstmals den nationalenTitel.»EinWunschtraum<br />

ging in<br />

Erfüllung«, schreibt die »Freie Presse«<br />

zum 69:68-Erfolg am23. Mai über den<br />

VfL Osnabrück. Auch inden Jahren<br />

1967 und1968gehtder deutscherMeistertitel<br />

nach Gießen. Die Erfolge der<br />

In den 60er und 70er Jahren<br />

war die Glanzzeit der<br />

Basketballer des MTV 1846<br />

heimischen Basketballer reißen auch<br />

in den 70er Jahren nicht ab. 1975 und<br />

1978 heißtder Deutsche Meister erneut<br />

MTV 1846 Gießen.<br />

Ebenfalls 1978 holen Ute und Ruth Jiskra<br />

vom RV Germania Hungen imdänischen<br />

Herning ihren ersten von drei<br />

EM-Titelnim2er-Kunstrad. Diebeiden<br />

Hungenerinnen sichern sich erneut<br />

denTitel 1980 in Rheinfelden(Schweiz)<br />

und 1981 inHeerlen (Niederlande). Im<br />

Jahr 1982 stirbt UteJiskraauf tragische<br />

Weise; sie wird posthum mit dem Silbernen<br />

Lorbeerblatt ausgezeichnet.<br />

Auch im Radball feiern Mittelhessen<br />

große Erfolge. Der Höhepunkt dürfte<br />

derGewinndes WM-Titelsdurch Werner<br />

Wenzel und Günter Bittendorf<br />

vom RV Teutonia Krofdorf-Gleiberg<br />

im Jahre 1967 sein. In den »goldenen«<br />

70er Jahren holt der RVTeutonia nicht<br />

weniger als fünf deutsche Meistertitel<br />

im 5er- bzw. 2er-Radball.<br />

Der <strong>Gießener</strong> Motorsportler Stefan Bellof<br />

wird imJahre 1984 als erster Deutscher<br />

Langstrecken-Weltmeister, verunglückt<br />

am 1. September 1985 beim<br />

1000-km-Rennen inSpa-Francorchamps<br />

(Belgien) tödlich. Sechs Jahre nach Bellofs<br />

Todbetritt mit dem Kerpener Michael<br />

Schumacher ein Rennfahrer die<br />

Formel-1-Bühne, der bis 2004 sieben<br />

WM-Titel holt unddamit bislangerfolgreichster<br />

Formel-1-Fahrer ist.<br />

GoldeneZeitenerleben auch dieHandballerinnen<br />

des TV Gießen-Lützellinden,<br />

die inden frühen 90er Jahren in<br />

Deutschland unerreicht sind und 1991<br />

sogar den europäischen Handball-<br />

Thron besteigen. Nicht vergessen werdendürfendie<br />

Triumphe desUSC Gießen,der<br />

diedeutscheVolleyball-Szene<br />

zeitweise klar beherrschte und 1982,<br />

1983 sowie 1984 den Gewinn der deutschen<br />

Meisterschaft feierte. Erfolge<br />

heimischer Fußballersinddagegen bescheiden.<br />

Immerhin holt der VfB 1900<br />

Gießen im Jahr 1963 denMeistertitel in<br />

der 1.Amateurliga Hessen, der wegen<br />

der mit der Einführung der Bundesliga<br />

verbundenen Umstrukturierung<br />

keinenAufstiegzur Folgehat.Auchin<br />

den Jahrzehnten danach war für heimische<br />

Mannschaften in der Oberbzw.<br />

Hessenliga Endstation.<br />

Auf internationaler Ebene stellen sich<br />

allerdings weitere Erfolge der Fußballer<br />

ein, die 1974 im eigenen Land und<br />

1990 in Italienden WM-Titel holen. Die<br />

DFB-Frauen werden 2003 Weltmeister;<br />

das »Golden Goal« zum 2:1 im Finale<br />

gegen Schweden erzielt mit der Garbenheimerin<br />

Nia Künzer eine Fußballerin,<br />

dieauchfür denVfB 1900 Gießen<br />

aktiv gewesen ist. Der Bogen vom lokalen<br />

zum »großen« Sport ist damit<br />

gespannt.<br />

Harold Sekatsch<br />

Stefan Bellof<br />

1969<br />

Eine neue 64-seitige Vierrollen-VOMAG-<br />

Rotationsmaschine für den vierfarbigen<br />

Druck wird inBetrieb genommen.<br />

Oktober 1969<br />

Gründung der populärwissenschaftlichen<br />

Geschichtszeitschrift »DAMALS«. Die Zeitschrift<br />

wird Ende 1992 an die Deutsche<br />

Verlags-Anstalt, Stuttgart, verkauft<br />

1971<br />

Die »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung« begeht ihr<br />

25-jähriges Bestehen.<br />

Das Foto oben zeigt eine Redaktionskonferenz<br />

mit Dr. Hans Rempel (2. v.r.)<br />

1972<br />

Kauf eines Gewerbegrundstückes in<br />

Steinbach<br />

1. Januar 1975<br />

Eintritt von Dr. Christian Rempel indie Firma.<br />

Er wird zum Geschäftsführer bestellt<br />

1975<br />

Erwerb des Hauses Marktplatz 7inGießen<br />

1. März 1976<br />

Dr. Christian Rempel wird stellvertretender<br />

Chefredakteur<br />

1977<br />

Kauf des Wohnhauses sowie der Villa Binzel<br />

in der Marburger Straße 16–18inGießen.<br />

Die Villa wird abgerissen. Auf diesem Grundstück<br />

entsteht eine neue Rotationshalle

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