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Download - Gießener Allgemeine

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Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

5<br />

5 Neue Rotationshalle<br />

»<br />

Die Kraft der Zeitung<br />

»<br />

7 Alte Druckhalle,<br />

geplantes Papierlager<br />

großenVerlagshaus<br />

rund 60 Jahren deutlich verändert –Imposanter Neubau für die neue Druckmaschine<br />

figt sind, haben manchen Umbau und<br />

damit verbundene Umzüge ganzer Abteilungenmiterlebt.Die<br />

obere Etageder<br />

Marburger Straße 20teilten sich noch<br />

Mitte der 1980er Jahre die Redaktion<br />

mit der Verwaltung, unter anderem mit<br />

derPersonalabteilung.Heute nimmtdie<br />

Redaktion das gesamte Stockwerk ein.<br />

Räume, die noch in1990er Jahren wichtig<br />

waren, benötigt man heute nicht<br />

Der technische<br />

Fortschritt erfordert mehrere<br />

Umbaumaßnahmen<br />

mehr –die Dunkelkammerfür dieFotografen<br />

zum Beispiel, denn Filme werden<br />

schon lange nicht mehr entwickelt.<br />

Die digitale Fotografie hat die analoge<br />

Anfang des21. Jahrhunderts abgelöst.<br />

»<br />

6 Vertrieb und ehemalige<br />

Akzidenzdruckerei<br />

Dass vieleRäume einerneuen Nutzung<br />

zugeführt wurden, war keine Willkür,<br />

sondern jeweils ein Gebot der Zeit. Bis<br />

Anfang der 1990er Jahre wurden zum<br />

Beispiel große Bereiche für die Mettage<br />

benötigt. Dort wurden fertig gesetzte<br />

Artikel und Überschriften durch die<br />

Metteure in Absprache mit den Redakteuren<br />

zu einem Seitenlayout zusammengefügt.<br />

In den 1980er Jahren<br />

stellten wir–wie alle anderenTageszeitungen<br />

–unseren Produktionsprozess<br />

auf Computer mit Redaktionssystem-<br />

Software um –einekleineRevolutionin<br />

der Presselandschaft. Im Zuge dieser<br />

Neustrukturierung redaktioneller Abläufe<br />

verschwanden ganze Berufe (Setzer),und<br />

derTätigkeitsbereichder Journalisten<br />

veränderte sich. Die Arbeit am<br />

Bildschirm wurde immer wichtiger.<br />

Der Redakteur wurde sozusagen auch<br />

zum Metteur, war also für Aufbau und<br />

Gestaltung seiner Seiten selbst verantwortlich.<br />

Ganze Abteilungen<br />

ziehen innerhalb<br />

der Verlagsgebäude um<br />

Nun haben wir mit der neuen Druckhalle<br />

5 und der Erweiterung des Versands<br />

3 die vorerst letzte große Baumaßnahme<br />

fast abgeschlossen. Die<br />

Druckhalle istweithin sichtbar.Auchin<br />

den lange bestehenden Gebäuden ändert<br />

sich manche Nutzung. Die neue<br />

CTP-Anlage (Herstellung der Druckplatten)<br />

ist jetzt direkt an der Druckmaschine<br />

installiert. Ein Raum imHaus 20<br />

wurde frei.Die Brancheist im Wandel –<br />

wirpassen unsan. Burkhard Bräuning<br />

Liebe Leserinnen und Leser, die Mittelhessische<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft (MDV), das<br />

Elternhaus unserer geschätzten »<strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong>n Zeitung«, investiert in nie da<br />

gewesener Größenordnung anihrem Stammsitz<br />

hier in Gießen in die Zukunft der Zeitung. Das<br />

kann, das muss uns freuen und zuversichtlich<br />

stimmen. Diese Investition ist ein wichtiger<br />

Beitrag zur Sicherung vieler Arbeitsplätze in<br />

Gießen. Sie ist aber auch Vertrauensbeweis in<br />

die Wirtschaftskraft unserer Stadt, in die<br />

Zukunftsfähigkeit Gießens und damit eine<br />

Stärkung des ganzen Standortes. Denn Zeitung<br />

braucht Kunden: Leser/innen wie auch Inserenten.<br />

Menschen also, die den Wert der Zeitung<br />

schätzen und die genauso wie die Mannschaft<br />

des Verlagshauses von der Zukunft der Zeitung<br />

überzeugt sind. Dass die MDV diese Zuversicht<br />

mit dieser Investition ausdrückt, ist ein wichtiges<br />

Zeichen für die gesamte Wirtschaft Gießens<br />

und für die Bürgerinnen und Bürger.<br />

Diese Investition ist nämlich auch ein Bekenntnis<br />

zur Medienvielfalt Gießens. Wir sind im<br />

Gegensatz zuvielen anderen Städten hier in der<br />

glücklichen Situation, dass mehrere Tageszeitungen,<br />

Wochenblätter und Rundfunksender<br />

über das Leben in unserer Stadt berichten. Das<br />

ist –auch wenn esuns als jeweils Regierende<br />

mal ärgert –eine Stärkung unserer lokalen<br />

Demokratie. Denn durch die Medien, jene<br />

»vierte Gewalt«, die unabhängig und unparteiisch<br />

begleiten und kommentieren, ist eine<br />

Meinungsbildung durch Information und Vermittlung<br />

überhaupt erst möglich. Demokratie<br />

braucht aufgeklärte Menschen. Nur eine<br />

vielfältige Medienlandschaft hilft, Menschen für<br />

die Gestaltung ihres Umfeldes zu interessieren.<br />

Diese Investition ist aber auch ein Bekenntnis<br />

zur Kraft der Zeitung –jenem Produkt, das uns<br />

morgens schon den nötigen Adrenalinstoß gibt,<br />

um wach in den Tag zu starten. Dies in einer<br />

Zeit, daman meinen könnte, das Wissen der<br />

Welt lasse sich künftig ausschließlich in Form<br />

von Bytes und Kilobytes messen, speichern und<br />

verbreiten; ineiner Zeit, daman denken könnte,<br />

Gutenbergs geniale Erfindung des Drucks sei<br />

überlebt und Papier nur noch Ballast, der jeden<br />

Frühstückstisch und jedes Büro unnötig beschwere;<br />

ineiner Zeit, daman annehmen<br />

könnte, »soziale Netzwerke« ließen sich ausschließlich<br />

elektronisch knüpfen und ersetzten<br />

künftig Marktplätze und Stammtische.<br />

In dieser Zeit der vermeintlich somodernen<br />

Zukunftsvisionen setzt das Verlagshaus auch<br />

weiterhin auf Tradition, auf Papier als Informationsträger,<br />

auf das Medium Zeitung als »vierte<br />

Gewalt« imStaat und als Vermittler von Information<br />

und Aufklärung. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass das Verlagshaus die richtige Entscheidung<br />

getroffen hat. Die reale Welt benötigt Zeitungen<br />

–auf Papier und als E-Paper –als Vermittler<br />

und als Dirigent in einem immer größer werdenden<br />

Chor der vielen Einzelstimmen. Wir brauchen<br />

Zeitungen –und danken dafür, dass das<br />

starke Team der MDV uns weiter mit diesem<br />

Angebot der Grundversorgung beliefern wird.<br />

Dietlind Grabe-Bolz<br />

Oberbürgermeisterin

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