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12 Der Verlag<br />

Firmengeschichte /Die Region Alsfeld<br />

2000 –2012<br />

Juli 2000<br />

Produktionsaufnahme des Anzeigensystems<br />

Linopress<br />

2001<br />

Bau einer weiteren Halle inSteinbach<br />

Mai/Juni 2001<br />

Anschaffung einer Rollenoffsetmaschine<br />

Koebau-Compacta 40 C216 für Steinbach<br />

2004<br />

Einführung der filmlosen Druckplattenherstellung<br />

Computer to Plate von Krause Biagosch<br />

Mai 2004<br />

Neue Mitgesellschafter: Jan Eric Rempel,<br />

Max Rempel, Beate Sälzer<br />

Leistungsfähige Windkraftanlagen könnten ein Beitrag zur Wertschöpfung inder Vogelsbergregion sein.<br />

Sichtbarer Strukturwandel<br />

Der westliche Vogelsbergkreis: Viel Raum und dazwischen viel Land(wirtschaft)<br />

7. Mai 2004<br />

Altverleger Dr. Hans Rempel verstirbt im<br />

100. Lebensjahr<br />

2005<br />

Ergänzung des Anzeigensystems alfa MediaStore<br />

Content Management System.<br />

Austausch der CtP-Anlage durch Agfa<br />

2006<br />

Online-Anzeigenerfassung alfa AdCounter<br />

1. April 2007<br />

Eintritt von Dr. Jan Eric Rempel als alleinvertretungsberechtigter<br />

Geschäftsführer<br />

Juli 2007<br />

Redaktionssystem QPS wird eingeführt<br />

Oktober 2008<br />

Neu gestalteter Online-Auftritt für alle<br />

Zeitungsausgaben wird freigeschaltet<br />

2009<br />

175Jahre »Wetterauer Zeitung«. Beteiligung<br />

an MittelhessenTV. Schließung »Gießen<br />

Druck« zum 31. Juli<br />

Januar 2011<br />

Einführung eines neuen Redaktionssystems<br />

von Henke und Partner<br />

1. April 2011<br />

Eintritt von Dr. Max Rempel als alleinvertretungsberechtigter<br />

Geschäftsführer<br />

2011<br />

Bau einer neuen Druck- und Versandhalle in<br />

Gießen<br />

April 2012<br />

Inbetriebnahme der neuen Druckmaschine<br />

Commander Compact von König &Bauer und<br />

der neuen Ferag-Versandanlage<br />

August 2012<br />

Einführung eines neuen Anzeigensystems<br />

von Henke und Partner<br />

Menschen in der<br />

Region stellen sich<br />

den Problemen<br />

Derländliche Raum –das istein fester<br />

Begriff, der jedoch einem inhaltlichen<br />

Wandel unterliegt. Natürlich wird der<br />

Vogelsbergkreis gerne von außen als<br />

ländlicher Raum gesehen –viel Raum<br />

unddazwischenvielLand(wirtschaft).<br />

Dazu hat esinden vergangenen Jahren<br />

starke Veränderungen gegeben,<br />

beispielsweise was den Kreis der in<br />

der Landwirtschaft tätigen Personen<br />

anlangt. Sprach maninden 1980er Jahren<br />

noch davon, dass rund ein Fünftel<br />

der Bevölkerung in der Landwirtschaft<br />

oder in ihrem Umfeld beschäftigt<br />

seien, so ist der Prozentsatz mittlerweile<br />

einstellig geworden. Viele<br />

Flächen wurden zusammengelegt, die<br />

Bewirtschaftung wird von immer weniger<br />

Vollerwerbslandwirten auf immer<br />

größeren Flächen mit immer stärkeren<br />

Maschinen geleistet, teilweise<br />

auch über Gemeindegrenzen hinweg.<br />

Dieser Wandel hat sich natürlich auch<br />

in der Berichterstattung bei der »Alsfelder<br />

<strong>Allgemeine</strong>n Zeitung« niedergeschlagen.GingesinGesprächenmit<br />

Landwirten früher im Wesentlichen<br />

um Großvieheinheiten und Dezitonnen,<br />

so müssen die Bauern heute<br />

immer breiter aufgestellt sein, um<br />

am Markt bestehen zu können. So<br />

haben sich Ökoprodukte (Milch, Joghurt,<br />

Brot) von einer Nischenware<br />

hin zumwesentlichen Standbeinmancher<br />

Landwirte entwickelt. Die größte<br />

Molkerei im Vogelsberg gehört mittlerweile<br />

zu einem Betrieb, der seine<br />

Produkte bis in das Rhein-Main-Gebiet<br />

vermarktet. Dass diese Molkerei<br />

auf einem Bauernhof angesiedelt ist,<br />

kennzeichnet den Wandel der Landwirtschaft<br />

voneiner anderenSeite her:<br />

Eine Molkerei nach der anderen hat in<br />

den Dörfern geschlossen, in Alsfeld<br />

machte der Schlachthof schon vor<br />

Jahrzehnten als »normale Einrichtung«<br />

zu, jetzt wird dort »Biofleisch«<br />

produziert.<br />

Der Strukturwandel ist heute infast<br />

jedem Dorf augenfällig: Die ehedem<br />

landwirtschaftlich genutztenGebäude<br />

wie Scheunen stehen leer. Wenn die<br />

Besitzer Geld haben, werden Gebäude<br />

und Hof herausgeputzt, wenn nicht<br />

oder wenn der Wille zur Sanierung<br />

nicht daist, reicht die Palette bis hin<br />

zum Zerfall. Kommunen sind, wenn<br />

nicht mal das Geld für den Abriss da<br />

war, bei Gefährdung der Öffentlichkeit<br />

eingesprungen.<br />

Weil die Bevökerungszahlen in den<br />

Dörfern durch den Geburtenrückgang<br />

immer kleiner werden, Berufsanfänger<br />

oftmals in die Ballungsräume abwandern,<br />

bleiben dieSeniorenzurück,<br />

Leerstand auch beim Wohnraum ist<br />

programmiert. Sofinden in den lokalen<br />

Nachrichten mehr und mehr die<br />

Bemühungen Niederschlag, wie man<br />

die Infrastruktur für immer weniger<br />

Menschen aufrechterhalten oder anpassen<br />

kann. Dazu gehört auch der<br />

Ausbau desInternets (Stichwort Heimarbeit)<br />

und die oftmals sehr kontrovers<br />

geführte Diskussion, ob man<br />

Windkraftanlagen nur als Verschandeln<br />

der Landschaft oder auch als Beitrag<br />

zur Wertschöpfung in der Region<br />

verstehen kann.<br />

Diesen und anderen Schwierigkeiten<br />

auch durch die mangelnde finanzielle<br />

Ausstattung der kleinen Kommunen<br />

stemmen sich auf den Dörfern mehr<br />

und mehr Menschen durch Eigenleistung<br />

entgegen. Entweder wird der<br />

Ortsbeirat aktiv, oder es finden sich<br />

Vereine und Seniorenkreise mit rüstigen<br />

Handwerkern: Es werden Grünanlagen<br />

und Friedhöfe gestaltet, Freizeiteinrichtungen<br />

betrieben und Feste<br />

organisiert. Vor diesem Hintergrund<br />

sollte es einem um den Vogelsberg<br />

nicht bange sein.<br />

Die AAZ-Redaktion<br />

und der investigative<br />

Journalismus<br />

DerVogelsbergkreisist einerder wenigen<br />

Landkreise in Deutschland, in<br />

denen sich gleich mehrere Zeitungen<br />

im Wettbewerb finden. Deshalb war<br />

es für die AAZ-Redaktion immer<br />

schon wichtig, eine Neuigkeit als<br />

Erster zu haben. Dies versuchte die<br />

»Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung« auch<br />

in den 1980er Jahren, als in einer bedeutendenlokalen<br />

Genossenschaft darüber<br />

gestritten wurde, sich einem<br />

Großen der Branche anzuschließen<br />

oder nicht. Die Schlussdebatte fand in<br />

der einen Hälfte der Alsfelder Stadthalle<br />

statt. Weil die Presse vor die Tür<br />

komplimentiertwurde,blieb derAAZ-<br />

Vertreter zunächst zum Lauschen im<br />

Foyer, aber da warkaumetwas zu verstehen.<br />

War vielleicht die leere Hälfte<br />

der Halle zugänglich? Ein Griff zur<br />

Klinke –die Tür öffnete sich. Weil die<br />

Trennwand nicht ganz geschlossen<br />

war, konnte der Journalist jedes Wort<br />

verstehen. Beim Mitschreiben im<br />

Stuhllager hörte er ein Geräusch: Der<br />

Hausmeister schaute kurz in den<br />

leeren Hallenteil, schloss wieder die<br />

Tür und drehte den Schlüssel um.<br />

Abgeschlossen! So musste der Reporter<br />

das Ende der Debatte abwarten. Er<br />

schlich leise durch den Spalt der<br />

Trennwand, mischte sich mutig unter<br />

die Gehenden und hatte –wenn auch<br />

später als gehofft –die Geschichte im<br />

Block.<br />

Dagobert<br />

gibt eine<br />

Pressekonferenz<br />

Namen werden gerne mal abgewandelt,<br />

sei esliebevoll als Koseform oder<br />

im Hinblick auf eine besondere Eigenschaft<br />

derPerson. Daspassiertauchin<br />

einerRedaktion.Das AAZ-Teamerhält<br />

oft Anfragen wegen Praktikantenstellen.<br />

Wenn die jungen Leute sich<br />

gut machen, können sie sich, wenn sie<br />

einen Redakteur zu einer Pressekonferenz<br />

begleitet haben, auch mal an<br />

dem Thema versuchen. Die Guten<br />

schaffen es mit ihrem Text, ein wenig<br />

von der Redaktion geglättet, ins Blatt.<br />

Wie gut, dass das in einem Fall sehr<br />

gründlich geglättet wurde, denn der<br />

aufmerksame Praktikant hatte beim<br />

Gespräch der Redakteure untereinander<br />

mitbekommen, wie der Bürgermeister<br />

von der Pressekonferenz zuvormit<br />

ganzem Namenhieß. Dashatte<br />

er dann auch flugs in seinen Artikel<br />

eingebaut. Allerdings wurde diese<br />

Praktikanten-Version mit Rathauschef<br />

»Dagobert X«nicht gedruckt. Glücklicherweise!<br />

Rolf Schwickert

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