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Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

Medien<br />

(er)leben<br />

Unser Verlagshaus stellt sich vor


2 Der Verlag<br />

Leitwort der Verlegerfamilie, Editorial und Grußwort des Ministerpräsidenten<br />

Inhalt:<br />

Der Verlag<br />

Die Anfänge waren klein<br />

Das Verlagshaus in Gießen<br />

Unser Verbreitungsgebiet<br />

Zu Hause und in der Welt<br />

2–12<br />

Grußworte<br />

Firmenchronik<br />

Druck und Versand<br />

Der Bau<br />

Die neuen Anlage<br />

Die Drucker<br />

Die Versandmitarbeiter<br />

Die Kommunikationsräume13–24<br />

Die Redaktion<br />

Interview mit Dr. C.Rempel<br />

Chefredaktion<br />

Mantel und Sport<br />

Redaktion Stadt Gießen<br />

Redaktion Kreis Gießen<br />

WZ-Redaktion Bad Nauheim<br />

WZ-Redaktion Bad Vilbel<br />

Redaktion Alsfeld<br />

25–36<br />

Korrektorat<br />

Sekretariate<br />

Neue Medien<br />

Satz/Grafik<br />

Internet/E-Paper/Archiv<br />

Ein Tag mit Racker<br />

Die Gestalter<br />

Leitstand und Setzer<br />

37–48<br />

Anwenderunterstützung<br />

Technische EDV<br />

Chefetage, Anzeigen,<br />

Vertrieb, Verwaltung<br />

Geschäftsführer<br />

Abteilungsleiter<br />

Anzeigenaußendienst<br />

Chefsekretariate<br />

Anzeigeninnendienst<br />

Vertrieb<br />

Personalabteilung<br />

Buchhaltung<br />

Geschäftsstellen<br />

Auszubildende<br />

Betriebstechnik<br />

49–60<br />

Hausverwaltung<br />

Betriebsrat<br />

Rot, Schwarz und Weiß –das sind die Leitfarben unserer Zeitungen. Sozeigt sich bald auch die neue Fassade unserer<br />

Unabhängige Zeitungen waren<br />

In der Mittelhessischen Druck- und Verlagsgesellschaft mbH trägt die dritte Generation<br />

Die Bedeutung einer unabhängigen<br />

Presse offenbart sich vor allem dann,<br />

wenn siefehlt.Als mein Großvater vor<br />

etwas mehr als 64 Jahren die Leitung<br />

der Mittelhessischen Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

(damals noch »Verlag<br />

Auf einem Trümmergelände<br />

entstand ein<br />

kleiner Zeitungsverlag<br />

<strong>Gießener</strong> Freie Presse«) übernahm, lag<br />

DeutschlandinSchuttund Asche.Auf<br />

dem Trümmergelände der Marburger<br />

Straße 20 in Gießen entstand in harter<br />

Arbeit ein kleiner Zeitungsverlag. Papier<br />

war damals Mangelware –wie eigentlich<br />

alles injener Zeit. Alles außer<br />

der Begeisterung der Mitarbeiter,<br />

Deutschland wiederaufbauen zukönnen<br />

und die Chance zuerhalten, die<br />

junge Demokratie zu fördern und zu<br />

prägen.Nie wieder darf es in Deutschland<br />

möglich sein, die Bürger mittels<br />

einer gleichgeschalteten und als Propagandainstrument<br />

missbrauchten<br />

Presse so zu manipulieren, wie es<br />

während der Zeit des Nationalsozialismus<br />

und inder DDR geschehen ist.<br />

Dafür war und ist eine unabhängige<br />

Medienlandschaft unerlässlich.<br />

Der Kalte Krieg war in vollem Gange,<br />

als mein Vater vor mehr als 37 Jahren<br />

in dieses Unternehmen eintrat, dieGesellschaft<br />

hochpolitisiert. Seitdem hat<br />

sich viel verändert. Deutschland ist<br />

seit mittlerweile mehr als 20 Jahren geeint.Selbstden<br />

Euro gibt es schonüber<br />

zehnJahre.Aberdie Probleme in Griechenland<br />

und anderen Teilen Europas<br />

verdeutlichen, wie schnell sich die<br />

Lage ändern kann. Viele in unserem<br />

Land scheinen Demokratie, Frieden<br />

und Wohlstand für etwas Selbstverständliches<br />

zuhalten. Es ist von Poli-<br />

Wettbewerbssituation<br />

hat sich<br />

dramatisch verändert<br />

tikverdrossenheit die Rede, davon<br />

dass »die ja eh machen, was sie wollen«.<br />

Ich halte solche Aussagen für gefährlich.<br />

Für Menschen in Russland,<br />

Iran aber auch Griechenland müssen<br />

sie wie Spott klingen.<br />

Auch Medienverlage haben ihre Stellung<br />

in der Gesellschaft lange Zeit für<br />

selbstverständlich gehalten. Nun befindet<br />

sich die Branche ineinem großen<br />

Umbruch. Durch den technischen<br />

Fortschritt hat sich die Wettbewerbssituation<br />

innerhalb weniger Jahre dramatisch<br />

verändert. Plötzlich konkurriert<br />

man als regionales Unternehmen<br />

mit weltweit operierenden Konzernen<br />

wie Google, Facebook oder auch der<br />

Zeitung heute<br />

und morgen<br />

Alltag in der Redaktion<br />

Die freien Mitarbeiter<br />

Was Leser wünschen<br />

Auswertung Gewinnspiel<br />

Auslandskorrespondenten<br />

Unser Polizeireporter<br />

61–72<br />

Auf Tour mit Austrägern<br />

Wir laden Sie ein<br />

Dr. Max Rempel (l.) und sein Bruder Dr. Jan Eric Rempel haben im Verlag die Verantwortung übernommen.<br />

Beide glauben an die Zukunft der Zeitung und haben deshalb stark in eine neue Technik investiert.


Sonderveröffentlichung<br />

3<br />

3. November 2012<br />

Firmengebäude, wenn man vom Kennedyplatz kommend auf der Marburger Straße stadtauswärts unterwegs ist.<br />

und sind unerlässlich<br />

der Familie Rempel die Verantwortung –»Wir glauben an die Zukunft der Zeitung«<br />

Deutschen Telekom –sowohl umAnzeigenerlöse,<br />

aber auch umdie Aufmerksamkeit<br />

der Leser. Viele Menschen<br />

beschwören deshalb den<br />

Niedergang der Zeitung.<br />

Wir aber glauben an die Zukunft der<br />

Zeitung –sowohl ingedruckter als<br />

auch elektronischer Form. Unsere<br />

Grundaufgabe hat sich in all den Jahren<br />

nicht geändert. Noch immer gilt<br />

es, die Bürger mit unabhängigen Informationen<br />

zu versorgen, komplexe<br />

Themen zu erklären und einzuordnen<br />

sowie als kritischer Beobachter<br />

Wir sind stolz darauf,<br />

die Familientradition<br />

weiterführen zu dürfen<br />

Missständeinder Gesellschaft aufzudecken.<br />

Diesen Herausforderungen<br />

stellen sich seit geraumer Zeit mein<br />

Bruder und ich. Die dritte Generation<br />

Rempel.Esmacht unsstolz,die Familientradition<br />

weiterführen zu dürfen.<br />

Wir sind uns der Verantwortung gegenüber<br />

unseren Mitarbeitern und<br />

denMenscheninder Region bewusst.<br />

Deshalbhaben wirinden letztenJahren<br />

stark investiert und modernisiert<br />

–vor allemdurch denKaufder neuen<br />

Druckmaschine und der Versandanlage.<br />

Wir arbeiten hart und mit viel<br />

Freude daran, das Unternehmen für<br />

die Zukunft aufzustellen und Arbeitsplätze<br />

inder Region zu sichern.<br />

Vorallem aber: umIhnen, liebe Leserinnen<br />

und Leser, ein gutes Produkt<br />

zu liefern.<br />

Dr. Max Rempel<br />

Geschäftsführer<br />

Weg für Zukunft geebnet<br />

Mit ihren Investitionen indie Verfahren der<br />

Zeitungsherstellung zeigt die Mittelhessische<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft, dass sie der<br />

gedruckten Zeitung den Weg indie Zukunft<br />

ebnen will. Denn Zeitungen wie die »<strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong>« oder die zahlreichen weiteren<br />

Regionalzeitungen unseres Landes beschreiben<br />

das tägliche Geschehen umfassend, sie<br />

beleuchten die nationale und die internationale<br />

Ebene ebenso wie das lokale Geschehen.<br />

Gerade die lokale Berichterstattung über das<br />

unmittelbare Lebensumfeld der Menschen ist<br />

eine der Stärken dieser Zeitungen.<br />

Verlage müssen wie Unternehmen anderer<br />

Branchen auch auf neue Herausforderungen<br />

reagieren und den Fortschritt etwa im Bereich<br />

der Technik begleiten, wenn sie ihre Stellung im<br />

Markt bewahren oder ausbauen wollen. Doch<br />

Verlage sind nicht nur ein Teil des wirtschaftlichen<br />

Lebens, sie sind auch ein Teil des Fundaments<br />

unserer demokratischen Gesellschaft.<br />

Wer ein Zeitungshaus stärkt und für die Zukunft<br />

rüstet, stärkt damit auch die Demokratie.<br />

Ich danke allen, die für die Mittelhessische<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft tätig sind, für<br />

ihre Leistungen und wünsche Ihnen für die<br />

Zukunft alles Gute. Den Leserinnen und Lesern<br />

dieser Beilage gelten meine herzlichen Grüße.<br />

Volker Bouffier<br />

Hessischer Ministerpräsident<br />

Nah amZiel<br />

Die Baumaßnahmen sind weitgehend abgeschlossen –Der Verlag stellt sich vor<br />

Liebe Leserinnen und Leser, vor rund<br />

drei Monaten haben wir in einer<br />

Sonderveröffentlichung unsere neue<br />

Druck- und Versandhalle sowie die<br />

Erweiterung unseres Online-Angebotes<br />

vorgestellt. Die Neu- und Umbaumaßnahmenwaren<br />

damals noch nicht<br />

abgeschlossen. Nun aber sind wir<br />

ganz nah am Ziel. Druckmaschine<br />

und Versandanlage funktionieren so,<br />

wie wir es uns gewünscht haben. Unsere<br />

Zeitungist farbiger geworden,die<br />

Druckqualität deutlich besser als mit<br />

der alten Rotation.<br />

Genutzt werden können nun auch die<br />

Funktionsräume im neuen Betriebsteil:<br />

Der Besucher- und der Vorführraum<br />

sind möbliert, das Besprechungszimmer<br />

auch. Die ersten Gäste<br />

haben die funktionellen, optisch bewusst<br />

schlicht gehaltenen Räume<br />

schon gewürdigt.<br />

DiealteRotation–ein Koloss ausStahl<br />

–wurde mittlerweile abgebaut. Inder<br />

großen, noch leeren Halle werden wir<br />

bald unseren Papiervorrat für die<br />

Druckmaschine lagern können. Hier<br />

und damuss noch ein bisschen Farbe<br />

aufgebracht werden, aber der neue<br />

Bereich ist schön geworden. Im kommenden<br />

Jahr werden wir amSamstag,<br />

25. Mai, einen »Tag der offenen Tür«<br />

veranstalten, zudem wir schon jetzt<br />

einladen.<br />

Mit dieser zweiten Sonderausgabe<br />

wollen wir unser Haus vorstellen: Die<br />

Mitarbeiter, die technischen Anlagen,<br />

die Gebäude, die Räume und unser<br />

wichtigstes Produkt: die Zeitung. Prominente<br />

aus der Region sagen etwas<br />

über denWertder unabhängigen Presse,<br />

beschreiben, was sie am liebsten<br />

Große Resonanz<br />

auf die Verlagsbeilage<br />

im August<br />

lesen. Grußworte haben Ministerpräsident<br />

Bouffier, Regierungspräsident<br />

Witteck,die Landräte unseresVerbreitungsgebietes<br />

und die <strong>Gießener</strong> Oberbürgermeisterin<br />

geschrieben.<br />

Wirselbsterzählenaus demZeitungsalltag:<br />

Aus der Sicht der Angestellten,<br />

der freien Mitarbeiter, der Auslandskorrespondenten,<br />

unseres Polizeireporters.<br />

Chefreporter Racker von der<br />

Kinderseite führt uns durch einen<br />

ganz normalen Tag in einer Zeitungsredaktion.<br />

WirstellenalleAbteilungen<br />

in unserem Haus vor: VonAwie Akzidenzmitarbeiter<br />

bis Z wie Zeitungsausträger,<br />

wir denken anden Staplerfahrer,<br />

die Mitarbeiter im Bereich<br />

Betriebstechnik, schauen auf die Auszubildendenund<br />

dieFrauenund Männer,<br />

die in den verschiedenen kaufmännischen<br />

und technischen Berufen<br />

arbeiten. Wir haben aber auch unsere<br />

Leser nicht vergessen: Einige unserer<br />

langjährigen Abonnenten kommen zu<br />

Wort.<br />

Wir würden uns freuen, wenn auch<br />

diese zweite Beilage auf Ihr Interesse<br />

stoßen würde. Auf die Ausgabe im<br />

August haben wir viel positive Resonanz<br />

bekommen. Am Gewinnspielhaben<br />

übrigens fast 2000 Leser teilgenommen,<br />

und rund 500 Fragebögen<br />

zum Leseverhalten sind eingegangen.<br />

DiewichtigsteErkenntnisfür uns: Wir<br />

machen es nicht jedem Leser bis ins<br />

letzte Detail recht, aber dieganzgroße<br />

Mehrheit findet unsere Zeitungen –so<br />

wie sie sind –genau richtig.<br />

Auf diesem Lob, das versprechen wir<br />

Ihnen heute, werden wir uns aber<br />

nicht ausruhen.<br />

Und nun wünschen wir Ihnen viel<br />

Freude beim Lesen!<br />

Burkhard Bräuning<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

Impressum<br />

Sonderveröffentlichung der<br />

<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />

Wetterauer Zeitung<br />

Auflage:<br />

60000 Exemplare<br />

Verlag, Druck und Herausgeber:<br />

Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft mbH<br />

Marburger Straße 20, 35390 Gießen<br />

E-Mail:<br />

redaktion@giessener-allgemeine.de<br />

redaktion@alsfelder-allgemeine.de<br />

redaktion@wetterauer-zeitung.de<br />

Redaktion:<br />

Burkhard Bräuning, Annette Spiller, Reinhard Südhoff,<br />

Florian Dörr<br />

Fotos:<br />

Oliver Schepp, Alexander Geck, Nici Merz, Archiv, fotolia<br />

Gestaltung:<br />

Nadine Becker, Julia Engel


4 Der Verlag<br />

Stammsitz der MDV inGießen /Grußworte<br />

4 Technik und Redaktion<br />

»<br />

Ein bedeutsamer Schritt<br />

Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich,<br />

dass wir absofort die Zeitungen »<strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong>«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>«, »Wetterauer<br />

Zeitung« sowie die zahlreichen Unterausgaben<br />

der Mittelhessischen Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH Gießen als E-Paper abonnieren<br />

können. Mit dieser Umstellung hat die Mittelhessische<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft mbH<br />

Gießen einen bedeutsamen Schritt gemacht,<br />

um sich nun als »Zeitung der Zukunft« auf ihrer<br />

Internet-Seite behaupten zukönnen.<br />

Besonders freue ich mich, dass große Investitionen<br />

imBereich des Archivs, bei der Software<br />

und für eine neue Druckmaschine getätigt<br />

werden konnten. Dies zeigt, dass die gedruckten<br />

Zeitungen auch in Zukunft nicht vom Markt<br />

verschwinden werden und nun für die Leser eine<br />

sichtbare optische Qualitätssteigerung eintritt.<br />

Zeitungen haben in Mittelhessen einen sehr<br />

hohen Stellenwert. Mit einem Druck von knapp<br />

31 000 Exemplaren täglich ist die »<strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong> Zeitung« mit ihrer Unterausgabe<br />

»Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>«, die rund 3500 Abonnenten<br />

imVogelsberg zählt, das führende lokale<br />

Printmedium inder Universitätsstadt und im<br />

Landkreis Gießen. Insbesondere der westliche<br />

Wetteraukreis wird mit rund 22500 Exemplaren<br />

der »Wetterauer Zeitung« immer mit den wichtigsten<br />

Nachrichten der Region versorgt.<br />

Durch die Umstellung auf das E-Paper wird die<br />

Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

mbH Gießen wahrscheinlich noch viel mehr<br />

Menschen erreichen können. So werden Sie,<br />

liebe Leserin, lieber Leser, auch unterwegs mit<br />

den elektronischen Zeitungen der Region immer<br />

auf dem neuesten Stand sein und erfahren,<br />

was inMittelhessen aktuell ist. Durch die<br />

großen Investitionen für farbig auf hohem<br />

Niveau gedruckte Zeitungen werden die wichtigsten<br />

Tagesinformationen noch ansprechender<br />

gestaltet werden.<br />

Durch Ihr Abonnement sichern Sie viele hochwertige<br />

Arbeitsplätze: Zudem helfen Sie der<br />

Mittelhessischen Druck- und Verlagsgesellschaft,<br />

weitere neue Investitionen zu tätigen,<br />

um nicht nur den Mitarbeitern exzellente<br />

Arbeitsbedingungen zu schaffen, sondern auch<br />

Ihnen inZukunft solch niveauvolle Lektüren<br />

anzubieten. Ob Sie sich für die klassische<br />

Papierzeitung oder für das E-Paper entscheiden<br />

–injedem Fall wünsche ich Ihnen viel Spaß und<br />

eine interessante Zeitung mit den wichtigsten<br />

Nachrichten aus unserer Region. Der Mittelhessischen<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft mbH<br />

Gießen wünsche ich weiterhin viele Leserinnen<br />

und Leser.<br />

Dr. Lars Witteck<br />

Regierungspräsident<br />

»<br />

3 Versand<br />

Vonkleinen Anfängen zu einem<br />

Das Betriebsgelände an der Marburger Straße und die Firmengebäude haben sich in<br />

Umzug von der<br />

Südanlage in<br />

die Marburger Straße<br />

Aus der Vogelperspektive kann man es<br />

ziemlich gut erkennen: Unsere Verlagsgebäude<br />

sind nicht aus einem Guss,<br />

wurden nach und nach erstellt, erweitert,<br />

um-und ausgebaut. Da istdas,nennen<br />

wir es einmal Hauptgebäude<br />

4 ,das 1951 bezogen wurde. Ein Zweckbau<br />

jener Zeit, in dem auch unsere Geschäftsstelle<br />

2 untergebracht ist. Vorher<br />

hatte die »Freie Presse«, wie die »<strong>Allgemeine</strong>«<br />

damals noch hieß,inder Südanlage<br />

residiert. Eine eigene Druckerei<br />

hatte der junge Verlag damals noch<br />

nicht, aber schon ein Jahr nach dem<br />

Umzug wurde mit dem Bau einer<br />

»<br />

2 Geschäftsstelle<br />

»<br />

»<br />

1 Verwaltung<br />

Druckhalle begonnen. Das war der ausgedient hat und abgebaut wurde.<br />

Start für eine rege Bautätigkeit. Der Das erwähnte Verwaltungsgebäude direkt<br />

Verlag entwickelte sich gut, es wurde<br />

an der Marburger Straße wurde<br />

expandiert, die Zahl der Mitarbeiter<br />

wuchs, die Auflage wurde größer, und<br />

Neue Büros für die<br />

dieUmfänge derZeitungennahmenzu.<br />

Verwaltung in der<br />

Und auch das Firmengelände bekam<br />

andere Dimensionen. Die Familie Rempel<br />

Marburger Straße 18<br />

bewies strategischen Weitblick,<br />

kaufte anliegende Grundstücke, erweiterte<br />

die Produktionsanlagen –und es<br />

wurde gebaut.Unter anderem dasWerk<br />

2ganz rechts imBild 6 ,indem lange<br />

Zeit eine Akzidenzdruckerei untergebracht<br />

war und heute noch unsere Vertriebsabteilung<br />

ihreBüros hat.<br />

lange Zeit als Mehrfamilienhaus genutzt.<br />

Als Bürofläche benötigt wurde,<br />

schuf die Firma ananderer Stelle in der<br />

Stadtneuen Wohnraum.Die frei gewordenen<br />

Räume in der Marburger Straße<br />

wurdenzuBüros umgebaut.<br />

Damitwaren dieNeu-und Umbaumaßnahmen<br />

Hinter dem Verwaltungsgebäude 1<br />

aber noch nicht beendet. Be-<br />

ist die alte Rotationshalle 7 zu sehen,<br />

die inden 1980er Jahren gebaut wurde.<br />

sonders innerhalb der bestehenden Gebäude<br />

wurden manche Räume einer<br />

Zweieinhalb Jahrzehnte hat sie die neuen Nutzung zugeführt. Mitarbeiter,<br />

Druckmaschine beherbergt, die nun die schon länger bei der MDV beschä-


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

5<br />

5 Neue Rotationshalle<br />

»<br />

Die Kraft der Zeitung<br />

»<br />

7 Alte Druckhalle,<br />

geplantes Papierlager<br />

großenVerlagshaus<br />

rund 60 Jahren deutlich verändert –Imposanter Neubau für die neue Druckmaschine<br />

figt sind, haben manchen Umbau und<br />

damit verbundene Umzüge ganzer Abteilungenmiterlebt.Die<br />

obere Etageder<br />

Marburger Straße 20teilten sich noch<br />

Mitte der 1980er Jahre die Redaktion<br />

mit der Verwaltung, unter anderem mit<br />

derPersonalabteilung.Heute nimmtdie<br />

Redaktion das gesamte Stockwerk ein.<br />

Räume, die noch in1990er Jahren wichtig<br />

waren, benötigt man heute nicht<br />

Der technische<br />

Fortschritt erfordert mehrere<br />

Umbaumaßnahmen<br />

mehr –die Dunkelkammerfür dieFotografen<br />

zum Beispiel, denn Filme werden<br />

schon lange nicht mehr entwickelt.<br />

Die digitale Fotografie hat die analoge<br />

Anfang des21. Jahrhunderts abgelöst.<br />

»<br />

6 Vertrieb und ehemalige<br />

Akzidenzdruckerei<br />

Dass vieleRäume einerneuen Nutzung<br />

zugeführt wurden, war keine Willkür,<br />

sondern jeweils ein Gebot der Zeit. Bis<br />

Anfang der 1990er Jahre wurden zum<br />

Beispiel große Bereiche für die Mettage<br />

benötigt. Dort wurden fertig gesetzte<br />

Artikel und Überschriften durch die<br />

Metteure in Absprache mit den Redakteuren<br />

zu einem Seitenlayout zusammengefügt.<br />

In den 1980er Jahren<br />

stellten wir–wie alle anderenTageszeitungen<br />

–unseren Produktionsprozess<br />

auf Computer mit Redaktionssystem-<br />

Software um –einekleineRevolutionin<br />

der Presselandschaft. Im Zuge dieser<br />

Neustrukturierung redaktioneller Abläufe<br />

verschwanden ganze Berufe (Setzer),und<br />

derTätigkeitsbereichder Journalisten<br />

veränderte sich. Die Arbeit am<br />

Bildschirm wurde immer wichtiger.<br />

Der Redakteur wurde sozusagen auch<br />

zum Metteur, war also für Aufbau und<br />

Gestaltung seiner Seiten selbst verantwortlich.<br />

Ganze Abteilungen<br />

ziehen innerhalb<br />

der Verlagsgebäude um<br />

Nun haben wir mit der neuen Druckhalle<br />

5 und der Erweiterung des Versands<br />

3 die vorerst letzte große Baumaßnahme<br />

fast abgeschlossen. Die<br />

Druckhalle istweithin sichtbar.Auchin<br />

den lange bestehenden Gebäuden ändert<br />

sich manche Nutzung. Die neue<br />

CTP-Anlage (Herstellung der Druckplatten)<br />

ist jetzt direkt an der Druckmaschine<br />

installiert. Ein Raum imHaus 20<br />

wurde frei.Die Brancheist im Wandel –<br />

wirpassen unsan. Burkhard Bräuning<br />

Liebe Leserinnen und Leser, die Mittelhessische<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft (MDV), das<br />

Elternhaus unserer geschätzten »<strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong>n Zeitung«, investiert in nie da<br />

gewesener Größenordnung anihrem Stammsitz<br />

hier in Gießen in die Zukunft der Zeitung. Das<br />

kann, das muss uns freuen und zuversichtlich<br />

stimmen. Diese Investition ist ein wichtiger<br />

Beitrag zur Sicherung vieler Arbeitsplätze in<br />

Gießen. Sie ist aber auch Vertrauensbeweis in<br />

die Wirtschaftskraft unserer Stadt, in die<br />

Zukunftsfähigkeit Gießens und damit eine<br />

Stärkung des ganzen Standortes. Denn Zeitung<br />

braucht Kunden: Leser/innen wie auch Inserenten.<br />

Menschen also, die den Wert der Zeitung<br />

schätzen und die genauso wie die Mannschaft<br />

des Verlagshauses von der Zukunft der Zeitung<br />

überzeugt sind. Dass die MDV diese Zuversicht<br />

mit dieser Investition ausdrückt, ist ein wichtiges<br />

Zeichen für die gesamte Wirtschaft Gießens<br />

und für die Bürgerinnen und Bürger.<br />

Diese Investition ist nämlich auch ein Bekenntnis<br />

zur Medienvielfalt Gießens. Wir sind im<br />

Gegensatz zuvielen anderen Städten hier in der<br />

glücklichen Situation, dass mehrere Tageszeitungen,<br />

Wochenblätter und Rundfunksender<br />

über das Leben in unserer Stadt berichten. Das<br />

ist –auch wenn esuns als jeweils Regierende<br />

mal ärgert –eine Stärkung unserer lokalen<br />

Demokratie. Denn durch die Medien, jene<br />

»vierte Gewalt«, die unabhängig und unparteiisch<br />

begleiten und kommentieren, ist eine<br />

Meinungsbildung durch Information und Vermittlung<br />

überhaupt erst möglich. Demokratie<br />

braucht aufgeklärte Menschen. Nur eine<br />

vielfältige Medienlandschaft hilft, Menschen für<br />

die Gestaltung ihres Umfeldes zu interessieren.<br />

Diese Investition ist aber auch ein Bekenntnis<br />

zur Kraft der Zeitung –jenem Produkt, das uns<br />

morgens schon den nötigen Adrenalinstoß gibt,<br />

um wach in den Tag zu starten. Dies in einer<br />

Zeit, daman meinen könnte, das Wissen der<br />

Welt lasse sich künftig ausschließlich in Form<br />

von Bytes und Kilobytes messen, speichern und<br />

verbreiten; ineiner Zeit, daman denken könnte,<br />

Gutenbergs geniale Erfindung des Drucks sei<br />

überlebt und Papier nur noch Ballast, der jeden<br />

Frühstückstisch und jedes Büro unnötig beschwere;<br />

ineiner Zeit, daman annehmen<br />

könnte, »soziale Netzwerke« ließen sich ausschließlich<br />

elektronisch knüpfen und ersetzten<br />

künftig Marktplätze und Stammtische.<br />

In dieser Zeit der vermeintlich somodernen<br />

Zukunftsvisionen setzt das Verlagshaus auch<br />

weiterhin auf Tradition, auf Papier als Informationsträger,<br />

auf das Medium Zeitung als »vierte<br />

Gewalt« imStaat und als Vermittler von Information<br />

und Aufklärung. Ich bin davon überzeugt,<br />

dass das Verlagshaus die richtige Entscheidung<br />

getroffen hat. Die reale Welt benötigt Zeitungen<br />

–auf Papier und als E-Paper –als Vermittler<br />

und als Dirigent in einem immer größer werdenden<br />

Chor der vielen Einzelstimmen. Wir brauchen<br />

Zeitungen –und danken dafür, dass das<br />

starke Team der MDV uns weiter mit diesem<br />

Angebot der Grundversorgung beliefern wird.<br />

Dietlind Grabe-Bolz<br />

Oberbürgermeisterin


6 Der Verlag<br />

Unser Verbreitungsgebiet /Grußworte<br />

Ein Zeichen gesetzt<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, mit der<br />

Investition inein neues Druckhaus macht sich<br />

die Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

Gießen fitfür die Zukunft. Damit setzt<br />

sie auch gleichzeitig ein Zeichen: Die gedruckte<br />

Tageszeitung für das <strong>Gießener</strong> Land wird es<br />

noch lange geben! Gleichzeitig bedient der<br />

Verlag neue Bedürfnisse. Denn mit einem<br />

breiteren Online-Angebot bleibt die Tageszeitung<br />

für all jene, die lieber imNetz unterwegs sind,<br />

attraktiv.<br />

Mit ihren Investitionen indie Zukunft sichert<br />

die Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

Gießen weiterhin den regionalen und<br />

lokalen Informationsfluss. Mit kritischen<br />

Beiträgen unterstützen die Journalisten die<br />

politische Meinungsbildung und sorgen gleichzeitig<br />

für eine Kontrolle der politischen Institutionen.<br />

Darüber bin ich sehr erfreut. Denn ein breites<br />

lokales Nachrichtenangebot ist für die Menschen<br />

im <strong>Gießener</strong> Land unerlässlich. Die<br />

Menschen wollen nicht nur wissen, was in<br />

der Welt, in Deutschland und im Land Hessen<br />

passiert. Sie wollen ebenfalls nah anden<br />

Entwicklungen im<strong>Gießener</strong> Land sein. Umfragen<br />

belegen: Die Leserinnen und Leser<br />

haben vor allen Dingen Interesse an lokalen<br />

Nachrichten.<br />

Landrätin Anita Schneider<br />

Biebertal<br />

Wetzlar<br />

Langgöns<br />

Gießen<br />

Allendorf/Lda.<br />

Pohlheim<br />

Grünberg<br />

Lich<br />

Butzbach<br />

Bad Nauheim<br />

Gute Zusammenarbeit<br />

Die Justus-Liebig-Universität Gießen ist in der<br />

Stadt und der Region fest verankert. Für die<br />

Universitätsangehörigen ist es deshalb wichtig,<br />

auch über das lokale Geschehen auf dem<br />

Laufenden zusein. Wie ginge das besser als<br />

mit einer regionalen Tageszeitung? Umgekehrt<br />

unterstützt die Zeitung die JLU bei der Erfüllung<br />

ihres Bildungsauftrags. Wir freuen uns, dass die<br />

regionale Presse die Forschungsergebnisse<br />

unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

allgemeinverständlich aufbereitet und<br />

über unsere zahlreichen Veranstaltungen<br />

berichtet. Sie ist ein wichtiger Akteur, wenn es<br />

darum geht, die Wissenschaft aus dem Elfenbeinturm<br />

herauszuholen.<br />

Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen<br />

Friedberg<br />

Florstadt<br />

Niddatal<br />

Bad<br />

Vilbel<br />

Büdingen


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

7<br />

Kirtorf<br />

Homberg<br />

Laubach<br />

Gemünden<br />

Mücke<br />

Alsfeld<br />

Ulrichstein<br />

Romrod<br />

Zeitungen für Hessens Mitte<br />

<strong>Gießener</strong> Land, Vogelsberg und Wetterau: Das Einzugsgebiet ist groß<br />

Die Interessenlage der Leser<br />

in einer großen Region<br />

unterscheidet sich stark<br />

Wenn es um unser Verbreitungsgebiet<br />

geht, reden wir meist nicht von Mittelhessen<br />

–das könnte nämlich zuMissverständnissen<br />

führen.Denndie Region<br />

Mittelhessen ist (neben Nord- und<br />

Südhessen) eine von drei Planungsregionen<br />

Hessens. Das Gebiet ist identisch<br />

mit dem Regierungsbezirk Gießen,und<br />

dazu gehörendie Landkreise<br />

Limburg-Weilburg,Lahn-Dill,Gießen,<br />

Marburg-Biedenkopf und der Vogelsbergkreis.<br />

Das entspricht aber nicht<br />

dem Raum, in dem unsere Abonnenten<br />

wohnen. Denn der gesamte Wetteraukreis<br />

fehlt in dieser Aufzählung.<br />

Die Wetterau aber ist auch unser Revier,<br />

der Lahn-Dill-Kreis und Marburg-Biedenkopf<br />

weniger, und im<br />

Kreis Limburg-Weilburg beziehen nur<br />

ganz wenige Menschen eine unserer<br />

Zeitungen. Dennoch: Unser Verbreitungsgebiet<br />

entspricht – geografisch<br />

gesehen – ziemlich genau der Mitte<br />

Hessens. Es mag also etwas Wortklauberei<br />

dabei sein, aber klarer ist diese<br />

Aussage schon: Wir machen Zeitungen<br />

für die Mitte Hessens.<br />

Die räumliche Größe des Gebiets<br />

bringt allerdings auch eine Reihe von<br />

Problemen mit sich, die wir aber gut<br />

im Griff haben. Soist es natürlich für<br />

die Zustellung der Zeitungen leichter,<br />

wenn sich das Verbreitungsgebiet im<br />

Wesentlichen auf ein Stadtgebiet beschränkt.<br />

Die Anfahrtswege sind<br />

dann kurz, was sich besonders bei Eis<br />

und Schnee auszahlt. Unsere Fahrer<br />

haben esimWinter nicht leicht, müssen<br />

siedochauchbis hinaufinden Vogelsberg<br />

–nach Ulrichstein zum Beispiel,<br />

und das ist immerhin die am<br />

höchsten gelegene StadtinHessen (der<br />

Schlossberg ist mit 614 Metern der<br />

höchste Punkt).<br />

Wir müssen aber auch den Blick auf<br />

lokale Besonderheiten richten, die<br />

Randgebiete der Nachbarkreise im<br />

Auge behalten, berücksichtigen, dass<br />

im Ostkreis Gießen die Abonnenten<br />

mehr nach Mücke imVogelsbergkreis<br />

schauen als in den eigenen Westkreis.<br />

Und dass die Leser der »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n«<br />

auch die wichtigsten Informationen<br />

aus Gießen haben möchten.<br />

Manche arbeiten oder studieren inder<br />

Kreisstadt, sie wollen also informiert<br />

sein über das, wasinder Lahnstadtgeschieht.<br />

Fürden WetteraukreisspieltFrankfurt<br />

als nahe Metropole eine größere Rolle<br />

Neue Chancen ausloten und<br />

Präsenz anden Rändern des<br />

Verbreitungsgebietes zeigen<br />

als für die Bürger im Kreis Gießen<br />

oder im Vogelsbergkreis. Deshalb haben<br />

wir in der »Wetterauer Zeitung«<br />

auch eine Frankfurt-Seite fest etabliert.<br />

Für die Leser westlich von Gießen, die<br />

in den Gemeinden Wettenberg, Heuchelheim<br />

und Biebertal wohnen, sind<br />

auch Neuigkeiten aus Wetzlar interessant.<br />

Und wir müssen andererseits<br />

auch die Lahn-Dill-Kreis-Randgemeinden<br />

Lahnau, Dutenhofen und<br />

Hüttenberg redaktionell mitbedienen,<br />

haben wir doch auch dort zahlreiche<br />

Abonnenten.<br />

Die Größe des Verbreitungsgebiets ist<br />

uns aber keine Last, imGegenteil. Wir<br />

stellen uns den Herausforderungen,<br />

loten auch die Chancen aus, die sich<br />

beim Werben neuer Leser ergeben,<br />

und schauen genau hin, damit wir gerade<br />

an den Rändern stark präsent<br />

sind. Denn klar ist auch: Inder Mitte<br />

Hessens gibt eseinen starken Wettbewerb<br />

unter deninder Region vertretenen<br />

Zeitungen. Auch dem stellen wir<br />

uns gerne, denn Konkurrenz belebt<br />

das Geschäft.<br />

(bb)<br />

Klassische Heimatzeitung<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, die »Alsfelder<br />

<strong>Allgemeine</strong>« und ihre Schwesterzeitungen haben<br />

sich vor Kurzem technisch »aufgerüstet«, sowohl<br />

im Print- als auch im digitalen Bereich, um im<br />

hart umkämpften Medienmarkt die Zukunft<br />

meistern zu können. Ich freue mich über die<br />

weitreichenden und mutigen Unternehmensentscheidungen<br />

der MDV, die die Kundenbindungen<br />

sowohl ingedruckten als auch in digital verfügbaren<br />

Versionen sicher verstärken wird.<br />

Die »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>« ist ein verlässliches,<br />

jeden Werktag neu erscheinendes Medium, das<br />

sowohl im Anzeigenteil als auch in Text und Bild<br />

von hoher Attraktivität für die Leserschaft<br />

unseres Vogelsbergkreises ist. Dabei ist die<br />

AAZ sowohl für große Unternehmen als auch für<br />

die vielen Kleinanzeigen immer wieder ein<br />

interessanter »Marktplatz«. Die Verlagsgesellschaft<br />

MDV hat einen »guten Draht« zuihren<br />

Kunden und zuihren Lesern. Dabei ist die<br />

Heimatzeitung immer auch ein Stück Identitätsstiftung,<br />

sie zeigt das Gesicht der Region, ihre<br />

Traditionen, aber auch ihre Innovationskraft –<br />

und das ist sehr wertvoll.<br />

Die »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>« ist fest verankert in<br />

unserer Heimat –sie ist eine klassische<br />

Heimatzeitung imallerbesten Sinne. Die AAZ<br />

versteht sich als Interessenvertreter der Bürgerschaft<br />

und der heimischen Wirtschaft, informiert<br />

umfassend, fundiert, detailliert und<br />

überparteilich, sodass sie im demokratischen<br />

Diskurs unserer Region nicht wegzudenken ist.<br />

Darüber hinaus fühlt sich die AAZ dem regen<br />

Vereinsleben in unserer Region sehr eng verbunden,<br />

wofür ich an dieser Stelle herzlich Dank<br />

sagen möchte. Mein Dank gilt auch den stets<br />

fairen und tief recherchierten Berichten und<br />

Kommentaren zum Geschehen in der Kreis- und<br />

Kommunalpolitik.<br />

Dank sage ich an dieser Stelle dem Redaktionsteam,<br />

den vielen freien journalistischen<br />

Mitarbeitern, den Beschäftigten inder Anzeigenverwaltung<br />

sowie den Technikern in der Produktion,<br />

der Chefredaktion inGießen sowie dem<br />

großen Team der Zeitungsausträger, die Tag für<br />

Tag mit hohem persönlichen Einsatz dafür<br />

sorgen, dass die Zeitung auch wirklich jeden<br />

Tag erscheint –und im Briefkasten landet.<br />

Ich freue mich, dass die »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>«<br />

schon seit längerer Zeit den Fokus auch aufs<br />

Regionale, auf den Landkreis richtet, mit einer<br />

Seite, die auch »Vogelsbergkreis« heißt. Das<br />

lokale, rein örtlich Bezogene hat seinen Stellenwert<br />

und seine klare Berechtigung. Aber esist<br />

gut, den Blick zu weiten. Die Themen, die die<br />

Menschen bewegen, reichen heute in der Regel<br />

über den »Tellerrand« der eigenen Stadt und des<br />

eigenen Dorfes hinaus. Sie orientieren sich<br />

vielmehr regional und auch nicht mehr an den<br />

alten Landkreisgrenzen. Ich wünsche mir, dass<br />

es noch mehr »Vogelsberger Seiten« gibt.<br />

Manfred Görig<br />

Landrat des Vogelsbergkreises


8 Der Verlag<br />

Firmengeschichte /Was die Welt bewegte<br />

1946 –1952<br />

2. Januar 1946<br />

Lizenzerteilung Nr. 26 W. Herausgeber: Adolf<br />

Weller und Julius Hahn (Hahn ab16. 10.<br />

1946)<br />

8. Januar 1946<br />

Es erscheint die erste Ausgabe der »Giessener<br />

Freien Presse«<br />

27. November 1946<br />

Herausgeber: Adolf Weller und Ludwig Levy<br />

3. Juni 1948<br />

Verantwortliche Herausgeber: Dr. Hans<br />

Rempel und Adolf Weller<br />

Mauer, Mond undMachtgefüge<br />

Die zweigeteilte Welt nach 1945 –Und außerdem: Kunst, Musik und Architektur<br />

Das Wunder einer Nacht: Die DDR öffnet 1989 ihre Grenzen, die Menschen feiern auf der Berliner Mauer.<br />

12. Juni 1948<br />

Offizielle Lizenzübergabe an Dr. Hans Rempel<br />

(l.), rechts Adolf Weller<br />

24. Juli 1948<br />

Der Leitartikel »Mitbestimmung« von Dr.<br />

Hans Rempel führt zueiner heftigen Kontroverse<br />

mit der Gewerkschaft, zur Entlassung<br />

eines Redaktionsmitgliedes und schließlich<br />

zum ersten Streik in der Bundesrepublik<br />

6. August 1948<br />

Es erscheint die erste Alsfelder Ausgabe der<br />

»Giessener Freien Presse«<br />

1. September 1948<br />

Die Alsfelder Ausgabe der »Giessener Freien<br />

Presse« erscheint unter dem Titel »Alsfelder<br />

Freie Presse«<br />

24. Dezember 1948<br />

Im Verlag der »<strong>Gießener</strong> Freien Presse«<br />

erscheint für Stadt und Kreis Friedberg, Bad<br />

Nauheim und Butzbach eine unabhängige<br />

Tageszeitung mit dem Titel »Wetterauer<br />

Nachrichten«<br />

1. Mai 1950<br />

Kauf des »Oberhessischen Anzeigers«. Die<br />

Zeitungen »Oberhessischer Anzeiger« und<br />

»Wetterauer Nachrichten« werden zusammengelegt<br />

und als eine Zeitung unter dem Titel<br />

»Wetterauer Zeitung« mit der Unterzeile<br />

»Oberhessicher Anzeiger« herausgebracht<br />

1951<br />

Im sechsten Jahr ihres Bestehens bezieht<br />

die »Giessener Freie Presse« mit dem<br />

größten Teil des technischen Betriebs und<br />

der Redaktion inder Marburger Straße 20 in<br />

Gießen ein eigenes Domizil<br />

September 1952<br />

Beginn des Hallenbaus für die Rotationsmaschine<br />

mit Packraum und Anzeigenannahme<br />

in der Marburger Straße. Eserfolgt der erste<br />

Druck auf einer eigenen Zeitungsrotationsmaschine<br />

Seit der Gründung unseres Zeitungsverlags<br />

imJahr 1946 hat sich unsere<br />

Erde genauso schnell gedreht wie in<br />

den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg.<br />

Jeder Tag hatte 24Stunden, das<br />

Jahr 365 Tage, die Schaltjahre einen<br />

Tag mehr. Und dennoch: Die Welt hat<br />

sich in denletzten66Jahrensoschnell<br />

und so tief greifend verändert wie<br />

wohl nie zuvor in der Menschheitsgeschichte.<br />

In den ersten Jahren nach<br />

1945 wurden zwei beinahe gleich starke<br />

politische Blöcke sofest zementiert,<br />

dass sie für die Ewigkeit geschaffen<br />

schienen. Wie alle Medien berichteten<br />

auch wirfastvierJahrzehntelangüber<br />

das(atomare) Wettrüsten, über Mauerbau<br />

und Stellvertreterkriege. Dann<br />

zerfiel der Ostblock Ende der 1980er<br />

Jahre innerhalb von wenigen Monaten,<br />

die Fundamente zerbröselten, die<br />

Statuen der kommunistischen Herrscher<br />

wurden abgebaut, die roten Fahnen<br />

eingeholt. Die Sowjetunion brach<br />

auseinander. Einige Ostblockländer<br />

Die Natur hat<br />

uns Grenzen<br />

aufgezeigt<br />

und ehemalige Sowjetstaaten sind<br />

heute Mitglieder der EU. Ach ja, die<br />

gab es 1946 noch gar nicht. Adenauer<br />

und deGaulle schufen die Grundlagen,<br />

aus der Montanunion wurde die<br />

EWG, daraus die EG, und die ging<br />

schließlich inder EU auf. VomKalten<br />

Krieg redet heute niemand mehr, die<br />

Mauer ist Geschichte. Aus der bipolaren<br />

wurde eine multipolare Welt –mit<br />

einer Fülle von Problemen. Es brennt<br />

an vielen Ecken, und der islamische<br />

Fundamentalismus sorgtnicht erst seit<br />

dem 11. September 2001 für Konflikte.<br />

Mancheshat dieMenschenbewegt, ihnen<br />

sogar Angst gemacht. Nach dem<br />

Attentat auf John F.Kennedy hielt die<br />

Welt den Atem an, nach dem Tod von<br />

Lady Di trauerten Menschen auf allen<br />

Kontinenten. Zwei verheerende Tsunami,<br />

dazu Erdbeben, Stürme, Sintfluten,<br />

Hungersnöte –viel Leid war zu<br />

beklagen. Die Natur hat uns Grenzen<br />

aufgezeigt. Zahllose Gewalttaten wie<br />

Amokläufe, auch an deutschen Schulen,<br />

und Morde an Kindern sind uns<br />

in Erinnerung geblieben. Es gab viele<br />

Flugzeugabstürze, wir berichteten<br />

über dasInferno vonKaprun, dasICE-<br />

Unglückvon Eschede, aber es gab auch<br />

diewundersame Rettungvon Bergleuten<br />

inLengede.<br />

Dass 1969 der erste Mensch den Mond<br />

betreten würde, hätte man 1946 nicht<br />

für möglich gehalten. Überhaupt: Der<br />

technische Fortschritt ist rasant, inallen<br />

Bereichen. Krankheiten können<br />

besserbehandelt werden,die Informationstechnik<br />

bringt uns zum Staunen,<br />

Autos können alleine einparken, wir<br />

schauen tief ins Weltall, haben aber<br />

noch nichtalleRätselder Erdeund des<br />

Universums ergründet. Aber wirMenschenarbeitendaran.Weilwir<br />

neugierig<br />

sind, weil der Blick in den Sternenhimmel<br />

Sehnsüchte in unsweckt, weil<br />

wirEroberer undEntdecker sind.Man<br />

darf gespannt sein darauf,was kommt.<br />

Wenn es so weit ist, werden wir darüber<br />

berichten. Und wo bleibt das Gute,<br />

Wahre und Schöne? Vielleicht hat die<br />

Kultur da mehr zu bieten…<br />

Auch in puncto Kultur fahren die vergangenen<br />

sechs Dezennien munter<br />

Achterbahn. Tiefschürfendes wechselt<br />

mitFederleichtem.Großformatigesmit<br />

Filigranem, Kurioses mit Klugem.<br />

In der Kunst hielt die Postmoderne<br />

Einzug. Der Minimalismus begab sich<br />

aufdie SuchenachLogik undKlarheit.<br />

DiePop-Art als Kontrapunktzur intellektuellen<br />

abstrakten Kunst schlug<br />

weltweite Wellen. Videokreationen erschlossenneueMedienebensowie<br />

der<br />

Fotorealismus.Und dieKonzeptkunst,<br />

mit deren Hilfe etwa der Chinese Ai<br />

Weiwei für Aufsehen sorgt, bahnte<br />

sich ihren Weg.<br />

Musikalisch taten sich die Komponisten<br />

schwer, nach Romantik, Imund<br />

Expressionismus, nach Zwölfton-<br />

Die Kultur reicht<br />

von minimal<br />

bis kolossal<br />

Sound und seriellen Techniken Neues<br />

zu erschließen. Dennoch gab es auch<br />

hier Unerhörtes. John Cage ist ein Beispiel.<br />

Die einen lieben ihn, die andern<br />

hassen ihn, wenn er ein Orchesterstück»4.33«betiteltund<br />

dann vier Minuten<br />

und dreiunddreißig Sekunden<br />

lang nicht ein Tonerklingt.<br />

Das Musical löste endgültig die Operette<br />

ab. Und die Oper? Sie ist heute so<br />

jung wieehund je,auchwennauf den<br />

Bühnen immer wieder dieselben drei<br />

Dutzend Standardstücke gespielt werden.<br />

Dabei gibt es noch viel zu entdecken,<br />

wie nicht nur alljährlich das<br />

Stadttheater Gießen mit einer musikalischen<br />

Ausgrabung zeigt.<br />

Leichter hatte es die Unterhaltungsmusik.<br />

IhrgelangFaszinierendes. Pop,<br />

Rock, Jazz inallen Facetten, von Elvis<br />

bis Michael Jackson, von den Beatles<br />

bis Boyzone, von Abba bis Zappa, von<br />

Fusion bis zum Jazz-Rap. Die Populärmusik<br />

erfindet sich jenseits von Hansi<br />

Hinterseer immer wieder neu. Das ist<br />

spannend. Ein Ende nicht absehbar.<br />

Die Literatur bescherte uns die Nobelpreisträger<br />

Hermann Hesse (auch<br />

wenn er Schweizerwar), HeinrichBöll,<br />

Günter Grassund HertaMüller.Politisches<br />

spielte eine Rolle. Zeitgeschichtliches<br />

und der Drang zur individuellen<br />

Freiheit wurden thematisiert. Der<br />

Bildungsroman kehrte zurück. Und<br />

Krimis erlebenseiteinigenJahreneine<br />

nicht gekannte Renaissance.<br />

Die Architektur kam erst spät in<br />

Schwung. Auf der einen Seite standen<br />

dieFunktionsbautender 50er und60er<br />

Jahre, aufder anderendie Formensprache<br />

neuer Kreativität.<br />

Das Kino revolutionierte das Fernsehen<br />

– oder war’s umgekehrt? Blockbuster<br />

in 3-D konkurrieren mit dem<br />

»Tatort«. Dennoch gehen heute die<br />

Menschen wieder zuhauf ins Theater.<br />

Warum? Weil dort Menschen live für<br />

Menschen spielen. Weil dort junge<br />

TheaterautorenaktuelleStoffeaufgreifen.<br />

Weil dort dasgesellschaftlicheLeben<br />

pulsiert. Auch deshalb boomt die<br />

Oper. Boomen Sie mit!<br />

Burkhard Bräuning/Manfred Merz


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

9<br />

1954 –1977<br />

Handballer gegenFußballer<br />

Als die Sportberichterstattung laufen lernte –Goldene Zeiten und Tragödien<br />

Dezember 1954<br />

Die Firma wird in »Mittelhessische Druckund<br />

Verlagsgesellschaft« umbenannt<br />

1960<br />

Ein Erweiterungsbau in der Marburger Straße<br />

20 wird bezogen. Verleihung des Bundesverdienstkreuzes<br />

I.Klasse anMitherausgeber<br />

Adolf Weller<br />

22. November 1960<br />

Adolf Weller verstirbt<br />

1965<br />

Ein dritter Erweiterungsbau kann im August<br />

1965 bezogen werden. Nun sind sämtliche<br />

Abteilungen inder Marburger Straße 20<br />

vereint<br />

3. Januar 1966<br />

Die »<strong>Gießener</strong> Freie Presse« führt jetzt den<br />

Titel »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>« mit dem Untertitel<br />

»Zeitung für Mittelhessen«<br />

8. Juli 1966<br />

Attentat auf Verleger Dr. Hans Rempel. Er<br />

überlebt nur knapp einen Mordanschlag<br />

seines ehemaligen Hauptbuchhalters<br />

Aller Anfang ist schwer. Der Sportbetrieb<br />

inDeutschland und damit auch<br />

in Mittelhessen leidet kurz nach dem<br />

Krieg unter dem Mangel innahezu allen<br />

Bereichen des täglichen Lebens.<br />

Dennoch bietet der Sport eine willkommene<br />

Abwechslung im tristen<br />

Alltag der später 40er Jahre des vorigen<br />

Jahrhunderts. Die Begeisterung<br />

für den Sport inallen seinen Facetten<br />

ist da, denn gerade der Sport hilft, die<br />

Sorgen und Nöte vorübergehend zu<br />

vergessen.<br />

Entsprechend gestaltet sich auch die<br />

Berichterstattung inder »Freien Presse«,<br />

deren erste Berichte in der in<br />

dieser Zeit gebotenen Zurückhaltung<br />

verfasst werden. Zu einem Bezirksvergleich<br />

Gießen/Fulda treten Anfang<br />

Januar 1946 Handballer und Fußballer<br />

aus Mittel- und Osthessen gegeneinanderan.<br />

Gießen gewinntbei denFußballern<br />

(vor 1000 Zuschauern) mit 4:2,<br />

unddie heimischen Handballer setzen<br />

sich mit 14:1 durch. Mit Artikeln über<br />

diese beiden Ereignisse wird die<br />

Sportberichterstattung der »Freien<br />

Presse«(später »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>«<br />

und »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>«) eröffnet.<br />

Die Nummer 1der »FP« veröffentlichte<br />

auch folgende Meldung der DENA,<br />

einer der Vorgängeragenturen der<br />

dpa: »ZuBeginn des neuen Jahres fanden<br />

in der Sowjetunion zwei große<br />

Skirennen zwischen Vertretern der<br />

Gewerkschaften und der städtischen<br />

Jugend statt.«EineMeldung diesenInhalts<br />

ist heute undenkbar.<br />

Im Laufe der Jahre werden die Zeitungsartikel<br />

auch im Sport inhaltsschwerer,<br />

und das aus gutem Grund:<br />

Deutschland nimmt wieder am internationalen<br />

Sportbetrieb teil, und auch<br />

aufregionalerEbene wird wieder stärker<br />

Sport getrieben – und entsprechenddarüber<br />

berichtet. Dasbis dahin<br />

größte Ereignis ist sicherlich die Fußballweltmeisterschaft<br />

mit dem für uns<br />

Deutsche kaum erhofften glücklichen<br />

Ende: »Herbergers deutsches Wunderteam<br />

wurde Fußballweltmeister 1954«<br />

titelt die »Freie Presse« seinerzeit. Die<br />

Begeisterung über diesen Triumph<br />

kennt in ganz Deutschland keine<br />

Grenzen.<br />

Auch in Mittelhessen stellen sich für<br />

heimische Sportler Erfolge ein, aber<br />

zunächst nur auf nationaler Ebene. In<br />

Gießen steht Basketball seit jeher hoch<br />

im Kurs. So wird die Frauenmannschaft<br />

des MTV 1846 Gießen im Jahr<br />

1948 Dritte bei den deutschen Meisterschaften.<br />

Und im Jahr 1965 holen die<br />

Männer des MTV erstmals den nationalenTitel.»EinWunschtraum<br />

ging in<br />

Erfüllung«, schreibt die »Freie Presse«<br />

zum 69:68-Erfolg am23. Mai über den<br />

VfL Osnabrück. Auch inden Jahren<br />

1967 und1968gehtder deutscherMeistertitel<br />

nach Gießen. Die Erfolge der<br />

In den 60er und 70er Jahren<br />

war die Glanzzeit der<br />

Basketballer des MTV 1846<br />

heimischen Basketballer reißen auch<br />

in den 70er Jahren nicht ab. 1975 und<br />

1978 heißtder Deutsche Meister erneut<br />

MTV 1846 Gießen.<br />

Ebenfalls 1978 holen Ute und Ruth Jiskra<br />

vom RV Germania Hungen imdänischen<br />

Herning ihren ersten von drei<br />

EM-Titelnim2er-Kunstrad. Diebeiden<br />

Hungenerinnen sichern sich erneut<br />

denTitel 1980 in Rheinfelden(Schweiz)<br />

und 1981 inHeerlen (Niederlande). Im<br />

Jahr 1982 stirbt UteJiskraauf tragische<br />

Weise; sie wird posthum mit dem Silbernen<br />

Lorbeerblatt ausgezeichnet.<br />

Auch im Radball feiern Mittelhessen<br />

große Erfolge. Der Höhepunkt dürfte<br />

derGewinndes WM-Titelsdurch Werner<br />

Wenzel und Günter Bittendorf<br />

vom RV Teutonia Krofdorf-Gleiberg<br />

im Jahre 1967 sein. In den »goldenen«<br />

70er Jahren holt der RVTeutonia nicht<br />

weniger als fünf deutsche Meistertitel<br />

im 5er- bzw. 2er-Radball.<br />

Der <strong>Gießener</strong> Motorsportler Stefan Bellof<br />

wird imJahre 1984 als erster Deutscher<br />

Langstrecken-Weltmeister, verunglückt<br />

am 1. September 1985 beim<br />

1000-km-Rennen inSpa-Francorchamps<br />

(Belgien) tödlich. Sechs Jahre nach Bellofs<br />

Todbetritt mit dem Kerpener Michael<br />

Schumacher ein Rennfahrer die<br />

Formel-1-Bühne, der bis 2004 sieben<br />

WM-Titel holt unddamit bislangerfolgreichster<br />

Formel-1-Fahrer ist.<br />

GoldeneZeitenerleben auch dieHandballerinnen<br />

des TV Gießen-Lützellinden,<br />

die inden frühen 90er Jahren in<br />

Deutschland unerreicht sind und 1991<br />

sogar den europäischen Handball-<br />

Thron besteigen. Nicht vergessen werdendürfendie<br />

Triumphe desUSC Gießen,der<br />

diedeutscheVolleyball-Szene<br />

zeitweise klar beherrschte und 1982,<br />

1983 sowie 1984 den Gewinn der deutschen<br />

Meisterschaft feierte. Erfolge<br />

heimischer Fußballersinddagegen bescheiden.<br />

Immerhin holt der VfB 1900<br />

Gießen im Jahr 1963 denMeistertitel in<br />

der 1.Amateurliga Hessen, der wegen<br />

der mit der Einführung der Bundesliga<br />

verbundenen Umstrukturierung<br />

keinenAufstiegzur Folgehat.Auchin<br />

den Jahrzehnten danach war für heimische<br />

Mannschaften in der Oberbzw.<br />

Hessenliga Endstation.<br />

Auf internationaler Ebene stellen sich<br />

allerdings weitere Erfolge der Fußballer<br />

ein, die 1974 im eigenen Land und<br />

1990 in Italienden WM-Titel holen. Die<br />

DFB-Frauen werden 2003 Weltmeister;<br />

das »Golden Goal« zum 2:1 im Finale<br />

gegen Schweden erzielt mit der Garbenheimerin<br />

Nia Künzer eine Fußballerin,<br />

dieauchfür denVfB 1900 Gießen<br />

aktiv gewesen ist. Der Bogen vom lokalen<br />

zum »großen« Sport ist damit<br />

gespannt.<br />

Harold Sekatsch<br />

Stefan Bellof<br />

1969<br />

Eine neue 64-seitige Vierrollen-VOMAG-<br />

Rotationsmaschine für den vierfarbigen<br />

Druck wird inBetrieb genommen.<br />

Oktober 1969<br />

Gründung der populärwissenschaftlichen<br />

Geschichtszeitschrift »DAMALS«. Die Zeitschrift<br />

wird Ende 1992 an die Deutsche<br />

Verlags-Anstalt, Stuttgart, verkauft<br />

1971<br />

Die »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung« begeht ihr<br />

25-jähriges Bestehen.<br />

Das Foto oben zeigt eine Redaktionskonferenz<br />

mit Dr. Hans Rempel (2. v.r.)<br />

1972<br />

Kauf eines Gewerbegrundstückes in<br />

Steinbach<br />

1. Januar 1975<br />

Eintritt von Dr. Christian Rempel indie Firma.<br />

Er wird zum Geschäftsführer bestellt<br />

1975<br />

Erwerb des Hauses Marktplatz 7inGießen<br />

1. März 1976<br />

Dr. Christian Rempel wird stellvertretender<br />

Chefredakteur<br />

1977<br />

Kauf des Wohnhauses sowie der Villa Binzel<br />

in der Marburger Straße 16–18inGießen.<br />

Die Villa wird abgerissen. Auf diesem Grundstück<br />

entsteht eine neue Rotationshalle


10 Der Verlag<br />

Firmengeschichte /Was in der Region geschah<br />

1977 –1982<br />

1. Januar 1977<br />

Zusammenlegung der Städte Gießen und<br />

Wetzlar sowie von 15 Dorfgemeinden zur<br />

»Lahnstadt«. Nach nur 31Monaten wurde<br />

diese am31. Juli 1979 wieder aufgelöst<br />

2. Mai 1977<br />

Dr. Christian Rempel wird, gemeinsam mit<br />

Dr. Hans Rempel, Chefredakteur<br />

15. Dezember 1977<br />

Dr. Christian Rempel wird zum alleinvertretungsberechtigten<br />

Geschäftsführer bestellt<br />

1977<br />

Der Pachtvertrag für die Stadtgeschäftsstelle<br />

Südanlage läuft aus. Die MDV übernimmt 31<br />

Prozent der Anteile ander »Mittelhessischen<br />

Anzeigen-Zeitung« (MAZ). Es erfolgt die<br />

Anschaffung einer Kleinoffsetmaschine GTO,<br />

eines Fotosatzsystems Linotype System 5<br />

und einer gebrauchten Offset-Rotation<br />

Lithoman<br />

1978<br />

Auf dem Gelände Marburger Straße 10und<br />

12 in Gießen wird ein Neubau für den<br />

Akzidenzbereich, die Akzidenzverwaltung und<br />

den Vertrieb errichtet<br />

Juli 1978<br />

Einweihung der erweiterten und modernisierten<br />

Betriebsanlage »Gießen Druck«. Die<br />

Satztechnik der Zeitungsfertigung wird von<br />

Blei- auf Fotosatz umgestellt<br />

1978<br />

Einführung des Redaktionssystems Linotype<br />

System 4/6/8<br />

18. September 1979<br />

Dr. Hans Rempel erhält das Große Verdienstkreuz<br />

der Bundesrepublik Deutschland durch<br />

Ministerpräsident Holger Börner. Außerdem<br />

erfolgt die Verleihung der silbernen Ehrenmedaille<br />

der Stadt Gießen anihn durch Oberbürgermeister<br />

Hans Görnert<br />

November 1979<br />

Einweihung der neuen AZ-Geschäftsstelle am<br />

Marktplatz 7inGießen<br />

1. Januar 1980<br />

Dr. Christian Rempel wird zum alleinigen<br />

Chefredakteur bestellt<br />

1980<br />

Modernisierung von Rotation und Packraum<br />

1981<br />

Beteiligung an der »Mittelhessen Presse«<br />

(MHP). Wegfall von Telekopierer und Fernschreiber<br />

durch das neue Redaktionssystem.<br />

Der zweite Teil des Fotosatzsystems 4von<br />

Linotype wird installiert. Eine neue Lagerhalle<br />

wird errichtet<br />

Februar 1982<br />

Die erste Ferag-Einsteckanlage zum Bestücken<br />

der Zeitung mit Beilagen wird inBetrieb<br />

genommen<br />

»Lahn« und weitere Zäsuren<br />

Stadt und Kreis Gießen: Vom Wiederaufbau bis zu Problemen der Gegenwart<br />

<strong>Gießener</strong> Innenstadt<br />

etabliert sich als<br />

Einzelhandelszentrum<br />

Die Gründung der »<strong>Gießener</strong> Freien<br />

Presse« fällt zusammen mit der Wiederaufbauphase<br />

einer Stadt, die<br />

schwer vom Zweiten Weltkrieg getroffen<br />

worden war und ihren historischen<br />

Stadtkern weitgehend verloren<br />

hatte. Geprägt wardiese Zeit vorallem<br />

vom Bemühen, schnell viel Wohnraum<br />

als Ersatz für zerstörte Gebäude<br />

und für die rasch wachsende Bevölkerung<br />

zu schaffen. So konnte in den<br />

Fünfziger- und Sechzigerjahren regelmäßig<br />

berichtet werden über die Planung<br />

und die Errichtung von neuen<br />

Wohnvierteln, etwa Markwaldsiedlung,<br />

Evangelische Siedlung, AnneröderSiedlung,<br />

Eichgärtenviertel,Blumen-<br />

und Südviertel. Vorläufiger Abschluss<br />

war die »neue« Weststadt.<br />

Ab den Sechzigerjahren entstanden<br />

neue Gewerbe- und Industriestandorte,<br />

imSchiffenberger Tal, ander Rödgener<br />

Straße und am Nordrand Wiesecks<br />

undzuletzt in derWeststadt.Die<br />

Innenstadt etablierte sich als Einzelhandelszentrum,wobei<br />

manchmal die<br />

ordnende städtebauliche Hand fehlte.<br />

Parallel dazu dehnte sich die Justus-<br />

Liebig-Universität ins Schiffenberger<br />

Talund an denLeihgesternerWeg aus.<br />

Später brauchteauchdie einstige Ingenieurschule<br />

(später Fachhochschule<br />

Gießen-Friedberg, heute Technische<br />

Hochschule Mittelhessen) ständig<br />

neue Gebäude. Mit knapp 30000 Studierenden<br />

ist Gießen heute einer der<br />

wichtigsten Hochschulstandorte in<br />

Deutschland.<br />

Ein Einschnitt in der Entwicklung<br />

Gießens war Anfang 1977 die Gründung<br />

der Stadt Lahn. Dieser Zusammenschluss<br />

von Gießen, Wetzlar und<br />

den Gemeinden dazwischen war unter<br />

ökonomischen und ökologischen<br />

Aspekten gut gemeint, aber ein Großteil<br />

der Bevölkerung lehnte die künstliche<br />

Großstadt emotional ab. Aus der<br />

bis dahin stets SPD-regierten Stadt<br />

wurde so plötzlich eine CDU-Hochburg.<br />

Deshalb wurde Lahn nach nur<br />

zweieinhalb Jahren wieder aufgelöst.<br />

Allerdings wurde Gießen bei dieser<br />

Reform der Gebietsreform abgestraft:<br />

Anders als bei fast allen deutschen<br />

Städten wurden die Nachbarkommunen<br />

nicht arrondiert. So entstanden in<br />

der Peripherie des mittelhessischen<br />

Zentrums etliche prosperierene Gewerbestandorte,<br />

deren Steuerzahlungen<br />

heute im Stadtsäckel fehlen.<br />

Eine Herausforderung war der Abzug<br />

der Bundeswehr und dann der US-<br />

Army ab Anfang der Neunzigerjahre,<br />

die mit dem Verlust vieler Arbeitsplätze<br />

einherging. Aber der traditionsreiche<br />

Militärstandort bewältigte die<br />

Konversion relativ glatt: Bergkaserne<br />

und Rivers Barracks wurden Gewerbestandorte,<br />

das Bundeswehrlazarett<br />

istnun Verwaltungszentrum,die amerikanischen<br />

Wohnsiedlungen wurden<br />

und werden für die deutsche Bevölkerung<br />

erschlossen. Auch die ehemalige<br />

Bergkaserne stellt sich gerade auf die<br />

Zukunft um.<br />

Aber nicht nur über die generelle Entwicklung<br />

Gießens werden die GAZ-<br />

Leser permanent und kompetent informiert:<br />

Auch unzählige kleine<br />

Geschehnisse sorgen für Schlagzeilen.<br />

Undnatürlich auch diespektakulären,<br />

die zum Stadtgespräch wurden: etwa<br />

der Abriss des Behördenhochhauses,<br />

Todesstürze bei Zeppelin-Rundflug,<br />

Hessentag, Falschgeld-Einfuhr durch<br />

<strong>Gießener</strong> Geschäftsmann, Drogenrazzia<br />

der Polizei per Güterzug, Weimar-<br />

Prozess, Großfeuer in den Hessenhallen,<br />

Mord in der Corso-Bar...<br />

Die Dörfer und Kleinstädte sind Mittelpunkte<br />

des Lebens imLandkreis –<br />

und daran richtet sich die Berichterstattung<br />

aus. Damals, Ende der 40er<br />

Jahre ebenso wie heute. Zeitung machen<br />

für die Menschen, dicht dran am<br />

Geschehen, an den handelnden Akteuren.<br />

Wie klappt das inder Fläche?<br />

Neben den Redakteuren mit einem<br />

guten Netz anfreien Mitarbeitern, die<br />

ihrerseits verwurzelt sind in ihren Orten,<br />

in Vereinen, Verbänden, Kirchen.<br />

Und die Themen? Inden ersten Jahren<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg waren es<br />

Erschreckendes Ereignis: Absturz der Phantom bei Buseck.<br />

die Vertriebenen, die sich auf dem<br />

Land niederließen. Kräftigen Zuzug<br />

gibt es Ende der 80er und Anfang der<br />

90er Jahre nochmals dank der Aussiedler<br />

aus dem Osten, der Asylsuchenden<br />

und der Wiedervereinigung,<br />

die für Wanderungsbewegungen<br />

sorgt. Jetzt sind mit den Partnerschaften<br />

über Grenzen hinweg ganz neue<br />

Formen des Miteinanders entstanden.<br />

Europa istauf demDorfangekommen.<br />

In den60erund 70er Jahren wurde zugelegt;eswuchsen<br />

dieOrtschaftenum<br />

große Neubaugebiete. Heute sind es<br />

ganz andere Probleme, mit denen die<br />

Menschen zu tun haben: Viele ziehen<br />

wegaus denkleinen Orten–das bleibt<br />

Viele schöne, dramatische<br />

und tragische Ereignisse<br />

auch im Landkreis<br />

nicht folgenlos: Leere Häuser, keine<br />

Geschäfte mehr, Kindergärten schließen,<br />

Grundschulstandorte stehen womöglich<br />

zur Disposition. Was ist mit<br />

dem Vereinsleben? Was wird aus den<br />

Bürgerhäusern? Was aus der örtlichen<br />

Feuerwehr? Diese und weitere Fragen<br />

sind Themen für die Zeitung heute<br />

und morgen. Nie verwirklichte Pläne<br />

für eine Deponie bei Holzheim haben<br />

Anfang 1989/90 Wunden geschlagen<br />

und Narben hinterlassen.<br />

Beim Blick zurück sei hier angroße –<br />

schöne, aber auch tragische und gelegentlich<br />

traurig oder betroffen machende<br />

– Ereignisse im Landkreis<br />

Gießen erinnert. Nicht abschließend,<br />

dafür wären es zu viele. Sondern mit<br />

dem Mut zur Lücke bei der Auswahl –<br />

ganz so, wie es auch das tägliche Zeitungsmachen<br />

erfordert. Hochwasser<br />

suchen die Ortschaften heim; etwa<br />

Heuchelheim amunteren Bieberbach<br />

oder die Dörfer imLumdatal; Unwetter<br />

wie der Tornado über Lumda 2010<br />

sorgen für Aufregung. Zu den Katastrophen<br />

zählen auch Ereignisse wie<br />

der ins alte Wißmarer Forsthaus krachende<br />

Jet 1979 und der Phantom-Absturz<br />

inBuseck 1983 oder der Brand<br />

des Sommerlad-Möbellagers 2009. Auf<br />

der anderen Seite stehen da schöne<br />

Festewie die»Golden Oldies«oderder<br />

traditionsreiche Grünberger Gallusmarkt,<br />

aufsehenerregende Forschungen<br />

und Funde auf den Spuren von<br />

Römern und Kelten bei Waldgirmes<br />

und amDünsberg. All dies und noch<br />

viel mehr gehört in eine Zeitung, die<br />

hohen Ansprüchen gerecht wird, täglich<br />

neu gemacht in dem Wissen, es<br />

nicht jedem recht machen zukönnen.<br />

Guido Tamme/Rüdiger Soßdorf


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

11<br />

Kings, Könige,Katastrophen<br />

Blick auf Schlagzeilen der WZ-Lokalberichterstattung in den letzten 60 Jahren<br />

Als die»Wetterauer Zeitung« nach der<br />

Fusion mit dem »Oberhessischen Anzeiger«<br />

am3.Mai 1950 erstmals unter<br />

ihrem heutigen Titel erschien, hatten<br />

Verleger und Chefredaktion den Kurs<br />

in einer Erklärung vorgegeben: Die<br />

Zeitung solle »Sprachrohr dieser gesegneten<br />

Landschaft sein, von ihrer<br />

Gegenwart wie ihrer Geschichte Kunde<br />

geben, für sie eintreten und ihren<br />

Bewohnern dienen«. Bei allen Entwicklungen<br />

imJournalismus und allenÄnderungenimLayoutinden<br />

letzten<br />

62Jahren: Das gilt noch heute.<br />

Wie dies geschieht, soll schlaglichtartig<br />

betrachtet werden. Springen wir<br />

ins Jahr 1958. Am 23. September liest<br />

man auf der Titelseite eine sieben Zeilenlange<br />

Meldungmit derÜberschrift<br />

»Presley kommt nach Friedberg«. Was<br />

die halbe Welt in Atem hielt, der Militärdienst<br />

eines Rock’n’Roll-Sängers,<br />

betrachteten die Kollegen in der Redaktion<br />

mit ein wenig Argwohn. Als<br />

Elvis(»dieserheulendeDerwisch«)am<br />

Als der »heulende<br />

Derwisch« Elvis nach<br />

Bad Nauheim kam<br />

Am 13. Juni 1990 steht das Friedberger Schloss in Flammen.<br />

1. Oktober ankommt, ist es WZ-Fotograf<br />

Horst Schüssler, der die besten<br />

Fotos schießt –erhatte den richtigen<br />

Riecher, wo Elvis aus dem Zug steigt.<br />

Er sei »durchaus kein Halbverrückter«,<br />

beschwichtigt der Reporter etwaige<br />

besorgte Leser. Als genau zehn<br />

Monate nach dem »King« der saudiarabische<br />

König Saud Bad Nauheim<br />

besucht, künden die Schlagzeilen von<br />

einem »triumphalen Einzug«, der auf<br />

einer ganzen Seite inWort und Bild<br />

festgehalten wird.Bis zurAbreise acht<br />

Wochen später erscheinen rund 60 Artikel<br />

über den König.<br />

Viele politische Projekte wurden und<br />

werden über Monate oder auch Jahre<br />

vonder Presse begleitet. So gab es zwischen<br />

Ende 1969 und Mitte 1972 kaum<br />

eine Woche, in der nicht ein Bericht<br />

über die Gebietsreform und die damit<br />

einhergehenden Zusammenlegungen<br />

kleiner Orte zu Großgemeinden erschien.<br />

»Wenn wir uns keinem größeren<br />

Verwaltungsverband anschließen,<br />

dann erleiden wir Schiffbruch«, wird<br />

der Wohnbacher Bürgermeister am 5.<br />

September 1970 zitiert. Inanderen Berichten<br />

ist von »viel Skepsis« die Rede.<br />

Kein anderesThema wird in jenerZeit<br />

so kontrovers diskutiert, und die WZ<br />

liefert hierfür die Plattform.<br />

Wollen Bürger ihren Unmut über eine<br />

politische Entscheidung äußern, steht<br />

ihnen die Zeitung zur Verfügung. Die<br />

Leserbriefe zählen zu denmeistgelesenen<br />

Texten, aber die Leser geben auch<br />

Anregungen zuRecherchen. Wie lebt<br />

es sich direkt an einer Ortsdurchfahrt,<br />

wenn man20Jahre aufdie Umgehung<br />

wartet? Stinkt die neue Biogasanlage<br />

zum Himmel? Wer hilft der Familie,<br />

diebei einemBrand allesverlorenhat?<br />

Braucht die Stadt wirklich noch einen<br />

Supermarkt auf der »grünen Wiese«?<br />

Antwortenfinden dieLeserinder WZ,<br />

in Berichten, Kommentaren, Reportagen<br />

oder Glossen.<br />

Großereignisse müssen groß aufgemacht<br />

werden. Das war nach dem<br />

Brand des Bad Nauheimer Kurhauses<br />

am 19. Juni 1980 der Fall. Sechs große<br />

Fotos füllen die Seite, sie zeigen den<br />

Dachstuhl in Flammen, dieFeuerwehr<br />

beim Löschen, Kurdirektor, Landrat<br />

undKurhaus-Geschäftsführer mitfassungslosem<br />

Blick und darunter die<br />

verkohlten Trümmer, die Zerstörung.<br />

Die Schlagzeile: »Kurtheater in Flammenmeer<br />

untergegangen –Geschätzter<br />

Schaden: rund 10 Millionen DM«.<br />

Auch über den Wiederaufbau wird in<br />

der Folgezeit berichtet. Zehn Jahre<br />

später folgt inFriedberg ein »Jahrhundertbrand«:<br />

Das Schloss in der Burg<br />

steht inFlammen, »40000 Akten vernichtet«<br />

liest man. »Waswird aus dem<br />

Burgfest?«, fragt die WZ tags drauf.<br />

Noch tagelang ist das Thema »heiß«,<br />

werden Baufachleute, Politiker und<br />

Polizei befragt. Das Burgfest musste<br />

übrigens dann doch nicht ausfallen.<br />

»Kaltblütig schossen die Mörder ihren<br />

Opfern in den Kopf«, lautet eine<br />

Schlagzeile am 12. März 1991. Zwei<br />

Ehepaare aus Staden werden ermordet.<br />

Fünf Tage später sind dieTäter gefasst.<br />

Die WZhat den Tathergang recherchiert,<br />

in einem Hintergrundbericht<br />

wird geschildert, wie sich Opfer<br />

und Täter kennenlernten und wie<br />

der Fall aufgeklärt wurde. Eine Zeugin<br />

lieferte den letzten Stein inder Beweiskette:<br />

Im Fernsehen erkennt sie<br />

Geld ist da, Straße wird<br />

gebaut, Bürgermeister<br />

atmet auf<br />

denJeep, siehat ihnbei einemSpaziergang<br />

gesehen, mit drei Jugendlichen.<br />

Am Dienstag, 12. März 1991, meldet<br />

die WZ: »B3a: Heute wird der erste<br />

Spatenstich getan«. Die Umgehungsstraße<br />

von Bad Nauheim und Nieder-<br />

Mörlen ist gemeint, Friedberg muss<br />

noch warten.Erst18Jahre später,am7.<br />

Juli 2009,lautetdie Schlagzeile: »Friedberg<br />

und die Region atmen auf«. Nach<br />

über 50 Jahren Planung. Osttrassen,<br />

Westtrassen und eine Untertunnelung<br />

der Kaiserstraße sorgen für Gesprächsstoff,dannsollder<br />

Hubschrauberplatz<br />

untertunnelt werden und<br />

plötzlich gibt’s kein Geld mehr, aber<br />

viele Feldhamster. Die Umgehungsstraße<br />

landet aufder »Streichliste« des<br />

Bundes, bis die Mittel 2005 doch zugesagt<br />

werden. Bei der Eröffnung der<br />

neuenB3im Juli 2009 darf eindreijähriger<br />

Knirps das Band durchschneiden.<br />

Er kommtaus Ober-Wöllstadt, wo<br />

die Bürger den Verkehr auf der B3<br />

lahmlegen. Sie fordern den Weiterbau.<br />

Am 29.Dezember2011kommt einverspätetes<br />

Weihnachtsgeschenk an:Straße<br />

wird gebaut, Geld ist da, Bürgermeister<br />

Götz atmet auf: »Endlich!«<br />

Karben ist als nächstes dran.<br />

Die WZ will auch unterhalten. Die<br />

Glossen am Wochenende liefern die<br />

kleinen, manchmal schrägen Schlagzeilen.<br />

Vom klappernden Kanaldeckel<br />

bis zum Bürgermeister, dessen Tun<br />

und Treiben spöttisch-ironisch unter<br />

dieLupegenommenwird. Immerwieder<br />

Opfer der Glossisten: Der Bad<br />

Nauheimer Rathauschef, der im November<br />

2010 von der Schlagzeile überrascht<br />

wird: »Die geheimen Tagebücher<br />

des Bernd Witzel«. Unter dem<br />

Datum des 32. März liest man: »Heute<br />

gab’s irgendwelche Probleme in der<br />

Stadt. Ich bin da hin und hab gesagt,<br />

die Probleme hören jetzt sofort auf!«<br />

Über die Glossen hat sich Witzel übrigens<br />

nie beschwert.<br />

Wie hat sich die »Wetterauer Zeitung«<br />

optisch verändert? Sie ist – jüngste<br />

Entwicklung – bunter geworden auf<br />

allen Seiten, eine größere Schrift erleichtert<br />

das Lesen, Fotoseiten dokumentierenGroßereignisse<br />

wieHessentag,<br />

Landesgartenschau oder Märkte.<br />

Inhaltlich ist sich die WZ treu geblieben:<br />

Sie ist noch immer das Sprachrohr<br />

einergesegneten Landschaft,gibt<br />

Kunde von deren Gegenwart und Geschichte,<br />

tritt für sie ein und dient ihren<br />

Bewohnern. Jürgen Wagner<br />

1983 –1998<br />

1983<br />

Einweihung der Geschäftsstelle in Bad<br />

Nauheim, Parkstraße 16. Eine neue Einsteckanlage<br />

der Firma Ferag wird inGießen<br />

installiert. Computerumstellung imkaufmännischen<br />

Bereich auf das EDV-System von<br />

Kienzle<br />

1984<br />

Die »Wetterauer Zeitung« besteht seit 150<br />

Jahren<br />

April 1984<br />

Einweihung einer 96-seitigen MAN-Hochdruckrotation<br />

imneuen Druckgebäude,<br />

Marburger Straße 16, in Gießen<br />

1. Januar 1986<br />

Dr. Christian Rempel wird Mitgesellschafter<br />

1. Juli 1986<br />

Anzeigenkooperation mit der »Butzbacher<br />

Zeitung«<br />

1. Juni 1988<br />

Dr. Hans Rempel ist seit 40 Jahren als<br />

Verleger und Journalist inGießen tätig<br />

Dezember 1988<br />

Erste Ausbaustufe einer neuen Zeitungsrollen-Offsetmaschine<br />

MAN-Uniman 4/2S. Die<br />

Druckwerke für 48Seiten einer neuen<br />

MAN-Offset-Zeitungsrotation werden inder<br />

Marburger Straße 16inBetrieb genommen<br />

1988<br />

Umbau der Rotationshalle in der Marburger<br />

Straße 16 in Gießen<br />

1. November 1989<br />

Dr. Christian Rempel wird Herausgeber<br />

Dezember 1989<br />

Ausbau der MAN-Zeitungsrotation auf<br />

96 Seiten Produktionsumfang. Die Maschine<br />

kann über 100000 Zeitungen inder Stunde<br />

bei einem Umfang von 24Seiten produzieren<br />

31. Dezember 1989<br />

Dr. Hans Rempel scheidet als Geschäftsführer<br />

aus der MDV aus<br />

April 1993<br />

Bezug des neuen Druckhauses in Steinbach<br />

Juli 1994<br />

Erwerb der »Heimat Zeitung« Grünberg<br />

September 1995<br />

Installation eines neuen Redaktionssystems<br />

Quark Publishing Systems mit zirka 100<br />

Bildschirmarbeitsplätzen<br />

Oktober 1995<br />

Die »Wetterauer Wochenpost« erscheint<br />

zweimal wöchentlich<br />

Juli 1998<br />

Neue Heidelberger-Fünffarben-Offsetdruckmaschine<br />

SM74-5 Pfür Gießen


12 Der Verlag<br />

Firmengeschichte /Die Region Alsfeld<br />

2000 –2012<br />

Juli 2000<br />

Produktionsaufnahme des Anzeigensystems<br />

Linopress<br />

2001<br />

Bau einer weiteren Halle inSteinbach<br />

Mai/Juni 2001<br />

Anschaffung einer Rollenoffsetmaschine<br />

Koebau-Compacta 40 C216 für Steinbach<br />

2004<br />

Einführung der filmlosen Druckplattenherstellung<br />

Computer to Plate von Krause Biagosch<br />

Mai 2004<br />

Neue Mitgesellschafter: Jan Eric Rempel,<br />

Max Rempel, Beate Sälzer<br />

Leistungsfähige Windkraftanlagen könnten ein Beitrag zur Wertschöpfung inder Vogelsbergregion sein.<br />

Sichtbarer Strukturwandel<br />

Der westliche Vogelsbergkreis: Viel Raum und dazwischen viel Land(wirtschaft)<br />

7. Mai 2004<br />

Altverleger Dr. Hans Rempel verstirbt im<br />

100. Lebensjahr<br />

2005<br />

Ergänzung des Anzeigensystems alfa MediaStore<br />

Content Management System.<br />

Austausch der CtP-Anlage durch Agfa<br />

2006<br />

Online-Anzeigenerfassung alfa AdCounter<br />

1. April 2007<br />

Eintritt von Dr. Jan Eric Rempel als alleinvertretungsberechtigter<br />

Geschäftsführer<br />

Juli 2007<br />

Redaktionssystem QPS wird eingeführt<br />

Oktober 2008<br />

Neu gestalteter Online-Auftritt für alle<br />

Zeitungsausgaben wird freigeschaltet<br />

2009<br />

175Jahre »Wetterauer Zeitung«. Beteiligung<br />

an MittelhessenTV. Schließung »Gießen<br />

Druck« zum 31. Juli<br />

Januar 2011<br />

Einführung eines neuen Redaktionssystems<br />

von Henke und Partner<br />

1. April 2011<br />

Eintritt von Dr. Max Rempel als alleinvertretungsberechtigter<br />

Geschäftsführer<br />

2011<br />

Bau einer neuen Druck- und Versandhalle in<br />

Gießen<br />

April 2012<br />

Inbetriebnahme der neuen Druckmaschine<br />

Commander Compact von König &Bauer und<br />

der neuen Ferag-Versandanlage<br />

August 2012<br />

Einführung eines neuen Anzeigensystems<br />

von Henke und Partner<br />

Menschen in der<br />

Region stellen sich<br />

den Problemen<br />

Derländliche Raum –das istein fester<br />

Begriff, der jedoch einem inhaltlichen<br />

Wandel unterliegt. Natürlich wird der<br />

Vogelsbergkreis gerne von außen als<br />

ländlicher Raum gesehen –viel Raum<br />

unddazwischenvielLand(wirtschaft).<br />

Dazu hat esinden vergangenen Jahren<br />

starke Veränderungen gegeben,<br />

beispielsweise was den Kreis der in<br />

der Landwirtschaft tätigen Personen<br />

anlangt. Sprach maninden 1980er Jahren<br />

noch davon, dass rund ein Fünftel<br />

der Bevölkerung in der Landwirtschaft<br />

oder in ihrem Umfeld beschäftigt<br />

seien, so ist der Prozentsatz mittlerweile<br />

einstellig geworden. Viele<br />

Flächen wurden zusammengelegt, die<br />

Bewirtschaftung wird von immer weniger<br />

Vollerwerbslandwirten auf immer<br />

größeren Flächen mit immer stärkeren<br />

Maschinen geleistet, teilweise<br />

auch über Gemeindegrenzen hinweg.<br />

Dieser Wandel hat sich natürlich auch<br />

in der Berichterstattung bei der »Alsfelder<br />

<strong>Allgemeine</strong>n Zeitung« niedergeschlagen.GingesinGesprächenmit<br />

Landwirten früher im Wesentlichen<br />

um Großvieheinheiten und Dezitonnen,<br />

so müssen die Bauern heute<br />

immer breiter aufgestellt sein, um<br />

am Markt bestehen zu können. So<br />

haben sich Ökoprodukte (Milch, Joghurt,<br />

Brot) von einer Nischenware<br />

hin zumwesentlichen Standbeinmancher<br />

Landwirte entwickelt. Die größte<br />

Molkerei im Vogelsberg gehört mittlerweile<br />

zu einem Betrieb, der seine<br />

Produkte bis in das Rhein-Main-Gebiet<br />

vermarktet. Dass diese Molkerei<br />

auf einem Bauernhof angesiedelt ist,<br />

kennzeichnet den Wandel der Landwirtschaft<br />

voneiner anderenSeite her:<br />

Eine Molkerei nach der anderen hat in<br />

den Dörfern geschlossen, in Alsfeld<br />

machte der Schlachthof schon vor<br />

Jahrzehnten als »normale Einrichtung«<br />

zu, jetzt wird dort »Biofleisch«<br />

produziert.<br />

Der Strukturwandel ist heute infast<br />

jedem Dorf augenfällig: Die ehedem<br />

landwirtschaftlich genutztenGebäude<br />

wie Scheunen stehen leer. Wenn die<br />

Besitzer Geld haben, werden Gebäude<br />

und Hof herausgeputzt, wenn nicht<br />

oder wenn der Wille zur Sanierung<br />

nicht daist, reicht die Palette bis hin<br />

zum Zerfall. Kommunen sind, wenn<br />

nicht mal das Geld für den Abriss da<br />

war, bei Gefährdung der Öffentlichkeit<br />

eingesprungen.<br />

Weil die Bevökerungszahlen in den<br />

Dörfern durch den Geburtenrückgang<br />

immer kleiner werden, Berufsanfänger<br />

oftmals in die Ballungsräume abwandern,<br />

bleiben dieSeniorenzurück,<br />

Leerstand auch beim Wohnraum ist<br />

programmiert. Sofinden in den lokalen<br />

Nachrichten mehr und mehr die<br />

Bemühungen Niederschlag, wie man<br />

die Infrastruktur für immer weniger<br />

Menschen aufrechterhalten oder anpassen<br />

kann. Dazu gehört auch der<br />

Ausbau desInternets (Stichwort Heimarbeit)<br />

und die oftmals sehr kontrovers<br />

geführte Diskussion, ob man<br />

Windkraftanlagen nur als Verschandeln<br />

der Landschaft oder auch als Beitrag<br />

zur Wertschöpfung in der Region<br />

verstehen kann.<br />

Diesen und anderen Schwierigkeiten<br />

auch durch die mangelnde finanzielle<br />

Ausstattung der kleinen Kommunen<br />

stemmen sich auf den Dörfern mehr<br />

und mehr Menschen durch Eigenleistung<br />

entgegen. Entweder wird der<br />

Ortsbeirat aktiv, oder es finden sich<br />

Vereine und Seniorenkreise mit rüstigen<br />

Handwerkern: Es werden Grünanlagen<br />

und Friedhöfe gestaltet, Freizeiteinrichtungen<br />

betrieben und Feste<br />

organisiert. Vor diesem Hintergrund<br />

sollte es einem um den Vogelsberg<br />

nicht bange sein.<br />

Die AAZ-Redaktion<br />

und der investigative<br />

Journalismus<br />

DerVogelsbergkreisist einerder wenigen<br />

Landkreise in Deutschland, in<br />

denen sich gleich mehrere Zeitungen<br />

im Wettbewerb finden. Deshalb war<br />

es für die AAZ-Redaktion immer<br />

schon wichtig, eine Neuigkeit als<br />

Erster zu haben. Dies versuchte die<br />

»Alsfelder <strong>Allgemeine</strong> Zeitung« auch<br />

in den 1980er Jahren, als in einer bedeutendenlokalen<br />

Genossenschaft darüber<br />

gestritten wurde, sich einem<br />

Großen der Branche anzuschließen<br />

oder nicht. Die Schlussdebatte fand in<br />

der einen Hälfte der Alsfelder Stadthalle<br />

statt. Weil die Presse vor die Tür<br />

komplimentiertwurde,blieb derAAZ-<br />

Vertreter zunächst zum Lauschen im<br />

Foyer, aber da warkaumetwas zu verstehen.<br />

War vielleicht die leere Hälfte<br />

der Halle zugänglich? Ein Griff zur<br />

Klinke –die Tür öffnete sich. Weil die<br />

Trennwand nicht ganz geschlossen<br />

war, konnte der Journalist jedes Wort<br />

verstehen. Beim Mitschreiben im<br />

Stuhllager hörte er ein Geräusch: Der<br />

Hausmeister schaute kurz in den<br />

leeren Hallenteil, schloss wieder die<br />

Tür und drehte den Schlüssel um.<br />

Abgeschlossen! So musste der Reporter<br />

das Ende der Debatte abwarten. Er<br />

schlich leise durch den Spalt der<br />

Trennwand, mischte sich mutig unter<br />

die Gehenden und hatte –wenn auch<br />

später als gehofft –die Geschichte im<br />

Block.<br />

Dagobert<br />

gibt eine<br />

Pressekonferenz<br />

Namen werden gerne mal abgewandelt,<br />

sei esliebevoll als Koseform oder<br />

im Hinblick auf eine besondere Eigenschaft<br />

derPerson. Daspassiertauchin<br />

einerRedaktion.Das AAZ-Teamerhält<br />

oft Anfragen wegen Praktikantenstellen.<br />

Wenn die jungen Leute sich<br />

gut machen, können sie sich, wenn sie<br />

einen Redakteur zu einer Pressekonferenz<br />

begleitet haben, auch mal an<br />

dem Thema versuchen. Die Guten<br />

schaffen es mit ihrem Text, ein wenig<br />

von der Redaktion geglättet, ins Blatt.<br />

Wie gut, dass das in einem Fall sehr<br />

gründlich geglättet wurde, denn der<br />

aufmerksame Praktikant hatte beim<br />

Gespräch der Redakteure untereinander<br />

mitbekommen, wie der Bürgermeister<br />

von der Pressekonferenz zuvormit<br />

ganzem Namenhieß. Dashatte<br />

er dann auch flugs in seinen Artikel<br />

eingebaut. Allerdings wurde diese<br />

Praktikanten-Version mit Rathauschef<br />

»Dagobert X«nicht gedruckt. Glücklicherweise!<br />

Rolf Schwickert


Druck und<br />

Versand<br />

Wo große Maschinen im Einsatz sind, wo es laut ist, sich viel bewegt und woesnach Zeitung riecht<br />

Alle Mitarbeiter eines Verlags sind wichtig. Die Arbeit in<br />

allen Abteilungen ist spannend, bringt Herausforderungen<br />

mit sich, trägt zum Erfolg des Hauses bei. Aber zwei<br />

Bereiche heben sich aus einem ganz bestimmten Grund<br />

von allen anderen ab: Druck und Versand. Denn diese<br />

Abteilungen sind für Besucher wie Mitarbeiter unseres<br />

Hauses auch visuell ein Erlebnis. Menschen an einem<br />

Schreibtisch kann man invielen Firmen sehen, aber eine<br />

Rotation unter Volldampf und eine auf Hochtouren laufende<br />

Versandanlage eben nicht. Mehr über unsere modernisierten<br />

technischen Betriebstteile und die Herstellerfirmen<br />

auf den folgenden elf Seiten.


14 Druck und Versand<br />

Die Commander CT hat sich in der Praxis bewährt<br />

3 Drei Drucktürme mit jeacht<br />

Druckstellen (Kompakt-Bauweise)<br />

von der Firma König und<br />

Bauer<br />

»<br />

»<br />

Personenaufzüge für<br />

das Bedienpersonal<br />

»<br />

2 3Zweiarmige Rollenwechsler<br />

Pastomat C50<br />

»<br />

»<br />

Vonder Papierrolle zur fertigen Zeitung<br />

Die Commander CT druckt bis zu50000 Zeitungen inder Stunde –Seit Mai im Einsatz –Drei Drucktürme mit 24 Druckwerken<br />

Vonoben, durch die große Scheibe in<br />

unserem neuen Besucherraum aus gesehen,<br />

wirkt unsere Druckmaschine<br />

schon sehr stattlich. Steht man direkt<br />

vor ihr, fühlt man sich sogar richtig<br />

klein. 11,30 Meter hoch –von der Rollenwechslerebene<br />

bis zum Falzaufbau<br />

–ist die neue Rotation von König und<br />

Bauer mit dem martialischen klingenden<br />

Namen Commander CT–und genau20,62<br />

Meter lang,inklusiveFalzapparat.<br />

Das ist der Teil der Maschine,<br />

der aus Papierbahnen eine fertige Zeitung<br />

herstellt.<br />

Seit Mai ist die Commander CT im<br />

Einsatz – und die Druckergebnisse<br />

können sich sehen lassen. 48Seiten,<br />

alle in Farbe, druckt die CTineinem<br />

Rutsch. Die Qualität der Bilder und<br />

gestalteten Anzeigen ist außergewöhnlich<br />

gut. Besser als das Originalbild<br />

kann die Maschine allerdings<br />

nicht drucken. Insofern müssen die<br />

Fotos hohen Ansprüchen genügen.<br />

NachfolgendErläuterungenzur neuen<br />

Druckmaschine Commander CT und<br />

den einzelnen Maschinenteilen:<br />

1 »Patras« steht für Papiertransport.<br />

Auf dieser Anlage werden die<br />

Papierrollen automatisch dem<br />

»Rollenwechsler« zugeführt. Die<br />

Papierrollen wiegen rund 1200 Kilogramm,<br />

also fast soviel wie ein<br />

Mittelklasse-Pkw. Aus zwölf dieser<br />

Rollen werden jede Nacht<br />

druckfrische Zeitungen. Der Rollenwechsel<br />

erfolgt vollautomatsich,<br />

ohne, dass die Druckmaschine<br />

angehalten werden muss.<br />

Problematisch wird es nur bei<br />

einem Papierriss. Dann gibt escirca<br />

15 Minuten Zwangspause.<br />

2 Die Rollenwechsler dienen dazu,<br />

die Papierrolle für den Druck ab-


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

15<br />

»<br />

4 Falzaufbau mit integrierter<br />

Wendestangeneinrichtung<br />

»<br />

5 Falztrichtereinheit<br />

»<br />

»<br />

Bedienebenen<br />

»<br />

6 Falzapparat KF5 (System 2:5:5)<br />

»<br />

»<br />

7 Auslageband<br />

Falzapparat<br />

»<br />

»<br />

1 Papierrollenförderanlage Patras<br />

zuspulen. Zum Einrichten wird<br />

über eine automatische Papiereinziehvorrichtung<br />

die noch unbedruckte<br />

Papierbahn auf vorgegebenem<br />

Weg bis über den<br />

sogenannten »Trichter« der Druckmaschine<br />

eingezogen.<br />

3 In jeder Druckeinheit (Druckturm)<br />

besteht die Möglichkeit, 16 Zeitungsseiten<br />

im »Berliner Format«<br />

(315x470 mm)vierfarbigzubedrucken.<br />

Das Gesamtvolumen umfasst<br />

48 Seiten vierfarbig. In der<br />

Farbfolge Cyan (Blau), Magenta<br />

(Rot), Yellow (Gelb) und Schwarz<br />

werden in jedemDruckgang innerhalb<br />

der einzelnen Druckeinheiten<br />

Vorder- und Rückseite der Papierbahnen<br />

bedruckt. Die Papierbahnen<br />

rauschen dabei mit einer Geschwindigkeitvon<br />

nahezu 13 Meter<br />

pro Sekunde durch die drei Drucktürme.<br />

Einhoher Automationsgrad<br />

der Maschinenanlage sorgt für ein<br />

gutes und schnelles Druckergebnis.<br />

Das bedeutet auch: Es gibt weniger<br />

Makulatur. Mit diesem Fachbegriff<br />

bezeichnet man die zum<br />

jeweiligenDruckstartproduzierten<br />

Zeitungenmit mangelhafter Qualität,<br />

dieaussortiert werden.<br />

4 In dem sogenannten Falzaufbau<br />

werden die Papierbahnen nach<br />

vorgegebener Buchstruktur der<br />

Tageszeitung entsprechend der<br />

Trichtereinrichtung zugeteilt.<br />

5 Über denFalztrichter wird dererste<br />

Falz (der in der Regel nicht bedruckte<br />

Bund der Zeitung) über<br />

die Trichterspitze gebildet. Über<br />

einWalzensystemwirddanachdie<br />

Papierbahn der Schneideinrichtungdes<br />

Falzapparateszugeführt.<br />

6 Im Falzapparat werden die nach<br />

vorgegebenem Format (inunserem<br />

Fall istesdas schongenannte»Berliner<br />

Format«) einlaufenden Papierbahnen<br />

geschnitten, quergefalztundüberdenKlappenzylinder<br />

auf das Auslageband des Falzapparates<br />

transportiert.<br />

7 Einscheinbar unendlicher»Schuppenstrom«<br />

aus Zeitungen verlässt<br />

dabei den Falzapparat. Am Ende<br />

des sogenannten Auslagebandes<br />

übernimmt die Förderanlage der<br />

Herstellerfirma Ferag jede einzelne<br />

Zeitung inein Universaltransportsystem.<br />

Damit werden die<br />

Zeitungen in die im Nachbargebäude<br />

untergebrachte Versandanlage<br />

transportiert.<br />

8 Mit den Personenaufzügen kann<br />

das Bedienungspersonal auch den<br />

oberenBereich derDrucktürmeerreichen<br />

und bequem die Druckplatten<br />

indie entsprechenden Öffnungen<br />

in den Druckwerken<br />

einführen.<br />

Zum System gehört auch eine neue<br />

CTP-Anlage für die Druckplattenherstellung,<br />

die von der Firma Kodak geliefertwurde.Sie<br />

produziert biszu400<br />

Druckplatten in der Stunde. (bb)


16 Druck und Versand<br />

Die Herstellung der Druckplatten und die Peripherie<br />

VomComputer direkt auf die Druckplatte<br />

Zur neuen Technik imDruckbereich gehören auch die moderne Computer-to-Plate-Anlage und die Stanz- und Abkantautomaten<br />

Ohne Druckplatten kein Zeitungsdruck<br />

–das ist nicht schwer zu verstehen.<br />

Aber wie werden denn heutzutage<br />

konkret Druckplatten hergestellt?<br />

Die älteren Leser erinnern sich vielleicht<br />

noch an die schweren Bleiplatten.<br />

Diese Zeiten sind lange vorbei.Die<br />

aus Aluminium bestehenden Platten<br />

von heute sind federleicht, belichtet<br />

werden sie mit einem Laserstrahl im<br />

Plattenbelichter. Mit der neuen Druckmaschien<br />

haben wir CtP-Belichter angeschafft,<br />

die inunmittelbarer Nähe<br />

zur Rotation aufgestellt wurden.<br />

Das Herstellungsprinzip nennt sich<br />

CtP –Comuter to Plate. Dieser Begriff<br />

(deutsch: Digitale Druckplattenbelichtung<br />

–DDB) bezeichnet ein Verfahren<br />

in der Druckvorstufe, bei dem die<br />

Druckplatten vom PCaus direkt im<br />

Plattenbelichter bebildert werden.<br />

Im Gegensatz zur indirekten Bebilderung<br />

über das konventionelle Filmbelichtungsverfahren<br />

Computer to Film<br />

(CtF) erspart CtP erhebliche Montageund<br />

Materialkosten. Gleichzeitig lassen<br />

sich mit direkt bebilderten Platten<br />

hochwertigere Druckergebnisse erzeugen,<br />

dadie Randschärfe der Rasterpunkte<br />

höher ist und kleinere Rasterpunkte<br />

erzeugtwerdenkönnen. Ein<br />

weiterer Vorteil dieses Verfahrens ist<br />

eine Reduzierung von diversen mechanischen<br />

Einflüssen auf die Druckplatte,<br />

wie zum Beispiel Fehlbelichtungen,<br />

Staub und Kratzer.<br />

Die Plattenbelichter verfügen heutzutage<br />

über ein sogenanntes Online-<br />

Entwicklungsverfahren, das eine Entwicklung<br />

der Druckplatte in einer<br />

externen Entwicklungsmaschine überflüssig<br />

macht. Somit werden weitere<br />

qualitätsmindernde Faktoren eingeschränkt.<br />

Wir haben haben uns für ein Produkt<br />

der Firma Kodak entschieden. Das<br />

»Generation News System« wurde<br />

Ein Belichter produziert<br />

bis zu200 Druckplatten<br />

in einer Stunde<br />

als integriertes Komplettsystem konzipiert,<br />

um die anspruchsvollen<br />

Anforderungen im modernen Zeitungsdruck<br />

zu erfüllen. Der Kodak<br />

»Generation News Platsetter gehört<br />

heute zuden führenden Thermo-CtP-<br />

Systemen. Unsere Anlage kann inder<br />

Stunde biszu400 Druckplatten produzieren,was<br />

bedeutet,dasswir weniger<br />

als zwei Stunden Zeit für die Herstellung<br />

aller Druckplatten für unsere<br />

drei Tageszeitungen benötigen.<br />

Die zukunftsweisende Automatisierungsfunktion<br />

des »Generation News<br />

Systems« erspart Zeit und minimiert<br />

zudem das Fehlerrisiko. Die von Kodak<br />

gelieferte Anlage ist nach Herstellerangaben<br />

das derzeit einzige für den<br />

Zeitungsdruck erhältliche Thermo-<br />

CtP-System. Haben die Druckplatten<br />

die Entwicklungsmaschine verlassen,<br />

gibt es noch eine weitere Produktionsstufe<br />

vor dem Einlegen indie Druckmaschine:<br />

dieStanz-und Abkantautomaten.<br />

Wirhaben unsfür einProdukt derFirma<br />

Nela entschieden. Das Unternehmen<br />

schreibt auf seiner Homepage:<br />

Auf dem aktuellen Stand der Technik: Die neuen Druckplattenbelichtungsmaschinen der Firma Kodak haben<br />

sich in der Praxis bewährt.<br />

Drucktechnik der Spitzenklasse<br />

Von der Zylinderdruckmaschine des Friedrich Koenig imJahre 1811 bis zu High-Tech Rotationsanlagen von<br />

heute war es ein langer Weg. Alle Maschinen waren oder sind jeweils neuester Stand der Technik. Darin sehen<br />

wir seit rund 195 Jahren unsere Kernkompetenz. Innovative Drucktechnologie für die Printmedien-Industrie.<br />

Dafür nutzen wir das Know-how des ältesten Druckmaschinenbauers der Welt.<br />

Wir freuen uns, dass auch die Mittelhessische Druck- und Verlagsgesellschaft in Gießen mit modernster<br />

Rollenoffsettechnik von KBA Qualitätszeitungen produziert und wünschen dem Unternehmen und allen<br />

Mitarbeitern wirtschaftlichen Erfolg, zufriedene Leser und treue Anzeigenkunden.<br />

Koenig &Bauer AG, Tel. 0931 909-0, kba-wuerzburg@kba.com, www.kba.com


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

17<br />

»Am Anfang war das Wort – doch<br />

vom Wort bis zur fertiggedruckten<br />

Zeitungist es einziemlichweiter Weg.<br />

Nach Text, Satz und der Herstellung<br />

Vollautomatisch wird<br />

die Druckplatte ausgerichtet,<br />

gestanzt und abgekantet<br />

der Druckvorlagen ist die exakte Positionierung<br />

der Druckplatte in der<br />

Druckmaschine ein wesentlicher<br />

Schritt auf diesem Weg. Hier<br />

ist Präzisionsarbeit gefragt, damit<br />

schließlich die Farbe passgenau aufs<br />

Papier kommt.<br />

Mit sogenannten Registerstanz- und<br />

Abkantmaschinen werden die Druckplatten<br />

für die Positionierung entsprechend<br />

aufbereitet.« Besser hätten wir<br />

diesen Produktionsschritt auch nicht<br />

beschreiben können.<br />

Aber sicher nicht deswegen haben wir<br />

uns für eine Nela-Maschine entschieden.<br />

Das Unternehmen aus Lahr ist<br />

der weltweit größte Anbieter dieser<br />

Anlagenund hatsichzum Ziel gesetzt,<br />

eine wirtschaftlicheund vollautomatische<br />

Bearbeitung der Druckplatten<br />

unter höchsten Qualitätsanforderungen<br />

zuerreichen.<br />

Und wir können heute –nach mehreren<br />

Monaten Laufzeit –sagen: Inder<br />

Praxis bestätigt sich dieser hohe Anspruch.<br />

Die vollautomatischen Registerstanz-<br />

und Abkantgeräte von Nela<br />

sind Geräte der neuesten Generation,<br />

diedie Forderungnacheinem Höchstmaß<br />

anGenauigkeit durch den Einsatz<br />

moderner Fertigungsverfahren.<br />

Namhafte Druckmaschinen- und<br />

Druckplattenhersteller wie auch KBA<br />

und Kodak setzen zur Fertigstellung<br />

der Druckplatten am Ende des Produktionsprozesses<br />

auf die Anlagen<br />

von Nela. Diese finden sich inden bedeutendsten<br />

Zeitungs- und Akzidenzdruckhäusern<br />

weltweit.<br />

Damitdie Farbepassgenau aufs Papier<br />

kommt, muss die Druckplatte inder<br />

Druckmaschine vertikal und horizontal<br />

exakt positioniert werden. Zudiesem<br />

Zweck wird sie inunserer neuen<br />

Nela-Anlage aufbereitet, also gestanzt<br />

undabgekantet –das geschiehtvollautomatisch.<br />

Dabei werden die Platten mittels Kamerasund<br />

Positioniereinrichtungenin<br />

eine mit dem Satzspiegel übereinstimmende<br />

und registergenaue Position<br />

gebracht. Diese Anpassung erfordert<br />

eine Genauigkeit von drei Hunderstel<br />

Millimeter. Drucken ist eben Präzisionsarbeit.<br />

(bb)<br />

Palm Zeitungsdruckpapier aus 100% Altpapier<br />

Palm News |Palm News H<br />

Palm Top<br />

Palm Nature<br />

Zwischen der Freigabe der Seiten zur Belichtung und dem Andruck liegt die Herstellung<br />

der Druckplatten –ein Vorgang, der viel technisches Equipment erfordert.<br />

Papierfabrik Palm GmbH &Co. KG<br />

Neukochen10|73432Aalen<br />

Telefon +497361/577 -0|Telefax +497361/577 -298<br />

www.papierfabrik-palm.de<br />

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©Kodak, 2012. Kodak ist eine Markevon Kodak.<br />

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EINE PERFEKTE VERBINDUNG ERFORDERT MEHR<br />

ALS TECHNOLOGIE. SIE ERFORDERT EINEN PARTNER.<br />

Es ist Zeit für Lösungen, die den Ansprüchen vonMenschen und den Zielen Ihres<br />

Unternehmens gerecht werden. Für Ideen, die Sie profitabler und effizienter machen.<br />

Für Innovationen, die Ihnen mehr Möglichkeiten bieten, ohne dass Sie Zugeständnisse<br />

machen müssen. Und für integrierte Workflow-Lösungen, die insgesamt für<br />

reibungsloserebetriebliche Abläufe sorgen. Ob Sie im Verpackungs-, Akzidenz-,<br />

oder Verlags- und Illustrationsdruck, in der datengesteuerten Kommunikation oder<br />

im Document Imaging tätig sind, wenn Sie die Verbindung mit Kodak suchen,<br />

erhalten Sie mehr alsnur Spitzentechnologie. Sie gewinnen einen Partner,der<br />

Ihnen helfen kann, mehr und neues Geschäft zu generieren.<br />

Es ist Zeit für Sie UND Kodak<br />

kodak.com/go/connect


18 Druck und Versand<br />

Zwischen Rotation und Verladezone: Eine komplexe Anlage von Ferag<br />

8 MTS 2(Ablage zur Paketierung)<br />

7 SNT 50(Schneidtrommel)<br />

»<br />

10 PKT (Pakettransporteur)<br />

»<br />

»<br />

»<br />

3 8Jet-Feeder<br />

(Beilagenanleger)<br />

»<br />

6 Stream-Stitch (Hefteinrichtung)<br />

9 Paketierbereich<br />

Multi-Stack<br />

»<br />

4 Ros (Roll-Stream)<br />

»<br />

»<br />

5 MSD (Multi-Sert-Drum)<br />

Einstecktrommel<br />

Fördern, (ab)wickeln, einstecken und paketieren<br />

Unsere neue Versandanlage: Der kurvenreiche Weg von der Druckmaschine zur Einstecktrommel und weiter in die Verladezone<br />

Wenn die Zeitungen gedruckt, geschnitten<br />

und gefalzt sind, haben die<br />

Blätter noch einenlangenund kurvenreichen<br />

Weg vor sich. Mit dem Fördersystem<br />

»UTR« der Firma Ferag transportieren<br />

wir die Zeitungen von der<br />

Druck- in die Versandhalle. Greifer an<br />

den Transportbändern packen sich ein<br />

Zeitungsexemplar. Ein unendlicher<br />

Strom von Zeitungen bewegt sich an<br />

der Decke entlang. Kinder, die uns besuchen,<br />

nennen eseine »Zeitungsachterbahn«.<br />

Wie esinder Versandhalle<br />

weitergeht, erklären wir hier:<br />

1 An der Auf- und Abwickelstation<br />

(Disc-Pool) werden die Zeitungen<br />

zunächst auf große Rollen (Discs)<br />

aufgewickelt und zwischengelagert.<br />

Der Grund: Da die Druckmaschine<br />

bis zu 50000 Zeitungen in<br />

der Stunde liefert, im Versandbereichdiese<br />

hoheZahlabernicht im<br />

gleichen Tempo abgenommen und<br />

weiterverarbeitet werden kann –<br />

da etwa Beilagen eingesteckt werden,<br />

ist dieser Puffer nötig.<br />

2 Im sogenannten Lagentakter werden<br />

die Zeitungen wieder dem bereits<br />

erwähnten Ferag-Fördersystem<br />

»UTR« und damit dem<br />

weiteren Produktionsprozess zugeführt.<br />

3 Von jedem der acht Anleger (Jet<br />

Feeder) können bis zu acht unterschiedliche<br />

Beilagen (wie Prospekte<br />

und die wöchentlich verteilte<br />

rtv-Programmzeitschrift) auf ein<br />

Transportband (Roll-Stream) abgelegt<br />

werden.<br />

4 Das Band (Roll-Stream) transportiert<br />

die Beilagen zur Einstecktrommel<br />

(5).<br />

5 Vor der Einstecktrommel werden<br />

die Prospekte gebündelt und jeweils<br />

einer Zeitung zugeordnet.


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

19<br />

2 Lagentakter HP/VP<br />

»<br />

1 Disc-Pool 2(Dynamische<br />

Auf- und Abwickelstation)<br />

»<br />

Disc-Lager<br />

»<br />

6 Den Weg zur Hefteinrichtung<br />

(Stream-Stitch) nehmen die Zeitungen<br />

oder Sonderprodukte nur<br />

dann, wenn sie tatsächlich geheftetwerden,<br />

wasbei unserenMagazinen<br />

wie »Drinnen & Draußen«<br />

oder der »Schüler AZ« der Fall ist.<br />

7 Das gilt auch für die Schneidtrommel<br />

(SNT 50), inder Produkte an<br />

drei Seiten beschnitten werden<br />

können.<br />

8 Die normale Tageszeitung zieht<br />

ihre Bahn über die Einstecktrommel<br />

auf direktem Weg zur Paketierung<br />

(in der Grafik als MTS 2<br />

bezeichnet).<br />

9 Im Paketierbereichwerdendie Zeitungen<br />

gezählt, verpackt und mit<br />

einem Deckblatt versehen.<br />

10 Der lange Weg durch Druck- und<br />

Versandhalleist zu Ende:Überdie<br />

Verpackungslinie werden die Zeitungspakete<br />

in die Ladezone geleitet.<br />

Dort warten schon unsere<br />

Spediteure, die für bestimmte<br />

Touren zuständig sind. Sie bringen<br />

die Zeitungen zu den rund<br />

1000 Austrägern, Kiosken, Bahnhöfen<br />

und weiteren Abladestellen.<br />

Nun machen sich die Austräger,<br />

manche schon abdrei Uhr morgens,<br />

auf den Weg. Erst mit der<br />

Zustellung endet –streng genommen<br />

– der Arbeitstag. Wenige<br />

Stunden später nehmen die ersten<br />

Mitarbeiter in den Verlagshäusern<br />

ihre Arbeit wieder auf –ein neuer<br />

Arbeitstag beginnt.<br />

Druckmaschine und Versandanlage<br />

sind –was die visuellen und akustischen<br />

Reize betrifft –die spannendsten<br />

Abteilungen inunserem Verlagshaus.<br />

Die Lautstärke der laufenden<br />

Maschinen ist enorm. Beeindruckend<br />

istder Zeitungsstrom, derüberBänder<br />

und Ketten meist an den Decken entlangläuft.<br />

Besonders inder Versandhalle<br />

muss das Zusammenspiel der<br />

verschiedenen Arbeitsbereiche exakt<br />

funktionieren. Generell müssen sich<br />

alle Abteilungen andie vorgegebenen<br />

Zeiten halten, damit die Zeitung<br />

pünktlich bei den Lesern ankommt.<br />

Denn die Zeitfenster für die einzelen<br />

Produktionsprozesse sind eng, und<br />

schon ein Papierriss in der Druckmaschine<br />

kann den Plan ins Wanken<br />

bringen. Ein kleiner zeitlicher Puffer<br />

ist zwar eingeplant, aber ein Stillstand<br />

der Maschinen von einer Stunde ist<br />

nichtmehraufzuholen. Fürdie Redaktionen<br />

bedeutet das, dass die vorgegebenen<br />

Andruckzeiten eingehalten<br />

werden müssen. Für die »Wetterauer<br />

Zeitung« muss um 22.45Uhr dieletzte<br />

Seite freigegeben werden. Die kommt<br />

meistaus demSport oder ausder Mantelredaktion.<br />

Vor24Uhr ist auch noch<br />

Alsfeld dran, für Gießen liegt der Andruck<br />

nach Mitternacht. Es muss immer<br />

alles schnell gehen. So ist das<br />

eben, wenn das Produkt täglich neu<br />

auf den Markt kommt. Die neue Technik<br />

soll uns helfen, hier auch inZukunft<br />

schnell genug zusein. (bb)


20 Druck und Versand<br />

Neue Gebäude für die modernen Maschinen und Anlagen<br />

Ein großer Schritt in die Zukunft<br />

In wenigen Monaten realisiert: Eine neue Halle für die Druckmaschine und ein Umbau für eine größere Versandanlage<br />

Was das Bauen betrifft, was Erweiterungen<br />

der Betriebsanlagen und Investitionen<br />

indie Zukunft angeht, hat<br />

die Mittelhessische Druck- und VerlagsgesellchaftmbH<br />

immerSchritt gehalten<br />

mit dem Stand der Technik, hat<br />

sich den Herausforderungen der Zeit<br />

stetsgestellt.Die Anfänge aufdem Gelände<br />

inder Marburger Straße waren<br />

klein –sowie auch die Auflage der<br />

Zeitungen und die Zahl der Mitarbeiter.<br />

Beides wuchs, und im Laufe von<br />

rund sechs Jahrzehnten ist eine große<br />

Betriebsanlage entstanden, die sich<br />

auf rund 16000 Quadratmetern Fläche<br />

Die Baugrube imFrühsommer 2011. Als die Aufnahme entstand, wuchs der Rohbau schon langsam nach<br />

oben. ImHerbst war Richtfest.<br />

Die ganz großen<br />

Baumaßnahmen<br />

sind abgeschlossen<br />

ausbreitet. Neue Betriebsteile wurden<br />

dabei geschaffen –wie das »Werk II«<br />

fürden Akzidenzdruck, derabermittlerweile<br />

eingestellt wurde, weil sich<br />

Firmen darauf spezialisiert haben, die<br />

kostengünstiger arbeiten als ein Unternehmen,<br />

das seine Schwerpunkte<br />

immer im Zeitungsdruck hatte und<br />

hat.<br />

Auch wenn man also viel Erfahrung<br />

hat mit dem Bauen: Was in den vergangenen16Monaten<br />

geschaffen wurde,<br />

ist beispiellos in der Firmengeschichte<br />

–und das betrifft eben nicht<br />

nurneueGebäude.Investiertwurde in<br />

eine Druckhalle, eine Druckmaschine,<br />

eine modernisierte Versandanlage mit<br />

neuen Gebäudeteilen. Dazu wurde<br />

neue Soft- und zum Teil auch Hardware<br />

angeschafft und installiert –für<br />

dieRedaktion,die Anzeigenabteilung,<br />

die Druckvorstufe und die Vertriebsabteilung.<br />

Auch der kaufmännische<br />

Bereich ist davon betroffen. Das sind<br />

gewaltige Investitionen für ein mittelständisches<br />

Pressehaus, aber sie sind<br />

unvermeidlich, wenn man mit der<br />

technischen Entwicklung Schritt halten,<br />

die Kosten imGriff behalten und<br />

konkurrenzfähig bleiben möchte. Vorangetrieben<br />

wurden die Maßnahmen<br />

im Wesentlichen vonDr. JanEricRempel<br />

und später auch von seinem Bruder<br />

Dr. Max Rempel. Beide stehen für<br />

die dritte Generation der Verlegerfamilie.<br />

Ihr Vater Dr. Christian Rempel<br />

ist seit fast 40Jahren imVerlag tätig,<br />

führt nun zusammen mit seinen Söhnen<br />

die Geschäfte und leitet auch die<br />

Redaktion. Sein Vater Dr. Hans Rempel<br />

war 1948 indas Unternehmen eingetreten<br />

und hat die Zeitung maßgeblich<br />

geprägt. Seine Enkel haben nun<br />

die Voraussetzungen dafür geschaffen,<br />

dass es weitergeht auf dem Betriebsgelände<br />

inder Marburger Straße<br />

in Gießen, amStammsitz des Unternehmens–und<br />

damitaberauchinden<br />

Außenredaktionen in Alsfeld, Bad<br />

Nauheim und Bad Vilbel.<br />

Dieganzgroßen Baumaßnahmen sind<br />

nun abgeschlossen, aber wir haben<br />

immer noch Bauarbeiter und Handwerker<br />

im Haus. Denn derzeit wird<br />

ferag…<br />

Technik ist Mittel zum<br />

Zweck. Nicht mehr, aber<br />

auch nicht weniger. Die Faszination<br />

innovativer Technik<br />

besteht darin, dass sie sich<br />

immer aus einer Vision heraus<br />

entwickelt. Das Unvorstellbare<br />

wird vorstellbar.<br />

Die erfinderische Idee erzeugt<br />

dynamische Prozesse<br />

und nähert sich Schritt für<br />

Schritt der erfolgreichen<br />

Umsetzung. Als Partner der<br />

grafischen Industrie in aller<br />

Welt entwickeln wir fortschrittliche<br />

Förder- und Verarbeitungstechnik,<br />

die nur<br />

einem Ziel zu dienen hat:<br />

Sie soll unseren Kunden dabei<br />

helfen, sich in einem<br />

wirtschaftlich herausfordernden<br />

Umfeld zu behaupten<br />

und neue Marktsegmente<br />

zu erschliessen.<br />

Visionen,<br />

Technik,<br />

Markterfolg.<br />

Ferag GmbH<br />

Otto-Volger-Strasse 13<br />

DE-65843 Sulzbach a.Ts.<br />

Telefon +49 6196 7039 0<br />

Fax +49 6196 7039 89<br />

info@ferag-deutschland.com<br />

www.ferag-deutschland.com


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

21<br />

das letzte Projekt imZuge dieser Zukunftsoffensive<br />

realisiert: Der Ausbau<br />

der alten Rotationshalle zu einem Papierlager.<br />

Im Spätsommer wurde die<br />

alte Druckmaschine abgebaut. Nun<br />

wird eine Zwischendecke eingezogen,<br />

damit wir eine ebenerdige Zufahrt für<br />

die Stapler haben. Bald wird die Halle<br />

für ihren neuen Zweck genutzt werden<br />

können. Das ist dann der Abschluss<br />

einer Bauphase, die im Mai<br />

2011 mit dem Abriss einiger kleinerer<br />

Gebäude begonnen hatte.<br />

DieEntscheidung, diegrößteInvestition<br />

in der Firmengeschichte zu tätigen,<br />

war inden Monaten zuvor gefallen –<br />

und sie war trotz der bedeutenden<br />

Summen unddes weitverbreiteten Abgesangs<br />

auf die gedruckte Zeitung<br />

eindeutig: Man entschied sich für den<br />

Bau einer 506 Quadratmeter großen<br />

Druckhalle, den Kauf einer neuen Rotation<br />

undschließlich auch fürdie Installationeiner<br />

modernen Versandanlage.<br />

Mit der Realisierung dieser Pläne<br />

haben wir uns für die nächsten Jahre<br />

gerüstet. Der Verlag hat die Grundlagen<br />

geschaffen, umden Herausforderungen<br />

der Zukunft standhalten zu<br />

können. Lesern und Anzeigenkunden<br />

können wir damit eine moderne,<br />

Die Besucher<br />

empfangen wir<br />

nun inneuen Räumen<br />

durchgehend vierfarbige Zeitung bieten<br />

–was ihren Wünschen entspricht.<br />

Mit der Druckhalle wurden auch neue<br />

Kommunikationsräume geschaffen:<br />

Ein repräsentatives Besprechungszimmer<br />

–unter anderem für die Redaktion<br />

–, in dem man auch prominente<br />

Gäste empfangen kann, und ein großer<br />

Raum, in dem wir Besuchergruppen<br />

auf eine Führung durch das Unternehmen<br />

einstimmen und mit ihnen<br />

diskutieren können. Eine feine Besonderheit<br />

inder oberen Etage des Neubaus:<br />

Durch Glasscheiben können unsere<br />

Gäste direkt auf die neue<br />

Druckmaschine schauen. Auch das<br />

eine Investition, die sich gelohnt hat,<br />

denn die Besucher –von der Schülergruppe<br />

bis zum Seniorenclub –sind<br />

begeistert. Und selbst alte erfahrene<br />

Mitarbeiter genießen den Blick von<br />

oben auf die Rotation und sind stolz<br />

darauf. Und sagen dann auch schon<br />

mal im Überschwang der Gefühle:<br />

»Woaah, das ist Zeitung!« (bb)<br />

Die alte Versandhalle wurde deutlich vergrößert. Hier der Blick in den bestehenden Teil, in dem ein neuer<br />

Boden eingezogen wurde.<br />

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22 Druck und Versand<br />

Von der Plattenherstellung bis zum Paketieren<br />

Sie sorgen für gute Druckqualität<br />

Die Männer an der Commander CT bedienen und überwachen die elektronisch gesteuerte Anlage –Wartung und Pflege<br />

Unsere Drucker: Sie bedienen die neue Commander CT von Koenig und Bauer. Zu sehen sind auf den Fotos von links nach rechts: Marek Lach, Jack Rast, Raimund Alles, Gunnar<br />

Leicht und Carsten Ranft. Nicht abgebildet: Stefan Arndt.<br />

Wenn die Redakteure fertig sind mit<br />

ihrer Arbeit, geben sie ihre Seiten »frei<br />

zur Belichtung«. Dieser Terminus ist<br />

allerdings nichtmehrganzzeitgemäß.<br />

Denn die neue Technik imHaus hat<br />

den »Workflow«, also den technischen<br />

Arbeitsablauf, stark verändert. Tatsächlich<br />

ist esso, dass die Redakteure<br />

ihre Seiten zurücktransferieren andie<br />

Blattplanung in unseren CtP-Workflow<br />

weitergeleitet. Hier wird eine<br />

letzte Sichtkontrolle durchgeführt, bevornachder<br />

Freigabedie SeiteinPixel<br />

umgewandelt und diese Pixel durch<br />

einen Belichtungsprozess auf die<br />

Druckplatte gebracht werden. Von<br />

Die Anlage<br />

ist hoch<br />

automatisiert<br />

dort auswerdendie Seiten aufden Belichter<br />

geschoben, das heißt: Die<br />

Druckplatten werden hergestellt. Dieser<br />

Produktionsprozess ist nun auch<br />

räumlich ganz nah andie Druckmaschine<br />

herangerückt. Und genau hier<br />

beginnt auch das Aufgabengebiet der<br />

Drucker. Die fertigen Druckplatten<br />

platzieren sie an den vorgegebenen<br />

Stellen inder Druckmaschine. An der<br />

hoch automatisierten Anlage sind das<br />

die wichtigsten Aufgaben der Drucker:<br />

Sie nehmen die elektronisch gesteuerte<br />

Maschine inBetrieb, überwachen<br />

sie und stellen die Qualität der<br />

Druckerzeugnisse sicher. Hierbei hilft<br />

ihnen auch ein sogenanntes Softproof.<br />

Dies ist eine farbverbindliche Darstellung<br />

der Seite auf einem Monitor.<br />

Zum eingespielten Team rund um den<br />

Leitstand der Anlage in der neuen<br />

Druckhalle gehören: Carsten Ranft,<br />

seit 1984 im Haus.Erhat denMeistertitel<br />

erworben und ist heute Teamleiter<br />

an der Commander CT. Diese Funktion<br />

teilt ersich mit Jack Rast, der seit<br />

1990 bei der »Mittelhessischen« beschäftigt<br />

ist. Gunnar Leicht war nach<br />

seinem Eintritt bei der MDV zunächst<br />

Drucker an der Heatsetmaschine in<br />

der Druckerei in Fernwald. Heute bedient<br />

erdie Zeitungsrotation. Genau<br />

wieMarek Lach,der seit 1989 im Haus<br />

angestellt ist und anfangs im Bereich<br />

Bogendruck beschäftigtwar.Raimund<br />

Alles hat 1986 als Rotationshelfer bei<br />

der MDV angefangen. Seit einer Umschulung<br />

ist erimBereich Zeitungsdruck<br />

beschäftigt. Bleibt noch Stefan<br />

Arndt. Er ist seit 1994 imHaus. Arndt<br />

wurde zum Bogendrucker ausgebildet,<br />

wechselte aber später in den Bereich<br />

Zeitungsdruck.<br />

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Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

23<br />

In der Versandhalle ist ganz viel Bewegung<br />

Sie arbeiten meist nachts: Die Angestellten an der Ferag-Anlage –Antwort auf die Frage: Wie kommt die Beilage in die Zeitung<br />

Wenn die Versandanlage läuft, dann<br />

ist Bewegung inder Halle. Ein endloser<br />

Strom von Zeitungen bewegt sich<br />

an der Decke entlang. Die Geräuschkulisse<br />

der Förder- und Transportbänderist<br />

zwar enorm, aber nichtunangenehm.<br />

Und vor allem: Esriecht dort<br />

ganz wunderbar nach frisch gedruckter<br />

Zeitung. Was im Versandbereich<br />

passiert, das ist eine Wissenschaft für<br />

sich. Zum Beispiel ist esschwer, den<br />

Laien, und dazu zählen auch wir Redakteure,<br />

inkurzen Worten zu erklären,<br />

warum die Zeitungen, kaum dass<br />

sie gedruckt wurden und in der Versandhalle<br />

angekommen sind, erst einmal<br />

auf große Rollen aufgewickelt<br />

und im sogenannten Disc-Lager geparkt<br />

werden. Nun, das hat damit zu<br />

tun, dass die Druckmaschine bis zu<br />

50000 Zeitungen inder Stunde liefert,<br />

die Versandanlage aber so viele nicht<br />

direkt verarbeiten kann. Denn meist<br />

müssen in die Zeitungen noch Prospekte<br />

und Vordrucke eingelegt werden<br />

–das dauert. Darum also dieses<br />

Pufferlager, das aber schnell wieder<br />

Warum die Zeitungen<br />

zunächst aufgewickelt<br />

werden müssen<br />

vearbeitet wird: Wenn die letzte Zeitung<br />

die Druckmaschine verlassen<br />

hat, werden die großen Wickel ruckzuck<br />

von ihrer Last befreit.<br />

Wenn wir Besuchergruppen im Haus<br />

haben –darunter oft auch Schulklassen<br />

–dann gibt esinder Versandhalle<br />

meist noch mehr staunende »Aaahs«<br />

und »Ooohs« zu hören als an der<br />

Druckmaschine. Erst recht, wenn die<br />

Förderbänder und Maschinen laufen,<br />

denn dann geht in der Halle, die im<br />

Mitarbeiter imVersand<br />

können auf langjährige<br />

Erfahrung zurückblicken<br />

Zuge der Neubaumaßmnahmen und<br />

Modernisierungendeutlichvergrößert<br />

wurde, »die Post ab«. Dass die vielen<br />

Bänder der Firma Ferag die richtigen<br />

Wege nehmen, dass immer genügend<br />

Prospekte auf den Beilagenanlegern<br />

platziert sind, die Aufwickler wieder<br />

zurück an die Abwickelstation befördert<br />

werden –dafür sorgen die Mitarbeiter<br />

des Versandbereichs, die fast<br />

alle auf eine jahrelange Erfahrung zurückblicken<br />

können.<br />

Wenn die Versandmitarbeiter ihre Arbeit<br />

beginnen, schlafen viele Menschen<br />

schon. Wie die Drucker arbeiten<br />

sie meist nachts. Sie stehen am Ende<br />

eines langen Produktionstages, der –<br />

im Verlag –morgens gegen acht Uhr<br />

beginnt und nachts gegen zwei Uhr<br />

endet. Wenn die Versandmitarbeiter<br />

Feierabend machen, dann sind aber<br />

noch unsere Zeitungsfahrer unterwegs<br />

zu den Austrägern und Abladestellen.<br />

Erst wenn die Zustellerinnen<br />

und Zusteller die letzten Zeitungen in<br />

die Briefkästen gesteckt haben, ist der<br />

Arbeitstag wirklich zu Ende –und der<br />

neue beginnt schon kurz darauf wieder<br />

imVerlagsgebäude.<br />

Damit alles rundläuft inder Versandhalle,<br />

darum kümmern sich: Norbert<br />

Backes ist der Teamleiter und schon<br />

seit 1983 im Haus beschäftigt. Stellvertretender<br />

Teamleiter ist Thomas Klug.<br />

Auch der EDV-Spezialist ist seit 1983<br />

Mitarbeiter der MDV. Als Analytiker<br />

in demBereich gilt derstellvertretende<br />

Teamleiter Thomas Otto, der im Mai<br />

1983 in das Unternehmen eingetreten<br />

ist. Bleibt von der Männerriege Christof<br />

Habenicht. Erist seit 1994 im Haus<br />

und wird von den Vorgesetzten als<br />

»Pragmatiker und Realist« geschätzt.<br />

Fehlen die Mitarbeiterinnen, die unter<br />

anderem für Nachschub bei den Beilagen<br />

sorgen. Das sind Anna Diordiew,<br />

Elke Taylor,KristinaMarschund Sabine<br />

Walther.<br />

(bb)<br />

Präsentieren sich gut gelaunt: Die Versandmitarbeiter. Zusehen sind Thomas Otto, Norbert Backes, Thomas<br />

Klug, Christoph Habenicht und vorne Anna Diordiew, Elke Taylor, Kristina Marsch, Sabine Walther.<br />

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Das Besprechungszimmer und ein Raum für Besucher<br />

Möbel für die Kommunikationsräume<br />

Büro-Funk lieferte die Stühle und Tische: Wertbeständig, gradlinig und funktionell –Für gehobenen Sitz- und Arbeitsstil<br />

Der Hersteller dieser Möbel wirbt mit dem Slogan: »Luft für Kopf,<br />

Gedanken und Gespräche.«<br />

Hier wird der Verlag seine Gäste begrüßen: Der Saal, indem unter anderem ein Film über den Alltag ineinem<br />

modernen Verlagshaus gezeigt wird, in dem man aber auch mit Besuchern ins Gespräch kommen will.<br />

Uwe Valentin, Geschäftsführer der<br />

Firma Büro-Funk, bringt es auf den<br />

Punkt: »Wir habenfür dieneuen Kommunikationsräume<br />

Möbel geliefert,<br />

die den heutigen Anforderungen in<br />

Bezugauf Komfort, Wertbeständigkeit<br />

und Design entsprechen.« Dass der<br />

Experte in Sachen Büromöbel nicht<br />

übertrieben hat, davon konnten sich<br />

viele Mitarbeiter der MDV und auch<br />

die ersten Besucher bereits überzeugen:<br />

Die Stühle im Besprechungsraum<br />

Reduziert<br />

auf das<br />

Wesentliche<br />

sind bequem, sehen gut aus –und sie<br />

sind sehr belastbar. Der Tisch wirkt<br />

edel, ist aber durchaus robust und<br />

man traut sich, ihn anzufassen. Die<br />

Anschlüsse für die Strom- und Netzwerkkabel<br />

sind unauffällig angebracht.<br />

Ein harmonisches Gesamtbild,<br />

nichts stört, alles passt.<br />

Neu geschaffen wurde neben dem<br />

kleineren Besprechungszimmer auch<br />

ein größerer Raum, in dem man unter<br />

anderem Besuchergruppen empfangen<br />

kann. Die Besonderheit: Von hier<br />

aus kann man durch Scheiben einen<br />

Blick auf die neue Druckmaschine<br />

werfen. Der Raum ist ansonsten eher<br />

schlicht gehalten.Man könnte auch sagen:<br />

Alles ist reduziert auf das Wesentliche.<br />

Mit diesem Begriff ist auch<br />

die Produktreihe »one« der Firma Stechert<br />

zutreffend beschrieben. Weitere<br />

Eigenschaften der Stühle: Sie bieten<br />

besten Sitzkomfort, zeichnen sich<br />

durch eine enorme Stabilität aus. Und<br />

sie passen optisch inden neuen Besucherraum,der<br />

nach dergleichenPhilosophie<br />

eingerichtet wurde: Reduziert<br />

aufdas Wesentliche. Dazu gehört,dass<br />

die Gäste bequem sitzen können. Und<br />

für den Fall, dass Tische benötigt<br />

werden: Kein Problem, sie warten in<br />

einem Nebenraum auf ihren Einsatz.


Die Redaktion<br />

Recherchieren, schreiben, fotografieren, redigieren, layouten und archivieren<br />

Rund 60 Redakteure, Volontäre und Fotografen kümmern<br />

sich um den redaktionellen Teil unserer Zeitungen. Ihr<br />

Tagwerk wiederholt sich zwar, aber langweilig wird esden<br />

Journalisten nicht. Sie erstarren nicht in der Routine, die<br />

da heißt: über allerlei Veranstaltungen schreiben, recherchieren,<br />

Seiten layouten, freie Mitarbeiter betreuen und<br />

deren Texte redigieren. Das Zeitungsgeschäft bietet täglich<br />

Neues, die Welt im Großen wie im Kleinen liefert uns<br />

immer wieder Überraschungen. Auf den folgenden Seiten<br />

stellen wir uns vor. Sie, liebe Leser, erfahren, was wir<br />

machen und wer sich hinter den ominösen Kürzeln<br />

verbirgt: Wer ist mö? Wer ks? Wer bk? Und wer dpa?


26 Die Redaktion<br />

Verantwortlich für Leitlinien und Inhalte: Verleger und Chefredaktion<br />

»Den Menschen Orientierung ermöglichen«<br />

Das Gefühl fürs Produkt, technische Innovationen zur rechten Zeit und eine Kiste Bier: Verleger Dr. Christian Rempel erzählt<br />

Durchsetzung am <strong>Gießener</strong><br />

und Wetterauer Markt größte<br />

sachliche Befriedigung<br />

Wenn es auf dem Flur nach einer guten<br />

Zigarre riecht, dann ist der Chef<br />

gerade gekommenodergegangen. Der<br />

Chef –das ist Dr. Christian Rempel,<br />

leidenschaftlicher Raucher und Zeitungsmann.<br />

Erblickt auf eine lange<br />

Laufbahn als Verleger, Herausgeber<br />

und Chefredakteur der <strong>Gießener</strong>/Alsfelder<br />

<strong>Allgemeine</strong>n und Wetterauer<br />

Zeitungzurück:Am1.Januar1975trat<br />

er als Geschäftsführer ins Unternehmen<br />

ein, übernahm nach und nach<br />

die Geschicke der Mittelhessischen<br />

Druck- undVerlagsgesellschaft (MDV)<br />

von seinem Vater Dr. Hans Rempel.<br />

Seit nunmehr über 37Jahren kommt<br />

und geht Dr. Christian Rempel werktäglich<br />

inder Marburger Straße 18bis<br />

20 ein und aus.<br />

Was muss einer mitbringen, um dem<br />

Job als Weichensteller ineinem inhabergeführten<br />

mittelständischen Verlagshaus<br />

über Jahrzehnte gewachsen<br />

zu sein?Die EingangsfragebeimInterviewterminimChefzimmerist<br />

schnell<br />

beantwortet: »Er sollte über einen gewissen<br />

ökonomischen Sachverstand<br />

verfügen, braucht aber vor allen Dingenauchein<br />

Gefühl fürs Blattmachen.<br />

Denn die wichtigste Frage ist schließlich,<br />

wie eine Zeitung aussehen muss,<br />

damit der Kunde, also der Leser, sie<br />

braucht.«<br />

Als Meilensteine seines beruflichen<br />

Lebens und wichtigste Weichenstellungenfür<br />

dieEntwicklung desUnternehmens<br />

führt Dr. Rempel an, alle<br />

notwendigen technischen Veränderungen<br />

zum richtigen Zeitpunkt vorgenommen<br />

zu haben –»etwa die Einführung<br />

des Fotosatzes, die neue<br />

Druckmaschine, später die Umstellung<br />

auf Offsetdruck«. Genauso wichtig<br />

aber sei es gewesen, das Blatt im<br />

Laufe der Zeit immer weiterzuentwickeln<br />

–so, wie esdie Leser zu lesen<br />

wünschen: »Ein Gefühl für das<br />

Produkt zu entwickeln, das ist der<br />

springende Punkt.« Nicht zu vergessenbei<br />

alledem: Dierichtigen Leutean<br />

den richten Stellen zu platzieren:<br />

»Meine Methode war immer, den Mitarbeitern<br />

Freiräume zu geben. Die<br />

Rückkopplung in die verschiedenen<br />

Abteilungen ist wichtig, ebenso wie<br />

Gespräche mit dem Lesepublikum,<br />

auch durch die Mitarbeiter draußen<br />

und im Vertrieb. Entscheidend ist,<br />

dass diese Erkenntnisse ins Haus mitgebrachtwerdenund<br />

manlernt,sie zu<br />

filtern und die passenden Schlüsse<br />

daraus zu ziehen.«<br />

In der Rückschau zufrieden<br />

mit den Weichenstellungen<br />

für das Unternehmen<br />

Als maßgebliches Erlebnis seines Berufslebens<br />

bezeichnet Dr. Rempel die<br />

Tatsache, »dass wir uns am <strong>Gießener</strong><br />

und Wetterauer Markt durchgesetzt<br />

haben mit einer heute deutlich höheren<br />

Auflage als die Konkurrenz«. Es<br />

sei die größte sachliche Befriedigung<br />

für ihn, »dass wir hier letztlich richtig<br />

gelegen haben mit unserem Kurs«.<br />

Zudem kann der Verleger für sich verbuchen,<br />

den Seitenumfang der von<br />

ihm herausgegebenen Tageszeitungen<br />

im Laufe seiner Geschäftsführung um<br />

mindestens 50 Prozent gesteigert zu<br />

haben.<br />

Als schwierige Zeiten benennt der<br />

Verleger die Veränderung, als die Anzeigenblätter<br />

unddie Direktverteilung<br />

von Werbeprospekten aufkamen. Und<br />

verschiedene Bedingungen, die den<br />

eigenen Geschäftsbetrieb nachteilig<br />

beeinflusst haben. Trotzdem würde<br />

der Herausgeber in der Rückschau auf<br />

die großen Weichenstellungen nichts<br />

anders entscheiden.<br />

»Das prägendste Erlebnis für<br />

mich? Selbstverständlich<br />

die Wiedervereinigung!«<br />

So richtig gekracht habe esinseinem<br />

Büro nie. »Ich bin immer sehr gut mit<br />

meinen Mitarbeitern ausgekommen,<br />

selbst inschwierigen Situationen wie<br />

den Streikzeiten und auch jetzt inder<br />

Phase der notwendigen Umstrukturierung<br />

des Betriebes.« Spaß und Beruf<br />

– geht das für ihn zusammen?<br />

»Naja, Spaß vielleicht nicht, aber Freude<br />

am Beruf–das aufjeden Fall!« Über<br />

so manche Anekdote kann sich Dr.<br />

Rempel senior, der sich die Geschäftsführung<br />

mittlerweile mit seinen beiden<br />

Söhnen Dr. Jan Eric und Dr. Max<br />

Rempel teilt, noch heute amüsieren.<br />

Ein Beispiel gefällig?<br />

In den 70er Jahren wurde häufig gestreikt,<br />

auch bei der Mittelhessischen<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft. Die<br />

außerparlamentarische Opposition<br />

(APO) unter den Studenten sei inder<br />

Universität Marburg recht aktiv gewesen<br />

und habe sich in den Kopf gesetzt,<br />

die Streikenden mit Bier zuversorgen.<br />

»Ich stand gerade vor dem Verlagsgebäude,<br />

als sie mit dem Auto bei uns<br />

vorfuhren.Daich zu jenerZeitoptisch<br />

durchaus der Studentenbewegung<br />

hättezugerechnet werden können,mit<br />

meinen langen Haaren und dem Bart,<br />

haben sie mir den Kasten Bier ausgehändigt,<br />

mit der Bitte, ihn den streikenden<br />

Kollegen zukommen zu las-<br />

Die Chefredaktion führt, organisiert, kontrolliert<br />

Dr. Christian Rempel und seine drei Stellvertreter setzen auf Qualitätsjournalismus –Behutsame Eingriffe –Respekt, aber keine Angst vor den<br />

Dr. Rempel: Nur ein starkes<br />

Europa kann sich im globalen<br />

Wettbewerb behaupten<br />

Rund 60 Redakteure, Volontäre und<br />

festangstellte Fotografen arbeiten bei<br />

den drei Tageszeitungen unseres Verlages.<br />

Sie sind jeweils einer bestimmten<br />

Redaktion zugeordnet, betreuen<br />

Gemeinden aus dem Verbreitungsgebiet<br />

oder haben andere fest umrissene<br />

Aufgaben. Die Lokalredaktionen in<br />

Alsfeld, Bad Vilbel und Bad Nauheim<br />

sowiedie RedaktionenimStammhaus<br />

des Verlags in Gießen werden jeweils<br />

von einem Ressortleiter geleitet. Über<br />

dieserGruppeder leitendenRedakteure<br />

steht die Chefredaktion, die unter<br />

anderem fürden redaktionellen Inhalt<br />

unserer Zeitungen verantwortlich ist.<br />

Seit mehr als 30 Jahren leitet Dr.Christian<br />

Rempel die Redaktion. Ihm zur<br />

SeitestehenseinSohnDr. MaxRempel<br />

und Burkhard Bräuning als Stellvertreter<br />

für alle drei Zeitungstitel der<br />

MDV. Im Bereich der »Wetterauer Zeitung«<br />

istzudemSiegfried Klingelhöfer<br />

Mitglied der Chefredaktion.<br />

Die Aufgaben der Chefredakteure<br />

sind vielfältig. Neben der redaktionellen<br />

Verantwortung legen sie die publizistischen<br />

Leitlinien fest und geben<br />

dieRichtungfür dasErscheinungsbild<br />

vor. Sie organisieren den redaktionellen<br />

Alltag, kontrollieren die journalistischen<br />

Inhalte aller Publikationen,<br />

sind verantwortlich für Volontärsausbildung<br />

und Weiterbildung der<br />

Redakteure. Und schließlich repräsentieren<br />

sie die Redaktion nach innen<br />

und außen. Die Chefredakteure sind<br />

sich einig: Wersich amMarkt behauptenwill,mussseinenLesern<br />

Qualitätsjournalismus<br />

bieten. Man hat zwar<br />

Respekt vor den Herausforderungen<br />

der Zukunft, aber keine Angst.<br />

Dafür hat Dr. Christian Rempel (KürzelC.R.)<br />

auch schonzuvielerlebt. Der<br />

Chefredakteur, von Hause Ökonom,<br />

ist überzeugter Marktwirtschaftler.<br />

Der 70-Jährige hat sich stets für ein<br />

wiedervereinigtes Deutschland ineinem<br />

geeinten Europa eingesetzt. Sein<br />

erster großer Wunsch ist 1990 erfüllt<br />

worden, amzweiten arbeitet er noch.<br />

Da immer mehr Schwellenländer wie<br />

China und Brasilien in die Riege der<br />

führenden Wirtschaftsnationen aufsteigen<br />

und die europäischen Staaten<br />

zurückfallen, ist Dr. Rempel davon<br />

überzeugt, dass nur eine starke EUim<br />

globalen Wettbewerb mithalten kann.<br />

»Veränderungen am<br />

Erscheinungsbild der<br />

Zeitungen geplant«<br />

Auch sein Sohn Dr. Max Rempel (33)<br />

ist Wirtschaftswissenschaftler. Zeitungserfahrung<br />

hat er bei der »Frankfurter<br />

<strong>Allgemeine</strong>n Zeitung« und der<br />

»OffenbachPost« gesammelt. Seit über<br />

einem Jahr ist er einer von drei<br />

Geschäftsführern der MDV, seit dem<br />

1. Oktober 2012 gehört er der Chefredaktion<br />

an. In dieser Funktion will<br />

er unter anderem das Erscheinungsbild<br />

der Zeitung behutsam erneuern.<br />

Burkhard Bräuning (55, bb) hat seine<br />

ersten journalistischen Erfahrungenin<br />

Lokalredaktionen gesammelt, ist aber<br />

seit mehr als 20 Jahren mit Leib und<br />

Seele Nachrichtenmann. Seit 2002 leiteterdie<br />

Mantelredaktion, seit 2006 ist<br />

er Mitglied der Chefredaktion. Als<br />

Projektleiter hat erzwei neue Redaktionssysteme<br />

mit eingeführt. Der<br />

»ganze Organisationskram« hält ihn<br />

zu oftvon demab, waserals Journalist<br />

am liebsten macht: schreiben.<br />

Siegfried Klingelhöfer (48, sk)hat seine<br />

journalistischen Wurzeln imSport. In<br />

der <strong>Gießener</strong> Redaktion war er ein<br />

Mann fürs lokale Sportgeschehen. Seit<br />

2007 leitet er die Redaktion der »Wetterauer<br />

Zeitung« (WZ). In Bad Nauheim<br />

führterein gutgemischtesTeam<br />

aus jungen und älteren Redakteuren,<br />

das den Lokalteil der WZ mit Lesegeschichtenund<br />

Kolumnen in denletztenJahrenstark<br />

aufgewertet hat. (bb)<br />

Ohne Johannes Gutenberg keine Zeitung: Um<br />

(zweiter von rechts) und seine Stellvertreter


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

27<br />

Zwölf Statements –<br />

kurz notiert<br />

»<br />

Als Jugendlicher habe ich am liebsten…<br />

Handball gespielt.<br />

Interviewtermin imChefbüro: Dr. Christian Rempel (M.) im Gespräch mit den Redakteuren Annette Spiller<br />

und Burkhard Bräuning.<br />

sen. Ich habe mich artig bedankt –das<br />

Bier dann allerdings an dieMitarbeiter<br />

weitergegeben, die gearbeitet haben.«<br />

Nicht nur Herausgeber und Verleger,<br />

sondernauchChefredakteur –ineiner<br />

Zeit mit unzähligen wichtigen lokalen<br />

und überregionalen Themen, mit Aufregern<br />

und Dauerbrennern. Dr. Christian<br />

Rempel nennt als für ihn selbst<br />

immer noch präsente wichtige lokale<br />

und überregionale Ereignisse aus diesen<br />

Jahrzehnten unter anderem die<br />

Gebietsreform mit der Gründung der<br />

StadtLahnund ihrer Wiederauflösung<br />

und die allgemeinen Veränderungen<br />

im ländlichen Bereich. »Da waren wir<br />

ja auch immer gefordert.« Was die<br />

»große« Politik betrifft, kommt die<br />

Antwort ohne jede Verzögerung:<br />

»Natürlich undzuallererst dieWiedervereinigung.«<br />

Aber auch die Nachrüstung<br />

unter US-Präsident Ronald Reagan<br />

beispielsweise und die daraus<br />

resultierenden politischen Folgen in<br />

Deutschland sieht er als ein für ihn<br />

prägendes Geschehen.<br />

Doch zurück ins Haus der MDV. Der<br />

kurzeDienstweg istStandard, schließlich<br />

muss im Zeitungsgeschäft alles<br />

schnell und effektiv gehen: Nicht selten<br />

erscheint die »121« direkt im Telefondisplay,<br />

wenn es aus Sicht des<br />

Chefs etwas zu besprechen oder zu<br />

diskutieren gibt. Mit Dr. Christian<br />

Rempel ins Gespräch zukommen, ist<br />

Leidenschaft für viele<br />

Themen und Raum<br />

für das Gespräch<br />

und repräsentiert<br />

Herausforderungen der Zukunft –Kurzporträts der vier »Blattmacher«<br />

nicht schwer: Seine Interessen sind<br />

breit gefächert, mit Leidenschaft verfolgt<br />

erviele Themen, gerne aus dem<br />

Bereich der Wirtschafts- und Weltpolitik.<br />

Kein Tag, an dem der Spätdienstredakteur<br />

der Politik- und<br />

Nachrichtenredaktion nicht Besuch<br />

bekommt: Auf dem Heimweg bringt<br />

der Chef die NZZ vorbei. Die »Neue<br />

Zürcher Zeitung« ist sein Leib- und<br />

Magenblatt –nach dem eigenen Produkt<br />

natürlich. »Was haben wir morgen?«<br />

Die Themen der Titelseite weiß<br />

Dr. Christian Rempel schon amVorabend.<br />

Wenn er am nächsten Tagwieder<br />

ins Haus kommt, warten dort bereits<br />

neue Herausforderungen. Die er<br />

klar umreißt: »Es gilt, weiter im Markt<br />

zu bestehen, der durch vielfältige Informationsangebote<br />

undstrukturellen<br />

Wandel zulasten des Einzelhandels<br />

heute wesentlich schwieriger geworden<br />

ist. Das ist nur möglich mithilfe<br />

der neuesten Technologien und einem<br />

Produkt, das sich ständig anpasst,<br />

auch dieser neuen Situation.«<br />

Das bedeute, den Bürgern, die mit Informationen<br />

förmlich zugeschüttet<br />

würden, eine Navigationshilfe zusein:<br />

»Wir müssen den Menschen Orientierung<br />

ermöglichen.« Dann lacht er verschmitzt,der<br />

Seniorchef der»<strong>Gießener</strong>/<br />

Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n« und »Wetterauer<br />

Zeitung«: »Und wir müssen den<br />

jetzigen und künftigen Lesern begreiflich<br />

machen, dass sie uns in ihrem<br />

Lebenbrauchen!« Annette Spiller<br />

»<br />

Wer mir eine Freude machen will, sollte…<br />

mir einen alten Bierkrug schenken.<br />

»<br />

Außer meiner Zeitung lese ich bevorzugt…<br />

überregionale Blätter, insbesondere die<br />

»Neue Zürcher Zeitung«, die den Blick von<br />

außen auf unser Land richtet. Zudem<br />

interessieren mich Zeitschriften und<br />

ökonomische Fachliteratur.<br />

Wenn ich nicht Verleger geworden wäre,<br />

»<br />

dann…<br />

wäre ich möglicherweise an der Universität<br />

geblieben.<br />

Unter einem gelungenen Samstag verstehe<br />

»<br />

ich…<br />

einen Gang indie Stadt und den Blick auf<br />

die Bundesliga.<br />

»<br />

Mit Wanderschuhen gehe ich…<br />

gerne durch Südtirol.<br />

»<br />

Ein Streitgespräch würde ich gerne mit…<br />

der Bundeskanzlerin führen.<br />

Welche politischen Prominenten<br />

»<br />

bewundern Sie?<br />

Ludwig Erhardt. Helmut Kohl. Helmut<br />

Schmidt. Otto Graf Lambsdorff. Joschka<br />

Fischer.<br />

»<br />

Gründlich ärgern kann ich mich über…<br />

die Unterschlagung von Fakten inder<br />

politischen Diskussion.<br />

Wenn ich andie Zukunft Europas denke,<br />

»<br />

dann...<br />

mache ich mir Sorgen, weil inder Politik<br />

häufig die Notwendigkeit eines geeinten<br />

Europas imglobalen politischen Feld zu<br />

wenig gewürdigt wird.<br />

»<br />

Heimat ist für mich…<br />

ein Ort der Ruhe und der Verbindung zu<br />

vielen Menschen.<br />

die Büste des Erfinders der Buchdruckerkunst und der Druckerpresse versammelt haben sich Dr. Christian Rempel<br />

(v. l.) Siegfried Klingelhöfer, Burkhard Bräuning und Dr. Max Rempel.<br />

In unserer Zeitung würde ich gerne mal<br />

»<br />

folgende Schlagzeile lesen:<br />

»Euro gerettet«.


28 Die Redaktion<br />

Global, überregional und vor Ort: Mantel, Sport und Feuilleton<br />

Mit Block, Bleistift…<br />

…und Schreibmaschine<br />

Ja, diese Zeiten hat es auch noch gegeben.<br />

Man soll’s nicht glauben. Ohne Smartphone<br />

unterwegs, analog und nicht digital fotografiert,<br />

Landkarte und Stadtplan statt Navi benutzt. In<br />

den 70er und 80er Jahren, sogar noch bis indie<br />

90er hinein wurden Berichte zuweilen auf<br />

Schreibmaschine getippt und telefonisch<br />

übermittelt. Internet? E-Mail? Alles Zukunftsvisionen!<br />

Dadurch ergaben sich aber genau jene<br />

kleinen Randgeschichten, die zu Anekdoten<br />

taugten und die das Journalistenleben so<br />

besonders machten, die diesem jenen Charme<br />

verliehen haben, der sich heute leider mehr und<br />

mehr auf den Datenautobahnen verliert:<br />

…dawar die Fahrt inden frühen 80ern mit<br />

einem klapprigen, stets aus der Kurve zu fliegen<br />

drohenden R5zueinem Termin in die hessische<br />

Landeshauptstadt, bei der sich der örtlich<br />

unkundige, schon gestresste und noch blutjunge<br />

Sportvolontär ausgerechnet bei einer »Bordsteinschwalbe«<br />

danach erkundigte, woes<br />

langgeht.<br />

…dagab es den Betreiber der Stadiongaststätte<br />

von Bayer 04 Leverkusen, der dem<br />

Kolumnisten aneinem späten Mittwochabend<br />

die telefonische Durchgabe seines Lützellindener<br />

Berichtes zunächst gestattete, abMinute<br />

30 aber nervös wurde und inMinute 40dann<br />

rigoros die Leitung kappte. Dass man inMittelhessen<br />

auf die Schnapsidee kommen könnte,<br />

von einem Frauenhandball-Bundesligaspiel<br />

aktuell einen Spielbericht, einen Stimmenkasten<br />

und eine Randgeschichte zuverfassen,<br />

wollte dem Rheinländer partout nicht in den<br />

Kopf. Das war imWestdeutschen schon damals<br />

höchstens eine Nachricht wert, aber einen Tag<br />

später.<br />

…dagab es Swetlana, die Telefonistin im<br />

Moskauer 6000-Betten-Hotel »Cosmos«, die<br />

den gehetzten AZ-Redakteur zueiner Zeit, zu<br />

der sich Glasnost und Perestroika noch nicht<br />

durchgesetzt hatten, fast ohnmächtig werden<br />

ließ. Seinerzeit mussten Telefonate in den<br />

Westen von der russischen Hauptstadt aus<br />

noch hochoffiziell angemeldet werden. Der<br />

höflich-flehenden verenglischten Frage, wann<br />

denn mit der Zuteilung des Gesprächs zu<br />

rechnen sei, entgegnete diese junge Dame<br />

ungerührt-regungslos: In 24 Stunden. Schock!<br />

20 US-Dollar, zwei Riegel Schweizer Schokolade,<br />

unzählige Feuerzeuge und Kugelschreiber<br />

und einen Fünferpack halterlose Strümpfe<br />

»Satin sheers« später war das Gespräch da.<br />

Umrechnungskurs: 1Stunde! Der Autor weiß bis<br />

heute nicht, welches der erwähnten Utensilien<br />

die Wartezeit derart verkürzt hatte.<br />

Und heute? Undenkbar. Die Schreibmaschine<br />

steht –wenn überhaupt noch –auf dem Dachboden,<br />

Smartphone-Apps weisen den Weg,<br />

telefonische Aufnahmen gibt es in keinem<br />

Verlagshaus mehr –allenfalls Damen inLandeshauptstädten,<br />

die man nach dem Weg fragen<br />

könnte.<br />

Ralf Waldschmidt<br />

PerSatellitmit derganzen Welt<br />

Die Mantelredaktion: Politik, Wirtschaft, Bundesländer, Meinung, Hintergrund, Aus aller<br />

Jetzt im Herbst, wo es wieder kälter<br />

wird, weiß der Mensch die Vorzüge<br />

einesMantelszuschätzen:Erhältschön<br />

warm, kann einen aber auch schon mal<br />

ins Schwitzen bringen. Er verbirgt all<br />

das Nette, was man drunter trägt –und<br />

lässt damit manche Überraschung zu.<br />

Dass auch dieZeitungeinen Mantel hat,<br />

wollen wir Ihnen an dieser Stelle erklären:<br />

Dieses Kleidungsstück wird über<br />

allen anderen getragen. Und so ist es<br />

auch beiuns:Außen istder Mantel der<br />

Zeitung. Er bestehtabernicht ausWolle<br />

oder Kunstfaser. Unser Mantel ist<br />

ausPapier, zwar auch malbuntwie die<br />

Mäntel der Damen, aber von den Themen<br />

oft grau und ernst.<br />

Meist geht esbei uns umNachrichten<br />

mit großer Sprengkraft, um Krisen,<br />

Konflikte und Kriege. Streit ist sicher<br />

eines der am meisten verwendeten<br />

Wörter in den Schlagzeilen. Nicht, weil<br />

wir streitsüchtige Menschen wären. Es<br />

Die Mantelredaktion inder Mantelabteilung eines <strong>Gießener</strong> Kaufhauses: (v. l.) Dr. Klaus Dieter Dobat, Gerd<br />

Chmeliczek, Susanne Riess, Markus Becker, Annette Spiller und Burkhard Bräuning.<br />

Dieschönen Dingeund wasdas<br />

Kulturredaktion will das geistige Wohlbehagen fördern –Lokales und überregionales<br />

liegtebenimmer irgendwermit irgendwem<br />

im Clinch. Die Roten mit den<br />

Schwarzen, die USA mit China, die<br />

Bundesbank mitder Europäischen Zentralbank.<br />

UmimBild zubleiben: Durch<br />

Unser Mantel kann wärmen<br />

–und wir selbst kommen<br />

schon mal ins Schwitzen<br />

die Brisanz der Themen kann auch unser<br />

Mantel wärmen, für Schweißperlen<br />

auf der Stirn sorgen. Und wir kommen<br />

manchmal auch ins Schwitzen: Wenn<br />

derRedaktionschlussnaht, wiraberauf<br />

wichtige Entscheidungen warten, die<br />

noch ins Blatt müssen. Mit dem Mantel<br />

liefern wir harte News, beschreiben, erklären,<br />

bewerten und verhüllen erst<br />

einmal alldie spannenden Geschichten,<br />

dieweiter hintenimBlatt stehen.»Mantel«<br />

ist deshalb ein guter Name für das<br />

Nachrichtenressort. Unser Mantel ist<br />

eine Mischung aus Politik und Wirtschaft,<br />

wir machen die Seiten Hessen<br />

und Aus aller Welt, Medizin und Wissenschaft,<br />

Meinung und Hintergrund.<br />

Das sind unsere Pflichtseiten, jeder von<br />

uns kann sie bearbeiten –imTag- und<br />

im Nachtdienst. Wir mischen aber auch<br />

im Wochenendteil mit, liefern den<br />

Kollegen der Kulturredaktion wöchentlich<br />

eine Garten- und alle vier Wochen<br />

eine Medien-, zwölfmal im Jahr die<br />

Buchseite. Wir, das sind:<br />

Markus Becker (be): Ergehört seit acht<br />

Jahren zum Team. Er ist Fachmann für<br />

Europafragen und bereichert den Mantel<br />

mit eigenen Serien. Der Solmser ist<br />

ein eher leiser Mensch, aber privat haut<br />

er schon mal auf die Pauke: Er ist leidenschaftlicher<br />

Schlagzeuger und mag<br />

Rockmusik.<br />

Mit Rock und Pop kann Dr. Klaus Dieter<br />

Dobat (db) nichts anfangen. Er ge-<br />

Alles auf einen Blick: Auch<br />

die Pinnwand-Seiten werden<br />

in der Kulturredaktion erstellt<br />

Es sind die schönen Dinge, die den<br />

Reiz des Lebens ausmachen. Die geistiges<br />

Wohlbehagen fördern. Die Genuss<br />

verschaffen. Essind die schönen<br />

Dinge, die in Erinnerung bleiben. Die<br />

Zwischentöne vermitteln, weil es<br />

mehr gibt als Schwarz und Weiß und<br />

Grau in Grau.Essinddie schönenDinge,<br />

die erheitern und zum Nachdenken<br />

anregen. Die uns motivieren, Tag<br />

für Tag im Leben die interessanteren<br />

Seiten aufzuschlagen.<br />

Willkommen auf den Seiten der Kulturredaktion.<br />

Wir wollen das Leben<br />

unterhaltsamergestalten.Dafür bieten<br />

wirIhnen einKaleidoskop ausOpernundTheaterkritiken,Konzertrezensionen,<br />

Szene-News, Porträts, Interviews,<br />

Ausstellungseröffnungen, Architekturereignissen<br />

und allen Dingen, die<br />

das Dasein bunter machen. Täglich<br />

servieren wir Ihnen für mehr Sinnesfreuden<br />

eine Seite überregionale Kultur,<br />

samstags zwei. Dazu gesellt sich<br />

eine Seite lokale Kultur. Jeden Donnerstagerscheint<br />

dieKinoseitemit den<br />

neuesten Blockbustern und Arthouse-<br />

Filmen. Um der Informationsflut im<br />

Veranstaltungssektor Herr zu werden<br />

undIhnen Freizeittippsebensowie Ticketverlosungen<br />

anzubieten, kanalisieren<br />

wirdas pralle LebenTag fürTag<br />

auf den Pinnwandseiten.<br />

Die Wochenend-Beilage kreieren wir<br />

mit Reiselust und Lesespaß. Wir entführen<br />

Sie in ferne Regionen, präsentieren<br />

Ihnen Bestseller und solche, die<br />

es werden wollen, locken Sie zu neuen<br />

gesellschaftlichen Projekten, laden Sie<br />

ein zueinem Abstecher indie Rhein-<br />

Main-Region, kümmern uns um Gartenglück<br />

und Jugendtrends, präsentieren<br />

Ihnen Medienmoden, gehen mit<br />

Ihnen elegant speisen und verabreden<br />

uns auf ein Gläschen Wein. Damit der<br />

Genuss nicht zukurz kommt. Manchmal<br />

arbeiten wir tatsächlich genüsslich<br />

vor uns hin.<br />

Wir, dasist dasTeamder Kulturredaktion,<br />

das zahlreiche freiberufliche Mitarbeiter<br />

rekrutiert undaus vier festangestellten<br />

Redakteuren besteht. Dieses<br />

Quartett hält innerhalbdes Hauses die<br />

Zügel inder Hand, was das Feuilletonistische<br />

betrifft. Als da sind:<br />

Karola Schepp (gl): zuständigfür alles,<br />

was kulturell in Gießen los ist. Konzerte<br />

auf den diversen Bühnen, Auftritte<br />

in den Kirchen, neue Stücke im<br />

Stadttheater oder TiL und, und, und.<br />

Gabriele Krämer (ik): Kopf des Pinnwand-Teams<br />

mit gut sortiertem Terminkasten<br />

und Archiv. Hin und wie-


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

29<br />

verbunden<br />

Welt und Wissenschaft<br />

hört seit 1993 zur Redaktion. Seine<br />

Schwerpunkte liegen in den Bereichen<br />

internationale und Sicherheitspolitik,<br />

Osteuropa, Wirtschaft sowiehistorischpolitisches<br />

Buch. In der Freizeit großes<br />

Faible für Wanderungen – und er ist<br />

passionierter Hörer klassischer Musik.<br />

Susanne Riess (su) macht –wie wir alle<br />

–inder Redaktion »alles, was anfällt«.<br />

Vertretungsweise ist sie auch der Racker.<br />

Sie ist im Team der Schüler-AZ<br />

und engagiert sich für Projekte wie<br />

»Zeitung in der Grundschule«. Ihre<br />

Sechs Redakteure<br />

berichten über Themen von<br />

allen fünf Kontinenten<br />

Freizeit widmet sie dem Ehrenamt: Sie<br />

ist inder Freiwilligen Feuerwehr und<br />

im Musikzug Weidenhausen aktiv.<br />

Gerd Chmeliczek (gäd) hatbei der»<strong>Allgemeine</strong>n«<br />

volontiert, war danach Redakteur<br />

inBad Vilbel und ist seit 2004<br />

mehr als der»Hessenmann« in derPolitik-<br />

undNachrichtenredaktion. Er kommentiert<br />

die Landespolitik und ist für<br />

die Seiten Bildung/Beruf und Medien<br />

zuständig. Der Gladbach-Fan tritt auch<br />

selbst gerne gegen die Kugel.<br />

Annette Spiller (pi) leitet das Ressort<br />

Politik, Wirtschaft und Nachrichten gemeinsam<br />

mit Burkhard Bräuning, ist<br />

zudem verantwortlich für die Seiten<br />

Medizin und Wissenschaft. Mit kurzer<br />

Unterbrechung ist sie seit 1988 als Redakteurin<br />

im Haus. Private Vorlieben<br />

unter anderem: Tibetische Hunde, Musik<br />

machen, Schreiben und draußen<br />

sein.<br />

Bleibt noch Ressortleiter Burkhard<br />

Bräuning. Er ist Mitglied der Chefredaktion,<br />

tippt rasend schnell mit nur<br />

vier Fingern, ist Kummerkasten, Volontärausbilder,<br />

Ideengeber, Kinderbuchseitenmacher.<br />

Er fotografiert gerne,<br />

schreibt privat noch richtige Briefe, ist<br />

Heimwerker, Hobbygärtner –und sein<br />

Kürzel ist<br />

(bb).<br />

Dem Sport verschrieben<br />

Acht Redakteure und 250 freie Mitarbeiter/innen und Agenturen berichten aus Hallen und Stadien<br />

Acht Redakteure und 250 freie Mitarbeiter/Agenturen<br />

versuchen imMantelteil<br />

des überregionalen Sports, die<br />

Flut an Welt-und Europameisterschaften,<br />

an OlympischenSpielen undWeltcup-Konkurrenzen,anSpecials<br />

Events<br />

und Gesellschaftsereignissen einzudämmen.<br />

Imnoch weit umfassenderen<br />

Lokalsport gilt es darüber hinaus,<br />

Dutzende von Sportarten bis auf<br />

Kreisebene zu begleiten und für die<br />

Leserschaft zukanalisieren. Dies Tag<br />

für Tag, Woche für Woche mit ungebrochenem<br />

Ehrgeiz, da sich das gesamte<br />

Team im wahrsten Sinne des<br />

Wortes dem Sport verschrieben hat.<br />

Als Teammanager bemüht sich Ressortleiter<br />

Ralf Waldschmidt (ra) darum,den<br />

Lesern dieChampions League<br />

Lebenbunter macht<br />

ebenso schnell und informativ nahezubringen<br />

wie die Kreismeisterschaften<br />

der Bogenschützen. Termine koordinieren,<br />

Touren festlegen und das<br />

Blattplanen sind Aufgaben, die nach<br />

einer entsprechenden Logistik verlangen,<br />

ohne die es unmöglich wäre,<br />

montags bis zu 23 Seiten Sport indie<br />

GAZ zubringen. Sportlich imFußball<br />

und Tischtennis großgeworden, im<br />

Handball in Theorie und Praxis geschult,<br />

lässtessichder 50-Jährige nicht<br />

nehmen,inseine Artikel zuweilen jene<br />

Geschehen wird aufbereitet –Und samstags Unterhaltung in der Wochenend-Beilage<br />

der mit Block, Stift und Kamera<br />

ausgestattet (nicht nur) bei kulturellen<br />

Veranstaltungen anzutreffen.<br />

Marion Schwarzmann (man): seit 23<br />

Jahren in der Kulturredaktion aktiv.<br />

Betreut die Wochenend-Beilage und<br />

die Kinoseite. Sie schreibt über Schauspielpremieren<br />

in Gießen, Marburg<br />

und Frankfurt, berichtet über Lesungen<br />

und neue Filme.<br />

Manfred Merz (mm), Leiter der Kulturredaktion:Bei<br />

ihm laufen dieFäden<br />

zusammen. Erbringt die überregionalen<br />

Feuilletonthemen ins Blatt und hat<br />

für Opern und Konzerte immer ein<br />

offenes Ohr. Als Kolumnist spürt er in<br />

der samstäglichen »Nachlese« federführendund<br />

genüsslich denganznormalen<br />

Wahnsinn auf. Oder wie es<br />

Goethe formuliert: »Kein Genuß ist<br />

vorübergehend; denn der Eindruck,<br />

den er zurückläßt, ist bleibend.« So<br />

machen wir’s für Sie.<br />

(mm)<br />

Konzentriert amStart: Die Sportredakteure (v. l.) Marc Schäfer, Christoph Sommerfeld, Ralf Waldschmidt, Harold Sekatsch, Michael Schüssler,<br />

Markus Konle, Ronny Th. Herteux und Wolfgang Gärtner.<br />

Der Teammanager, seine<br />

Stellvertreter, der »Jupp«<br />

und der Italien-Liebhaber<br />

Hier sind sie (auch) zu Hause –Die Kulturredaktion im<strong>Gießener</strong><br />

Stadttheater: hinten Manfred Merz und Karola Schepp, vorn Gabriele<br />

Krämer (l.) und Marion Schwarzmann.<br />

Schärfe reinzubringen, die einst seinen<br />

Topspin ausgezeichnet hat.<br />

Ähnlich lange im Geschäft lebt Stellvertreter<br />

Harold Sekatsch (se) seit Jahrenden<br />

Kollegen vor, dass derSportredakteur<br />

neben den zu erfüllenden<br />

Sonntagsdiensten unerlässlicherweise<br />

auch samstags auf den Platz oder in<br />

die Halle muss. Auf heimischen Fußballplätzen<br />

jedenfalls kennt jeder das<br />

Gesicht, das zudem Kürzel »se« gehört.Der<br />

fachkundigeRat desgebürtigen<br />

Westfalen als ehemaliger Jurastudent<br />

ist vor allem dann gefragt, wenn<br />

es trockene Satzungsfragen zuklären<br />

bzw. kritischeArtikel abzusicherngilt.<br />

Ronny Thomas Herteux (htr) hat als<br />

begeisterter Radsportler bereits die<br />

Serpentinen hoch nach L’Alpe d’Huez<br />

sowie den Col du Galibier bewältigt.<br />

Vielleicht behält der Automobil- und<br />

Motorsportexperte inseiner Funktion<br />

als stellvertretender Ressortleiter für<br />

den Mantelteil gerade deshalb sogut<br />

den Überblick über die Vielzahl an<br />

Veranstaltungen. Die Ausdauer, die<br />

ihn bei Touren über 100 und mehr<br />

Kilometer im Sattel auszeichnet, besitzt<br />

»htr« auch im Redaktionsdienst.<br />

Den Fußball- und Basketball-Spielmacher<br />

Wolfgang Gärtner (gae) kannten<br />

und kennen alle nur als »Jupp«. Der<br />

Heuchelheimer hat aufgrund seines<br />

Studiums einen hohen Sportsachverstand,<br />

derihm beider täglichenArbeit<br />

mit Trainern und Spielern zugute<br />

kommt. Seine Kontakte aus der aktiven<br />

Zeit sowie seine spielerische Klasse<br />

lassen ihnauchinder Redaktionals<br />

Playmaker wirken,wennesseinKerngeschäft<br />

am Laufen zu halten gilt. Immer<br />

nahe dran am Geschehen weiß<br />

»gae« vor allem, wie Sportler leben.<br />

Auch wenn es nach außen hin einen<br />

anderen Eindruck erwecken sollte, so<br />

ist Michael Schüssler (ms) keinesfalls<br />

nur unser Fußball-Reporter. Wenn es<br />

im Fußball den klassischen Abräumer<br />

der 60er und 70er Jahre noch geben<br />

würde, wäre der Italien-Liebhaber die<br />

Idealbesetzung. Das trifft aber auch<br />

dann zu, wenn esumMotorradsport,<br />

Ein polyvalenter Spieler,<br />

ein kreativer Linkshänder<br />

und »The voice«<br />

Tischtennis, Badmintonund alldie anderen<br />

Nischensportarten geht. Beim<br />

Wegschaffen ist dem 46-Jährigen der<br />

Begriff »Catenaccio« ein Fremdwort.<br />

FürseinFußball-Erfolgsmodell hatLucien<br />

Favre, der Trainer von Borussia<br />

Mönchengladbach, den Begriff »polyvalenter<br />

Spieler« geprägt; ein Teammitglied,<br />

das flexibel und vielseitig<br />

einsetzbar und ohne das eine modern<br />

strukturierte Mannschaft nur noch<br />

schwer vorstellbar ist. In der GAZ-<br />

Sportredaktion wird Markus Konle<br />

(kus) diesem Anforderungsprofil gerecht.<br />

Der 38-Jährige verantwortet zudem<br />

die Multimedia-Seite und verkörpert<br />

durch sein IT-Verständnis den<br />

Transfer von der Print-Klassik indas<br />

Netzzeitalter.<br />

Ein Nachrichtenmagazin lesend auf<br />

dem Ergometer im Fitnesscenter »entdeckt«,<br />

hatsichMarcSchäfer (mac)seine<br />

Effektivität,die ihnimHandballals<br />

Linkshänderimrechten Rückraum bis<br />

in die Regionalliga hievte, auch inder<br />

Redaktion bewahrt. Sein Ideenreichtum<br />

und seine Kreativität liefern dem<br />

SportteilneueAnsätze undlesenswerte<br />

Geschichten, er findet–gut vernetzt<br />

– Zugang zu Themen, die außergewöhnlich,<br />

jung und zeitgemäß sind.<br />

Mit seinem erfolgreichen »Streifzug«-<br />

Projekt dieser Zeitung begibt sich<br />

»mac« nicht mehr nur auf den sportlichen<br />

Streifzug durch die Region.<br />

»The voice« Christoph Sommerfeld<br />

(cso) hätte mit seiner Rod-Stewart-<br />

Stimme eher hinter ein Mikrofon gehört;<br />

soaber ist das »Küken« nach Beendigung<br />

seines Volontariats zum<br />

festen Bestandteil der Redaktion geworden.<br />

Imcrossmedialen Bereich arbeitet<br />

der Noch-Fußballer aus Grünberg<br />

mit anderen Kollegen an der<br />

Videoproduktion für die Internetpräsenz<br />

unserer Zeitung.<br />

(ra)


30<br />

Die Redaktion<br />

Lokales inStadt und Kreis Gießen<br />

Ein Team für alle Fälle inder City<br />

Mit ihren Fachgebieten bestens vertraut: Die Stadtredaktion kennt ihre »Schlammbeiser« und die relevanten Themen in Gießen<br />

Der Herbststurm hat Bäume in der<br />

Innenstadt entwurzelt. Die Stadtverordnetenversammlung<br />

hat erneut<br />

die Parkgebühren erhöht. Der MTV<br />

1846 ehrt langjährige Mitglieder. Das<br />

Stadtreinigungsamt lädt ein zum »Tag<br />

der offenen Tür«. In Wieseck wurde<br />

schon wieder eine Bankfiliale überfallen.<br />

Das Großkino am Berliner Platz<br />

wird viel später fertig als geplant. Ein<br />

mittelständisches Familienunternehmen<br />

kann sein 100-jähriges Bestehen<br />

feiern. Die Warteschlangen mittags in<br />

der Stadtpost sind unzumutbar. Alle<br />

diese und noch unzählige andere Themen<br />

sind das tägliche Brot der Stadtredaktion.<br />

Sie berichtet über alles, was in<br />

Gießen geschieht und für die Bürger<br />

interessant sein könnte. Nur das sportliche<br />

Geschehen und kulturelle Ereignisse<br />

in der Universitätsstadt bleiben<br />

außen vor –darum kümmern sich die<br />

beiden zuständigenRedaktionen.<br />

Das Team der Stadtredaktion bilden<br />

sechs Redakteure und drei Redakteurinnen,<br />

davon vier mit Teilzeitstellen.<br />

Fast alle wohnen in Gießen,bekommen<br />

also auch privat mit, was sich inder<br />

Stadt tut. Eine weitere Stärke der Redaktion<br />

ist ihre Kontinuität: Seit fast 20<br />

Unterwegs im Dienst der lokalen Nachricht oder Reportage: Florian Dörr, Armin Pfannmüller, Burkhard<br />

Möller, Jens Riedel und Karen Werner (v. l.).<br />

Jahren ist die Besetzung unverändert.<br />

Deshalbkennensichalleinihren jeweiligen<br />

Fachgebieten bestens aus und<br />

sind vertraute Ansprechpartner für<br />

alle, die ein Anliegen haben oder die<br />

Lokalpresse für eine Berichterstattung<br />

gewinnen wollen.<br />

Seit 1993 leitet Guido Tamme (ta) die<br />

Stadtredaktion. Der 60-Jährige ist seit<br />

1979 hauptberuflich bei der <strong>Allgemeine</strong>n<br />

und war zunächst lange für die<br />

Kommunalpolitik zuständig. Seine<br />

Hauptaufgabe ist die Organisation, vor<br />

allem die Themenauswahl, die Seitenplanungund<br />

derPersonaleinsatz obliegenseinerVerantwortung.<br />

Stellvertretender Ressortleiter ist Armin<br />

Pfannmüller (pd). Der studierte<br />

Gymnasiallehrer(55)kümmert sich vor<br />

allemumdie <strong>Gießener</strong> Schullandschaft<br />

und um den hiesigen Einzelhandel.<br />

Schonseit1984ist er dabei.<br />

Das größte Arbeitsgebiet hat Burkhard<br />

Möller (mö), der Geschichtswissenschaften<br />

studiert hat. Der 53-Jährige<br />

wechselte 1994 von der Kreis- indie<br />

Stadtredaktion und profilierte sich als<br />

kundiger Beobachter der Stadtpolitik –<br />

auch als kritischer Kommentator.<br />

Vor allem um die beiden <strong>Gießener</strong><br />

Hochschulen und deren vielfältige Aktivitäten<br />

kümmert sich Stephan Sippel<br />

(si). Aber auch mit der Arbeitswelt und<br />

den <strong>Gießener</strong> Geldhäusern kennt der<br />

54-Jährige sich gutaus.<br />

Ulrich Strack (ck) ist vielen <strong>Gießener</strong>n<br />

noch aus seiner Zeit als Basketball-<br />

Nationalspieler bekannt. Beruflich sind<br />

heute Sportstätten, der Straßenverkehr<br />

und Wohnungsbaugesellschaften die<br />

Arbeitsschwerpunkte des 56-Jährigen.<br />

Ein breites Aufgabenspektrum deckt<br />

dieGermanistin KarenWerner(kw)ab.<br />

Besonders interessiert sich die gebürtige<br />

Stuttgarterin (46), die seit 1994<br />

in Gießen arbeitet, für soziale Belange.<br />

Der Bahnverkehr ist gleichfalls ihr<br />

Metier.<br />

Fast alle Redakteure<br />

wohnen in der Stadt,<br />

über die sie schreiben<br />

Mitdem <strong>Gießener</strong> Sozialwesenvertraut<br />

ist auch Christine Steines (cg), die sich<br />

außerdem um Tiere kümmert und verantwortlich<br />

für das vierteljährlich erscheinende<br />

<strong>Gießener</strong> »Senioren-Journal«<br />

ist. Außerdem ist die 50-Jährige<br />

beim »Meinungstreff« mit Leserbriefen<br />

federführend.<br />

Dieses Team wirdergänzt durchChristine<br />

Littau-Rust (cl), die schon seit 1973<br />

bei der GAZ arbeitet, sowie Jens Riedel<br />

(jri), der 2008 hinzugestoßen ist. Beide<br />

sind vorrangigzuständig fürdie lokale<br />

Wirtschaft und Verbraucherthemen,<br />

aber auch für Sonderthemen-Seiten<br />

undVerlagsbeilagen (von »Wegeins Be-<br />

»Wir moderieren das Dorfgespräch«<br />

Chronisten des alltäglichen Lebens: Die Kreisredaktion ist lokal verankert und mit vielen Themen betraut<br />

Die Kreisredaktion, in Anlehnung an<br />

die historische Provinz Oberhessen<br />

auch Provinzredaktion genannt, ist<br />

zuständig für die Berichterstattung<br />

über alles Geschehen im <strong>Gießener</strong><br />

Land –mit Ausnahme der kreisangehörigen,<br />

aber mit Sonderstatus versehenen<br />

Stadt Gießen. Zum <strong>Gießener</strong><br />

Land zählen wir die eigentlichen<br />

Kreisgemeinden, zudem all jene Anrainer,<br />

die in Struktur und Ausrichtung<br />

dem weiteren Gießen-Umland<br />

zugeordnet werden können,etwaHüttenberg<br />

und Lahnau. Die Redakteurinnen<br />

und Redakteure sind Chronisten<br />

des alltäglichen Lebens, versuchen<br />

dieses zu erklären und zubewerten,<br />

sie moderieren das Ortsgespräch in<br />

Städten und Gemeinden, sind Ansprechpartnerfür<br />

diegroßen undkleinenDinge<br />

des Alltags,für Politikund<br />

Kultur, Wirtschaft und Vereinswesen.<br />

Zwei Redakteurinnen, acht Redakteure<br />

undein Volontär sind »Allrounder«,<br />

lokal verankertund allenThemenund<br />

Genres zugetan. Sie kümmernsichum<br />

dieBerichterstattung, »bauen«die Zeitungsseiten,<br />

recherchieren Geschichten,<br />

fahren raus zu denLeuten. Sie setzen<br />

freie Mitarbeiter ein, halten<br />

Chronisten nicht nur des ländlichen Lebens inder Region: (v.l.) Ulla Sommerlad, Christina Jung, Matthias<br />

Luft, Christoph Agel, Thomas Brückner und Reinhard Südhoff.<br />

Kontakt vor allem zu Multiplikatoren<br />

wie Bürgermeistern und Kommunalpolitikern,<br />

zu Vereinen und Firmen.<br />

Sie befassen sich mit hochwertigen<br />

kulturellen Veranstaltungen ebenso<br />

wie mit kleinen Jubiläen, mit runden<br />

Geburtstagen oder Ehejubiläen. Die<br />

»menschelnden« Geschichten über<br />

den Nachbarn im Dorf sind ihnen<br />

nicht fremd.<br />

Dabei muss die Redaktion täglich den<br />

Spagat schaffen, unter den vielen<br />

Nachrichten die richtige Auswahl zu<br />

treffen. Welche Nachrichten sind<br />

wichtig und dringend, welche müssen<br />

gleich am nächsten Tag ins Blatt, welche<br />

haben einen höheren oder einen<br />

nachrangigen Stellenwert? Welche interessieren<br />

nur vor Ort, welche sind in<br />

der ganzen Region von Bedeutung?<br />

Gleichzeitig bemüht sich die Redaktion<br />

unentwegt darum, den Ansprüchen<br />

der Leser gerecht zu werden –<br />

unddie sind sehr,sehrunterschiedlich.<br />

Wer macht was inder fürs <strong>Gießener</strong><br />

Land verantwortlichen Redaktion?<br />

Norbert Schmidt (no) ist seit 17Jahren<br />

Ressortleiter. Der 59-Jährige kümmert<br />

sich vornehmlich um kreispolitische<br />

und überörtlich bedeutsame Themen<br />

und Seiten, pflegt die Notizen aus der<br />

Provinz in der Wochenendausgabe,<br />

kümmert sich um die Leserfotoauswahl<br />

und -kommentierung, hält Kontakteindie<br />

Kultur-, Kunst- und(Rock/<br />

Pop-)Musikszene hinein, greift gern<br />

zur Fotokamera. (no) wohnt inKrofdorf-Gleiberg,<br />

seinem Geburtsort,<br />

spricht mit Vorliebe den ländlichen<br />

Dialekt, also Platt. Reinhard Südhoff<br />

undThomas Brückner sind seineStellvertreter.<br />

Reinhard Südhoff (süd) ist<br />

fürdas Mittelhessen-Geschehensowie<br />

für Organisatorisches und mehr zuständig.<br />

Der49-Jährigehatte zunächst<br />

eine Redakteursstelle in der PolitikredaktiondieserZeitung.<br />

Dann wechselte<br />

er in die Bad Vilbeler Redaktion der<br />

»Wetterauer Zeitung«,seit2011ist er in<br />

der Kreisredaktion.<br />

Thomas Brückner (tb) betreut seit vielen<br />

Jahren Grünberg und Laubach.<br />

Sein Volontariat führte den 53-Jährigen<br />

nach Köln indie Redaktion von<br />

Tagesschau/Tagesthemen des WDR<br />

sowie nach Kassel zur »Hessisch-<br />

Die Redakteure aus der<br />

Provinz sind dicht dran<br />

an den handelnden Akteuren<br />

Niedersächsischen <strong>Allgemeine</strong>n«. In<br />

Nordhessen wurde das Interesse am<br />

»Lokalen« geweckt, im <strong>Gießener</strong> »Ostkreis«<br />

erhält es –seit nunmehr 25Jahren<br />

–Tag für Tag neue Nahrung.<br />

Um die Kommunen Biebertal, Heuchelheim<br />

und Wettenberg sowie<br />

Lahnau kümmert sich Rüdiger (so)<br />

Soßdorf. Der46-jährigegelernteHistoriker<br />

und Fachjournalist hat ein Faible<br />

für Kommunalpolitik. Er blickt auf<br />

bald zwei Jahrzehnte journalistischer


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

31<br />

In Gießen ist ihnen nichts fremd: Christine Littau-Rust, Steffen Hanak, Stephan Sippel, Guido Tamme, Ulrich<br />

Strack und Christine Steines (v. l.).<br />

Neben den Terminen stehen<br />

Aktionen und Leserservice<br />

ganz oben auf der Agenda<br />

rufsleben« über »Bauen-Renovieren-<br />

Modernisieren« bis »Drinnen & Draußen«).<br />

Am häufigsten in der Stadt<br />

unterwegs ist freilich der ausgebildete<br />

Fotograf Oliver Schepp (ep). Seit 1993<br />

arbeitet der 41-Jährige den schreibenden<br />

Kollegen zuund überrascht diese<br />

oftmit genial ausgewählten Motiven.<br />

Mit der Kreisredaktion teilt sich die<br />

Stadtredaktion den Posten des Polizeiund<br />

Gerichtsreporters. Momentan<br />

nimmt Jungredakteur Steffen Hanak<br />

(sha) diese Aufgabe wahr. Der 32-Jährige<br />

sitzt oft im Gerichtssaal und ist gefordert<br />

bei Unfällen, Großbränden und<br />

schweren Straftaten. Diese hauptberuflichen<br />

Zeitungsmacher werden unterstützt<br />

von rund 20freien Mitarbeitern.<br />

Diese werden zur Entlastung der Redaktion<br />

vor allem an Wochenenden<br />

undabendseingesetztDie meistensind<br />

Studenten – und manche nutzen die<br />

Gelegenheit, später durch ein Volontariat<br />

ihr Hobbyzum Berufzumachen.<br />

Über die Berichterstattung hinaus bemüht<br />

sich dieStadtredaktiondurch Aktivitäten<br />

um den Leserservice. Ein<br />

Schwerpunkt sind dabei Radtouren<br />

(Rallyes, Streckenfahrten, Radlertreff),<br />

doch auch Telefonsprechstunden, der<br />

Dauerbrenner Gießen-Quiz, regelmäßige<br />

Straßenumfragen,Kochkurse,Sudoku-Regionalentscheid<br />

oder die »Aktion<br />

Dreckentdecker« sorgen für einen engen<br />

Kontakt zwischen Redaktion und<br />

Leserschaft.<br />

(ta)<br />

An Tagen wie diesen<br />

Früher, als die Zeitungsseiten noch nicht<br />

komplett am Computer gebaut, sondern aus<br />

einzelnen Artikeln und Bildern zusammengepuzzelt<br />

wurden, passierte das öfter als heute:<br />

Ein Foto landete beim falschen Text. Manchmal<br />

entstanden dabei ziemlich skurrile Kombinationen.<br />

Im Gedächtnis geblieben ist der Besuch<br />

einer Notarztwagenbesatzung ineiner Grundschule<br />

imLandkreis. Der Bericht darüber war<br />

einwandfrei. Das dazugehörige Foto allerdings<br />

zeigte eine Gruppe Reservisten. Schön stramm<br />

standen die Herren, obwohl sie nicht mehr die<br />

Jüngsten waren…<br />

Dem ersten Ärger folgte Erheiterung –als<br />

nämlich ein überschwänglicher Leserbrief<br />

eintraf mit herzlichem Lob andie Redaktion:<br />

»Dank Ihnen wissen wir endlich, dass Deutschland<br />

nicht nur die ältesten Studenten hat,<br />

sondern auch die ältesten Grundschüler!«<br />

Stehen ein für ihren Landkreis: (v. l.) Kays Al-Khanak, Rüdiger Geis, Rüdiger Soßdorf, Alexander Geck und<br />

Norbert Schmidt.<br />

Arbeit an der Basis, dicht dran an den<br />

Menschen –anden Akteuren ebenso<br />

wie andenjenigen, die von Entscheidungen<br />

der Politik betroffen sind.<br />

Buseck, Rabenau und Reiskirchen liegen<br />

in der Hand von (rüg) Rüdiger<br />

Geis. Der 50-Jährige ist seit seinem 17.<br />

Lebensjahr journalistisch tätig, widmet<br />

sich auch inseiner Freizeit gerne<br />

dem Schreiben oder dem Filmen.<br />

Kays Al-Khanak (khn) ist seit Neustem<br />

verantwortlich für Allendorf/<br />

Lumda, Lollar, Staufenberg und Fronhausen.Vorherwar<br />

er dreieinhalbJahre<br />

lang beim Schwesterblatt, der »Wetterauer<br />

Zeitung«, tätig.<br />

Christoph Agel (agl) kümmert sich<br />

um alles inLanggöns, Linden, Pohlheim<br />

sowie Hüttenberg. Bereits zu<br />

Schülerzeitenhat er mitder freien Mitarbeit<br />

bei der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n<br />

begonnen.<br />

Christina Jung und Ulla Sommerlad<br />

teilen sich eine Redakteurinnenstelle<br />

undsindverantwortlichfür Fernwald,<br />

Hungen und Lich. Ulla Sommerlad<br />

(us) hat Mitte der 1980er Jahre bei der<br />

Alles drin imBlatt von der<br />

»menschelnden« Geschichte<br />

bis zur Wirtschaftsnachricht<br />

<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>nvolontiert.Zum<br />

Studium zog sie’s anschließend andie<br />

Ostsee, nach Kiel. 1991 kehrte sie nach<br />

Gießen zurück und arbeitet seither als<br />

Redakteurin in der Kreisredaktion.<br />

Christina Jung (ti) begann im August<br />

2008 als Gerichts- und Polizeireporterin<br />

ihre Arbeit imVerlag, nachdem sie<br />

ihr journalistisches Handwerk bei einerkleinen<br />

ZeitunginGelnhausengelernthatte.ImFrühjahr2010wechselte<br />

die 38-Jährige indie Kreisredaktion.<br />

Alexander Geck ist seit 1995 mehr als<br />

nur der Fotograf in der Kreisredaktion.<br />

Neben dem Anfertigen von Sonderseiten<br />

oder Berichten aus der heimischen<br />

Wirtschaft kümmert sich der<br />

49-jährige Redakteur (age) um Termine<br />

aller Art im Kreisgebiet. Zudem ist<br />

er neben(agl) fürLanggönszuständig.<br />

Als Volontär vervollständigt seit Juni<br />

2012 Matthias Luft (mlu) die Kreisredaktion,<br />

für die er 2009 zunächst als<br />

freier Mitarbeiter tätig wurde. Daihm<br />

kein festes Gebiet zugeteilt ist, taucht<br />

der32-Jährigeinden unterschiedlichsten<br />

Zusammenhängen auf. (süd)<br />

Im Alltag von Lokaljournalisten gibt es –auch im<br />

Landkreis Gießen –gute und schlechte Tage.<br />

Wenn du zum Beispiel beim Versuch, die<br />

Eröffnung der Hungener Umgehung zufotografieren,<br />

die schlammige Böschung hinabrutschst<br />

und die halbe Stadt zuguckt. Wenn du nach<br />

diesem Missgeschick zudem so dreckig bist,<br />

dass du an der anschließenden Feier inder<br />

Stadthalle samt Festmahl nicht teilnehmen<br />

kannst, weil dudringend deine Kleider wechseln<br />

musst –dann hast du definitiv einen schlechten<br />

Tag erwischt. Schön ist hingegen, wenn Leute<br />

echtes Mitleid mit dir haben und sich Gedanken<br />

darüber machen, wie sie dich vor solchem<br />

Ungemach behüten können. Solch nette Zeitgenossen<br />

sind die Narren vom Damen-Carneval-<br />

Club »Närrische Rutarscher« inNonnenroth. Die<br />

laden dich dann zu ihrer Prunksitzung ein,<br />

geben die Geschichte von der Rutschpartie an<br />

der Böschung vor voll besetztem Bürgerhaus<br />

zum Besten –und schon findest dudich vorn<br />

auf der Bühne wieder. Dort wirst dumit<br />

Geschenken überhäuft. Man überreicht dir<br />

einen »Fresskorb«, damit du daheim das<br />

ausgefallene Festmahl nachkochen kannst. Und<br />

einen Arbeitsschutzanzug, auf dass du in<br />

Zukunft auch anden schlammigsten Abhängen<br />

schön proper bleibst. Den Overall darfst du<br />

übrigens gleich vor versammelter Mannschaft<br />

anprobieren –und der Saal tobt angesichts<br />

deiner Kehrseite vor Heiterkeit. Auf dem Rücken<br />

steht nämlich in großen Lettern: »Achtung!<br />

Böschungsfotografie«!<br />

(us)


32 Die Redaktion<br />

Die Teams der »Wetterauer Zeitung« in Bad Nauheim und Bad Vilbel<br />

Schlüpfriges<br />

Korrektursystem:<br />

Eigentlich sind Rechtschreibprogramme dafür<br />

da, Fehler zu finden und sie zu eliminieren.<br />

Manchmal geht der Schuss allerdings nach<br />

hinten los. Einen besonders pikanten Fall von<br />

»Verschlimmbesserung« erlebte die Redaktion<br />

vor knapp zwei Jahren. Ineiner Sitzung des<br />

parlamentarischen Schul- und Kulturausschusses<br />

war es um das Konzept für ein Militärmuseum<br />

in Gießen gegangen. Inder anschließenden<br />

Berichterstattung kam deshalb auch das Wort<br />

»Militärausstellung« vor. Das Korrekturprogramm<br />

des damaligen GAZ-Redaktionssystems<br />

kannte diesen Begriff nicht und schlug deshalb<br />

eine Alternative vor. Der Autor des Artikels ging<br />

aus Versehen auf das (unmoralische) Angebot<br />

der elektronischen Rechtschreibhilfe ein. Am<br />

nächsten Tag stand folgender Satz inder<br />

Zeitung: »Die Ausschussmitglieder interessierten<br />

sich vor allem für die Frage, ob es noch eine<br />

Chance gibt, den Bestand des früher imUS-<br />

Depot untergebrachten CARE-Museums für eine<br />

Missionarsstellung zusichern.« Von den parlamentarischen<br />

Experten für Schule und Kultur ist<br />

damals übrigens niemand inStellung gegangen,<br />

um sich über die schlüpfrige Alternative zur<br />

Militärausstellung zubeschweren … (pd)<br />

Eine Blume<br />

für jeden Redakteur<br />

Reaktionen aus der Leserschaft (telefonisch,<br />

persönlich oder per E-Mail) auf Beiträge inder<br />

Zeitung gehören zum täglichen Brot der Redaktion.<br />

Die Wortmeldungen sind meistens kritisch,<br />

nämlich immer dann, wenn kleine Fehler<br />

unterlaufen sind. Aber vereinzelt gibt esauch<br />

Lob, wenn ein Bericht besonders gut gelungen<br />

ist oder ein schwieriges Thema anschaulich<br />

dargestellt wurde. Völlig unverhofft kam dagegen<br />

eine ausdrückliche Anerkennung, als vor<br />

zwei Jahrzehnten inder bis dahin konsequent<br />

schwarz-weiß gedruckten »<strong>Allgemeine</strong>n« die<br />

ersten Farbseiten auftauchten. Ein <strong>Gießener</strong><br />

kam damals hocherfreut über den technischen<br />

Fortschritt bei »seiner« Zeitung ins Büro der<br />

Stadtredaktion und überreichte jedem Redakteur<br />

feierlich eine Blume.<br />

(ta)<br />

Zum Flanieren rund um den Teich im Kurpark hat die Redaktion inBad Nauheim zwar keine Zeit, aber zum Fototermin<br />

Siggi Klingelhöfer, Christoph Hoffmann, Astrid Vetter, Michael Wiener, Constanze Cevik und Jürgen Wagner. Das gilt<br />

Teichs niedergelassen hat: (v. l.) Gerald Schütz, Andrea Schnaubelt, Waltraud Brauns, Frauke Ahlers, Dagmar Bertram,<br />

Wenig Zeit für einen Blick auf<br />

Redaktion der »Wetterauer Zeitung« inBad Nauheim bestellt ein weites Feld –Großer<br />

Ja, esstimmt: Wir haben es schön hier<br />

in der Redaktion der »Wetterauer Zeitung«.<br />

Die Räume, in denen unser<br />

20-köpfiges Team jedenTag fleißig und<br />

hoch motiviert ander jeweils aktuellen<br />

WZ-Ausgabe werkelt, liegen zentral<br />

amAliceplatz inBad Nauheim –<br />

mit Blick auf den wunderbaren<br />

Kurpark. Da sind die Kollegen, die in<br />

Gießen den sogenannten Mantel, also<br />

den überregionalen Teil der WZ, erstellen,<br />

deutlich schlechter gestellt:An<br />

der vierspurigen Marburger Straße,<br />

umrahmt von Wohnblocks und viel<br />

Asphalt. Haben wir deshalb Mitleid<br />

mit den »<strong>Gießener</strong>n«? Natürlich nicht!<br />

Zumal der Blick auf Bäume und Brunnen<br />

bei dem intensiven Arbeitspensum<br />

ohnehin eine rein theoretische<br />

Option ist. Statt sich ander schönen<br />

Aussicht zu erfreuen,konzentriert sich<br />

das Redaktionsteam auf den Job, den<br />

es täglichzuerledigen gilt:Den Lesern<br />

eine attraktive Ausgabe zubauen, die<br />

auf der einen Seite das rege Leben in<br />

Vereinen, Verbänden, Organisationen,<br />

Schulen, Politik oder Sport widerspiegelt,<br />

auf der anderen Seite aber auch<br />

den klassischen lokalen Recherchejournalismus<br />

nicht vernachlässigt:<br />

Qualitätsjournalismus, für den uns<br />

das Grundgesetz besondere Rechte<br />

und Schutz zugestanden hat.<br />

Um diesen Aufgaben gerecht zuwerden,<br />

steht Redaktionsleiter Siggi Klingelhöfer<br />

eine Mannschaft zur Seite,<br />

Das Redaktionsteam ist<br />

eine gesunde Mischung<br />

aus Jung und Alt<br />

die –ummal in die Sportler-Terminologie<br />

zuwechseln –eine gesunde Mischung<br />

aus Jung und Alt darstellt.<br />

»Alterspräsident« und einer von zwei<br />

stellvertretenden Ressortleitern der<br />

WZ-Redaktion ist Gerald Schütz, der<br />

unter dem Kürzel (ütz) für die Friedberg-Berichterstattung<br />

zuständig ist.<br />

Daneben ist er auch Herr über den<br />

»kleinen Friedberger Guckkasten«, die<br />

Samstags-Kolumne, die mit Ironie,<br />

Biss oder auch reinem Humor kleine<br />

Das Einzugsgebiet des Verlages und<br />

seiner Produkte reicht bis unmittelbar<br />

vor die Tore Frankfurts. Dort existiert<br />

seit 1991 eine Außenstelle der »Wetterauer<br />

Zeitung«. Von hier aus werden<br />

Bad Vilbel, Karben, Frankfurt und<br />

Nidderau betreut.<br />

Gewachsen sind die redaktionellen<br />

Aufgaben und damit auch die Redaktion.Waren<br />

es anfangs zwei Redakteure,<br />

sind esheute vier, hinzu kommt<br />

eine Redaktionsassistentin.<br />

Das Team der WZ Bad Vilbel besteht<br />

aus folgenden Mitarbeitern:<br />

Holger Pegelow (pe) ist seit 1984 bei<br />

der»Wetterauer Zeitung«.Anfangs hat<br />

er viele Jahre die Berichterstattung<br />

über BadVilbelübernommen, jetztleiteterdie<br />

Redaktionund kümmertsich<br />

um die gesamte Berichterstattung aus<br />

Karben, woerauch wohnt. Antje Grunenberg-Heuer<br />

(ach) ist seit 1986 bei<br />

der WZ. 1991 ging die Karbenerin mit<br />

Holger Pegelow von Bad Nauheim<br />

nach Bad Vilbel. Seit vielen Jahren redigiertsie<br />

dieFrankfurt-Seite.SeitAugust<br />

ist sie auch für die Bad Vilbeler<br />

Kommunalpolitik zuständig. Janine<br />

Stavenow(jas) istseit1.Augustneu im<br />

Redaktionsteam. Die Karbenerin war<br />

zuvor viele Jahre als freie Mitarbeiterin<br />

für diese Zeitung tätig. Mit zum<br />

Team gehört seit dem Jahr 2007 Sabine<br />

Bornemann (koe); sie wird nach der<br />

Rückkehr aus ihrer Babypause ab August<br />

2013 die Berichterstattung aus<br />

undgroße Ereignisse in derKreisstadt<br />

unter die Lupe nimmt. Ebenfalls stellvertretender<br />

Ressortleiter ist Bernd<br />

Klühs. Der Arbeitsbereich von (bk) ist<br />

Bad Nauheim. Dritter im Bunde der<br />

redaktionsintern als »A-Team« gehandelten<br />

Gruppe ist Jürgen Wagner. Der<br />

ambitionierte Hobby-Musiker unterstützt<br />

dieKollegen(bk)und (ütz), mixt<br />

mit Leidenschaft den samstäglichen<br />

»Kurstadt-Cocktail« und kümmert<br />

sich um die Kreispolitik.<br />

Das »B-Team« ist verantwortlich für<br />

die Berichterstattung aus dem Kreisgebiet,<br />

legt aber verständlicherweise<br />

Wert aufdie Feststellung,dassdas »B«<br />

in der Gruppenbezeichnung keinerlei<br />

Rangfolgeimpliziert. Nun, an Minderwertigkeitskomplexen<br />

leidet die »B-<br />

Gruppe« ohnehin nicht. Walter Engel<br />

beackert unter dem Kürzel (en) die<br />

nördliche Wetterau: Butzbach, Rockenberg,<br />

Ober-Mörlen und Wölfersheim.<br />

Die Berichterstattung über den<br />

»Ostkreis« liegt in den Händen von<br />

Dagmar Bertram. (dab) ist zuständig<br />

für Florstadt, Reichelsheim, Echzell,<br />

Vorden Toren Frankfurts<br />

Seit 1991 gibt es eine Außenstelle inBad Vilbel –Vier Redakteure<br />

Thomas Waechter berät<br />

die Anzeigenkunden in der<br />

südlichen Wetterau<br />

Bad Vilbel übernehmen sowie Reportagen<br />

und Porträts schreiben.<br />

Seit zwölf Jahren unterstützt Anja<br />

Weiske das Redaktionsteam. Die Bad<br />

Vilbelerin ist dabei nicht nur für alle<br />

administrativenDinge zuständig, sondern<br />

ihr obliegt beispielsweise die<br />

Bildbearbeitungund dasErstellenvon<br />

Bilderstrecken fürs Internet.<br />

VonAnfang aninBad Vilbel tätig ist<br />

auch Thomas Waechter, zuständig für<br />

die Betreuung von Anzeigenkunden.<br />

Er fährt zuden Kunden, berät sie vor<br />

Ort über die Gestaltung und Platzierung<br />

von Anzeigen in unseren Verlagsprodukten.<br />

Die Geschäftsstelle<br />

betreuen Heidi Fabel und Silke Jung.<br />

Sie beraten die Kunden –etwa bei der<br />

Aufgabe von Anzeigen, aber sie verkaufen<br />

auch Bücher und Tickets für<br />

Veranstaltungen.<br />

(pe)


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

33<br />

findet sich das Team dort gerne ein: (v. l.) Laura Kaufmann, Nici Merz, Gabriele Statt-Rühl, Petra Philipps-Neubert,<br />

auch für die zweite Gruppe des Redaktionsteams der »Wetterauer Zeitung«, die sich hier ganz am Rande des<br />

Michael Humboldt, David Heßler, Walter Engel, Bernd Klühs und Michael Nickolaus.<br />

die Schönheiten des Kurparks<br />

Landkreis und viele Kommunen werden betreut –Drei Michael inder Sportredaktion<br />

Altenstadt, Büdingen, Nidda, Ortenberg<br />

und Ranstadt. Den Südwesten<br />

des WZ-Einzugbereichs hat David<br />

Heßler unter seinen Fittichen. (hed)<br />

berichtet aus Wöllstadt, Rosbach v.d.<br />

H. und Niddatal. Gleichzeitig ist DavidHeßlerauchder<br />

WZ-Internet-Chef:<br />

Er betreut die Internetseite der WZ<br />

(www.wetterauer-zeitung.de). Christoph<br />

Hoffmann (chh) ist überall dort<br />

im Einsatz, wo er wegen Urlaub,<br />

KrankheitoderÜberlastungder Kollegen<br />

gebraucht wird.<br />

Laura Kaufmann (lk) ist aktuell die<br />

einzige Volontärin im Team und unter<br />

anderem mit der anspruchsvollen<br />

Aufgabeder Gerichtsberichterstattung<br />

betraut. Für die Kulturbühne zeichnet<br />

Petra Philipps-Neubert (pp) verantwortlich.<br />

InZusammenarbeit mit der<br />

Kollegin in der Bad Vilbeler Süd-Redaktiongestaltet<br />

siedas lokaleFeuilleton.<br />

Frauke Ahlers ist eine Allrounderin.<br />

Sie unterstützt dieLokalredaktion,<br />

erstellt das »Senioren-Journal« ebenso<br />

wie die Magazin-Beilage »Drinnen &<br />

Draußen«. In Zusammenarbeit mitder<br />

Anzeigenabteilung kümmert sich (fa)<br />

um Sonderveröffentlichungen und<br />

sammeltauf der»Verbraucherseite«interessante<br />

Informationen aus der heimischen<br />

Wirtschaft.<br />

In der WZ-Sportredaktion sind alle irgendwie<br />

gleich. Zum einen haben die<br />

Kollegen eine hierarchische Struktur<br />

gemeinsam abgelehnt, gibt es nicht<br />

einmal einen primus inter pares. Zum<br />

Gute alte WZ will nicht nur<br />

gut und alt, sondern auch<br />

aktuell und spannend sein<br />

anderen haben alle den gleichen Vornamen:<br />

Michael. Natürlich muss ineinem<br />

kleinen Team jeder alles können,<br />

aber es gibt Schwerpunkte: Michael<br />

Nickolaus (mn) ist der absolute Experte<br />

was Eishockey und den EC Bad<br />

Nauheim angeht. Michael Humboldt<br />

(mi) ist Fußballer und kümmert sich<br />

auch um diese Klientel. Daneben verfasst<br />

erregelmäßig Kolumnen für den<br />

»Anstoß«. Die Leichtathletik ist das<br />

Steckenpferd von Michael Wiener<br />

(mw), der als Läufer selbst auch recht<br />

flott unterwegs ist.<br />

Das lokale Geschehen wird von unserer<br />

Fotografin Nici Merz (nic) ins Bild<br />

gesetzt, die auch auf den heimischen<br />

Sportplätzen unterwegs ist.<br />

Wenig bis nichts würde in der Redaktion<br />

freilich ohne dasSekretariat funktionieren.<br />

Für Mails, Telefon, Termine<br />

und viele weitere Dinge (ja, auch für<br />

Kaffee!) sind Gabriele Statt-Rühl, Andrea<br />

Schnaubelt undConstanze Cevik<br />

zuständig. Unabdingbar auch inZeiten<br />

von PC und Internet sind unsere<br />

beiden Termin- und Texterfasserinnen<br />

Waltraud Brauns und Astrid Vetter.<br />

Jederder hier genanntenKollegenund<br />

Kolleginnen trägt dazu bei, dass die<br />

gute alte »Wetterauer Zeitung« eben<br />

nicht nur gut und alt, sondern für ihre<br />

Leser hoffentlich auch täglich interessant,<br />

aktuell, spannend und damit lesenswert<br />

ist. Wenn doch mal etwas<br />

danebengeht, dann gibt es ohnehin<br />

nur einen wirklich Schuldigen –den<br />

Chef:<br />

(sk)<br />

Mutiger Schritt<br />

Nichts ist so langweilig wie die Zeitung von<br />

gestern. Ich will wissen, was in der Welt, in<br />

unserem Land, bei uns vor der Haustür passiert<br />

–nicht irgendwann, sondern jetzt. Schon immer<br />

haben Menschen mit den verfügbaren technischen<br />

Möglichkeiten Nachrichten ausgetauscht,<br />

Gedanken geäußert, Thesen aufgestellt. Martin<br />

Luther hat von Gutenbergs beweglichen Metalllettern<br />

profitiert, die Erfindung des Buchdrucks<br />

war ein Katalysator der Reformation, als für<br />

damalige Verhältnisse in atemberaubender<br />

Geschwindigkeit Texte gedruckt, unter das Volk<br />

gebracht und gelesen wurden.<br />

Es ist nur logisch, dass für die Informationsverbreitung<br />

die jeweils modernsten Medien genutzt<br />

werden. Und dagingen Verleger und Journalisten<br />

stets innovative Wege, sowie Ihr Verlagshaus<br />

jetzt. Ich gratuliere Ihnen zu diesem<br />

mutigen Schritt. Nun erwarte ich mal nicht,<br />

dass der neue technische Standard der Mittelhessischen<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft,<br />

dem zuEhren diese Sonderbeilage erscheint,<br />

unser Land sogründlich reformiert wie Luthers<br />

Druckwerke, doch ich schließe mich Ihnen an:<br />

Auch ich glaube andie Zukunft der Zeitung,<br />

denn sie lebt von der Neugier und dem Wunsch,<br />

sich mitzuteilen. Natürlich sind Druckerzeugnisse<br />

im Gegensatz zuOnline-Publikationen an<br />

einen Redaktionsschluss gebunden, aber ob die<br />

Zukunft ausschließlich Online-Medien wie der<br />

»Huffington Post« gehört, vermag ich nicht zu<br />

beurteilen.<br />

Ich wünsche Ihrem Haus und allen Ihren Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der schreibenden<br />

Zunft eine erfolgreiche Zukunft!<br />

Joachim Arnold<br />

Landrat<br />

Nachgefragt<br />

In meiner Zeitung wünsche<br />

ich mir …<br />

Gut aufgestellt: Heidi Fabel, Holger Pegelow, Thomas Waechter, Anja Weiske, Janine Stavenow und Antje<br />

Grunenberg-Heuer (v. l.) vor dem Alten Rathaus von Bad Vilbel.<br />

»… auch weiterhin eine bunte Mischung aus<br />

regionalen Informationen und interessanten<br />

Berichten mit hoher Aktualität. Die besondere<br />

Nähe zu den Menschen macht diese Zeitung so<br />

attraktiv!«<br />

Frank Müller, Leiter des Kur- und<br />

Servicebetriebs der Stadt Bad Nauheim


34 Die Redaktion<br />

Lokalredaktion der »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n«, Fotografen, Repro und Kinderseite<br />

Der neue Sitzungssaal<br />

im Rathaus<br />

75 Millionen Euro kostete das Rathaus am<br />

Berliner Platz. Dafür gab’s unter anderem einen<br />

neuen Sitzungssaal. Und so hat er anfangs<br />

funktioniert: So kennt man das aus Katastrophenfilmen:<br />

Erst flackert das Oberlicht, dann<br />

kollabiert ein technisches System nach dem<br />

anderen. Auf dem Höhepunkt der Krise fallen<br />

dann meist Sätze, wie ihn Tom Hanks im<br />

Hollywood-Streifen »Apollo 13« sagte: »Houston,<br />

wir haben ein Problem.« Magistrat, wir haben<br />

nicht nur ein Problem, lautete amspäten<br />

Donnerstagabend der Notruf der <strong>Gießener</strong><br />

Stadtverordneten. Nach gut fünf Stunden<br />

Beratungen ereilte den Sitzungssaal im neuen<br />

Rathaus ein technischer K. o., den Gerhard<br />

Merz und Klaus Peter Möller, die Fraktionsvorsitzenden<br />

von SPD und CDU, in seltener Einmütigkeit<br />

feststellten. Daraufhin brach Stadtverordnetenvorsteher<br />

Dieter Gail (CDU) die Sitzung ab.<br />

Den gegen 23.15 Uhr noch anwesenden beiden<br />

Vertretern der <strong>Gießener</strong> Tageszeitungen rief der<br />

sichtlich genervte Parlamentschef zu: »Schreiben<br />

Sie ruhig, wie Sie das heute Abend hier<br />

empfunden haben. Sie haben meine volle<br />

Sympathie.« Den Schlusspunkt einer denkwürdigen<br />

Sitzung bildete der komplette Ausfall der<br />

Mikrofonanlage. Zuvor hatte bereits ein Tischmikro<br />

nach dem anderen seinen Geist aufgegeben.<br />

(mö)<br />

Im Flug zur<br />

Sonnenfinsternis<br />

Es sollte ein Jahrhundertereignis werden. Doch<br />

dann lag Gießen amMorgen des 11. August<br />

1999 unter dichten Wolken. Pech, auch für die<br />

Stadtredaktion. Was nun? Die Medien melden,<br />

dass drei Concorde-Flugzeuge im Schlepptau<br />

des Kernschattens fliegen. Moment mal.<br />

Flughafen? Lützellinden! Das ist es! Ein Anruf.<br />

Erich Allendörfer ist schon auf dem Weg zu<br />

seinem Viersitzer, einer »Commander«. Sein<br />

Ziel: Südwest-Deutschland, dort soll das Wetter<br />

besser sein. Ja, erwartet. Mit dem Motorroller<br />

rase ich zur Maschine, sofort heben wir ab. 40<br />

Minuten tut sich nichts. Dann plötzlich –ein<br />

Loch in der Wolkendecke. Erich Allendörfer zieht<br />

steil nach oben, er sieht eszuerst. »Da! da!<br />

–Sagenhaft.« Wir sind überwältigt und genießen<br />

den Blick auf das große, schwarze Ding. Glänzender<br />

Stoff für die Reportage, die am nächsten<br />

Tag erscheint.<br />

(si)<br />

Ausdem Vogelsberggebiet<br />

Seit 1948 gibt es eine eigene Zeitungsausgabe für die Region Alsfeld<br />

Mittendrin im Alsfelder Geschehen und imwestlichen Vogelsberg eine feste Bank: Joachim Legatis, Ute<br />

Eichenauer, Ingeborg Hedrich, Kerstin Schneider und Rolf Schwickert (v. l.).<br />

Das Verbreitungsgebiet der bei der<br />

Mittelhessischen Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

erscheinenden Zeitungen<br />

reicht vonden TorenFrankfurtsimSüden<br />

Hessens bis an die Landkreise<br />

Marburg-Biedenkopf und Schwalm-<br />

Eder im Norden. Die »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>Zeitung«<br />

erscheintseit1948(zunächst<br />

als »Alsfelder Freie Presse«) im<br />

In einem kleinen Team<br />

sollte jeder mit allen<br />

Themen vertraut sein<br />

westlichen Teil des Vogelsbergkreises<br />

und hat ihren Hauptstandort mit Sitz<br />

der Lokalredaktion immer in Alsfeld<br />

gehabt.<br />

DasVerbreitungsgebietreichtvon den<br />

Großgemeinden Mücke, Gemünden<br />

und Homberg im Südwesten über Ulrichsteinund<br />

Feldatal im Zentrum des<br />

Kreises bis nach Romrod, Alsfeld, Kirtorf<br />

und Antrifttal.<br />

Waren esinden 50er, 60er und 70er<br />

Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />

regelmäßig Ein-Mann-Besatzungen in<br />

der Redaktion, die sich zunächst um<br />

Nachrichten aus der Region (damals<br />

der Altkreis Alsfeld) und dann mehr<br />

und mehr auch umFotos kümmerten,<br />

so wurde das Personal zuBeginn der<br />

1980er Jahre verdoppelt. Aus dieser<br />

Zeit stammt der heutige Redaktionsleiter<br />

Rolf Schwickert, der vor seiner<br />

Arbeit im Vogelsberg als freier Mitarbeiter<br />

für die <strong>Gießener</strong> Kreisredaktion<br />

in ganz Mittelhessen unterwegs war.<br />

Stellvertreterin Kerstin Schneider hat<br />

den Einstieg inden Beruf gleichfalls<br />

als freie Mitarbeiterin und über ein<br />

Praktikum gefunden. Sie berichtete<br />

nach dem Volontariat ab1988 als Vogelsbergerin<br />

naturgemäß zunächst<br />

über ihre engere Heimat. Seit 1990 gehört<br />

sieindie Redaktionder »Alsfelder<br />

<strong>Allgemeine</strong>n Zeitung«. Schließlich<br />

wird das Team der Alsfelder Lokalredaktion<br />

seit 1995 von Redakteur Joachim<br />

Legatis ergänzt.<br />

In einerkleinen Lokalredaktion gibt es<br />

für die einzelnen Mitarbeiter keine<br />

eng abgesteckten Arbeitsbereiche, jeder<br />

sollte mit den sich täglich bietenden<br />

Themen vertraut sein oder sich<br />

zumindest rasch einarbeiten können.<br />

Gleichwohl hat jeder Redakteur einige<br />

Schwerpunkte, bei denen ermit Problemen<br />

und beteiligten Personen vertrautist.<br />

Dasdient auch dazu,dassdie<br />

handelnden Personen – etwa in der<br />

Kommunalpolitik oder aus dem Vereinswesen<br />

– einen vertrauten Ansprechpartner<br />

haben.<br />

Redakteur Joachim Legatis bearbeitet<br />

als Schwerpunkt die Kommunen Alsfeld<br />

und Feldatal, gemeinsam mit<br />

KerstinSchneider kümmertersichum<br />

die Kreispolitik, zu der auch der<br />

Zweckverband Abfallwirtschaft Vogelsbergkreis<br />

gerechnet werden kann.<br />

Kerstin Schneider ist außerdem bei<br />

allen Themen in Homberg präsent,<br />

während Rolf Schwickert das Geschehen<br />

inMücke und Gemünden im<br />

Auge behält. Die hier nicht genannten<br />

Kommunen werden wechselweise von<br />

allen drei Redakteuren betreut. Komplettiert<br />

wird die Außenstelle Alsfeld<br />

Kennen Sie Oliver Schepp? Nein? Vermutlichdoch,<br />

denn gesehenhaben ihn<br />

bestimmt ganz viele Menschen inund<br />

um Gießen schon einmal. Denn unser<br />

Fotograf Oliver Schepp ist täglich mit<br />

der Kamera unterwegs, hält im Bild<br />

fest,was meistdirektamnächstenTag<br />

in derZeitungabgedruckt wird.Ebenso<br />

wieAlexander Geck.SeinRevierist<br />

Statt »Automatik«<br />

spielen mit Blende<br />

und Belichtungszeit<br />

das Kreisgebiet. Beide sind Profis, habenihr<br />

Handwerk gelernt, wissen,wie<br />

man Menschen ins rechte Licht rückt.<br />

Auf »Automatik« stellen sie ihre Kamera<br />

nurselten. Sie spielenmit Belichtungszeit<br />

und Blende. Sie erwischen<br />

die richtige Szene beim Markttag, fangendie<br />

Spiegelungeninder Glasfassade<br />

eines Neubaus ein, wissen, wie<br />

man Bewegung ins Bild bringt, Stimmungen<br />

originalgetreu wiedergibt.<br />

Die Damen von der<br />

Geschäftsstelle sind nah am<br />

Kunden und fitamTelefon<br />

durch die beiden Damen inder Geschäftsstelle<br />

am Ludwigsplatz, Ingeborg<br />

Hedrich (seit 1989) und Ute<br />

Eichenauer (seit2005).Beide kümmern<br />

sich vormittags um Anliegen derKunden,<br />

etwa beim Bücherverkauf, nehmen<br />

Anzeigen entgegen oder sind zuständig<br />

bei Fragen rund um den<br />

Vertrieb. Zudem arbeiten die beiden<br />

Kolleginnen der Redaktion zu, betreuen<br />

dieTermine,die dann aufder Pinnwand<br />

erscheinen und sind immer<br />

auch dann am Telefon, wenn wieder<br />

einmal Eintrittskarten für Konzerte<br />

oder andere Veranstaltungen verlost<br />

werden.<br />

(rs)<br />

Immer auf der Pirsch<br />

Unsere Fotografen setzen Menschen ins rechte Licht, bringen<br />

Das optimale Bild ist ihr bevorzugtes Metier:<br />

Lense, die in der Abteilung Bildbearbeitung


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

35<br />

Komplizierte Welt<br />

Auf »Meine Seite« werden komplexe Themen kindgerecht entwirrt<br />

Wie entstehen Wolken? Was macht eigentlich<br />

eine Bundeskanzlerin? Und<br />

warum wollen gerade so viele Menschen<br />

aus Syrien weg? Kinder haben<br />

viele Fragen. Wir wollen diese Fragen<br />

beantworten und den Kindern sohelfen,<br />

die Welt ein bisschen besser zu<br />

verstehen. Racker, der pelzige Chefreporter<br />

von »Meine Seite«, erzählt in<br />

fast jeder Ausgabe der »<strong>Gießener</strong>/Alsfelder<br />

<strong>Allgemeine</strong>n« und der »Wetterauer<br />

Zeitung« in einfachen Worten,<br />

was gerade beispielsweise in der Politik<br />

passiert und warum das so ist.<br />

Auch schlimme Katastrophen verschweigt<br />

derkluge Waschbär denKindern<br />

nicht. Er will sie nicht mit den<br />

schrecklichen Bildern aus den Nachrichten<br />

alleine lassen, sondern ihnen<br />

behutsam erklären, was passiert ist<br />

und wie es dazu kommen konnte.<br />

Doch die Welt der Kinder besteht aus<br />

mehr als ausden Themen derErwachsenen.<br />

Spannend finden sie vor allem<br />

Racker will Kindern helfen,<br />

die Welt ein bisschen<br />

besser zu verstehen<br />

Sport und Tiere –ein Heimspiel für<br />

den Waschbären Racker. Hilfe bekommt<br />

er beiseinerArbeitvon Redakteurin<br />

Katrin Nahrgang (kan) –oder<br />

von den Kindernselbst. Dennsie können<br />

»Meine Seite« mitgestalten, beispielsweise<br />

mit ihren Lieblingswitzen<br />

und ihren Bildern.<br />

Im Rahmen der Projekte »Zeitung in<br />

derGrundschule« und»Literacy–Lernen<br />

mit Echtzeug« können die jüngsten<br />

Leser aus nächster Nähe miterleben,<br />

wieihreZeitungproduziertwird.<br />

Sie dürfen mitbestimmen, was am<br />

nächsten Tagauf »Meine Seite« zu entdecken<br />

ist, können die Redakteure mit<br />

Fragen löchern und sehen, wo ihre<br />

Zeitunggedrucktwird. Racker kommt<br />

aber auch mal aus der Redaktion raus.<br />

Bei vielen Märkten und Messen in der<br />

Region können die Kinder auf Tuchfühlung<br />

mit dem Waschbären gehen,<br />

das nächste Mal beim Weihnachtsmarkt<br />

inGießen.<br />

(kan)<br />

Abnehmaktion<br />

für die Schwätzer<br />

Einmal im Jahr dürfen Redakteure, die sonst auf<br />

die nüchterne Nachrichtenübermittlung geeicht<br />

sind, ihrer Fantasie freien Lauf lassen und eine<br />

Veranstaltung oder eine kleine Reportage frei<br />

erfinden. Wenn diese dann auch noch glaubwürdig<br />

dargestellt wird, gelingt es immer wieder, die<br />

Leserschaft inden April zuschicken. Die<br />

Stadtredaktion hat dies in den letzten Jahren<br />

beispielsweise geschafft mit der Gründung einer<br />

Vierziger-Vereinigung, einer Treibjagd gegen die<br />

Entenplage imSchwanenteichgebiet oder einem<br />

Konzert der Drei Stimmen gegen das geplante<br />

Einkaufszentrum amOswaldsgarten: Besonders<br />

verwirrend dürfte die gesundheitsbewusste<br />

Abspeckaktion für »Die drei Schwätzer« in der<br />

Fußgängerzone gewesen sein. Denn am Erscheinungstag<br />

der Zeitung hatte die Redaktion<br />

prompt eine Protestaktion ander beliebten<br />

Figurengruppe inszeniert.<br />

(ta)<br />

Nachrichten aus der Politik und der Welt sind spannend, auf »Meine Seite« sollen die Kinder aber auch<br />

unterhalten werden. Dafür sorgen –wie man sieht mit viel Freude ander Sache –Katrin und Racker.<br />

nach spannenden Motiven<br />

Bewegung ins Bild und fangen Stimmungen ein –Bildbearbeitung gehört dazu<br />

Fotograf Oliver Schepp (r.) mit Manuela<br />

tätig ist.<br />

Zu den Profifotografen im Haus gehört<br />

auch Nici Merz, die für die »Wetterauer<br />

Zeitung« auf Motivjagd geht<br />

(siehe Seite 30-31).<br />

Die Fotografen werden von den Ressortleitern<br />

oder den Redakteuren mit<br />

Aufträgen versorgt, sie nehmen also<br />

vorgegebene Termine wahr. Aber sie<br />

begebensichauchauf eigene Faustauf<br />

Motivsuche, fangen »die« Szene ein,<br />

die amnächsten Tag die erste Lokaloder<br />

Kreisseite schmückt.<br />

Die festen und freien Fotografen liefern<br />

meist Fotos in bester Qualität,<br />

aber manches Bild muss dennoch<br />

nachbearbeitet werden. Das wird in<br />

der Abteilung »Bildbearbeitung« erledigt,<br />

die im allgemeinen Redaktionssprachgebrauch<br />

noch immer »Repro«<br />

oder »Scanner« genannt wird. Nun,<br />

eingescannt wird im Zeitalter derdigitalen<br />

Fotografie fast nichts mehr, und<br />

»Reproduktionen« benötigenwir auch<br />

keine mehr. Dafür, dass die Bilder in<br />

brillanter Qualität in dieZeitungkommen,<br />

sorgt Manuela Lense. (bb)<br />

Auch er ist ein Profifotograf:<br />

Alexander Geck.<br />

Straftäter bedroht<br />

Gerichtsreporter<br />

Durch seinen Bericht über den ersten Verhandlungstag<br />

hatte sich 1980 Gerichtsreporter »ta«<br />

den Zorn eines Angeklagten zugezogen. Nach<br />

der Fortsetzung des Strafprozesses bedrohte<br />

ihn deshalb der Hüne: »Ich schlag dich zusammen,<br />

wenn du heute Abend heimkommst!« Der<br />

verängstigte Jungredakteur petzte das dem<br />

Gerichtsvorsitzenden, der den Verurteilten<br />

daraufhin insein Zimmer beorderte und mit<br />

einem umgehenden Widerruf der Bewährung<br />

drohte, sollte ersich nach Wieseck begeben.<br />

Für den Straftäter war die Sache damit vermutlich<br />

erledigt, aber der Eingeschüchterte näherte<br />

sich nach Feierabend mit einem mulmigen<br />

Gefühl seiner Wohnung amReichelsberg, sehr<br />

zaghaft und sicherheitshalber auf einem<br />

anderen Weg als gewohnt.<br />

(ta)


36 Die Redaktion<br />

Multitalente gefragt: Organisation, Archiv und Korrektorat<br />

Ohne Sekretariat geht esnicht<br />

Fünf Frauen und ein Mann arbeiten den Redakteuren zu, kanalisieren die Flut der Mails, pflegen das Archiv und hüten das Telefon<br />

Im Sekretariat einer<br />

Zeitungsredaktion laufen<br />

viele Fäden zusammen<br />

Für was ein Sekretariat zuständig ist,<br />

muss man nicht groß erklären. Aber<br />

dennoch macht es einen Unterschied,<br />

ob das Unternehmen, das Sekretärinnen<br />

und Sekretäre beschäftigt, Autos<br />

herstellt oder vielleicht Hüte.Jeder Arbeitgeber<br />

hat unterschiedliche Anforderungsprofile<br />

an sein Sekretariat.<br />

Das gilt auch und vor allem für die<br />

Redaktion einer Zeitung. Unsere Sekretärinnen<br />

und unser Sekretär müssen<br />

–dienstlich gesehen –nichts wissen<br />

über die Reifengröße eines<br />

Mittelklassewagens. Auch nichts darüber,obein<br />

Filzhut denMannoderdie<br />

Frau besser vor Regen schützt als eine<br />

Kopfbedeckung aus Wolle. Unser Sekretariat<br />

muss möglichst viel wissen<br />

über Zeitungen, über Herstellung und<br />

Verteilung, über die Redaktionsstrukturen,<br />

das Verbreitungsgebiet, die<br />

Aufgaben der Redakteure. Die Kolleginnen<br />

und der Kollege müssen wissen,<br />

wer für was zuständig ist, müssen<br />

mit Geduld und ehrlichem<br />

Interesse die Anfragen und eventuell<br />

Kollegen kennen den<br />

Tagesablauf inder Redaktion<br />

fast so gut wie ein Redakteur<br />

die Beschwerden der Leser entgegennehmen.<br />

Sie müssen aber auch dabei<br />

helfen, imRedaktionsalltag die Weichen<br />

richtig zustellen, die Post und<br />

die Mails zu kanalisieren. ImSekretariat<br />

laufen vieleFädenzusammen. Damit<br />

eskeine Knoten gibt, müssen die<br />

Sekretärinnen die Enden imAuge behalten,<br />

dürfen nicht hektisch werden.<br />

Unsere Mitarbeiter/innen im Sekretariat<br />

können das. Am längsten dabeiist<br />

Helga Klein. Seit 42Jahren ist sie bei<br />

derMDV beschäftigtund warauch in<br />

anderen Abteilungen des Hauses im<br />

Einsatz. Frau Klein, die inder Freizeit<br />

gerne und auf hohem Niveau Tischtennis<br />

spielt, vertritt auch die Sekretärin<br />

der Geschäftsleitung. Ebenfalls<br />

lange dabei (seit 27 Jahren) ist Anette<br />

Weil, die den Tagesablauf in der<br />

Redaktion sicher sogut kennt wie ein<br />

Redakteur.<br />

Das gilt auch für Sabine Meyer, einst<br />

eine erstklassige Handballerin, und<br />

Sabine Heß, die Druckerin gelernt hat<br />

und über einige andere Stationen den<br />

Sie stellen die Weichen, achten darauf, dass der »Fahrplan« eingehalten wird: Das Redaktionssekretariat, zuständig<br />

auch fürs Archiv: (v. l.) Sabine Meyer, Uwe Degen, Anja Kern, Helga Klein, Anette Weil und Sabine Heß.<br />

Weg ins Sekretariat fand. Anja Kern<br />

war viele Jahre für die Honorarabrechnung<br />

der freien Mitarbeiter zuständig.<br />

Frau Kern verstärkt nun das<br />

Sekretariatsteam. Einziger Mann dabei<br />

ist Uwe Degen. Der passionierte<br />

Chorsänger ist fürs Archiv zuständig,<br />

verschickt Belege und betreut die<br />

»Pohlheimer Nachrichten«. Redakteure<br />

wissen die Arbeit des Sekretariats<br />

zu schätzen.Sie wissen:OhneSekretariat<br />

geht es nicht.<br />

(bb)<br />

Korrektoren sind die ersten Leser der Zeitung<br />

Haben »Duden« und Rotstift immer zur Hand: Petra Pickenhahn und ihr Team verhindern, dass peinliche Fehler ins Blatt kommen<br />

Dem Druckfehler möglichst immer einen Schritt voraus: Wolfgang Schmelz, Manfred Abendroth, Karl-Heinz<br />

Hofmann, Ulrich Krieb und Petra Pickenhahn.<br />

Wir sind die ersten Leser Ihrer Zeitung,<br />

noch bevor sie gedruckt wird.<br />

Sicher kennen Sie das: Sie schreiben<br />

einen Text, zum Beispiel einen Brief.<br />

Sie feilen an denFormulierungen, stellen<br />

Passagen um, grübeln. Wenn Sie<br />

schließlich zufrieden sind, zeigen Sie<br />

das Geschriebene einem Freund, der<br />

noch mal »drüberliest« – zur Sicherheit.<br />

Und der Freund findet dann tatsächlich<br />

ein fehlendes Komma, eine<br />

falsche Wortendung, einen Buch–<br />

stabendreher – und malt mit rotem<br />

Stift inIhrem Text herum.<br />

Genauso geht es unseren Redakteuren.<br />

Oft schreiben sie unter Zeitdruck,<br />

weil eine aktuelle Meldung noch ins<br />

Blatt soll.<br />

Damit inIhrer Zeitung dennoch möglichst<br />

wenig Fehler auftauchen, gibt es<br />

für diese Aufgabe das Korrektorat.<br />

Wir lesen das, was die Redakteure geschrieben<br />

haben, korrektur. Unser<br />

Korrektoren finden, was<br />

das Rechtschreibprogramm<br />

nicht wissen kann<br />

Handwerkszeug ist der Rotstift und<br />

der »Duden«. Wir vergleichen Namen,<br />

überprüfen Datenund Fakten undfinden<br />

akribisch das, was das Korrekturprogramm<br />

des Redaktionssystems<br />

übersehenhat –oderschlichtnicht finden<br />

kann, weil es sich in der Region<br />

nicht auskennt. Die Korrekturen werden<br />

von den Redakteuren und uns in<br />

den Text eingearbeitet, erst danach<br />

geht dieser inden Druck.<br />

Wir sind also die ersten Leser Ihrer<br />

Zeitung, noch bevor sie erscheint. Wir,<br />

das sind Manfred Abendroth, Wolfgang<br />

Schmelz, Ulrich Krieb, Karl-<br />

Heinz Hofmann und Teamleiterin ist<br />

Petra Pickenhahn<br />

Was unsere Leser nicht zusehen bekommen –Fundstücke aus dem Korrektorrat


Neue Medien<br />

und Technik<br />

Was wir außer Zeitung sonst noch machen und wie rasant sich die Technik verändert hat<br />

Wenn es um Nachrichten, um Reportagen und Hintergrundinformationen<br />

geht, sind Tageszeitungen nach wie vor eine<br />

der ammeisten genutzten Informationsquellen. Doch ohne<br />

Online-Angebote, ohne redaktionelle Seiten imInternet,<br />

ohne E-Paper, Fotostrecken, Videoclips und Archivnutzungsmöglichkeiten<br />

geht esnicht. Wir stellen uns diesen<br />

Anforderungen. Auch imPrintbereich haben wir neue<br />

Angebote: Das Magazin »streifzug«, die »Schüler AZ«,<br />

Beilagen wie »Drinnen und Draußen«. Relativ neu imBlatt<br />

ist die Kinderseite. Schon länger imAngebot ist das<br />

»Seniorenjournal«. All das und den Wandel in der Zeitungstechnik<br />

beschreiben wir auf den folgenden Seiten.


38 Neue Medien<br />

Per Mausklick mittendrin: Archivsuche und E-Paper<br />

Gefällt das?<br />

Über eine Milliarde Menschen<br />

weltweit nutzen das<br />

Netzwerk Facebook. Hier<br />

treffen sie Freunde, Gleichgesinnte, ihre Lieblingsband<br />

oder erfahren das Neueste über ihre<br />

Lieblingsmarken. Auch die »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>«<br />

und die »Wetterauer Zeitung« teilen lokale<br />

Nachrichten, Terminankündigungen und Ausgehtipps<br />

bereits mit mehreren Hundert Fans.<br />

Werden auch Sie einer davon und geben Sie<br />

uns ein »Daumen hoch«.<br />

facebook.com/Giessener<strong>Allgemeine</strong><br />

facebook.com/WetterauerZeitung<br />

Keine langen Regalreihen, sondern ein kleiner Suchschlitz führt zuden Schätzen unseres Archivs. Die teils<br />

hundert Jahre alten Zeitungsseiten lassen sich dann bequem am Computer aufrufen.<br />

Ab 1809 ohne Staub stöbern<br />

Digitales Zeitungsarchiv umhistorische Bestände aus der Wetterau erweitert<br />

Historisches Geschenk<br />

Als extravagentes Geschenk ist die historische<br />

Zeitung genau richtig, wenn esetwas ganz<br />

Besonderes sein soll. Egal zuwelchem Anlass<br />

– ob Hochzeit, Geburtstag oder Jahrestag –wir<br />

erstellen eine nachgedruckte Zeitung zuIhrem<br />

Wunschdatum. Beachten Sie aber bitte, dass<br />

nicht anjedem Tag des Jahres eine Zeitung<br />

erscheint und dass besonders nach dem Krieg<br />

nur unregelmäßig gedruckt wurde. Gerne<br />

können Sie das digitale Zeitungsarchiv (rechts)<br />

für eine Vorrecherche nutzen. Fragen Sie bitte<br />

vor der Bestellung nach, ob die gewünschte<br />

Ausgabe vorliegt. Telefon: 0641/3003-259.<br />

Was stand am eigenen Geburtstag in<br />

derZeitung? Waswurde über dieFußball-WM<br />

1990 geschrieben? Wie ging<br />

es in der Lokalpolitik inden Siebzigern<br />

zu? Inwelchem Jahr kam Elvis<br />

Presley in Deutschland an?<br />

Zu all diesen Fragen und noch vielen<br />

mehr finden sich mit Sicherheit Antworten<br />

in unserem digitalenZeitungsarchiv.<br />

Traditionell heben Verlage ihre<br />

gedruckten NachrichtenzudickenBüchern<br />

gebunden auf. Aber statt meterlange<br />

Archivregale abzusuchen oder<br />

in staubige Keller zu steigen, müssen<br />

Sie nur zuunserem Internet-Auftritt<br />

»Friedberger Wochenblatt«<br />

aus napoleonischer Zeit<br />

als Faksimile herunterladen<br />

surfen, dort können Sie alle über die<br />

Jahrzehnte, in einigen Fällen auch<br />

Jahrhunderte, gesammelten Nachrichten<br />

der Region bequem aufrufen. Wir<br />

habendafür alle unsere Bändemit den<br />

historischen Zeitungen komplett digitalisieren<br />

lassen, sodass Faksimile der<br />

»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung« seit<br />

dem ersten Erscheinen 1946 und alle<br />

Ausgaben der »Wetterauer Zeitung«<br />

seit 1948 im Archiv verfügbar sind.<br />

Hinzugekommen ist das sogenannte<br />

Vorkriegsarchiv, bei dem die älteste<br />

Ausgabeaus einerZeitstammt, als Napoleon<br />

noch Teile Deutschlands besetzthatte,nämlich<br />

ausdem Jahr 1809.<br />

Damals erschien die Zeitung aber<br />

noch nicht wie heute als »WZ«, sondern<br />

als »<strong>Allgemeine</strong>s Friedberger<br />

Wochenblatt«.<br />

Ob Privatperson, Verein, Kommune<br />

oder Universität –für historische Recherchen<br />

ist das digitale Archiv ein<br />

wahrer Schatz. Gesucht werden kann<br />

über eine einfache Stichwortsuche oder<br />

nach einem konkreten Datum mit Jahreszahl.<br />

Ihren Suchtreffer erhalten Sie<br />

in Form einer digitalen Zeitungsseite<br />

als PDF-Datei. Wenn Sie die erste Zeitungsseite<br />

laden wollen, entscheiden<br />

Sie sich für einen 24 Stunden gültigen<br />

Tagespass oder für einen Laufzeitvertrag.<br />

Inbeiden Fällen können mehrere<br />

Seiten aus dem Archiv geladen werden,<br />

sollte sich nicht sofort ein passender<br />

Treffer finden. Als Privatperson<br />

Sofortige Freischaltung<br />

nach Registrierung über<br />

die Internet-Seite<br />

mit Abonnement einer unserer Zeitungen<br />

stöbern Sie bei Laufzeitverträgen<br />

natürlich zum Vorzugspreis. Für<br />

Geschäftskunden gelten Sondervereinbarungen.<br />

Die Registrierung ist leicht über unsere<br />

Internet-Seite möglich. Denn Sie<br />

müssen nur den Anweisungen folgen,<br />

sobald Sie eine Archivseiteherunterladen<br />

möchten. Nach dem Kauf werden<br />

Sie ohne lange Wartezeitsofortfür den<br />

Zugriff freigeschaltet.<br />

(one)<br />

archiv.giessener-allgemeine.de<br />

archiv.wetterauer-zeitung.de<br />

archiv.alsfelder-allgemeine.de<br />

Dem »Gezwitscher« folgen<br />

Schnell, schneller, Twitter<br />

–kein anderer Kanal im<br />

Internet eignet sich so gut<br />

für schnelle Informationen<br />

wie Twitter. In 140 Zeichen<br />

bleiben Sie als unser Follower von<br />

@<strong>Allgemeine</strong> und @wzonline auf dem Laufenden,<br />

was inder Wetterau und Gießen gerade<br />

passiert oder die Vögel sprichwörtlich von den<br />

Bäumen »zwitschern«. Folgen Sie uns auf<br />

Twitter unter:<br />

www.twitter.com/<strong>Allgemeine</strong><br />

www.twitter.com/wzonline


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

39<br />

Besonders bei Zeitungslesern beliebt<br />

Abonnenten wählen häufig das E-Paper als zusätzliches Angebot zur gedruckten Zeitung –Einzelkäufe vor allem mit PayPal nehmen zu<br />

DasE-Paper als originalgetreuedigitale<br />

Ausgabe der gedruckten Zeitung<br />

erfreut sich seit dem Verkaufsstart vor<br />

rund drei Monaten immer größerer<br />

Beliebtheit. Täglicherreichen unsneue<br />

Bestellungen, die Abonnentenzahlen<br />

sind seit Juli bereits inden dreistelligen<br />

Bereich geklettert. Die mobile<br />

Nutzbarkeit und die Auslieferung bereits<br />

ab5Uhr früh, unabhängig von<br />

Wind und Wetter, sind nur einige Argumente<br />

für das E-Paper.<br />

Die bisherigen Erfahrungen sind<br />

durchweg positiv: Viele Leser rufen<br />

zuerst die voll funktionsfähige Demo-<br />

Ausgabe auf, die alle Features eines E-<br />

Papers bietet, um sich einen Eindruck<br />

zu verschaffen. Dann entscheiden sich<br />

diemeisten füreineAbo-Variante. Andere<br />

nutzen gelegentlich denEinzelabruf<br />

über den Bezahldienst PayPal oder<br />

zahlen direkt ohne weitere Verpflichtung<br />

per Handy-Rechung – auf<br />

Lesen amDesktop<br />

mit dem Smartphone<br />

oder dem Tablet<br />

Wunsch auch ohne die Eingabe von<br />

persönlichen Daten.<br />

Egal auf welchem Weg Sie lesen wollen,<br />

das E-Paper können Sie bequem<br />

am Schreibtisch-PC und Laptop sowie<br />

auf den gängigen Smartphones und<br />

Tablet-Computernaufrufen. Im Mittelpunkt<br />

steht dabei immer die bewährte<br />

Zeitungsaufmachung, bei der alles am<br />

gewohnten Platz ist. Nachrichten,<br />

Sport, Lokales –auf keinen Inhalt, der<br />

in dergedrucktenAusgabesteht,muss<br />

verzichtet werden. Die digitale Zeitung<br />

wird in einem blätterbaren Katalogdargestellt,<br />

oder aufmobilen Geräten<br />

als verschiebbare Einzelseiten. Ein<br />

<strong>Download</strong> von Einzelseiten oder der<br />

Gesamtausgabe als PDF-Datei ist jederzeit<br />

möglich, auch dann, wenn die<br />

nötigen Technologien wie Flash oder<br />

Java nicht auf dem Gerät zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Zeitungsvollabonnenten lesen jede<br />

E-Paper-Ausgabe zu einem zusätzlichen<br />

monatlichen Vorzugspreis ab<br />

4,50 Euro, reine Online-Leser erhalten<br />

das E-Paper ab 21 Euro im Monat. Im<br />

Einzelverkauf kostet eine Ausgabe<br />

1,30 Euro.Besondersdie Bestandskunden,<br />

diebereits eine gedruckte»<strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong>«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>«<br />

oder »Wetterauer Zeitung« lesen,<br />

begeistern sich für das neue E-Paper-<br />

Angebot. »Wir haben hauptsächlich<br />

Bestellungen von Kunden, die das<br />

E-Paper zusätzlich kaufen«, bestätigt<br />

Rainer Kraemer aus der Vertriebsabteilung<br />

des Verlags. Gerne genutzt<br />

wird nunauchdie Möglichkeit, im Urlaub<br />

die Zeitung zu lesen. Statt das<br />

Mit dem E-Paper aus unserem Verlag lassen sich unsere Zeitungen im gewohnten Layout auf den meisten<br />

mobilen Geräte zu jeder Zeit abrufen und online lesen.<br />

Nur eine Kennung<br />

für Archiv, Kommentare<br />

und das E-Paper<br />

Abonnement während der Ferien zu<br />

unterbrechen, lässt sich auf eine digitale<br />

Zeitung ausweichen. Zwar muss<br />

dafür erst ein Nutzerkonto eingerichtet<br />

werden, aber bereits imnächsten<br />

Urlaub profitiertman vonder einmaligen<br />

Registrierung. Soist man auch im<br />

Ausland –prinzipiell überall, wo Zugang<br />

zum Internet besteht – in bewährter<br />

Weise über das Geschehen in<br />

der Heimat informiert.<br />

DieRegistrierung erfolgtübereineder<br />

Nachrichtenseiten unserer Zeitungen,<br />

dort navigieren sie über den Punkt E-<br />

Paper zu der gewünschten Ausgabe<br />

und wählen eine tagesaktuelle Ausgabe<br />

oder eine der letzten zwölf Tage.<br />

Sobald eine Zeitunggewählt ist, folgen<br />

Sie einfachden Anweisungen, nötigist<br />

nur eine gültige E-Mail-Adresse, mit<br />

der bestätigt wird, dass die Anmeldung<br />

korrekt durchgeführt wurde.<br />

Wollen Sie von den günstigen Preisen<br />

für Bestandskunden profitieren, benötigen<br />

wir zusätzlich noch die Abonnenten-Nummer<br />

der Zeitung. Diese<br />

finden sie in der Regel auf ihrem Abo-<br />

Bestellschein oder der Abrechnung.<br />

Wenn die Abo-Nummer korrekt eingegeben<br />

wurde, wird der Preis des E-<br />

Papers automatisch mit einem Rabatt<br />

belegt und auf einen günstigen Betrag<br />

gesenkt. Bevor die Bestellung dann<br />

ganz abgeschlossen ist, wir dieser Betrag<br />

zur Prüfung noch einmal angezeigt.<br />

Wählen Sie eine Variante mit<br />

Laufzeit, wird noch die Bankverbindung<br />

für die Lastschrift benötigt. Egal<br />

ob Einzelkauf oder Abonnement, das<br />

E-Papersteht sofortnachder Registrierung<br />

zumAbruf bereit.Und zukünftig<br />

können die Anmeldedaten auch sofort<br />

über den Link »Anmeldung« ganz<br />

oben rechts im Kopf derSeite eingetragen<br />

werden, damit das E-Paper sofort<br />

nach der Wahl der Ausgabe aufgerufen<br />

werden kann. Eine einmal angelegte<br />

Nutzerkennung kann dann auch<br />

weiterverwendet werden, um Zugang<br />

zum Archiv zuerhalten (Seite 38) oder<br />

um Online-Artikel auf unseren Nachrichtenseiten<br />

zu kommentieren. Eine<br />

Übersicht über die bisher getätigten<br />

Einkäufe und Abonnements steht außerdem<br />

in der Nutzerverwaltung unter<br />

»Meine Daten« zur Einsicht bereit.<br />

In Zukunft arbeiten wir weiter daran,<br />

das E-Paper noch besser zumachen.<br />

Zumeinen versuchenwir,die Ladezeiten<br />

zu verkürzen, damit gerade die<br />

Keine Lücke bei<br />

digitale Abrufen zwischen<br />

E-Paper und Archiv<br />

Mobilnutzer nicht allzu lange warten<br />

müssen.Zweitensarbeitenwir an weiteren<br />

Verbesserungender E-Paper-Ansicht<br />

für Mobilnutzer, um immer das<br />

bestmögliche Ergebnis zu erzielen.<br />

Auch werden wir die Grenzen zwischen<br />

gedruckter Ausgabe und den<br />

Nachrichtenseiten imNetz weiter verschieben,<br />

indem etwa Fotostrecken<br />

und Videos, aufdie in derZeitunghingewiesenwird,<br />

direkt online optimiert<br />

aufrufbar gemacht werden.<br />

Zudem muss bereits heute niemand<br />

auf die digitale Version der Zeitung<br />

verzichten, auch dann nicht, wenn<br />

eine Ausgabe gesucht wird, die älter<br />

als zwölf Tage ist. Denn jedes E-Paper<br />

wird zeitnah automatisch ins digitale<br />

Archiv übertragen und kann mit<br />

entsprechender Zugangsberechtigung<br />

auch dort wieder abgerufen werden.<br />

Bei allen Fragen rund um die Bestellung<br />

des E-Paper und die verschiedenenAbovariantenerreichen<br />

Sie unsere<br />

Vertriebsabteilung unter vertrieb@<br />

giessener-allgemeine.de und unter<br />

0641/3003-77. (one)<br />

www.giessener-allgemeine.de/epaper<br />

www.wetterauer-zeitung.de/epaper<br />

www.alsfelder-allgemeine.de/epaper<br />

DMS Office Kompetenz GmbH<br />

Schwimmbadstraße 36<br />

35452 Heuchelheim<br />

Telefon 0641 -96250-0<br />

Fax 0641 -96250-30<br />

info@dms-organisation.de<br />

Sicherheit ist<br />

Vertrauenssache<br />

Deshalb setzt die „<strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong> Zeitung“ auf<br />

Sicherheitstechnik von Kaba<br />

und die Kompetenz von DMS<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Walltorstraße 57 • 35390 Gießen<br />

Tel. (0641) 30 11 11 0 • www.aramdruck.de


40 Neue Medien<br />

Das Magazin »streifzug«, unsere Internet-Portale und die Grafikabteilung<br />

Nachgefragt<br />

Was bedeutet die gedruckte<br />

Zeitung für Sie persönlich?<br />

»Eine Zeitung aufschlagen, lesen, gucken, sich<br />

überraschen lassen. Ein Magazin durchblättern,<br />

von vorne nach hinten, von hinten nach vorne,<br />

hängen bleiben, lesen, weiterblättern.<br />

Ein Foto, das man besonders mag, aus der<br />

Zeitung reißen und aufheben. Ein Zeitschriften-<br />

Cover, das einen zum Lachen, zum Weinen oder<br />

einfach nur zum Staunen gebracht hat, andas<br />

Pinnboard im Büro hängen. Mit der Lieblingszeitung<br />

im Zug die Zeit verbringen. Lieblingszeitschriften<br />

sammeln, Jahre später wieder darin<br />

stöbern und sich andamals erinnern. Ist das<br />

nicht alles wunderbar?«<br />

Christoph Amend<br />

ZEITmagazin<br />

Nachgefragt<br />

In der Zeitung<br />

lese ich bevorzugt…<br />

»…alles, was mit Schule und Bildung inder<br />

Region zu tun hat. Zum täglichen Frühstück<br />

gehört aber auch die Lektüre von Hägar dem<br />

Schrecklichen, der mich schon seit Jahren<br />

selbst schwierige Tage mit einem Schmunzeln<br />

beginnen lässt.«<br />

Heinz Kipp, Leiter des Staatlichen Schulamts für<br />

den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis<br />

»…Informationen über kommunalpolitische<br />

Entwicklungen. Insbesondere interessieren<br />

mich soziale Themen.«<br />

Eva Hofmann,<br />

Direktorin Caritasverband Gießen e.V.<br />

Augenoffen halten<br />

Beim »streifzug« geht nichts raus, was der Redaktion selbst keine Freude macht<br />

Florian Dörr, Michael Wiener und Marc Schäfer (v. l.) halten zusammen<br />

mit ihren Kollegen in Gießen und der Wetterau die Augen offen.<br />

Einfach mal etwas Neues abseits des<br />

täglichen Geschäfts präsentieren: Ob<br />

fünf Seiten voller Zahlen rund um Gießen,<br />

eine Mammutreportage über die<br />

Mammutbaustelle an der Licher Straße,<br />

der Fragebogen »Gießen Bachelor«,<br />

Der »streifzug« steht für<br />

neue Ansätze und<br />

niveauvolle Umsetzung<br />

eine Liebeserklärung an das Samen-<br />

Hahn-Haus auf acht Seiten oder die<br />

eigene Party imwohl außergewöhnlichsten<br />

Club der Stadt: Der »streifzug«<br />

steht für neue Ideen.<br />

Marc Schäfer, Michael Wiener, Florian<br />

Dörr undeineganze Reihejungerund<br />

talentierter Kollegen um Laura Kaufmann,<br />

Christoph Hoffmann, Kays Al-<br />

Ständig imNetz unterwegs: Oliver Neumann sucht immer nach Themen,<br />

Ideen und Möglichkeiten für neue Wege der Berichterstattung.<br />

Khanak und David Hessler sorgen<br />

dafür, dass sowohl die <strong>Gießener</strong> als<br />

auch die Wetterauer Ausgabe unseres<br />

Freizeit- und Kulturmagazins durch<br />

kreative und ungewöhnliche Ansätze<br />

überzeugt, dabei aber niveauvoll und<br />

verlässlich bleibt.<br />

Neben einem Blickpunktthema bietet<br />

der »streifzug« Monat für Monat in<br />

den Rubriken Kultur, Sport, Campus,<br />

Stadt und Region lesenswerte Geschichten.<br />

Dazu kommen Gastro- und<br />

Kinotipps, Media- und Vinothek sowie<br />

der regelmäßige Blick über den<br />

Tellerrand nach Frankfurt.<br />

Garniertwirdall dasgerne durchdigitale<br />

Häppchen, die unsere Leser im<br />

Internet abrufen können: So gab es<br />

etwa zur Vorstellung des ersten Wetterau-Krimis<br />

von Dietrich Faber eine<br />

kleine Lesung imVideo, ein ausführliches<br />

Interview mit Matze Knop konnte<br />

manüberden »streifzug«hören,vor<br />

der Eröffnung des Kletterwalds auf<br />

dem Schiffenberg filmten wir bei der<br />

Fahrt mit der längsten Seilrutsche<br />

Deutschlands. Auch hier gilt für die<br />

Redaktion stets: Nichts geht raus, was<br />

uns selbst keine Freude bereitet.<br />

Dazu kommen die großen und exklusiven<br />

Interviews mit prominenten Gesichtern,<br />

die sich inMittelhessen die<br />

Ehre geben, oder spannenden Köpfen,<br />

Herzstück ist<br />

der Veranstaltungskalender<br />

als Navigator<br />

die hier zuHause sind: Til Schweiger,<br />

Casper, Katja Riemann oder die Fantastischen<br />

Vier zierten inzwischen genauso<br />

das Cover wie Ina Müller, Axel<br />

Hacke oder Jan Delay.<br />

Zum Blättern im»streifzug« lädt der<br />

Veranstaltungskalender ein. VomStudenten<br />

über den Familienvater bis<br />

zum Kurgast soll in diesem Navigator<br />

des kulturellen, gesellschaftlichen<br />

undsportlichen Lebens in Gießen und<br />

derWetterau jederdie passendenAusgehmöglichkeiten<br />

finden. Die Meinung<br />

der Redaktion: Wir leben vielleicht<br />

nicht inHamburg oder Berlin,<br />

langweilig muss esuns in Mittelhessen<br />

aber trotzdem nicht werden.<br />

Dazu gibt es immer wieder besondere<br />

Gewinnspiele: Die Chippendales im<br />

Büro, ein Konzert im Wohnzimmer<br />

Kostenlos zuhaben<br />

mit den Tageszeitungen<br />

und anAuslagestellen<br />

oder in jederAusgabedreimal zwei Tickets<br />

für den Kinofilm des Monats.<br />

Das alles gibt es kostenlos. Der »streifzug«<br />

liegt den verschiedenen Zeitungen<br />

der Mittelhessischen Druck- und<br />

Verlagsgesellschaft bei und ist außerdem<br />

anüber 200 Stellen inStadt und<br />

Kreis Gießen sowie der Wetterau zu<br />

bekommen. Es gilt also: Augen offen<br />

halten!<br />

(fd)<br />

Nachrichtenaus derRegionfast<br />

Die drei Zeitungsportale bieten mit schnellen Nachrichten, Web-Videos und Multimedia-<br />

Fegt ein Tornado durchs Kreisgebiet,<br />

brennt es im Möbelhaus, marschiert<br />

dieNPD oder hatesauf derA5wieder<br />

einmal schwer gekracht –Leser müssen<br />

längst nicht mehr auf Nachrichten<br />

bis zum nächsten Morgen warten, sie<br />

werden fast in Echtzeit informiert. Das<br />

Internet mit seinen vielen Diensten<br />

macht esmöglich –und die Online-<br />

Redaktion mit zwei Redakteuren arbeitet<br />

täglich mit viel Leidenschaft<br />

fürs Digitale daran, denOnline-Lesern<br />

ein möglichst gutes Angebot zuunterbreiten.<br />

Die schnellen Breaking-News gehören<br />

genauso dazu wie Fotostrecken und<br />

Web-Videos, Grafiken und interaktive<br />

Karten. Wenn es besonders schnell<br />

und direkt sein soll, wird die Compu-


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

41<br />

DieKreativabteilung<br />

Unsere Grafiker sorgen für die visuellen Elemente in Zeitungen und Beilagen<br />

Gestaltungen<br />

für alle<br />

Abteilungen<br />

»Schwarz auf weiß, das haftet sehr«<br />

oder »was manschwarz aufweißlesen<br />

kann, bleibt« – mit solchen Slogans<br />

warben Verlage noch vor gar nicht allzu<br />

langer Zeit für ihre Zeitungen. Die<br />

waren damals tatsächlich farblos:<br />

Schwarze Lettern auf weißem Papier,<br />

dazu vielleicht ein Schwarz-Weiß-Foto<br />

–fertig. Heute sieht das ganz anders<br />

aus. Ohne Farbegehtnichtsmehr, und<br />

visuelle Elemente findet man in fast<br />

jedem Blatt. Denn neben Fotos sagen<br />

auch Grafiken mehr als tausend Worte.<br />

Nicht nur, um komplexe Sachverhaltezuerklären,<br />

nutzen wirSchaubilder.<br />

Sind sie gut gemacht, bringen sie<br />

die Dinge auf den Punkt.<br />

Grafik, Design,alsoGestaltung–ohne<br />

Mitarbeiter, die sich in diesem Metier<br />

auskennen, kommt heute keine Zeitung<br />

mehr aus. Sie sind die kreativen<br />

Köpfe des Verlags für die passenden<br />

Illustrationen in den Zeitungen und<br />

für die Internetportale. Auch wir haben<br />

eine Gestaltungsabteilung. Der<br />

Aufgabenbereich der fünf Mitarbeiter<br />

ist groß, reicht vom Erstellen von aufwendigen,<br />

bis zu ganzseitigen Grafiken,<br />

über das Design für die Websites<br />

bis zum Layout des »streifzugs«. Sie<br />

gestalten Prospekte (unter anderem<br />

fürbekannteBaumärkte), großflächige<br />

Anzeigen, entwerfen Titelköpfe für<br />

Sonderseiten und schaffen die plakativen<br />

Grundlagen für alle Produkte, die<br />

wir für die Eigenwerbung einsetzen.<br />

Auch Verlagsbeilagen wie diese sind<br />

das Ergebnis einer konstruktiven Zusammenarbeit<br />

zwischen Redaktion<br />

undGrafik.Teamleiterin undKopfder<br />

Kreativabteilung istJuliaEngel. Sie hat<br />

engenKontakt zu unserenAbteilungsleitern,<br />

profitieren doch alle Bereiche<br />

des Hauses von den Entwürfen. Stellvertreterin<br />

von Julia Engel ist Nadine<br />

Becker, die immer kluge Ideen, gerade<br />

in große Projekte, einbringt und auch<br />

praktischumsetzt.Engel istseit14Jahren,<br />

Becker seit 13 Jahren bei der MDV<br />

beschäftigt. Zur Abteilung gehören<br />

»streifzug«,<br />

Prospekte<br />

und Logos<br />

außerdem Bernd Rühl (seit 41Jahren<br />

im Verlag beschäftigt),der auch fürdie<br />

technischen Auszubildenden zuständig<br />

ist, sowie Heinz Keil (seit 1981 im<br />

Haus) und Ralph Hofmann (seit 1986),<br />

die besonders der Anzeigenabteilung<br />

zuarbeiten.<br />

Das Team spielt gekonnt mit Farben,<br />

mitMotiven,mit Räumen.IhreKreativität<br />

ist gefragt. Alleine was Grafiken<br />

betrifft, häufen sich die Aufträge aus<br />

der Redaktion. Die Journalisten haben<br />

erkannt, dass manche Texte miteinem<br />

visuellen Element eine andere Wirkung<br />

erzielen. Dass esdie Richtige ist,<br />

dafür sorgen unsere Gestalter. (bb)<br />

Nachgefragt<br />

Zeitung hat die Aufgabe…<br />

»… unparteiisch, informativ und objektiv dem<br />

Bürger Bericht zuerstatten.«<br />

Peter Klug, Bürgermeister der Stadt Laubach<br />

»… vor allem die unabhängige, sauber recherchierte<br />

und ausgewogene Berichterstattung.<br />

Gerade bei Gesundheitsthemen kommt der<br />

Zeitung die wichtige Aufgabe der sachgerechten<br />

Betrachtung zu. Sich über Krankheiten, Therapien<br />

und Prävention informieren zu können und<br />

Hintergründe zuerfahren ist ein wichtiger Teil<br />

der Aufklärung der Bevölkerung. Hierfür ist die<br />

Zeitung unersetzlich!«<br />

Ulrich Jung, Kaufmännischer Geschäftsführer<br />

der Kerckhoff-Klinik, Bad Nauheim<br />

Graffitis sprayen sie nicht andie Wände, aber mit Farben arbeiten sie auch: Die Mitarbeiter der Gestaltungsabteilung<br />

(v. l.) Heinz Keil, Ralph Hofmann, Bernd Rühl, Nadine Becker und Julia Engel.<br />

inEchtzeit<br />

Inhalten eine optimale Ergänzung zuden gedruckten Ausgaben der Zeitung<br />

ter-Maus gegen Kamera und Laptop<br />

getauscht und wichtige Ereignisse<br />

werden direkt vor Ort mitgefilmt oder<br />

in einen Liveticker übertragen.<br />

Immer mehr<br />

Menschen<br />

lesen online<br />

In der Online-Abteilung laufen sehr<br />

viele Fäden zusammen, denn für drei<br />

Nachrichtenportale muss ein Gebiet<br />

von den Toren Frankfurts bis zum Vogelsberg<br />

ständig im Auge behalten<br />

werden. Das geht natürlich nicht ohne<br />

die Hilfe der fachkundigen Kolleginnen<br />

und Kollegen der Zeitungsredaktion,<br />

die im entscheidenden Fall ihr<br />

Wissen noch vor dem Druck andie<br />

»Onliner« weitergeben.<br />

Von Jahr zuJahr werden esimNetz<br />

mehr Leser, denn nichtnur dieJungen<br />

schätzen längst die vielen Möglichkeiten,<br />

sich gutimWWW zu informieren.<br />

Auch die Zahl der Internetanschlüsse<br />

steigt stetig –trotzdem ist noch nicht<br />

überall imVerbreitungsgebiet schnelles<br />

Internet verfügbar –, zudem rollt<br />

derzeitdie Welledes mobilenInternets<br />

über Deutschland hinweg. Die Mediennutzung<br />

vieler Menschen ändert<br />

sich gravierend, was für ein Medienhaus<br />

bedeutet, dass man frühzeitig<br />

möglichst viele Kanäle erschließen<br />

und neue Wege beschreiten muss, um<br />

weiterhin viele Menschen mit Informationen<br />

versorgen zu können. Etwa<br />

YouTube gehört genauso dazu wie die<br />

Idee, Nachrichten mit Freunden und<br />

Followern über Netzwerke wie Facebook<br />

oder Dienste wie Twitter zu teilen.<br />

Ziel ist, nicht nur die Geschichten<br />

der Zeitung aufzubereiten, sondern<br />

eigene Impulse zu setzen, wie etwa<br />

Ohne die vielen<br />

Redakteure der Zeitung<br />

ginge esnicht<br />

das viel beachtete Webradio zuden<br />

Auswärtsspielen der <strong>Gießener</strong> Bundesliga-Basketballer.<br />

Die Online-Redaktion<br />

traut ihren Lesern deshalb<br />

gerne öfter etwas mehr Neues zu –<br />

denn das Netz schläft nicht. (one)<br />

»… dem Bürger inunserer modernen Informationsgesellschaft<br />

eine aktuelle, kompetente und<br />

unabhängige Navigationshilfe zu sein –bei den<br />

globalen und nationalen Themen ebenso wie<br />

auf regionaler und lokaler Ebene.«<br />

Dr. Ulrich Lenz,<br />

Bürgermeister der Stadt Linden<br />

»… Kaminholz zum Anbrennen zu bringen,<br />

Spargel beim Transport schön frisch zu halten,<br />

Farbkleckse beim Streichen aufzufangen –und<br />

(davor) den Menschen die Welt verständlicher<br />

zu machen.«<br />

Dirk Oßwald,<br />

Erster Kreisbeigeordneter, Kreis Gießen


42<br />

Neue Medien<br />

Wer, wie, was, warum?<br />

Ein Tag mit Racker<br />

Mit dem Chefreporter für Kinder einmal durchs Verlagshaus<br />

aus<br />

14:00 Uhr<br />

9:30 Uhr<br />

12:00 Uhr<br />

Der Tag in der Redaktion beginnt mit dem<br />

Blick indie Zeitung von heute: Was ist gut,<br />

washätte besser sein können?Die Aufgaben<br />

fürdie nächsteAusgabe werden besprochen.<br />

Wo im Verbreitungsgebietetwas losist,trifft<br />

man auch unsere Redakteure und Mitarbeiter.<br />

Sie sammeln vor Ort Informationen, machen<br />

Fotos und führen Gespräche.<br />

Zurück in der Redaktion werden noch fehlende<br />

Informationen eintelefoniert. Außerdem<br />

müssen alle Fakten und Eindrücke in<br />

Worte gefasst und getippt werden.<br />

23:30 Uhr<br />

23:00 Uhr<br />

22:45 Uhr<br />

Am Ende der Druckmaschine kommt ein<br />

fertig gedrucktes,inFormgeschnittenesund<br />

gefaltetes Zeitungsbuch heraus –ein Teil der<br />

Zeitung von morgen.<br />

Am Leitstand wird überprüft, ob in der<br />

Druckmaschinealles rundläuft. Sind dieBilder<br />

zublass? Dann kann von hier aus der<br />

Farbton richtig eingestellt werden.<br />

Die Druckplatten werden indie Druckmaschine<br />

eingelegt. Sie sorgen gleich dafür,<br />

dass die noch leeren Papierbahnen mit den<br />

erstellten Zeitungsseiten bedruckt werden.<br />

0:30 Uhr<br />

0:45 Uhr<br />

1:30 Uhr<br />

Ab geht es fürdie Zeitungenauf die»Achterbahn«.<br />

Die Versandlinie bringt die druckfrische<br />

Ausgabe dorthin, wodie Beilagen warten.<br />

Im Anleger können Prospekte oder Hefte in<br />

die Zeitung eingelegt werden. Sie werden<br />

nur per Hand in die Maschine gestapelt, der<br />

Rest passiert automatisch.<br />

Fertig machen zur Auslieferung: Im nächsten<br />

Schritt werden die Zeitungen gut verpackt,<br />

damit sie nicht dreckig werden oder<br />

kaputtgehen.


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

43<br />

16:00 Uhr 18:00 Uhr<br />

Im Verlag<br />

Wer zuBesuch ineinen Zeitungsverlag kommt<br />

oder anfängt, dort zu arbeiten, versteht oft erst<br />

einmal nur Bahnhof. Denn die Leute dort reden<br />

von einem Mantel, von einem Aufriss oder<br />

einem Ressort. Nichts kapiert? Macht nichts, in<br />

ein paar Minuten bist Du schlauer. Racker<br />

erklärt Dir einige dieser merkwürdigen Begriffe:<br />

Die Seiten für die nächste Ausgaben werden<br />

fertiggstellt.Welcher Artikelist am wichtigsten?<br />

Er muss oben auf die Seite. Erst am späten<br />

Abend ist die ganze Zeitung fertig.<br />

22:00 Uhr<br />

Nungehtesmit derArbeitinder Druckhalle<br />

los: DieetwaeineTonne schweren Papierrollen<br />

müssen in die Druckmaschine eingehängt<br />

werden.<br />

2:00 Uhr<br />

Die Fahrer bringen die Zeitung dorthin, wo<br />

sie gelesen wird, ob um die Ecke inGießen,<br />

in Bad Vilbel, Lich, Alsfeld oder an einem<br />

anderen Ort im Verbreitungsgebiet.<br />

Die fertigen Seiten werden ins Korrektorat<br />

gebracht. Haben die Redakteure Fehler in<br />

ihren Texten gemacht, werden sie hier verbessert.<br />

21:00 Uhr<br />

Seitenbelichtung: Für jede Seite werden vier<br />

Druckplatten erstellt, je eine für Schwarz,<br />

Gelb, Blau und Magenta. Aus diesen Farben<br />

setzen sich alle anderen zusammen.<br />

6:00 Uhr<br />

Dort sind die Zeitungsausträger ander Reihe.<br />

Sie sorgen dafür, dass Ihr gleich nach<br />

dem Aufstehen entdecken könnt, was bei<br />

Euch zu Hause und in der Welt los ist.<br />

»Ressort«<br />

Ein Ressort (sprich: Ressor) ist so etwas wie<br />

eine Abteilung inder Redaktion. Jedes<br />

Ressort hat seinen Aufgabenbereich. Es gibt<br />

zum Beispiel ein Ressort für den Sport,<br />

eines für die Politik oder eines für den Kreis<br />

Gießen. Manche Themen überschneiden<br />

sich auch. Wenn etwas politisch Wichtiges in<br />

Gießen passiert, müssen die Redaktionen<br />

absprechen, ob es im Ressort Politik oder im<br />

Lokalressort erscheint, also indem Teil, in<br />

dem man alles über die Stadt Gießen findet.<br />

»Mantel«<br />

Frieren Zeitungsleute immer –oder wieso<br />

brauchen sie jeden Tag einen Mantel? Der<br />

Mantel der Zeitung ist nicht aus Stoff und<br />

wärmt auch nicht, aber erummantelt etwas:<br />

nämlich den Rest der Zeitung. Der Mantel<br />

ist bei einer Zeitung der Teil, den man als<br />

erstes sieht, wenn man sie indie Hand<br />

nimmt, also die ersten Seiten. Ist die<br />

Zeitung zusammengefaltet, liegen diese<br />

Seiten ganz oben und ganz unten und hüllen<br />

die übrigen Seiten ein –wie ein Mantel eben.<br />

»Ente«<br />

Wenn bei einer Zeitung von einer Ente die<br />

Rede ist, hat das nichts mit dem Federvieh<br />

zu tun. Hier ist eine Ente eher etwas Unangenehmes.<br />

Denn wenn eine Meldung abgedruckt<br />

wird, die nicht wahr ist, spricht man<br />

von einer Ente. Zum Glück kommt soetwas<br />

nicht sohäufig vor. Warum man zu einer<br />

Falschmeldung Ente sagt, wissen Sprachforscher<br />

nicht genau.<br />

»Buch«<br />

Die Zeitung besteht aus mehreren Teilen,<br />

die insich gebündelt sind. Diese Teile nennt<br />

man Bücher. Ein Buch besteht aus bis zu<br />

zwölf Seiten. Meistens sind in einem Buch<br />

alle Seiten eines Ressorts untergebracht. Im<br />

ersten Buch der Zeitung steht zum Beispiel<br />

immer alles über Politik und Wirtschaft, im<br />

zweiten oft der Sport. Sokann sich jeder<br />

schnell den Teil aus der Zeitung heraussuchen,<br />

den er gerne lesen möchte.<br />

»Aufmacher«<br />

Die Meldung, die man als erstes lesen kann,<br />

wenn man die Zeitung in die Hand nimmt,<br />

nennt man Aufmacher. Der Aufmacher ist<br />

der Artikel, der ganz oben auf der ersten<br />

Seite steht. Er ist durch eine besonders<br />

große Überschrift gekennzeichnet. In ihm<br />

geht es um die wichtigste Nachricht des<br />

Tages. Aber auch jede andere Seite hat<br />

einen Aufmacher, den Seitenaufmacher.<br />

Auch ihn erkennt man anseiner Position<br />

auf der oberen Seitenhälfte und aneiner<br />

großen Überschrift. Meistens gehört dazu<br />

auch ein Bild.


44 Neue Medien<br />

Vom Bleisatz zum Ganzseitenumbruch<br />

Zwölf Punkt sind ein Cicero<br />

…und der Brehm kennt keine Bleilaus.<br />

Mitte der 1970er war es, dass auch im Verlag<br />

dieser Zeitung der Anfang vom Ende der Ära<br />

Gutenberg begann. Die bewegliche Letter und<br />

der maschinell gesetzte Grundtext aus Blei<br />

räumten das Feld, machten Platz für den<br />

Fotosatz, der Buchdruck hatte alsbald dem<br />

Offsetdruck zuweichen. Ja, alles wurde »sauberer«,<br />

niemand musste mehr Bleibuchstaben<br />

anfassen oder sich ander Abziehpresse mit<br />

Druckerschwärze Finger und Klamotten »einsauen«.<br />

Mehr und mehr verschmolzen –bis in die<br />

Gegenwart hinein –ehedem hintereinander<br />

gelagerte Abläufe zusimultan gestalteten<br />

Arbeitsgängen.<br />

Verschwunden die Hand- und Maschinensetzer,<br />

die Seiten bauenden oder (tags darauf) ablegenden<br />

Metteure, die Stereotypeure ander<br />

Maternpresse und inder Druckplattengießerei,<br />

die Lithografen, die im Ätzverfahren aus Fotos<br />

oder Grafiken Druckvorlagen fertigten.<br />

Fotos: Karl-Heinz Brunk<br />

Blick in die Gebrauchsdrucksachen-Setzerei des Verlages, fotografiert im Winter 1970/71. Setzkästen mit<br />

den Buchstabenlettern, die Regale für Stege und Regletten, die Schiffe, auf denen einzelne Seiten produziert<br />

wurden, Winkelhaken als Handwerkszeug –alles Geschichte.<br />

Gott grüß die Kunst<br />

Die Produktion einer Zeitung konnte man früher sehen, hören, riechen, ertasten<br />

Wer mit dem Desktop-Publishing groß geworden<br />

ist, wer also in den vergangenen 20 Jahren den<br />

Beruf eines Mediengestalters erlernte und<br />

damit das Gestalten druckreifer Publikationen<br />

am (elektronischen) Schreibtisch, dem erschloss<br />

sich nicht mehr die große Welt der<br />

ehrbaren Kunst Gutenbergs.<br />

Unabdingbar ehedem als Werkzeug der Winkelhaken,<br />

das Typometer, eine Ahle, Kolumnenschnur<br />

und Lassoband, ein Schiff zum Bauen<br />

der Druckvorlagen, ein Fadenzähler. Alle Schriftgrößen<br />

hatten eigene Namen: Nonpareille<br />

(»Nomprell«) für sechs Punkt Kegel, Petit für<br />

acht, Corus, Cicero, Tertia, Text. Und überhaupt:<br />

Das Metrische spielte keine Rolle. (Allenfalls bei<br />

den Papiergrößen. Eine Postkarte misst eben<br />

10,5 mal 14,8 Zentimeter, ein Briefbogen 21<br />

mal 29,7.)Das buchstäbliche Maß der Dinge<br />

war der Punkt (0,375 mm), die nächst größere<br />

Einheit das Cicero (12 Punkt), die weitere ein<br />

Konkordanz (48 Punkt). Den Zeilenabstand<br />

nannte man Durchschuss, erzielt durch eingefügte<br />

Regletten, andere nicht druckende Teile<br />

hießen Stege.<br />

Nicht genug des »Setzerlateins«, der Begrifflichkeiten<br />

aus der Welt der Schwarzen Kunst.<br />

Spatien waren dazu da, Zeilen haarscharf und<br />

nicht grobschlächtig auf volle Breite zu bringen<br />

immer mit Blick aufs Fleich eines Buchstabens.<br />

Hurenkinder und Schusterjungen hatte man<br />

tunlichst zu vermeiden.<br />

Und wie war das noch mit der Bleilaus, die der<br />

Stift ineiner Setzerei meist schon nach wenigen<br />

Tagen kennenlernte? InBrehms Tierleben<br />

steht darüber kein Wort. Das »Tier« ist ausgestorben<br />

–mit dem Bleisatz, weil niemand mehr<br />

ein Setzerschiff mit etwas Wasser füllt und den<br />

Youngster ermutigt, ganz nahe ranzugehen, um<br />

die vermeintlichen Einzeller sehen zu können…<br />

Es warein TagimSommer1970, als ein<br />

gerade 17-Jähriger vom Land auszog,<br />

um in der großen Stadt ein Jünger der<br />

schwarzen Kunst zuwerden. Schriftsetzer<br />

das Berufsziel, der Verlag der<br />

ehemaligen »<strong>Gießener</strong> Freien Presse«<br />

derAusbildungsbetrieb. Zu denIdolen<br />

der Gegenwartskultur gesellten sich<br />

bei ihm ganz schnell neue, nunmehr<br />

beruflich motivierte Vordenker und<br />

Vorbilder: Was den Mediengestaltern<br />

von heute die Bill Gates, Steve Jobs<br />

undCosind, daswaren ihm fortanein<br />

Herr namens Johannes Gensfleisch,<br />

genannt Gutenberg, und ein gewisser<br />

Ottmar Mergenthaler. Der eine im 15.<br />

Jahrhundert der Erfinder der beweglichen<br />

Letter, womit er eine Medienrevolutionauslöste(undder<br />

Aufklärung<br />

auf die Sprünge half), der andere 1884<br />

der Erfinder der Linotype-Setzmaschine,<br />

die einen »Quantensprung« in<br />

derProduktionvon Büchernund –sic!<br />

–Zeitungendarstellte. Vordem jungen<br />

Mann tat sich mit dem ersten Tag als<br />

»Stift« eine völlig neue Welt auf, ein<br />

faszinierendes handwerkliches Universum.<br />

Setzer und Drucker –sie hatten<br />

ein hohes Ansehen in der Gesellschaft,<br />

verschafften sie doch erst dem<br />

geschriebenenund demgesprochenen<br />

Wort Geltung, Reichweite, Gehör.<br />

Ohne sie hätten all die gescheiten<br />

Gedanken nicht unter die Leute kommen<br />

können. Setzer und Drucker –<br />

Die spannendsten<br />

Arbeitsplätze waren<br />

jene der Metteure<br />

Die Textmettage –Schnittstelle von Technik und Redaktion.<br />

sie nannten sich Jünger Gutenbergs.<br />

Schwarze Kunst war ihr Metier –und<br />

sie folglich Künstler. Ihr Motto: Gott<br />

grüß die Kunst!<br />

Das ist bis heute nicht zuhoch gegriffen,<br />

nicht überzogen bewertet. Drucksachen-<br />

und Zeitungsgestaltung folgen<br />

einem erlernbaren Regelwerk,<br />

aber dies anzuwenden gelingt nur<br />

dem gut, der die Gene insich trägt:<br />

Der Goldene Schnitt als ein mögliches<br />

Beispiel, den muss man imGefühl haben,<br />

den kann man nicht pauken –<br />

nicht minder die ganz bewussten Ableitungen<br />

davon.<br />

Zur Lehre in der Akzidenz-, der Gebrauchsdrucksachen-Setzerei<br />

gesellte<br />

sich ganz schnelldie Arbeit in derZeitungsproduktion.<br />

Und nicht minder<br />

schnell spürte der Knabe, dass diese<br />

Arbeit viel sinnliches Erleben mit sich<br />

bringt. (VonVergnügen soll nicht die<br />

Rede sein, war’s aber bisweilen auch.)<br />

Das Zeitungmachen konnte man sehen,<br />

hören, riechen, ertasten, fühlen.<br />

Überall imHaus roch esnach Farbe<br />

und Papier. Zum Setzen von Überschriften<br />

–dank Mergenthaler besorgten<br />

die Maschinensetzer die Grundtextproduktion<br />

– bedurfte es des<br />

blinden Zugreifens indie Setzkästen<br />

mit den Buchstaben. Wehe, man hatte<br />

dieZeitungvon gesternliederlich»abgelegt«,<br />

Lettern indie falschen Kästen<br />

geworfen sowie die nicht druckenden<br />

Reglettenund Stegeinnicht zutreffende<br />

Regale. Dasetzte es schnell einen<br />

Anpfiff –und beinächster Gelegenheit<br />

bekam man die Bleilaus zu Gesicht…<br />

Die spannendsten Arbeitsplätze waren<br />

jene der Metteure, die in der<br />

Hierarchie der Setzer weit oben standen:<br />

Sie fügten allabendlich (und oft<br />

bis weit indie Nacht hinein) Textspalten,<br />

Überschriftenund dieFlächen für<br />

Abbildungen zuganzen, nur spiegelbildlich<br />

lesbaren Seiten zusammen.<br />

Mal lief dies reibungslos ab, vielfach<br />

aber war eshektisch –jenach Nachrichtenlage.<br />

Der Umbruch –eine Königsdisziplin.<br />

Die Bleilaus ist tot, Gutenberg Geschichte.<br />

Wer kennt noch Mergenthaler?<br />

Und der Setzerstift von 1970? Er<br />

überlebte –als Redakteur.<br />

Norbert Schmidt


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

45<br />

Neue Software für Redaktion und Verlag<br />

Die Firma HUP ist unser Partner für die Zeitungsproduktion, den Vertrieb und den kompletten Anzeigenbereich<br />

Es hat sich viel verändert, seitdem der<br />

KollegeNorbert Schmidt(no)als Lehrling<br />

in derSetzereiseine Laufbahn bei<br />

der »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung«<br />

begann (siehe linke Seite). Der junge<br />

Mann von damals ist heute Ressortleiter<br />

der Kreisredaktion –und arbeitet<br />

wie seine Kollegen mit dem Redaktionsystem<br />

der Firma Henke und Partner,<br />

kurz HUP. Diese Software wurde<br />

Anfang 2011 installiert, undsie ermöglicht<br />

esden Redakteuren, mit wenigen<br />

Mausklicks eine Seite zu layouten,<br />

Bild- und Textrahmen aufziehen und<br />

Schlagzeilengrößen auszuwählen. Im<br />

Einheitliche und<br />

intuitiv gestaltete<br />

Bedienoberfläche<br />

Objektbrowser haben die Mitarbeiter<br />

Zugang zu den Agenturtexten, können<br />

im Archiv suchen, Fotos laden<br />

und Seiten aufrufen. Eine einheitliche<br />

und intuitiv gestaltete Bedienoberfläche<br />

inallen Anwendungen erleichtert<br />

den Redakteuren das Arbeiten.<br />

Bleisatz kennen diemeisten Redakteure<br />

des Haues nicht mehr, aber Klebeumbruch<br />

amLeuchttisch ist vielen<br />

von ihnen noch geläufig. Heute haben<br />

dieRedakteuredie Aufgaben derMetteure,<br />

diefür den»Umbruch«,alsoden<br />

Bau der Seiten, übernommen und gestalten<br />

ihre Seite selbst.<br />

Am Bildschirm arbeiten dieRedakteure<br />

schon seit den 1980er Jahren, das<br />

erste umfängliche Redaktionssystem<br />

wurde 1995 installiert. Bis Januar 2011<br />

wurde mit der Software QuarkXPress<br />

gearbeitet, danach auf HUP umgestellt.<br />

Ein Schritt, der sich für unser<br />

Haus gelohnt hat, denn das Henkeund-Partner-Redaktionssystem<br />

bietet<br />

neue Möglichkeiten, unddie Mitarbeiter<br />

des Unternehmens denken absolut<br />

anwenderorientiert.<br />

Die guten Erfahrungen mit dem Software-Haus<br />

imredaktionellen Bereich<br />

haben–unter anderem –dazugeführt,<br />

dass wir auch imVerlags- und im Anzeigenbereich<br />

auf HUP umgestellt haben,<br />

beziehungsweise in der Abteilung<br />

Vertrieb noch umstellen werden.<br />

Damit ist die komplette Zeitungsproduktion<br />

bei der Mittelhessischen<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft in einer<br />

Hand, das heißt, auch die kommerziellen<br />

und technischen Prozesse<br />

Alles im Blick: Die Oberfläche des HUP-Redaktionssystems ist übersichtlich.<br />

im Anzeigensystem sowie die Planung<br />

der Zeitung, der Umbruch der<br />

Anzeigen und die Online-Anzeigenannahme<br />

erfolgen nun mit HUP-Software.<br />

Auch die Wartung des Systems<br />

erfolgt durch HUP-Mitarbeiter.<br />

Neben unserer eigenen IT kümmert<br />

sich das Aßlarer Systemhaus »mcon«<br />

um die Pflege und Wartung unserer<br />

Server, rüstet Rechner auf, behebt<br />

Probleme im Netzwerk, sodass wir<br />

stabil arbeiten können.<br />

(bb)<br />

mcon systemhaus<br />

IT-Partner der Mittelhessischen<br />

Alles<br />

Gute!<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

Dieter Quapil, EDV-Organisation MDV:<br />

"Bei der Planung,Beschaffung,Installation und<br />

Betreuung unserer neuen hochverfügbaren<br />

IT-Infrastruktur ist das mcon systemhaus<br />

unser zuverlässiger Partner."<br />

Wenn auch wir Sie unterstützen dürfen,<br />

sprechen Sie uns an:<br />

Die HUP AG, Ihr Partner für Verlagssoftware,<br />

gratuliert herzlich zu den gelungenen<br />

Neuerungen der jüngsten Zeit!<br />

Wir wünschen der Mittelhessischen Druck- und<br />

Verlagsgesellschaft mbH Gießen auch für die<br />

Zukunft stets zufriedene Leser und viel Erfolg!<br />

Auf weiterhin gute Zusammenarbeit!<br />

mcon systemhaus GmbH<br />

MedienConsultingund Service<br />

Loherstraße 4<br />

35614 Asslar<br />

Telefon +496441.96 46-0<br />

Fax+49 64 41.9646-11<br />

info@mcon-systemhaus.de<br />

www.mcon-systemhaus.de<br />

HUP AG<br />

Am Alten Bahnhof 4B D-38122 Braunschweig Tel+4953128181-0 info@hup.de<br />

www.hup.de


46 Neue Medien<br />

»Vorstufe« und Gemeindeblätter<br />

Anzeigensatz und Leitstand<br />

Die »Vorstufe« ist die größte technische Abteilung –Neue Aufgabengebiete<br />

Gautschen<br />

Wenn junge Menschen ihre Ausbildung<br />

abgeschlossen haben, wenn sie ihren Gesellenbrief<br />

oder Kaufmannsgehilfenbrief in der Tasche<br />

haben, dann ist das nach drei Jahren harter<br />

Lehrzeit allemal ein Grund, um zu feiern, sich<br />

zu freuen und frohgemut indie Zukunft zu<br />

schauen. Jenach Berufsstand gibt es allerlei<br />

Zeremonien, die mit der Freisprechung, also<br />

dem feierlichen Abschluss der Ausbildungszeit,<br />

einhergehen. Eine der traditionsreichsten<br />

Veranstaltungen dieser Art ist das Gautschen.<br />

Das ist ein bis ins 16. Jahrhundert rückverfolgbarer<br />

Buchdruckerbrauch, bei dem der Lehrling<br />

nach bestandener Abschlussprüfung in einer<br />

Bütte untergetaucht und/oder auf einen nassen<br />

Schwamm gesetzt wird. Inseiner ursprünglichen<br />

Bedeutung bezeichnet der Begriff<br />

»Gautschen« den ersten Entwässerungsschritt<br />

nach dem Schöpfen des Papiers, das Ablegen<br />

des frisch geschöpften Papierbogens vom Sieb<br />

auf eine Filzunterlage.<br />

Zur Gautschzeremonie eine Beschreibung aus<br />

dem 17. Jahrhundert: »Wolan esmuß das<br />

groben Schwein/Mit sonderm Fleiß behobelt<br />

seyn/Knecht/Hilff mir lustig machen.« Und<br />

nachdem bereits einiger Schabernack getrieben<br />

worden war: »Nun ist er heraus der böse Zahn/<br />

Gib die Pommad her mein Compan/Den Bart<br />

ihn anzustreichen: Auf daß dem schönen<br />

Jungfern-Knecht Ein jeder mög ansehen recht/<br />

Die Hund ihn auch beseichen.«<br />

Zu einem Gautschakt gehören neben dem<br />

Gäutschling (auch »Kornut« genannt) der<br />

Gautschmeister, der erste und zweite Packer<br />

sowie der Schwammhalter. Meist gibt esnoch<br />

eine unterschiedliche Zahl an Zeugen oder<br />

mehrere Packer, die auch auf dem Gautschbrief<br />

ihre Anwesenheit durch Unterschrift bekunden.<br />

Nass geht es auch heute noch zu, wenn gegautscht<br />

wird. Aber nicht nur der Täufling wird<br />

nass, sondern oft auch die Packer, Zuschauer<br />

und Ehrengäutschlinge, welche vorher nichts<br />

von ihrem »Glück« wissen.<br />

Dem Lehrling wird nicht mitgeteilt, wann genau<br />

er gegautscht wird. Gelingt esihm nämlich, den<br />

Packern und somit dem Gautschen zu entfliehen,<br />

muss er das Gautschfest nicht selber<br />

bezahlen. Auf den Ruf des Gautschmeisters<br />

»Packt an!« wird der Jünger gefasst, ineine mit<br />

Wasser gefüllte Bütte oder, wenn die Beteiligten<br />

es weniger drastisch gestalten wollen, auf einen<br />

mit Wasser durchtränkten Schwamm gesetzt.<br />

Bei manchen Druckereien wird zur Taufe ein in<br />

der Nähe des Betriebes liegender Brunnen<br />

herangezogen. Jedenfalls muss zumindest dafür<br />

gesorgt werden, dass das Hinterteil gehörig<br />

angefeuchtet wird. Daaber der Jünger sich oft<br />

tapfer wehrt, um sich schlägt und beißt, gelingt<br />

das Anpacken oft nicht immer auf den ersten<br />

Angriff. Jemehr er sich wehrt, desto mehr wird<br />

er auch noch von oben herab begossen, sodass<br />

der Jünger amganzen Körper pudelnass wird.<br />

Gelegentlich wird das Gautschen als symbolische<br />

Maßnahme betrachtet, um angeblich die<br />

schlechten Gewohnheiten aus der Lehrzeit<br />

abzuwaschen.<br />

Rasanter<br />

Wandel<br />

in der Technik<br />

Im Haus nennt man die Abteilung<br />

»Vorstufe«, dahinter verbergen sich<br />

aber gleich mehrere kleine Produktionsbereiche:<br />

Anzeigenerfassung, der<br />

Anzeigensatz und -umbruch, die<br />

Fremddaten(-Übertragung) und noch<br />

ganz jung als Folge des neuen Anzeigen-<br />

und Vertriebssystems die Abteilung<br />

Leitstand, die für die Blattplanung<br />

– auch Aufriss der Zeitung<br />

genannt – verantwortlich ist. Hier<br />

wird der Umfang der Zeitungen festgelegt,<br />

die Anzeigen werden platziert<br />

und die Produktionsseiten werden<br />

dem Redaktionsystem zugeführt. Am<br />

Leitstand beschäftigt sind drei Mitarbeiter.<br />

Da ist zunächst Jens Conrad,<br />

zugleich Teamleiter der gesamten Abteilung.Erist<br />

alsoauchfür denBereich<br />

Satz zuständig. Seit 1990 ist erMitarbeiter<br />

der MDV. Sein Stellvertreter ist<br />

Michael Schnabel, der seit 1986 bei der<br />

Vom Schriftsetzer<br />

zum modernen<br />

Mediengestalter<br />

MDV beschäftigt ist. Mit zum Team<br />

Leitstand gehört auch Bettina Schneider,<br />

die seit 1988 beim Verlag arbeitet.<br />

In der Abteilung haben fast alle Mitarbeiter<br />

den Beruf des Schriftsetzers erlernt,<br />

der später durch den heutigen<br />

Lehrberuf Mediengestalter abgelöst<br />

wurde. Nicht nur die Berufsbezeichnung<br />

hat sich geändert, auch die Technik,<br />

mit der die Mitarbeiter umgehen<br />

müssen, ist eine ganz andere geworden.<br />

Einige der Mitarbeiter der Abteilung<br />

kennen noch das alte Bleisatzverfahren.<br />

Seit vielen Jahren wird die<br />

Arbeit allerdings am Bildschirm erledigt.<br />

Der rasante Fortschritt in der<br />

Technik erforderte von den Mitarbeitern<br />

die Bereitschaft zur Fort- und<br />

Weiterbildung.<br />

Der Wandel ist auf den beiden Fotos<br />

gut erkennbar, wobei Bettina Schneider<br />

und Carsten Mank, die auf der<br />

oberen Aufnahme zusehen sind, natürlich<br />

nicht mehr mit der alten Bleisetzmaschine<br />

gearbeitet haben.<br />

Zum Team umJens Conrad gehören<br />

die Revisoren (Anzeigenkorrektorat)<br />

Andreas Patsches (seit 1975 im Haus)<br />

undGernotSchmitt (seit1981, o. Abb.).<br />

Carsten Mank (1987) arbeitet im<br />

Bereich Anzeigensatz, er ist außerdem<br />

Schwerbehindertenbeauftragter und<br />

ist Betriebsratsmitglied. Im Bereich<br />

Anzeigensatz arbeiten außerdem:Uwe<br />

Pfeiffer (seit1974bei derMDV,o.Abb.),<br />

Martin Keller (seit 2001, zudem stellvertretender<br />

Schwerbehindertenvertreter,<br />

o.Abb.),Peter Rosenberger (seit<br />

1991), Andreas Wolf (1984) und Sonja<br />

Kirst (seit 1991, o.Abb.), die auch im<br />

Bereich Gemeindeblätter aushilft.<br />

Die früher zahlreichen Berufe in der<br />

Druckvorstufe, vondenen es diemeisten<br />

nicht mehr gibt, sind inDeutschland<br />

seit 2007 wie erwähnt unter der<br />

Bezeichnung Mediengestalter zusammengefasst.<br />

Es gibt drei Fachrichtungen.<br />

Beratung und Planung, Konzeption<br />

und Visualisierung sowie<br />

Gestaltung und Technik. (bb)<br />

Ein Stück Firmengeschichte: Die gute alte Bleisetzmaschine wird von Besuchern als Relikt der Vergangenheit<br />

bestaunt. Carsten Mank und Bettina Schneider haben die Bleisatzzeit nicht mehr kennengelernt.<br />

Die Teamleiter Jens Conrad (l.) und Michael Schnabel (2. v.l.) sowie die Anzeigensatzmitarbeiter Andreas<br />

Wolf, Ulrich Tresnak und Peter Rosenberger.


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

47<br />

Nachgefragt<br />

In der Zeitung<br />

lese ich bevorzugt…<br />

Am Brunnenrand auf dem Marktplatz sitzen sie genau richtig, denn unter anderem für Grünberg machen sie<br />

jede Woche das Gemeindeblatt: Holger Faust, Corinna Schnepp, Sabine Mölleken.<br />

»Die ›<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung‹ ist seit mehr<br />

als dreißig Jahren meine erste morgendliche<br />

Tageslektüre. Sehr gerne informiere ich mich<br />

durch diese Zeitung über das aktuelle Weltgeschehen<br />

aber auch über Beiträge aus unserer<br />

Region; immer gut aufbereitet und angenehm<br />

lesbar dargestellt. Besonders montags werfe<br />

ich einen besonderen Blick auf die aktuellen<br />

Sportberichte aus der heimischen Region.«<br />

Wolfgang Hofheinz, Geschäftsführer (CTO)<br />

der Firma Bender GmbH und Co. KG, Grünberg<br />

Rainer Zinnkann (rechts) ist der Mann für die Pohlheimer Nachrichten. Deshalb ist als Hintergrund das<br />

Pohlheimer Rathaus gut gewählt. Auch Liane Nachtigall und Stephan Israel layouten Gemeindeblätter.<br />

Amtliches und mehr<br />

Die frühere Akzidenzabteilung ist heute für die Gemeindeblätter zuständig<br />

»Akzidenzen sind sogenannte Gelegenheitsdrucksachen<br />

wie beispielsweise<br />

Prospekte, Broschüren, Flugblätter,<br />

Visitenkarten, Speisekarten,<br />

Trauer- und Familiendrucksachen,<br />

Eintrittskarten, Fahrpläne, Briefe, Einladungen<br />

sowie amtliche und nicht<br />

amtliche Formulare«, kann man im<br />

Lexikon lesen. Solche Drucksachen<br />

Informationen<br />

aus den<br />

Rathäusern<br />

haben wir bis vor einigen Jahren auch<br />

in unserem Haus hergestellt. Mit dem<br />

wachsenden Volumen an Geschäftsdrucksachen,<br />

der technischen Entwicklung<br />

und Spezialisierung haben<br />

sich allerdings viele Zeitungsverlage<br />

vomGeschäftsbereichAkzidenzdruck<br />

getrennt –auch die MDV hat diesen<br />

Schritt vollzogen. Unsere früheren<br />

Akzidenzmitarbeiter sind heute für<br />

die Erstellung der Gemeindeblätter<br />

zuständig. Sieben Städte und Gemeinden<br />

aus unserem Verbreitungsgebiet<br />

beziehen ihr Blatt für die amtlichen<br />

Eine Fülle von<br />

Lesestoff aus<br />

der Region<br />

Mitteilungen aus unserem Haus. Im<br />

vergangenen Jahr wurden alle sieben<br />

Gemeindeblätter »runderneuert«, moderner<br />

gestaltet, neu strukturiert. Wir<br />

haben den Bekanntmachungsorgannen<br />

durchgehend Farbe verpasst, sie<br />

klarer und damit übersichtlicher gegliedert<br />

und ihnen eine ansprechende<br />

Titelseite gegeben. Die Bürger der Gemeinden<br />

finden in den Blättern das<br />

Wichtigste aus den Rathäusern, sie<br />

werden über Veränderungen bei den<br />

Gebühren und den Gemeindesatzungen<br />

informiert, erfahren, wann der<br />

Müll abgefahren, welche Ärzte und<br />

Apotheken Not- oder Bereitschaftsdienste<br />

haben. Und natürlich sind die<br />

Gemeindeblätter auch eine Plattform<br />

für die Vereine, die zuihren Sitzungen,<br />

Übungsabenden oder Hauptversammlungen<br />

einladen können. Mag<br />

sein, dass viele Bürger sich nicht mehr<br />

in den Vereinen engagieren, aber die<br />

Bekanntmachungsblätter bieten dennoch<br />

eine Fülle von Lesestoff und<br />

wichtigen Informationen.<br />

An den sieben Wochenzeitungen arbeiten<br />

mit: Vom früheren Verlag Robert<br />

in Grünberg zum <strong>Gießener</strong> Team<br />

gestoßen ist 1994 Holger Faust. Er ist<br />

hauptsächlichzuständig fürdie Grünberger<br />

»Heimat-Zeitung«, kennt aber<br />

auch Aufbau und Inhalt der anderen<br />

Blätter ausdem Ostkreis undder »Mücker<br />

Stimme«. Stephan Israel (seit 1979<br />

im Haus) bearbeitet die »Allendorfer<br />

Mitteilungen« und die »Rabenauer<br />

Zeitung«. Für die »Pohlheimer Nachrichten«<br />

ist Rainer Zinnkann (seit 1974<br />

beider MDV) zuständig, in Vertretung<br />

auch Corinna Schnepp. Sonja Kirst<br />

(1991) layoutet und umbricht meist die<br />

»Mücker Stimme«. Der »Laubacher<br />

Anzeiger« und die Reiskirchener<br />

»Heimat-Zeitung« werden von Corinna<br />

Schnepp (seit 1989 bei der MDV)<br />

bearbeitet. Außerdem gehörenAngelika<br />

Liehr (o. Abb.), Liane Nachtigall<br />

(seit 1977 imVerlag angestellt) sowie<br />

Sabine Mölleken zum Team. Neu dazugestoßen<br />

ist jüngst Alexandra<br />

Stamm-Schüssler (1994, o.Abb.). (bb)<br />

»… den Regionalteil und freue mich besonders<br />

über die eigenständigen Filmbesprechungen.<br />

Die aufmerksame, wie auch oft kritische<br />

Berichterstattung zuKulturveranstaltungen in<br />

der Region möchte ich nicht missen.«<br />

»<br />

Ab<br />

»<br />

Journalisten<br />

»<br />

Zu<br />

»<br />

Tierfreunde<br />

Edgar A. Langer (Kino Traumstern Lich)<br />

Zitate<br />

einem gewissen Alter ist esvorzuziehen,<br />

mit der Abendzeitung in den Händen, anstatt<br />

mit einer Frau im Arm zueinzuschlafen.«<br />

Dino Segre, italienischer Schriftsteller<br />

und Journalist<br />

wissen immer mehr über mein<br />

Leben als ich selbst.« Gérard Depardieu<br />

den Unwissenden gehören auch wir<br />

Journalisten. Unser Vorsprung vor den<br />

Massen drückt sich bloß darin aus, dass<br />

wir halbwegs genau wissen, wie wenig wir<br />

wissen.« Horst Stern (*1922),<br />

dt. Publizist u. Fernsehautor<br />

lesen am liebsten Boulevardzeitungen.<br />

Der vielen Enten wegen.«<br />

Markus M. Ronner, Schweizer Theologe,<br />

Publizist und Journalist


48 Neue Medien<br />

Anwenderunterstützung und EDV<br />

Nachgefragt<br />

Zeitung<br />

bedeutet für mich…<br />

»…höchst unterhaltsames Lesevergnügen sowie<br />

Anregung bei Meinungsbildung und Wertefindung<br />

–wenn Zeitung von wirklichen Journalisten<br />

und Könnern gemacht wird und nicht von<br />

Jobbern und Praktikanten.«<br />

Cathérine Miville,<br />

Intendantin Stadttheater Gießen<br />

Ersthelfer und Feuerlöscher bei allen technischen Fragen im Betrieb: Felicia Fischer-Schlemm, Ellen Nassois<br />

(hinten) und Patrick Hausner.<br />

Sie helfen aus der Patsche<br />

Anwenderunterstützung als erste Anlaufstelle bei technischen Schwierigkeiten<br />

»… ein unverzichtbares Stück Lebensqualität,<br />

Lebensgenuss und Lebensfreude. Zeitung ist<br />

für mich immer noch das wichtigste und wertvollste<br />

Medium, ummich zuinformieren nicht<br />

über das Weltgeschehen, sondern auch über<br />

das, was in meiner unmittelbaren Umgebung<br />

geschieht.«<br />

Andreas Matlé,<br />

Abtl. Öffentlichkeitsarbeit OVAG AG Friedberg<br />

»… Informationsquelle Nr. 1für aktuelle Nachrichten<br />

aus der Region. Schnell und umfassend<br />

informiert, und das schon am frühen Morgen.«<br />

Michael Weitzel,<br />

Bürgermeister Gemeinde Mücke<br />

»… einen guten Start inden Morgen.«<br />

Holger Claes<br />

Leiter Diakonisches Werk Gießen<br />

Zwei Frauen undein Mann –sie bilden<br />

die Anwenderunterstützung im Verlagshaus.<br />

Das hört sich kompliziert an,<br />

ist aber für alle anderen Mitarbeiter im<br />

Von morgens bis<br />

zum späten Abend<br />

immer erreichbar<br />

Haus eine enorm wichtige Abteilung.<br />

Hier sitzen die Fachleute in allen technischen<br />

Fragen des Zeitungssystems.<br />

Sie helfen aus der Patsche, wenn jemand<br />

nicht mehr weiter weiß –von<br />

Die Zeiten, in denen noch Lochstreifenkarten<br />

in Lesegeräte geschoben<br />

werden mussten, sind schon lange<br />

vorbei. Aber Begriffe wie Fernschreiber,<br />

BTX und Magnetbänder sind der<br />

Abteilung Elektronische Datenverarbeitung<br />

(EDV) aus den frühen Tagen<br />

natürlich noch ein Begriff. Die drei<br />

Mitarbeiter Norbert Münch (o. Abb.),<br />

Ulrich Lindenthal und Dieter Quapil<br />

verfügen über langjährige Erfahrung<br />

und Kompetenz im Umgang mit Informationssystemen<br />

und kümmern<br />

sich darum, dass das Verlagshaus mit<br />

der technologischen Entwicklung von<br />

heute Schritt hält.<br />

Herausforderungen der jüngeren Zeit<br />

waren für die Abteilung die Einführung<br />

neuer Computersysteme im<br />

Bereich der Redaktion, Anzeigenabteilung,<br />

Haupt- und Lohnbuchhaltung<br />

sowie der Abonnentenverwaltung,<br />

dieteilweise erst in dennächsten<br />

zwei Jahren endgültig abgeschlossen<br />

sein werden. Dazu gehört die Anpassung<br />

der Systeme an die Online- und<br />

Offline-Weltgleichmaßen,sodassbeispielsweise<br />

Daten für Anzeigen nicht<br />

nur korrekt für Druckerzeugnisse erfasst<br />

werden, sondern auch indigitale<br />

Laufwerk, Netz<br />

und Maus –die EDV<br />

kennt sich aus<br />

Produkte wie die Jobbörse jobs-inmittelhessen.de<br />

und den Wohnungsmarkt<br />

immo-in-mittelhessen.de übernommen<br />

werden können. Zukünftige<br />

Aufgaben für das Team sind unter<br />

morgens früh bis zum späten Abend.<br />

Teamleiterin Felicia Fischer-Schlemm<br />

arbeitet seit September 1995 imVerlag,<br />

Ellen Nassois seit August 1998 und PatrickHausner<br />

seit August 1990.<br />

DieAnwenderunterstützung istBindeglied<br />

zwischen den Mitarbeitern im<br />

Verlag,die an denRechnernsitzen und<br />

an ihnen arbeiten, und den Partnern<br />

für die Hard- und Software. Die drei<br />

Kollegen sind die hauseigene und somiterste<br />

Anlaufstelle füralleProbleme,<br />

Fragen und Fehler, die imtechnischen<br />

Bereich auftreten. Sie sind für die vollständige<br />

Erfassung inklusive aller erforderlichen<br />

Zusatzinformationen der<br />

Probleme zuständig. Ziel ist die möglichst<br />

schnelle Lösung auftretender<br />

Schwierigkeiten. Das geschieht durch<br />

Unterstützung direkt am Arbeitsplatz,<br />

per Telefon, E-Mail oder Fernwartung<br />

in dieAußenredaktionen. Weiterhin erstellenund<br />

pflegen diedreiMitarbeiter<br />

alle Musterlayouts für die Produktion<br />

der Zeitungsseiten und nötige Hilfsmittel.<br />

Und abends überwachen sie die<br />

Produktion und sind somit –zusammen<br />

mit anderen Mitarbeitern –dafür<br />

verantwortlich,dassdie ZeitunginOptimalqualitätgedrucktwird.<br />

(süd)<br />

Computertechnik uptodate<br />

EDV kümmert sich um Rechnersysteme, Datensicherheit und Probleme<br />

anderem die Kopplung der Telefonanlage<br />

mit der vorhandenen Computerlandschaft<br />

sowie die Einbindung mobiler<br />

Endgeräte wie Tablets und<br />

Smartphones in das EDV-Konzept,<br />

wobei in besonderem Maße Sicherheits-<br />

und Datenschutzaspekte berücksichtigt<br />

werden müssen. AußerdemistdieAbteilungAnsprechpartner<br />

fürdie Mitarbeiter beiallen Artenvon<br />

EDV-Problemen.<br />

(one)<br />

Ulrich Lindenthal (l.) und Dieter Quapil im Serverraum des Verlages.


Anzeigen und<br />

Verwaltung<br />

Zuständig für das Personal, die Finanzen, das Anzeigengeschäft, den Leserservice und das Inventar<br />

In einem Unternehmen mit mehr als 250 Angestellten<br />

fallen eine Menge Verwaltungsaufgaben an. Die unterscheiden<br />

sich ineinem Verlag nicht all zusehr von denen<br />

in anderen Branchen. Ein Betrieb dieser Größe hat eine<br />

Personalabteilung, die viel mehr Aufgaben hat als nur die<br />

Gehaltsabrechnung. Eine Buchhaltung hat im Grunde<br />

jedes Unternehmen. Was wir auch zur Verwaltung zählen,<br />

ist die Vertriebsabteilung, die zuständig ist für den Leserservice.<br />

Die Anzeigenabteilung betreut die Anzeigenkunden.<br />

Zur Verwaltung gehören auch Mitarbeiter, die sich um<br />

Haus und Hof kümmern. Sie alle stellen wir vor. Nicht zu<br />

vergessen: Die Chefetage und die Abteilungsleiter.


50 Anzeigen und Verwaltung<br />

Geschäftsführer, Abteilungsleiter und ihre Vorzimmer<br />

Sie führen, planen, motivieren<br />

Im Porträt: Geschäftsführer und Abteilungsleiter ander Spitze unseres Verlagshauses<br />

Ein Lebenselixier<br />

Der stellvertretende Chefredakteur dieser<br />

Zeitung, Burkhard Bräuning, hat mich gebeten,<br />

für diese Beilage einen Beitrag über den Wert<br />

und die Zukunft der Zeitungen zuschreiben.<br />

Eine Feststellung möchte ich gleich zu Beginn<br />

treffen: Weder der Wert noch die Zukunft der<br />

Zeitungen und der journalistischen Arbeit<br />

stehen aus meiner Sicht infrage. Dennoch ist es<br />

wichtig, gerade ineiner sich rasch verändernden<br />

Welt –und Veränderungen finden auch in<br />

der Welt der Medien statt –immer wieder eine<br />

Standortbestimmung vorzunehmen.<br />

Zeitungen sind auch ein Wirtschaftsgut, aber<br />

sie sind mehr als das. Freie und unabhängige,<br />

kompetente und anerkannte, dabei gleichzeitig<br />

auch wirtschaftlich stabile Medien leisten einen<br />

Beitrag zur Sicherung der Existenz der demokratischen<br />

Gesellschaft. Informationen sind ein<br />

Lebenselixier der Demokratie, Informationen<br />

sind neben dem kritischen Urteilsvermögen des<br />

Einzelnen die Grundlage des demokratischen<br />

Diskurses. Die Menschen brauchen Nachrichten,<br />

Berichte und Hintergründe. Sie brauchen<br />

sie, um sich in der immer komplexer werdenden<br />

Welt zu orientieren, umsich ein politisches<br />

Urteil zu bilden, um ihr Leben selbstbestimmt<br />

zu gestalten. Daneben möchten die Menschen<br />

mit Nachrichten auch ihre Neugier befriedigen<br />

und sich unterhalten. Auch das gehört selbstverständlich<br />

zur Lebenswirklichkeit dazu und<br />

macht die Zeitung für viele Leser erst interessant.<br />

Die journalistischen Leistungen, die nach den<br />

Regeln des Berufs erbracht werden, sind<br />

unverzichtbar. Auch künftig müssen relevante<br />

Informationen möglichst objektiv wiedergegeben,<br />

müssen Einschätzungen und Bewertungen<br />

streitbar und redlich dargelegt, müssen überschaubare<br />

Bilder des lokalen und regionalen<br />

wie des nationalen und internationalen Geschehens<br />

gezeichnet werden. Zu den besonderen<br />

Stärken, durch die sich die Regionalzeitungen<br />

unseres Landes auszeichnen, zählt die lokale<br />

Berichterstattung. Hier geht es um die unmittelbare<br />

Umgebung der Menschen, umdie Welt<br />

ihres Alltags. Der Lokaljournalismus, der an<br />

Recherche und Aufbereitung der Informationen<br />

hohe Anforderungen stellt, ist einer der Grundpfeiler<br />

vieler Zeitungen.<br />

Die Zeitung behält auch im 21. Jahrhundert<br />

ihren Stellenwert. Dass neue technische Wege<br />

geöffnet werden, auf denen die journalistischen<br />

Leistungen den Bürgerinnen und Bürgern<br />

übermittelt werden, ist nicht neu. Neben die<br />

Zeitung trat im 20. Jahrhundert zunächst das<br />

Radio, dann das Fernsehen. Zuletzt kam das<br />

Internet hinzu. Doch die Menschen möchten die<br />

Zeitung nach wie vor lesen, möchten sie inder<br />

Hand halten. Die Tageszeitungen, die regionalen<br />

Blätter wie die überregionalen Titel, genießen<br />

bei ihren Leserinnen und Lesern großes Ansehen<br />

und den Ruf der Zuverlässigkeit. Die<br />

Journalistinnen und Journalisten, die inden<br />

Medien in Deutschland tätig sind, leisten<br />

Hervorragendes. Ihre Arbeit muss eine Zukunft<br />

haben –und sie wird eine Zukunft haben.<br />

Volker Bouffier<br />

Hessischer Ministerpräsident<br />

In dieser großen Runde kommen sie<br />

eher selten zusammen, die Geschäftsführer<br />

und Abteilungsleiter der MDV.<br />

Im Büro des Seniorchefs Dr. Christian<br />

Rempel fand vor einigen Wochen der<br />

Fototerminfür dieFührungsebeneder<br />

MDVstatt –inentspannter Atmosphäre,<br />

wie man sieht. Dr. Rempel sitzt<br />

ganz vorne imBild. Mit seinen Abteilungsleiternarbeiteterschon<br />

lange zusammen,<br />

einige –wie Rüdiger Hopf<br />

und Wilfried Kämpf –sind schon seit<br />

vielen Jahren in gehobenerPositiontätig.<br />

Dr.Rempelkannstolz sein aufseinLebenswerk<br />

–und aufseine Mannschaft.<br />

Andere Pressehäuser dieser Größenordnung<br />

haben schon lange ihre<br />

Selbstständigkeit aufgeben müssen.<br />

Dr. Christian Rempel<br />

und seine Söhne<br />

leiten das Unternehmen<br />

Die MDV aber steht wirtschaftlich auf<br />

einem soliden Fundament. Wasvor allem<br />

auch daran liegt, dass Dr. Christian<br />

Rempel undnun auch in derdritten<br />

Generation seine beiden Söhne Dr. Jan<br />

Eric und Dr. Max Rempel stets die<br />

richtigen, weit in die Zukunft weisende<br />

Entscheidungen getroffen haben.<br />

Die drei Dres. Rempel teilen sich die<br />

Geschäftsführung der MDV.Dr. Christian<br />

ist außerdem Chefredakteur, Dr.<br />

Max Rempel seit dem 1. Oktober auch<br />

stellvertretender Chefredakteur. Dr.<br />

Jan Eric Rempel kümmert sich stärker<br />

um den kaufmännischen und den<br />

technischen Bereich (siehe auch Seiten<br />

2und 3sowie Seiten 26 und 27).<br />

Schon für den Seniorchef war es wichtig,<br />

das Unternehmen technisch immerauf<br />

einemhohen Standard zu halten,<br />

in neue Anlagen zuinvestieren.<br />

SeineSöhne habendiesenKursfortgesetzt,<br />

und soist die MDV heute ein<br />

modernes Verlagshaus, in dem alle<br />

Abteilungentechnisch sehr gutausgestattet<br />

sind.<br />

Im vergangenenJahrwurde in derRedaktion<br />

eine neue Software eingeführt,<br />

dazu neue Hardware angeschafft.<br />

Für die Redakteure ist damit<br />

Carsten Kromeier ist<br />

Prokurist und Chef der<br />

kaufmännischen Abteilung<br />

das Layouten und Bauen von Seiten<br />

einfacher geworden. VomRedaktionssystem<br />

aus können sie nun auch unsere<br />

Websites bedienen.<br />

Ganz aktuell haben auch die kaufmännischen<br />

Bereiche – wie Vertrieb<br />

und Anzeigenabteilung – nachgezogen.<br />

Im Anzeigenbereich ist die Umstellung<br />

schon geschehen, im Vertrieb<br />

wird sie gerade vorbereitet.<br />

Vieles wurde stärker automatisiert,zuletzt<br />

der Bereich Zeitungsdruck und<br />

der Versand. Insofern ist der Verlag<br />

gut gerüstet für die Zukunft, die gerade<br />

die Zeitungsverlagevor großeHerausforderungen<br />

stellt.<br />

Mitgegangen sind diesen Weg der<br />

Geschäftsleitung auch immer die<br />

Abteilungsleiter der MDV, darunter<br />

der kaufmännische Leiter Carsten<br />

Kromeier. Er istProkurist,das heißt, er<br />

istmit einerumfangreichen geschäftlichen<br />

Vertretungsmacht ausgestattet.<br />

Kromeier ist seit 1999 beim Verlag angestellt.<br />

Ihm unterstehen die Bereiche<br />

Buchhaltungund Kasse,die Kalkulation,<br />

die kommerzielle EDV, die Personalabteilung<br />

und die Hausverwaltung.<br />

Sind für den technischen<br />

Bereich zuständig: Gernold<br />

Sames und Otmar Buß<br />

Die Leitung der technischen Abteilung<br />

teilensichGernold Sames, derfür<br />

den Bereich Druckvorstufe zuständig<br />

ist, undOtmar Buß, derfür Druckund<br />

Versand dieVerantwortungträgt.Vorstufe<br />

sind inunserem Haus die Abteilungen<br />

Satz und Akzidenz, Fremddaten,<br />

die Bildbearbeitung und die<br />

Druckplattenherstellung. Gernold Sames<br />

unterstehen auch Teile der EDV<br />

sowie die Anwenderunterstützung.<br />

Otmar Buß leitet die Abteilungen Zeitungsrotation,<br />

Versandstraße und die<br />

Betriebtstechnik. Beide haben inden<br />

Ein starkes Team: Die Geschäftsführer und<br />

Stehend v.l.n.r.: Carsten Kromeier, Wilfried<br />

vergangenen Jahren an vorderster<br />

Stelle die Neuerungen im Softwareund<br />

Hardware-Bereich mit geplant<br />

und durchgeführt. Gernold Sames ist<br />

seit 40 Jahren im Haus,Otmar Bußseit<br />

1982. Beide kommen aus der Praxis,<br />

wissen also genau, welche Probleme<br />

die Anwender mit neuen Techniken<br />

haben können. Aber vor allem wissen<br />

sieauch, welche ChancensolcheInvestitionen<br />

bieten.<br />

Wilfried Kämpf ist<br />

Anzeigenchef, Ulrich Brandt<br />

leitet den Anzeigenverkauf<br />

Vielen Lesern und vor allem vielen<br />

Geschäftskunden bekannt sind der<br />

Prokurist Wilfried Kämpf, Chef der<br />

Anzeigenabteilung,und Ulrich Brandt,<br />

Im Alltag müssen sie den Überblick behalten. Insofern sitzen sie oben auf dem Dach­Café genau richtig: Die<br />

Sekretärinnen (v. l.) Katrin Finzel, Nicole Grölz, Michaela Waletzko und Renate Anders.


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

51<br />

und treffen Entscheidungen<br />

–Dritte Generation der Familie Rempel inder Verantwortung<br />

Abteilungsleiter der Mittelhessischen Druck­ und Verlagsgesellschaft imBüro von Dr. Christian Rempel (vorne).<br />

Kämpf, Dr. Max Rempel, Ulrich Brandt, Dr. Jan Eric Rempel, Otmar Buß, Rüdiger Hopf und Gernold Sames.<br />

Man ahnt esja, aber was genau macht<br />

eigentlich eine Sekratärin? Renate Anders,<br />

seit 2001 die Frau im Vorzimmer<br />

unsereskaufmännischenLeitersCarsten<br />

Kromeier, bringt es auf den Punkt:<br />

»Wir sind so einbisschenMädchen für<br />

alles.«Sie kenntdas Geschäft –und sie<br />

kennt den Verlag. Seit ihrer Lehre ist<br />

Frau Anders bei der MDV beschäftigt.<br />

Und das ist schon 30 Jahre her. Als Sekretärin<br />

habe manviele Dinge zu erledigen,<br />

auch Kleinigkeiten, die man oft<br />

nicht sehe, »die aber für das Gesamtbild<br />

des Arbeitsplatzes wichtig sind«.<br />

Eine Sekretärin sollte Wegbereiterin<br />

für ihren Chef sein, und sie müsse<br />

nach dem Prinzip handeln: »Nichts ist<br />

unmöglich.« Was sonst noch so zum<br />

Leiter des Anzeigenverkaufs. Sie haltenKontakt<br />

zu unserenGeschäftskunden,<br />

sind oft bei Messen und Märkten<br />

zu sehen, gehen zum Stadtfest und<br />

auch zu den Golden Oldies inWettenberg.<br />

Das klingt nach einem vergnüglichen<br />

Job, ist esaber nicht. Beide haben<br />

zwar Freude an ihrer Arbeit, aber<br />

die erfordert mehr als nur Kundenpflege.<br />

Das Anzeigengeschäft war nie<br />

leicht, inden letzten Jahren aber ist es<br />

enorm schwierig geworden. Tageszeitungen<br />

stehen in einem harten<br />

Wettbewerb. Neue Anzeigenblätter<br />

mischen den Markt auf, das Internet<br />

beansprucht einen Teil des Kuchens.<br />

Discounter gehen neue Wege und setzen<br />

aufBeilagen. Da sind frischeIdeen<br />

gefragt, damit ein für die Zeitungen<br />

überlebenswichtiger Geschäftsbereich<br />

nicht stark schrumpft oder gar wegbricht.<br />

Hier kommen insbesondere die<br />

Leiter derAnzeigenabteilung insSpiel,<br />

die neue Kundenbereiche erschließen<br />

müssen. Wilfried Kämpf und Ulrich<br />

Brandt agieren hier sehr erfolgreich.<br />

Wilfried Kämpf kennt sich aus inder<br />

Branche, er ist seit 36Jahren imHaus,<br />

war die meiste Zeit davon in einer<br />

Führungsfunktion tätig. Und seit immerhin<br />

23 Jahren kümmertsichUlrich<br />

Brandt um unsere Anzeigenkunden.<br />

Verantwortlich<br />

für Vertrieb und Marketing:<br />

Rüdiger Hopf<br />

Die Übersicht behalten<br />

Job gehört? Man sei Arbeitsvorbereiter,<br />

Ablagenhüter, und vor allem müsse<br />

man flexibel sein. Flexibel – das<br />

trifft ganz besonders auf Michaela<br />

Waletzko zu. Sie ist die eigentliche<br />

Chefsekretärin im Haus, arbeitet den<br />

drei Geschäftsführern Dr. Christian,<br />

Dr.Jan Eric,Dr. MaxRempelund auch<br />

denMitgliedern derChefredaktion zu.<br />

Sie ist seit 1993 imHaus, war zunächst<br />

im Redaktionssekretariat beschäftigt.<br />

Seit dem Ausscheiden der langjährigen<br />

Chefsekretärin Hella Elmshäuser<br />

arbeitet sie imVorzimmer des Seniorchefs.<br />

Das Aufgabengebiet ist groß,<br />

reicht von der Verwaltung der Personalakten<br />

der Redakteure bis zum Kaffeekochen,<br />

vomBriefeschreiben biszu<br />

Ein Zeitungshaus hat noch viele andere<br />

Kunden. Denn jeder Abonnent der<br />

»Wetterauer Zeitung« sowie der »<strong>Gießener</strong>/Alsfelder<br />

<strong>Allgemeine</strong>n« undunserer<br />

Gemeindeblätter ist ein Empfängerunserer<br />

Leistungen. UntermStrich<br />

haben wir, wenn man alle Verlagsprodukte<br />

zusammenrechnet, mehr als<br />

60000 Abonnenten. Zuständig für den<br />

Bereich Leserservice ist unsere Vertriebsabteilung,<br />

die von Rüdiger Hopf<br />

geleitet wird. In wenigen Monaten<br />

wird er 40 Jahre bei der MDV beschäftigt<br />

sein.Kurzgefasst könnte mansein<br />

Aufgabengebiet sobeschreiben: Erist<br />

verantwortlich für alle Belange der<br />

Abonnenten, für die Zeitungszusteller<br />

und die Tourenfahrer. Zudem umfasst<br />

sein Arbeitsfeld den Bereich Marketing.<br />

Die Leitung der Vetriebsabteilung ist<br />

also eine echteHerausforderung.Aber<br />

viel zu tun gibt es in allen Abteilungen.<br />

Unsere Chefs stellen sich diesen<br />

Aufgaben gerne.<br />

(bb)<br />

Mädchen für alles: Die Sekretärinnen der Geschäftsführer und Abteilungsleiter<br />

Terminabsprachen. Die Chefsekretärin<br />

muss außerdem eine absolute Vertrauensperson<br />

sein.<br />

Im Vorzimmer der technischen Leitungsitzt<br />

Nicole Grölz. Ihre Chefsverwalten<br />

ihre Termine selbst, dafür hat<br />

sie eine Menge anderer Aufgaben wie<br />

etwa die Verwaltung des Papierrollenbestands.<br />

Und sie prüft die Stundenzettel<br />

derMitarbeiter.Statistiken führt<br />

auch Katrin Finzel. Sie ist die Sekretärin<br />

der Anzeigenleitung. Wenn man<br />

wissen will, wie viele Anzeigen wir in<br />

einem Jahr inunseren Zeitungen hatten<br />

–sie weiß es. Als Managerin des<br />

Vorzimmers verwaltet sie noch viel<br />

mehr Daten. Aber nicht jede Zahl ist<br />

für die Öffentlichkeit bestimmt… (bb)<br />

Vom Wert der Zeitung<br />

Wenn wir im<strong>Gießener</strong> Land anZeitung denken,<br />

fällt uns zumeist das gedruckte Blatt im<br />

Rheinischen oder Berliner Format ein, in dem<br />

wir Nachrichten und Hintergrundinformationen<br />

lesen können –die gute alte »<strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong> Zeitung« eben, die tagtäglich<br />

morgens imZeitungsrohr oder amKiosk liegt.<br />

Aber in Zeiten, indenen Nachrichten längst<br />

auch auf anderen Wegen zuuns finden, bekommt<br />

die Tageszeitung einen anderen Stellenwert.<br />

Sie verliert durch den gesteigerten Wettbewerb<br />

aber keinesfalls an Wert. Viel mehr<br />

kann sich eine regionale Tageszeitung wie die<br />

»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>« und ihre Schwesterausgaben<br />

indieser Konkurrenzsituation auf ihre<br />

Stärke berufen –nämlich regional vor Ort die<br />

Kompetenz in Sachen Nachrichten, Hintergrundwissen<br />

und kollektives Gedächtnis zusein.<br />

Die »Heimatzeitung« genießt meist nicht nur<br />

einen guten Ruf, sondern die Bürgerinnen und<br />

Bürger vertrauen ihr auch. Eine regionale<br />

Tageszeitung ist eine Art Leitmedium. Sie wird<br />

nicht nur von Lokalpolitikern wie mir aufmerksam<br />

gelesen, sondern vor allem auch von den<br />

Menschen in den Städten und Gemeinden.<br />

Denn wer berichtet sonst vom Feuerwehr­ oder<br />

Kindergartenfest und bringt uns zugleich<br />

unabhängig die Wahlkampfprogramme unserer<br />

Bürgermeisterkandidaten näher?<br />

Aufgrund dieser und anderer Faktoren bin ich<br />

mir sicher, dass die Zeitung noch lange nicht tot<br />

ist, wie manche Kritiker immer wieder behaupten.<br />

Denn wenn es ein Verlagshaus schafft, mit<br />

der Zeit zugehen und seine Stärken auch auf<br />

anderen Kanälen einsetzt, dann hat dieses eine<br />

Zukunft. Die Nachrichtenvermittlung über<br />

Online­Medien folgt ganz sicher anderen<br />

Gesetzen, aber auch hier sind wieder Glaubwürdigkeit<br />

und lokale Kompetenz gefragt –Eigenschaften,<br />

die der »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n<br />

Zeitung« zugesprochen werden.<br />

Der Weg, sich verstärkt auch in den sogenannten<br />

Neuen Medien einzubringen, ist daher in<br />

meinen Augen der Richtige. Fotogalerien,<br />

Video­Beiträge, Umfragen, animierte Grafiken<br />

und auch Archivfunktionen samt Verknüpfungen<br />

sind Erweiterungen der klassischen Zeitung.<br />

Mithilfe dieser neuen Möglichkeiten lassen sich<br />

journalistische Geschichten auf moderne Art<br />

erzählen. ImInternet findet der Leser das<br />

Zusatzwissen, das ihm Hintergründe erläutert,<br />

und ein Angebot, das ihn darüber hinaus<br />

unterhält. Doch, ich sage esganz ehrlich: Auf<br />

die geduckte Tageszeitung als erste Informationsquelle<br />

amMorgen möchte ich nicht verzichten.<br />

Dass die Mittelhessische Druck­ und Verlagsgesellschaft<br />

Gießen soumfangreich investiert und<br />

sich in vielen Bereichen neu aufstellt, begrüße<br />

ich daher außerordentlich. Denn es macht<br />

deutlich: Hier arbeitet ein modernes Medienhaus<br />

im Sinne einer umfassenden Informationspolitik<br />

für die Bürgerinnen und Bürger inunserer<br />

Region.<br />

Landrätin Anita Schneider


52 Anzeigen und Verwaltung<br />

Unsere Berater imAußen­ und Innendienst<br />

Zeitungs-Abc<br />

A<br />

Agenturen: Von ihnen kommt ein Großteil der<br />

Nachrichten. Mitarbeiter der Agenturen sammeln<br />

überall inder Welt Informationen und schicken<br />

sie den Redaktionen. Die größte deutsche<br />

Nachrichtenagentur ist die dpa (Deutsche Presse<br />

Agentur).<br />

Andruck: Andruck heißt zum einen der Moment,<br />

in dem die ersten Seiten der Zeitung gedruckt<br />

werden. Andruck heißen aber auch die ersten<br />

fertigen Zeitungen, in denen noch Fehler<br />

korrigiert werden.<br />

Anzeigen: Werbung inder Zeitung. Je größer<br />

eine Anzeige, desto teurer. Für die Anzeigen ist<br />

eine eigene Abteilung imVerlag zuständig.<br />

Auflage: die Anzahl der gedruckten Zeitungen/<br />

Zeitschriften pro Ausgabe<br />

Aufmacher: die größte Schlagzeile auf Seite 1<br />

B<br />

Bericht: Eine journalistische Darstellungsform,<br />

die einen Sachverhalt oder eine Handlung<br />

schildert, ohne Wertungen des Autors zu<br />

enthalten.<br />

Bruch: Der Knick in der Mitte der Zeitung.<br />

Aufmacher stehen in der Regel über dem Bruch.<br />

Buch: Die einzelnen Teile der Zeitung. In<br />

unseren Zeitungen: Mantel (Politik, Wirtschaft,<br />

Hintergrund, Kultur usw.): Sport, Lokales<br />

C<br />

Chef/in vom Dienst: ist verantwortlich dafür,<br />

dass im Zusammenwirken von Redaktion und<br />

Technik sowohl die einzelnen Seiten als auch<br />

die ganze Zeitung rechtzeitig fertiggestellt<br />

werden.<br />

Chefredakteur/in: trägt die Gesamtverantwortung<br />

über die zu veröffentlichenden Themen in<br />

einer Zeitung, organisiert die redaktionelle<br />

Tätigkeit und trifft personalpolitische Entscheidungen.<br />

D<br />

Druckplatte: Die Vorlage, von der die Zeitung<br />

gedruckt wird. Wird beim Rotationsdruck auf<br />

einen Zylinder gespannt.<br />

Unsere GAZ/AAZ­Anzeigenberater vor der <strong>Gießener</strong> »Zeil«, dem Seltersweg: Helene Henke, Rainer Mölleken,<br />

Michael Binder, Hans­Joachim Losert, Gernot Brückel, Florian Schalies (v. l.).<br />

Anzeigen sind ihrGeschäft:Die<br />

Ein erfahrenes Team: Unsere Mitarbeiter imAußen­ und Innendienst im<strong>Gießener</strong> Land,<br />

Unsere Anzeigenkunden<br />

erreichen alle<br />

Bevölkerungsgruppen<br />

Anzeigen gehören genauso zu den<br />

Inhalten einer Tageszeitung wie redaktionelle<br />

Texte und Fotos. Warum<br />

Unternehmen für ihre Angebote, für<br />

ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

werben, liegt auf der Hand: Rund 45<br />

Millionen Bürger in Deutschlandlesen<br />

täglicheinegedruckte Zeitung. DieTageszeitungen<br />

in Deutschland haben<br />

damit eine Reichweite von 66,6 Prozent,<br />

alle Zeitungsgattungen zusammen<br />

erreichen 71 Prozent, schreibt<br />

jüngst die Zeitungs-Marketing-Gesellschaft<br />

(ZMG). Die Leselust, heißt es<br />

weiter, sei in allen Alters- und Bevölkerungsgruppen<br />

stark ausgeprägt. Leserkommenaus<br />

allensoziodemografischen<br />

Schichten. Mit der Zeitung<br />

können somit praktisch alle Bevölkerungsgruppen<br />

und Verbraucher auf<br />

einen Schlag erreicht werden – und<br />

das Tag für Tag. Das spricht für uns<br />

und für alle anderen Tageszeitungen.<br />

Wirhaben eineingespieltes underfahrenesTeam,<br />

dassichimAußen-wie im<br />

Innendienst umdie Beratung unserer<br />

Kunden kümmert. Neben den Chefs<br />

der Abteilung, Wilfried Kämpf und<br />

Ulrich Brandt,die aufden Seiten 50/51<br />

vorgestellt werden, sind sechs Mitarbeiter<br />

für die »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>«<br />

im Außendienst tätig. Alle Außendienstberater<br />

außer Hans-Joachim Losert<br />

habeneinen festen Kundenstamm<br />

in der Stadt. Helene Pietruska-Henke,<br />

seit 15 Jahren im Haus, betreut außerdem<br />

Firmen in Reiskirchen, Fernwald<br />

undGrünberg. Zuständigfür dieStädte<br />

Lollar, Lich, Hungen und Laubach<br />

ist Michael Binder, der auch schon 15<br />

Jahrebei derMDV beschäftigtist. Seit<br />

34 Jahren im Geschäft ist Gernot Brückel.<br />

Sein Gebiet umfasst die Städte<br />

und Gemeinden Wettenberg, Linden,<br />

Langgöns und Pohlheim. Im Westkreis,<br />

konkret in derGemeindeBiebertal<br />

sowie im Lahn-Dill-Kreis in Wetzlar,<br />

Hüttenbergund Lahnau unterwegs<br />

undseit20Jahrenbei derMDV istRainer<br />

Mölleken. Hans-Joachim Losert<br />

betreut die Stadt Grünberg, die Gemeinde<br />

Rabenau und hat Kunden im<br />

gesamten Vogelsbergkreis. Der Grünberger<br />

arbeitet seit 18 Jahren im Verlag.<br />

Jeder Berater<br />

hat sein festes<br />

Gebiet<br />

Bleibt Florian Schalies. Seine Kunden<br />

sind in Allendorf/Lumda, Heuchelheim,<br />

Lollar, Staufenberg und Buseck<br />

zu Hause. Schalies ist noch recht neu<br />

im Team –seit zwei Jahren dabei. Im<br />

Innendienstverkauf tätig sind vier<br />

Mitarbeiter: Jennifer Jenner (24 Jahre<br />

bei der MDV), Dirk Adler (26), Torsten<br />

Peter (22) und Hans-Peter Schreiner<br />

(18). Für die telefonische Anzeigenannahme<br />

zuständig sind: Elisabeth Lich<br />

(34 Jahre im Haus), Gudrun Reit-<br />

E<br />

E-Paper: Die Zeitung ohne Papier. Das »E« steht<br />

für elektronisch: ImInternet kann man die<br />

Zeitung lesen. Die Seiten sehen genauso aus<br />

wie gedruckt.<br />

Eilmeldung: Sehr dringende Nachricht. Passiert<br />

etwas, schicken die Agenturen sofort eine<br />

Meldung, die nur die wichtigste Nachricht<br />

enthält –zum Beispiel »Obama wiedergewählt«<br />

G<br />

Glosse unterhaltender, satirischer, zynischspöttischer<br />

Kommentar<br />

H<br />

Hard news sind sachliche Information<br />

Nicht selten tragen sie bei der Arbeit ein Headset: Die <strong>Gießener</strong> Anzeigeninnendienstmitarbeiter Ingeborg<br />

Vogel, Gudrun Reitschmidt, Jennifer Jenner, Elisabeth Lich und Hans­Peter Schreiner (v. l.).


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

53<br />

Hurenkind: Als Hurenkind wird die letzte Zeile<br />

eines Absatzes bezeichnet, wenn sie zugleich<br />

die erste einer neuen Spalte oder Seite ist.<br />

Hurenkinder gelten inder Typografie als schwere<br />

handwerkliche Fehler, dasie die Ästhetik des<br />

Satzspiegels besonders stark beeinträchtigen.<br />

I<br />

Infografik: Illustriert einen Zeitungsartikel,<br />

stellt einen statistischen Inhalt dar (z. B. als<br />

Diagramm) oder dient der Veranschaulichung<br />

komplizierter Abläufe (z. B. als Landkarte)<br />

Infotainment: Nachrichten, die inunterhaltender<br />

Form aufbereitet und präsentiert werden<br />

Impressum: Vorgeschriebene Angaben über<br />

Verlag, Redaktion, Verleger und Druckerei<br />

K<br />

WZ­Anzeigenverkaufsleiter Robert Borchert (M.) und sein Team haben sich imBad Nauheimer Sprudelhof zur<br />

Gruppenaufnahme versammelt: (v. l.) Sven Junker, Carmen Ott, Verena Esch und Andreas Panhans.<br />

Kundenberater derMDV<br />

in der Wetterau, im Vogelsbergkreis und in den Randgebieten der Nachbarkreise<br />

schmidt (39) und Ingeborg Vogel (28).<br />

Unsere Anzeigenkunden wissen, dass<br />

Werbunginder Zeitungein besonders<br />

hohes Wirkungspotenzial hat. Dazu<br />

schreibt die ZMG: »Die Zeitung wird<br />

primär am Vormittag gelesen –wenn<br />

sich dieLesernochinder aktivenPhase<br />

der Tagesplanung und Entscheidungsvorbereitung<br />

befinden.« Mit anderen<br />

Worten: Anzeigen erzielen<br />

einfach eine gute Wirkung, weil –zumindest<br />

ein Teil der Leserschaft –sicher<br />

auch einen Einkauf auf dem Tagesplan<br />

stehen hat. Und dann kann<br />

ein Impuls aus der Zeitung sehr hilfreich<br />

und willkommen sein. Die ZMG<br />

beschreibt das so: »Durch den günstigenLesezeitpunktwirdder<br />

praktische<br />

Einkaufsnutzen von Werbung in der<br />

Zeitung noch deutlich erhöht, indem<br />

die dort erhaltenen Informationen in<br />

Kaufentscheidungen umgesetzt werden<br />

können.« So ist es. Das wissen<br />

auch unser Berater im Einzugsgebiet<br />

der »Wetterauer Zeitung«. Und sie geben<br />

dieses Wissen an die Kunden weiter.<br />

ImWetteraukreis haben die Berater<br />

kein Gebiet, für das sie zuständig<br />

sind, sondern einen festen Kundenstamm,<br />

den sie betreuen. Gleichwohl<br />

versuchen sie –wie auch die <strong>Gießener</strong><br />

Kollegen – neue Kunden zugewinnen.<br />

In derWetterau teilensichfolgen-<br />

Werbung in<br />

Tageszeitungen stößt<br />

auf große Akzeptanz<br />

de Mitarbeiter die Aufgaben bei der<br />

Beratung unserer Anzeigenkunden:<br />

Robert Borchert ist Anzeigenverkaufsleiter<br />

der »Wetterauer Zeitung«. Erist<br />

seit 14 Jahren beim Verlag angestellt.<br />

Im Sekretariat der Anzeigenverkaufsleitung<br />

arbeitet Marita Köhler, die<br />

schon seit 37Jahren für die »Wetterauer<br />

Zeitung« tätig ist.<br />

Außerdem gehören zum Anzeigenaußendienstteam:<br />

Carmen Ott (25 Jahre<br />

Betriebszugehörigkeit), Verena Esch<br />

(31), Andreas Panhans (15) und Sven<br />

Junker (sechs Jahre MDV). In der Abteilung<br />

Anzeigeninnendienstverkauf<br />

arbeiten: Gabi Egerland (28 Jahre beim<br />

Verlag)und Ludwig Scheibel (35).Fehlen<br />

noch die Mitarbeiterinnen inder<br />

telefonischen Anzeigenannahme. Das<br />

sind: Carmen Richter (fünf Jahre im<br />

Verlag angestellt), Lore Häuser (21)<br />

und Sonja diRuberto (15).<br />

Mit ihrer qualifizierten Beratung sorgen<br />

die genannten Mitarbeiter dafür,<br />

dass Werbung inZeitungen auch in<br />

Zukunft auf große Akzeptanz stößt.<br />

Die Mehrzahl der Leser beurteilt übrigens<br />

laut ZMG Zeitungsanzeigen als<br />

eine hilfreiche Verbraucherinformation.<br />

Sie sind damit aufgeschlossen für<br />

Werbebotschaften, die sehr gerne als<br />

Entscheidungshilfe genutzt werden.<br />

Mehr als acht von zehn Lesern sind<br />

der Ansicht, dass Anzeigen inder Tageszeitung<br />

»glaubwürdig und zuverlässig«<br />

sind, 79 Prozent bestätigen den<br />

praktischen Einkaufsnutzen der Zeitungsanzeigen.<br />

Das sind doch gute<br />

Argumente.<br />

(bb)<br />

Kommentar: Bewertender, meinungsbetonter<br />

Artikel<br />

Korrespondent/in ist ein/e Journalist/in im<br />

In­ und Ausland, der/die festangestellt oder als<br />

freie/r Mitarbeiter/in für eine Zeitung außerhalb<br />

der Redaktion arbeitet und von einem Ort oder<br />

Land berichtet.<br />

L<br />

Layout: Aussehen/Erscheinungsbild einer<br />

Zeitung/Zeitschrift<br />

Leitartikel: Kommentar zu einem besonders<br />

wichtigen Thema<br />

Leser-Blatt-Bindung: Verbundenheit eines<br />

Lesers/einer Leserin zueiner Zeitung/Zeitschrift<br />

M<br />

Meldung: eine kurze Nachricht<br />

N<br />

Nachricht: objektive Mitteilung eines Ereignisses,<br />

das für den Leser/die Leserin von<br />

Interesse ist<br />

P<br />

Pressefreiheit: Bezeichnet das Recht von<br />

Rundfunk, Presse und anderen Medien auf freie<br />

Ausübung ihrer Tätigkeit, vor allem das unzensierte<br />

Veröffentlichen von Informationen und<br />

Meinungen. Die Pressefreiheit soll die freie<br />

Meinungsbildung gewährleisten. Details regelt<br />

das Medienrecht, speziell das Presserecht.<br />

Q<br />

Quelle: Informationsquellen (Personen) sind<br />

für Redakteure wichtig, weil sie von ihnen<br />

Auskünfte für Artikel erhalten.<br />

R<br />

Recherche: Nachforschung, Zusammentragung<br />

und Überprüfung von Informationen<br />

Ludwig Scheibel mit den Damen des Anzeigeninnendienstes und der telefonischen Anzeigenannahme: (v. l.)<br />

Lore Häuser, Carmen Richter, Gabi Egerland und Sonja diRuberto.<br />

Redakteur/in: haupt­ oder freiberuflich bei<br />

einem Medium (Zeitung, TV, Radio…) beschäftigter<br />

Journalist mit einem festen Aufgabengebiet<br />

(Ressort).<br />

Redaktionsschluss: Zeitpunkt, zudem der<br />

Inhalt der Zeitung fertig sein muss.


54 Anzeigen und Verwaltung<br />

Geschäftsstellen, Vertrieb und Personalabteilung<br />

Zeitungs-Abc<br />

R<br />

Redaktionssystem: Computerprogramm für die<br />

Produktion einer Zeitung oder Zeitschrift.<br />

Redigieren: Bevor ein Text gedruckt wird, muss<br />

ein Redakteur ihn redigieren –also die Rechtschreibung<br />

prüfen, eine Überschrift finden und<br />

unklare Sätze umschreiben.<br />

Reportage: tatsachenbetonter, persönlicher<br />

Erlebnisbericht, Information und Unterhaltung<br />

zugleich, soll dem Leser/der Leserin das Gefühl<br />

vermitteln, amSchauplatz »dabei gewesen« zu<br />

sein.<br />

Ressortleiter/in: ist für ein bestimmtes Ressort<br />

verantwortlich, leitet die Redakteur/innen eines<br />

Ressorts, stellt bei Redaktionskonferenzen<br />

die Themen des eigenen Ressorts vor und<br />

bespricht den Aufmacher und den benötigten<br />

Seitenumfang für sein/ihr Ressort<br />

Rezension: Besprechung von Ereignissen und<br />

Produkten aus dem Kultur­Bereich<br />

S<br />

Satzspiegel: legt fest, welche Fläche auf der<br />

Seite genutzt und bedruckt wird, definiert die<br />

Position jedes einzelnen Elementes auf einer<br />

Seite<br />

Schusterjunge: Wenn eine Seite oder Spalte<br />

nach der ersten Zeile eines neuen Absatzes<br />

umbrochen wird, sowird diese allein am Ende<br />

der Seite oder Spalte stehende Zeile als<br />

Schusterjunge bezeichnet. Der Schusterjunge<br />

gilt gegenüber dem Hurenkind als weniger<br />

gravierender Fehler und fällt besonders dann<br />

auf, wenn Absätze mit Einzug gesetzt werden.<br />

T<br />

Typografie: Lehre der verschiedenen Schriftarten<br />

und der Schriftgestaltung<br />

U<br />

Umbruch: Optische Gestaltung einer Seite<br />

V<br />

Sie tragen die Zeitungen nicht aus, kümmern sich aber darum, dass sie ankommen: Wilfried Kaiser, Benjamin<br />

Knöß, Carol Jean Piljanovic, Horst Horn, Nadja Lochmann, Rainer Kraemer und Isolde Avemann (v. l.).<br />

Engagiert für unsere Leser<br />

Unsere Vertriebsabteilung kümmert sich umdie Abonnenten und die Zusteller<br />

Rüdiger Hopf, den Chef der Vertriebsabteilung,haben<br />

wirschon aufSeite 51<br />

vorgestellt. Hier nun ein Blick auf die<br />

Mitarbeiter und ihre Aufgaben:<br />

Rainer Kraemer, seit 1987 im Haus, ist<br />

zuständig für die Auslieferung andie<br />

Zusteller und für die Einführung neuer<br />

Technologien im Vertriebsbereich.<br />

Leiter des Vertriebsinnendienstes ist<br />

Wilfried Kaiser. Erist seit 1980 MDV-<br />

Mitarbeiter – und zuständig für die<br />

Auflagenstatistik sowie die Betreuung<br />

der <strong>Gießener</strong> Stadtzusteller. Petra Frey<br />

ist Mitarbeiterin im Vertriebsinnendienst.<br />

Seit 25 Jahren ist sie bei der<br />

MDV beschäftigt und erste Ansprechpartnerin<br />

imLeserservice.<br />

Die »Postministerin« des Vertriebs ist<br />

Anita Läufer (seit 1976 bei der MDV),<br />

das heißt, sie zeichnet für den reibungslosen<br />

Versand an die Postabonnenten<br />

verantwortlich und sie ist zuständig<br />

für Abbestellungen. Letzteres<br />

istauchdie Aufgabeder jungenMitarbeiterin<br />

Nadja Lochmann, die zudem<br />

Tätigkeiten für die Lohnabrechnung<br />

Weitere Aufgabengebiete:<br />

»Leser werben Leser«<br />

und der Bereich Marketing<br />

der Zeitungszusteller erledigt. Ulrike<br />

Sommer, seit 1977 beim Verlag angestellt,<br />

istunter anderem füralleProbeleser<br />

zuständig. Isolde Avemann –die<br />

im Mai 1997 indas Unternehmen eintrat<br />

–ist fürdas VertriebsgebietGießen<br />

Land zuständig. Zudem ist auch sie<br />

für alle Angelegenheiten imLeserservice<br />

stetsdie netteAnsprechpartnerin.<br />

Dasgiltübrigensfür alle Vertriebsmitarbeiter.<br />

Im Vertriebssekretariat beschäftigt<br />

sind:Carol Jean Piljanovic –seit14Jahren<br />

imHaus –ist für die Betreuung<br />

aller Neukunden zuständig, auch die<br />

»Leser werben Leser«-Verwaltung<br />

liegt inihren Händen. Stefanie Naumann,<br />

seit zwölf Jahren MDV-Mitarbeiterin,<br />

organisiert alles, was den Bereich<br />

Messen und Auftritte in der<br />

Öffentlichkeit betrifft. Das Aufgabengebiet<br />

von Sabine Glock –imHause<br />

seit 1983 –umfasst den gesamten Bereich<br />

der Bücherverwaltung.<br />

Benjamin Knöß leitet den Vertriebsaußendienst.<br />

Er ist für alle Zeitungszusteller<br />

imBereich der GAZ/AAZ und<br />

WZ erster Ansprechpartner.ImHause<br />

seit 1996. Michael LaPorta ist für die<br />

durch die Zeitungszusteller ausgetragene<br />

Post verantwortlich. Und er ist<br />

Ansprechpartner für die Beilagenverteilung.<br />

Bei der MDV seit 1974.Werner<br />

Häuser (Firmeneintritt 1977, nicht abgebildet)ist<br />

Dreh-und Angelpunktfür<br />

alle Probleme derZeitungszustellerim<br />

gesamten WZ-Gebiet. Horst Horn verwaltet<br />

den Buchkeller und übernimmt<br />

zudem diverse Fahrdienste.<br />

Bleiben noch Ruth Schnabel, Tammy<br />

Roppert und Christina Schmidt. Sie<br />

haben eine erfreuliche Gemeinsamkeit:<br />

Alle drei Mitarbeiterinnen befindensichinElternzeit.<br />

Eingutes Signal:<br />

Um den Nachwuchs müssen wir uns<br />

also keine Sorgen machen. (bb)<br />

Volontäre: Die Redakteurs­Lehrlinge. Arbeiten<br />

zwei Jahre inverschiedenen Ressorts mit und<br />

lernen so das Zeitungsmachen.<br />

W<br />

W-Fragen: Darunter versteht man im Journalismus<br />

die Fragen WER hat WAS WANN WOWIE<br />

und WARUM getan. Manchmal tritt zu den<br />

sechs klassischen W­Fragen eine siebte: AUS<br />

WELCHER QUELLE stammt die Information?<br />

Z<br />

Zeitungsente: Falschmeldung ineiner Zeitung<br />

Zeitungskopf: das »Logo« der Zeitung, wichtigstes<br />

Designelement der Seite 1.<br />

Zwiebelfische: So nennen Schriftsetzer und<br />

Buchdrucker einzelne Buchstaben innerhalb<br />

eines Textes aus einer anderen Schrift oder<br />

einem anderen Schriftschnitt, beispielsweise<br />

ein fettes eineinem in normaler Stärke gesetzten<br />

Wort. Der Begriff stammt aus dem Bleisatz<br />

Vor dem Pressevertriebszentrum stehen sie genau richtig: Michael LaPorta, Tim Mayr, Sabine Glock, Anita<br />

Läufer, Rüdiger Hopf, Petra Frey und kniend Julia Isterling und Stefanie Naumann (v. l.).


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012 55<br />

Beratung, Verkauf, Service<br />

Geschäftsstellen Gießen, Bad Nauheim, Friedberg, Bad Vilbel, Alsfeld, Grünberg<br />

Die verschiedenen Geschäftsstellen<br />

unseres Verlages sind die Anlaufpunkte<br />

für unsere Leser und Kunden.<br />

Wirhaben fünf,die voneigenen Mitarbeiterinnen<br />

geführt werden: Zwei in<br />

Gießen und jeweils eine in Bad Nauheim,<br />

Friedberg, Bad Vilbel und Alsfeld.<br />

Hinzukommt eine Geschäftsstelle<br />

in der Buchhandlung Reinhard in<br />

Grünberg.<br />

Egal,obSie,liebe Leser, Ticketsfür ein<br />

Konzert kaufen wollen, sich für ein<br />

Treuebuch oder für Aktionsartikel interessieren,<br />

ob Sie eine Anzeige schalten<br />

oder eine Zeitung abonnieren wollen:<br />

In unseren Geschäftsstellen sind<br />

Sie richtig. Aktuelle Zeitungenkaufen<br />

können Sie dort auch, und wir halten<br />

Sonderausgaben und Publikationen<br />

Aktionsartikel und<br />

Treuebücher<br />

werden angeboten<br />

wie »Drinnen &Draußen«, die »SchülerAZ«<br />

undden »streifzug«für unsere<br />

Leser vor.<br />

Die Mitarbeiterinnen inunseren Geschäftsstellen<br />

sind geschult in allen<br />

Anzeigen- und Vertriebsangelegenheiten,könnenIhnen<br />

alsobei allIhren<br />

Fragen weiterhelfen. Inunserer <strong>Gießener</strong><br />

Geschäftsstelle am Kirchenplatz<br />

teilen sich Edith Breidenbach (seit 16<br />

Jahren beider Mittelhessischen Druckund<br />

Verlagsgesellschaft) und Gabriele<br />

Friedl (33) die Arbeit. Unsere zweite<br />

Geschäftsstelle befindet sich inunserem<br />

Haupthausinder MarburgerStraße.<br />

Dort beraten Hannelore Hahn (34<br />

Jahre bei der MDV) und Astrid Sappert<br />

(20) unsere Kunden. Als Aushilfe<br />

ist dort auch Anja Kern aus dem Redaktionssekretariat<br />

beschäftigt.<br />

Die Geschäftsstellenmitarbeiterinnen<br />

in Alsfeld und Bad Vilbel stellen wir<br />

zusammen mit den Redakteuren der<br />

dortigen Außenredaktionen auf den<br />

Seiten 30, 31und 32 vor. Bleiben noch<br />

die Geschäftsstellen inFriedberg und<br />

Bad Nauheim. Dort arbeiten folgende<br />

Kolleginnen: Michaela Arnold (seit elf<br />

Jahren), Sigrid Nöske (18), Gaby Dietz<br />

(elf), Marion Pötsch-Hofmann (22),<br />

Barbara Paetzel (19), Heidi Fabel (25)<br />

und Silke Jung (12).<br />

(bb)<br />

Kümmern sich umdie Kunden der Friedberger Geschäftsstelle: Barbara<br />

Paetzel, Marion Pötsch­Hofmann und Silke Jung (v. l.).<br />

Die Mitarberinnen unserer <strong>Gießener</strong> Geschäftsstellen: (v. l.) Astrid Sappert, Hannelore Hahn, Gabriele Friedl<br />

und Edith Breidenbach (r.) sitzen da, wo Gießen schön ist: Auf dem Kirchenplatz.<br />

Das Team der Geschäftsstelle Bad Nauheim: Sigrid Nöske, Michaela<br />

Arnold und Gaby Dietz (v. l.).<br />

Personalabteilung sorgt für die Mitarbeiter<br />

Aufgabengebiet umfasst mehr als nur die monatlichen Lohn­ und Gehaltsabrechnungen –Kontakt mit Ämtern und Krankenkassen<br />

Vier Mitarbeiter kümmern sich um<br />

das gesamte Personal der Mittelhessichen<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft.<br />

Teamleiterin ist Christiana Hecht, sie<br />

ist dem kaufmännischen Leiter Carsten<br />

Kromeier unterstellt.<br />

Das Aufgabengebiet von Frau Hecht<br />

ist weit gefasst, und es beschreibt<br />

gleichzeitig sehr gut, wasineiner Personabteilung<br />

zu erledigen ist. Und das<br />

ist eine ganze Menge. Die Mitarbeiter<br />

der Personalabteilung sind zunächst<br />

ganz allgmein die kompetenten Ansprechpartner<br />

für alle Angestellten<br />

Betreut werden<br />

die Praktikanten und die<br />

kaufmännischen Azubis<br />

des Hauses. Einige Aufgaben erledigen<br />

alle Teammitglieder, jeder hat allerdings<br />

auch ein ganz spezielles Arbeitsgebiet.<br />

So ist die Teamleiterin<br />

zuständig für Gehalts- und Pensionsabrechnungen<br />

für alle aktuellen und<br />

ehemaligen Beschäftigten der MDV.<br />

Sie stellt Mitarbeitern Bescheinigungen<br />

aus, korrespondiert mit Ämtern<br />

undKrankenkassen.Zur täglichenArbeit<br />

gehört auch dasFühren vonPersonalstatistiken<br />

und von Personalakten.<br />

Ein wichtiger Bereich ist das Vertragsund<br />

Zeugniswesen. Sehr aufwendig<br />

Die Mitarbeiter der Personalabteilung der MDV wälzen oft dicke Akten:<br />

(v. l.) Carsten Mandler, Marcel Geiger, Martin Cichon und Christiana Hecht.<br />

ist das Bewerbungsmanagement. Die<br />

Betreuung der kaufmännischen Auszubildenden<br />

und die Abwicklung von<br />

Betriebspraktika für Schüler und<br />

Studenten sind ebenfalls immer wiederkehrende<br />

Aufgabenfelder. Hinzu<br />

kommen allerlei Schriftwechsel und<br />

die Verwaltung der Zutrittsberechtigungen<br />

der Mitarbeiter. Die Liste der<br />

Tätigkeiten ist also tatsächlich sehr<br />

lang, dabei ist sie noch nicht einmal<br />

vollständig.<br />

Ähnlich gestaltet sich das Aufgabengebiet<br />

der drei Mitarbeiter der Abteilung.<br />

Carsten Mandler ist unter anderem<br />

für folgende Bereiche zuständig:<br />

Lohnabrechnung und Bescheinigungen<br />

für Mitarbeiter, Führen von Personalakten,<br />

Vertrags- und Zeugniswesen,<br />

Statistiken, Schriftwechsel,<br />

Verwaltung der Zutrittsberechtigung<br />

derMitarbeiter,und –einesehrwichtige<br />

Aufgabe –erkümmert sich auch<br />

um das von den Angestellten benötigte<br />

Büromaterial, vonder Büroklammer<br />

bis zur Hängeregistratur. Herr Mandler<br />

ist seit 20 Jahren Mitarbeiter der<br />

MDV. Noch ein Jahr länger imHaus<br />

beschäftigt ist Martin Cichon. Er ist<br />

unter anderem zuständig für die<br />

Lohnabrechnung der Zeitungsausträger<br />

in der Wetterau, hinzu kommt<br />

auch bei ihm die Ausstellung von<br />

Bescheinigungen, der Kontakt mit Behörden,<br />

Schriftwechsel, das Führen<br />

Die Mitarbeiter<br />

verwalten auch<br />

das Büromaterial<br />

von Statistiken. Bleibt noch der jüngste<br />

Mitarbeiter der Abteilung, Marcel<br />

Geiger. Zuseinen Einzelaufgaben gehörenunter<br />

anderem:die Lohnabrechnung<br />

fürdie ZeitungsausträgerimBereich<br />

Gießen und imVogelsbergkreis<br />

sowie das Führen von Statistiken und<br />

der Schriftwechsel mit Angestellten<br />

und Behörden. Geiger ist Ausbilder<br />

derkaufmännischenAuszubildenden,<br />

er kümmert sich umdie Betriebspraktikanten<br />

(Studenten und Schüler) und<br />

er verwaltet diverses Betriebsinventar.<br />

Geiger ist seit 2005 imVerlag beschäftigt.<br />

(bb)


56 Anzeigen und Verwaltung<br />

Finanz­ und Debitorenbuchhaltung /Kalkulation<br />

Sie sorgendafür,dassamEnde<br />

Mitarbeiter der Buchhaltung: Rechnungen schreiben und prüfen, mahnen, Kontoauszüge<br />

Das Gewürz des Lebens<br />

Ein Morgen ohne Zeitung wäre wie ein Essen<br />

ohne Gewürze. Für mich schlechterdings<br />

unvorstellbar. Natürlich: Es geht. Und sicher<br />

wird man auch satt. Aber eine verlockende<br />

Aussicht wäre esnicht. Denn die Zeitung macht<br />

unsere Welt transparenter und greifbarer. Sie<br />

macht uns zu teilhabenden und aufgeklärten<br />

Menschen, die Schlüsse aus diesen Nachrichten<br />

ziehen. Der Mensch, der Zeitung liest, weiß,<br />

warum eraufstehen muss.<br />

Im direkten Umfeld, aber auch global: Ohne<br />

Zeitung wüssten wir nicht, wie es unseren<br />

Nachbarn geht; was sie bewegt, wie sie denken.<br />

Weder denen in anderen Ländern, die wir noch<br />

nie gesehen haben, noch denen, die imStadtteil<br />

nebenan wohnen. Die Zeitung spiegelt uns<br />

die Welt –macht uns damit manchmal traurig,<br />

manchmal wütend, manchmal aber auch<br />

einfach froh. Die Zeitung transportiert also das<br />

Gewürz des Lebens. Und das ist auch gut so.<br />

Dietlind Grabe­Bolz<br />

Oberbürgermeisterin Gießen<br />

DieBuchhaltungist dieAbteilung unseres<br />

Unternehmens, die die Buchführung<br />

erstellt. Das, liebe Leser, hätten<br />

Sie sicher auch selbst gewusst. Aber<br />

gleich hinter diesem allgemeinen Satz<br />

wird’s komplizierter. Wir unterscheiden<br />

–wie die meisten anderen Unternehmen<br />

auch –zwischenFinanz- und<br />

Debitorenbuchhaltung. Was nun der<br />

Begriff Finanzbuchhaltung genau bedeutet,<br />

das wird in der einschlägigen<br />

Fachliteratur wie folgt beschrieben:<br />

Bei ihnen stimmt die Kasse: Barbara Becker, Diana Haas und Bernhard<br />

Krauskopf (v. l.).<br />

Fünf Mitarbeiter sind<br />

in der Finanzbuchhaltung<br />

beschäftigt<br />

»Alle unternehmensbezogenen Vorgänge,<br />

die sich in Zahlenwerten ausdrücken<br />

lassen, werden hier mit den<br />

Methoden der Buchführung sachlich<br />

und zeitlich geordnet erfasst, auf Konten<br />

gebucht und dokumentiert. Am<br />

Ende einerRechnungsperiode(Monat,<br />

Quartal, Jahr) werden die Konten abgeschlossen.<br />

Eine Bilanz sowie eine<br />

Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)<br />

wird erstellt, welche den Gewinn oder<br />

Verlust des Unternehmens gegenüber<br />

internen und externen Stellen nachweist.<br />

Die Finanzbuchhaltung ist für<br />

gewisse Unternehmensformen gesetzlich<br />

vorgeschrieben.«<br />

In der Finanzbuchhaltung/Kalkulaton<br />

sind in unserem Haus fünf<br />

Mitarbeiter beschäftigt. Teamleiter des<br />

Bereichs »Rechnungswesen«, wie<br />

die Abteilung bei uns heißt, ist Christof<br />

Klar. Er kümmert sich um die<br />

Monats- und Jahresabschlüsse, die<br />

Anlagenbuchhaltung, die Kostenstellen-<br />

und Kostenträgerrechnungen.<br />

Christof Klar ist seit 26Jahren beim<br />

Verlag angestellt. Schon seit 1980 bei<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Wir gratulieren unserem ReiseZeit- und<br />

zeitungs kombi hessen-Partner<br />

und freuen uns auf die weitere,<br />

partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Mit druckfrischen<br />

Glückwünschen<br />

Die Oberhessische Presse gratuliert zur Eröffnung des neuen Druckzentrums.<br />

Hessische/Niedersächsische <strong>Allgemeine</strong><br />

www.HNA.de


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

57<br />

die Kasse stimmt<br />

kontrollieren, kalkulieren und Angebote formulieren<br />

Bendel, die seit 2000 bei der MDV<br />

arbeitet. Die Fachliteratur schreibt:<br />

»Als Debitorenbuchhaltungwirdjener<br />

Teil der Aufbauorganisation von Unternehmen<br />

genannt, der sich mit der<br />

Erfassung und Verwaltung der offenen<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen oder sämtlicher Forderungen<br />

befasst.« Bei der MDV han-<br />

der MDV beschäftigt ist Barbara Becker.<br />

Sie bearbeitet die Kontoauszüge<br />

undführt dieHauptkasse–genau wie<br />

Diana Haas, die außerdem noch alle<br />

Eingangsrechnungen prüft und bearbeitet.<br />

Haas ist seit 1993 Mitarbeiterin<br />

derMDV.Mit zumTeamgehörtStefan<br />

Roppert. Auch er bearbeitet eingehende<br />

Rechnungen, und er ist für den<br />

Zahlungsverkehr zuständig. Seit 1997 delt es sich dabei<br />

ist erimVerlag angestellt. Bleibt noch<br />

Bernhard Krauskopf, der imnächsten<br />

Jahr auf eine 40-jährige Betriebszugehörigkeit<br />

zurückschauen kann. Er<br />

ist für die Erstellung von Angeboten<br />

Faktura<br />

Mahnwesen<br />

Inkasso<br />

für Druckerzeugnisse zuständig –das<br />

heißt, er muss die Preise kalkulieren.<br />

Istder Auftragerledigt, istHerrKrauskopf<br />

auch für die Rechnungsstellung<br />

verantwortlich.<br />

Kommen wir zu unserer Debitorenbuchhaltung<br />

–und die ist in unserem<br />

Haus weiblich. Vier Frauen arbeiten in<br />

diesem Bereich. Teamleiterin ist Faina<br />

hauptsächlich um<br />

Rechnungen an Anzeigenkunden –<br />

private wie gewerbliche. Zur Abteilung<br />

gehören neben Faina Bendel:<br />

Waltraud Makhoul, die – wie Bernhard<br />

Krauskopf – kurz vor ihrem<br />

40-jährigen Arbeitsjubiläum steht. Sie<br />

erstellt Rechnungen(Faktura), istauch<br />

zuständig, wenn Kunden ihre Anzeigenrechnungen<br />

reklamieren. Wenn<br />

Kunden nicht zahlen, dann kommt<br />

Bärbel Kreis (seit 1980 bei der MDV)<br />

insSpiel.Sie istfür dasMahnwesenim<br />

Abo-Bereich zuständig. Noch einen<br />

Schritt weiter geht’s bei Heike Mülich<br />

(34 Jahre im Verlag). Auch sie mahnt<br />

Kunden,abersie istauchfür dienächste<br />

Stufezuständig:Inkasso –das heißt,<br />

die Forderungen werden eingezogen.<br />

Schönist dasnicht,abersoweitkommt<br />

es auch nur selten.<br />

(bb)<br />

Vor der <strong>Gießener</strong> Niederlassung der Landeszentralbank machen sie eine gute Figur: Christof Klar, Heike<br />

Mülich, Faina Bendel, Bärbel Kreis, Waltraud Makhoul und Stefan Roppert (v. l.).<br />

VorDRUCK l TerminDRUCK l HochDRUCK l FußabDRUCK<br />

BuchDRUCK l KonkurrenzDRUCK l AusDRUCK l EinDRUCK<br />

HändeDRUCK l OffsetDRUCK l WasserDRUCK l LuftDRUCK<br />

BlutDRUCK l TiefDRUCK l NachDRUCK l RollenoffsetDRUCK<br />

Der eine wartet<br />

bis die Zeit sich wandelt,<br />

der andere packt es an<br />

und handelt. Dante<br />

Es gibt viele Artenvon DRUCK .<br />

Aber der besteist BUNT!<br />

Wirgratulieren<br />

zur neuen Technik!<br />

Wir gratulieren<br />

unserem<br />

Kooperationspartner<br />

zum neuen<br />

Druck- und<br />

Verlagshaus.<br />

MEDIENGRUPPE OFFENBACH-POST<br />

Waldstraße 226 ·63071 Offenbach ·Tel. 069 85008-0


58 Anzeigen und Verwaltung<br />

Der Betriebsrat /Unsere Auszubildenden<br />

Für die Mitarbeiter da<br />

Betriebsrat als Bindeglied zwischen Geschäftsleitung und Arbeitnehmern<br />

Zukunft sichern und<br />

Die Mittelhessischen Druck­ und Verlagsgesellschaft bildet<br />

Kontakt zueinzelnen<br />

Abteilungen ist für Mitglieder<br />

des Betriebsrats wichtig<br />

Der Betriebsrat der Mittelhessischen<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft kümmert<br />

sich –wie auch in anderen Firmen<br />

üblich – um die betrieblichen<br />

Belange und wacht über die arbeitsrechtlichen<br />

Dinge. Erist zudem Ansprechpartner<br />

für die Mitarbeiter bei<br />

allenProblemenimbetrieblichen,aber<br />

auch persönlichen Bereich. Außerdem<br />

ist erBindeglied zwischen Geschäftsleitung<br />

und Arbeitnehmerschaft. So<br />

beschreibt Rainer Mölleken als Betriebsratsvorsitzender<br />

das Aufgabenfeld.<br />

Dem Betriebsrat gehören neun Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter an. Das<br />

sind neben Mölleken noch Andreas<br />

Patsches als sein Stellvertreter sowie<br />

Faina Bendel, Petra Frey, Petra Pickenhahn,<br />

Alexandra Stamm-Schüssler,<br />

Stefan Arndt, Bernd Herold und Carsten<br />

Mank. Frau Pickenhahn fungiert<br />

bei den Sitzungen des Teams auch als<br />

Schriftführerin und hält alles Wesentliche<br />

fest.<br />

Carsten Mank ist reguläres Betriebsratsmitglied,<br />

wurde zudem als<br />

Schwerbehindertenvertreter gewählt,<br />

um deren Interessen zu wahren. Er<br />

sitzt also inDoppelfunktion imRat.<br />

Als Jugendvertreterin vertritt Nadja<br />

Lochmann die Belange der Auszubildenden.<br />

Sie bestimmen außerhalb der<br />

regulären Betriebsratswahl ihren Vertreter.<br />

Die nächste Wahl wird zurzeit<br />

vorbereitet.<br />

Der Vorsitzende wäre aufgrund der<br />

Größe des Betriebs eigentlich freigestellt,<br />

er ist aber weiter im Anzeigenaußendienst<br />

tätig. Das Gremium vertritt<br />

alle Mitarbeiter des Verlages, also<br />

auch die der »Wetterauer Zeitung«<br />

und der »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n«.<br />

Die Betriebsratsmitglieder kommen<br />

alle 14 Tage zu ihrer turnusmäßigen<br />

Sitzung zusammen. Hinzu kommen<br />

Treffen, wenn besondereEntscheidungen<br />

anstehen, erklärt der Vorsitzende.<br />

Dem Gremium steht ein eigenes Büro<br />

zur Verfügung, ein Besprechungsraum<br />

befindet sich nebenan.<br />

Der Betriebsrat wird immer für vier<br />

Jahre gewählt. Inseiner jetzigen Zusammensetzung<br />

besteht er seit 2010.<br />

Die nächste Wahl ist imMärz 2014. Er<br />

lädt einmal im Jahr zu einer Betriebsversammlung<br />

ein und informiert dort<br />

über alle wichtigen betrieblichen Belange.<br />

Hinzu kommen Abteilungsversammlungen.<br />

Denn jede Abteilung in<br />

einem Zeitungsverlag hat ihre speziellen<br />

Anliegen, erklärt der Vorsitzende<br />

Mölleken.<br />

(süd)<br />

Zusammen sind sie stark: (v. l.) Stefan Arndt, Petra Pickenhahn, Carsten Mank, Alexandra Stamm­Schüssler,<br />

Rainer Mölleken, Faina Bendel, Bernd Herold und Petra Frey. Esfehlt Andreas Patsches.<br />

Hin und wieder kann es<br />

für die Azubis<br />

auch mal hektisch werden<br />

Nichts ist soalt wie die Zeitung von<br />

gestern. Wer aber auch morgen und<br />

übermorgen noch erfolgreich Nachrichten<br />

und Geschichten anden Mann<br />

bringen will, der muss sich rechtzeitig<br />

um den Nachwuchs kümmern. Auch<br />

jenseits der Redaktionen. Bei der Mittelhessischen<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

gehört dieAusbildungdaher<br />

genauso dazu wie die Recherche der<br />

Beiträge, die Gestaltung der Anzeigen<br />

oder derDruck derBlättchen.<br />

MarcelGeigererklärt:»Währendangehende<br />

Schlosser vielleicht erst einmal<br />

im stillen Kämmerlein ersteWürfelfeilen<br />

müssen, umlangsam an die tatsächliche<br />

Arbeit herangeführt zuwerden,<br />

sind die Azubis bei uns abdem<br />

ersten Tag dabei.« Zusammen mit<br />

Bernd Rühl ist erfür die Ausbildung<br />

des Nachwuchses verantwortlich. Die<br />

hat sich inder jüngeren Vergangenheit<br />

stark gewandelt: »Bis vor zwei Jahren<br />

haben wir Industriekaufleute ausgebildet,<br />

nunaberumgestellt, weil wireben<br />

kein klassischer Industriebetrieb sind.<br />

Inzwischen kommenangehendeMedienkaufleute<br />

und Mediengestalter zu<br />

uns.« Die einen kümmern sich um<br />

Nachsendungen, gebenMaterialbestellungen<br />

auf oder kontrollieren den Wareneingang.<br />

Die anderen unterstützen<br />

mitihren frischen Ideendie etablierten<br />

Gestalter bei ihrer Arbeit, damit Zeitung,<br />

Beilagen und Anzeigen schick<br />

aussehen. Sie alle durchlaufen verschiedene<br />

Stationen, zudenen in der<br />

Regel auch kürzere Ausflüge infachfremde<br />

Abteilungen–wie etwa dieRedaktionen–gehören,umdas<br />

Haus besserkennenzulernen.<br />

In der Regel werden zwei Azubis pro<br />

Ausbildungsjahr eingestellt. Will man<br />

sie alle –zurzeit sind es sechs im kaufmännischen<br />

und vier im gestalterischenBereich<br />

–zum Gespräch an einen<br />

Daniel Thorhauer, Hannah Beck, Silva Bahr<br />

als angehende Mediengestalter darum, dass<br />

Tisch bekommen, wird schnell deutlich,<br />

wie eingespannt sie ins Tagesgeschäft<br />

sind. Ganz kurzfristig muss ein<br />

Termin vereinbart werden, nur schwer<br />

sind die Azubis inihren Abteilungen<br />

zu entbehren.Einer vonihnen bestätigt<br />

lachend: »Man langweiltsichjedenfalls<br />

nicht. Manchmal kann es sogar richtig<br />

hektisch werden.« Vielleicht ist esda<br />

ganz angenehm, weil erholsam, dass<br />

Wir gratulieren<br />

unserem langjährigen<br />

Druckpartner<br />

zur Investition in den<br />

Standort Gießen<br />

und freuen uns über die<br />

neue Qualität<br />

der Produktion unseres<br />

SONNTAG<br />

MORGENMAGAZIN<br />

DANKE<br />

Wir bedanken uns<br />

für die zahlreichen<br />

Glückwünsche<br />

und freuen uns auf<br />

eine weiterhin gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

Mittelhessische Druck- und<br />

Verlagsgesellschaft mbH Gießen


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

59<br />

Verantwortung übernehmen<br />

derzeit zehn angehende Medienkaufleute und Mediengestalter aus<br />

und Laura Schmitz (v. o.) kümmern sich<br />

Zeitungen und Anzeigen gut aussehen.<br />

der Nachwuchs nur drei Wochentage<br />

im Betriebverbringt.Weiterezweigeht<br />

es während der drei Ausbildungsjahre<br />

in die Schule. Geiger lacht und winkt<br />

mit einem Schmunzeln ab: »Hektik ist<br />

doch besserals Langeweile.Wir trauen<br />

unserenAzubisebenvielzu.«<br />

Die übertragene Verantwortung wissen<br />

die Azubis durchaus zuschätzen:<br />

»Für mich persönlich ist es schön, dass<br />

ich morgens, wenn ich eine Zeitung in<br />

der Hand habe, sagen kann: Zu dieser<br />

Ausgabe habe ich einen Teil beigetragen.<br />

Und hin und wieder kann ich als<br />

Azubi sogar den älteren Kollegen etwas<br />

zeigen«, verrät einer von ihnen.<br />

Aufdas Medium,die Zeitung, sind die<br />

Azubis jedoch nicht festgelegt. Eine<br />

Nach Feierabend<br />

geht es zum Stadtfest oder<br />

auf den Weihnachtsmarkt<br />

Großes Engagement<br />

bringt die Zeitung weiter<br />

und freut den Verlag<br />

von ihnen erklärt: »Auch zuInternet,<br />

Radio oder TVhört man in der Schule<br />

undimBetrieb einiges. In einemdieser<br />

Bereiche möchte ich auf jeden Fall bleiben.«<br />

Und das Verständnis untereinander?<br />

»Das geht gar nicht«, lacht einer der<br />

Azubis und wiegelt gleich wieder ab:<br />

»Nein, im Ernst: Das ist schon prima.<br />

Wir gehen auch zusammen aufs Stadtfest<br />

oder über den Weihnachtsmarkt.<br />

Die Chemie stimmt.« Der Grundstein<br />

für das gute Verständnis wird bereits<br />

am ersten Ausbildungstag gelegt: Die<br />

Führung durchs Haus wird von den<br />

»alten Hasen« unter den Azubis vorbereitet<br />

und durchgeführt. Auch der<br />

Leitfaden, ein Heft mit allen Namen<br />

und Fotos der neuen Kollegen<br />

zum besseren Miteinander, wird von<br />

ihnen inEigenregie angefertigt. »Man<br />

kommt direkt mit den neuen Kollegen<br />

in Kontakt. Das bricht das Eis. Später<br />

kommen dann zum Beispiel die selbst<br />

organisiertenBetriebsausflügedazu. In<br />

diesemJahrwaren dieAzubisetwabei<br />

FFH und im Geldmuseum«, sagt<br />

Marcel Geiger als Ausbildungsleiter<br />

und ergänzt: »Unsere Azubis zeigen<br />

großes Engagement.« Die Mittelhessische<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

kann sich bereitsheute darüberfreuen.<br />

Und für die Zeitung von morgen und<br />

übermorgen kann es nurgut sein.<br />

Medienkaufleute<br />

Voraussetzung:<br />

guter Realschulabschluss oder<br />

Abitur<br />

Ausbildungsdauer:<br />

3Jahre Ausbildung im Betrieb und<br />

in der Berufsschule<br />

Ausbildungsinhalte:<br />

Personalwesen, Technik/Umwelt/<br />

Arbeitssicherheit, Mediengestaltung,<br />

Telefonzentrale, Rechnungswesen/Controlling/Kalkulation/<br />

EDV, Redaktionssekretariat,<br />

Redaktion/Lektorat, Vertrieb,<br />

Anzeigenabteilung<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten nach<br />

abgeschlossenerBerufsausbildung:<br />

Fachkaufmann (diverse Fachrichtungen),<br />

geprüfter Medienfachwirt,<br />

geprüfter Betriebswirt,<br />

Bilanzbuchhalter<br />

Mediengestalter<br />

Voraussetzung:<br />

guter Realschulabschluss oder<br />

Abitur<br />

Ausbildungsdauer:<br />

3Jahre Ausbildung im Betrieb und<br />

in der Berufsschule<br />

Ausbildungsinhalte:<br />

Akzidenzsatz, Technik/Umwelt/<br />

Arbeitssicherheit, Fremddatenabteilung,<br />

Scanner/Bildbearbeitung,<br />

Internetabteilung, Grafikabteilung,<br />

Anzeigensatz, EDV-Technik,<br />

Zeitungsredaktion, Produktionssteuerung,<br />

CTP-Druckplattenherstellung<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

nach abgeschlossener Berufsausbildung:<br />

Industrie-/Handwerksmeister,<br />

staatlich geprüfter Drucktechniker,<br />

Druckingenieur<br />

Informationen zur Ausbildung:<br />

Unter www.mdv-online.de gibt es<br />

weitere Informationen für angehende<br />

Medienkaufleute und angehende Mediengestalter.<br />

(fd)<br />

Nachgefragt<br />

Zeitung<br />

bedeutet für mich…<br />

»…die wichtigste Informationsquelle mit<br />

regionalem Bezug.«<br />

Eckart Schäfer,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Agentur für Arbeit Gießen<br />

Die Zeitung bedeutet für mich Unterhaltung,<br />

als Leser ein Stück meiner Tagesgestaltung;<br />

politisch: Bewertung und Information;<br />

als Hesse: das Neueste aus der Region,<br />

als Pfarrer in Ruhe, als der ich auch schreibe,<br />

bedeutet sie, dass ich Verkündigung treibe,<br />

für einen, der selten auf Kanzeln noch spricht,<br />

eine Sache des Herzens von großem Gewicht,<br />

als Dichter schließlich von heit’ren Gedichten,<br />

und damit Erzähler gereimter Geschichten,<br />

bedeutet die Zeitung für meinen Humor<br />

jede Woche erneut zuden Lesern das Tor.<br />

Manfred Günther, Autor und Pfr. i. R.<br />

»… sachlich, faktisch und zeitnah informiert<br />

zu sein.«<br />

Michel Prokop,<br />

General Manager Dolce Bad Nauheim<br />

Marcel Müller, Melanie Schneeberger, Katharina Schlosser, Stefan Langer, Tim Alexander Meyr und Julia<br />

Isterling (v. l.) wissen als angehende Medienkaufleute die übertragene Verantwortung zuschätzen.


60 Anzeigen und Verwaltung<br />

Hausverwaltung und Betriebstechnik<br />

Nachgefragt<br />

In meiner Zeitung wünsche<br />

ich mir …<br />

»... einen guten Überblick über die aktuellen<br />

Nachrichten aus Politik und Kultur inmeiner<br />

Stadt und meiner Region. Ich finde esgut, wenn<br />

zwischen Nachrichten, Kommentaren und<br />

Werbung klar unterschieden wird.«<br />

Hermann Heil, Pfarrer der katholischen<br />

Pfarrgemeinde St. Albertus in Gießen<br />

Be­ und entladen, fegen, Hauspost verteilen, Papierkörbe leeren, Möbel rücken, streichen, tapezieren und noch<br />

viel mehr –Klaus Kunz (2. v.r.) mit seinem Team: (v. l.) Bernd Herold, Gerhard Hartmann und Michael Velke.<br />

Wartung, Pflege, Sauberkeit<br />

Die Mitarbeiter der Hausverwaltung und des Bereichs Betriebstechnik<br />

»… eine seriöse Berichterstattung über Politik<br />

und Wirtschaft auf allen Ebenen (Bund, Land,<br />

Kommune), die umfangreichen Sportberichte<br />

interessieren mich weniger. Begeistert wäre ich,<br />

wenn das Thema Menschen mit Behinderung,<br />

ihr Grundrecht als Bürgerinnen und Bürger<br />

unserer Gesellschaft, einen noch breiteren<br />

Raum inIhrer Presse einnimmt. Dabei geht es<br />

mir umeinfühlsame Berichte, die den Leserinnen<br />

und Leser aufklärt, dass Menschen mit<br />

Behinderung Teil unserer Gesellschaft sind und<br />

nicht als Sondergruppen wahrgenommen<br />

werden.«<br />

Maren Müller­Erichsen,<br />

Aufsichtsratsvorsitzende Lebenshilfe Gießen<br />

Mit dem Stapler<br />

und mit dem Auto<br />

unterwegs<br />

Das Firmengelände des Verlags ander<br />

Marburger Straße inGießen umfasst<br />

rund 16 000 Quadratmeter. Darauf stehen<br />

mehrere große Gebäude mit Tausenden<br />

Quadratmetern Grundfläche.<br />

Es gibt Zufahrtswege, Parkplätze, Verladestationen.<br />

Das alles muss instand<br />

gehalten, muss geflegt und gereinigt<br />

werden.Das machen beiuns dieMitarbeiter<br />

derHausverwaltung, einkleines<br />

Team um Klaus Kunz, den Verantwortlichen<br />

in dem Bereich. Erist zugleich<br />

Umwelt-, Gefahrgut- und Abfallbeauftragter<br />

des Unternehmens<br />

und zuständig für den Firmenfuhrpark.<br />

Seit 26Jahren ist er beim Verlag<br />

beschäftigt. Zu seiner Mannschaft gehört<br />

Gerhard Hartmann, der seit 1985<br />

Mitarbeiter derMDV ist. Ihnsieht man<br />

oft mit seinem Stapler vor dem Hauptgebäude<br />

Papierrollen aus Sattelschleppern<br />

abladen. Der Hof und der Parkplatz<br />

vor dem Haus sind sein Revier.<br />

Ganz allgemein ist er für Be- und Entladearbeiten<br />

zuständig. Deshalb ist er<br />

auch unser »Mann für schwere Sachen«.<br />

Auf dem Stapler sitzt auch<br />

manchmal Bernd Herold, der aber im<br />

Wesentlichen für Hausmeistertätigkeiten<br />

zuständig ist. Streichen, tapezieren,<br />

Glühbirnen auswechseln, Schnee<br />

räumen –seinAufgabengebietist groß,<br />

wie das bei Hausmeistern eben soüblich<br />

ist. Seit 31 Jahren istHerold beider<br />

MDV beschäftigt. Auf den Straßen<br />

Gießens, im Landkreis und besonders<br />

auf den Strecken zu unseren Außenredaktionenund<br />

Geschäftsstellenist Michael<br />

Velke zu Hause. Er ist unser<br />

Mann fürFahr- undBotendienste. Velke<br />

istseit1987indiesemJob tätig, und<br />

wenn Not amMann ist, fährt er auch<br />

denStapler im Hof.<br />

Wir haben aber nicht nur ein großes<br />

Betriebsgelände und viele Gebäude,<br />

dieinSchussgehaltenwerdenmüssen.<br />

Auch diegroßen Maschinen undAnlagen<br />

wie die Rotation und die Versandstraße<br />

müssen gewartet und gepflegt<br />

werden.HansSauer istseit1984Angestellter<br />

derMDV,bis 1993 warerMitarbeiter<br />

an der Rotationsmaschine. Seit<br />

nunmehr 19Jahren ist er für die Betriebstechnik<br />

imHaus mitverantwort-<br />

Auch die Maschinen<br />

müssen instand<br />

gehalten werden<br />

lich, genauer gesagt für die Wartung<br />

und Instandhaltung der Maschine. So<br />

auch Michael Seipp, der seit sechs Jahrenzum<br />

großen MDV-Team gehört.<br />

Im Unternehmen sind viele Tausend<br />

Meter Kabel verlegt, die Maschinen<br />

haben umfangreiche elektronische<br />

Bauteile –dagibteseineMenge Arbeit<br />

fürunserebeiden»Betriebselektriker«.<br />

Reinhard Dietz ist seit fünf Jahren<br />

Elektrofachkraft für den gesamten<br />

Haustechnik- und Maschinenbereich<br />

–genau wie Michael Gorr, der ebenfalls<br />

2007 ins Unternehmen eingetretenist.<br />

(bb)<br />

»… neutrale und objektive Berichterstattung, die<br />

neben dem Blick über den Tellerrand, über<br />

Landes­ und Bundesgrenzen hinweg auch das<br />

politische, wirtschaftliche und kulturelle Geschehen<br />

in der Region angemessen widerspiegelt.<br />

Aus wirtschaftlichem wie persönlichem<br />

Interesse gehört für mich ein vielseitiges und<br />

aufgeschlossenes Spektrum, darunter die<br />

Themen Bildung, Mittelstand und Wirtschaftsförderung<br />

als aktuell und zeitgemäß dazu.«<br />

Frank Rudolf Sommerlad,<br />

Geschäftsführer Firma Sommerlad<br />

Wenn’s um Kabel geht und komplizierte Stromkreise, dann sind Michael Gorr (l.) und Reinhard Dietz (2. v. l.)<br />

die Experten. Michael Seipp und Hans Sauer (r.) halten die Maschinen instand.


Zeitung heute<br />

und morgen<br />

Der Alltag inden Redaktionen, die Austräger, die Leser und wie esmit der Zeitung weitergehen könnte<br />

Bis hierher haben wir über (fast) alle Abteilungen berichtet,<br />

die sich in unserem Haus direkt oder indirekt mit dem<br />

Thema Zeitung und Medien beschäftigen. Eine wichtige<br />

Gruppe fehlt aber noch: Die Austräger. Sie kommen nun zu<br />

Wort. Außerdem stellen wir einige Journalisten »mit<br />

Sonderstatus« vor: Unseren Polizei­ und Justizreporter,<br />

einige freie Mitarbeiter und unsere Auslandskorrespondenten.<br />

Wir beschreiben den Ablauf inden Redaktionen und<br />

wie unsere Journalisten den Alltag organisieren. Wir laden<br />

ein zueinem Tag der offenen Tür im nächsten Jahr. Und<br />

wir riskieren einen Blick in die Zukunft: Wird es auch in<br />

zwanzig Jahren noch eine gedruckte Zeitung geben?


62<br />

Zeitung heute und morgen<br />

Innenansichten journalistischer Arbeit<br />

Ein »ganz normaler« Tag im Leben eines…<br />

Redaktionskonferenz, Terminplanung, Recherchieren, Schreiben, Mitarbeiterorganisation und vieles mehr: Vier Kollegen erzählen<br />

Der typische Arbeitstag des Kreisredakteurs<br />

beginnt relativ spät. Andieser<br />

Stelle muss ich –Christoph Agel<br />

(agl) –den Begriff »typisch« aber sogleich<br />

relativieren, denn der Redakteursberuf<br />

hält jede Menge Abwechslung<br />

bereit. Okay, es gibt eine gewisse<br />

Routine: Zu Hause die Zeitung durchblättern.<br />

Musste der Spätdienst noch<br />

was ändern, weil es einen Unfall gab?<br />

Washaben dieanderen Ressorts veröffentlicht?<br />

Dann in der Redaktion die<br />

Mails und die Post checken –schauen,<br />

was die Konkurrenz und wie sie es<br />

»im Blatt« hat. Bis 9.45 Uhr sollte man<br />

dann up to date sein, fitfür die Tageskonferenz.<br />

Darin besprechen wir die<br />

heutige Ausgabe, planen die nächste,<br />

thematisieren auch mittel- und langfristige<br />

Dinge.Spätdienste müssen vergeben<br />

werden, Sonntagsdienste und<br />

freie Tage ebenso.<br />

Nach derKonferenzwirdrecherchiert.<br />

Wie ist der Stand an der Gesamtschulsporthalle<br />

inLinden? Wasmachen die<br />

Kirchensanierungen im Pohlheimer<br />

Süden? Was tut sich beim DSL inder<br />

Gemeinde Langgöns? Nur einige Beispiele<br />

dafür, dass ich immer Themen<br />

in petto haben möchte, die die Menschen<br />

interessieren und die jenseits<br />

des Terminjournalismus »heiß« sind.<br />

Tastatur, Bildschirm, Konzentration: Christoph Agel an einem typischen<br />

Arbeitsplatz in der Redaktion.<br />

Aber es gibt eben auch jede Menge Termine.<br />

Zuvielen fahre ich selbst hin,<br />

andere werden an freie Mitarbeiter<br />

vergeben. Das Spektrum reicht vom<br />

FerienspielangebotüberChorkonzerte<br />

bishin zurSitzung derStadtverordneten.<br />

Der Arbeitstag spielt sich also<br />

nicht nur am Schreibtisch, sondern<br />

auch »draußen« ab. Dabei entstehen<br />

Kontakte, man lernt Anprechpartner<br />

für weitere Themen kennen, Multiplikatoren<br />

inden Dörfern, Experten.<br />

Am Schreibtisch suche ich aus, was<br />

mein Aufmacher wird. Ich redigiere<br />

Texte von Mitarbeitern und Pressemitteilungen,<br />

wähle Fotos aus, pflege unser<br />

Online-Angebot. Ich vergebe Termine,<br />

lege Bildergalerien im »Netz«<br />

an, bleibe bei Geschichten am Ball,<br />

nehme Anrufe entgegen, aus denen<br />

sich neue Themen ergeben. Nicht jede<br />

Idee,jedeAnfrage wird eine Geschichte.<br />

Aber manchmal können wir einem<br />

Anrufer schon weiterhelfen, wenn die<br />

Zeitung mal nachhört.<br />

Wann der Tag endet, ist relativ offen.<br />

Da gibt es abendliche Sitzungen, mancheStory<br />

dauert auch mallänger. Aber<br />

eines ist klar: Langweilig wird’s nie…<br />

»Die Menschen erzählen mir<br />

oft sehr persönliche Dinge<br />

aus ihrem Leben«<br />

Termine über Termine –und<br />

dabei das Zeitmanagement<br />

nicht aus dem Auge verlieren<br />

Ofteinen sehr direkten Zugang zu unserenLesern<br />

habe auch ich, Alexander<br />

(age) Geck. ImKreis gewissermaßen<br />

als »Redakteur zbV« tätig, übernehme<br />

ich des Öfteren Alters- und Ehejubiläen.<br />

Dann erzählen mir die Menschen<br />

fast ihr ganzes Leben –oft sehr persönliche<br />

Dinge, die nicht alle ihren<br />

Niederschlag im Gedruckten finden.<br />

Aber sie offenbaren immer wieder,<br />

dass ein Vorurteil ganz gewiss nicht<br />

stimmt:Dassdie Oberhessenmürrisch<br />

sind. Ganz imGegenteil: Ihre Offenheit<br />

ist bemerkenswert, sodass esimmer<br />

eine Freude ist, zu solchen Anlässen<br />

»rauszufahren«. Es kann sogar<br />

vorkommen, dass im Laufe der Gespräche<br />

herauskommt, dass die Jubilare<br />

Verwandte oder Bekannte von mir<br />

kennen –die Welt ist jabekanntlich<br />

klein. Aber: Die Verantwortung dagegen<br />

ist groß –schließlich »kommen«<br />

viele Menschen nicht so oft indie Zeitung.<br />

Deshalb achte ich darauf, dass<br />

die Artikel den Leuten gerecht werden<br />

und lege besonders viel Wert auf<br />

Gründlichkeit.<br />

Mein Arbeitstag beginnt inder Regel<br />

mit der Konferenz der Lokalredaktion<br />

für die Stadt Gießen um 9.30 Uhr. Ich<br />

bin Oliver Schepp und als Fotograf<br />

unterwegs. Die zu diesem Zeitpunkt<br />

feststehenden Tagestermine für mich<br />

werden besprochen und anmich weitergegeben<br />

– in Form eines Terminplans.<br />

Dieser Plan enthält meist etwa<br />

zehn Termine, die die Produktion<br />

der Lokalseiten abdecken. Zusätzlich<br />

kommen noch Illustrationen für unsere<br />

diversen Sonderpublikationen hinzu,z.B.»streifzug«,»Seniorenjournal«,<br />

»SchülerAZ«. Auch Anzeigenmotive<br />

werden bei Bedarf fotografiert. Im<br />

Laufe eines normalen Arbeitstages<br />

kommen eine Fülle unterschiedlichster<br />

Motive und Situationen zusammen,<br />

die die ganze Palette menschlichen<br />

Handelns abdecken. Sokommt<br />

es vor, dass ich zunächst einen 100.<br />

Geburtstag im privaten Kreis des Jubilars<br />

fotografiereund kurzeZeitdarauf<br />

die Beisetzung der Körperspender des<br />

Klinikums. ImAnschluss wird ein Interview<br />

mit dem hessischen Ministerpräsidentenillustriert,danneileich<br />

zu<br />

einer Preisverleihung der Universität.<br />

Aber nurkurz, denn es stehtzeitgleich<br />

noch eine öffentliche Baustellenbegehung<br />

der wichtigsten Großbaustelle<br />

Gießens an. Dann ist Mittagspause.<br />

Immer flexibel zu halten. Inzwischen<br />

sind noch weitere Illustrationswünsche<br />

der Kollegen eingegangen, ich<br />

muss mein Zeitmanagement umstellen;<br />

machmaldrei- bisviermal am Tag!<br />

Nach derRastgeheich zu einerAustellungseröffnung<br />

ins RP, um fünfzehn<br />

Minuten später eine Unterschriftenübergabe<br />

andie Oberbürgermeisterin<br />

zu erreichen. Auf dem Weg zum Rathaus<br />

sehe ich durch Zufall, wie zwei<br />

Studenten mit ihren Schuhen inder<br />

Hand jonglieren. Ich mache also ein<br />

»Schmuckfoto« nebenbei.<br />

Am Nachmittag steht ein Zirkus auf<br />

dem Messeplatz. Zur Premiere brauche<br />

ich eine Fotoserie zur Illustration<br />

für die Printausgabe, vielleicht schaffe<br />

ich esauch noch, einige Filmsequenzen<br />

für unseren Web-Auftritt aufzunehmen.<br />

Mein Zeitbudget: etwa 30<br />

Minuten. Noch zwei Termine stehen<br />

an: Zuerst die Spendenübergabe. Ich<br />

sammle Informationen dazu und mache<br />

einige Aufnahmen. Als Letztes<br />

VonKleintierzüchtern und Fußballweltmeistern –<br />

Eine große Anzahl von freien Mitarbeitern unterstützt die Redakteure bei deren täglicher Arbeit –Werner Eifert ist seit 67(!) Jahren dabei –<br />

Bis heute arbeitet<br />

Werner Eifert mit<br />

seiner Schreibmaschine<br />

Die Jüngeren sammeln Berufserfahrung<br />

währenddes Studiums.Die Älteren<br />

bessern sich nach Feierabend das<br />

Gehalt oder auch die Rente auf. Und:<br />

Sie alle machen es den Redakteuren<br />

überhaupt erst möglich, den täglichen<br />

Ausnahmezustand zumeistern. Denn<br />

auch der beste Journalist kann nicht<br />

an mehreren Orten gleichzeitig sein.<br />

Über 1500 freieMitarbeiter sind in den<br />

Adressbüchern der Mittelhessischen<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft gelistet,<br />

von denen aber nicht mehr alle aktiv<br />

recherchieren, interviewen, schreiben.<br />

Manche sind alte Hasen, andere<br />

erst seit einigen Monaten dabei.<br />

Am Anfang stehen oft kleinere Termine.<br />

Doch auch der sprichwörtliche Besuch<br />

beim Kleintierzüchterverein, der<br />

demVorurteilnachlangweiligwerden<br />

kann, hat seinen Charme, wie einige<br />

der »Freien« berichten. Später, vor allem<br />

anden Wochenenden, wenn auch<br />

die alteingesessenen Redakteure einmal<br />

ruhen müssen, übernehmen sie<br />

größere Termine: Mit der Bürgermeisterin<br />

hat man sich bald angefreundet,<br />

vor Gesprächen mit dem Ministerpräsidenten<br />

hat man immerhin keine<br />

Angst mehr. Nie in aller Gänze gewöhnen,soberichten<br />

einige,wirdman<br />

sich jedoch an die Polizeibereitschaft,<br />

welche regelmäßig voneiner Handvoll<br />

der»Freien«übernommenwird: Dann<br />

klingelt mitunter auch einmal mitten<br />

in der Nacht das Handy, und man<br />

muss raus zu einem Brand oder einem<br />

Unfall.<br />

Ob ganz frisch im Geschäft oder seit<br />

über einem halben Jahrhundert dabei:<br />

Keine der persönlichen Geschichten<br />

derfreienMitarbeiter gleichtder anderen.<br />

Einer von ihnen ist Werner Eifert. Seit<br />

67 Jahren ist erals freier Mitarbeiter<br />

für die Sport- und Lokalredaktion der<br />

»Wetterauer Zeitung« im Einsatz. Und<br />

»ich schreibe immer noch gerne«, sagt<br />

der 82-Jährige, der im Friedberger<br />

Stadtteil Dorheim lebt. Seine Heimat<br />

ist auch das Gebiet, über das er bis<br />

heute überwiegend berichtet –früher<br />

unter dem Kürzel (eif), heute unter<br />

(wei). Vorallem die Vereine hat Eifert<br />

dabei fest imBlick. Spielberichte waren<br />

es, die der passionierte Kicker in<br />

Werner Eifert ist ein alter Hase.<br />

seiner Jugend gleich nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg auf einer Adler-Schreibmaschine<br />

verfasste und zuFuß oder<br />

per Rad zur Redaktion brachte. Später<br />

schrieb erüber Politisches und Kulturelles.<br />

Ums Geld sei es ihm dabei nie gegangen,<br />

sagt der 82-Jährige, der hauptberuflich<br />

in der öffentlichen Verwaltung<br />

tätigwar.Bis heuteverfasstEifert–der<br />

dienstälteste »Freie« der »Wetterauer<br />

Zeitung« –seine Texte aufder Schreibmaschine.<br />

»Gabriele« heißt sie und<br />

steht zumeist auf einem Tisch inEiferts<br />

Garten. »Zwischen März und<br />

September schreibe ich draußen«, sagt<br />

der Dorheimer, der sich vor einigen<br />

Jahren kurzzeitig an einer elektronischen<br />

Schreibmaschine versuchte.<br />

Golden-Retriever-Rüde Lucky war das<br />

Verlängerungskabel, das zur nächsten<br />

Steckdose führte, allerdings schnuppe,<br />

und das sorgte für das Ende der<br />

Elektronik. Seither ist »Gabriele« wieder<br />

imEinsatz –mit einer kurzen Unterbrechung:<br />

2011 schien es, als wolle<br />

die kleine Reiseschreibmaschine nicht<br />

mehr. »Es war gar nicht soeinfach, jemanden<br />

zu finden, dersichmit derReparaturauskennt«,<br />

erinnert sich Eifert.<br />

Ein Mitarbeiter eines Bürotechnik-Unternehmens<br />

wusste, welche Schräubchen<br />

zu drehen sind, um»Gabriele«<br />

wieder zum Laufen zubringen.<br />

In puncto Fotos ist Eifert inzwischen<br />

auf die Digitalkamera umgestiegen,<br />

Enkelsohn Bastian sendet die Bilder<br />

per E-Mail an die Redaktion. Der<br />

82-Jährige erinnert sich noch an seinen<br />

Vom Ehrenamt über<br />

die freie Mitarbeit<br />

zur neuen Festanstellung<br />

ersten Einsatzfür die»Wetterauer Zeitung«.<br />

»Jugendfußball, FSV Dorheim«,<br />

weiß er. Auch die Höhepunkte seiner<br />

Berichterstattung sind ihm noch gut<br />

im Gedächtnis: 1994 beschreibt erseine<br />

Reise nach Amerika zur Fußball-<br />

Weltmeisterschaft, wo er das Finale<br />

zwischen Brasilien und Italien erlebt.<br />

Auch trifft der Fan der Frankfurter<br />

Eintracht auf einem Termin Anthony<br />

Yeboah. Ein anderes Mal schreibt der<br />

ehemalige Chef der Verkehrsbehörde<br />

des Altkreises Friedberg über die »Silberpfeile«<br />

von Mercedes Benz. Einsätze,<br />

andie er sich gerne erinnert: »Das<br />

warenEreignisse derbesonderenArt.«<br />

Die Geschichte von Siglinde Wagner<br />

zeigt, wieehrenamtlichesEngagement<br />

über eine freie Mitarbeit zu einer Festanstellung<br />

in einemganzanderen Metier<br />

führen kann. Seit fast zehn Jahren<br />

schreibtsie inzwischenals freieMitarbeiterin<br />

für die Kreisredaktion der<br />

»<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung«. Der<br />

Busecker Raum ist ihr Revier. »Den


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

63<br />

Der »Hauptkampftag«<br />

in der Sportredaktion ist<br />

zweifelsohne der Sonntag<br />

ersten Bericht habe ich aufgehoben«,<br />

sagt die 56-Jährige. Es dauert keine<br />

Minute, bis er gefunden ist. Auch<br />

die Erinnerung an den entsprechenden<br />

Termin, eine Podiumsdiskussion,<br />

wirkt fast noch frisch: »Ich war sehr<br />

Hintergrund wählen, Personen sinnvoll platzieren, zum Lächeln animieren:<br />

Alexander Geck weiß, wie’s geht.<br />

stellt ein großes <strong>Gießener</strong> Krankenhaus<br />

noch seine neue chirurgische<br />

Ambulanz vor. Hier gilt es, genügend<br />

Bildmaterial für Sonderseiten zu fertigen,<br />

auch treffe ich auf sensible Bereiche<br />

mit Patienten, die ich um ihr Einverständnis<br />

fragen muss, wenn sie mit<br />

aufgenommen werden sollen.<br />

Dann fahre ich zurück in die Redaktion,<br />

gebe meine gesammelten Informationen<br />

weiter und fange mit der Bildbearbeitung<br />

an. Anschließend werde<br />

ich noch Bildgalerien inunseren Web-<br />

Auftritt hochladen, manchmal auch<br />

Videosequenzen. Gegen 18.30 Uhr<br />

neigt sich der Arbeitstag dem Ende.<br />

Halt, der Ressortleiter hat noch einen<br />

Termin für den »Nachhauseweg« …<br />

Vonder Bundesliga biszur B-Liga.Das<br />

ist fast exakt das Arbeitsspektrum einesRedakteursinder<br />

WZ-Sportredaktion,<br />

woich, Michael Wiener (mw) arbeite.<br />

Unddas istgenau dieFaszination<br />

des Berufes, der den Alltag in Bad<br />

Nauheim nicht zum Alltag werden<br />

lässt. Aufder einenSeite dieBerichterstattung<br />

über Eintracht Frankfurt, den<br />

hessischen Fußball-Bundesligistenmit<br />

großer Strahlkraftindie Wetterau und<br />

auch den <strong>Gießener</strong> Raum. Auf der anderen<br />

Seite die ganze Palette der von<br />

Amateuren ausgeübten Sportarten,<br />

die esauf den heimischen Sportgeländendas<br />

ganzeJahrübergibt–von Eishockey<br />

und Eisstockschießen über<br />

Schach, Tischtennis, Dart bis hin zum<br />

Fußball, der auch imlokalen Bereich<br />

aufgrund der Vielzahl von Ligen und<br />

Vereinen großen Spielraumeinnimmt.<br />

»Hauptkampftag« in derSportredaktion<br />

istdabei zweifelsohne derSonntag,<br />

denn am Wochenende findet logischerweise<br />

der meiste Sportbetrieb<br />

statt. So richtig zur Sache geht esetwa<br />

ab 17 Uhr, wenn die Fußballspiele auf<br />

den heimischen Plätzen zu Ende sind,<br />

die letzten Handball-Begegnungen<br />

abgepfiffen werden und die Spieler<br />

des prominentesten Vereins der Wetterau<br />

zum Schläger greifen. Bis die<br />

Kufencracks des EC Bad Nauheim fertig<br />

sind, naht der Redaktionsschluss.<br />

Manchmal kommt es auf jede Minute<br />

an, sodass wir unseren Text live aus<br />

dem Stadion schreiben und kurz nach<br />

Spielende fertig haben müssen.<br />

Da auch unter der Woche vereinzelt<br />

der Ball inverschiedenen Sportarten<br />

rollt, sind wir anvielen Werktagen im<br />

Jahr ebenfalls bis in die Nacht hinein<br />

in derRedaktion,umamnächstenTag<br />

die aktuellen Ergebnisse mitsamt<br />

Spielberichten im Blatt zuhaben. Ansonsten<br />

ist auch ein Sportredakteur<br />

nervös und habe unglaublich viel mitgeschrieben«,<br />

lacht Wagner heute. Inzwischen<br />

istsie einalter Hase.Damals<br />

sei anSchlaf nach dem abendlichen<br />

Termin nicht zudenken gewesen. Sie<br />

setzte sich direkt hin,prügeltebis fünf<br />

Uhr morgens in die Tastatur und<br />

schickte vier Seiten an die Redaktion.<br />

Deren Antwort: »Schön geschrieben.<br />

Saubere Arbeit. Aber leider drei Seiten<br />

zu viel.«<br />

Vier Tage zuvor hatte Siglinde Wagner<br />

noch nicht aneine freie Mitarbeit gedacht.<br />

Als Mutter zweier Töchter war<br />

sie damals ehrenamtlich an einer der<br />

Kindertagesstätten sowie der Grundschule<br />

in Großen-Buseck aktiv. Das<br />

Schreiben und der Versand von Pressemitteilungengehörtenzuihren<br />

Aufgaben.<br />

»Eines Tages bekam ich einen<br />

Anruf von einer Redakteurin«, erinnert<br />

sich Wagner. Die Texte seien im<br />

Haus stets gut angekommen, ob sie<br />

nicht Lust habe, auch hin und wieder<br />

Pressetermine im Auftrag der Redaktion<br />

wahrzunehmen.<br />

Zeitweise wurde ein Ganztagsjob daraus.<br />

Mit einem Schmunzeln erinnert<br />

sich (siw) etwa andie Verabschiedung<br />

nicht nur –etwas salopp gesagt –ein<br />

Seitenbauer und Schreiberling, sondern<br />

ein Organisator. Insbesondere<br />

fürdie TermineamWochenendemüssen<br />

zahlreiche freie Mitarbeiter eingeteilt,<br />

effiziente Routen für die Fotografen<br />

von Sportplatz zu Sportplatz<br />

ausgetüftelt und die nächsten Sonderseiten<br />

vorbereitet werden. Prominente<br />

Produkte abseits der normalen Tagesarbeit<br />

sind dabei unsere Eishockey-,<br />

Handball- und Fußball-Beilagen, die<br />

im Halbformatvor demjeweiligenSaisonbeginnihrem<br />

NamenalleEhremachen<br />

und der Tageszeitung »beiliegen«.<br />

Aufgrund der vielen Sportarten<br />

und der erwähnten Vorbereitung von<br />

Sonderseiten gibt es bei uns kein Sommerloch.<br />

Nach der Saison ist vor der<br />

Saison.Von derB-Ligabis zurBundesliga.<br />

Oder von der Vereinsmeisterschaft<br />

bis zur Weltmeisterschaft.<br />

und drei Seiten Text zuviel<br />

Siglinde Wagner hat ihren ersten Bericht aufgehoben –Viele interessante Eindrücke<br />

Berührungsängste<br />

sind bei »Freien«<br />

schnell überwunden<br />

Siglinde Wagner agiert inBuseck.<br />

von Bürgermeister Dieter Howe in der<br />

voll besetzten Fernwaldhalle Anfang<br />

2004: »Ich stehe vor dem Tisch der lokalen<br />

Politprominenz und will ein<br />

Foto schießen, habe aber nur das leere<br />

Stativ in der Hand. Nachdem ich zurück<br />

zum Pressetisch amRande des<br />

Saals geeilt war, um meinekleineDigitalkamera<br />

zuholen, wusste auch der<br />

letzte Gast,was zu derErheiterung am<br />

Bürgermeistertischbeigetragen hatte.«<br />

Oder die große Nervosität und die<br />

schlaflose Nacht vor dem ersten Treffen<br />

mit einem Minister. Heute weiß<br />

sie: »Es sind alles nur Menschen. Berührungsängste<br />

habe ich nicht mehr.«<br />

Vor fünf Jahren hat die Pressearbeit<br />

Siglinde Wagner zu einer ersehnten<br />

Festanstellung nach der Kindererziehungspause<br />

verholfen. »Ich wurde von<br />

der Musikschule Busecker Talangerufen,<br />

ob ich Interesse an dem Job hätte.<br />

DieChefin hattemichals Pressevertreterin<br />

mehrfach erlebt, und sie wollte<br />

noch nichteinmal meineBewerbungsunterlagen<br />

sehen«, berichtet Wagner.<br />

Glücklichsei sieinihrem neuenJob als<br />

Sekretärin. Als »Freie« für die »<strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong> Zeitung« arbeitet sie<br />

weiterhin.<br />

Laura Kaufmann, Florian Dörr<br />

Journalistensprache<br />

Abgefeiert<br />

Abkupfern<br />

Arie<br />

Aufblasen<br />

Bauen<br />

Beerdigt<br />

Beine<br />

Bleiwüste<br />

Briefmarke<br />

Dummy<br />

Doublette<br />

Edelfeder<br />

Freischlagen<br />

Griffecke<br />

Im Sack<br />

Kanone<br />

Kill<br />

Kochen<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

Ein Thema ist »durch«,<br />

kommt nicht mehr ins<br />

Blatt, weil esschon<br />

ausreichend behandelt<br />

wurde.<br />

Bei anderen Autoren<br />

abschreiben.<br />

Wenig schmeichelhaftes<br />

Wort für einen Pflichtartikel.<br />

Fotos besonders stark<br />

vergrößern oder einen<br />

Artikel strecken.<br />

Artikel, Bilder, Grafiken zu<br />

einer Seite zusammen<br />

fügen.<br />

Der Artikel erscheint<br />

nicht<br />

Spalten eines Artikels<br />

textlastige Seiten<br />

Zu kleines Foto<br />

Nullnummer einer neuen<br />

Publikation<br />

Zwei inhaltlich gleiche<br />

Meldungen ineiner<br />

Ausgabe<br />

Top­Autoren –will jeder<br />

Journalist gerne sein<br />

Platz für einen Artikel auf<br />

einer Seite einrichten<br />

Anzeige rechts unten<br />

Alle für einen Artikel<br />

notwendigen Informationen<br />

gesammelt<br />

» Teleobjektiv<br />

»<br />

»<br />

Konfirmationsbild»<br />

Maulkorb<br />

Ortsmarke<br />

Springer<br />

Tischredakteur<br />

Zumachen<br />

Zurückziehen einer<br />

Meldung einer Nachrichtenagentur<br />

Thema immer wieder<br />

aufgreifen<br />

Foto von dunkel gekleideten<br />

Menschen, die steif<br />

nebeneinander stehen,<br />

etwa bei Ehrungen<br />

» Zensur<br />

»<br />

»<br />

»<br />

»<br />

Ort der Handlung, steht<br />

meist ganz vorne im Text<br />

Informant amTelefon<br />

Redakteur, der ausschließlich<br />

in der<br />

Redaktion sitzt und<br />

Texte umarbeitet<br />

Redaktionelle Arbeit an<br />

einer Seite beenden


64<br />

Zeitung heute und morgen<br />

Was unsere Leser sagen –Das Gewinnspiel<br />

Mehr Reportagen und Kolumnen<br />

Viele Leser haben sich ander Fragebogenaktion im August beteiligt –Fast 2000 Einsendungen beim Gewinnspiel –Preisverleihung<br />

»Guten Morgen« –dieser Wunsch für<br />

einen geglückten Start in den Tag findet<br />

sich in jeder Ausgabe. In dieser<br />

Kolumne präsentieren wir Ihnen, unseren<br />

Lesern, seit vielen Jahren Geschichten<br />

zum Schmunzeln und zum<br />

Nachdenken, geschrieben von Redakteuren<br />

oder freien Mitarbeitern. Jeder<br />

Leser kennt diese kleinen Texte. Und<br />

Fast alle Teilnehmer<br />

wünschten einen<br />

»Guten Morgen«<br />

deshalb lag es nahe, bei unsererem<br />

Preisrätsel inder Verlagsbeilage vom<br />

August als Lösungswort »Guten Morgen«<br />

vorzugeben. Knapp 2000 Einsendungen<br />

haben uns inden Wochen danach<br />

erreicht. Nahezu alle Teilnehmer<br />

haben die Fragen richtig beantwortet<br />

und aus den Lösungsbuchstaben das<br />

gesuchte Wort, genauer die zwei Worte,zusammengemixt.<br />

Aus vielen Zuschriften war herauszulesen,<br />

dass nicht unbedingt die Preise<br />

der Grund waren, sich zu beteiligen.<br />

Manche Familien habensichandiesem<br />

Augustsamstag mit großem Vergnügen<br />

zunächst anden elf Fragen, die<br />

zumTeilwirklichschwerzubeantworten<br />

waren, abgemüht, um dann –wie<br />

bei Scrabble –das Lösungswort zuermitteln.<br />

Dass es Spaß gemachthat, war<br />

vielen Zuschriften zuentnehmen. Leser<br />

Marco Benecke zum Beispiel<br />

schrieb: »... undich muss sagen: Gratulation<br />

an denoderdie Erstellerdes Rätsels.Espasstesehrgut<br />

zurÜberschrift<br />

›Genau lesen und gewinnen‹, durch<br />

die kreativ formulierten Fragen. Ein<br />

ganz anderes Niveau als viele andere<br />

Gewinnspiele und damit auch der<br />

Grund, warum ich teilnehme.« Zum<br />

SchlusswollteLeser Beneckenochwissen,<br />

wie viele korrekte Einsendungen<br />

wir erhalten haben. Nun, von den fast<br />

2000 Mails und Postkarten, die uns erreichten,<br />

war nur auf 20 (also ein Prozent<br />

der Teilnehmer) nicht das richtige<br />

Lösungswortnotiert.<br />

Mittlerweile haben wir die Preise an<br />

die Gewinner überreicht, die Bildbände<br />

und USB-Sticks wurden bei einem<br />

Empfang im Verlagshaus in Gießen<br />

übergeben. Über die drei Hauptpreise<br />

(Tablet, Digitalkamera und iPod) freuten<br />

sich Heinz-Ludwig Henss, Kerstin<br />

Stroh und Tanja Franz. Bei der Preisverleihung<br />

wurden die Gäste von Geschäftsführer<br />

Dr. Max Rempel, vom<br />

stellvertretenden Chefredakteur Burkhard<br />

Bräuning und von der Ressortleiterin<br />

Politik und Nachrichten, Annette<br />

Spiller,begrüßt.Die Besucherbestaunten<br />

unter anderem die neue Druckmaschine<br />

und waren sehr interessiert an<br />

derArbeitineinem Verlagshaus. In der<br />

Sonderausgabe hatten wir die Leser<br />

wie auch Nichtabonnenten dazu aufgerufen,<br />

ihreMeinung zu unserenZeitungen<br />

zuäußern. Auch dazu haben<br />

wirzahlreicheEinsendungenerhalten.<br />

Wichtigste Erkenntnis: Unsere Abonnenten<br />

sind mit der Mischung insgesamt<br />

sehr zufrieden, aber es sind wie<br />

immer die Nuancen, die uns zum<br />

Nachdenken gebracht haben. Esgibt<br />

zum Beipsiel sehr große Unterschiede<br />

bei den Interessen: Manche Leser mö-<br />

Einige Gewinner unseres Rätsels waren imOktober zu Gast in unserem Verlagshaus. Nach einer Führung<br />

haben sie ihre Preise in Empfang genommen.<br />

Unsere Kanzlei befasst sich seit Jahrzehnten im hiesigen Wirtschaftsraum zentral<br />

mit allen Fragen des Arbeits-, Wirtschafts-, Handels-, Gesellschafts- und<br />

Bankrechts, Familien- und Erbrechts, Medizinrechts, Bau- und Architektenrecht,<br />

Steuerrechts sowie des allgemeinen Zivilrechts. Gerne stehen wir Ihnen außerprozessual<br />

beratend und verhandlungsbegleitend, wie auch im Rahmen einer<br />

erfahrenen Prozessführung zur Verfügung.<br />

Wir erzeugen nicht nur Strom<br />

und Wärme. Sondern auch Zukunft.<br />

Knuth Sascha Petri<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Fachanwalt für Bau- und<br />

Architektenrecht<br />

Fachanwalt für Handels- und<br />

Gesellschaftsrecht<br />

Raphaela Rostenburg<br />

Rechtsanwältin<br />

Henning Puvogel<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Familienrecht<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Elke Dietrich<br />

Rechtsanwältin<br />

Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />

Fachanwältin für Steuerrecht<br />

Hans-Hendrik Beyl<br />

Rechtsanwalt<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Fachanwalt für Bau- und<br />

Architektenrecht<br />

Fachanwalt für Miet- und<br />

Wohnungseigentumsrecht<br />

Zu den Mühlen 19a | 35390 Gießen | Tel. 0641 460445-50 | info@petri-puvogel.de<br />

Immer auf Augenhöhe bleiben –mit den Erfordernissen und Besonderheiten unserer<br />

Umwelt. Wir, die OVAG-Gruppe, tun es. Warum? Weil wir den Menschen Oberhessens<br />

in jeder Hinsicht zur Seite stehen wollen. Als zukunftsweisender und selbstverständlich<br />

auch alskompetenter Versorgungspartner:Jährlich investieren wirca. 10 Millionen Euro<br />

in den Ausbau von erneuerbaren Energien und effizienten Wärmedienstleistungen.<br />

Wir für Oberhessen.<br />

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In Stadt und Landkreis Gießen...<br />

Übersicht<br />

...die Nr.<br />

Inhalt<br />

Im Kernverbreitungsgebiet...<br />

Lesezeichen<br />

Mo. –Do. 1,30 EUR, Fr.u.Sa. 1,50 EUR<br />

Berlin (AFP). Mit einem Festakt<br />

ist gestern in Berlin das<br />

Denkmal für die von den Nazis<br />

ermordeten Sinti und Roma eingeweiht<br />

worden (Foto: dpa).<br />

»Der Völkermord an Sinti und<br />

Roma hat tiefe Spuren hinterlassen<br />

und noch tiefere Wunden«,<br />

sagte Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel (CDU) in ihrer<br />

Ansprache. Das Denkmal halte<br />

dem Betrachter einen »Spiegel<br />

unendlicher Trauer« vor. Es<br />

mahne auch an die Verpflichtung,<br />

die Würde des Menschen<br />

zu achten. (Bericht auf Seite 2)<br />

...die Nr.<br />

In Stadt und Landkreis Gießen...<br />

Drucken Speichern Suche Suchbegriff<br />

...die Nr.<br />

Im Kernverbreitungsgebiet...<br />

Mo. –Do. 1,30 EUR, Fr.u.Sa. 1,50 EUR<br />

...die Nr.<br />

WZ-Verlag · 61217 Bad Nauheim · Postf. 1723<br />

Telefon 06032/9420 ·Fax 06032/94218 (Anz.),<br />

06032/9 42 39 (Red.) ·Friedberg, Tel. 06031/9 42 00<br />

Fax 942079 · http://www.wetterauer-zeitung.de<br />

In Stadt und Landkreis Gießen...<br />

Im Kernverbreitungsgebiet...<br />

...die Nr.<br />

...die Nr.<br />

Nummer 249 – 67. Jahrgang<br />

Mo. –Do. 1,30 EUR, Fr. u. Sa. 1,50 EUR<br />

Donnerstag, 25. Oktober 2012<br />

Prozess gegen Serienräuber<br />

Thomas Feldhofer<br />

zu 14 Jahren<br />

Haft verurteilt<br />

Hessen –Seite 3<br />

Denkmal<br />

eingeweiht<br />

Nahost-Besuch Ashtons<br />

von Gewalt überschattet<br />

R. Williamson<br />

Leugnung des Holocaust einen Skandal in<br />

der katholischen Kirche ausgelöst. (Seite 5)<br />

AUS DEM INHALT<br />

■<br />

WETTER<br />

Wechselhaft, bis 14 Grad<br />

Kultur 8<br />

Kino 10<br />

Fernsehen 11<br />

Aus der Stadt Gießen 29<br />

Pinnwand mit Gießen-Info 30–31<br />

Wetter ·Roman ·Unterhaltung 40<br />

MEINE SEITE<br />

Sinti und Roma 32<br />

MITTAGSTISCH 26<br />

FAMILIENANZEIGEN 19–20, 28<br />

IHR DRAHT ZU UNS<br />

Zentrale 06 41/300 30<br />

Leserservice 06 41/3003 77<br />

Anzeigen 06631/9 67 30<br />

Redaktion 06631/9673 12<br />

www.alsfelder-allgemeine.de<br />

40143<br />

4194354 501309<br />

ZEITUNG FÜR STADT UND ALTKREIS ALSFELD<br />

Amtliches Verkündigungsblatt für den Vogelsbergkreis<br />

Neues Album<br />

Neil Young<br />

liefertüppiges<br />

Meisterwerk ab<br />

Kultur –Seite 8<br />

Handball /DHB-Pokal<br />

Hüttenberg unterliegt<br />

Balingen, Wetzlar beim<br />

VfL BadSchwartau<br />

Sport –Seite 16<br />

Annäherung in Koalition<br />

Brüderle: Bei Betreuungsgeld und Praxisgebühr ist Lösung in Sicht<br />

G1126 A<br />

MDV-GmbH, 35334 Gießen, Postf. 100462<br />

Ludwigsplatz 8·36304 Alsfeld<br />

Tel. (06631) 96730·Fax (06631) 9673–33<br />

http://www.alsfelder-allgemeine.de<br />

Vogelsbergkreis<br />

Homberg<br />

Einzelhändler sehen Zum Kalten Markt<br />

Klima extrem kamen Besucher<br />

verschlechtert dick eingepackt<br />

Lokales –Seite 21<br />

Lokales –Seite 23<br />

Endgültiger Durchbruch<br />

bei neuem Wahlrecht<br />

Geheimnis um deutsche<br />

Goldbestände gelüftet<br />

Anzeige<br />

MDV-GmbH · Telefon (0641) 3003-0<br />

Marburger Straße 20 · 35390 Gießen<br />

Postfach 100462 · 35334 Gießen<br />

Fax(06 41) 30 03-3 05 (Red.), 30 03-3 00 (Anz.)<br />

http://www.giessener-allgemeine.de<br />

Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

65<br />

gen keinen Sport, andere hätten gerne<br />

noch ein paar Seiten mehr davon. Kultur<br />

ist für viele Leser ein wichtiger Bestandteil<br />

der Zeitung, andere winken<br />

müde ab. Soverhält es sich auch mit<br />

den politischen Nachrichten. Und es<br />

Nachgefragt wird,<br />

was zuder<br />

Lebenswirklichkeit passt<br />

Berichte über Klatsch<br />

und Tratsch sind unseren<br />

Lesern nicht sowichtig<br />

Ausschnitte aus den Fragebögen: Die Interessen der Leser sind verschieden, aber fast alle loben das breite Angebot inunseren drei Tageszeitungen.<br />

Die Mischung imBlatt findet breite Zustimmung.<br />

gibt sogar Leser, die den Lokalteil ignorieren.<br />

Sehr gut bewertet wurden<br />

Seiten wieMeinung/Hintergrund, Medizin<br />

sowie Umwelt, Technik, Wissenschaft.<br />

Gelobt wurde von unseren Lesern die<br />

Vielfalt in der Zeitung –darunter auch<br />

dieWochenend-Beilage mitihrem großen<br />

Unterhaltungsangebot. Im Lokalteilwirdnachgefragt,<br />

waszuder jeweiligen<br />

Lebenswirklichkeit passt: Leser<br />

zwischen 25 und 45fragen besonders<br />

nach Informationen über Schulen und<br />

Kindergärten, Ältere wollen mehr<br />

lesenüberÄrzte unddas Gesundheitswesen<br />

ganz allgemein. Das Vereinsgeschehenhat<br />

an Wichtigkeitverloren, ist<br />

aber immer noch eine tragende Säule<br />

der Berichterstattung. Fast alle Abonnenten<br />

lesenihreZeitungübrigensauf<br />

Papier –und wollen das auch inZukunft<br />

tun. Was aber nicht bedeutet,<br />

dass Angebote wie das E-Paper überflüssig<br />

sind, denn die jüngeren Leser<br />

schauenzunehmend insInternet, während<br />

die älteren auch in Zukunft der<br />

Printausgabe treu bleiben wollen. Was<br />

unsere Abonnenten gerne lesen: Reportagen<br />

(auch aus der Region), Glossen/Kolumnen,<br />

und sie beteiligen sich<br />

gerne an Leseraktionen. Von alldem<br />

habenwir schonjetzt viel zu bieten.<br />

Gefragt hatten wir auch danach, was<br />

Sie an einerTageszeitungschätzen und<br />

dabei verschiedene Antwortmöglichkeiten<br />

vorgegeben. Am häufigsten angekreuzt<br />

wurden »Mich ganz allgemein<br />

gut informiert«, »Mir möglichst<br />

viele Hintergrundinformationen bietet«,<br />

»Glaubwürdigist«und »Die Leser<br />

mit einbezieht«. Weniger wichtig war<br />

den Teilnehmern, dass ihre Zeitung<br />

ȟber Prominente berichtet/mich mit<br />

demneuestenKlatsch undTratsch versorgt«.Und<br />

noch einBlick aufden Wochenendteil<br />

unserer Zeitungen. Das<br />

breite Angebot wird durchweg gerne<br />

genutzt, alle Seiten bekamen gute<br />

Durchschnittsbewertungen. Da trifft<br />

es sich vielleicht gut, dass die Beilage<br />

derzeit etwas moderner aufbereitet<br />

wird und auch neue Themen wie die<br />

Seite»Kostprobe« bietet. (bb)<br />

Neu: Unsere Tageszeitungen<br />

auch digital lesen<br />

Übersicht<br />

Inhalt<br />

Lesezeichen<br />

Drucken Speichern Suche Suchbegriff<br />

G3266 A<br />

Nummer 249 – 67. Jahrgang<br />

Donnerstag, 25. Oktober 2012<br />

Prozess gegen Serienräuber<br />

Thomas Feldhofer<br />

zu 14 Jahren<br />

Haft verurteilt<br />

Hessen –Seite 3<br />

MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG<br />

Neues Album<br />

Neil Young<br />

liefert üppiges<br />

Meisterwerk ab<br />

Kultur –Seite 8<br />

Handball /DHB-Pokal<br />

Hüttenberg unterliegt<br />

Balingen,Wetzlar beim<br />

VfL Bad Schwartau<br />

Sport –Seite 16<br />

In der Nordanlage<br />

46-Jähriger erleidet bei<br />

Unfall schwersteBeinund<br />

Brustverletzungen<br />

Stadt Gießen –Seite 21<br />

Bewährungsstrafe<br />

24-Jähriger entleerte<br />

einen Aschenbecher<br />

im Mund der Freundin<br />

Kreis Gießen –Seite 33<br />

„DasWichtigste<br />

Denkmal<br />

eingeweiht<br />

Berlin (AFP). Mit einem Festakt<br />

ist gestern in Berlin das<br />

Denkmal für die von den Nazis<br />

ermordeten Sinti und Roma eingeweiht<br />

worden (Foto: dpa).<br />

»Der Völkermord an Sinti und<br />

Roma hat tiefe Spuren hinterlassen<br />

und noch tiefere Wunden«,<br />

sagte Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel (CDU) in ihrer<br />

Ansprache. Das Denkmal halte<br />

dem Betrachter einen »Spiegel<br />

unendlicher Trauer« vor. Es<br />

mahne auch an die Verpflichtung,<br />

die Würde des Menschen<br />

zu achten. (Bericht auf Seite 2)<br />

Nahost-Besuch Ashtons<br />

G7307 A<br />

Draghi verteidigt<br />

Endgültiger Durchbruch<br />

1/40 OK<br />

amMorgen.“<br />

Nummer 249 –179. Jahrgang<br />

Donnerstag, 25. Oktober 2012<br />

OBERHESSISCHER ANZEIGER<br />

Amtliches Bekanntmachungsorgan der Städte Friedberg, Bad Nauheim und Karben<br />

sowie der Gemeinden Rockenberg, Wöllstadt und des Amtsgerichts Friedberg<br />

Prozess gegen Serienräuber<br />

Thomas Feldhofer<br />

zu 14 Jahren<br />

Haft verurteilt<br />

Hessen –Seite 3<br />

Neues Album<br />

Neil Young<br />

liefert üppiges<br />

Meisterwerk ab<br />

Kultur –Seite 8<br />

Zwei Männer mit Ausdauer<br />

Jörg Jung glänzt auf<br />

Hawaii, Steffen Gewehr<br />

greift Marathon an<br />

Lokalsport –Seite 16<br />

Friedberg<br />

18 Sozialwohnungen:<br />

»Eigener Herd«baut<br />

in der Housing Area<br />

Lokales –Seite 21<br />

Niddatal<br />

Gewerbegebiet an B45:<br />

Aldi und Lidl sagen ab,<br />

Nettozeigt Interesse<br />

Lokales –Seite 34<br />

Jeder Mensch hat etwas,das ihn antreibt.<br />

Denkmal<br />

eingeweiht<br />

Wir machen den Wegfrei.<br />

Auch für Tablet und Smartphone optimiert.<br />

Gaza (dpa). Bei neuen israelischen Luftangriffen<br />

im Gazastreifen sind mindestens<br />

vier Palästinenser getötet und zehn weitere<br />

verletzt worden. Die neue Gewalt überschattete<br />

den Nahost-Besuch der EU-Außenbeauftragten<br />

Catherine Ashton, die sich in Jerusalem<br />

mit der israelischen Führung traf.<br />

Am heutigen Donnerstag spricht sie mit dem<br />

Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas<br />

über die Lage in der Region. Israel drohte am<br />

Mittwoch mit einer Bodenoffensive im Gazastreifen,<br />

sollten die Raketenangriffe militanter<br />

Palästinenser andauern. »Wir sind zu einer<br />

viel breiteren und viel tiefer reichenden<br />

Aktion bereit«, sagte Ministerpräsident Benjamin<br />

Netanjahu.<br />

Piusbruderschaft schließt<br />

Bischof Williamson aus<br />

Genf (AFP). Der wegen<br />

seiner Holocaust-Leugnung<br />

heftig umstrittene<br />

Bischof Richard Williamson<br />

ist aus der Piusbruderschaft<br />

ausgeschlossen<br />

worden. Wie die erzkonservative<br />

Priesterbruderschaft<br />

am Mittwoch in<br />

Genf mitteilte, erfolgte<br />

der Ausschluss wegen<br />

fehlenden »Gehorsams«.<br />

Der britische Geistliche hatte 2008 mit der<br />

www.giessener-allgemeine.de/epaper<br />

www.wetterauer-zeitung.de/epaper<br />

www.alsfelder-allgemeine.de/epaper<br />

Berlin (AFP). Mit einem Festakt<br />

ist gestern in Berlin das<br />

Denkmal für die von den Nazis<br />

ermordeten Sinti und Roma eingeweiht<br />

worden (Foto: dpa).<br />

»Der Völkermord an Sinti und<br />

Roma hat tiefe Spuren hinterlassen<br />

und noch tiefere Wunden«,<br />

sagte Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel (CDU) in ihrer<br />

Ansprache. Das Denkmal halte<br />

dem Betrachter einen »Spiegel<br />

unendlicher Trauer« vor. Es<br />

mahne auch an die Verpflichtung,<br />

die Würde des Menschen<br />

zu achten. (Bericht auf Seite 2)<br />

Draghi verteidigt<br />

Strategie der EZB<br />

Rede im Bundestag –Zwei Jahre Aufschub für Griechenland wahrscheinlich<br />

Berlin/Athen (dpa). EZB-Präsident Mario Draghi hat seinen umstrittenen Kurs in der<br />

Euro-Krise im Bundestag vehement verteidigt. In einer Sitzung des Haushalts-, Finanz- und<br />

Europa-Ausschusses wies der Chef der Europäischen Zentralbank am Mittwoch inBerlin<br />

Befürchtungen vor eine stärkeren Inflation zurück. Übermäßige Risiken für die Steuerzahler<br />

gebe es nicht. Auch die Unabhängigkeit der Notenbank sei nicht gefährdet. Griechenland<br />

rechnet unterdessen fest mit zwei Jahren Aufschub für die Sanierung seiner Staatsfinanzen.<br />

Bundestagspräsident Norbert Lammert ber angekündigt, die EZB werde notfalls unbegrenzt<br />

Staatsanleihen von Krisenländern<br />

(CDU) zeigte sich nach dem gut zweistündigen<br />

Auftritt Draghis vor etwa 150 Parlamentariern<br />

zufrieden. Er sprach wie der EZB- greift aber nur ein, wenn das Land unter den<br />

an den Börsen ankaufen. Die Notenbank<br />

Chef von einem vertrauensbildenden Schritt. Euro-Rettungsschirm schlüpft und damit<br />

Draghi betonte: »Drei Elemente sind für das Auflagen erfüllt. Seit der Ankündigung sind<br />

Verständnis unserer Maßnahmen von wesentlicher<br />

Bedeutung: der unbeirrbare Fokus Schuldtitel zahlen, gesunken.<br />

die Zinsen, die Problemländer für neue<br />

auf Preisstabilität, die Einhaltung unseres Für Griechenland öffnet sich derweil die<br />

Mandats sowie unsere vollständige Unabhängigkeit.«<br />

Die jüngsten Maßnahmen der langem Gezerre zwischen der zerstrittenen<br />

Tür zu neuen Hilfsmilliarden –nach monate-<br />

EZB dienten dazu, Preisstabilität im gesamten<br />

Euroraum zu gewährleisten.<br />

bern. Nach Angaben aus Athener Regie-<br />

Regierung und den internationalen Geldge-<br />

Vertreter von Union und FDP äußerten sich rungskreisen vom Mittwoch kann sich das<br />

überwiegend positiv zuDraghis Erläuterungen.<br />

»Seine Antworten waren sehr überzeu-<br />

die vereinbarten Sparziele zu erreichen. Fi-<br />

Land auf zwei weitere Jahre einstellen, um<br />

gend«, sagte CDU-Haushaltsexperte Norbert nanzminister Ioannis Stournaras sagte nach<br />

Barthle. Der FDP-Politiker und Euro-Kritiker<br />

Frank Schäffler warf dem EZB-Chef datern<br />

der »Troika« aus EU, EZB und Interna-<br />

stundenlangen Videokonferenzen mit Vertregegen<br />

erneut vor: »Er schleift die Stabilitätsregeln.«<br />

Aus Sicht von Carsten Schneider, paket ist abgeschlossen.« Weitere Details<br />

tionalem Währungsfonds (IWF): »Das Spar-<br />

dem haushaltspolitischer Sprecher der SPD- wollte er nicht nennen. Eine zeitliche Streckung<br />

der Sparziele ist bereits seit Längerem<br />

Fraktion, hat Draghi die Kritik an der fehlenden<br />

Legitimation der EZB-Strategie nicht im Kreise der Euro-Finanzminister im Gespräch.<br />

(Seiten 4und ausräumen können. Draghi hatte im Septem-<br />

5)<br />

Berlin (AFP). Im Koalitionsstreit um das dem geplanten Betreuungsgeld eine Komponente<br />

zur Förderung von Bildung hinzuzufü-<br />

Betreuungsgeld und die Praxisgebühr zeichnet<br />

sich nach Worten von FDP-Fraktionschef gen.<br />

Rainer Brüderle eine Lösung ab. Union und Die FDP betonte, dass es bei den von Brüderle<br />

angesprochenen Themen noch keine Ei-<br />

FDP wollten sich bei ihrem bevorstehenden<br />

Spitzentreffen auf eine Entlastung der Krankenversicherten<br />

verständigen, sagte Brüderle »weiterhin offene Fragen« zu beantworten,<br />

nigung der Koalitionspartner gebe. Es seien<br />

gestern in Berlin. Er bekräftigte, dass die erklärte Parteisprecher Wulf Oehme. »Wir<br />

FDP dem im Koalitionsvertrag vereinbarten sind optimistisch, dass eine Verständigung<br />

Betreuungsgeld zustimmen werde. Die Versicherten<br />

in Deutschland sollten entweder beiden Themen wie auch über andere jeweils<br />

zwischen den Koalitionsspitzen über diese<br />

über eine Abschaffung der Praxisgebühr für sich in den nächsten Tagen gelingen<br />

oder eine Senkung der Beiträge entlastet wird.« Die Spitzen von Union und FDP wollen<br />

sich nach Angaben aus Koalitionskreisen<br />

werden, sagte Brüderle. Die FDP bevorzuge<br />

nach wie vor ein Ende der Praxisgebühr, um am 4. November treffen, um die offenen Fragen<br />

zu klären. Regierungssprecher Steffen<br />

damit einen Beitrag zum Bürokratieabbau<br />

im Gesundheitswesen zu leisten. Die Union Seibert wollte sich zum aktuellen Stand der<br />

hält bislang an der Praxisgebühr fest, zeigte Einigungsbemühungen nicht äußern.<br />

sich zuletzt aber kompromissbereit.<br />

Einem Zeitungsbericht zufolge will die<br />

Brüderle bekräftigte, dass seine Partei Union ihr Vorhaben aufgeben, das Betreuungsgeld<br />

zum Jahresbeginn 2013 einzufüh-<br />

trotz inhaltlicher Bedenken dem von der<br />

Union geforderten Betreuungsgeld zustimmen<br />

werde. Dies sei im Koalitionsvertrag mentarischen Verfahren werde inzwischen<br />

ren. Aufgrund der Verzögerungen im parla-<br />

vereinbart worden. »Wir sind vertragstreu«, der 1. April als Starttermin angepeilt, berichteten<br />

die Dortmunder »Ruhr Nachrich-<br />

sagte Brüderle. Die FDP wolle in den anstehenden<br />

Koalitionsberatungen versuchen, ten«.<br />

Berlin (dpa). Die Spitzen der Bundestagsfraktionen<br />

haben sich endgültig auf die Eckpunkte<br />

für ein neues Wahlrecht verständigt.<br />

Die Einigung sieht einen vollständigen Ausgleich<br />

von Überhangmandaten vor. Damit<br />

sollen die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts<br />

erfüllt werden. Der Gesetzentwurf<br />

wird jetzt von Experten im Bundesinnenministerium<br />

vorbereitet und soll im Dezember<br />

erstmals im Parlament beraten werden. Die<br />

Verabschiedung ist für Anfang 2013 geplant.<br />

Die Neuregelung dürfte dazu führen, dass<br />

der nächste Bundestag durch die Ausgleichssitze<br />

größer wird. Sollte es zu einer »moderaten<br />

Vergrößerung« kommen, sei dies den verfassungsrechtlichen<br />

Vorgaben geschuldet, erklärte<br />

der Parlamentarische Geschäftsführer<br />

der Unions-Fraktion, Michael Grosse-Brömer,<br />

nach der Verständigung am Mittwoch.<br />

Frankfurt/Main (dpa). Die Bundesbank<br />

lüftet das Geheimnis um das deutsche Gold:<br />

Fast die Hälfte der 3396 Tonnen lagert inden<br />

USA. In den nächsten drei Jahren sollen<br />

150 Tonnen davon nach Deutschland geholt<br />

werden. Forderungen, den gesamten Milliardenschatz<br />

in heimischen Tresoren zu lagern,<br />

erteilte Bundesbankvorstand Carl-Ludwig<br />

Thiele in einem Interview mit der Nachrichtenagentur<br />

dpa am Mittwoch in Frankfurt<br />

eine Absage: »Auch in Zukunft wollen wir<br />

Gold an internationalen Goldhandelsplätzen<br />

halten, um es im Fall der Fälle binnen kürzester<br />

Zeit als Währungsreserve verfügbar zu<br />

haben.« Den aktuellen Marktwert des gesamten<br />

Goldschatzes beziffert die Bundesbank<br />

auf 144 Milliarden Euro.<br />

Ab 4,50 € monatlich<br />

für Abonnenten.<br />

Abopreise:<br />

Monatsabo: 23,00 €<br />

Jahresabo: 21,00 €/Monat<br />

Für Bezieher der gedruckten<br />

Zeitung mit Vollabonnement:<br />

Monatsabo: 5,00 €<br />

Jahresabo: 4,50 €/Monat<br />

Eine Welt ohne Tageszeitung? Kaum vorstellbar, auch wenn uns in immer<br />

schnelllebigeren Zeiten digitale Medien mit Informationen geradezu überfluten.<br />

In ihrer langjährigen Firmengeschichte haben die <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>, die Alsfelder<br />

<strong>Allgemeine</strong> und die Wetterauer Zeitung bewiesen, dass Gespür für den Wandel der Zeit,<br />

Anpassung an Trends und gute Redaktionsarbeit sich auszahlen. Ein überzeugendes<br />

Konzept, das auf Altbewährtes genauso setzt wie auf den Mut, neue Wege zu<br />

beschreiten.<br />

Wir gratulieren der Mittelhessischen Druck- und Verlagsgesellschaft mbH Gießen<br />

zur Präsentation Ihrer neuen Verlagssysteme und -Gebäude und freuen uns auf<br />

viele weitere Jahre der guten Zusammenarbeit -gemeinsam für die Region.


66 Zeitung heute und morgen<br />

Journalisten imbesonderen Einsatz<br />

(Fast) überall mittendrin<br />

Bombay, Amazonasdelta, Kapstadt, Kairo, St.<br />

Petersburg, Sahelzone, Irak, Malediven –wer an<br />

weltweit agierende Journalisten denkt, hat<br />

vielleicht zunächst die entlegendsten Gebiete<br />

oder touristisch interessantesten Städte dieser<br />

Erde als Einsatzorte imKopf, das Abenteuer,<br />

die Gefahr, möglicherweise gar den Nervenkitzel.<br />

Richtig ist: Das Netz aus Auslandskorrespondenten<br />

ist weit über den ganzen Globus<br />

gespannt, bis hinein indie Krisen­ und Kriegsgebiete<br />

–und das Risiko ist oft der einzige Arbeitskollege,<br />

der nie freihat. Die berufliche Bandbreite<br />

für die im Ausland arbeitenden Journalisten<br />

ist jedoch weiter gefasst, und für viele Kollegen<br />

sind die Hauptstädte der verschiedenen Staaten<br />

Dreh­ und Angelpunkt ihrer Arbeit, von wo<br />

aus sie ihre Aufgaben koordinieren oder kreuz<br />

und quer durchs Land reisen. Sie arbeiten fest<br />

oder als freie Korrespondenten für Nachrichtenagenturen,<br />

Sender, Magazine oder Tages­ wie<br />

Wochenzeitungen in aller Welt. Manche bleiben<br />

jahrelang fest vor Ort, andere wechseln je nach<br />

Bedarf ihres Arbeitgebers von Land zu Land,<br />

von Kontinent zuKontinent.<br />

New York, London, Washington: Von den Brennpunkten und Schaltstellen in aller Welt berichtet ein Heer von<br />

Journalisten für die Nachrichtenredaktionen der Medienhäuser –auch für uns.<br />

Zeitungen sind für mich…<br />

Der Welt den Puls fühlen<br />

»Unser Mann« inLondon und anderswo: Die Auslandskorrespondenten<br />

»...absolut unverzichtbar –und nicht nur für<br />

mich, sondern für das Funktionieren einer<br />

zivilen Gesellschaft überhaupt.«<br />

Jochen Wittmann, London<br />

»...Lebensgefühl, Unabhängigkeit und Freiheit.«<br />

Stefan Riecher, früher New York<br />

»...ein informativer Ruhepol ineiner viel zu<br />

hektisch vernetzten, internetverklickten,<br />

atemlosen Nachrichtenwelt.«<br />

Andreas Geldner, Washington<br />

In unserer Zeitung kann man nicht<br />

nur die Berichte und Reportagen von<br />

Auslandskorrespondenten der Nachrichtenagenturen<br />

lesen, die wir beziehen.<br />

Wirhaben auch einige eigene Mitarbeiter.Dreidavon<br />

habenein bisschen<br />

aus dem Nähkästchen geplaudert. Jochen<br />

Wittmann ist schon lange im Geschäft.<br />

Seit 1994 arbeitet erals freier<br />

»Verstehen. Erklären.<br />

Und dann Schreiben.<br />

Das reicht völlig«<br />

Korrespondent aus Großbritannien –<br />

für mehrere deutsche Regionalzeitungen,<br />

seit Februar 1995 auch für uns.<br />

Für die Politik- und Nachrichtenredaktion<br />

ist er »unser Mann« inLondon,<br />

und wenn es etwas Relevantes<br />

aus dem Königreich gibt, das auch LeserinDeutschland<br />

interessierenkönnte,<br />

dann werden wir von »jwi« schnell<br />

und kompetent versorgt. Unsere Fragen<br />

für diese Beilage beantwortet er<br />

gerne. Was ein Auslandskorrespondent<br />

können sollte? »Verstehen. Erklären.<br />

Schreiben«, sagt Wittmann. Das<br />

reicht.<br />

Für den Wahlbriten beginnt der Tag<br />

üblicherweise mit der morgendlichen<br />

Lektüre von mindestens zwei Tageszeitungen:<br />

»Eineist immerdie ›Times‹,<br />

dieanderewechselt.«Dazukommt die<br />

SucheimInternet. »Dannhabeich hoffentlich<br />

eine Idee für eine gute Geschichte.<br />

Bis die recherchiert und geschrieben<br />

ist, vergehen ein paar<br />

Stunden. Den Rest desTages verbringe<br />

ich damit, zu hoffen und zuschauen,<br />

dass man auch janichts verpasst hat.«<br />

Ein typischer Tag für einen Kollegen<br />

in New York sieht im Grunde ähnlich<br />

aus, mit ein paar Besonderheiten. Davon<br />

kann Stefan Riecher erzählen, der<br />

von 2007 bis 2012 als Auslandskorrespondent<br />

tätig war –nicht nur inden<br />

»Die deutsche Brille und<br />

gleichzeitig die Perspektive<br />

des Gastlandes«<br />

Vereinigten Staaten, sondern auch in<br />

Wien und als Krisenreporter in Haiti,<br />

Japan und Pakistan. Erarbeitete für<br />

die österreichische Tageszeitung »Die<br />

Presse« und zwischen 2009 und 2012<br />

auch fürdie Politikredaktion der»<strong>Gießener</strong>/<strong>Allgemeine</strong>n«<br />

und »Wetterauer<br />

Zeitung«. Ererinnert sich gut an seine<br />

Arbeit in New York: »Wegen der Zeitverschiebung<br />

fiel ich normalerweise<br />

gegen 5.30 Uhr aus dem Bett, ummit<br />

der Redaktion zu koordinieren, welche<br />

Geschichten aktuell bis spätestens<br />

11 Uhr New Yorker Zeit zu schicken<br />

sind.Der Nachmittag gehörteder Aufgabe,<br />

kreative Ideen für Reportagen<br />

oder Interviews zu entwickeln. Die<br />

Abendgestaltung: Evening news verfolgen<br />

und früh ins Bett gehen.« Und<br />

dann wieder alles von vorn.<br />

Das kann auch Andreas Geldner bestätigen,<br />

Auslandskorrespondent der<br />

»Stuttgarter Zeitung« und der angeschlossenen<br />

Pressehäuser der Verlagsgesellschaft<br />

in Süddeutschland. Unser<br />

US-Korrespondent ist der Journalist,<br />

der seit 2008 inden Vereinigten Staaten<br />

arbeitet und auch kurzfristig in<br />

Frankreich tätig war, seit Herbst letzten<br />

Jahres. Gegenwärtig ist er vollauf<br />

mit dem Präsidentschaftswahlkampf<br />

beschäftigt. Sein Berufsverständnis:<br />

»Ein Auslandskorrespondent sollte die<br />

Fähigkeit haben, gleichzeitig die deutsche<br />

Brilleaufzusetzen undsichindie<br />

Perspektive seines Gastlandes hineinzuversetzen.«<br />

Bis 10 Uhr vormittags<br />

US-Zeit brauchen manche deutschen<br />

Blätter schon das »möglichst perfekt<br />

geschriebene Stück«. Und danach?<br />

»Anrufe, Termine, Recherchen, Planungen<br />

–oft bis inden Abend.«<br />

Das hört sich nicht immer aufregend<br />

an –aber natürlich gibt es auch jede<br />

Menge spannende Begegnungen im<br />

Leben eines Auslandskorrespondenten.<br />

Jochen Wittmann erinnert sich an<br />

ein Zusammentreffen mit der Queen<br />

beieiner GartenpartyimBuckingham-<br />

Palast –»aber spannender wares, 1999<br />

(den damaligenPremier) Tony Blairzu<br />

interviewen.« Andreas Geldner (»gel«)<br />

»Das Erdbeben inHaiti –<br />

das war für mich<br />

am dramatischsten«<br />

steuert ein etwas anderes Rendezvous<br />

bei, mit einem Bison inMontana, »der<br />

sich lange überlegte, ob er mein Auto<br />

aufspießen sollte oder nicht.« Ansonsten<br />

denkt unser US-Korrespondent an<br />

Dinge wie die Spur am nächtlichen<br />

Grenzzaun in Arizona, diezeigte, dass<br />

Menschen- oder Drogenschmuggler<br />

ganz in der Nähe waren –oder auch<br />

die Dutzenden von gesprächigen,<br />

schrulligen Zufallsbekanntschaften<br />

bei Zugreisen quer über den Kontinent.<br />

Bei Stefan Riecher zählt eine Begegnung<br />

mit Mahmud Achmadinedschadzuden<br />

besonderen Momenten.<br />

Er nennt aber auch das Zusammentreffen<br />

mit Erdbebenopfern in Haiti<br />

oder mit einem Einsatzleiter nach der<br />

Atomkatastrophe von Fukushima sowiedie<br />

Lehman-Pleiteund ihreFolgen<br />

fürihn als Journalisten prägend: »Haiti<br />

– das war am dramatischsten.«<br />

Schwer zu sagen, was das bisher absolute<br />

berufliche Highlight für Wittmann<br />

war: »Richtig gefreut habe ich<br />

mich, als ich eine Reportage über den<br />

Nordirland-Konflikt schrieb und das<br />

Gefühl hatte, dasThema nichtnur verstanden,<br />

sondern auch angemessen<br />

beschriebenzuhaben.« Getreuseinem<br />

Eingangsstatement: »Verstehen. Erklären.<br />

Schreiben.« Annette Spiller


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

67<br />

Der Mann mit der Tasche<br />

Polizeireporter zwischen Unfällen und Gericht: Unser »Kommissar« berichtet<br />

Es stinkt nach verbranntem Gummi,<br />

um zwei Uhrmorgens aufeiner Wiese<br />

nahe Rechtenbach. Ich habe das Gefühl,<br />

dass sich meine Augen mittlerweilebesser<br />

an dienächtlicheDunkelheit<br />

gewöhnt haben als mein<br />

Fotoapparat. Jedes Mal, wenn ich auf<br />

den Auslöser drücke, vergeht eine<br />

kleine Ewigkeit, bis das Foto tatsächlich<br />

geschossen wird. Nach einer Weile<br />

kommt mir dann der Flutlichtscheinwerfer<br />

der Feuerwehr zu Hilfe<br />

und erhellt die Szene: Ein Kleintransporter<br />

ist fast bis zur Unkenntlichkeit<br />

verbrannt. Zum Glück bestätigt die<br />

Kriminalpolizei bald, was andere Einsatzkräfte<br />

vor Ort schon vermutet haben<br />

–esbefand sich niemand mehr in<br />

diesem Fahrzeug. Es gibt es also keine<br />

Verletzten. Die Brandursache war vermutlich<br />

ein technischer Defekt. Der<br />

Fahrer hatteden Kleinlaster abgestellt,<br />

nachdem er den Motor nicht mehr<br />

starten konnte.<br />

Leider wird man als Polizeireporter<br />

aber auch oft zuUnfällen gerufen, die<br />

einen weniger glimpflichen Ausgang<br />

genommen haben. Immer wieder gibt<br />

es Verletzte, manchmal auch Tote. Wie<br />

geht man mit solchen Situationen um?<br />

Wieverhält mansichvor Ort, während<br />

man seine Arbeit für die Zeitung erledigt?<br />

Ich versuche, mich dann vollständig<br />

auf meine Tätigkeit zukonzentrieren.<br />

Mache Fotos von den unfallbeteiligten<br />

»Die Tätigkeit vor Ort<br />

verändert mich als<br />

Menschen unweigerlich«<br />

Fahrzeugen, Trümmerteilen, Krankenwagen<br />

und Rettungskräften sowie<br />

vonVerkehrsstauungen. Danach erfrage<br />

ich bei der Polizei und den anderen<br />

Einsatzkräften dienotwendigen Informationen<br />

zum Unfallhergang, zum<br />

Grad der Verletzungen der Betroffenensowie<br />

zurHöhedes Sachschadens<br />

und der Dauer von Straßensperrungen.<br />

Diese Automatismen schützen.<br />

Gedanken daran, welche verwandte<br />

oder befreundete Person indem Alter<br />

derVerunglückten istoderauchsoein<br />

Auto fährtwie das, dasgerade im Straßengraben<br />

liegt, lasse ichgar nichterst<br />

aufkommen. Tutman das, prägen sich<br />

die Bilder ein und man nimmt sie unweigerlich<br />

mit zurück ins Bett oder an<br />

den Schreibtisch. Das wäre auf Dauer<br />

zermürbend.<br />

Als Pressevertreter darf<br />

man sich imEinsatz nicht<br />

aufdringlich verhalten<br />

Trotzdem verändert einen diese Tätigkeit.<br />

Wenn ich etwa jetzt Menschen,<br />

die mir etwas bedeuten, eine gute<br />

Fahrtwünsche,sageich dies nichtbeiläufig,<br />

sondern hoffe es tatsächlich.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften<br />

vor Ort klappt hervorragend.<br />

Die eine oder den anderen hat man<br />

schon bei mehreren Unfällen gesehen<br />

–zumal es Streckenabschnitte gibt, an<br />

denen eseinfach häufiger zuKollisionen<br />

kommt als an anderen Stellen.<br />

Umgekehrt ist man mittlerweile selbst<br />

füreinige Mitarbeiter vonPolizei,Feuerwehr<br />

und Rettungsdienst zueinem<br />

bekannten Gesicht geworden. Ich bin<br />

etwa »der mit der Tasche«. –Gemeint<br />

ist damit mein alter Lederranzen, den<br />

ich immer mit mir herumtrage.<br />

Manchmal ist ermir vor Ort zwar ein<br />

wenighinderlich, aber da ichbei unserer<br />

Zeitung auch für die Prozessberichterstattung<br />

aus den <strong>Gießener</strong> Gerichten<br />

zuständig bin, kommt es vor,<br />

dass ichdirektaus demVerhandlungssaal<br />

zu einem Unfall gerufen werde.<br />

Ergo kommt der Ranzen –sprich »die<br />

Tasche« –inklusive sämtlicher Unterlagen,<br />

Schreibblöckeund Stifte einfach<br />

mit.<br />

Zu meiner Freude kann ichsagen,dass<br />

viele Einsatzkräfte ausgesprochen<br />

sorgfältig mit meinem ledernen Begleiter<br />

umgehen. Meist stelle ich den<br />

nämlich erst einmal am Straßenrand<br />

ab,umbeide Händefür denFotoapparat<br />

frei zuhaben. Kürzlich kam es allerdings<br />

vor, dass Feuerwehrleute infolge<br />

eines Unfalls die Fahrbahn mit<br />

ihrem Wasserschlauch von allerhand<br />

Schlamm befreien mussten. Kurzerhand<br />

wurde mein Ranzen gepackt<br />

und immer an die Stellen weitergetragen,<br />

an denen gerade kein Wasser<br />

floss. Ist das Gelände an einem Unfallort<br />

besonders unwegsam, wird mir<br />

auch manchmal angeboten, »die Tasche«<br />

direkt im Fußraum eines Einsatzfahrzeugs<br />

abzustellen.<br />

Besondersnettfandich es,als einPolizist<br />

mich nach Einbruch der Dunkelheit<br />

zu meinem Dienstwagen zurückgefahren<br />

hat, den ich zuvor etliche<br />

HundertMeter vorder Unfallstelle am<br />

Straßenrand hatte abstellen müssen.<br />

Seinerzeit waren zwei Pkw in der<br />

Nähe von Annerod zusammengestoßen<br />

undich hätteimDunkelnander B<br />

49 entlanglaufen müssen. Das wäre<br />

wahrscheinlich trotz Warnweste nicht<br />

ungefährlich gewesen.<br />

Das gute Miteinander setzt natürlich<br />

auch voraus, dass man sich als Pressevertreter<br />

nichtzuaufdringlichverhält.<br />

Originalzitat: »Na, dich sehe<br />

ich dann für heute<br />

hoffentlich nicht mehr!«<br />

Dass man Einsatzkräfte, die gerade<br />

mit Rettungsarbeiten befasst sind,<br />

nicht mit seinen Fragen belästigt, versteht<br />

sich von selbst. Aber auch diejenigen,<br />

die sich nicht unmittelbar um<br />

Verletzte kümmern, haben oft alle<br />

Hände voll zutun, etwa, weil sie die<br />

Unfallstelle absichern und den nachfolgenden<br />

Verkehr regeln müssen.<br />

Man muss also Geduld mitbringen<br />

und sich sukzessive zum Einsatzleiter<br />

durchfragen. Dann bekommt man alle<br />

Informationen, die man braucht.<br />

Wenn man sich dann mit der nie böse,<br />

aber durchaus ernstgemeinten Bemerkung<br />

»Dich sehe ich dann für heute<br />

hoffentlichnicht mehr!« noch vondem<br />

Kollegen der lokalen Konkurrenz verabschiedet<br />

hat, ist der Einsatz vorbei<br />

und esgeht zurück in die Redaktion –<br />

oder ins Bett. Steffen Hanak<br />

Nächtliche Anrufe<br />

Wenn nachts das Handy des Polizeireporters<br />

klingelt, ist keine Zeit, sich rumzudrehen und<br />

noch mal für fünf Minuten die Augen zuzumachen.<br />

Dann heißt es: Schnell indie Kleidung<br />

und abins Auto. Denn während Rettungskräfte<br />

zum Glück kurze Wege zur Einsatzstelle haben,<br />

hat der Polizeireporter unter Umständen über<br />

30 Kilometer vor sich –schließlich ist erfür den<br />

ganzen Landkreis Gießen zuständig.<br />

Das Wichtigste für die Berichterstattung über<br />

Unglücke –wie Brände oder Verkehrsunfälle –<br />

ist die Zusammenarbeit mit Polizei und Feuerwehr,<br />

nicht nur amEinsatzort. Denn nur so<br />

erfahren wir schnell, woetwas passiert ist. Da<br />

ist man dann auch für Anrufe der Leitstelle<br />

dankbar, die einen aus dem Tiefschlaf reißen.<br />

Vor allem, wenn nette Leute ander anderen<br />

Seite der Leitung sitzen, die merken, dass man<br />

gerade noch etwas schlaftrunken ist, und<br />

anbieten: »Wenn Sie nicht alles aufnehmen<br />

konnten, rufen Sie gleich noch mal an!«<br />

Ohne Öffentlichkeit<br />

»Die Sitzung ist nicht öffentlich.« Wenn dieser<br />

Satz im Gericht fällt, sind Angeklagte oft<br />

erleichtert, Reporter eher genervt. Denn »nicht<br />

öffentlich« bedeutet auch –und gerade –für<br />

sie: Außer dem Gericht, dem Staatsanwalt, dem<br />

Angeklagten und seinem Verteidiger, möglicherweise<br />

auch noch einem Nebenkläger, müssen<br />

alle den Verhandlungssaal verlassen. Prinzipiell<br />

gilt im Gerichtsverfahren der Öffentlichkeitsgrundsatz.<br />

Doch manchmal wird davon eine<br />

Ausnahme gemacht, etwa imJugendstrafverfahren<br />

oder wenn in der Sitzung intime Details der<br />

Beteiligten zur Sprache kommen. Meistens<br />

haben Journalisten dafür Verständnis, insbesondere<br />

wenn ein mutmaßliches Opfer einer<br />

Sexualtat befragt wird. Ärgerlich ist es für den<br />

Gerichtsreporter dann, wenn nicht öffentlich<br />

über einen Vorfall verhandelt wird, der großes<br />

Aufsehen erregt hat. Denn dann können sie ihre<br />

Leser nicht über die Hintergründe informieren.<br />

Wieso hat die 16­Jährige jemandem ein Messer<br />

in den Bauch gerammt? Welche Geschichten<br />

stecken dahinter? Auf diese Fragen müssen die<br />

Journalisten dann die Antwort schuldig bleiben.<br />

Übrigens läuft die Auswahl der Verhandlungen<br />

nicht über geheime Quellen: Einmal wöchentlich<br />

informiert die Staatsanwaltschaft die Presse<br />

über interessante Termine. Katrin Nahrgang<br />

Hat einen guten Draht zu den Einsatzkräften: Steffen Hanak unterwegs.


68<br />

Zeitung für heute und morgen<br />

Für sie geben wir alles: Unsere Abonnenten /Zukunftsgedanken<br />

Die Zeitung als Begleiter durch das ganze Leben<br />

Bei vielen Abonnenten eine enge Verbundenheit –Morgens mit Hägar und Dennis das erste Schmunzeln aufs Gesicht gezaubert<br />

Unsere Zeitungen werden täglich von<br />

rund 180000 Menschen gelesen. Die<br />

meisten davon wohnen in der Region<br />

–und bleiben uns über viele Jahre, ja<br />

oft ein ganzes Leben lang treu. Bei anderen<br />

hält die Verbundenheit an, obwohl<br />

sie schon lange Zeit nicht mehr<br />

im Verbreitungsgebiet wohnen. Wir<br />

haben Leser unter anderem in Berlin,<br />

in Hamburg, in Nürnberg, inFilderstadt,<br />

in Garmisch-Partenkirchen und<br />

Lieselotte Boller,<br />

Herbert Dörner und<br />

Karl Trechsler erzählen<br />

in Locarno inder Schweiz. Wir würdenabertrotzdemnie<br />

behaupten, dass<br />

wir eine überregionale Tageszeitung<br />

sind und unser Verbreitunsgebiet sich<br />

auf ganz Deutschland und das benachbarteAusland<br />

erstreckt. Diesogenannten<br />

Postbezieher sind fast durchweg<br />

Menschen, die früher im Kreis<br />

Gießen, im Vogelsbergkeis oder im<br />

Wetteraukreis gewohnt haben, die es<br />

dann irgenwannindie Ferneverschlagen<br />

hat. Sie sind der Region aber immer<br />

noch stark verbunden, sodass sie<br />

Karl­Heinz Theiß aus Gemünden<br />

mag die Kolumne »Guten Morgen«.<br />

sich darüber informieren möchten,<br />

was inder alten Heimat geschieht. So<br />

wie zum Beispiel Herbert Dörner, ein<br />

ehemaliger Homberger. Aufgrund gesundheitlicher<br />

Probleme hielt ersich<br />

im Jahr 1948 zu einerKur in St. Blasien<br />

auf. Der Schwarzwald hat ihm gefallen,<br />

undsohaben er undseine Frau im<br />

Rentenalter die Ortschaft Höchenschwandbei<br />

St. Blasienzuihrer neuen<br />

Heimat gemacht. In Homberg war er<br />

25 Jahre lang Gemeindevertreter und<br />

auch sonst ein sehr engagierter<br />

Mensch. Sowundert es nicht, dass er<br />

immer noch die »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>«liest<br />

–»weil siemichhierimSüden<br />

gutinformiertüberdas,was im westlichen<br />

Vogelsbergkreissopassiert«, sagt<br />

er im Telefongespräch.<br />

Ähnlichliegendie Dinge beiLieselotte<br />

Boller, die einst inGießen wohnte und<br />

nun wie Herbert Dörner imSchwarzwald<br />

zu Hause ist. Allerdings etwas<br />

weiter nördlich–inKönigsfeld. Sie hat<br />

gute Erinnerungen anihre <strong>Gießener</strong><br />

Zeit und erzählt dem Journalisten, der<br />

sie befragt, dass sie einmal Sekretärin<br />

unseres früheren Prokuristen Karl<br />

Eduard Bauer war. So klein ist die<br />

Welt. Lieselotte Boller informiert sich<br />

täglich vor allem über das, was im<br />

Raum Gießen geschieht. Aber sie liest<br />

und lobt auch unsere Kinderseite, auf<br />

der komplexe Themen verständlich<br />

dargestellt seien. Frau Boller freute<br />

sich über denüberraschenden Kontakt<br />

zu ihrer früheren Firma–und wünscht<br />

dem Verlag alles Gute.<br />

Das tut auch Karl Trechsler, ein bekannter<br />

<strong>Gießener</strong>,großerSportsmann,<br />

Tennis-Regionalliga-Spieler,Rot-Weiß-<br />

Vorsitzender und früherer Chef einer<br />

Firma, die mit Brennstoffen handelte.<br />

Er freut sich über den Anruf aus Gießen.<br />

Trechsler hat inFarchant bei Garmisch<br />

sein»privates Glück« undseine<br />

zweite Heimat gefunden. Ermag die<br />

Menschen und die Region, aber im<br />

Herzen isterimmer auch noch ein<strong>Gießener</strong>.<br />

Und deshalb lässt er sich die<br />

»<strong>Allgemeine</strong>« tief in den Süden<br />

Deutschlands schicken. Was ihn vor<br />

allem interessiert? Sport natürlich –<br />

und davor allem der TC Rot-Weiß.<br />

In Gießen ist erein bekanntes Gesicht: Karl Trechsler (rotes Shirt), Sportler mit Leib und Seele, war Vorsitzender<br />

des Tennisclubs Rot­Weiß, wohnt jetzt in Bayern und liest immer noch die »<strong>Allgemeine</strong>«.<br />

Einbesonders treuer Leser(undMitarbeiter)<br />

aus der Region ist Karl-Heinz<br />

Theißaus Gemünden.Erhat selbstzur<br />

Feder gegriffen und schreibt: »Ich lese<br />

seit rund 40 Jahren regelmäßig die<br />

AAZ. Die großen Weltnachrichten eilen<br />

den Zeitungsmeldungen meist per<br />

Internet, Radio und Fernsehen voraus.<br />

Interessante Randbemerkungen dazu<br />

finde ich aber inmeiner Tageszeitung,<br />

Karl­Heinz Theiß liest nicht<br />

nur die AAZ, er schreibt auch<br />

für die Alsfelder Redaktion<br />

und dort kann ich sie inRuhe lesen,<br />

wenn ich Zeit dafür habe; ich bin auf<br />

keine Sendezeit angewiesen und sie<br />

verschwinden auch nicht von den einschlägigen<br />

Internet-Seiten. Intensiv<br />

lese ich den Lokalteil – sowohl was<br />

den Vogelsbergkreis betrifft als auch<br />

die Meldungen aus den anderen Regionen.<br />

Ich bekomme Hinweise auf Veranstaltungen,<br />

finde Namen mir bekannter<br />

Personen wieder, bekomme<br />

Angebote für den nächsten Einkauf.<br />

Auch in der vergleichsweise überschaubaren<br />

Welt Mittelhessens gibt es<br />

viele kleine Begebenheiten, die ich als<br />

Randnotizen zur Kenntnis nehme.<br />

Tja und dann –›Guten Morgen, liebe<br />

Leser!‹, Hägar, Wurzel und Dennis<br />

sind absolute Pflichtlektüre. Letztere<br />

zaubern gleich nach dem Frühstück<br />

ein erstes Schmunzeln auf mein Gesicht.<br />

Übrigens –selbst inder Zeit, als<br />

ich berufsbedingt spätestens um<br />

7Uhr das Haus verlassen musste, bin<br />

ich sofrüh aufgestanden, dass ich erst<br />

noch in Ruhe die AAZ lesen konnte.<br />

Eine so lange Zeit einer regionalen Tageszeitung<br />

als Leser treu zu bleiben<br />

bedeutet im Ergebnis, dass ich mit der<br />

Gestaltung und dem Inhalt zufrieden<br />

binund mein Bedarf an Information in<br />

vollem Umfang gedeckt wird.<br />

Selbst wenn ich mehrere Tage nicht zu<br />

Hause bin, müssen die Zeitungen aufgehoben<br />

werden –nach der Rückkehr<br />

blättere ich sie zumindest noch mal<br />

durch, und esfindet sich dabei immer<br />

noch etwas, was mich interessiert.«<br />

Lieselotte Boller, Herbert Dörner, Karl<br />

Trechsler und Karl-Heinz Theiß –sie<br />

alle sind im Rentenalter, haben sich<br />

Auch wir möchten<br />

mehr als nur ein<br />

Sommerflirt sein<br />

aber von Jugend anüber die Zeitung<br />

informiert. Die Sorge in den Verlagen<br />

(auch inunserem Haus) wächst, dass<br />

es diese langlebige Beziehung künftig<br />

nicht mehr geben könnte.<br />

Mag sein, dass es eines Tages so<br />

kommt, aber wir haben auch immer<br />

noch ganz viele jüngere Abonnenten,<br />

die überzeugte Leser unserer Blätter<br />

sind, für die der Start inden Tag, für<br />

die das Frühstück ohne die Lektüre<br />

»ihrer« Zeitung nicht denkbar ist.<br />

Nicht nur Ihnen versichern wir: Auch<br />

wir möchten mehr als nur ein Sommerflirt<br />

sein. Burkhard Bräuning<br />

Heinrich Schön ist seit 40 Jahren dabei<br />

Leser aus Ruttershausen laminiert sich wichtige Nachrichten ein –Erinnerung anviele »Geschichten, die man nicht vergisst«<br />

Verständnis für<br />

Anfangsprobleme mit der<br />

neuen Druckmaschine<br />

Heinrich Schön aus Ruttershausen<br />

liest die »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung«<br />

schon lange. Der 64-Jährige ist<br />

durch sein Elternhaus zum Zeitungsleser<br />

geworden. Und nach seiner<br />

Hochzeit und einem Umzug nach<br />

Staufenberg hat er die Zeitung selbst<br />

abonniert–das war1972. »Die Zeitung<br />

hat sich immer gut weiterentwickelt«,<br />

ist ervoll des Lobes. »Ich finde immer<br />

alles und muss nicht suchen.« Schön<br />

istseit40Jahren»seiner«Zeitungtreu,<br />

weil sie ihm so gut gefällt. Hinzu<br />

kommt, dass ereinige Menschen persönlich<br />

kennt, die bei dieser Zeitung<br />

gearbeitet haben.<br />

Im Gespräch erinnert er sich an viele<br />

Geschichten, »die man nicht vergisst«.<br />

Noch vorAugen hateraus eigenemErlebenden<br />

FlugzeugabsturzinWißmar,<br />

er erinnert sich an das Unglück mit<br />

dem Tanklastzug in Herborn, an Reportagen<br />

über die»berühmten« <strong>Gießener</strong><br />

Politiker wie Albert Oßwald oder<br />

Volker Bouffier, an viele Berichte über<br />

die Hessentage oder –inder überregionalen<br />

Berichterstattung –anSchlagzeilen<br />

aus der Zeit der RAF –und an<br />

vieles mehr.<br />

Geschichten, mit denen er persönliche<br />

Erinnerungen verbindet, schneidet<br />

sich Heinrich Schön, den viele Henry<br />

nennen, aus und laminiert sie. Da sei<br />

inzwischen »ein ganzer Haufen« zusammengekommen.<br />

Die Gaststätte<br />

»Zum Alten Fritz« in Ruttershausen<br />

fällt ihm da ein, dort ist eraufgewachsen,<br />

hat selbst mitgeholfen. Als das<br />

Gasthaus Mitteder 1960er Jahreumgebaut<br />

wurde, berichtete die Zeitung im<br />

Lokalteil darüber. Klar, dass Schön<br />

den Ausschnitt noch hat.<br />

Er werde der Zeitung immer treu bleiben,<br />

sagt der 64-jährige Witwer, der<br />

mit Tochter und Schwiegersohn auch<br />

zwei Mitleser hat. Immer mit der<br />

Zeitung zutun hatte erauch als »Vereinsmensch«.<br />

Zwölf Jahre lang war<br />

er Vorsitzender der Natur- und Vogelschutzgruppe<br />

Ruttershausen, als leidenschaftlicher<br />

Angler gehört er<br />

gleich zwei Angelvereinenan, Ruttershausen<br />

und Lollar. Außerdem ist er<br />

Mitglied im Dartclub Linden.<br />

Keine Probleme hatte Schön damit, als<br />

der Verlag der »<strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n<br />

Zeitung« im Frühsommer mit der Inbetriebnahme<br />

einer neuen Druckmaschine<br />

mit technischen Problemen zu<br />

kämpfen hatte. »Das ist doch klar, so<br />

einRiesendingmussman erst maleinfahren«,<br />

sagte der 64-Jährige, der ähnliches<br />

selbst erlebt hat.<br />

Immerhin hat er49Jahre lang bei Buderus<br />

gearbeitet, dort Schlosser gelernt<br />

und zuletzt inder technischen<br />

Qualitätskontrolle gearbeitet. »Wenn<br />

wir neue Straßen eingerichtet haben,<br />

dauerte esauch seine Zeit, bis die einwandfrei<br />

liefen.« Reinhard Südhoff<br />

Heinrich Schön


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

69<br />

»Zeitung lesen ist eine Lebenseinstellung«<br />

Gedanken über Wert und Zukunft der Zeitungen –Ein Beitrag von Regierungspräsident Dr. Lars Witteck<br />

Gefragt sind die mutigen<br />

Verleger, die in die<br />

Zukunft investieren<br />

Immer wieder ist zu lesen, Zeitungen<br />

seien die »Dinosaurier der Medienlandschaft«<br />

und würden die nächsten<br />

zehn oder zwanzig Jahre nicht überleben.<br />

Aber das vielfach bereits tot geglaubte<br />

Medium wehrt sich gegen die<br />

Konkurrenz aus dem Internet. Und<br />

das zuRecht, wie ich finde.<br />

Bereits inden ersten Morgenstunden<br />

versorgen dieZeitungenden noch ausgeruhten<br />

undaufnahmebereitenLeser<br />

mitlokalen NeuigkeitenoderInformationen<br />

aus aller Welt. Die Texte sind<br />

meist mit großem Aufwand recherchiert,<br />

zeugen von Können, Erfahrung<br />

und regionaler Verwurzelung des<br />

Schreibers. Noch vor Beginn der täglichen<br />

Alltagsroutine gestattet die Zeitung<br />

eine Auseinandersetzung mit<br />

bedeutsamen Ereignissen und der<br />

Meinung des Herausgebers. Sie gewährt<br />

Zeit, eine eigene Position zu unzählbaren<br />

Themen zuentwickeln. Alles<br />

Wissenswerte findet sich gut<br />

sortiert und übersichtlich immer an<br />

derselben Stelle wieder.Ohnegroßsuchen<br />

zu müssen, weiß der Leser stets,<br />

wo er Lokales, Sport, Aktienkurse,<br />

Wetter oder die Kolumne findet. Es<br />

steht ihm frei, auszusortieren, mehrfach<br />

zu lesen, Bilder zu betrachten.<br />

Eine lieb gewonnene und vertraute<br />

Routinelässt Zeit, dieDinge herauszulesen,<br />

die persönlich interessieren –<br />

ohne Popups, die währenddessen unentwegt<br />

versuchen, einen Handy-Vertrag<br />

oder eine Reise zubewerben.<br />

Durch diese Entschleunigung entsteht<br />

eine Bindung des Lesers an seine Tageszeitung.<br />

Das frisch gedruckte Medium<br />

in der Hand zuhalten, darin zu<br />

blätternund zu lesenwirdzur Lebenseinstellung,<br />

die sich abkehrt von einer<br />

Informationsüberflutung mit kurzer<br />

Halbwertzeitund hinwendet zu exzellenter<br />

Recherche mit ausführlicher<br />

Hintergrundinformation. Ich wagezu<br />

behaupten, dass der »Genussleser« in<br />

der Lage ist, die aufgenommenen Informationen<br />

länger abzuspeichern.<br />

Denn die schnelle Nachricht – zwischen<br />

zwei Bushaltestellen auf dem<br />

Handy aufgeschnappt –ist postwendend<br />

wieder aus dem Kurzzeitgedächtnis<br />

verschwunden. Hintergrundgeschichten,<br />

Bilder zum Text,<br />

Emotionen und Erinnerungen hingegen<br />

haften beim Leser dauerhaft.<br />

Daher glaube ich an die Zukunft der<br />

Zeitungen – wenn sie sich auf ihre<br />

Regierungspräsident Dr. Lars Witteck ist überzeugt, dass Zeitungen mit<br />

gut recherchierten Inhalten und regionaler Verwurzelung punkten.<br />

eigene Stärke besinnen und esschaffen,<br />

als analoges Medium neben dem<br />

Internet einherzugehen. Einzigartige<br />

und gut recherchierte Berichte wie<br />

auch eigene InhaltesindbeimKonkurrenten<br />

Internet nicht zu finden. Punkten<br />

kann die Tageszeitung mit dem<br />

hohen Wahrheitsgehalt, den ihr die<br />

meisten Bürger zusprechen. Die Journalisten<br />

vor Ort sind dabei nicht nur<br />

Sammler von Informationen, sondern<br />

auch emsige Bearbeiter, die das Weltgeschehen<br />

bis auf die lokale Ebene herunterbrechen.<br />

Aber sie sind auch<br />

Meinungs- und Stimmungsmacher,<br />

die inder Region verwurzelt sind und<br />

über einen hohen Erfahrungsschatz<br />

verfügen. Sie sorgen dafür, dass der<br />

Leser seinen Horizont erweitert und<br />

Hintergrundinformationen auf fachlicher<br />

oder regionaler Ebene bekommt.<br />

Dazu gehört auch, dass ein Leser erfährt,<br />

was inder Nachbarschaft passiert,<br />

wo und warum die Feuerwehr<br />

zum Einsatz kam, wer geboren oder<br />

begraben wurde, welche Kinder im<br />

Fußballverein oder mit der Schulklasse<br />

einen Preis gewonnen haben. Und<br />

auf diese Weise erfüllt die Zeitung<br />

auch eine soziale Komponente. Denn<br />

die Kommunikation untereinander,<br />

unter Nachbarn, Bekannten, Eltern<br />

und Vereinsmitgliedern wird angestoßen<br />

und bietet Raum für den späteren<br />

Austausch über das Gelesene. Das<br />

kann kein Internet der Welt bieten.<br />

Deshalb bin ich überzeugt, dass die<br />

Zeitungen immer einen Platz haben<br />

werden, solange es Menschen gibt, die<br />

fundiert und objektiv darüber informiert<br />

werden wollen, was inihrer unmittelbaren<br />

Heimat geschieht. Auch<br />

das Radio und eine Fülle anFernsehsendern<br />

haben die Zeitungen als<br />

Nachrichtenübermittler nicht ablösen<br />

können.Und so werden immerwieder<br />

auch alle Unkenrufe über ein Aussterben<br />

der Zeitungen wie Schall und<br />

Rauchverhallen.Dafür braucht es mutige<br />

Verleger, die beim Blick auf das<br />

scheinbar mächtige Internet nicht zur<br />

Salzsäuleerstarren,sondern in dieZukunft<br />

investieren und Schlupflöcher<br />

suchen, die ein Bestehen neben den<br />

Online-Medien sichern.<br />

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70 Zeitung heute und morgen<br />

Im Dienst für den Leser –Praxis und Perspektiven<br />

Nachts, wenn alles schläft, sind sie hellwach<br />

Im gesamten Verbreitungsgebiet sind mehr als 800 Austräger für Sie und uns auf Achse –Jede Menge spannender Begegnungen<br />

Emmi Theiß kennt in Merlau jeden Briefkasten. Nach für Nacht ist sie für die »<strong>Allgemeine</strong>« unterwegs.<br />

Die Glocke der Merlauer Kirche hat<br />

einen warmen Klang: Vier Uhr muss<br />

es jetzt sein. Die meisten Menschen<br />

in dem 1200-Seelen-Ort werden den<br />

Glockenschlag nichtgehörthaben.Als<br />

der Klang verhallt ist, dreht Emmi<br />

Theiß den Schlüssel inihrer Haustür<br />

um, schaltet die Außenbeleuchtung<br />

ein und tritt heraus auf die Treppe.<br />

»Guten Morgen, Sie sind ja früh da«,<br />

ruft sie mir munter zu. »Guten Morgen!<br />

Ja, hatte Bedenken, dass ich Sie<br />

verpasse.« Frau Theiß und ich sind<br />

verabredet. Ich möchte sie bei ihrer<br />

Tour durch Merlau begleiten. Es ist<br />

eine milde Nacht. Zeit, uns die Sterne<br />

anzuschauen, haben wir aber nicht.<br />

Emmi Theiß, –mit Kugelschreiber und<br />

Schere bewaffnet – legt sofort los,<br />

greift sich den Zeitungspacken, der<br />

auf der Bank vor ihr liegt. »Muss erst<br />

noch schnell zählen und sortieren.«<br />

»Ja, klar.« Neben der Bank steht eine<br />

bemalte Mülltonne. Sie ist meinem<br />

Blick gefolgt. »Darin deponiert der<br />

Fahrer die Zeitungen, wenn es regnet.«<br />

Hier wird nichts dem Zufall<br />

überlassen,denke ichnoch, da istFrau<br />

Theißschon aufdem Wegzum Nebengebäue.<br />

Betätigt den Schalter für den<br />

Antrieb des Garagentores, legt ihrem<br />

»Im Winter<br />

ist esschwer<br />

für mich«<br />

Schwiegersohn,der diezweiteMerlau-<br />

Tour fährt, Hinweiszettel und Zeitungen<br />

parat, startet ihren Kleinwagen,<br />

und schon geht es los. »Sitzen Sie vorne?«<br />

»Ja, würde ich schon gerne.« Ich<br />

darf neben ihr Platz nehmen und die<br />

Zeitungenhalten. Rund 80 Stückträgt,<br />

besser fährt Emmi Theiß jede Nacht<br />

aus. Bei Wind und Wetter, Eis und<br />

Schnee,imSommerwie im Winter.Sie<br />

ist74Jahre alt. Bald möchte siekürzertreten<br />

mit dem Job, der ihre Rente aufbessert,<br />

der ihr aber auch –trotz aller<br />

Strapazen – viel Freude macht. Die<br />

Strecke kennt sie imSchlaf, und ihre<br />

Kunden auch, weiß, dass einige davon<br />

sich früh auf den Weg zur Arbeit machen.<br />

Die müssen zuerst beliefert werden,<br />

damit sie im Zug die »<strong>Allgemeine</strong>«<br />

lesen können.<br />

Noch haben wir die Straße ganz für<br />

uns alleine. »Manche haben ihre Zeitungsbox<br />

soweit weg von der Straße<br />

angebracht. Jetzt imSommer geht es,<br />

aber im Winter ...« Ich ahne, was sie<br />

noch sagen wollte, aber erst eimmal<br />

muss sie weit ineinen Hof hinein. Sekunden<br />

später kehrt sie aus der Dunkelheit<br />

zurück. »Im Winter ist es<br />

schwer für mich. Der lange Weg ist<br />

nicht das Schlimmste, aber die Glätte,<br />

der Schnee.« Sie ist wieder ineinem<br />

Hof verschwunden. Irgendwo in der<br />

Ferne bellt ein Hund. Und Katzen gibt<br />

es in Merlau offenbar eine ganze Menge.<br />

Zwölf habe ich schon gezählt.<br />

»Manchmal treffe ich Spätheimkehrer,<br />

vorallem in derKarnevalszeit,«erzählt<br />

Emmi Theiß und lacht. Ich weiß, was<br />

sie damit sagen will. Heute treffen wir<br />

nur den Träger des Konkurrenzblattes.<br />

Weiter geht’s. Die Unterhaltung ist<br />

kurzweilig. Wir verstehen uns, stellen<br />

fest, dass wir gemeinsame Bekannte<br />

haben. Auch aus meinem Dorf kennt<br />

sieeineMenge Leute.<br />

»Wenn ich jetzt nach Hause komme,<br />

schau ich erst mal indie Zeitung. Die<br />

›<strong>Allgemeine</strong>‹ ist eine sehr gute Zeitung.«Ich<br />

stimme ihr freudigzu. »Und<br />

wenn ich den ersten Teil gelesen habe,<br />

lege ich mich noch für ein Stündchen<br />

hin.« Das kann ich gut verstehen. Ertappe<br />

mich zum wiederholten Mal dabei,<br />

dass ichgähne.Was soll Frau Theiß<br />

von mir denken. Was es auch immer<br />

ist, sie lässt sich nichts anmerken. Gegähnt<br />

hat sie noch nicht. Wieder steigt<br />

sie aus dem Auto, zieht sich ander Tür<br />

hoch.Der Zeitungspackenauf meinem<br />

Schoß ist deutlich kleiner geworden.<br />

Wir sind auf der Hauptstraße angekommen.<br />

»Hierwohnt unserVertriebschef«,<br />

sage ich. »Weiß ich doch«, sagt<br />

sei. Natürlich weiß sie das, wie peinlich.<br />

Der Schwiegersohn werde nun<br />

bald einenTeilihrer Tour mitübernehmen,<br />

erwähnt sie noch beiläufig. Gut,<br />

denke ich, sehr gut, esbleibt inder Familie,<br />

besser können wir es nicht haben.<br />

»Gut,sehrgut«, sage ich.<br />

Meine verstorbene Cousine habe früher<br />

auch Zeitungen ausgetragen –in<br />

Lardenbach, erzähle ich noch. Dass<br />

Frau Theiß meine Cousine kannte,<br />

wundert mich nicht. Die Tour ist zu<br />

Ende, 80Zeitungen inknapp 60 Minuten.<br />

Viel gehört, viel gesehen. Einen<br />

Menschen kennengelernt, der seinen<br />

Job ernst nimmt, der zuverlässig ist,<br />

der mitdenkt. »Das Geld allein ist es<br />

nicht«, sagt sie ganz unvermittelt. Ich<br />

weiß. »Glaube ich Ihnen, und danke,<br />

dass ich mitfahren durfte.« Sie lächelt.<br />

Habe Respekt vor dieser Frau, die<br />

sechs Tage in der Woche um vier Uhr<br />

das Haus verlässt und sich auf den<br />

Wegmacht.Weilich schonmal aufden<br />

Beinen bin, fahre ich auf einen Hügel<br />

in der Nähe und warte auf den Sonnenaufgang.Schön,sofrühauf<br />

zu sein.<br />

Wenn ich bloß nicht so müde wäre...<br />

Was Frau Theiß wohl zu unserer Zeitungvon<br />

heutesagen wird?<br />

Eine zweite langjährige<br />

Partnerschaft: Mit der<br />

»Wetterauer Zeitung«<br />

Blutüberströmt öffnet der Nachtpor–<br />

tier die Pforte des Parkhotels. »Wärst<br />

du doch fünf Minuten früher gekommen,<br />

dann hättest dumir helfen können«,sagtder<br />

Mann zu Peter Riehl, der<br />

wiejeden Morgen in demHotel Zeitungenabliefernwill.Der<br />

Hotelangestellte<br />

ist gerade überfallen worden, mit einem<br />

Baseballschläger haben Unbekannte<br />

auf ihn eingeschlagen. »Um<br />

ehrlich zusein: Ich war froh, dass ich<br />

nicht fünf Minuten früher da war.<br />

Sonst hätte ich auch noch etwas abbekommen«,<br />

erzählt der 53-jährige Riehl<br />

über dieNacht,die sich vorzehnJahren<br />

am Kurpark abgespielt hat. Bei seinen<br />

morgendlichen Touren hat der Austräger<br />

der »Wetterauer Zeitung« schon<br />

viel erlebt, genauso wie seine Frau<br />

Gudrun. Auch sie verlässt jede Nacht<br />

das Haus, damit die Bad Nauheimer<br />

rechtzeitig zum Frühstück ihre Zeitung<br />

lesen können. Die heute 50-Jährige<br />

war 14, als sie den drei Jahre älteren<br />

Peter kennenlernte. »Mein Vater war<br />

zur Kur in Bad Nauheim, über die Kirchengemeinde<br />

habe ich Peter kennengelernt«,<br />

erinnert sich dieWZ-Mitarbeiterin.Das<br />

Mädchenaus derLüneburger<br />

Heide kam häufiger indie Kurstadt, irgendwann<br />

funkte es. Vier Jahre später<br />

warendie beiden einEhepaar.<br />

Einige Zeit danach gingen die beiden<br />

ihre zweite langjährige Partnerschaft<br />

ein: mit der »Wetterauer Zeitung«.<br />

»Mein Mann hatte sich gerade selbstständig<br />

gemacht, da dachte ich mir,<br />

eine Absicherungkannnicht schaden.«<br />

Daswar 1986,imvergangenenJahrfeierte<br />

Gudrun Riehl ihr 25-jähriges<br />

Dienstjubiläum. Ihr Mann fing etwa<br />

zur gleichen Zeit mit dem Austragen<br />

an,zuerstinVertretung, 1996 erhielter<br />

seinen eigenenBezirk. Undsomit begeben<br />

sich die Riehls stets gemeinsam<br />

auf Austrägertour. »Ich stehe um halb<br />

drei auf, packe die Zeitungen ein und<br />

bringe mit dem Fahrrad den ersten<br />

Schwungweg.Das istmeinFitnessprogramm«,<br />

erzählt Gudrun. »Ich bleibe<br />

noch ein bisschen liegen, stehe erst so<br />

gegenhalbvierauf«, ergänztihr Mann.<br />

Nach dem Kaffee setzen sich die beiden<br />

ins Auto und liefern täglich rund<br />

250 Exemplareder WZ aus.<br />

BiszudreiStundensinddie Riehls Tag<br />

für Tag unterwegs. Und erleben viel:<br />

»Einmal habe ich einen verwirrten alten<br />

Mann eingefangen, der nur in Unterhose<br />

vor der ehemaligen Parkinsonklinik<br />

umherirrte.« Die 50-Jährige<br />

schnapptesichden Senior,wickelte ihn<br />

in eine Decke und brachte ihn zurück<br />

in die Klinik. Da Gudruns Schicht beginnt,<br />

wenn die Kneipen schließen,<br />

kommt es unweigerlich zu Zusammenstößen<br />

mit Betrunkenen. Und so zieht<br />

die Bad Nauheimerin schon mal eine<br />

Alkoholleiche aus den Hecken. Für die<br />

taffeFraukeinProblem. An dieNieren<br />

ging ihr hingegen ein Ereignis vor<br />

zehn Jahren. Wie jede Nacht wollte<br />

Gudrun auch am 7. Juni 2002 ihre Zeitungen<br />

austragen. Als sie gegen 3Uhr<br />

in die Franz-Groedel-Straße einbog,<br />

traf sie auf ein riesiges Polizeiaufgebot<br />

samt LKA-Ermittler und Sprengstoffexperten.»WasmachenSie<br />

hier?«,fragte<br />

einer der Beamten die Austrägerin.<br />

»Wonachsieht es denn aus?«, entgegnete<br />

sie und zeigte auf ihre Tasche voller<br />

Zeitungen. Der Beamte sagte ihr, sie<br />

»Man bekommt nachts<br />

Sachen zu sehen,<br />

die sonst keiner sieht«<br />

solle die Zeitung einwerfen und verschwinden.<br />

Später erfuhr sie, was sich<br />

in demHausabgespielthat:Ein 50-Jährigerhatte<br />

seineLebensgefährtin erstochen<br />

und danach versucht, sich das<br />

Lebenzunehmen.<br />

Trotz dieser Erlebnisse lieben die<br />

Riehls ihre Jobs. Das liegt vor allem an<br />

den Abonnenten, zudenen die beiden<br />

ein gutes Verhältnis pflegen. »Alle haben<br />

unsere Telefonnummer, falls mal<br />

was ist«, erzählt Peter. Und so kommt<br />

es schon mal vor, dass sich die WZ-Leser<br />

bei dem Austräger-Duo melden,<br />

wenn etwasvermeintlichnicht in Ordnung<br />

ist. »Herr Riehl, woist denn meine<br />

Zeitung?«, fragte beispielsweise<br />

jüngst ein Abonnent. Der 53-Jährige<br />

klärte auf: »Heute ist doch Feiertag.«<br />

Doch derBad Nauheimergenießt nicht<br />

nurden Kontaktmit denMenschen. Es<br />

ist auch die Atmosphäre, die herrscht,<br />

wenn dieNacht zumTagewird. »Dann<br />

istesunglaublich ruhig, manbekommt<br />

Sachen zu sehen, die sonst keiner<br />

sieht«, schwärmt er. Rehe, Marder,<br />

Waschbären und Füchse begegnen<br />

ihm regelmäßig aufseinenTouren. Ein<br />

Höhepunkt sei der alljährliche Meteoritenschauer<br />

derPerseiden.»Lichtspektakel<br />

am Himmel«, titelte dieWZbeim<br />

jüngsten Sternschnuppenregen. Peter<br />

Riehl war hautnah dabei, viele Bad<br />

Nauheimer erfuhren davon aus der<br />

Zeitung. Nicht zuletzt dank dem täglichen<br />

Einsatz von Gudrun und Peter<br />

Riehl.<br />

Burkhard Bräuning<br />

ChristophHoffmann<br />

Privat und als Austräger­Duo ein Team: Das Ehepaar Gudrun und Peter Riehl ist jede Nacht für die Leser der<br />

»Wetterauer Zeitung« auf Tour.


Sonderveröffentlichung<br />

3. November 2012<br />

71<br />

Argumente<br />

fürdie Zeitung<br />

Sie lesen gerade ein Buch<br />

Unsere Tageszeitung<br />

ergibt auseinander<br />

geschnitten und<br />

taschenbuchgroß<br />

zusammengeklebt ein<br />

mehrere Hundert Seiten<br />

starken Schmöker.<br />

So lesen Sie ganz<br />

nebenbei jedes Jahr<br />

über 300 Wirtschaftskrimis, Sachbücher,<br />

Biografien, Kunstbände, Reiseführer und Bücher<br />

über neuere und neueste Geschichte.<br />

Helmut Heinen, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger.<br />

Gedruckt, online und mobil<br />

Wandel als Herausforderung –Ein Beitrag von BDZV­Chef Helmut Heinen<br />

Deutschland ist ein Zeitungsland.<br />

Sechsvon zehnDeutschen über 14 Jahren(66,6<br />

Prozent) lesenregelmäßig die<br />

gedruckte Tageszeitung. Das sind 47<br />

Millionen Männer und Frauen. Sie haben<br />

die Wahl zwischen 333 verschiedenen<br />

Titeln täglich mit 1532 lokalen<br />

Ausgaben in einer Auflage von gut 18<br />

Millionen verkauften Exemplaren.<br />

Hinzu kommen fünf Millionen Wochen-<br />

und Sonntagszeitungen. Der<br />

deutsche Zeitungsmarkt ist damit der<br />

größte Europas und der fünftgrößte<br />

weltweit –hinter Indien, China, Japan<br />

und den USA.<br />

Das ist die gute Nachricht. Zugleich<br />

müssen sich die Zeitungen nun schon<br />

zum zweiten Mal binnen eines Jahrzehnts<br />

gegen rückläufige Anzeigenmärkte<br />

und darüber hinaus gegen<br />

langfristigsinkende Abonnenten-und<br />

Käuferzahlen behaupten. Sie sind dabei,<br />

wie alle anderen klassischen Medien<br />

auch,Teilder globalen undnationalenökonomischenEntwicklung,die<br />

sich im Anzeigengeschäft ebenso niederschlägt<br />

wie inden Medienbudgets<br />

der Haushalte.<br />

Hinzu kam in den zurückliegenden<br />

Jahren jedoch auch ein tief greifender<br />

Strukturwandel, unter anderem ausgelöst<br />

durch die fortschreitende Digitalisierung<br />

und das Internet. So sind<br />

die für die gedruckten Zeitungen bis<br />

dahin besonders wichtigen Rubrikenmärkte<br />

ins Internet gewandert. Nicht<br />

ganz so schnell wie ursprünglich erwartet<br />

undauchnicht ganz so radikal,<br />

aber doch deutlich spürbar: Wer ein<br />

gebrauchtes Auto, einen neuen Job<br />

oder eine größere Wohnung an einem<br />

bestimmten Ort zueinem bestimmten<br />

Preis sucht, kann dies dank immer<br />

ausgefeilterer Mechanismen online<br />

weit schneller und bequemer tun als<br />

im gedruckten Blatt.<br />

Diese Strukturveränderungen muss<br />

niemand beklagen, sie bildeten jedoch<br />

–und bilden noch –eine enorme Herausforderung<br />

für unsere Branche, sowohl<br />

was den Werbemarkt betrifft als<br />

auch was die Seite unserer Leser und<br />

Nutzer angeht. Für alle diejenigen, die<br />

Zeitung lesen und lieben, lautet die<br />

Aufgabe damit, nicht nur unsere Verlagsunternehmen<br />

oder die Zeitungsbranche<br />

fit fürdie Zukunftzumachen,<br />

sondernauchdie Idee vonder Zeitung<br />

zu bewahren: Also von der glaubwürdigen<br />

Nachricht, der geprüften Information,<br />

der seriösen Quelle – ganz<br />

egal auf welchem Ausgabekanal –gedruckt,<br />

online oder mobil.<br />

Im Grunde genommen war das Geschäftsmodell<br />

der Zeitungen über<br />

Hunderte von Jahren sehr simpel: Die<br />

Verleger druckten Inhalte, diesie ihren<br />

Lesern verkauften –und diese Leser<br />

Es zählen Glaubwürdigkeit,<br />

journalistische Qualität und<br />

die »Wächterfunktion«<br />

wiederum verkauften sieder Werbung<br />

treibenden Wirtschaft. Im Zeitalter<br />

vonInternetund Digitalisierungfunktioniert<br />

das allerdings nicht mehr<br />

ganz so. Eine besondere Herausforderung<br />

bildet dabei die Haltung vieler<br />

Nutzer, dass »Online« nichts oder<br />

doch jedenfalls so gut wie nichts kosten<br />

darf. Für alle privatwirtschaftlich<br />

agierenden Produzenten von Inhalten<br />

ist dies naturgemäß unendlich frustrierend.<br />

All dies geschieht obendrein vor dem<br />

Hintergrund einer alternden Gesellschaft<br />

und wachsender Mobilität der<br />

Bürger. Information wird zum Alltagsartikel.<br />

Information wird überall<br />

verfügbar. Und Information wird damit<br />

auch –scheinbar –immer weniger<br />

wert. Immer öfter steuern die Leser/<br />

Nutzer – Stichwort Web 2.0 – auch<br />

selbst Inhalte zu »ihren« Medien bei<br />

oder beeinflussen doch zumindest deren<br />

Wertigkeit im Konzert unterschiedlicher<br />

Nachrichten.<br />

Man mag Twitter, Chats, Weblogs, Online-Communityswenig<br />

journalistisch<br />

finden. Manmag mitRecht darauf hinweisen,<br />

dass die Schnelligkeit einer<br />

Nachricht noch lange nicht für ihre<br />

Qualität birgt. Gleichwohl zeigt uns<br />

diehoheBeteiligungder Bürger an diesen<br />

Formen des Gedankenaustauschs<br />

im Netz, dass sie Wert auf einen Rückkanal<br />

legen, dass sie gehört werden<br />

möchten, und nicht zuletzt, dass unsere<br />

Medien Wege finden müssen, auf<br />

individuelle Wünsche unseres Publikums<br />

stärker noch als bisher einzugehen.<br />

Erfreulicherweisegelingt denZeitungen<br />

die digitale Partnerschaft mit<br />

denLesern immerbesser:Aktuell zählen<br />

wir 27 Millionen Unique User auf<br />

denWebsites derVerlage.<br />

Natürlich geht esbei der Zeitung der<br />

Zukunft aber auch um Inhalte, um<br />

Form und Funktion. Was also könnte<br />

dieZeitungfür künftige Generationen<br />

unverzichtbar machen, sei esnun gedruckt,<br />

online oder mobil? Ein wichtiges<br />

Stichwort lautet hier »Glaubwürdigkeit«,<br />

ein weiteres »journalistische<br />

Qualität der Inhalte«, ein drittes die<br />

»Wächterfunktion« der freien Presse<br />

in der Demokratie. Hehre Begriffe,<br />

fürwahr. Den Anspruch darauf muss<br />

unsere Branche, müssen dieZeitungen<br />

sich Tagfür Tagneu erarbeiten!<br />

Ich habe keine Zweifel, dass sich die<br />

MittelhessischeDruck-und Verlagsgesellschaft<br />

mit ihren Titeln »<strong>Gießener</strong><br />

<strong>Allgemeine</strong>«, »Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>«<br />

und»Wetterauer Zeitung« dieserHerausforderung<br />

auch in Zukunft erfolgreich<br />

stellen wird. Die Investition in<br />

neue Drucktechnik dokumentiert<br />

gleichsam das durch Stahl und Stein<br />

verbriefte Vertrauen in die Zukunft<br />

des gedruckten Wortes. Es ist ein Signal<br />

dafür, dass unsere Zeitungen in<br />

einer zunehmend komplexer werdenden<br />

Welt als unverzichtbare Mittler<br />

deslokalen,nationalenund internationalen<br />

Geschehens auch morgen und<br />

übermorgen zuverlässig für unsere<br />

Leser berichten werden. Und dies täglich,<br />

rund umdie Uhr, auf allen Kanälen,<br />

online, mobil, vor allem aber gedruckt.<br />

Zur Erweiterung des Druckzentrums<br />

der Mittelhessischen Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

übermittle ichpersönlich<br />

und im Namen des Bundesverbands<br />

Deutscher Zeitungsverleger<br />

herzliche Grüße. Der Verlegerfamilie<br />

Rempel wie den Mitarbeitern inRedaktion<br />

und Verlag wünsche ich, dass<br />

der Erfolg ihres publizistischen Engagementsweiterhin<br />

durchdie Treueder<br />

LeserinGießen undUmgebung bestätigt<br />

wird.<br />

Kein Anfang, kein Ende<br />

Die Zeitung liest jeder so, wie er gerade will.<br />

Was zuerst? Feuilleton, Finanzen, Sport oder<br />

Lokales? Von hinten nach vorn? Zuerst die<br />

Leserbriefe, dann den Leitartikel? Wie Sie das<br />

Blatt drehen und wenden: Hinterher wissen Sie<br />

immer etwas mehr.<br />

An die Vorstände von<br />

Familienunternehmen<br />

Nun ist es erforscht: Die Lesekultur inFamilien<br />

beeinflusst den Schulabschluss. Denn sie<br />

vermittelt unter anderem sprachliche und<br />

gedankliche Fähigkeiten. Daist ein Zeitungsabonnement<br />

betriebswirtschaftlich und volkswirtschaftlich<br />

viel effizienter als ein Kurztrip<br />

nach Pisa.<br />

Dürfen wir vorstellen?<br />

Manche Personen der Zeitgeschichte werden<br />

durch die Zeitung zuMitmenschen. Denn<br />

Porträts, Interviews, Hintergründe oder auch<br />

Nachrufe beschäftigen sich ausführlich mit dem<br />

Menschen hinter dem Namen und stellen ihn<br />

auf eine besonders persönliche und private<br />

Weise dem Leser vor –wenn Sie gestatten.<br />

Gedruckter Blick zurück<br />

und nach vorn<br />

Ein gelebtes Leben. Die Amtszeit des Präsidenten.<br />

Die Bilanz eines Krieges. Bilder der Katastrophe.<br />

Von der Entführung. Der Hintergrund der<br />

Affäre. Die Erde dreht sich weiter –und die<br />

Zeitung hält Tag für Tag die Geschichte für einen<br />

Moment fest. Auch der Blick zurück öffnet den<br />

Blick nach vorn.<br />

Quelle: BDZV


72 Zeitung für heute und morgen<br />

Wir laden Sie ein /Tag der offenen Tür imMai 2013<br />

Schauen Sie uns doch mal über die Schulter<br />

Wenn Sie hautnah erleben möchten, wie Zeitung gemacht wird: Melden Sie eine Besuchergruppe inunserer Vertriebsabteilung an<br />

Eine Besuchergruppe bestaunt die neue Versandanlage.<br />

LiebeLeserinnen,liebe Leser, 72 Seiten<br />

weitgehend in eigenerSache –das machen<br />

wirnur sehr selten.Zuletzt in der<br />

»Wetterauer Zeitung«, als wir unser<br />

175-jähriges WZ-Jubiläum feierten.<br />

Aber es war nun an der Zeit, sich einmalandie<br />

Leserzuwenden, vorallem,<br />

um zu zeigen, dass wir uns gerüstet<br />

haben für die Zukunft, dass wir bereit<br />

sind, uns den Herausforderungen zu<br />

stellen, vor denen Verlage heute stehen.<br />

SolcheineFüllevon Investitionen<br />

tätigt man nicht in jedem Jahrzehnt.<br />

Wir haben nun innerhalb von zwei<br />

Jahren die Weichen gestellt, um konkurrenzfähig<br />

zu bleiben, umuns auf<br />

dem Markt zu behaupten, haben uns<br />

auch im Bereich Internet und Video<br />

Auch im Bereich Internet<br />

und Video stellen wir uns<br />

dem Wettbewerb<br />

zukunftsfähiggemacht.Gleichwohlist<br />

in diesemschnelllebigen Bereichpraktisch<br />

immer der Wille nötig, sich dem<br />

ständigen Wandel zu stellen. Aber<br />

noch –und vermutlich für eine lange<br />

Zeit –liegt unserHauptaugenmerkauf<br />

der gedruckten Zeitung. Auf Papier<br />

können Sie deshalb auch lesen, was<br />

wir verändert, wowir investiert haben.<br />

In der ersten Sonderbeilage im<br />

August wurden Sie gebeten, sich zum<br />

Erscheinungsbild undzuden Inhalten<br />

Sanfte Veränderungen<br />

in der Zeitung<br />

sind ab und zunötig<br />

unserer Zeitungen zu äußern. Viele<br />

habenden ausgefülltenFragebogenan<br />

unszurückgeschickt. DieAuswertung<br />

haben wir an anderer Stelle in dieser<br />

Beilage vorgestellt. Wir können nicht<br />

jeden Wunsch erfüllen, aber essind<br />

große Linien erkennbar, die wir berücksichtigen<br />

werden. Denn für Sie<br />

machen wirunsereZeitungen. Dessen<br />

sind wir uns bewusst.<br />

Wir Redakteure sind experimentierfreudige<br />

Menschen, aber wir wissen<br />

auch: Wenn die Kunden zufrieden<br />

sind, warum dann groß herumexperimentieren?<br />

Aber sanfte Veränderungen<br />

sind gut und nötig, denn sonst<br />

würden unsere Zeitungen heute noch<br />

so aussehen wie vor 60 Jahren. Lokales<br />

und Überregionales war damals<br />

wild gemixt auf einer Seite platziert,<br />

wer Nachrichten aus seiner Gemeinde<br />

suchte,der musste lange blättern. Heute<br />

haben wir eine klare Struktur, eine<br />

verlässliche Grundordnung im Blatt.<br />

Das erspart dem Leser das lange Suchen.<br />

Wir haben eine größere Grundschrift,<br />

lesbarere Schlagzeilen. Wir<br />

sind aktueller, gehen inhaltich mehr<br />

in die Tiefe, erklären komplexe Sachverhalte.<br />

Wir haben nicht jede Mode<br />

mitgemacht, aber sind immer auf der<br />

Höhe derZeitgewesen. Vorallem aber<br />

haben wir systematisch unser Angebotandie<br />

Leserausgeweitet.Dennoch<br />

ist esheute viel schwerer als zum Beispiel<br />

inden 1960er und 1970er Jahren,<br />

gerade junge Menschen füreineTageszeitungzubegeistern.<br />

Undwir wissen<br />

auch, dass die älteren Leser nur dann<br />

beider Stange bleiben,wennsie mitgenommen<br />

werden, wenn das Produkt<br />

ihren Wünschen entspricht,wennihre<br />

Meinung gefragt ist. Das bedeutet für<br />

uns: Wir müssen eine Möglichkeit<br />

schaffen, damit wir uns austauschen<br />

können. Wir waren schon immer ein<br />

offenes Haus, Gäste waren uns stets<br />

willkommen. Gleichwohl haben wir<br />

bisher nicht dafür geworben. Das<br />

möchten wir hiermit ändern und Sie<br />

einladen: Besuchen Sie uns, seien Sie<br />

unser Gast. WirzeigenIhnen,wie Zeitung<br />

gemacht wird, welche Prinzipien<br />

wir haben, welche Regeln gelten. Sie<br />

können zuschauen, wie Redakteure<br />

am Bildschirm die Seiten für den<br />

nächsten Tag bauen, wie sie layouten,<br />

redigieren, Fotos platzieren. Sie sind<br />

auch bei den folgenden Produktionsschritten<br />

dabei, wir erklären, wie<br />

Druckplatten hergestellt werden, wie<br />

die Druckmaschine eingerichtet wird,<br />

undwir führen Sie in unsere Versandhalle,<br />

in der, wenn produziert wird,<br />

der Himmel voller Zeitungen hängt.<br />

Nach oder vor der Besichtigung können<br />

Sie mit unseren Redakteuren diskutieren,<br />

ihnen Fragen stellen. Auf<br />

Wunsch steht auch die Anzeigenabteilung<br />

fürGespräche bereit –und natürlich<br />

der Vertrieb, der unter anderem<br />

für die Zustellung zuständig ist. Wir<br />

wollen Ihnengerne Rede undAntwort<br />

stehen, erklären, warum manches<br />

groß und anderes eher klein ins Blatt<br />

kommt,warum einige Texte etwaslängerliegenbleiben,bis<br />

sieeinen Platzin<br />

der Zeitung finden, andere aber schon<br />

am nächsten Tagzulesen sind.<br />

Ums ganz konkret zu machen: Wenn<br />

Sie Mitglied in einem Verein oder im<br />

Kirchenvorstand sind, wenn Sie dem<br />

Ortsverband einer Partei angehören,<br />

wenn Sie zur Vereinigung junger Unternehmer<br />

oder zum Gewerkschaftsnachwuchs<br />

(ältere Unternehmer und<br />

Gewerkschafter sind auch willkommen)<br />

gehören –melden Sie sich bei<br />

unserer Vertriebsabteilung. Landfrauen,<br />

Schulklassen, Studentenorganisationen,<br />

der VHC, Handwerker- und<br />

Handelsverbände, wo und wie auch<br />

immersie organisiertsind–wir freuen<br />

uns auf Sie. Falls Interesse besteht,<br />

werden wirauchfeste Führungstermine<br />

einplanen, zu denen sich Leser ein-<br />

Wir freuen uns<br />

über ein Feedback<br />

zu dieser Beilage<br />

finden können, die nicht in einer<br />

Gruppe organisiert sind.<br />

Alle Interessierten haben übrigens im<br />

kommenden Jahr dieMöglichkeit, einmalbei<br />

unsreinzuschauen:AmSamstag,<br />

25. Mai, veranstalten wir einen<br />

»Tag der offenen Tür«. Bis dahin sind<br />

die letzten kosmetischen Feinheiten<br />

abgeschlossen. WirzeigenIhnen dann<br />

gerne unsere neuen Betriebsanlagen.<br />

Rechtzeitig werden wir in unseren Tageszeitungen<br />

dazu einladen. (bb)<br />

Wenn Sie uns ein Feedback zu dieser<br />

Beilage geben, wenn Sie uns mitteilen<br />

möchten, was Ihnen gefallen oder<br />

nicht gefallen hat, dann senden<br />

Sie eine E-Mail an politikredaktion@<br />

giessener-allgemeine.de<br />

oder schreiben Sie an:<br />

MDV<br />

z. Hd. Burkhard Bräuning<br />

Marburger Straße 20<br />

35390 Gießen<br />

Gäste aus Grünberg im Untergeschoss der Druckhalle.<br />

400 Druckplatten<br />

können pro Stunde belichtet werden.<br />

In etwas mehr als<br />

30 Minuten<br />

ist die <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong><br />

Zeitung gedruckt.<br />

Bis zu18 Kilometer Papier<br />

mit einer Breite von 1,25 Metern sind auf einer Rolle.<br />

Rund 80 Tonnen Farbe werden imJahr verbraucht.<br />

Rund 800 Austräger<br />

arbeiten für die MDV.<br />

In weniger als<br />

2Minuten<br />

sind die Druckplatten<br />

in der Maschine auf den<br />

Plattenzylindern aufgespannt.<br />

Rund 180000<br />

Druckplatten<br />

werden imJahr verbraucht. Die<br />

Druckplatten werden zu100 Prozent<br />

recycelt. Alle Farben auf einer Seite<br />

setzen sich aus den 4Farben Cyan<br />

(Blau), Magenta (Rot), Yellow (Gelb)<br />

und der Tiefe (Schwarz) zusammen.

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