Die komplette Ausgabe 10/2008 der Fachzeitschrift KOMMUNAL
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Kommunal: Oberösterreich Spezial 83<br />
Waren sich einig, dass die größten Brocken für die Gemeinden auch künftig<br />
die Kin<strong>der</strong>- und die Altenbetreuung sein werden: Mo<strong>der</strong>ator Klaus Obere<strong>der</strong>,<br />
Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer und die Landesräte Josef Ackerl<br />
und Josef Stockinger.<br />
Entwurf des neuen O.ö. Abfallwirtschaftsgesetzes“,<br />
übte Steiniger<br />
leise Kritik.<br />
Weiters hob er den abgeschlossenen<br />
Finanzausgleich hervor<br />
und betonte, dass in <strong>der</strong> Beurteilung<br />
des Ergebnisses darauf Bedacht<br />
genommen werden müsste,<br />
dass am Ende <strong>der</strong> Verhandlungen<br />
alle diesen Pakt unterschreiben<br />
müssen.<br />
Starkes Serviceangebot<br />
Der Landesgeschäftsführer des<br />
oö. Gemeindebundes, HR Dr.<br />
Hans Gargitter, wies darauf hin,<br />
dass <strong>der</strong> OÖ Gemeindebund<br />
sein Serviceangebot, z.B. Steuer-Hotline,<br />
Rechtsberatung und<br />
Mediation verbessert hat und<br />
Teile <strong>der</strong> Serviceleistung über<br />
die OÖGZ (Oberösterreichische<br />
Gemeindezeitung) mit den Serien<br />
„EU-Rechts-Teleskop“, „Unsere<br />
Gemeindebund-Juristen diskutieren“<br />
und „E-Government<br />
von und für Praktiker“ stattfinden.<br />
<strong>Die</strong> Gemeindeverwaltungsschule,<br />
die heuer ihren 60-jährigen<br />
Bestand feiert, ist einerseits<br />
Bildungseinrichtung und an<strong>der</strong>erseits<br />
Strukturhilfe, weil <strong>der</strong><br />
Gemeindebund diese Einnahmen<br />
für seine Serviceleistungen<br />
benötigt. Er wies auf die Kooperation<br />
mit <strong>der</strong> Berufschule in<br />
Gmunden, dem BFI und <strong>der</strong> FH<br />
Linz hin.<br />
Einig bei den Kernfragen<br />
<strong>der</strong> Zukunft<br />
<strong>Die</strong> Frage, was die größten finanziellen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Gemeinden in <strong>der</strong> nächsten<br />
Zeit sein werden, beantwortete<br />
LR Josef Ackerl dahingehend,<br />
dass die Kin<strong>der</strong>betreuung einiges<br />
an Kosten verursachen werde,<br />
da ca. 70 Kin<strong>der</strong>betreuungseinrichtungen<br />
geschaffen werden<br />
müssten. Weiters stellt die<br />
Altersfrage eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
dar und Menschen<br />
mit Beeinträchtigungen müsse<br />
man auch ein entsprechendes<br />
Augenmerk schenken.<br />
Ebenfalls auf die Frage <strong>der</strong><br />
größten finanziellen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
angesprochen meinte<br />
Landesrat Dr. Josef Stockinger,<br />
dass bisher <strong>der</strong> Fokus auf Bauprojekte<br />
gerichtet war und künftig<br />
die Finanzierung des inneren<br />
<strong>Die</strong> Gemeinde ist das wichtigste Stück<br />
Heimat, gleich nach <strong>der</strong> Familie.<br />
Oberösterreichs Landeshauptmann<br />
Josef Pühringer.<br />
Zusammenhaltes in den Mittelpunkt<br />
treten wird. <strong>Die</strong> Bereiche<br />
Alter, Bildung und Kin<strong>der</strong>betreuung<br />
werden die Hauptgebiete<br />
sein. Es wird unumgänglich<br />
sein, gemeinsame Finanzierungskonzepte<br />
zu finden, da <strong>der</strong><br />
Bund nicht sagen kann, das eine<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e sei für die Bürger<br />
gratis und Län<strong>der</strong> und Gemeinden<br />
müssten es finanzieren.<br />
Präsident Helmut Mödlhammer<br />
erklärte, dass die größte Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
das sein werde, was<br />
die Bürger von den Gemeinden<br />
erwarten. Gemeinden könnten<br />
die Aufgabe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung<br />
noch wesentlich besser erfüllen,<br />
wenn sie beispielsweise<br />
im Gesundheitsbereich von ihrer<br />
finanziellen Leistung befreit<br />
werden.<br />
Auf die demografische Entwicklung<br />
angesprochen, brachte<br />
Mödlhammer zum Ausdruck,<br />
dass zwei Drittel <strong>der</strong> österreichischen<br />
Gemeinden Einwohner<br />
verlieren werden und ein Drittel<br />
mit starken Zuwächsen rechnen<br />
könne. Der Trend geht zu den<br />
Arbeitszentren. Wenn wir das<br />
blühende Österreich mit seiner<br />
Vielfalt von Gemeinden erhalten<br />
wollen, müssen wir uns gemeinsam<br />
mit Bund und Land entsprechend<br />
anstrengen. Verstärkte<br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ung, verstärkte<br />
Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung, För<strong>der</strong>ung<br />
für Betriebsansiedlungen<br />
und stärkere Zusammenarbeit<br />
<strong>der</strong> Gemeinden sind einige<br />
Schlagworte für die Zukunft.<br />
Eine Lanze für die<br />
Bürgermeister<br />
LH Josef Pühringer sprach die<br />
Arbeit eines Gemeindepolitikers<br />
an, die er aus 22-jähriger Erfahrung<br />
kenne und die 24 Stunden<br />
Bereitschaft bedeute. Gemeindepolitik<br />
ist etwas Konkretes, hier<br />
gibt es keine Distanz nach Linz<br />
o<strong>der</strong> Wien, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Gemeindepolitik<br />
muss man Ja o<strong>der</strong><br />
Nein sagen, und man erfährt die<br />
Reaktion unmittelbar. Zufriedene<br />
Gemeindebürger seien für<br />
ihn sehr wichtig, da zufriedene<br />
Gemeindebürger auch zufriedene<br />
Landesbürger seien. Lebensqualität<br />
und Lebensfreude kann<br />
nur vor Ort im unmittelbaren<br />
Lebenskreis am besten geschaffen<br />
werden. „<strong>Die</strong> Gemeinde ist<br />
das wichtigste Stück Heimat,<br />
gleich nach <strong>der</strong> Familie“, so<br />
Pühringer.<br />
Eine Überraschung zum Schluss<br />
erlebte dann Frasnz Steininiger.<br />
Er wusste zwar von einer Geburtstagsüberraschung<br />
(er feierte<br />
an diesem Tag seinen 60.er),<br />
hatte aber keine Ahnung, dass<br />
<strong>der</strong> letzte Teil des Gemeindetages<br />
allein ihm gehörte (siehe Bericht<br />
auf Seite 84).<br />
Geehrt wurden Bgm. a. D. Isidor Hofbauer aus St. Rade -<br />
gund und Bgm. Dr. Herbert Sperl aus Leonding, die zu Ehrenmitglie<strong>der</strong>n<br />
des OÖ Gemeindebundes ernannt wurden<br />
sowie Bgm. a. D. ÖR. Ferdinand Strasser aus Münzbach,<br />
dem „Dank und Anerkennung“ ausgesprochen<br />
wurden. Hier mit Präsident Franz Steininiger (links) und<br />
Direktor Hans Gargitter (rechts).