Die komplette Ausgabe 10/2008 der Fachzeitschrift KOMMUNAL

Kommunal: Winterdienst 63
Verkehrssicherheit im Winter stellt für Österreichs
Gemeinden eine besondere Herausforderung dar. Die
kommunalen Winterdienste leisten in der kalten Jahreszeit
einen enormen und nicht hoch genug einzuschätzenden
Beitrag zur Sicherheit im Straßenverkehr.
DI Dr. Rainer Kolator
Schnee, Matsch und Glatteis
sorgen für winterliche Fahrbahnverhältnisse,
die das Unfallgeschehen
beeinflussen. Neben
defensivem Fahrverhalten
kommt es während der kalten
Jahreszeit vor allem auch auf eine
entsprechend präparierte
Fahrbahn an. Der Winterdienst
der Gemeinden leistet mit seinen
zahlreichen Mitarbeitern einen
entscheidenden Beitrag, um
die Sicherheit auf Österreichs
Straßen auch bei Eis und Schnee
zu gewährleisten.
Die Leistungen der
Winterdienste
Die stabile und sichere Bewegung
eines Straßenfahrzeuges
hängt von den Reibungskräften
ab, die zwischen den Reifen und
der Fahrbahnoberfläche wirken.
Griffigkeit und Zustand der
Fahrbahnoberfläche sind für die
Übertragung
der Reibungskräfte
ausschlaggebend:
Trockene und
saubere Oberflächen
bieten
eine höhere
Reifenhaftung
als nasse, verschmutzte
oder gar vereiste.
Hauptaufgabe der Räum-, Streu-,
Bereitschafts- und Alarmierplanung
ist es, trotz winterlicher
Verhältnisse für eine Erhöhung
der Reibung zwischen Reifen
und Fahrbahn und somit der
Verkehrssicherheit zu sorgen.
Dabei steht die Räumung und
bei Hauptverkehrsstraßen auch
die Streuung unterschiedlicher
Streustoffe im Vordergrund.
Glättebildung soll nach Möglichkeit
vermieden werden, entstandene
Glätte nach besten Kräften
beseitigt oder ihre Auswirkungen
auf den Verkehr gemildert
werden. Neben dem Sicherheitsaspekt
spielen zusätzlich noch
zwei weitere Faktoren eine Rolle
– die Wirtschaftlichkeit und der
Umweltschutz. Abhängig von
den drei Kriterien Sicherheit,
Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz,
werden folgende
Streuarten unterschieden:
Tauende Streustoffe
Mit tauenden Streustoffen ist
die Streuung mit Salz gemeint.
Der große Vorteil der Salzstreuung
ist, dass Glätte beseitigt
wird. Salze lösen sich in Wasser,
setzen den Gefrierpunkt der Lösung
herab und bewirken so das
Auftauen von Schnee oder Eis
auf der Fahrbahn – eine feuchte
Hauptaufgabe der Räum-, Streu-, Bereitschafts-
und Alarmierplanung ist es, trotz
winterlicher Verhältnisse für eine Erhöhung
der Reibung zwischen Reifen und Fahrbahn
und somit der Verkehrssicherheit zu sorgen.
Fahrbahn entsteht. Salzstreuung
führt somit zu einem schnellen
und starken Rückgang des Unfallrisikos.
Im Vergleich zur
Splittstreuung sorgen tauende
Streustoffe für geringe Unfallfolgekosten,
das heißt auch der
volkswirtschaftliche Nutzen
wird hier positiv berücksichtigt,
obwohl das Salz selbst teurer ist