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Die komplette Ausgabe 10/2008 der Fachzeitschrift KOMMUNAL

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Kommunal: Blick über die Grenze<br />

45<br />

Der Status <strong>der</strong> Sekretäre & Direktoren in slowenischen Gemeindeverwaltungen<br />

Für den Job ist Uni-Ausbildung<br />

und staatliche Prüfung nötig<br />

Nach <strong>der</strong> Verselbstständigung <strong>der</strong> Republik Slowenien im Jahr 1991 ist<br />

es zu großen Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Einführung von lokaler Selbst -<br />

verwaltung gekommen. <strong>Die</strong>ser Verän<strong>der</strong>ungsprozess dauert bis heute<br />

an, da in Slowenien die Teilung auf Provinzen immer noch nicht erfolgt<br />

ist. <strong>KOMMUNAL</strong> hat sich angesehen, wie sich das Gesetz über die<br />

öffentliche Verwaltung aus 2003 auf eine zentrale Personengruppe in<br />

den Gemeinden auswirkt.<br />

Mag. Bojan Mažgon<br />

Im Jahr 1991 gab es auf dem<br />

Gebiet von Slowenien 62 Gemeinden<br />

(die niedrigste Form<br />

lokaler Selbstverwaltung zu dieser<br />

Zeit war die Ortsgemeinde –<br />

es gab 1173 Ortsgemeinden, die<br />

aber außer dem Selbstbeitrag<br />

keine wesentlichen Finanzierungsquellen<br />

hatten, in den meisten<br />

Fällen aber einen professionellen<br />

Sekretär <strong>der</strong> Ortsgemeinde).<br />

<strong>Die</strong> Bürgermeister wurden<br />

seitens des Gemein<strong>der</strong>ates aus<br />

seinen Mitglie<strong>der</strong>n ausgewählt.<br />

<strong>Die</strong> Funktion des Sekretärs bzw.<br />

Direktors von Gemeindeverwaltungen<br />

war damals noch nicht<br />

bekannt, da die exekutive Funktion<br />

<strong>der</strong> Exekutionsrat <strong>der</strong> Gemeinde<br />

und sein Präsident ausgeübt<br />

hat. <strong>Die</strong>ser Präsident war<br />

im übertragenen Sinne mit <strong>der</strong><br />

heutigen Gemeindeverwaltung,<br />

dem Direktor und den Amtsleitern<br />

vergleichbar.<br />

Im Jahr 1994 wuchs die Zahl<br />

<strong>der</strong> Gemeinden auf 147, die Zuständigkeiten<br />

<strong>der</strong> Gemeinden<br />

und des Staates wurden klar<br />

ausgegrenzt, die Finanzierung<br />

<strong>der</strong> Gemeinden wurde geregelt.<br />

Bürgermeister wurden auf direkten<br />

Wahlen gewählt und<br />

übernahmen die Exekutionsfunktion<br />

in den Gemeinden. Der<br />

Gemein<strong>der</strong>at hatte seinen Präsidenten,<br />

wobei Bürgermeister<br />

<strong>Die</strong> Funktion des Sekretärs bzw. Direktors<br />

von Gemeindeverwaltungen war 1991 damals<br />

noch nicht bekannt, da die exekutive<br />

Funktion <strong>der</strong> Exekutionsrat <strong>der</strong> Gemeinde<br />

und sein Präsident ausgeübt hat.<br />

Mag. Bojan Mažgon,<br />

Prof. Dr. Ferk<br />

& Partner d.o.o.,<br />

ist Mitglied des<br />

Verbandes <strong>der</strong> Sekretäre<br />

und Direktoren<br />

slowenischer<br />

Gemeinden<br />

und Rat oft nicht kooperierten,<br />

insbeson<strong>der</strong>e im Fall von unterschiedlichen<br />

Sichtweisen. <strong>Die</strong><br />

Gemeindeverwaltung wurde<br />

vom Bürgermeister geführt, diese<br />

Aufgabe konnte aber auch<br />

<strong>der</strong> Sekretär <strong>der</strong> Gemeinde, <strong>der</strong><br />

nach Vorschlag des Bürgermeisters<br />

seitens des Gemein<strong>der</strong>ates<br />

gewählt wurde, übernehmen.<br />

Der Sekretär wurde ein Funktionär<br />

<strong>der</strong> Gemeinde. Bald danach<br />

wurde gesetzlich festgelegt,<br />

dass <strong>der</strong> Bürgermeister <strong>der</strong><br />

Vorsitzende <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung<br />

ist, die direkte Leitung<br />

<strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> Gemeindeverwaltung<br />

wird aber den Sekretären<br />

überlassen. In dieser<br />

Zeit ist es des Öfteren vorgekommen,<br />

dass <strong>der</strong> Vorschlag des<br />

Bürgermeister bezüglich des Sekretärs<br />

vom Gemein<strong>der</strong>at nicht<br />

angenommen wurde, gleichzeitig<br />

konnte aber <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at<br />

ohne den Vorschlag des Bürgermeisters<br />

nicht über einen eventuellen<br />

eigenen Kandidaten entscheiden.<br />

<strong>Die</strong> Folgen einer solchen<br />

Auswahlprozedur zeigten<br />

sich dadurch, dass mehr als die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Gemeinden in dieser<br />

Zeit keine Sekretäre hatte.<br />

Mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung des Gesetzes<br />

über die lokale Selbstverwaltung<br />

im Jahr 1998, als die Zahl<br />

<strong>der</strong> Gemeinden in Slowenien<br />

auf 192 anstieg, wurde die Ano -<br />

malie bezüglich <strong>der</strong> Nicht-Kooperation<br />

von Bürgermeistern<br />

und Gemein<strong>der</strong>äten beseitigt:<br />

<strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>at wurde vom<br />

Bürgermeister einberufen, <strong>der</strong><br />

auch selbstständig den Sekretär<br />

<strong>der</strong> Gemeinde ernannte. Der Sekretär<br />

war nicht mehr von einer<br />

politischen Vereinbarung abhängig<br />

und hat nicht mehr den Status<br />

eines Funktionärs son<strong>der</strong>n<br />

eines höheren Verwaltungsarbeiters,<br />

was mit dem Vorsitzenden<br />

des Verwaltungsdienstes<br />

<strong>Die</strong> Gemeindeverwaltung<br />

wurde vom Bürgermeister<br />

geführt, diese Aufgabe<br />

konnte aber auch <strong>der</strong><br />

Sekretär <strong>der</strong> Gemeinde, ...,<br />

übernehmen. Der Sekretär<br />

wurde ab 1994 ein<br />

Funktionär <strong>der</strong> Gemeinde.

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