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Die komplette Ausgabe 10/2008 der Fachzeitschrift KOMMUNAL

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Kommunal: Finanzen 27<br />

Trotz Warnungen des Gemeindebundes<br />

Bitteres Erwachen nach langer<br />

Parlamentsnacht<br />

<strong>Die</strong> von <strong>der</strong> US-Immobilienkrise ausgelöste<br />

Vertrauenskrise an den Finanzmärkten<br />

hat zu einer Austrocknung<br />

<strong>der</strong> Geldmärkte geführt.<br />

nicht im Zusammenhang mit einer<br />

konkreten Finanzierung stehen,<br />

machen wir nicht mit.<br />

Was raten Sie jenen Gemeinden,<br />

die aktuell aus solchen Produkten<br />

Verluste erleiden?<br />

Ich rate diesen Gemeinden, eine<br />

zweite Meinung einzuholen und<br />

sich mit <strong>der</strong> Kommunalkredit in<br />

Verbindung zu setzen. Wir werden<br />

uns die Situation in aller Ruhe<br />

anschauen und gemeinsam<br />

mit den Kunden Lösungen erarbeiten.<br />

Durch überlegtes und bedachtes<br />

Handeln, lassen sich Verluste<br />

oft wie<strong>der</strong> ausgleichen. Für<br />

die Zukunft empfehle ich bei mo<strong>der</strong>nen<br />

Finanzinstrumenten wie<br />

Zinsswaps nur auf erfahrene, seriöse<br />

Finanzberater zu setzen.<br />

Fact-Box<br />

Zinsswaps<br />

Bei einem Zinsswap tauschen<br />

zwei Parteien unterschiedliche<br />

Zinszahlungen (z. B. fix o<strong>der</strong><br />

variabel) in einer Währung für<br />

eine bestimmte Laufzeit. Wesentlich<br />

ist, dass die auf den<br />

gleichen Ausgangsbetrag zu<br />

leistenden Zinsen unterschiedlichen<br />

Zinsberechnungen unterliegen<br />

und durch den Swap<br />

keine gegenseitigen Kapitalfor<strong>der</strong>ungen<br />

entstehen. Sinn eines<br />

solchen Tausches ist meist das<br />

Hedging gegen fallende o<strong>der</strong><br />

steigende Zinsen.<br />

Beispiel: Eine Gemeinde hat in<br />

einer Phase sinken<strong>der</strong> Zinssätze<br />

einen variabel verzinslichen<br />

Kredit über zehn Millionen Euro<br />

aufgenommen. Nun hat sich<br />

<strong>der</strong> Zinstrend gedreht. Um sich<br />

vor den steigenden Zinsen abzusichern,<br />

tauscht die Gemeinde<br />

über einen Zinsswap die variable<br />

Verzinsung gegen eine<br />

Fixzinsverzinsung aus.<br />

In einer Marathonsitzung wurden zahlreiche Gesetze noch vor <strong>der</strong> Wahl im<br />

Parlament beschlossen. <strong>Die</strong> Halbierung <strong>der</strong> Mehrwertsteuer auf Lebensmittel<br />

kommt nun nicht, damit auch nicht die damit verbundenen Einnahmenausfälle<br />

für Gemeinden. Der Rest <strong>der</strong> vom Parlament beschlossenen<br />

Maßnahmen wird dennoch die Gemeindebudgets massiv belasten. Mit<br />

mindestens 57,4 Millionen Euro an Ausfällen müssen die Gemeinden jährlich<br />

rechnen. Ein kurzer Überblick.<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Beschlüsse <strong>der</strong> Nationalratssitzung vom<br />

24. September <strong>2008</strong> und ihre Folgen für die Gemeindfinanzen<br />

Senkung <strong>der</strong> Mehrwertsteuer<br />

auf Medikamente<br />

von 20 auf zehn Prozent.<br />

Überstundenreform, Steuerbefreiung<br />

für Nächtigungsgel<strong>der</strong><br />

Erhöhung <strong>der</strong> Pflegeför<strong>der</strong>ungen<br />

13. Familienbeihilfe<br />

Mit den Stimmen von SPÖ,<br />

FPÖ und BZÖ wurde dieser Antrag<br />

beschlossen. <strong>Die</strong> Gesamtkosten<br />

dafür betragen 340 Millionen<br />

Euro.<br />

Reform bei Überstunden. Nächtigungsgel<strong>der</strong><br />

sollen künftig<br />

steuerfrei ausbezahlt werden.<br />

<strong>Die</strong> für Fahrten zu Baustellen<br />

und Montagetätigkeiten geltende<br />

Steuerfreiheit wird ins Dauerrecht<br />

übernommen. Kosten<br />

wird die Maßnahme rund 150<br />

Mio. Euro pro Jahr. Alle Parteien,<br />

ausser den Grünen, haben<br />

dieser Maßnahme zugestimmt.<br />

<strong>Die</strong>se Maßnahme wurde einstimmung<br />

beschlossen. Das<br />

Bundespflegeld soll gestaffelt<br />

zwischen vier und sechs Prozent<br />

angehoben werden,<br />

außerdem sind „Erschwerniszulagen“<br />

für schwerbehin<strong>der</strong>te<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche sowie<br />

Demenzkranke vorgesehen.<br />

Einstimmig beschlossen. <strong>Die</strong><br />

Gesamtkosten dafür betragen<br />

rund 250 Millionen Euro. Damit<br />

muss <strong>der</strong> Familienlastenausgleichsfonds<br />

(FLAF) höher<br />

dotiert werden.<br />

Mehr Details finden Sie auf www.kommunalnet.at<br />

Kosten für die Gemeinden:<br />

40 Millionen Euro<br />

pro Jahr<br />

Kosten für die Gemeinden:<br />

17,4 Millionen Euro<br />

pro Jahr.<br />

Folgen für die Gemeinden:<br />

Durch die Erhöhung<br />

des Bundespflegegeldes<br />

wird auch <strong>der</strong> Druck steigen,<br />

das Landespflegegeld<br />

zu erhöhen, an dem<br />

die Gemeinden ebenfalls<br />

mitzahlen müssen.<br />

Indirekt zahlen die Gemeinden<br />

dabei über die<br />

Vorweganteile mit.

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