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Die komplette Ausgabe 10/2008 der Fachzeitschrift KOMMUNAL

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Kommunal: Gemeinde & Genossenschaft<br />

21<br />

Das Sozialzentrum in Altach – ein Platz für Alt und Jung<br />

Das Modell ist voll aufgegangen<br />

Best-Practice-Beispiele wie das Sozialzentrum<br />

Altach machen deutlich,<br />

dass innovative Lösungen in Form<br />

von PCP-Organisationen zur Beseitigung<br />

<strong>der</strong> Betreuungsproblematik für<br />

Alt und Jung und zur Bewältigung<br />

manch an<strong>der</strong>er kommunaler Aufgaben<br />

umgesetzt werden können.<br />

Besuchsdienstes, in die Organisationsstrukturen<br />

des Sozialzentrums<br />

eingebunden. <strong>Die</strong> Kooperation<br />

mit <strong>der</strong> Gemeindevertretung<br />

wie<strong>der</strong>um ist in <strong>der</strong> Form<br />

eines Beirats institutionalisiert.<br />

Beson<strong>der</strong>s hervorzuheben ist<br />

auch die Zusammenarbeit mit<br />

Nachbargemeinden, wie Götzis,<br />

Koblach und Mä<strong>der</strong>, welche die<br />

regionalen sozialen Einrichtungen<br />

und den generationsübergreifenden<br />

Zusammenhalt über<br />

die Gemeindegrenzen hinweg<br />

stärken sollen.<br />

Ein wesentlicher Nutzen des<br />

Altacher PCP-Projektes liegt für<br />

die Betreuungsbedürftigen darin,<br />

nicht aus dem Familien- und<br />

Gemeindeverband herausgerissen<br />

zu werden. <strong>Die</strong> Bevölkerung<br />

hat das Sozialzentrum als essentiellen<br />

Bestandteil des Gemeindelebens<br />

angenommen und anerkennt<br />

die daraus erwachsenden<br />

Möglichkeiten einer sicheren<br />

Zukunftsvorsorge direkt vor<br />

<strong>der</strong> Haustüre. <strong>Die</strong> Gemeindevertretung<br />

wie<strong>der</strong>um ist mit dem<br />

Sozialzentrum ihrem Ziel einer<br />

In <strong>der</strong> Gemeinde Altach gab es<br />

bis in die 90er Jahre zwar ein Alters-,<br />

aber kein Pflegeheim. Daher<br />

begann man 1994 mit dem<br />

Bau eines Sozialzentrums, das<br />

diese Aufgabe übernehmen sollte.<br />

1997 wurde es eröffnet.<br />

Aus organisatorischen<br />

und steuerlichen<br />

Gründen<br />

entschied man<br />

sich für eine Ausglie<strong>der</strong>ung<br />

des<br />

Projekts. So kam<br />

es zur Gründung<br />

einer Kommunal<br />

GesmbH (gemeinnützige<br />

GesmbH) als <strong>10</strong>0<br />

Prozent-Tochter<br />

<strong>der</strong> Gemeinde<br />

Altach.<br />

„Uns war wichtig,<br />

verbesserten Lebensqualität für<br />

die Altacher Bevölkerung ein<br />

großes Stück näher gekommen<br />

und kann sich inzwischen auch<br />

über einen beträchtlichen Imagegewinn<br />

über die Region hinaus<br />

freuen.<br />

Resümee<br />

Best Practice Beispiele wie das<br />

Sozialzentrum Altach machen<br />

deutlich, dass innovative Lösungen<br />

in Form von PCP-Organisationen<br />

zur Beseitigung <strong>der</strong><br />

Betreuungsproblematik für Alt<br />

und Jung und zur Bewältigung<br />

manch an<strong>der</strong>er kommunaler<br />

Bgm. Gottfried Brändle,<br />

Altach: „Uns war wichtig, dass<br />

die Gemeinde nach wie vor einen<br />

gewissen Zugriff auf die<br />

Organisation hat.“<br />

dass die Gemeinde<br />

nach wie vor<br />

einen gewissen<br />

Zugriff auf die Organisation<br />

hat“,<br />

erläutert Bürgermeister<br />

Gottfried<br />

Brändle. <strong>Die</strong> Überlegung: Ein privater<br />

Anbieter muss Geld verdienen,<br />

die Kommunal GesmbH<br />

kann Überschüsse wie<strong>der</strong> in das<br />

Projekt investieren.<br />

<strong>Die</strong> betriebliche Führung erfolgt<br />

durch den Gemeindevorstand,<br />

<strong>der</strong> aus sieben Mitglie<strong>der</strong>n besteht.<br />

Brändle: „Durch dieses Modell<br />

– die 27-köpfige Gemeindevertretung<br />

hat keinen unmittelbaren<br />

Einfluss auf die Kommunal<br />

GesmbH – bleibt die Parteipolitk<br />

weitgehend außen vor.“<br />

In die GesmbH wurden sämtliche<br />

Sozialdienstleistungen<br />

<strong>der</strong> Gemeinde<br />

eingebracht.<br />

Auch die<br />

gesamte Kin<strong>der</strong>und<br />

die Jugendbetreuung<br />

finden<br />

im Sozialzentrum<br />

statt.<br />

„<strong>Die</strong> organisatorischen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

sind in<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

ähnlich wie<br />

in <strong>der</strong> Altenbetreuung,<br />

daher<br />

war es ein logischer<br />

Schritt, beides<br />

unter einem<br />

Dach zu vereinen“,<br />

sagt Brändle.<br />

<strong>Die</strong>se Bündelung<br />

<strong>der</strong> Kompetenzen<br />

dürfte in Vorarlberg einmalig<br />

sein.<br />

„Für uns ist das Modell, für das<br />

wir uns vor über zehn Jahren entschieden<br />

haben, voll aufgegangen“,<br />

ist <strong>der</strong> Bürgermeister überzeugt.<br />

Und das Modell ist auch<br />

noch ausbaubar.<br />

Aufgaben umgesetzt werden<br />

können. <strong>Die</strong> Kooperation von<br />

Gemeinden und BürgerInnen<br />

bringt einen Nutzen für beide<br />

Partner mit sich, z.B. in Form<br />

einer Kostensenkung bei gleichzeitiger<br />

Qualitätssteigerung, wie<br />

das Beispiel Altach anschaulich<br />

beweist. Wenn Gemeinde und<br />

BürgerInnen bereit sind, „an<br />

einem Strang zu ziehen“ und<br />

wichtige Anliegen gemeinsam in<br />

Angriff zu nehmen, können<br />

kreative und innovative Lösungen<br />

die Lebensqualität für Jung<br />

und Alt in unseren Gemeinden<br />

deutlich steigern.

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