10. Ehemalige Pfalzkapelle Karls des Großen in Aachen 83 10.1 Allgemeines 83 10.2. Metrologische Untersuchung 84 a) Methode 84 b) Auswertung 86 c) Wandabstände Oktogon 86 d) Rekonstruktion 89 d) Bauweise der Gewölbe 90 f) Besondere Bauweisen 92 10.3. Folgerungen 93 III. DIE TRÄGER DER ENTWICKLUNG 93 Literatur- und Abkürzungsverzeichnis 103
1. Josef Strzygowski I. EINLEITUNG 1 In seinem epochemachenden Werk »Die Baukunst der Armenier und Europa«, 1918 in Wien erschienen, hatte Josef Strzygowski 2 als erster Forscher den Westen mit der teils fremd, teils vertraut wirkenden Welt und dem Reichtum der kirchlichen Baukunst Armeniens bekannt gemacht. 3 Dabei bezeichnete er das in ihrer Baugestaltung ausgedrückte Kunstwollen als eigenständiges Wesensmerkmal der Träger dieser Baukunst, des armenischen Volkes. 4 Das armenische Volk ordnete er der von ihm nicht als Sprachen-Familie, sondern als Stammesfamilie aufgefassten Gruppe der arisch-iranischen Völker zu. 5 Für das armenische Volk verwendete er dabei den Begriff Rasse, um es von anderen Völkern zu unterscheiden. 6 In diesem Sinne stellte er die kirchliche, armenische Baukunst den bisher allein als kulturbildend angesehenen Ursprüngen der europäischen Baukunst, nämlich der mittelmeerisch-antiken und der nordischgermanischen Kunst als die dritte Kraft ge genüber, 7 aus der in besonderem Maße die europäische, romanische Kunst erwachsen sei. 8 Damit führte er der europäischen Fachwelt die vielfältigen Beziehungen zwischen der armenischen und der romanischen Baukunst vor Augen, die heutzutage für jeden unvoreingenommenen Betrachter offenkundig sind. Bei seinen Untersuchungen stützte er sich zu - nächst auf bereits bekannte oder erst neu bekannt gewordene Inschriften, die er in vorsichtiger Weise teilweise neu interpretierte, besonders hinsichtlich der jeweils angesprochenen Daten. 9 Allerdings standen ihm zahlreiche, andere Inschriften und andere Deutungen einzelner In schriften nicht zur Verfügung, so dass dadurch Fehldeutungen oder vermutete Fehldeutungen entstanden. 10 Andererseits konnte er einen reichen Bestand von wahrscheinlich genauen und zuverlässigen Bauaufnahmen des armenischen Architekten Thoros Thoramanian verwenden, die ihm dieser 1913 zur Auswertung und zur Veröffentlichung überlassen hatte. 11 Mehrere Aufmaße davon hat Strzygowski, wie aus seinem Bericht über seine Untersuchungsreise hervorgeht, überprüft und als zutreffend befunden. 12 Aber auch hier war er auf die Beispiele 7 1 Der folgende Aufsatz ist die stark erweiterte Fassung eines Vor trags des Verfassers am 14. Mai 2002 im Vorarlberger Landesmuseum, Bregenz. Der Verfasser dankt an dieser Stelle dem Direktor des VLM, Herrn Dr. Helmut Swozilek, zum einen dafür, dass er diesen Vortrag halten konnte, und zum anderen und vor allem, dass dieser Aufsatz in den »Schriften des Vorarlberger Landesmuseums« erscheinen kann. 2 Josef Strzygowski, geb. am 7. März 1862 in Biala-Bielitz (Österreichisch Schlesien), 1892 Professor in Graz und seit 1909 Professor für Kunstgeschichte und Direktor des Kunsthistorischen Instituts an der Universität Wien, gest. am 2. Januar 1946 in Wien; dazu J.-S.-Festschrift 1932; weitere Hauptschriften Strzygowskis: Orient oder Rom ? (1902), Kleinasien, ein Neuland der Kunstgeschichte (1903), Amida (1910) zusammen mit Max van Berchem (in: Beiträge zur Kunstgeschichte des Mittelalters von Nordmesopotamien, Hellas und dem Abendlande), Altai-Iran und Völkerwanderung (1917), Ursprung der christlichen Kirchenkunst (1920), ferner zahlreiche weitere Aufsätze, u.a.: Der Dom zu Aachen und seine Entstellung, s. dazu u.: Beispiel Nr. 10.: Die Pfalzkapelle Karls des Großen zu Aachen. 3 Die folgende, sehr kurze Zusammenfassung folgt nicht der Gedankenführung Strzygowskis, die in einer schwer wiederzugebenden Struktur gegliedert ist. 4 STRZYGOWSKI I, S. 572 f. 5 STRZYGOWSKI I, S. 575; S. 614 ff. 6 Die Hauptgruppen dieser Völker waren für Strzygowski die griechisch-semitische und die nordisch-germanische Gruppe, während er die Araber, die ja eine semitische Sprache sprechen, zu den Ariern rechnete. Der Begriff Rasse ist insofern falsch aufgefasst, aber auch keineswegs so verwendet worden, wie das später geschah. 7 STRZYGOWSKI I, S. 575. 8 STRZYGOWSKI I, S. 797 ff. 9 STRZYGOWSKI I, S. 29 ff. 10 Die Beispiele können und brauchen hier nicht behandelt werden, weil sie für das Thema dieses Aufsatzes nicht von Bedeutung sind. 11 STRZYGOWSKI I, S. 6 ff; die Untersuchungen Thoramanians wurden leider erst 1942, nach seinem Tode, in armenischer Sprache veröffentlicht. 12 STRZYGOWSKI I, S. 16; bereits 1908 waren zahlreiche Bauaufnahmen Thoramanians von der Kaiserlich-Russischen Archäologischen Kommision geprüft und ihre große Bedeutung hervorgehoben worden (STRZYGOWSKI I, S. 8 f.).
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In diesem verhält sich eine Seite
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Grundriss bis zur Höhe des Sockels
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Untersuchung vorbehalten, die jedoc
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Die Kirche wurde kürzlich von Rolf
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Westwand der Kirche ist die Schwell
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