Schüler - Gießener Allgemeine
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3. Jahrgang Ausgabe | Dezember 1 | Juni 2009 2011<br />
<strong>Schüler</strong><br />
DIE SCHÜLERZEITUNG<br />
der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Es weihnachtet wieder…<br />
Alles Wissenswerte<br />
rund ums Fest<br />
Im Schulporträt<br />
Die Herderschule<br />
in Gießen<br />
SEITE 16<br />
The Black Pony<br />
Die Stars zu Gast an der<br />
Adolf-Reichwein-Schule<br />
in Pohlheim SEITE 18<br />
Rätsel + Comic + Kinotipps + Veranstaltungen + CD-Rezensionen
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Aus dem Inhalt<br />
Hilfe für den Weihnachtsmann . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Besuch bei der Christbaumkönigin . . . . . . . . 8<br />
Backen für Anfänger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Umfrage zu unmöglichen Geschenken . . . . . 12<br />
CD-Rezensionen und Charts . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Unvergessliche Weihnachten . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Schulportrait: Herderschule in Gießen . . . . . 16<br />
The Black Pony in Pohlheim . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Wettenberg hilft beim Klimaschutz . . . . . . . . 22<br />
Alltag im Reich der Mitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Abenteuer in Togo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Laubach läuft für Afrika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Junge Literaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Veranstaltungstipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Rätsel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Fantasiewelten der Pestalozzi-<strong>Schüler</strong> . . . . 35<br />
Der doppelte Generationenvertrag . . . . . . . . . 36<br />
Kinotipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Gewinnspiel<br />
Shirts von YOUFMzu gewinnen!<br />
Gewinnt zwei der neuen YOU FM-Shirts,<br />
die sonst nur sonntags von 14 bis 18 Uhr<br />
in der YOU FM Roadshow abgestaubt<br />
werden können.<br />
■ 2 YOU-FM-Shirts<br />
Wer kein Glück hatte, kann bei YOU FM eins bestellen.<br />
Dazu einfach die YOUline unter 069/553040 anrufen.<br />
Um an der Verlosung teilzunehmen, müsst Ihr folgende Frage<br />
beantworten:<br />
Wer ist Deutschlands Christbaumkönigin?<br />
■ Ilse Aigner<br />
■ Stephanie Kesting<br />
■ Natalie Schneider<br />
Schickt Eure Lösung bitte per Mail an<br />
redaktion@SchuelerAZ.de<br />
Ihr müsst Name, Adresse und Telefonnummer angeben, damit wir<br />
Euch gegebenenfalls erreichen und den Gewinn zusenden können.<br />
Einsendeschluss ist der 7. Januar 2012.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<strong>Schüler</strong>
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Themen<br />
Grün<br />
Grüne Energie ist in. Die Gemeinde<br />
Wettenberg liegt mit ihrer Umsetzung<br />
der alternativen Energiequellen ganz<br />
weit vorne. SEITE 22<br />
Abenteuer in Afrika<br />
Leandra Lemmer aus Staufenberg<br />
erzählt von den ersten Eindrücken<br />
ihres freiwilligen sozialen Jahres in<br />
Togo. SEITE 26<br />
Gemeinsam<br />
Jung hilft Alt oder Alt hilft Jung –<br />
vom »Oma-Opa-Hilfsdienst« profitieren<br />
eigentlich alle Generationen.<br />
SEITE 36<br />
Editorial<br />
Jeder Mensch hat seine eigenen Erwartungen<br />
an Weihnachten. Während früher<br />
bei allen die Geschenke im Mittelpunkt<br />
standen, fällt die Beurteilung des Fests<br />
der Liebe mit zunehmendem Alter gespalten<br />
aus. Für viele sieht die jährliche<br />
Routine nun so aus: Der Adventskalender<br />
ist schon am 1. Dezember geplündert,<br />
die zündende Geschenkidee für den Liebsten<br />
mag sich nicht einstellen, und auch<br />
auf den schiefen Gesang der Verwandten<br />
mit anschließendem Familienkrach am<br />
Heiligen Abend könnte man mal verzichten.<br />
Doch es geht auch anders: Ein fröhliches<br />
Fest ist möglich, und wir geben<br />
eine Starthilfe. Eine Weihnachtsmarktübersicht,<br />
Geschenkideen, Plätzchenrezepte<br />
und kuriose Geschichten rund ums<br />
Fest findet Ihr in der aktuellen Ausgabe<br />
der <strong>Schüler</strong> AZ.<br />
Doch auch für die größten Weihnachtsmuffel<br />
haben wir etwas passendes im<br />
Heft: So etwa den Bericht über unser Tref-<br />
fen mit The Black Pony. Wer danach immer<br />
noch nicht genug hat von Jungs, der<br />
kann sich das passende Video auf<br />
www.giessener-allgemeine.de anschauen.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der aktuellen<br />
Ausgabe liegt auf fernen Ländern. Kein<br />
Kontinent ist kontrastreicher als Afrika.<br />
Deshalb berichtet Leandra Lemmer von<br />
ihrem FSJ in Togo, Josef Oßwald erinnert<br />
an die verworrene Lage in Somalia. Eine<br />
ganz andere Welt lernte Elisa Kollenda in<br />
China kennen. Uns lässt sie an ihrem<br />
Abenteuer im Reich der Mitte teilhaben.<br />
Doch letztlich rückt Weihnachten für alle<br />
Leser der <strong>Schüler</strong> AZ gleichermaßen näher.<br />
Und mal ehrlich: Ein bisschen Besinnlichkeit<br />
hat noch keinem geschadet. Daher<br />
ergeben wir uns der Übermacht des<br />
Weihnachtsmanns und wünschen allen<br />
Liebhabern wie Verweigerern des Fests:<br />
eine schöne Adventszeit, einen friedlichen<br />
Heiligen Abend und einen guten Rutsch<br />
ins neue Jahr! Euer Redaktionsteam<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Mittelhessische Druck- und<br />
Verlagsgesellschaft mbH<br />
Verantwortlich im Sinne des Presserechts:<br />
Dr.Christian Rempel, <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong> Zeitung,<br />
Marburger Straße 20, 35390 Gießen<br />
Redaktion: Burkhard Bräuning, Florian Dörr,<br />
Susanne Riess<br />
E-Mail: redaktion@SchuelerAZ.de<br />
Druck und Verlag: Mittelhessische Druck- und<br />
Verlagsgesellschaft mbH, Marburger Straße 20,<br />
35390 Gießen (zugleich auch ladungsfähige Anschrift<br />
für alle im Impressum aufgeführten Verantwortlichen)<br />
Geschäftsführung: Dr.Christian Rempel (Gießen),<br />
Dr.Jan Eric Rempel (Gießen), Dr.Max Rempel (Gießen)<br />
Erscheinungsweise:<br />
»<strong>Schüler</strong> AZ« erscheint alle zwei Monate und wird an<br />
Schulen der Stadt und des Landkreises Gießen sowie<br />
im westlichen Vogelsbergkreis ausgelegt.<br />
Auflage: 10 000 Exemplare<br />
Verantwortlich für Anzeigen:<br />
Anzeigenleitung: Wilfried Kämpf<br />
Anzeigenverkaufsleitung:<br />
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-224,<br />
E-Mail: anzeigenverkauf@giessener-allgemeine.de,<br />
Anschrift siehe oben<br />
Gültig ist der Anzeigentarif Nr.1vom 1. Mai 2009<br />
<strong>Schüler</strong> AZ – Die <strong>Schüler</strong>zeitung der <strong>Gießener</strong><br />
<strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Titelbild: Oliver Schepp<br />
Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2 des Hessischen Pressegesetzes:<br />
An der Finanzierung des Verlages sind beteiligt:<br />
D. Obermann-Weller, Dr. Ch. Rempel, Dr. J.E.<br />
Rempel, Dr.M.Rempel, B. Sälzer.<br />
© <strong>Schüler</strong> AZ, Gießen
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Praktische Hilfe für den Weihnachtsmann:<br />
Was muss ein Notebook für<br />
<strong>Schüler</strong> alles können?<br />
»Mama, ich wünsche mir ein Notebook zu Weihnachten!« Das sagen wohl viele<br />
<strong>Schüler</strong> in diesen Tagen. Denn meist reichen Taschengeld, Sparschwein-Ausbeute<br />
und Nebenjob-Verdienst nicht aus, um ein schickes, neues und auch noch leistungsfähiges<br />
Laptop zu finanzieren. In Zeiten von immer weniger Klausuren und<br />
immer mehr selbstständig auszuarbeitenden Präsentationen, Referaten, Hausarbeiten,<br />
Recherchen und Co. werden Notebooks für <strong>Schüler</strong> aber immer wichtiger.<br />
Foto: dapd<br />
In Zeiten von immer mehr Präsentationen<br />
und Recherchen im Internet sind Notebooks<br />
für <strong>Schüler</strong> kaum mehr wegzudenken.<br />
Hamburg/München (dapd). »Spezielle<br />
Notebooks für den Schulbereich gibt es in<br />
dem Sinne gar nicht«, sagt Sven Schulz,<br />
Redakteur bei der »Computerbild« in<br />
Hamburg. »Das Gerät sollte günstig sein,<br />
aber auch nicht zu günstig, da die Aufgaben<br />
der <strong>Schüler</strong> umfangreich<br />
sind. Sie müssen<br />
nicht nur Texte schreiben, sondern auch<br />
mal ein Bild oder Video bearbeiten.« Der<br />
Preis ist ein wichtiges Entscheidungskriterium.<br />
»Die wenigsten Eltern wollen für<br />
ein <strong>Schüler</strong>-Notebook 800 Euro bezahlen«,<br />
meint Thomas Rau, Redakteur und<br />
Hardware-Ressortleiter der »PC Welt« in<br />
München. Er empfehle den Eltern deshalb,<br />
nicht mehr als 450 Euro für das neue<br />
Notebook auszugeben.<br />
Zwei wichtige Auswahlkriterien sind<br />
die Akkulaufzeit und die Lautstärke des Geräts.<br />
Wenn es auch eine kleinere Version, also<br />
ein Netbook (10-Zoll-Monitor) sein dürfe,<br />
komme man sogar mit 200 bis 250 Euro<br />
aus. Der Experte von Computerbild aus<br />
Hamburg setzt die Ausgabe etwas höher<br />
an: »Ein guter Kompromiss für beide<br />
Seiten ist ein Notebook zwischen 500 und<br />
600 Euro.« Dafür bekomme man eine<br />
ordentliche Ausstattung und ein leistungsfähiges<br />
Gerät mit viel Speicherplatz. Die<br />
Ergebnisse eines ausführlichen Notebook-<br />
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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: dapd<br />
Vor dem Kauf steht der Test.<br />
Tests veröffentlicht Computerbild in seiner<br />
aktuellen Ausgabe. (Nr. 25, 19. 11. 2011)<br />
Geräte, die von <strong>Schüler</strong>n genutzt werden,<br />
müssten robust und mobil sein. Sinnvoll<br />
sei ein Notebook mit 15-Zoll-Monitor, sagt<br />
Schulz. »Das ist schon ein relativ großer<br />
Bildschirm, aber eben immer noch gut<br />
tragbar«, findet der Experte. Wichtig bei<br />
der Auswahl des Notebooks sei auch die<br />
Bildschirmoberfläche. Soll sie matt oder<br />
glänzend sein? »Das ist zwar auch ein<br />
bisschen Geschmacksache – matte Bildschirme<br />
bekommen jedoch wegen der<br />
besseren Entspiegelung meist etwas bessere<br />
Noten«, meint Schulz. Eine glänzende<br />
Oberfläche stelle allerdings die Farben<br />
intensiver und satter dar. Vor dem Kauf<br />
solle man auch immer die Tastatur testen<br />
und sich fragen, ob sie zum eigenen Tipp-<br />
Stil passe. »Für <strong>Schüler</strong> oder Studenten,<br />
die viel mit Tabellen zu tun haben, ist<br />
außerdem ein zusätzlicher Ziffernblock auf<br />
der Tastatur hilfreich«, sagt Schulz.<br />
Zwei weitere wichtige Auswahlkriterien<br />
seien die Akkulaufzeit und die Lautstärke<br />
des Geräts. »Springt in einer ruhigen<br />
Umgebung dauernd der Lüfter an, wird<br />
das oft als störend empfunden«, sagt<br />
Schulz. Und ein paar Stunden sollte ein<br />
Notebook auch mal ohne Steckdose<br />
auskommen.<br />
Ein grundlegendes Programm, das auf<br />
jedem Notebook für <strong>Schüler</strong> vorinstalliert<br />
sein sollte, ist ein Office-Paket. Von<br />
Microsoft Office beispielsweise gebe es<br />
das »Office 2010 Starter-Paket«. Damit<br />
könne man kostenlos Microsoft Word<br />
und Microsoft Excel nutzen. »Für <strong>Schüler</strong>,<br />
Lehrer und Studenten lohne es sich<br />
immer, Ausschau nach Angeboten der<br />
großen Software-Hersteller zu halten,<br />
die sich speziell an den Bildungssektor<br />
richten«, rät Schulz. Ein Beispiel sei das<br />
Programm »Microsoft Office Home and<br />
Student«. Im Internet gebe es zahlreiche<br />
Onlineshops, die sich mit Rabatten auf<br />
Hard- und Software speziell an <strong>Schüler</strong>,<br />
Studenten und Auszubildende richten.<br />
Außerdem gehörten ein CD/DVD-<br />
Brennprogramm und Foto- und Video-<br />
Verwaltungsprogramme meist schon<br />
zum Lieferumfang. Für äußerst wichtig<br />
halten beide Experten ein Schutzprogramm<br />
für Windows. »Wenn man viel im<br />
Internet recherchiert, sind ein Virenschutzprogramm<br />
und eine Firewall ein<br />
absolutes Muss«, sagt Schulz. Er<br />
empfiehlt Kaspersky Internet Security,<br />
das Virenschutzprogramm und Firewall<br />
in einem bietet.<br />
Das richtige Geschenk<br />
für Bello und Minka<br />
Viele Produkte<br />
für Haustiere sind nicht tiergerecht<br />
(dapd). In der Weihnachtszeit möchten<br />
viele auch ihrem Haustier mit kleinen Geschenken<br />
etwas Gutes tun. Doch nicht jede<br />
dieser Gaben ist für Katze, Hund oder<br />
Wellensittich wirklich ein Segen. »Es gibt<br />
viele Produkte im Handel, die nicht tiergerecht<br />
und sogar schädlich sind«, warnt<br />
Marion Dudla vom Deutschen Tierschutzbund<br />
in Bonn.<br />
Gefährlich seien beispielsweise kleine<br />
Bälle für Hund oder Katze, da sich das<br />
Tier an ihnen verschlucken könnte. »Auch<br />
von Styropor-Spielzeug können sich leicht<br />
Kleinteile lösen«, sagt die Expertin.<br />
Sinnvoller seien für Katzen beispiels<br />
weise Squash- und Golfbälle, Hunde freuten<br />
sich über dicke Seilstücke zum Spielen.<br />
Einem Hamster könne man mit einem<br />
großen Käfig etwas Gutes tun, in dem er<br />
sich austoben kann. Und Vögeln sollte<br />
man anstatt Spiegeln oder Plastikfiguren<br />
lieber einen Artgenossen schenken: »Allein<br />
leben ist für Vögel nicht artgerecht<br />
und sorgt für Verhaltensstörungen. Solche<br />
Spielsachen können da keinerlei Abhilfe<br />
schaffen und verstärken manche Verhal-<br />
tensstörungen noch zusätzlich.« Die<br />
Expertin rät zudem davon ab, Tieren<br />
Mäntelchen oder andere Kleidungsstücke<br />
unter den Baum zu legen. »Kleidung ist<br />
für gesunde Tiere nicht nur unnötig,<br />
sondern birgt auch die Gefahr, dass sie<br />
damit irgendwo hängen bleiben«, sagt<br />
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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Marion Dudla. Besonders negativ sieht<br />
die Tierschützerin spezielle Weihnachtskostüme<br />
für Hund und Katze. »Das<br />
behindert die Tiere in ihrer Bewegung und<br />
nimmt ihnen die Würde«, sagt Dudla.<br />
Manche begehen schon den Advent mit<br />
ihrem Haustier ganz intensiv, indem sie<br />
ihm einen Adventskalender schenken.<br />
Gegen das tägliche Leckerli sei prinzipiell<br />
nichts einzuwenden, sagt Dudla – allerdings<br />
sollte man schon darauf achten,<br />
dass durch die vorweihnachtliche<br />
Nascherei der Kalorienbedarf des Tiers<br />
nicht überschritten wird. Und auch ein<br />
Blick auf die Zutatenliste ist angeraten: »In<br />
vielen Leckerlis sind diverse Zusatzstoffe<br />
enthalten«, kritisiert die Expertin.<br />
Auch wenn Bello oder Minka sicher nicht<br />
klar ist, was der tiefere Sinn hinter<br />
Adventskalender und Weihnachtsgeschenken<br />
ist – über die besondere<br />
Zuwendung ihres Herrchens freuen sie<br />
sich auf jeden Fall, sagt Marion Dudla.<br />
Allerdings könne man seinem Haustier<br />
auch einfach etwas Gutes tun, indem man<br />
auch während der Weihnachtszeit gut auf<br />
seine Bedürfnisse achtet. »Man sollte<br />
beispielsweise schauen, ob dem Tier der<br />
Trubel während der Feiertag zu viel wird<br />
und wie man ihm Ruhe verschaffen<br />
kann«, sagt die Expertin. Außerdem sollte<br />
das Verwöhnprogramm Grenzen kennen:<br />
»Wer sein Tier mit stark gewürztem<br />
Gänsebraten, Weihnachtsplätzchen oder<br />
Schokolade füttert, schadet ihm«, betont<br />
Marion Dudla.<br />
Foto: dapd<br />
Wer für sein Haustier noch kein passendes<br />
Geschenk gefunden hat – über eine Extraportion<br />
Zuwendung freut es sich auf jeden Fall.<br />
Per Mausklick zum Weihnachtsgeschenk<br />
Grundregeln beim Online-Einkauf<br />
(AFP). Überfüllte Fußgängerzonen und<br />
lange Schlangen an der Kasse: Viele<br />
sparen sich den vorweihnachtlichen Einkaufsstress<br />
und ordern Geschenke im<br />
Internet. Dafür gibt es ein paar Grundregeln.<br />
TRANSPARENZ: Seriöse Anbieter geben<br />
sich klar zu erkennen. Sie haben ein leicht<br />
zu findendes Impressum mit kompletter<br />
Anschrift und dem Namen des Geschäftsführers<br />
oder Inhabers. Auch eine preiswerte<br />
Service-Telefonnummer und klare<br />
Geschäftsbedingungen sprechen für den<br />
Verkäufer. Zudem sollten Versandarten,<br />
Transportkosten und Lieferzeiten genannt<br />
werden.<br />
SIEGEL: Viele Online-Geschäfte werden<br />
von unabhängigen Experten geprüft und<br />
mit Zertifikaten oder Siegeln ausgezeichnet.<br />
Dazu gehören etwa »Geprüfter Online-Shop<br />
EHI«, »S@fer-Shopping« vom<br />
TÜV Süd und »Trusted Shops«. Manche<br />
Siegel sind aber weniger vertrauenswürdig,<br />
hier ist Vorsicht geboten.<br />
ERFAHRUNGSAUSTAUSCH: Auf vielen<br />
Einkaufs-, Preisvergleichs- und Auktionsseiten<br />
können Kunden die Verkäufer<br />
bewerten. Die Meinungen bieten keine<br />
absolute Sicherheit, helfen aber bei der<br />
Orientierung.<br />
PREISVERGLEICH: Einkäufe im Internet<br />
sind nicht grundsätzlich günstiger. Käufer<br />
sollten daher Preise vergleichen, ehe sie<br />
ihr Geschenk im Netz ordern. Vor allem<br />
auf versteckte Kosten etwa für den Versand<br />
gilt es zu achten.<br />
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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
SICHER BEZAHLEN: Bank- und Kreditkartendaten<br />
müssen über eine sichere<br />
Internetverbindung übertragen werden.<br />
Die ist erkennbar an der Zeichenfolge<br />
https:// in der Adresszeile und dem<br />
Schloss-Symbol, das der Browser anzeigt.<br />
Am sichersten ist die Zahlung auf<br />
Rechnung oder per Nachnahme – dann<br />
kann die Lieferung aber teurer sein.<br />
DOKUMENTATION: Online-Shopper sollten<br />
ihren Einkauf gut dokumentieren und<br />
die einzelnen Bestell-Schritte inklusive der<br />
Geschäftsbedingungen ausdrucken oder<br />
speichern. Auch E-Mails mit Orderbestätigungen<br />
oder Versandstatus sollten aufbewahrt<br />
werden.<br />
WIDERRUFSRECHT: Der Käufer kann<br />
das Produkt binnen zwei Wochen ohne<br />
Angabe von Gründen<br />
zurückschicken. Die Frist<br />
beginnt frühestens mit<br />
dem Erhalt der Ware und<br />
einer schriftlichen Widerrufsbelehrung.<br />
Informiert<br />
der Verkäufer den Kunden<br />
nicht, dass dieser den<br />
Vertrag widerrufen kann,<br />
gibt es keine Frist. Für<br />
bestimmte Waren ist die<br />
Rückgabe ausgeschlossen:<br />
Dazu gehören Reisen,<br />
Konzertkarten, individuell<br />
angefertigte oder verderbliche<br />
Produkte sowie<br />
kopierbare Datenträger<br />
wie CDs, DVDs und Software<br />
ohne Originalverpackung.<br />
Foto: dapd<br />
Vollbepackt durch die Innenstadt? Wer dem Weihnachtstrubel<br />
entfliehen will, kauft seine Geschenke online.<br />
Alsfeld<br />
2. bis 11. Dezember<br />
Marktplatz<br />
Atzbach<br />
3. bis 4. Dezember<br />
Ortskern<br />
Bad Nauheim<br />
2. bis 4.Dezember<br />
Johannesberg<br />
16. bis 18. Dezember<br />
Sprudelhof<br />
Buseck<br />
4. Dezember<br />
Schlosspark<br />
Braunfels<br />
3. bis 4. Dezember<br />
Altstadt<br />
Cleeberg<br />
17. Dezember<br />
Brunnenplatz<br />
Fellingshausen<br />
3. Dezember<br />
Ortskern<br />
Fernwald<br />
10. Dezember<br />
Albacher Bürgerhaus<br />
Weihnachtsmärkte in der Region<br />
Friedberg<br />
25. Nov. bis 26. Dez.<br />
Burg<br />
Geilshausen<br />
3. Dezember<br />
Ortskern<br />
Gießen<br />
25. Nov. bis 22. Dez.<br />
Seltersweg<br />
Grünberg<br />
2. bis 4. Dezember<br />
Marktplatz<br />
Herborn<br />
25. Nov. bis 23. Dez.<br />
Marktplatz<br />
Hessenpark<br />
19. Nov. bis 25. Dez.<br />
Marktplatz<br />
Hoherodskopf<br />
9. bis 11. Dezember<br />
Kletterwald<br />
17. bis 18. Dezember<br />
Hoherodskopf<br />
Hungen<br />
19. Nov. bis 25. Dez.<br />
Schloss<br />
Hungen-Inheiden<br />
3. Dezember<br />
Mehrzweckhalle<br />
Laubach<br />
13. Dezember<br />
Altstadt<br />
Langgöns<br />
3. bis 4. Dezember<br />
Ortskern<br />
Lauterbach<br />
9. bis 11. und<br />
16. bis 18. Dezember<br />
Berliner Platz<br />
Lollar<br />
10. Dezember<br />
Waldschwimmbad<br />
Marburg<br />
27. Nov. bis 24. Dez.<br />
Marktplatz<br />
Reiskirchen<br />
3. Dezember<br />
Alter Ortskern<br />
Rodheim<br />
4. Dezember<br />
Ortskern<br />
Romrod<br />
3. bis 4. Dezember<br />
Schloss<br />
Ronneburg<br />
3. bis 4. und<br />
10. bis 11. Dezember<br />
Burg<br />
Schlitz<br />
3. bis 4., 10. bis 11. und<br />
17. bis 18. Dezember<br />
Altstadt<br />
Ulrichstein<br />
11. Dezember<br />
Ortskern<br />
Vetzberg<br />
3. Dezember<br />
Ortskern<br />
Wettenberg<br />
17. bis 18. Dezember<br />
Rathaus<br />
Weilburg<br />
10. bis 11. und<br />
17. bis 18. Dezember<br />
Marktplatz<br />
Wetzlar<br />
25. Nov. bis 28. Dez.<br />
Altstadt, Schillerplatz<br />
und Bahnhofstraße<br />
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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Ein Königreich für<br />
den Weihnachtsbaum<br />
Stephanie Kesting aus Lennestadt ist Deutschlands offizielle Christbaumkönigin<br />
Foto: dapd<br />
Die erste Deutsche Weihnachtsbaumkönigin, Stephanie Kesting, posiert mit Baumschmuck. Die 18-Jährige herrscht ganz offiziell über ein grünes<br />
Königreich aus Nobilis und Nordmann.<br />
Lennestadt (dapd). Es ist der Kindheitstraum<br />
vieler Mädchen: Einmal Prinzessin<br />
sein, oder gar Königin. Stephanie Kesting<br />
aus dem sauerländischen Lennestadt lebt<br />
diesen Traum. Die 18-Jährige<br />
trägt den Titel der<br />
1. Deutschen Weihnachtsbaumkönigin –<br />
und herrscht damit ganz offiziell über ein<br />
grünes Königreich aus Nobilis und Nordmann.<br />
Ausgestattet mit Zepter und festlicher<br />
Robe repräsentiert sie im Auftrag<br />
des Verbandes der Weihnachtsbaum- und<br />
Schnittgrünerzeuger die in diesen Tagen<br />
so gefragten Tannen.<br />
Der Terminkalender der blonden <strong>Schüler</strong>in<br />
ist voll. Sie eröffnet Weihnachtsbaumbörsen,<br />
kürt die schönsten Exemplare<br />
und ziert festliche Saisoneröffnungen.<br />
In der Schule waren in der Zwischenzeit<br />
auch noch schnell ein paar Klausuren zu<br />
schreiben.<br />
Für die Sauerländerin ist die Regentschaft<br />
eine besondere Aufgabe. »Ich habe<br />
8
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: dapd<br />
Schnelles Weihnachtsgebäck<br />
für Anfänger<br />
Plätzchen gehören fest zur Vorweihnachtszeit – ebenso wie der Zeitdruck. Wer es<br />
eilig hat, kann das Gebäck in allen möglichen Varianten fertig kaufen – es gibt jedoch<br />
auch Rezepte, die besonders fix gehen und wenig Arbeit machen.<br />
München (dapd). »Sehr schnell ist zum<br />
Beispiel Spritzgebäck fertig«, sagt Christa<br />
Schmedes, Koautorin des Koch- und<br />
Backbuches »Weihnachten«. Ähnlich flott<br />
könne man Butter- oder Marzipanplätzchen<br />
herstellen. »Die Grundrezepte lassen sich<br />
ganz einfach mit verschiedenen Gewürzen<br />
und Zutaten wie Schokolade oder<br />
Nüssen variieren«, sagt die Autorin.<br />
Für das Spritzgebäck werde ein Rührteig<br />
aus Puderzucker, Butter, Mehl und einer<br />
Prise Salz bereitet. Für ein feines Aroma<br />
sorgten wahlweise Gewürze<br />
wie Kardamom, Vanille oder Muskatblüte.<br />
»Die Teigmasse wird in einen<br />
Spritzbeutel gefüllt und portionsweise auf<br />
ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gespritzt«,<br />
sagt die Autorin. So kann man<br />
zum Beispiel Stangen, Kreise oder Kringel<br />
formen. Nach etwa zwölf Minuten bei 180<br />
Grad im Ofen sei das Gebäck fertig.<br />
»Nach kurzem Auskühlen<br />
10
kann es dann zum Beispiel an einem Ende<br />
in geschmolzene Schokolade getaucht<br />
werden«, sagt Schmedes.<br />
Butterplätzchen lassen sich vielfach<br />
variieren. Ihr Teig wird aus Butter, Eigelben,<br />
Mehl, Puder- und Vanillezucker<br />
hergestellt. »Zuerst werden Butter, Eigelb<br />
und Zucker schaumig geschlagen, dann<br />
kommt das Mehl dazu«, erklärt Schmedes.<br />
Nach dem Ausrollen steche man aus<br />
diesem Teig mit Formen die Plätzchen<br />
aus. »Diese können Sie nach dem Backen<br />
und kurzen Auskühlen verzieren«, sagt<br />
Schmedes. Dafür<br />
eigneten sich zum<br />
Beispiel flüssige<br />
Schokolade, Zuckerperlen<br />
oder<br />
Zuckerguss. »Den<br />
Teig für die Butterplätzchen kann man<br />
zum Beispiel durch die Zugabe von geschmolzener<br />
Schokolade abwandeln«,<br />
sagt die Autorin. Alternativ könne man<br />
auch einen Teil des Mehls durch gemahlene<br />
Mandeln ersetzen. So schmecke das<br />
Ergebnis jedes Mal anders.<br />
Aus fertigen Butterplätzchen jeglicher Art<br />
lassen sich Spitzbuben herstellen. »Die<br />
Spitzbuben bestehen aus zwei Plätzchen,<br />
die übereinandergelegt und durch eine<br />
Schicht Gelee miteinander verbunden<br />
werden«, sagt Schmedes.<br />
Gut machten sich hier<br />
zum Beispiel Aprikosen-,<br />
Johannisbeer- oder Quittengelee.<br />
»Man kann das<br />
Gelee zum Beispiel auch<br />
durch Nougatcreme<br />
ersetzen«, sagt Schmedes.<br />
Die Creme lasse sich<br />
einfach selbst herstellen,<br />
indem man etwas Nougat<br />
und Schokolade über<br />
einem Wasserbad schmelze.<br />
Diese Masse kann man<br />
im Anschluss noch mit<br />
etwas Vanille, gemörserten<br />
Nelken oder Lebkuchengewürz<br />
verfeinern. Die<br />
fertigen Spitzbuben bestäubt<br />
man nach Wunsch<br />
noch mit Puderzucker.<br />
Mit der entsprechenden<br />
Verzierung kommen But-<br />
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
»Aus fertigen Butterplätzchen<br />
lassen sich schnell und einfach<br />
Spitzbuben herstellen«<br />
Foto: dapd<br />
terplätzchen bei Kindern besonders gut<br />
an. »Bestäuben Sie beispielsweise<br />
Tannenbaum- oder Elchkekse mit Brausepulver«,<br />
schlägt Schmedes vor. Das<br />
Pulver gebe es in vielen Geschmacksrichtungen,<br />
zum Beispiel Orange, Zitrone,<br />
Himbeere oder Waldmeister. »Damit die<br />
Brause hält, werden die Kekse mit<br />
Eiweißglasur bestrichen«, erklärt die<br />
Expertin.<br />
Blitzschnell und einfach sind auch Marzipanplätzchen<br />
fertig. »Hierfür benötigt<br />
man Marzipanmasse und Puderzucker«,<br />
sagt Schmedes.<br />
Die Zutaten werden<br />
zu einer Teigmasse<br />
verknetet<br />
und ausgerollt.<br />
Nachdem man<br />
die gewünschten Formen ausgestochen<br />
hat, werden die Plätzchen im Ofen goldbraun<br />
gebacken. »Das dauert bei<br />
180 Grad nur etwa zwei bis vier Minuten«,<br />
sagt Schmedes. Wer mag, kann die<br />
Marzipanmasse wie auch die anderen<br />
Basisteige mit Gewürzen veredeln.<br />
»Hier eignen sich Anis und der Abrieb<br />
von Bio-Zitronen oder Bio-Orangen«,<br />
sagt Schmedes. Eine besonders feine<br />
Ergänzung sei Rosenwasser, das es in der<br />
Apotheke zu kaufen gebe.<br />
Rezept<br />
für Pinienplätzchen<br />
Zutaten für 40 Stück:<br />
• 150 g Pinienkerne<br />
• 200 g geschälte, gemahlene Mandeln<br />
• 2 EL Speisestärke<br />
• 200 g Zucker<br />
• 1 TL abgeriebene Bio-Limettenschale<br />
• 2 Eiweiße<br />
• 1 Prise Salz<br />
100 Gramm Pinienkerne grob hacken<br />
und mit Mandeln, Speisestärke,<br />
Zucker und Limettenschale mischen.<br />
Backofen auf 180 Grad vorheizen.<br />
Ein Blech mit Backpapier belegen.<br />
Die Eiweiße mit Salz steif schlagen.<br />
Die Pinienkern-Mandel-Mischung<br />
vorsichtig unterrühren. Mit einem<br />
Teelöffel etwa walnussgroße Teighäufchen<br />
auf das Blech setzen.<br />
In jedes Häufchen zwei bis drei<br />
Pinienkerne drücken. Die Plätzchen<br />
im Ofen (Mitte, Umluft 160 Grad) zehn<br />
Minuten backen. Das Gebäck mit<br />
dem Papier vom Blech ziehen und<br />
abkühlen lassen.<br />
Leckere Weihnachtsplätzchen lassen sich auch ohne großen Aufwand selbst backen. Der Kreativität sind keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
11
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Umfrage zum Thema Geschenke<br />
»Was würdet Ihr nie zu Weihnachten<br />
verschenken?«<br />
Jedes Jahr das gleiche Problem: Was verschenkt man zu Weihnachten? Ein Buch,<br />
Wein, einen Gutschein? Es gibt aber auch einige Dinge, die möchte man nicht unter<br />
den Weihnachtsbaum legen. Weil sie unpersönlich oder lieblos sind, oder weil man<br />
sie selbst nicht gerne bekommen möchte. Wir haben uns bei Euch umgehört: Was<br />
würdet Ihr nie zu Weihnachten verschenken?<br />
Jaqueline,17, Oberkleen<br />
Jaqueline (17) aus Oberkleen: »Tiere<br />
gehören für mich nicht unter den Weihnachtsbaum,<br />
weil ich keine Lebewesen<br />
verschenken würde. Außerdem wüsste ich<br />
überhaupt nicht, ob derjenige, der es<br />
bekommt, Tiere mag.«<br />
Angela (17) aus Gießen: »Ich finde Geld<br />
ist ein sehr unpersönliches Geschenk.<br />
Dann würde ich noch lieber einen Gutschein<br />
besorgen, dann wüsste der andere<br />
wenigstens, dass ich mir überlegt habe,<br />
was ihm gefällt, es ist persönlicher.«<br />
Jonas (15) aus Wißmar: »Ich würde<br />
nichts verschenken, was ich selbst einmal<br />
bekommen habe. Das wäre eine Beleidigung<br />
für den, der es mir zuerst geschenkt<br />
hat. Ich selbst habe so etwas<br />
noch nicht bekommen, glaube ich.«<br />
Angela, 17, Gießen Jonas, 15, Wißmar Diana, 16, Heuchelheim<br />
12
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Diana (16) aus Heuchelheim: »Ich würde<br />
niemandem ein Tier schenken, ein Hund<br />
zum Beispiel. Nicht nur, dass man damit<br />
ein Lebewesen verschenkt, man zwingt<br />
dem anderen auch die Arbeit<br />
für das Tier auf, obwohl<br />
man nicht weiß,<br />
ob er das möchte.«<br />
Marvin (17) Staufenberg:<br />
»Ich würde<br />
nie Unterwäsche<br />
verschenken.<br />
So etwas ist einfach<br />
blöd.«<br />
hat, weil es einem nicht gefällt, Klamotten<br />
zum Beispiel.«<br />
Simon (16) Langgöns: »Ich finde es blöd<br />
Klamotten zu verschenken, weil es einfach<br />
schwer ist, einzuschätzen, was<br />
der andere mag.«<br />
Lea (17) aus Gießen: »Ich kann<br />
keine Kleidung verschenken.<br />
Dabei würde ich immer<br />
falsch liegen und nie den<br />
Geschmack des Beschenkten<br />
treffen, mit dem was ich<br />
aussuche.«<br />
Isabel, 22, Glauburg<br />
Maximilian (16) Langgöns: »Sandalen<br />
sind als Geschenk total bescheuert. Sie<br />
sind hässlich und keiner mag sie. Zu<br />
Weihnachten sind sie einfach nur unnötig,<br />
genau wie Sommerreifen oder Gutscheine.«<br />
Isabel (22) aus Glauburg:<br />
»Unterwäsche. Oder<br />
Kleidung überhaupt, wenn<br />
ich weder die Größe des<br />
Beschenkten weiß, noch, ob ihm gefällt,<br />
was ich ausgesucht habe.«<br />
Kim (16) aus Langgöns und Felicia,<br />
15, aus Wetzlar: »Etwas Gebrauchtes<br />
kann man nicht verschenken. Etwas,<br />
das man schon lange im Schrank liegen<br />
Sarah (20) aus Gießen: »Die Krawatte<br />
für den Opa ist peinlich. So etwas schenken<br />
Leute oft, wenn ihnen sonst nichts<br />
einfällt.«<br />
Sarah, 20, Gießen<br />
Marvin, 17, Staufenberg<br />
Felicia, 15, Wetzlar<br />
Maximilian, 16, Langgöns<br />
Kim, 16, Langgöns<br />
Simon, 16, Langgöns<br />
Lea, 17, Gießen<br />
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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
CD-Rezensionen<br />
Coldplay –<br />
»Mylo Xyloto«<br />
Wenn man Frontmann Chris Martin glaubt,<br />
könnte »Mylo Xyloto« das letzte Coldplay-<br />
Album sein: »Es ist das Ergebnis von drei<br />
Jahren Arbeit und momentan kann ich mir<br />
nicht vorstellen, wo noch so ein Album<br />
herkommen sollte«. Aber keine Panik, bislang<br />
hat niemand offiziell das Ende eingeläutet.<br />
Coldplay zählen zu den erfolgreichsten<br />
Bands der Welt. Sie wurden mit Brit<br />
Awards, Grammys und Echos überhäuft<br />
und haben weit über 50 Millionen Alben<br />
verkauft. Im Konzeptalbum »Mylo Xyloto«<br />
steckt nach eigener Aussage ihr ganzes<br />
Herzblut. Darum geht’s: Die beiden fiktiven<br />
Personen Mylo und Xyloto treffen sich bei<br />
einer Gang namens »The Lost Boys« und<br />
verlieben sich. Der auffälligste Song ist<br />
»Princess Of China«, ein relativ elektronisches<br />
Duett mit Rihanna. In »Hurts Like<br />
Heaven« rocken die Jungs für Coldplay-<br />
Verhältnisse ganz schön ab, mit »Major<br />
Minus« zeigen sie ihre folkige Seite und<br />
»Up With The Birds« ist ein romantischer,<br />
etwas melancholischer Song mit Piano,<br />
Streichern und Chor. Die Texte lassen<br />
einen träumen und die Stimme von Chris<br />
Martin schwebt leicht über den perfekt gespielten<br />
Instrumenten hinweg.<br />
Das YOU FM-Fazit: Die können’s einfach!<br />
»Mylo Xyloto« wird Fans nicht enttäuschen<br />
und vielleicht sogar einige Neue ins Coldplay-Universum<br />
locken.<br />
Florence And The Machine – »Ceremonials«<br />
Die Musik von Florence And The Machine<br />
lässt sich nicht wirklich in eine Schublade<br />
stecken, die große Überschrift lautet Pop.<br />
Aber einige Attribute haben alle Songs<br />
gemeinsam: Sie sind treibend, träumerisch,<br />
organisch. Kopf und Stimme der<br />
Band ist Britin Florence Welch. Die 25-<br />
Jährige schmiss 2009 ihr Kunststudium<br />
und brachte stattdessen das Debütalbum<br />
»Lungs« raus, dass sich weltweit über drei<br />
Millionen Mal verkaufte und zahllose Preise<br />
abstaubte. Florence zweites Album<br />
»Ceremonials« ist vom Sound her mindestens<br />
genauso auffällig und musikalisch<br />
betrachtet sogar noch besser als »Lungs«.<br />
»Ich habe tatsächlich zum ersten Mal ein<br />
Album mit einem übergreifenden und<br />
zusammenhängenden Sound aufgenommen«,<br />
so Florence. Die erste Single<br />
»Shake It Out« zeigt an manchen Stellen<br />
Jeden Samstag hört ihr in YOU FM<br />
von 12 bis 16 Uhr die Top40Tracks<br />
des YOUniverse. Abstimmen ist<br />
ganz einfach: www.you-fm.de<br />
ansurfen, Songs anhören und für<br />
die persönlichen Top3voten.<br />
Außerdem gibts die heißesten<br />
Musik-News der Woche und<br />
Interviews mit den Stars.<br />
Stand: 2. 12. 2011<br />
leichte Folk-Einflüsse, »Lover To Lover« ist<br />
eine am Klavier gespielte, temporeiche<br />
Hymne und »Seven Devils« wirkt ein wenig<br />
mystisch. »Spectrum« hingegen ist ein<br />
euphorischer, strahlender Song über die<br />
Hoffnung. Die Nummer »No Light No<br />
Light« klingt triumphal und majestätisch.<br />
Das YOU FM-Fazit: Klingt nach einer Londoner<br />
Tagträumerin auf Speed.<br />
1. Taio Cruz<br />
»Hangover«<br />
2. Aura Dione<br />
»Geronimo«<br />
3. Adele<br />
»Someone Like You«<br />
4. Coldplay<br />
»Paradise«<br />
5. Marlon Roudette<br />
»New Age«<br />
6. Lana Del Rey<br />
»Video Games«<br />
7. Seeed<br />
»Wonderful Life«<br />
8. T-Pain feat. Wiz Khalifa and Lily Allen<br />
»5 o’Clock«<br />
9. Gym Class Heroes feat. Adam Levine<br />
»Stereo Hearts«<br />
10. The Kooks<br />
»Is It Me«<br />
14
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Pinkfarbener Bademantel und Wetterstation<br />
Gruselige Weihnachtsgeschenke und wie sie abgewehrt werden können<br />
Wer kennt sie nicht, die unerwünschten Geschenke wie Socken oder peinliche Unterwäsche,<br />
die einem die Großeltern selbst im Erwachsenenalter noch unter den Weihnachtsbaum<br />
legen. Die YOU FM-Moderatoren können davon ein Lied singen und geben<br />
außerdem Tipps, wie sich Fehltritte beim Geschenkekauf vermeiden lassen.<br />
YOU FM-Moderator Johannes Sassenroth<br />
moderiert von Mo. bis Fr. (14 bis 18 Uhr)<br />
seine eigene Show »Der Sassenroth am<br />
Nachmittag«.<br />
Das blödeste Weihnachtsgeschenk, das ich<br />
jemals bekommen habe, war eine Wetterstation!<br />
Ich hatte aus Spaß, mit ironischem<br />
Unterton zu meiner Freundin gesagt: »Eine<br />
Wetterstation ist echt cool«, was sie natürlich<br />
nicht ist! Sie hat leider den Witz und die<br />
Ironie nicht verstanden und mir tatsächlich<br />
eine recht teure Wetterstation gekauft. An<br />
der kann man so unglaublich spannende<br />
Dinge wie Luftdruck und Regenwahrscheinlichkeit<br />
ablesen.<br />
Mein Tipp an alle, die derlei Fehlschenkungen<br />
vermeiden möchten: Niemals Witze<br />
machen, niemals! Und am besten immer<br />
nur über eine Sache sprechen, die man<br />
wirklich gerne hätte. Je mehr Wünsche man<br />
äußert, umso mehr werden Leute verwirrt,<br />
die nicht richtig zuhören. Tipp Nummer<br />
zwei: Einem/r guten Freund/in der Freundin<br />
sagen, was man will. Er/Sie kann ihr das<br />
dann stecken!<br />
YOU FM-Moderatorin Jaële Vanuls stammt<br />
aus Südfrankreich und ist die Co-Moderatorin<br />
von Rob Green in der »Rob Green<br />
Morningshow« (Mo. bis Fr., 5.30 bis 10 Uhr).<br />
Das peinlichste Weihnachtsgeschenk habe<br />
ich von meiner Mama bekommen als ich 13<br />
oder 14 Jahre alt war. Ich hatte mir nur Geld<br />
zu Weihnachten gewünscht und das fand<br />
sie doof. Deshalb hat sie mir einen schrecklichen,<br />
pinkfarbenen Frottee Bademantel<br />
geschenkt. Furchtbar! Sie wusste ganz genau,<br />
dass er mir nicht gefallen würde. Die<br />
Lektion habe ich gelernt und damit mir das<br />
nicht noch mal passiert, habe ich mir seitdem<br />
nie wieder von meinen Eltern Geld gewünscht.<br />
Zusätzlich führe ich das ganze<br />
Jahr über einen Wunschzettel, der an meinem<br />
Kühlschrank hängt. Wenn ich zum Beispiel<br />
etwas in einer Zeitschrift sehe, das mir<br />
gefällt, schneide ich es aus und klebe es<br />
dran. Bei Lippenstift oder Nagellack schreibe<br />
ich für meinen Freund noch die genaue<br />
Farbnummer daneben. Sonst geht’s schief.<br />
YOU FM-Nachrichtenmann Christoph<br />
Tautz informiert über alles, was im YOUniverse<br />
und der Welt passiert (»Rob Green<br />
Morningshow«, Mo. bis Fr., 5.30 bis 10 Uhr).<br />
Eine Ex-Freundin hat mir mal Reitstunden<br />
geschenkt. Obwohl ich keinen Bock hatte,<br />
habe ich das über mich ergehen lassen, bis<br />
die Trainerin irgendwann meinte: »Du solltest<br />
es einfach lassen. Du quälst nur die<br />
Pferde.« Die Reitstunden habe ich übrigens<br />
bekommen, weil MEINE EX-FREUNDIN<br />
gerne mal im Urlaub am Strand mit mir reiten<br />
wollte!<br />
Meine Blöde-Geschenke-Vermeidungsstrategie:<br />
Entweder eine klare Ansage machen,<br />
was man will oder aber auf keinen Fall!<br />
Oder eben an Weihnachten gar nicht auftauchen<br />
und das auch schon vorher sagen.<br />
Wenn man dann einige Tage später auftaucht,<br />
gibt‘s meistens Geld anstatt Geschenken.<br />
15
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Schulporträt<br />
xxx<br />
Fotos: Maximilian Georg<br />
Wer ein Gymnasium kennenlernen möchte, das mehr zu bieten hat als »nur« die Vorbereitung auf das Zentralabitur,ist an der Herderschule richtig.<br />
Herderschule Gießen<br />
Die Herderschule in Gießen darf sich zu<br />
einer der wenigen Schulen in Deutschland<br />
zählen, die das IB-Diplom kostenlos anbieten.<br />
Dabei handelt es sich um einen<br />
international anerkannten Schulabschluss,<br />
der unter anderem für besonders ausgeprägte<br />
Englischkenntnisse sowie soziales<br />
Engagement steht und ein besonderes<br />
Schmuckstück in den Bewerbungsunterlagen<br />
darstellt. Die Teilnahme an diesem<br />
Programm ist allen <strong>Schüler</strong>n freigestellt.<br />
Doch nicht nur wenn es um das IB geht,<br />
werden Fremdsprachen an der Herderschule<br />
ganz groß geschrieben. Die Zahl<br />
der angebotenen Sprachen ist hoch und<br />
sogar Chinesisch, die Wirtschaftssprache<br />
von morgen, kann erlernt werden. Zusätzlich<br />
gibt es eine Vielfalt an Sprachzertifikaten,<br />
durch die man seine Kenntnisse erweitern<br />
und die Leistungen auch noch<br />
nach der Schule bezeugen kann. Auch<br />
wenn der Unterricht noch so umfangreich<br />
sein mag, am besten lernt man eine Sprache<br />
immer noch dort, wo sie tatsächlich<br />
gesprochen wird. Das hat auch die Herderschule<br />
erkannt und bietet darum viele<br />
Austauschprogramme mit unseren Partnerschulen<br />
auf der ganzen Welt an. Mit<br />
einem Angebot, das San Diego, Kolumbien,<br />
Spanien, England, Singapur und<br />
Peking umspannt, ist wirklich der gesamte<br />
Globus abgedeckt. Die <strong>Schüler</strong>, die<br />
nicht an einem Austausch teilnehmen,<br />
profitieren auch davon, denn <strong>Schüler</strong> von<br />
den Partnerschulen statten auch uns<br />
einen Besuch ab.<br />
Wer eher naturwissenschaftlich als sprachlich<br />
orientiert ist, bekommt an der Herderschule<br />
auch einiges geboten. Der Gebäudeteil,<br />
der die Naturwissenschaften beheimatet,<br />
wurde erst im letzten Jahr saniert.<br />
<strong>Schüler</strong> aus anderen Schulen kommen zu<br />
uns, um in unserem neuen Genetiklabor<br />
Versuche durchzuführen. Für besonders<br />
Interessierte bietet die Schule jedes Jahr<br />
16
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
eine mehrtägige Fahrt zum Thema Naturwissenschaften<br />
an, die „Science-Tour“.<br />
Wer an Wettbewerben teilnimmt, wird von<br />
den Lehrern gerne unterstützt. Das gilt<br />
auch für den Bundesfremdsprachenwettbewerb,<br />
bei dem unsere <strong>Schüler</strong> allen<br />
Alters regelmäßig beachtliche Erfolge<br />
erzielen.<br />
Viele der Oberstufenräume, die sich ebenfalls<br />
im sanierten Gebäudeteil befinden,<br />
wurden mit interaktiven Tafeln, den<br />
„Smartboards“, ausgestattet. In jedem<br />
dieser Räume steht auch ein Laptop zur<br />
Verfügung. Lernen mit neuen Medien<br />
schreitet bei uns stetig voran. Momentan<br />
wird der vierte Computerraum eingerichtet<br />
und bald wird jeder <strong>Schüler</strong> jeder Zeit<br />
mit dem eigenen Rechner das Internet zu<br />
Rate ziehen können, so wie später an der<br />
Hochschule. Seit einigen Jahren dürfen<br />
wir uns auch über eine Mensa freuen,<br />
durch die das Angebot des Kiosks noch<br />
mit einem richtigen Mittagessen ergänzt<br />
wird. All das sind Neuerungen, für die wir<br />
dankbar sind. Dazu zählt auch die Renovierung<br />
der Bibliothek, doch leider gibt es<br />
immer noch Bereiche in unserer Schule,<br />
die dringend saniert werden müssen. Damit<br />
wir darauf nicht mehr lange warten<br />
müssen, hat sich die gesamte Schulgemeinschaft<br />
für die Fortsetzung der Arbeiten<br />
stark gemacht. Vor den Herbstferien<br />
machte sich eine Delegation aus Lehrern,<br />
Eltern, <strong>Schüler</strong>n, Ehemaligen und der<br />
Schulleitung auf den Weg zum <strong>Gießener</strong><br />
Kulturrathaus und überreichte der Schuldezernentin<br />
eine Petition.<br />
Auch unsere <strong>Schüler</strong>vertretung war daran<br />
beteiligt. Ich als Schulsprecher lege großen<br />
Wert darauf, dass wir jede Chance ergreifen,<br />
unsere Meinung Kund zu tun. Wir<br />
haben ein offenes Ohr für jedes Anliegen<br />
und damit auch keine Stimme untergeht,<br />
versuchen wir durch ein System mit Klassen-<br />
und Stufensprechern genügend Anlaufstellen<br />
zu bieten. An einer Schule, an<br />
der von der fünften bis zur dreizehnten<br />
Klasse (wegen G8 dieses Jahr zum letzten<br />
Mal) gemeinsam gelernt wird, ist absehbar,<br />
dass die SV von den älteren Jahrgängen<br />
dominiert wird. Weil für uns aber die<br />
Meinungen der jungen <strong>Schüler</strong> genauso<br />
wichtig sind wie die aller anderen, versuchen<br />
wir dieser Entwicklung entgegenzuwirken.<br />
Zusätzlich zum regulären wöchentlichen<br />
SV-Treffen trifft sich seit kurzem<br />
auch die „Junior-SV“ jeden Donnerstag.<br />
Frei nach dem Motto „<strong>Schüler</strong> helfen<br />
<strong>Schüler</strong>n“ vermittelt unsere SV Nachhilfe.<br />
Wir haben eine Datenbank von <strong>Schüler</strong>n<br />
und „<strong>Schüler</strong>lehrern“ angelegt und können<br />
dadurch schnell und zielgerichtet für<br />
jeden, der Nachhilfe sucht oder geben<br />
will, den richtigen Partner finden.<br />
Für alle die Zeit und Lust haben, gibt es<br />
viele AG-Angebote am Nachmittag. Zum<br />
Beispiel eine große Auswahl an Instrumentalkreisen.<br />
Dies wird durch die Kooperation<br />
mit der Musikschule Römer ermöglicht.<br />
Eine Besonderheit: Der „Club<br />
der Denker“ ist auf <strong>Schüler</strong>initiative hin<br />
entstanden und wird, wie auch die<br />
Schach-AG, von älteren Mitschülern geleitet.<br />
Besonders stolz können wir auf unsere<br />
Musical- und Theater-AG sein. Diese<br />
begeistern jedes Jahr mit tollen Stücken.<br />
Außerdem gibt es noch eine Vielzahl wei-<br />
terer kultureller Angebote. So haben beispielsweise<br />
die Musikkurse der Oberstufe<br />
die Möglichkeit, die Oper in Frankfurt zu<br />
besuchen.<br />
Da die Herderschule als Ausbildungsschule<br />
immer ein sehr junges Kollegium<br />
hat, wird das bestehende Angebot stets<br />
durch neue und frische Ideen erweitert.<br />
So hat man beispielsweise die Möglichkeit,<br />
anstatt der gängigen Sportkurse wie<br />
Leichtathletik oder Ballsportarten einen<br />
Kurs mit Klettern, Inlineskating, und Skifahren<br />
zu belegen.<br />
Dankenderweise wird die Herderschule<br />
tatkräftig vom Ehemaligen- und Förderverein<br />
unterstützt. Auch der Elternbeirat<br />
leistet einen bemerkenswerten Beitrag zur<br />
Gestaltung des Schulalltags.<br />
Wer also ein Gymnasium kennenlernen<br />
möchte, das mehr zu bieten hat als „nur“<br />
die Vorbereitung auf das Zentralabitur, der<br />
ist bei uns herzlichst willkommen!<br />
Maximilian Georg<br />
Seit einigen Jahren können sich die <strong>Schüler</strong> in der schuleigenen Mensa bewirten lassen.<br />
17
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Ein Tag mit »The Black Pony«<br />
Fotos: kan/hec<br />
9.30 Uhr: Wir stehen vor der Adolf-Reichwein-Schule<br />
in Pohlheim. Außer neblig<br />
grauer Suppe und kalten Temperaturen<br />
um uns herum, spüren und sehen wir<br />
nichts. Es ist still. Aber das hält nicht<br />
lange an. Jetzt beginnt die große Pause<br />
und sämtliche Mädels zwischen 14 und<br />
18 Jahren stürmen aus dem grauen Kasten,<br />
der sich Schule nennt. Sie beziehen<br />
unterschiedliche, mehr oder weniger strategische<br />
Punkte. Jede will die Ankunft der<br />
Band »The Black Pony« als erste bemerken<br />
und verkünden können. Auch ein paar<br />
Jungs recken neugierig die Hälse, geben<br />
sich aber betont lässig. Was interessiert<br />
sie schon eine Boy-Rockband? Schließlich<br />
fährt ein schwarzer Kleinbus vor.<br />
Während wir uns noch unterhalten, haben<br />
die ersten <strong>Schüler</strong>innen gleich erkannt,<br />
wer in dem Wagen sitzt und stürmen voran.<br />
Katrin und ich haben Mühe,<br />
mit ihnen Schritt zu<br />
halten. Vor dem Tourbus bildet sich eine<br />
kleine Menschentraube, die stetig wächst.<br />
Noch halten die jungen Fans schüchtern<br />
Abstand. Damit ist es aber spätetens<br />
dann vorbei, als das erste Band-Mitglied<br />
die Tür öffnet und aussteigt. Schon beginnt<br />
das ohrenbetäubende Gekreische,<br />
das uns noch den ganzen Tag begleiten<br />
wird, so meine düstere Vorahnung.<br />
Die Jungs von »The Black Pony« kommen<br />
ohne Bodyguards. Ob das eine gute Idee<br />
war? Der Weg zur Schule wird zum Spießrutenlauf.<br />
Eine Horde von kreischenden,<br />
fotografierenden <strong>Schüler</strong>innen – und wir<br />
sind mittendrin. Ohne Rücksicht auf Kamera,<br />
Stativ oder Füße preschen sie vor,<br />
jeder will seinen Stars so nah wie möglich<br />
kommen.<br />
10.00 Uhr: Durchatmen. Von dem Pulk<br />
draußen ist in der Aula nur noch eine kleine<br />
Gruppe übrig geblieben. Und die ist<br />
leise, diszipliniert. Dafür hat Schulleiter<br />
Norbert Kissel gesorgt. Und<br />
natürlich die vier Jungs, die mit im Stuhlkreis<br />
sitzen, die Gitarren auf dem Schoß<br />
und die Percussion zwischen den Knien.<br />
Zusammen mit den Jugendlichen, die sich<br />
diesen besonderen Moment durch ihre<br />
musikalischen Leistungen in den vergangenen<br />
Monaten verdient haben, spielen<br />
sie drauflos. »Das nennt man eine Jam-<br />
Session«, freut sich Trevor, Gitarrist und<br />
Sänger von »The Black Pony«. Doch vor<br />
allem für die Mädels tritt die Musik schnell<br />
in den Hintergrund. Sie zücken ihre Handys,<br />
filmen das kleine Konzert und schüren<br />
so den Neid der Mitschülerinnen. Zusätzlich<br />
entflammt wird der wohl noch<br />
durch die Autogramme und Fotos von<br />
Trevor, Michael, Kevin und Eugen. Und<br />
plötzlich ist die Aula voll. Acht-, Neuntund<br />
einige Zehntklässler kommen in den<br />
Genuss eines exklusiven Auftritts. Die Seitentür<br />
ist mit Bändern abgesperrt, damit<br />
die älteren <strong>Schüler</strong>innen nicht den Saal<br />
stürmen. Schlagzeuger Achraf darf sogar<br />
mit den Musikern spielen. Fragen werden<br />
beantwortet. Und dann entschwindet<br />
18
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
»The Black Pony« wieder, diesmal durch<br />
eine Seitentür, aber mit nicht weniger Aufmerksamkeit.<br />
Nur hupend kann sich der<br />
schwarze Kleinbus einen Weg durch die<br />
Menge bahnen.<br />
12.00 Uhr: Auch angehende Rockstars<br />
brauchen ein Mittagsschläfchen – kein<br />
Wunder bei den kurzen Nächten zwischen<br />
Konzerten, Tourbus und Hotel.<br />
14.00 Uhr: Mittlerweile stehen wir seit<br />
einer Stunde im Eingangsbereich der<br />
Volkshalle. Es ist wieder mal kalt – oder<br />
immer noch? – und wir fragen uns zunehmend<br />
entnervt, wo die Band denn bleibt.<br />
Außerdem bangen wir um unser versprochenes<br />
Interview. Aber die Wartezeit hat<br />
auch sein Gutes: Wir lernen richtig hartgesottene<br />
Fans kennen. Ausgerüstet mit Decken<br />
und Tee harren sie seit dem frühen<br />
Morgen in der Volkshalle aus – schwänzen<br />
die Schule (mit elterlicher Unterstützung)<br />
oder haben sich einen Tag freigenommen.<br />
Fragt man nach Ryan, sind die Reaktionen<br />
eindeutig: Man will über das Thema<br />
nicht reden, Enttäuschung und Traurigkeit<br />
herrschen vor. Hier kann niemand verstehen,<br />
warum der Schlagzeuger ohne große<br />
Erklärung an die Fans »The Black Pony«<br />
im Sommer verlassen hat.<br />
15.00 Uhr: Die Band ist mit Verspätung<br />
eingetrudelt, jetzt wird es hektisch. Alle<br />
Leute, die für das Drumherum eines<br />
Konzerts verantwortlich sind, laufen geschäftig<br />
hin und her, mal mit Handy am<br />
Ohr, mal bei letzten Handgriffen beim<br />
Aufbau. Die Techniker stellen Licht und<br />
Ton richtig ein, sorgen für Nebeleffekte<br />
und vieles weitere, was wir vermutlich<br />
erst später bemerken. Wieviel Präzisionsarbeit<br />
in einem Bühnenaufbau steckt,<br />
wird erst jetzt wirklich deutlich. Wir erleben<br />
die Band als junge Profis, die ihren<br />
Soundcheck konzentriert und gefühlvoll<br />
durchführen, von dem ganzen Trubel<br />
vor der Bühne scheinen sie nichts mitzubekommen.<br />
16.30 Uhr: Jetzt wird belohnt, wer schon<br />
seit Stunden im Foyer der Volkshalle ausharrt.<br />
Denn konnten die Fans bisher nur<br />
durch die geschlossene Tür der immer<br />
gleichen Tonfolge von Eugens E-Gitarre<br />
beim Soundcheck lauschen, steht er jetzt<br />
mit den anderen Jungs direkt vor ihnen:<br />
Fan-Meeting. Fotos und Autogramme für<br />
die Mädels, Geschenke für die Jungs.<br />
18.00 Uhr: Nur noch knapp zwei Stunden<br />
bis zum Konzert. Entspannt geht es hinter<br />
den Kulissen jetzt nicht mehr zu. Ein paar<br />
Fans haben es backstage geschafft und<br />
folgen ihren Idolen auf Schritt und Tritt.<br />
Kevin trägt den rosafarbenen Hello-Kitty-<br />
Schwimmreif mit sich herum, den ihm<br />
vier der Mädchen geschenkt haben – mit<br />
ihren Telefonnummern. Von allen Seiten<br />
dröhnen dumpfe Schläge. Aus der<br />
Kabine, die jetzt nicht mehr zugänglich<br />
ist, weil die Band darin zwischen Büfett<br />
und Instrumenten Fußball spielt. Und von<br />
draußen, wo verzweifelte Teenies gegen<br />
die Glasscheiben der Bühneneingangstür<br />
schlagen.<br />
The Black Pony<br />
Die Band »The Black<br />
Pony« gibt es erst seit 2010.<br />
Eugen Flittner und Kevin Dollerschell,<br />
beide 19 Jahre alt, kommen aus<br />
Deutschland, Trevor Brown (18) und<br />
Michael Johnson (29) sind gebürtige<br />
Amerikaner. Michael spielte früher bei<br />
der Boyband »Natural«, die vor allem<br />
durch Marc Terenzi bekannt wurde,<br />
und ersetzt den Schlagzeuger Ryan<br />
Belitsky, der die Gruppe im Sommer<br />
verlassen hat. Die Band hat sich<br />
durch das Internet gefunden und<br />
2010 offiziell gegründet. Seitdem geht<br />
es mit ihrer Karriere steil bergauf:<br />
Neben ihrer eigenen Reality-Show<br />
»LAX – Follow The Black Pony«, Auftritten<br />
in der Telenovela »Anna und die<br />
Liebe« und bei Stefan Raabs Turmspringen,<br />
wurden die Musiker auch<br />
schon mehrfach ausgezeichnet.<br />
Ihr neues Album »Take off« ist im<br />
November erschienen.<br />
Weitere Informationen auf der Homepage:<br />
www.theblackpony.de<br />
Vorgruppe »Split«: www.wearesplit.de<br />
Nur 15 ausgewählte <strong>Schüler</strong> der Adolf-Reichwein-Schule durften bei der Musikstunde mit »The<br />
Black Pony« dabei sein.<br />
Gewinnspiel:<br />
Ihr könnt zehn signierte Poster der<br />
Band gewinnen, außerdem dreimal<br />
die Single »Perfect Night«, inklusive<br />
dem Making-of-Video. Dafür müsst<br />
Ihr einfach folgende Frage beantworten:<br />
Wie hieß das erste veröffentlichte<br />
Album von »The Black Pony«?<br />
Schreibt eine E-Mail an: redaktion@<br />
SchuelerAZ.de, Einsendeschluss ist<br />
der 7. Januar 2012.<br />
19
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
19.15 Uhr: Hinter der Bühne ist es jetzt<br />
ruhiger, dafür toben 300 Menschen davor.<br />
Die Vorband »Split« heizt den Fans ein,<br />
animiert sie immer wieder zu »Black-<br />
Pony«-Rufen. Viele kennen die vier Jungs<br />
aus Eislingen schon von den anderen<br />
Konzerten und rocken eine halbe Stunde<br />
lang mit. Und dann macht »Split« die<br />
Bühne frei.<br />
21.30 Uhr: »The Black Pony« haben wirklich<br />
alles getan, um ihren Fans einen<br />
unvergesslichen Abend zu bescheren.<br />
Neben bekannten Liedern wie »Crush«<br />
und »Goodbye is like dying« wurden auch<br />
Songs aus dem neuen Album gespielt.<br />
Für ein Mädchen dürfte das Konzert zu<br />
einer ganz besonderen Erinnerung<br />
werden: Weil sie an dem Tag Geburtstag<br />
hatte, durfte sie mit zu den Jungs auf die<br />
Bühne – und wurde deswegen sicher von<br />
den restlichen Fans glühend beneidet.<br />
Nach einer Zugabe, begleitet von weiteren<br />
Kreisch-Orgien und Blitzlichtgewitter,<br />
entschwinden Trevor, Eugen, Michael und<br />
Kevin von der Bühne. Die Fans müssen<br />
nicht lange warten, da sind die vier schon<br />
wieder da: Im Eingangsbereich der<br />
Volkshalle werden fleißig Autogramme<br />
geschrieben und Fotos gemacht. Auch<br />
die Vorgruppe »Split« ist nach dem<br />
Konzert wieder sehr gefragt und kann<br />
einige Fan-Artikel unter die Leute bringen.<br />
Eifrig schreiben Wanka und Krelin ihre<br />
Namen auf Poster, lassen sich mit einem<br />
nicht abreißend wollenden Strom von<br />
Mädels fotografieren. Für beide Bands ist<br />
dieser Abend noch lange nicht zu Ende.<br />
Katrin und ich haben nach einem ereignisreichen<br />
Tag endlich Feierabend und<br />
fahren vollgepackt mit Ausrüstung, Notizen<br />
und Eindrücken zurück in die Redaktion.<br />
Schließlich wollen morgen schon alle<br />
in Giessen und Umgebung über das<br />
Konzert in Pohlheim informiert werden.<br />
(kan/hec)<br />
Trevor,Michael, Kevin und Eugen signieren<br />
stapelweise Autogrammkarten.<br />
Drei <strong>Schüler</strong>stimmen zum Besuch der Band:<br />
Jannik (14), 9. Klasse, spielt Gitarre:<br />
»Ich hätte mir gewünscht, dass uns die<br />
Jungs ein paar Griffe auf der Gitarre<br />
zeigen. Aber ich finde es trotzdem cool,<br />
dass die Band hier ist. Ich habe mir eine<br />
Autogrammkarte und ein Poster geholt.«<br />
Luisa (14), 9. Klasse, spielt Querflöte:<br />
»Ich finde es interessant, solche Gäste an<br />
der Schule zu haben, musste ›The Black<br />
Pony‹ aber nicht unbedingt treffen.<br />
Ehrlich gesagt kannte ich sie vorher gar<br />
nicht.«<br />
Achraf Didi: »Das war echt cool und aufregend,<br />
als ich nach vorne gehen musste.<br />
Mein Ziel ist es, genauso zu werden wie die<br />
Jungs. Ich habe eine eigene Band, ›PK–<br />
Pohlheimer Kids‹, mit der ich im Frühling<br />
auch in der Volkshalle auftreten werde."<br />
20
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
»Wir zerstören alles!«<br />
»The Black Pony« im Interview:<br />
Ihr habt den Vormittag an einer Schule<br />
verbracht. Welche Erinnerungen habt<br />
Ihr an Eure eigene Schulzeit?<br />
Trevor: Wenn jemand als Special Guest<br />
an die Schule kam, wie wir das heute<br />
getan haben, war immer das erste, was<br />
ich gedacht habe: Yeah, kein Unterricht!<br />
Eine Stunde nichts tun! Ich habe mich<br />
immer gefreut, dass eine Stunde lang kein<br />
Unterricht war.<br />
Michael: Bei mir ist die Schule schon<br />
ziemlich lange her. Aber ich habe den<br />
künstlerischen Unterricht geliebt, wie die<br />
Musik- und Theaterstunden.<br />
Kevin: Ich bin gerade in meinem letzten<br />
Jahr, ich hatte ja ein Jahr unterbrochen.<br />
Es ist echt eine coole Abwechslung, mal<br />
in die Schule zu gehen, gute alte Freunde<br />
zu treffen und mal mit der Band zusammenzusein.<br />
Habt Ihr heute das erste Mal mit<br />
<strong>Schüler</strong>n gemeinsam Musik gemacht?<br />
Eugen: Nein, es war nicht das erste<br />
Mal, wir haben das schon in drei, vier<br />
anderen Schulen gemacht. Sonst haben<br />
wir das immer ein bisschen anders<br />
aufgezogen und auch Unterricht gegeben,<br />
um den <strong>Schüler</strong>n die Musik näher zu<br />
bringen. Weil wir heute an einer Schule<br />
mit dem Schwerpunkt Musik waren,<br />
konnten wir den Jugendlichen nicht<br />
mehr viel beibringen. Wir haben lieber<br />
ein paar Fragen beantwortet – zur<br />
Musikindustrie und zur Band. Dann haben<br />
wir ein paar Songs gespielt und<br />
gejammt. Es hat auf jeden Fall viel Spaß<br />
gemacht.<br />
Ihr legt Wert darauf, als Rockband,<br />
nicht als Boygroup gesehen zu werden.<br />
Rockbands sagt man oft nach, eine<br />
Spur der Verwüstung zu hinterlassen.<br />
Wie ist das bei Euch?<br />
Kevin: Wenn ihr es mal sehen wollt:<br />
Kommt nach dem Konzert, wenn wir ganz<br />
fertig sind, noch einmal in diesen Raum<br />
und schaut ihn euch an.<br />
Eugen: Wir zerstören alles!<br />
Michael: Aber dann räumen wir auf…<br />
Eugen: Nein, das stimmt nicht.<br />
Wo soll es für Euch in den nächsten<br />
Jahren musikalisch hingehen?<br />
Trevor: Wembley. Nein, wir werden sehen<br />
wie es läuft. Aber es wäre schon schön,<br />
wenn wir eines Tages auf<br />
größeren Bühnen und in großen Stadien<br />
spielen könnten. Wir haben in kleinen<br />
Clubs angefangen, dann sind wir in<br />
größeren Clubs aufgetreten, und vielleicht<br />
schaffen wir es irgendwann vor ein noch<br />
größeres Publikum.<br />
Seit Ryan die Band verlassen hat,<br />
kursieren immer wieder Trennungsgerüchte.<br />
Wie geht Ihr damit um?<br />
Kevin: Das hören wir zum ersten Mal.<br />
Wir haben sogar ein neues Album<br />
geplant. Und wir haben noch andere<br />
Sachen vor, die wir jetzt noch nicht verraten.<br />
Das nächste Jahr ist schon vollgepackt<br />
mit Terminen.<br />
Welche Wünsche habt Ihr für die<br />
kommenden Monate?<br />
Eugen: Viel Sonne!<br />
Trevor: Ja, mehr Sonnenschein! Aber im<br />
Ernst: Unser neues Album »Take off«<br />
erscheint jetzt, und wir hoffen, dass es<br />
wieder gut angenommen wird, damit<br />
wir möglichst viele Konzerte<br />
spielen können.<br />
Das Video zum Interview auf<br />
www.giessener-allgemeine.de/blackpony<br />
21
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Kleine Gemeinde<br />
ganz groß im Energiesparen<br />
Energiesparen ist in. Gerade seit dem Beginn der Debatte über die globale Erderwärmung<br />
ist dieses Thema immer populärer geworden. Wettenberg war 2000 eine der<br />
ersten kleineren Gemeinden, in der über dieses wichtige Thema diskutiert, gute Ideen<br />
entwickelt und förderliche Lösungen gefunden wurden.<br />
Foto: dapd<br />
In einer Gemeinde in Baden-Württemberg sparen zahlreiche Bewohner bereits durch ihre Solardächer eine Menge Geld. Wettenberg liegt bei<br />
alternativen Energien auch weit vorne.<br />
Gestartet wurde mit dem energieeffizienten<br />
Umbau der öffentlichen Gemeindegebäude,<br />
somit hatte Wettenbergs<br />
Gemeindeverwaltung eine Vorbildfunktion<br />
für alle Einwohner. Vom Jahr 2000 bis<br />
heute ist der Energieverbrauch dieser<br />
Gebäude laut dem Umweltbeauftragten<br />
der Gemeinde Michael Krick um 35 Prozent<br />
zurückgegangen. Dies spart der<br />
Kommune ein Drittel der Energiekosten<br />
und zeigt den Bürgern, dass es sich lohnt,<br />
das eigene Haus bezüglich des Energieverbrauchs<br />
auf einen neuen technologischen<br />
Stand zu bringen.<br />
In einer Veröffentlichung des Deutschen<br />
Städte- und Gemeindebundes und der<br />
Deutschen Umwelthilfe mit dem Titel<br />
»Kleine Kommunen groß im Klimaschutz«,<br />
veröffentlicht 2009, heißt es: »Grundlage<br />
der signifikanten Einsparungen in den<br />
Wettenberger Gebäuden sowohl beim<br />
Stromverbrauch als auch bei der<br />
Wärmebereitstellung ist eine sorgfältige<br />
Kontrolle der Energieverbrauchsdaten,<br />
22
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
die eine Analyse der Schwachstellen und<br />
damit deren Beseitigung erlaubt.«<br />
Hauptsäule des Energiesparprogramms<br />
sind die Beratungen der Bürger für einen<br />
energieeffizienten Umbau ihrer Häuser.<br />
Die Gemeinde unterstützt dieses Projekt<br />
finanziell mit 50 Prozent der Beratungskosten.<br />
Durch diese Maßnahmen sind<br />
viel mehr Einwohner auf die Idee gekommen,<br />
sich mit diesem Thema zu beschäftigen.<br />
Pro Jahr finden so circa 40 Beratungen<br />
statt, denen Umbaumaßnahmen<br />
folgen.<br />
Werner Boeck, der sein Haus 2005 nach<br />
solch einer Beratung der Gemeinde<br />
sanieren ließ und für dieses 2008 sogar<br />
ausgezeichnet wurde, sieht die Gemeinde<br />
auf dem richtigen Weg: »Würden alle<br />
Gemeinden sich so engagieren, wäre ein<br />
großer Schritt getan.« Der Ölverbrauch<br />
seines Hauses ist seit der Sanierung um<br />
mehr als 50 Prozent gesunken.<br />
Maßnahmen zur Energieeinsparung sind<br />
beispielsweise Wärmedämmung und<br />
Fotovoltaik-/Thermosolaranlagen, aber<br />
auch generell ein sparsamer Umgang mit<br />
Strom, etwa durch Lichtausschalten,<br />
sobald man einen Raum verlässt. Früher<br />
wurde mit Fotovoltaik eher das Nutzwasser<br />
erhitzt, heutzutage jedoch benutzt<br />
man den erzeugten Strom zur Einspeisung<br />
ins öffentliche Stromnetz.<br />
Eine weitere Kosteneinsparung entsteht<br />
durch die »Aktion minus zehn Prozent«,<br />
bei der die Nutzer der öffentlichen Gebäude<br />
gezielt auf solche Energiesparpotenziale,<br />
wie etwas das Licht auszuschalten,<br />
hingewiesen werden. Neben den Kosteneinsparungen<br />
durch die größere Energieeffizienz<br />
wird aber auch das Kohlenstoffdioxid,<br />
das ausgestoßen wird, stark<br />
vermindert, wovon nicht nur die Gemeinde,<br />
sondern alle etwas haben.<br />
Auch die Firmen, die in den Gewerbeparks<br />
in Wettenberg angesiedelt sind,<br />
werden in Energiesparprogramme<br />
integriert, sie werden zum Beispiel mit<br />
einem energieeffizienten Nahwärmenetz<br />
versorgt.<br />
Mit diesem Programm hat Wettenberg<br />
2005 den Preis der Energiesparkommune<br />
bis 20000 Einwohner gewonnen.<br />
Deutschlandweit – ohne Einwohnerbegrenzung<br />
– stand die Gemeinde auf Platz<br />
17. Im Vergleich dazu steht München als<br />
umweltfreundlichste Stadt auf Platz 1.<br />
Seitdem sind viele Gemeinden mit ähnlichen<br />
Programmen gefolgt. Wettenberg<br />
konnte jedoch auch 2009 mit dem Preis<br />
»Klimaschutzkommune«, der von der<br />
Deutschen Umwelthilfe verliehen wird<br />
und auch aufs Energiesparen hinausläuft<br />
zeigen, dass sie immer noch oben dabei<br />
ist.<br />
Björn Urke,<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Quellen:<br />
• http://www.duh.de/141.html<br />
• Interview mit Michael Krick, dem Umweltbeauftragten<br />
der Gemeinde Wettenber<br />
• Deutscher Städte und Gemeindebund und<br />
Deutsche Umwelthilfe, „Kleine Kommunen<br />
groß im Klimaschutz“, Burgwedel 2009<br />
• http://www.wettenberg.de/p/d2.asp?<br />
artikel_id=1392<br />
• Zeitungsartikel »Tatkräftige Bürger verhelfen<br />
Wettenberg zum ›Spar-Euro‹« (Frankfurter<br />
Rundschau vom 24. 4. 2007)<br />
• Telefoninterview mit Werner Boeck aus<br />
Wettenberg-Launsbach, der die Beratung in<br />
Anspruch genommen hat<br />
Einfach regional suchen<br />
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mit über 35.000 Stellen<br />
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Fragen, Kritik, Anregungen?<br />
<strong>Schüler</strong><br />
Die Redaktion erreicht ihr unter Tel. 06 41/30 03-262<br />
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werden nicht zurückgesendet!<br />
23
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
China – das Land<br />
im fernen Osten<br />
Foto: Archiv<br />
Die Skyline von Shanghai ist ein beliebtes Fotomotiv.Den Vergleich mit anderen Metropolen braucht die boomende Stadt nicht zu scheuen.<br />
China ist in aller Munde. Doch was genau wissen wir eigentlich über die Chinesen?<br />
Die Wirtschaft wächst und wächst. Das hört und liest man ständig in den Nachrichten.<br />
Und dann kenne ich noch den China-Mann um die Ecke, der so leckere gebackene<br />
Ente süß-sauer macht.<br />
Doch da hört mein Wissen nun leider<br />
auch schon fast auf, über das große Land<br />
im fernen Osten. Wie leben und denken<br />
die Menschen dort und was hat ihre Kultur<br />
zu bieten? Ich denke, dass es in dem<br />
Land der Superlative viel zu entdecken<br />
gibt, von dem ich jetzt noch gar keine Vorstellung<br />
habe.<br />
Mein Name ist Elisa Kollenda. Ich bin<br />
19 Jahre alt und ich habe diesen Sommer<br />
an der Clemens-Brentano-Europa-Schule<br />
mein Abitur gemacht. Für Sprachen und<br />
andere Kulturen habe ich mich schon immer<br />
interessiert. An der CBES habe ich<br />
deshalb bereits an <strong>Schüler</strong>austauschen in<br />
die Türkei, Finnland und die USA teilgenommen.<br />
Und auch nach der Schule wollte<br />
ich noch einmal etwas von der Welt sehen,<br />
bevor es an die Uni geht. Also habe<br />
ich mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr<br />
bei AFS Interkulturelle Begegnungen beworben.<br />
AFS ist Trägerorganisation der beiden<br />
Freiwilligendienstprogramme »weltwärts«<br />
und »IJFD«. Ein Freiwilligendienst mit<br />
einem der beiden geförderten Programme<br />
bietet die Möglichkeit, der teilweisen Kostenübernahme<br />
durch verschiedene<br />
Bundesministerien und ist deshalb sehr<br />
beliebt. Der Freiwillige muss sich zur Aufbringung<br />
der nicht übernommenen Kosten<br />
um den Aufbau eines Förderkreises<br />
bemühen. Da die Plätze für die Programme<br />
begrenzt sind, werden alle Bewerber<br />
zu 2-tägigen Auswahlseminaren eingeladen.<br />
Dort haben uns zwei ehemalige Freiwillige<br />
alle Fragen beantwortet und nach<br />
zwei Tagen Spielen, Diskussionsrunden,<br />
Einzelgesprächen drei von zwölf Bewerbern<br />
ausgewählt.<br />
Für mich gab es dann im Januar grünes<br />
Licht. Über die Zusage habe ich mich riesig<br />
gefreut. Und dann hat es auch noch<br />
mit meinem Wunschland China geklappt.<br />
AFS ist eine der größten Jugendaustauschorganisationen<br />
und hat eine lange<br />
Geschichte, die bis auf den Ersten Weltkrieg<br />
zurückzuführen ist. Unter dem Na-<br />
24
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
men »American Field Service« retteten<br />
freiwillige Sanitätswagenfahrer Verwundete<br />
von den Schlachtfeldern in den beiden<br />
Weltkriegen. Nach Ende des Zweiten<br />
Weltkrieges beschlossen die Veteranen,<br />
Jugendaustauschprogramme ins Leben<br />
zu rufen, mit der Vision, das Verständnis<br />
zwischen den Kulturen zu fördern und<br />
damit den Weltfrieden zu sichern. Aus<br />
dem bilateralen Austausch zwischen den<br />
USA und Deutschland hat sich mittlerweile<br />
eine multinationale Austausch-Organisation<br />
entwickelt. Heute bietet AFS<br />
weltweit <strong>Schüler</strong>austausche und Freiwilligendienste<br />
an.<br />
Ende September werde ich also nach<br />
Wuhan in China fliegen – für elf Monate.<br />
Arbeiten werde ich an einer Pasch-<br />
Schule. Also einer Schule, die vom Goethe-Institut<br />
angeleitet und unterstützt<br />
wird. In diesen Schulen wird dann natürlich<br />
ein besonderer Schwerpunkt auf das<br />
Deutschlernen gelegt. Deutsch kann ich<br />
ja – nur an meinem Chinesisch muss ich<br />
noch etwas arbeiten, um den Kindern<br />
mein Wissen auch vermitteln zu können.<br />
Ich habe also zur Vorbereitung zwei<br />
Volkshochschulkurse in Chinesisch belegt.<br />
Trotzdem mache ich nur langsam<br />
Fortschritte, weil es meiner Meinung nach<br />
unendlich viele Zeichen gibt. Und die<br />
kann man sich auch nicht so leicht<br />
merken wie englische oder spanische<br />
Vokabeln. Von AFS gab es dann noch<br />
zwei Vorbereitungsseminare. Jeweils fünf<br />
Tage die wieder mit Spielen, Vorträgen<br />
und Diskussionsrunden gefüllt waren.<br />
Hier haben wir etwas über die Kulturen<br />
unserer Gastländer erfahren und wurden<br />
auch auf das interkulturelle Lernen vorbereitet.<br />
Mittlerweile habe ich schon viel über<br />
China gelesen. Ich bin gespannt, ob die<br />
Menschen dort wirklich rückwärts im Park<br />
spazieren gehen und es für ganz selbstverständlich<br />
halten, Geräusche beim<br />
Essen von sich zu geben, die für uns<br />
eher befremdlich sind. Ich bin sehr neugierig<br />
auf die Erfahrungen, die ich dort<br />
sammeln werde und werde euch natürlich<br />
regelmäßig von meinen Erlebnissen<br />
berichten.<br />
Foto: Archiv<br />
Die chinesische Mauer sollte früher das Kaiserreich<br />
vor Reitervölkern schützen.<br />
Die Volksrepublik China<br />
Die Volksrepublik China, im 20. Jahrhundert<br />
in ideologischer Abgrenzung<br />
zur Republik China auch »Rotchina«<br />
genannt, ist mit knapp 1,34 Milliarden<br />
Einwohnern das bevölkerungsreichste<br />
Land der Erde, der flächengrößte Staat<br />
in Ostasien und hinsichtlich der Landfläche<br />
nach Russland, Kanada und den<br />
USA der viertgrößte der Erde.<br />
Die Volksrepublik China grenzt an<br />
14 Staaten und hat damit gemeinsam<br />
mit Russland die meisten Nachbarländer<br />
der Welt. Im Uhrzeigersinn sind<br />
dies: Vietnam, Laos, Myanmar, Bhutan,<br />
Nepal, Indien, Pakistan, Afghanistan,<br />
Tadschikistan, Kirgisistan, Kasachstan,<br />
Russland, Mongolei und Nordkorea.<br />
China ist ein autoritärer Staat unter der<br />
Führung der Kommunistischen Partei<br />
Chinas (KPCh). Trotz der Zulassung<br />
kleinerer Blockparteien herrscht de<br />
facto ein Einparteiensystem und das<br />
sozialistische Wirtschafts- und Staatssystem<br />
ist in der Verfassung der Volksrepublik<br />
China verankert.<br />
Die eigentliche politische Führung der<br />
Volksrepublik China liegt bei einem engen<br />
Kreis von Politbüro- und Militärführern.<br />
Sie scharen sich um den Vorsitzenden,<br />
welcher die höchsten Ämter in<br />
Staat, Partei und Armee auf sich vereinigt:<br />
Dies sind das Amt des Generalsekretärs<br />
der Kommunistischen Partei<br />
Chinas, Staatspräsidenten der Volksrepublik<br />
China sowie der Vorsitzende<br />
der Zentralen Militärkommission. Derzeit<br />
hat Hu Jintao diese Positionen<br />
inne. Die Übergabe der Ämter erfolgt<br />
jedoch im <strong>Allgemeine</strong>n innerhalb eines<br />
längeren Zeitraums. So wurde Hu<br />
bereits 2002 Generalsekretär, aber erst<br />
2004 Vorsitzender der Zentralen Militärkommission.<br />
Im Unterschied zu westlichen<br />
Demokratien sind im Einparteienstaat<br />
China generell die Parteiämter<br />
(zum Beispiel das des KP-Generalsekretärs)<br />
wichtiger und als mächtiger<br />
anzusehen als die Staatsämter, wie das<br />
des Präsidenten.<br />
Die Volksrepublik ist zwar offiziell ein<br />
zentralistischer Einheitsstaat, dessen<br />
Zentralregierung die absolute Verfügungsgewalt<br />
über die ihr untergeordneten<br />
Provinzen hat. In der Realität ist<br />
die Beziehung zwischen Zentrale und<br />
Region aber weniger eindeutig.<br />
Besonders die wirtschaftlich prosperierenden<br />
Küstenprovinzen haben eine<br />
beträchtliche politische Verhandlungsmacht.<br />
So gibt es beispielsweise kein<br />
einheitliches System zur Verteilung der<br />
Steuereinnahmen zwischen Provinzen<br />
und Zentralregierung. In Krisensituationen<br />
verfügt die Regierung allerdings<br />
trotzdem über die nötige Macht ihren<br />
Willen durchzusetzen. (Wikipedia)<br />
25
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
4. September 2011 –<br />
und mein Abenteuer beginnt…<br />
Die Gastgeschwister und ihre Freunde heißen<br />
Leandra in Togo willkommen.<br />
Für die meisten war dieser Tag wohl ein recht unspektakulärer Sonntag, an dem sich<br />
nicht wirklich viel ereignet hat. Für mich jedoch war es der Anfang meines elfmonatigen<br />
Aufenthalts in Togo. Der Abschied von meiner Familie und von meinen Freunden<br />
ist mir dann doch schwieriger gefallen als zuvor angenommen. Ohne ein paar Tränen<br />
zu vergießen, hat es dann doch nicht geklappt.<br />
Aber dann ging’s los! Gestartet bin ich am<br />
Frankfurter Flughafen. Von dort ging es<br />
dann weiter nach Paris, wo ich auch<br />
endlich die anderen Freiwilligen getroffen<br />
habe. Jeder hat sich erst mal vorgestellt<br />
und ausgetauscht und dann sind wir auch<br />
schon in den zweiten Flieger gestiegen,<br />
der uns endlich nach Lomé, Togo, bringen<br />
sollte.<br />
Als wir ca. fünf Stunden später in Lomé<br />
landeten, mussten wir erst mal durch die<br />
Passkontrolle, die gefühlte zwei Stunden<br />
dauerte. Danach haben auch noch einge<br />
Freiwillige erfahren, dass ihr Gepäck noch<br />
in Paris ist und erst in ein paar Tagen in<br />
Lomé ankommen wird. Die Laune haben<br />
wir uns dadurch aber nicht verderben<br />
lassen. Wir waren alle viel zu gespannt,<br />
was uns nun, außerhalb des Flughafens,<br />
erwarten würde.<br />
Von unserer togoischen Partnerorganisation<br />
ASTOVOT wurden wir sehr herzlich<br />
begrüßt und ich fühlte mich sofort wohl.<br />
Kurz darauf wurde unser Gepäck auf dem<br />
Dach eines kleinen gelben Buschens verstaut.<br />
Ich hätte nie gedacht, dass fast<br />
40 Koffer dort oben Platz haben und erst<br />
recht nicht, dass sie während der Fahrt<br />
oben bleiben. Aber es hat funktioniert<br />
und all unsere Koffer sind sicher in<br />
unserer Unterkunft angekommen. Wir<br />
übrigens auch, obwohl wir nicht angeschnallt<br />
und mit mindestens acht Leuten<br />
zu viel unterwegs waren.<br />
In Lomé habe ich mit den anderen Freiwilligen<br />
eine Woche verbracht. Untergebracht<br />
waren wir meist zu viert oder<br />
zu fünft in einem Zimmer. Geschlafen haben<br />
wir auf dem Boden. Am Anfang war<br />
das recht unbequem und morgens hat mir<br />
alles wehgetan, aber mit der Zeit habe ich<br />
mich daran gewöhnt und konnte wirklich<br />
gut schlafen.<br />
Als wir am Samstag nach Kpalimé, einer<br />
Kleinstadt etwas nördlich von Lomé,<br />
umgezogen sind, mussten wir schließlich<br />
auf fließendes Wasser verzichten. Das<br />
hört sich für viele vielleicht fast unmöglich<br />
an, aber es ist wirklich keine allzu große<br />
Umstellung. Natürlich dauert dann alles<br />
etwas länger, weil man das Wasser zum<br />
26
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Buntes Treiben auf dem Markt in Kpalimé.<br />
Ein eindrucksvoller Ausblick auf Kpalimé und den<br />
höchsten Berg Togos, den Mont Agou.<br />
Duschen, Kochen oder Waschen erst<br />
einmal aus dem Brunnen holen muss.<br />
Aber da das Leben hier sowieso etwas<br />
entspannter ist als in Deutschland und<br />
man sich nicht allzu viel Stress macht, ist<br />
das auch nicht schlimm. Außerdem<br />
verbraucht man viel weniger Wasser,<br />
wenn es nicht direkt aus dem Wasserhahn<br />
kommt. Zum Duschen brauche ich noch<br />
nicht einmal einen Eimer Wasser, selbst<br />
wenn ich Haare wasche und beim Wäschewaschen<br />
verbraucht man auch<br />
eindeutig weniger Wasser als mit einer<br />
Waschmaschine. Ich hätte aber nie gedacht,<br />
dass Wäschewaschen so anstrengend<br />
sein kann!<br />
Aber zurück zu Kpalimé: hier haben wir<br />
nämlich den Rest des Monats verbracht.<br />
Zu Beginn hatten wir erst einmal Seminar,<br />
das heißt, wir haben viel über Togo, seine<br />
Geschichte und seine Kultur gelernt oder<br />
haben wichtige Fragen bezüglich Krankheitsfällen<br />
oder Probleme in der Gastfamilie<br />
geklärt. Danach haben wir noch<br />
ein Workcamp gemacht. Wir haben eine<br />
Art Blumenbeet angelegt, kleine Bäumchen<br />
gepflanzt und ein Schild für unsere<br />
Partnerorganisation gebaut. Allerdings<br />
haben die Blumen nicht lange überlebt,<br />
weil es einfach zu heiß war.<br />
Unser Aufenthalt in Kpalimé bestand aber<br />
nicht nur aus lernen und arbeiten, wir hatten<br />
auch viel Freizeit und sind dann<br />
zum Beispiel auf den Markt gegangen.<br />
Dort haben wir unsere ersten<br />
Versuche im Handeln gestartet –<br />
was nicht immer ganz einfach war.<br />
An den Wochenenden haben wir<br />
auch oft Ausflüge unternommen.<br />
Wir waren zum Beispiel bei einem<br />
Wasserfall in der Nähe von Ghana<br />
und auch Bergsteigen. Unsere<br />
Wanderung auf den Mont Kloto war<br />
allerdings sehr anstrengend. Für<br />
13 km haben wir mehr als vier Stunden<br />
gebraucht. Die hohen Temperaturen<br />
haben da nicht gerade geholfen,<br />
unser Tempo zu beschleunigen.<br />
Aber wir haben es trotzdem bis<br />
ganz nach oben geschafft! Für den<br />
Rückweg habe ich mir dann allerdings<br />
ein »Moto« geschnappt.<br />
Motos sind hier das Hauptverkehrsmittel.<br />
Wenn man schnell von A<br />
nach B möchte, winkt man sich ein<br />
Moto, also eine Art kleines Motorrad,<br />
heran und dann geht’s los! Auch<br />
wenn ich meinen Aufenthalt in Kpalimé<br />
mit den anderen Freiwilligen sehr genossen<br />
habe, bin ich doch froh, dass ich jetzt<br />
endlich in meiner Gastfamilie bin. Hier habe<br />
ich ein eigenes Zimmer und somit<br />
auch ein wenig Privatsphäre. Außerdem<br />
konnte ich endlich meine Koffer auspacken<br />
und mich ein wenig einrichten. Ich<br />
habe nun auch wirklich das Gefühl, angekommen<br />
zu sein.<br />
In meiner Gastfamilie fühle ich mich sehr<br />
wohl. Ich habe einen wirklich sehr sympathischen<br />
Gastvater und zwei kleine<br />
Gastgeschwister. Doch wir sind nicht die<br />
einzigen, die hier wohnen. Auf dem<br />
Grundstück leben noch sieben andere<br />
Togoer – es ist also immer etwas los!<br />
Am Montag komme ich endlich in mein<br />
Projekt. Ich kann es kaum noch erwarten,<br />
endlich unterrichten zu können und bin<br />
schon sehr gespannt auf den Unterricht<br />
hier. Leider ist mein Projektpartner noch<br />
krank. Nachdem er die Malaria überstanden<br />
hatte, hat ihn auch schon die nächste<br />
Krankheit erwischt. Dass man hier so oft<br />
krank wird, ist am Anfang allerdings ganz<br />
normal. Fast unsere komplette Gruppe an<br />
Freiwilligen war bereits krank. Ob Malaria,<br />
Magen-Darm, Amöben, Infektion oder<br />
irgendeine andere Krankheit – es war<br />
schon fast alles dabei. Das hört sich aber<br />
schlimmer an als es ist. Mit den richtigen<br />
Medikamenten ist man recht schnell<br />
wieder auf den Beinen.<br />
Und wie mein Schulprojekt laufen wird,<br />
erfahre ich dann am Montag…<br />
Leandra Lemmer,19 Jahre<br />
27
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Afrikawoche der Laubacher Friedrich-Magnus-Gesamtschule<br />
Den Blick weiten<br />
»Da kann man eh nix machen«, kommentierte ein ›Facebook‹-Mitglied das Bild eines<br />
hungerleidenden Kindes. Veröffentlicht wurde das Bild in den Sommerferien von einer<br />
Neuntklässlerin, die so ihre Freunde auf die Hungersnot am Horn von Afrika aufmerksam<br />
machte. Auch der evangelische Schulseelsorger der Laubacher Friedrich-<br />
Magnus-Gesamtschule, Jörg Niesner, verfolgte die Diskussion im Internet. »Dann<br />
ging alles ganz schnell«, so Niesner und der Entschluss war gefasst: »Vielleicht können<br />
wir ja doch was tun!« – Die <strong>Schüler</strong> und der Seelsorger vereinbarten, nach den<br />
Ferien ein Afrika-Projekt anzuschieben.<br />
Foto: Jan-Niklas Volk<br />
Insgesamt 1022 Kilometer legten die Teilnehmer des Spendenlaufes zurück.<br />
Mit überwältigendem Erfolg: 12500 Euro<br />
hat die Laubacher Friedrich-Magnus-<br />
Gesamtschule inzwischen an »Brot für die<br />
Welt« überwiesen. »Und noch immer,<br />
selbst zwei Wochen nach der Aktion,<br />
kommen Spenden rein«, staunt Sofiya<br />
Abed Ali (16). Sofiya und ihre Schulkameraden<br />
hatten in den Wochen zuvor,<br />
gemeinsam mit ihren Lehrern, ein beachtliches<br />
Programm zusammengestellt. Viel<br />
Zeit für die Organisation sei allerdings<br />
nicht geblieben – schließlich wollte man<br />
schnell Hilfe leisten: »Hunger wartet<br />
nicht.«<br />
Pünktlich zum Läuten der Glocken der<br />
Evangelischen Stadtkirche Laubach<br />
stellt Lehramtsstudentin Annemarie<br />
Rutkowska (20), die zur Zeit ein Praktikum<br />
in der Schule absolviert, den Altarschmuck<br />
für den ökumenischen Afrikagottesdienst<br />
zur Eröffnung der Aktionswoche<br />
fertig. Alles sei ganz schön<br />
stressig gewesen zum Schluss, »aber die<br />
Atmosphäre im Gottesdienst war dann<br />
ganz entspannt.« Jazzsaxofonist Philipp<br />
Gerschlauer (25), ehemaliger <strong>Schüler</strong> der<br />
Schule und inzwischen Profimusiker, trifft<br />
fünf Minuten vor Gottesdienstbeginn auf<br />
die Trommelgruppe, mit der er gleich den<br />
Gottesdienst eröffnen soll. Dass nie<br />
geprobt wurde, hört man nicht. Im Gegenteil:<br />
Ein musikalischer Leckerbissen ist es,<br />
der da zu den beeindruckenden Fotos<br />
des emeritierten <strong>Gießener</strong> Professors<br />
Ulrich Scholz geboten wird. Scholz hatte –<br />
noch zu Friedenszeiten – in Somalia<br />
gelebt und geforscht.<br />
Schulseelsorger Niesner geht später in<br />
seiner Predigt auf das Ziel der Aktionswoche<br />
ein: Es zähle am Schluss nicht nur<br />
ein Euro-Betrag, sondern vor allem auch<br />
das, was sich nicht messen lässt: Gelern-<br />
28
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Foto: Ulrich Scholz<br />
Die Fotos von Prof. Ulrich Scholz zeigten Szenen seines Lebens und seiner Forschung in Afrika.<br />
tes über diese »eine« Welt und ihre Zusammenhänge;<br />
die Kreise, die das Projekt<br />
hoffentlich zieht: »Warum sollen die <strong>Schüler</strong><br />
einer anderen Schule nicht sagen: Das,<br />
was die in Laubach machen, können wir<br />
noch viel besser!« In der Schule sei eine<br />
Aufbruchstimmung zu vernehmen: »Wo<br />
Aufbruch die Resignation vertreibt, da<br />
kann etwas wachsen: Wir nennen es Hoffnung«,<br />
so Niesner. Nach dem wesentlich<br />
von <strong>Schüler</strong>innen und <strong>Schüler</strong>n gestalteten<br />
Gottesdienst, treffen sich die Besucher<br />
vor dem Gemeindehaus im Schatten<br />
des Laubacher Schlosses. Die Koch-AG<br />
der Schule hatte unter Anleitung von<br />
Hauswirtschaftslehrerin Martina Wirth-<br />
John zuvor einen afrikanischen Eintopf<br />
bereitet. »Alles kostenlos – Spende erbeten«<br />
– Die bunten Spendendosen, die vor<br />
allem die jüngeren <strong>Schüler</strong>innen und<br />
<strong>Schüler</strong> in den vergangenen Tagen gestaltet<br />
hatten, sind<br />
»Warum sollen die <strong>Schüler</strong> einer<br />
anderen Schule nicht sagen: Das<br />
können wir noch viel besser?«<br />
auch dabei, als<br />
insgesamt<br />
70 Laubacher<br />
Kinder und Jugendliche<br />
in der<br />
Woche durch die Straßen der Stadt und<br />
der Ortsteile ziehen und an den Haustüren<br />
um Spenden bitten. »Und immer schön<br />
freundlich sein«, mahnt Lehrerin Christine<br />
Hauck ihre <strong>Schüler</strong> zuvor. Auf Ablehnung<br />
sei man aber kaum gestoßen, meint<br />
<strong>Schüler</strong>in Madlen (15): »Die meisten Leute<br />
waren total nett und fanden gut, was wir<br />
machen«.<br />
Die siebte Hauptschulklasse mit ihrer<br />
Klassenlehrerin Sylvia Groß kümmert sich<br />
indes um ein echtes<br />
Großprojekt: Zum<br />
Spendenlauf auf dem<br />
Sportplatz der<br />
Schule haben sich<br />
243 <strong>Schüler</strong> angemeldet:<br />
Alle haben sich Sponsoren gesucht,<br />
die pro gelaufener Runde einen frei<br />
gewählten Betrag spenden. »2555 Runden<br />
auf dem Sportplatz – das entspricht<br />
stolzen 1022 Kilometern – sind unsere<br />
<strong>Schüler</strong> für den guten Zweck gelaufen«,<br />
berichtet Lehrerin Groß begeistert.<br />
Für die Unterhaltung beim Laufen und den<br />
richtigen »Beat« sorgt die AG Veranstaltungstechnik<br />
der<br />
Schule. »Je schneller<br />
die Songs waren,<br />
die wir gespielt<br />
haben, desto<br />
schneller waren die<br />
Läufer unterwegs«, sagte <strong>Schüler</strong> Philipp<br />
Köppen (14) von der AG. Beinahe die Hälfte<br />
der <strong>Schüler</strong>schaft ist angetreten, da sei<br />
»richtig was los gewesen«, so Schulseelsorger<br />
Niesner nach dem Lauf.<br />
Für die Abendveranstaltung muss dann<br />
der große Musiksaal präpariert werden.<br />
Hier hatte sich Professor Scholz mit<br />
einem Vortrag angekündigt. Scholz’s ehemalige<br />
Studentin Sybille Höweling, nun<br />
Geographie-Lehrerin an der Schule,<br />
schwärmt schon im Vorfeld: »Ein genialer<br />
Redner und großartiger Fotograf«. Sie<br />
behielt Recht. Die anwesenden Gäste<br />
lauschten gespannt den lebendigen Ausführungen<br />
des emeritierten Geographen,<br />
der als Experte für Somalia gilt<br />
Am Samstag steht dann der Höhepunkt<br />
der Aktionswoche an: Ein multikulturelles<br />
Fest. Selina (13) und Dilan (12) sind aufgeregt,<br />
denn sie treten zum ersten mal<br />
öffentlich auf. Aber zur Aufregung der beiden<br />
Mädchen gibt es keinen Grund: Souverän<br />
und gefühlvoll singt Dilan ihr Musikstück<br />
und wird dabei sicher von Selina auf<br />
dem Klavier begleitet. Begeistert sind die<br />
Zuschauer auch von den Darbietungen<br />
des Schulchores und einer spontan zustande<br />
gekommenen <strong>Schüler</strong>-Trommelgruppe,<br />
die aber auch nach der Afrikawoche<br />
weiter machen will.<br />
Da es der Schule wichtig ist, für Aufklärung<br />
über die Situation in Ostafrika zu<br />
sorgen, hatte die<br />
»Wo Aufbruch die Resignation<br />
vertreibt, da kann etwas wachsen:<br />
Wir nennen es Hoffnung.«<br />
Klasse R7a mit<br />
ihrer Klassenlehrerin<br />
Frau<br />
Höweling Informationsmaterialien<br />
zum Thema erarbeitet. »Man muss<br />
schon wissen, worum es geht«, meint<br />
Schulleiter Wolfgang Hölzer, der sich auch<br />
unter den Gästen des Festes befindet.<br />
Für internationales Flair sorgt dann das<br />
Mulitkulturelle Orchester Gießen. Großen<br />
Zuspruch erfährt das frisch zubereitete<br />
türkische Essen des Alevitischen Kulturhauses<br />
Laubach e.V., dessen Duft ebenso<br />
die vielen Besucher angezogen haben<br />
mag, wie die Musik. Alle, die spendeten,<br />
nahmen durch ihre Spende an einer Tombola<br />
mit tollen Preisen teil. Der Hauptgewinn,<br />
ein Rundflug über Laubach passt<br />
auch thematisch zur Woche: Den Blick<br />
weiten. Richtig gefeiert wird noch mal, als<br />
die vierköpfige Jugendband »Ocean<br />
Floor« die Bühne rockt.<br />
Josef Oßwald, 12 Jahre,<br />
Friedrich-Magnus-Gesamtschule,Laubach<br />
29
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Gießen hat Talent!<br />
Beim Jugend-Literaturpreis 2011 der OVAG ist der Landkreis<br />
Gießen unter den Gewinnern gut vertreten<br />
Fotos: Ovag<br />
Selina Hillebrand<br />
Solvejg Kassandra Kleber<br />
Marie-Luise Lohmeyer<br />
Geschichten erzählen will geübt sein.<br />
Doch Geschichten zu schreiben, das<br />
erfordert Talent. Und dieses Schreib-<br />
Talent haben Selina Hillebrand, Solvejg<br />
Kassandra Kleber und Marie-Luise<br />
Lohmeyer aus dem Landkreis Gießen<br />
bewiesen: Beim Jugend-Literaturpreis<br />
2011 der OVAG setzten sie sich gegen<br />
300 Einsendungen durch und sicherten<br />
sich einen Platz unter den Gewinnern.<br />
Der Jugend-Literaturpreis hat inzwischen<br />
Tradition. Ein Blick zurück: Wir befinden<br />
uns in einem normalen Büro in der<br />
Wetterau bei der OVAG, die sich eigentlich<br />
um die Versorgung mit elektrischer<br />
Energie und Trinkwasser kümmert. Der<br />
Kalender an der Wand zeigt das Jahr<br />
2004. Unser Blick will abschweifen,<br />
doch – was türmt sich da? Die Schreibtischplatte<br />
verschwindet unter Bergen und<br />
Gebirgen von Papier. Nein, halt, das ist<br />
nicht einfach nur Papier. Auf die Blätter<br />
hat jemand etwas gedruckt: Buchstaben,<br />
Wörter, Sätze. Was dort steht, sind<br />
Geschichten. Um den Tisch herum sitzen<br />
konzentriert dreinblickende Menschen,<br />
lesewillig und doch ein wenig beeindruckt<br />
von der Masse der Einsendungen. Was<br />
wir da beobachten, ist gewissermaßen die<br />
Geburtsstunde<br />
Geschichten erzählen will<br />
geübt sein. Doch Geschichten zu<br />
schreiben, das erfordert Talent.<br />
des Jugend-<br />
Literaturpreises<br />
der OVAG. Damals<br />
waren es<br />
gut 170 Mädchen<br />
und Jungen, die sich getraut haben,<br />
ihre Texte einzusenden. Nur zum Vergleich:<br />
2011, also sieben Jahre später,<br />
waren es schon etwa 300! Die Autoren<br />
sind zwischen 14 und 23 Jahren alt. Was<br />
sie für Texte einsenden, ist absolut offen:<br />
Es sind Gedichte darunter, Geschichten,<br />
Reportagen. Genauso gut kann man eine<br />
Satire schreiben, ein Drama oder vielleicht<br />
ein Märchen. Ebenso frei ist die Themenwahl,<br />
denn es gilt: Deine Geschichte –<br />
dein Inhalt!<br />
Eine Jury, bestehend aus Schriftstellern<br />
und Redakteuren, liest und bewertet alle<br />
Einsendungen.<br />
Diese Arbeit sollte<br />
man nicht<br />
unterschätzen,<br />
denn die Entscheidung,<br />
ob<br />
nun dieser oder doch jener Text preiswürdig<br />
ist, ist manchmal verteufelt schwierig,<br />
muss gemeinsam gefällt werden.<br />
Die Glücklichen aber, die heraus gesiebt<br />
werden, werden eingeladen zu der feier-<br />
30
lichen Preisverleihung nach Friedberg.<br />
Dort geben sich hochkarätige Mitglieder<br />
der Literaturszene die Klinke in die Hand,<br />
würdigen so die Arbeit der Jugendlichen.<br />
Das haben auch diese drei Gewinnerinnen<br />
in diesem Herbst erlebt: Selina Hillebrand,<br />
<strong>Schüler</strong>in des Gymnasiums Nidda aus<br />
Hungen schrieb die Geschichte »Wie Mutterherzen<br />
schlagen«. Darin geht es um<br />
Jessica, die vor einigen Jahren ihr Kind<br />
verlor und dafür auf einem Spielplatz ein<br />
kleines Mädchen entführte. Um nicht zu<br />
viel zu verraten: Zu lieben, ist tausendmal<br />
wichtiger, als die Wahrheit.<br />
Legal geht es auch in der Geschichte<br />
»Wo stumme Uhren leise schlagen« von<br />
Solvejg Kassandra Kleber, die die Theo-<br />
Koch-Schule in Grünberg besucht, zu.<br />
Eine Krankenschwester auf Abwegen, so<br />
könnte der Untertitel lauten. Ivy Holden,<br />
so heißt sie, leistet nämlich eine seltene<br />
Art von Sterbehilfe, die sie dazu zwingt,<br />
des Öfteren den Arbeitsplatz zu wechseln.<br />
Was erstaunlich ist: Der Leser gewinnt<br />
nicht unbedingt den Eindruck, eine kriminelle<br />
Tat zu beobachten.<br />
Marie-Luise Lohmeyer aus Laubach vom<br />
Laubach-Kolleg dagegen beschreibt in<br />
ihrer Geschichte »Freitags« eine Szene,<br />
die jeder Leser wohl schon einmal erlebt<br />
hat. Hier passen Schlagworte wie Gruppenzwang,<br />
Anpassung und der Drang,<br />
»Jemand zu sein«. Eine Queen zu sein, so<br />
wie Clara. Zwischen Rauch, Wein und<br />
dem Fehlen von Paul aber wird deutlich,<br />
dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Und<br />
am Ende kann jeder verstehen, warum die<br />
Queen ihre Krone lieber abgibt. Diese<br />
Geschichten sind gut. Aber sie<br />
haben noch mehr Potenzial:<br />
Denn der Jugend-Literaturpreis<br />
ist mit der Preisverleihung nicht<br />
beendet. Neben dem Preisgeld<br />
haben die Gewinner die Teilnahme<br />
an einem viertägigen Literatur-Workshop<br />
in Bad Kissingen<br />
gewonnen – und dort werden<br />
die Geschichten auf Hochglanz<br />
poliert.<br />
Erfahrene Autoren und Lektoren<br />
werden den Gewinnern helfen,<br />
ihre Texte genau unter die Lupe<br />
zu nehmen. Was sich da noch<br />
alles versteckt hat! »Schiefe«<br />
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Bilder, krumme Vergleiche, Logikfehler.<br />
So mancher wird sich verzweifelt an den<br />
Kopf fassen.<br />
Aber die Arbeit lohnt sich: Denn diese<br />
alten, neuen Texte werden abgedruckt<br />
und in dem Buch »Gesammelte Werke«<br />
veröffentlicht, inzwischen wird sogar ein<br />
Hörbuch eingesprochen. Mit diesem Buch<br />
– es ist noch warm vom Drucken – geht<br />
es auf zur letzten Station des Jugendliteraturpreises:<br />
Die Lesetournee im Februar!<br />
Die Preisträger sind unterwegs im ganzen<br />
OVAG-Gebiet und halten an Schulen Lesungen<br />
ab. Das ist noch einmal eine ganz<br />
neue Erfahrung: Die <strong>Schüler</strong> und <strong>Schüler</strong>innen,<br />
die da vor ihnen im Publikum<br />
sitzen, haben<br />
ihre Geschichte<br />
noch nie<br />
zuvor gehört!<br />
Und die Autoren<br />
selbst haben wahrscheinlich noch nie<br />
vor einem so großen Publikum gelesen.<br />
Dennoch macht es Spaß – anders ist der<br />
Erfolg des Jugend-Literaturpreises nicht<br />
zu erklären. Und die Jugend hat Talent,<br />
Schreib-Talent. Um das zu fördern und in<br />
die richtigen Bahnen zu lenken, gibt es die<br />
»Kleine Fibel für werdende Autoren« der<br />
OVAG, mittlerweile schon in der vierten<br />
Auflage mit stolzen 20000 Exemplaren.<br />
Dort finden angehende Schreiberlinge<br />
wertvolle Kniffe und Regeln, die im Umgang<br />
mit Texten wichtig sind. Ein Beispiel:<br />
Fliehen und flüchten. Wo liegt der Unterschied?<br />
Fliehen geschieht aus eigenem<br />
Entschluss, während ein Gejagter gegen<br />
seinen Willen flüchtet.<br />
Mein<br />
persönlicher<br />
Raum in der<br />
Schule!<br />
www.xfach.de<br />
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Schluss mit zu schweren Schultaschen!<br />
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Telefon: 06401/3152<br />
»Miete dir doch auch ein Fach!«<br />
Die Preisträger halten an Schulen im<br />
ganzen OVAG-Gebiet Lesungen.<br />
Mithilfe vieler Übungen können werdende<br />
Autoren ihren Wortschatz überdenken und<br />
durchkneten, Buchstaben und Sätze basteln<br />
und lernen, wie sie in ihrem Text die<br />
gewollte Stimmung erzeugen. An dieser<br />
Stelle sei gewarnt vor »schiefen« Bildern.<br />
Auch hier ein Beispiel: »Sie verkroch sich<br />
noch tiefer in den Schatten der Eiche«.<br />
Das ist unmöglich, sie könnte sich höchstens<br />
in den Schatten begeben oder diesen<br />
aufsuchen.<br />
Schreiben verlangt also Übung. Die Fibel<br />
ist aber nicht nur Schreibratgeber: Sie<br />
erklärt die Arbeit, die hinter einem<br />
Zeitungsartikel steht und die Besonderheiten<br />
der unterschiedlichen Medien.<br />
Außerdem enthält<br />
sie praktische<br />
Tipps<br />
zum Vorlesen –<br />
denn eine gute<br />
Geschichte will auch laut gelesen werden!<br />
(Schulklassen aus Oberhessen können<br />
die Fibel im Klassensatz gratis bestellen<br />
unter 06031/821113).<br />
Die neue Runde ist schon eröffnet – und<br />
Einsendungen für den Jugend-Literaturpreis<br />
2012 werden freudig erwartet.<br />
Neben dem erwähnten Workshop gibt es<br />
Geldgewinne zwischen 200 und 1000 Euro<br />
zu gewinnen. Außerdem noch wichtig:<br />
Ein Text darf nicht länger als acht DIN-A4-<br />
Seiten sein und der Einsendeschluss ist<br />
der 15. Juni 2012.<br />
Einsendungen bitte an: OVAG<br />
Andreas Matlé, Hanauer Straße 9–13,<br />
61169 Friedberg, Telefon 06031/821222,<br />
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31
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Veranstaltungen<br />
Pietro Lombardi & Sarah Engels<br />
Lombardi und seine Freundin, DSDS-Zweitplatzierte Sarah Engels sind auf Tour!<br />
Am Mittwoch, 7. Dezember, geben sie sich in den <strong>Gießener</strong> Hessenhallen die Ehre.<br />
Für 33,70 Euro könnt Ihr dabei sein. Um 18 Uhr geht’s los.<br />
»From Heartbeat to Jackpot«. Wohl kaum ein<br />
Titel könnte die gemeinsame Tour von Pietro<br />
Lombardi und Sarah Engels besser beschreiben.<br />
Denn nicht nur ihre Erstlingsalben heißen<br />
»Heartbeat« (Engels) und »Jackpot« (Lombardi),<br />
auch ihre gemeinsame Geschichte kann<br />
kaum treffender beschrieben werden: Erst kam<br />
die Liebe, dann kam der Doppelsieg bei<br />
»Deutschland sucht den Superstar«. Nicht zuletzt<br />
Pietros und Sarahs herzergreifendes Duett<br />
»We‘ve got tonight« bleibt bei den DSDS-Fans<br />
unvergessen. Und auch das Team von DTT-<br />
Konzerte hat einen echten »Jackpot« geknackt:<br />
Denn sie sind es, die den amtierenden deutschen<br />
Superstar und seine »Vize« für deren<br />
einziges Konzert in Hessen in die Hessenhallen<br />
nach Gießen holen.<br />
Mittwoch,7.Dezember<br />
MiMi & The Mad Noise Factory<br />
MiMi macht Songs für Nächte ohne Schlaf. Ihr<br />
schönster Erfolg bisher: »Don’t You Mourn The<br />
Sun« schaffte es auf den »Twilight: Eclipse«-<br />
Soundtrack.<br />
➢ 20 Uhr, Wetzlar, Franzis<br />
Donnerstag, 8. Dezember<br />
Lavender<br />
83 – 86 – 90. Das sind die Geburtsjahre der<br />
drei Lavender-Schwestern. Unterstützt werden<br />
die verwobenen Frauenstimmen nur von akkustischer<br />
Gitarrenmusik und Percussions.<br />
➢ 20.30 Uhr, Gießen, Ulenspiegel<br />
Freitag, 9. Dezember<br />
Dieter Nuhr<br />
Dieter Nuhr hat zu jedem Thema etwas zu<br />
sagen. In seinem neuen Bühnenprogramm<br />
»Nuhr unter uns« blickt er von außen auf die<br />
Welt und stellt alles in Frage.<br />
➢ 20 Uhr, Gießen, Kongresshalle<br />
Sonntag, 11. Dezember<br />
Die drei ??? und die schwarze Katze<br />
Als das Vollplaybacktheater Ende der 90er<br />
Jahre mit der Aufführung von Hörspielen<br />
begann, wurde es von Nichtkennern noch<br />
belächelt. Heute genießen die Hörspielfreunde<br />
absoluten Kultstatus.<br />
➢ 20 Uhr, Frankfurt, Batschkapp<br />
Mittwoch, 14. Dezember<br />
Poetry Slam<br />
Lars Ruppel und Stefan Dörsing laden zum<br />
Wettkampf mit Worten. Doch mit dem launigem<br />
Battle des Hip Hop haben Poetry Slams nichts<br />
zu tun: Das Publikum weiß lustige, clevere und<br />
bildreiche Texte zu schätzen.<br />
➢20 Uhr, Gießen, Jokus<br />
Mittwoch, 14. Dezember<br />
»A calm Night« mit Jon Gomm<br />
Einer der talentiertesten und innovativsten<br />
Akustikgitarristen gibt sich die Ehre: Jon Gomm<br />
aus Großbritannien kommt in den <strong>Gießener</strong><br />
Kulturbunker. Auf keinen Fall verpassen!<br />
➢ 21 Uhr, Gießen, MuK<br />
Donnerstag, 15. Dezember<br />
Chemie im Menschen<br />
Mit interessanten Geschichten, eindrucksvollen<br />
Experimenten sowie viel Funkenflug schafft es<br />
Prof. Richard Göttlich, die Besucher seiner<br />
Weihnachtsvorlesung in seinen Bann zu ziehen.<br />
➢20 Uhr, Gießen, Großer Chemischer Hörsaal<br />
Donnerstag, 15. Dezember<br />
late night:<br />
Nachtschaffengewächs – !KRIZMÄZ!<br />
Warum Weihnachten in diesem Jahr ausfallen<br />
muss, wird im Löbershof erzählt. Hier gibt’s die<br />
Wahrheit über den Weihnachtsmann.<br />
➢ 22 Uhr, Gießen, TiL<br />
Samstag, 17. Dezember<br />
Subway to Sally & Friends<br />
Weihnachtstouren haben bei den Mittelalterfolk-Rockern<br />
von Subway to Sally eine lange<br />
Tradition. Dieses Mal bringen sie erstmals ein<br />
Festival der Superlative mit gleich vier Bands<br />
nach Gießen.<br />
➢ 20 Uhr, Gießen, Hessenhallen<br />
Samstag, 17. Dezember<br />
Rüdiger Hoffmann<br />
In einer Branche, in der viele ihre Witze im Sekundentakt<br />
heraushauen, dauert es beim Entdecker<br />
der Langsamkeit schon mal etwas länger.<br />
Doch bei Rüdiger Hoffmann wartet man gerne.<br />
➢ 20 Uhr, Gießen, Kongresshalle<br />
Dienstag, 20. Dezember<br />
Max Goldt<br />
Alle Jahre wieder im Dezember. Immer am<br />
selben Ort. Zur gleichen Zeit. Ein Tisch, ein<br />
Mikrofon und Max Goldt, der alte und neue<br />
Texte liest. Ein Pflichttermin!<br />
➢ 20 Uhr, Frankfurt, Mousonturm<br />
Donnerstag, 22. Dezember<br />
Egotronic<br />
Seit zehn Jahren machen Egotronic ihren unverwechselbaren<br />
Elektropunk und haben sich<br />
damit eine feste Fangemeinde erspielt. In Marburg<br />
werden sie unterstützt von E123.<br />
➢ 20.30 Uhr, Marburg, Trauma<br />
32
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
ChilleroderPartyknaller?<br />
Magst du Partys und feierst am liebsten bis zum Abwinken? Oder hängst<br />
du lieber ab? Der Test verrät dir,welcher Partytyp du wirklich bist.<br />
1. Du kommst aufeine Partyund<br />
viele sind schonda. Die meisten<br />
kennstdugar nicht. Du denkst ...<br />
a) Spannend. Endlich mal Abwechslung.<br />
b) Am besten erst mal chillen.<br />
c) Hoffentlich kommen noch welche, die<br />
ich kenne.<br />
2. Hängstdugerne vorm<br />
Fernseher ab?<br />
6. Auf einerParty langweilstdu<br />
dich total.Was machstdu?<br />
a) Zu einer anderen Partygehen. Irgendwo<br />
läuftimmer was.<br />
b) Schwung in die Partybringen.<br />
c) Nach Hause abziehen und chatten.<br />
7. Du erhältstvon jemandem eine<br />
Einladung zu einerParty,den du<br />
nicht so sehrmagst.Nimmst du sie an?<br />
Rätselhaft<br />
1) Wielautet Eminems richtiger Name?<br />
2) Wann erschien Eminems erste LP<br />
und wie hieß sie?<br />
3) Welcher Song machte Eminem<br />
zum Superstar?<br />
4) Wielautet der Filmtitel, in dem<br />
Eminem 2002 die Hauptrolle übernahm?<br />
5) Bei welchem Song stehtEminem<br />
nichthinter dem Mikrofon?<br />
a) „Lose Yourself“<br />
b) „Just Lose It“<br />
c) „I‘m Losing You“<br />
Beim SUDOKU müssen die Ziffern 1-9<br />
in die leeren Felder eingetragen werden.<br />
Jede dieser Ziffern darf genau einmal<br />
auf jeder Waagrechten, auf jeder<br />
Senkrechten und in jedem Neunerblock<br />
vorkommen.<br />
a) Ja, mit Freunden und auch alleine.<br />
b) Kommtvor,ist aber eher die Ausnahme.<br />
c) Nein, das ist total öde.<br />
3. DasEnde einer Partyist ...<br />
a) wenn alle nach Hause gehen.<br />
b) wenn es öde wird.<br />
c) zu einer festgelegten Uhrzeit.<br />
4. Der beste Ortfür eine Partyist:<br />
a) Der Partykeller.<br />
b) Die Disco.<br />
c) Egal. Überall.<br />
5. Du hast Geburtstag. Wie<br />
feierstdu?<br />
a) Es muss auf jeden Fall krachen<br />
und eine coole Partygeben.<br />
b) Ich lade Freunde zu einem gemütlichen<br />
Spiele- und DVD-<br />
Abend ein.<br />
c) Es gibt einen abwechslungsreichen<br />
Family-Day.<br />
sudoku 3d<br />
a) Aufgar keinen Fall.<br />
b) Ja, sind ja auch andereLeute da.<br />
c) Wenn meine Freunde hingehen, ja.<br />
8. Wasdarf aufeiner Partynicht<br />
fehlen?<br />
a) Tolle Typen zum Flirten.<br />
b) Die besten Freunde.<br />
c) Coole Location und fette Musik.<br />
©Strothteicher/Distr.Bulls<br />
Die aufgelisteten Wörter müssen in der Grafik gefunden werden. Sie können<br />
von rechts nach links oder von links nach rechts, von oben nach unten oder<br />
vonunten nach oben und auch diagonal laufen.<br />
AMERIKA ATEM BERUF COMBO IRIS IRRSINN KARAFFE<br />
KUEHLEN<br />
LEGO<br />
LEOPARD<br />
MAAR<br />
MEXIKO<br />
OBER<br />
ROCHEN<br />
SHAG<br />
TRUEB<br />
VETO<br />
VIELE<br />
WISMUT<br />
ZOEGERN<br />
ZUKUNFT<br />
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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Ein geheimnisvoller Fluss<br />
und eine tierische Entführung<br />
Die Viertklässler der Pestalozzi-Schule in Gießen haben nicht nur jede Menge<br />
Fantasie, sondern sie können ihre selbst erfundenen Geschichten auch ganz prima zu<br />
Papier bringen. Das haben sie bereits in der letzten <strong>Schüler</strong>-AZ schon unter Beweis<br />
gestellt. Dieses Mal geht es um eine zauberhafte Pferdegeschichte, einen gehemeinisvollen<br />
Fluss und um eine Entführung. Viel Spaß beim Lesen!<br />
Julians Geheimnis<br />
Mara reitet sehr gerne. Sie hat sogar ihr<br />
eigenes Pferd. Als Mara eines schönen<br />
Tages auf den Reiterhof kam und zur ihrer<br />
Rappstute Kleo ging, entdeckte sie einen<br />
Jungen, der ungefähr 15 Jahre alt sein<br />
musste. Das wiederrum bedeutete, dass er<br />
in ihrem Alter war. Während Mara Kleos<br />
Box ausmistete, beobachtete sie ihn. Er<br />
ging sehr geschickt mit den Pferden um.<br />
Als er Maras Blick bemerkte winkte er ihr<br />
zu und sattelte Sally weiter für die Abteilung.<br />
Plötzlich tippte jemand Mara auf die<br />
Schulter. Als Mara sich umdrehte stand<br />
Leonie vor ihr: »Na Mara, hast du Julian<br />
auch schon gesichtet? Er wird ab jetzt mit<br />
dir die Boxen ausmisten«, sagte Leonie.<br />
Leonie lief zu Julian und auch ihm sagte<br />
sie, dass er mit Mara ausmisten würde.<br />
Endlich war Mara fertig. Sie putzte und<br />
sattelte Kleo zu einem Ausritt. Mara hatte<br />
bemerkt, dass Julian vom Hof geritten war.<br />
Schnell ritt sie ihm nach. Mara folgte Julian<br />
weit in den Wald hinein. Irgendwann verschwand<br />
er in einen Weg, den Mara nicht<br />
kannte, was sehr ungewöhnlich war, denn<br />
Mara kannte den Wald eigentlich in- und<br />
auswendig. Der Weg war wie ein Tunnel<br />
aus Blättern, und schien kein Ende nehmen<br />
zu wollen. Als Kleo aus dem Wald<br />
trat, blendete die Sonne Mara so doll, dass<br />
es sie wie blind machte. Aber Mara gewöhnt<br />
sich schnell an das helle Sonnenlicht.<br />
Vor ihnen erstreckte sich eine Wiese<br />
voll von lila Blumen. »Oh!«, entfuhr es ihr.<br />
Mara stieg ab und betrachtete die lila<br />
Blumen, die sie noch nie zuvor gesehen<br />
hatte. Die Blumen waren sternförmig und<br />
hatten goldene Punkte, zu einer Raute geformt,<br />
an jeder Spitze der Blütenblätter.<br />
Mara bemerkte nicht, wie Julian sich neben<br />
sie hockte. Als er sie ansprach erschrak<br />
Mara fürchterlich: »Mara? Ich wusste,<br />
dass du mir folgen würdest, ich wollte<br />
dich einmal mal alleine sprechen. Aber<br />
jetzt komm erst mal und sattele Kleo ab.<br />
Ich zeig dir wo du den Sattel und<br />
das Zaumzeug aufhängen<br />
kannst!«. Aber Mara blieb sitzen<br />
und guckte ihm verdattert<br />
nach. Dann sprang<br />
sie auf, nahm Kleo an<br />
den Zügeln und führte<br />
sie hinter ihm her. Als<br />
Mara Julian fragte, ob<br />
Kleo nicht weglaufen<br />
würde verneinte er.<br />
Mara vertraute ihm.<br />
Dann brachte Julian<br />
Mara zu einem türkisfarbenen<br />
Bach. An seinem<br />
Ende lag ein mittelgroßer<br />
See mit einer kleinen Insel in<br />
der Mitte. Am Ufer des Sees trieb ein<br />
kleines Ruderboot. An das Boot war ein<br />
Floß gebunden, darauf standen die Pferde.<br />
Julian ruderte die kleine Gemeinschaft zur<br />
Insel hinüber, dabei pfiff er ein Lied immer<br />
und immer wieder. Mara hatte dieses Lied<br />
schon einmal gehört, aber wo? Julian band<br />
das Boot an. Mara guckte ihn von der<br />
Seite an und bemerkte seinen verträumten<br />
Blick, der gleichzeitig etwas Trauriges aber<br />
auch Aufgeregtes enthielt. Irgendwann<br />
sagte er abwesend: »Dies ist mein Zuhause.<br />
Ich wohne alleine mit meiner Oma und<br />
meinem Opa auf<br />
der Insel.<br />
34
Als ich dich sah, wusste ich sofort, dass<br />
du dieses Geheimnis für dich behalten<br />
kannst.« Plötzlich war er wieder anwesend<br />
und fragte schnell: »Das kannst du doch,<br />
oder? Der Fluss hat auch ein Geheimnis,<br />
aber er kann es dir nicht zeigen, wenn er<br />
spürt, dass du alles ausplapperst«, sagte<br />
Julian. Mara guckte anstatt zu antworten<br />
auf die Uhr und sagte dann: »Wir haben<br />
nur noch wenig Zeit. Lass uns trotzdem<br />
gucken, ob er es mit verrät.«<br />
Vorher aber gingen sie noch ein bisschen<br />
am Ufer entlang. Insgesamt liefen sie um<br />
die ganze Insel, riefen als sie herum waren<br />
nach den Pferden, die sich wieder aufs<br />
Floß stellten und ruderten zurück. Dort<br />
liefen sie mit den Pferden etwas am Fluss<br />
entlang, knieten sich hin und beugten sich<br />
übers Wasser. Da wurde das Wasser ganz<br />
ruhig, wie ein Spiegel. Julian lächelte und<br />
flüsterte: »1-2-3, Vergangenheit komm herbei!«,<br />
er meinte zu Mara: »Los, wünsch dir<br />
etwas aus der Vergangenheit.« »Ich wünsche<br />
mir das, was Julian und ich gerade<br />
zusammen auf der Insel unternommen<br />
haben!«, sagte Mara ganz leise. Das Wasser<br />
bewegte sich leicht und sie sahen sich,<br />
wie sie am Strand wettrannten und was für<br />
Muscheln sie sammelten. Da sagte Julian:<br />
»Stopp!«, das Wasser bewegte sich wieder<br />
und wurde zur Strömung. Die beiden<br />
sprangen auf, rannten mit den Pferden zur<br />
Lichtung, sattelten die Pferde und ritten<br />
mit glühenden Wangen zum Hof zurück<br />
und waren ab jetzt unzertrennliche<br />
Freunde.<br />
Nele Rothhardt<br />
<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Der verschwundene Hund<br />
Am Montag rief Frau Engel die Polizei an.<br />
Sie sagte: »Hallo, können sie mir helfen,<br />
denn mein Hund ist verschwunden.« Der<br />
Polizist fragte: »Wann haben sie gemerkt,<br />
dass ihr Hund weggelaufen ist?« »Heute<br />
als ich den Müll rausgebracht habe«, sagte<br />
Frau Engel. Der Polizist antwortete:<br />
»Okay, wir werden ihn suchen!«<br />
Frau Engel suchte ihren Hund überall und<br />
machte eine Entdeckung. Sie sah, dass<br />
ein Drohbrief in ihrem Briefkasten lag. Da<br />
stand drauf: »Wenn sie ihren Hund wiedersehen<br />
wollen, dann müssen sie Lösegeld<br />
bezahlen. Weitere Informationen<br />
kriegen sie morgen.«<br />
Frau Engel zitterte am ganzen<br />
Körper. Sie dachte, ihrem<br />
Hund geschieht etwas<br />
Schlimmes. Sie ging noch<br />
schnell zur Polizei und<br />
sagte: »Ich habe einen<br />
Drohbrief gefunden.«<br />
Der Polizist sagte:<br />
»Machen sie alles was<br />
die Entführer auf dem<br />
Blatt geschrieben haben<br />
und wir verstecken uns<br />
an dem Ort, wo sie das<br />
Geld übergeben!« Frau<br />
Engel stimmte zu.<br />
Am nächsten Morgen lag der<br />
zweite Drohbrief im Briefkasten. Da<br />
stand drauf: »Sie müssen 3000 Euro<br />
Lösegeld bezahlen. Geldübergabe: In der<br />
Stadthalle um 15 Uhr.«<br />
Frau Engel rief die Polizei an und sagte:<br />
»Die Geldübergabe ist in der Stadthalle<br />
um 15 Uhr« Der Polizist antwortete: »Okay,<br />
wir verstecken uns in der Stadthalle.«<br />
Frau Engel ging schnell zur Sparkasse<br />
und holte 3000 Euro von ihrem Konto. Sie<br />
ging zur Stadthalle und gab das Geld den<br />
Entführern. Dann kam die Polizei und<br />
schnappte die Männer. Frau Engel war<br />
glücklich. Sie bekam ihr Geld zurück und<br />
die Männer mussten ins Gefängnis.<br />
Jessica Becker<br />
Lösungen<br />
Rätselhaft<br />
1) Marshall Bruce Mathers III<br />
2) Infinite, 1996<br />
3) The Real Slim Shady<br />
4) 8 Mile<br />
5) c)<br />
sudoku 3d<br />
Drehen Sie das Bild auf den Kopf,<br />
dann steht das Weinglas neben<br />
dem Tablett.<br />
BUCHSTABENSALAT<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
a 8 0 4 0 8 4 8 4<br />
b 4 4 8 4 4 8 4 0<br />
c 0 8 0 8 0 0 0 8<br />
0 – 24 Punkte:<br />
Partys bei ganz engen Freunden sind okay und du<br />
machst mit. Das heißt allerdings nicht, dass du deine<br />
Unlust nicht zeigst. Wenn dir auf der Party irgend<br />
etwas nicht passt, reagierst du bockig und genervt,<br />
gibst dich fast als Partykiller. Dich stört das überhaupt<br />
nicht und du denkst: die müssen mich ja nicht<br />
einladen! Stimmt. Aber ob dir das wirklich gut gefallen<br />
würde? Selbst wenn du nicht der Partykracher<br />
sein willst: vermies den anderen die Party nicht.<br />
25 – 40 Punkte:<br />
Feiern bis zum Umfallen ist absolut nicht dein Ding.<br />
Lieber chillst du irgendwo. Dennoch wünschst du dir<br />
oft den heißen Flirt. Da hilft wohl sicher eins: Aktiv<br />
werden! Das bedeutet ja nicht, dass du plötzlich zum<br />
Actionstar mutierst. Aber zeig, dass du über Power<br />
verfügst und genau weißt, was du willst. Dies gepaart<br />
mit etwas softem Auftreten wirkt bei manchem wie<br />
Weichmacher in den Knien.<br />
41 – 64 Punkte:<br />
Du bist der absolute Party-Knaller. Falls die Stimmung<br />
nicht perfekt ist, sorgst du dafür. Du bringst einfach<br />
gute Laune und reißt andere mit. Du sonnst dich in<br />
diesem Gefühl und würdest am liebsten immer nur<br />
feiern bis zum Umfallen. Auch Anerkennung kann<br />
süchtig machen. Also lass dich auf keinen Fall unter<br />
Druck setzen – weder von anderen noch von dir<br />
selbst. Schlechte Laune darf jeder mal haben: selbst<br />
ein Knaller wie du.<br />
© Strothteicher/Distr. Bulls<br />
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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Der Oma-Opa-<br />
Hilfsdienst –<br />
ein doppelter »Generationenvertrag«<br />
Die Oma oder der Opa kommt alleine nicht<br />
mehr zurecht und braucht Hilfe. Der Babysitter<br />
ist krank und eine Oma als Ersatz<br />
haben Sie gerade nicht in greifbarer<br />
Nähe. Zwei Probleme, eine Lösung:<br />
Der »Oma-Opa-Hilfsdienst«.<br />
Foto: dapd<br />
Sogenannte Leih-Omas und -Opas kümmern sich gerne um den Nachwuchs anderer Familien.<br />
Hinter ein und dem selben Begriff verbergen<br />
sich gleich zwei Bedeutungen.<br />
Die erste Variante beschreibt die klassische<br />
Leistung: Jung hilft Alt. Es handelt<br />
sich hierbei um ausgebildetes Pflegepersonal,<br />
wie zum Beispiel Krankenschwestern<br />
oder Altenpfleger/innen,<br />
welches die älteren Damen und Herren<br />
stundenweise oder ganztägig betreut und<br />
sie in ihren Tätigkeiten unterstützt. Je<br />
nachdem ob dieser Dienst auf privater<br />
oder staatlicher Basis geleistet wird,<br />
können die Kosten auch von den Krankenkassen<br />
übernommen werden. Eine<br />
andere Möglichkeit wäre die »Adoption«<br />
durch eine Familie. Besonders Senioren,<br />
denen der Anschluss an eine Familie fehlt,<br />
nehmen dieses kostenfreie Angebot gerne<br />
an. Großelternlose Familien wiederum<br />
empfinden das Einbinden der neuen<br />
Omas und Opas oft als Bereicherung für<br />
ihren Nachwuchs und damit auch für das<br />
gesamte Familienleben. Befindet sich die<br />
Wunsch-Oma oder der Wunsch-Opa<br />
schon in einem Heim, kann die Familie<br />
eine Patenschaft übernehmen. Die oft einsamen<br />
Senioren bekommen auf diese<br />
Weise Besuch von ihren »Patenfamilien«,<br />
was ihnen die alten Tage versüßt.<br />
Die zweite Variante des »Oma-Opa-Hilfsdienstes«<br />
bezieht sich auf das genaue<br />
Gegenteil: Alt hilft Jung. Viele ältere Leute,<br />
die sowohl psychisch als auch physisch<br />
noch fit sind, empfinden ihr Rentnerdasein<br />
als eintönig und trist. Ob ehrenamtlich<br />
oder gegen Bezahlung können diese von<br />
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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Agenturen an Eltern in Notsituationen vermittelt<br />
werden. Sagt der Babysitter also<br />
ab, oder sind die Eltern verhindert, krank<br />
oder ähnliches, können die Leih-Omas<br />
und -Opas einspringen und die Betreuung<br />
der Kinder bis zu drei Wochen übernehmen.<br />
Auch können die »Großeltern auf<br />
Zeit« gelegentlich zur Entlastung der Eltern<br />
vorbeikommen und so als Babysitter<br />
fungieren. Der Einsatz an sich sollte jedoch,<br />
je nach Agentur, nicht länger als<br />
vier bis acht Stunden (in Notfällen je nach<br />
Absprache) dauern und beinhaltet weder<br />
Haus- noch Putzarbeiten.<br />
»Die ersten Leih- und Paten-Oma-Projekte<br />
wurden vor ungefähr zehn Jahren eingeführt.<br />
Heute gibt es rund 240 davon<br />
in ganz Deutschland«, sagt Dr. Randolf<br />
Gränzer, Vorstandsvorsitzender der<br />
Patenschaften-Aktiv e.V. »Eine lokale Vermittlung<br />
betreut im Durchschnitt ca.<br />
20 Leih- und Paten-Omas und die dazugehörigen<br />
Kinder. Sie bleibt in regelmäßigen<br />
Kontakt mit allen Beteiligten der<br />
Patenschaft und hilft auftretende Schwierigkeiten<br />
zu glätten.«<br />
Der 1981 von ihrer Mutter Elfriede Schumacher<br />
gegründete Oma-Opa-Hilfdienst<br />
von Jutta Smidt beschäftigt rund 200 Senioren<br />
als Betreuer. 150 Familien sind dabei<br />
feste Mitglieder. »Maximal zwei bis<br />
drei halbe Tage in der Woche oder auch<br />
mal abends« können die Kinder von den<br />
durchschnittlich 55 bis 65 Jahre alten<br />
Leih-Großeltern betreut werden. Notfälle<br />
können sofort vermittelt werden, »bei<br />
langfristigen Einsätzen (unbefristet mindestens<br />
zwei Stunden) in der Regel innerhalb<br />
von zehn bis 14 Tagen«, so Frau<br />
Smidt.<br />
Foto: dapd<br />
Leihoma im Einsatz –Spaß für Alt und Jung.<br />
Um beiden Seiten das Aufeinandertreffen<br />
von Kind und Oma oder Opa zu erleichtern<br />
achtet Frau Smidt zudem auf grundlegende<br />
Voraussetzungen: »Ich vermittle<br />
eine Oma oder einen Opa, möglichst aus<br />
dem gleichen Stadtteil. Diese sind oft<br />
schon lange Zeit beim Oma-Opa-Hilfsdienst.<br />
Neue Helfer/innen stellen sich bei<br />
mir persönlich vor, müssen natürlich kinderlieb<br />
sein und auch Erfahrung im Umgang<br />
mit Kindern haben, sei es beruflich<br />
oder privat.«<br />
Die Kosten eines solchen Hilfsdienstes<br />
sind von Monat zu Monat unterschiedlich,<br />
wobei sie sich aus den Faktoren Werbung,<br />
Raumkosten, Telefon und Lohnkosten<br />
zusammensetzen. Je nach Agentur<br />
zahlen die Nutzer eine Aufnahmegebühr<br />
von 25 bis 30 Euro und in den darauffolgenden<br />
Monaten elf bis 23 Euro. Auch bei<br />
einmaligen Einsätzen unterscheiden sich<br />
die Preise sehr: Während einige Agenturen<br />
pro Vermittlung bis zu 23 Euro verlangen,<br />
begnügen sich andere schon mit<br />
11 Euro. Hinzu kommen hierbei noch ein<br />
Stundenlohn von sechs bis acht Euro.<br />
Finanziert werden die Oma-Opa-Hilfsdienste<br />
also einerseits durch ihre Nutzer,<br />
andererseits durch Mitgliedsbeiträge,<br />
Spenden und Stiftungen, freiwilliges<br />
Engagement und Preisauszeichnungen/-<br />
gelder.<br />
Es gibt jedoch auch Wohlfahrtsorganisationen<br />
wie die Caritas, Diakonie, AWO<br />
und den Kinderschutzbund oder aber<br />
Oma-Opa-Hilfsdienste, wie die von Herr<br />
Dr. Gränzer und Frau Smidt, die auch ehrenamtliche<br />
Leih-Omas vermitteln. Frau<br />
Smidt beispielsweise »vermittelt in Notfällen<br />
auch ehrenamtlich eine Kinderbetreuung,<br />
falls kein Kostenträger vorhanden<br />
ist«. »Wir arbeiten nicht unbedingt gewinnorientiert.<br />
Für dieses Engagement<br />
wurde Frau Schumacher 1996 das<br />
Bundesverdienstkreuz verliehen,« so<br />
Frau Smidt.<br />
Ehrenamtliche Leih-Omas und -Opas<br />
arbeiten also zum Nulltarif, freuen sich<br />
aber je nach Abmachung mit den Eltern<br />
über Verpflegung, Erstattung der Anfahrtskosten<br />
und eventuell ein kleines<br />
»Dankeschön«. Dominika Emilia Radon,<br />
Landgraf-Ludwigs-Gymnasium<br />
Quellen:<br />
• www.jaz-ev.de<br />
• www.oma-opa-hilfsdienst.de<br />
• www.oma-u-opa-hilfsdienst.de<br />
• www.leihomas-leihopas.de<br />
• Interview mit Herr Dr. Randolf Gränzer, Vorstandsvorsitzender<br />
der Patenschaften-Aktiv<br />
e.V.(www.leihomas-leihopas.de)<br />
• Interview mit Frau Jutta Smidt (www.omaopa-hilfsdienst.de)<br />
Journalist bei der <strong>Schüler</strong> AZ<br />
1. Die Texte dürfen eine Länge von<br />
6000 Zeichen (Buchstaben, Satzzeichen,<br />
Leerzeichen) nicht überschreiten,<br />
das entspricht rund 150 Druckzeilen à<br />
40 Zeichen.<br />
2. Die Texte müssen per Mail in einem<br />
gängigen Dateiformat (möglichst Word)<br />
an die Redaktion übermittelt werden.<br />
3. Die Beiträge müssen selbst recherchiert<br />
werden. Textstellen, die aus dem<br />
Internet oder aus anderen Quellen<br />
übernommen werden, müssen gekennzeichnet<br />
werden. Quellenangabe ist<br />
Pflicht! Wir weisen darauf hin, dass<br />
das Einreichen von abgeschriebenen<br />
Texten einen strafbaren Urheberrechtsverstoß<br />
darstellt.<br />
4. Fotos können mitgeliefert werden. Auf<br />
hohe Auflösung, mindestens 300 dpi,<br />
achten. Auch hier ein gängiges Dateiformat<br />
benutzen (möglichst jpeg, im<br />
RGB-Modus).<br />
5. Texte und Fotos für die jeweils nächste<br />
Ausgabe müssen spätestens zwei<br />
Wochen vor dem Erscheinungstermin<br />
bei der Redaktion abgeliefert werden.<br />
6. Kontakt:<br />
Texte und Fotos bitte an folgende<br />
E-Mail-Adresse schicken:<br />
redaktion@SchuelerAZ.de<br />
Ansprechpartner:<br />
Florian Dörr<br />
Telefon 0641/3003-262<br />
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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
Kinotipps<br />
Sherlock Holmes 2<br />
Spiel im Schatten – Start: 22. Dezember 2011<br />
Niemand war in der Lage, Sherlock Holmes’ Scharfsinn zu überbieten. Bis jetzt. Ein<br />
genialer Verbrecher macht die Welt unsicher: Professor Moriarty. Er ist Holmes nicht nur<br />
intellektuell gewachsen – durch seine skrupellose Bösartigkeit könnte er dem legendären<br />
Detektiv sogar überlegen sein. Als der österreichische Kronprinz tot aufgefunden<br />
wird, glaubt Inspector Lestrade aufgrund der Indizien an Selbstmord. Doch Sherlock<br />
Holmes kombiniert, dass der Prinz ermordet wurde – und zwar im Rahmen eines grausigen<br />
Komplotts. Die Sache wird mysteriöser als Holmes auf die schöne Zigeunerin Sim<br />
trifft, die mehr sieht als sie sagt und daher selbst auf die Abschussliste gerät.<br />
In Time<br />
Deine Zeit läuft ab<br />
In einer Welt, in der man<br />
ab 25 Jahren nicht mehr<br />
altert und mit 26 Jahren<br />
stirbt, wenn nicht zusätzliche<br />
Lebenszeit erarbeitet<br />
wird, kämpfen die Menschen<br />
aus der Zone der<br />
Armen ums Überleben. Als Will von einem<br />
Fremden mit viel Zeit beschenkt wird, dringt<br />
er in die Zone der Reichen vor, die auf Kosten<br />
der Armen Zeit im Überfluss haben und<br />
praktisch unsterblich sind. Will versucht das<br />
diktatorische System zu stürzen, wird aber<br />
längst von unbarmherzigen Zeitwächtern<br />
gejagt.<br />
Darsteller: Justin Timberlake, Amanda<br />
Seyfried, Cillian Murphy<br />
Start: 1. Dezember 2011<br />
Mad Circus<br />
Eine Ballade<br />
von Liebe und Tod<br />
Ein Junge erlebt, wie sein<br />
Vater, Zirkusclown und<br />
Widerstandskämpfer<br />
gegen den Faschismus, im<br />
Bürgerkrieg von Franco-<br />
Anhängern getötet wird,<br />
und tritt als der traurige Clown in seine Fußstapfen.<br />
Mit dem fröhlichen Clown kämpft<br />
er um die Zuneigung einer betörenden<br />
Trapezkünstlerin. Durch Entwürdigung und<br />
Demütigung wird er zu einem Monster ohne<br />
Moral, das nicht nur seinem Rivalen das<br />
Gesicht zerfetzt, sondern auch sich selbst<br />
übelst zurichtet.<br />
Darsteller: Carlos Areces, Carolina Bang,<br />
Antonio de la Torre<br />
Start: 8. Dezember 2011<br />
Der gestiefelte Kater<br />
Erste Soloshow des Katers<br />
Lange vor seiner ersten<br />
Begegnung mit Shrek<br />
führte der gestiefelte Kater<br />
in Mexiko das Leben eines<br />
Draufgängers, Liebhabers<br />
und Diebes. Magische<br />
Bohnen, die über eine<br />
Ranke ins Reich der Wolken zu großem<br />
Reichtum führen sollen, locken ihn in ein<br />
Abenteuer, das ihn mit alten Wunden und<br />
einem neuen Heilmittel konfrontiert. Die<br />
überaus reizende Kitty Samtpfote, eine<br />
mutige, magnetisch anziehende Mieze,<br />
lässt den Kater sogar seine Ressentiments<br />
gegenüber Ex-Kumpel Humpty Dumpty<br />
vergessen, der eigene finstere Pläne mit<br />
den Bohnen verfolgt.<br />
Start: 8. Dezember 2011<br />
Der Weihnachtsmuffel<br />
Krippenspiel-Komödie<br />
Für Grundschullehrer Paul<br />
Maddens ist Weihnachten<br />
der reine Horror. Und jetzt<br />
soll er auch noch das Krippenspiel<br />
an seiner Schule<br />
inszenieren. Trotz seiner<br />
Abneigung entwickelt Paul<br />
eine große Portion Ehrgeiz, die elitäre Nachbarschule<br />
auszustechen. Also behauptet<br />
der Lehrer einfach, seine Ex-Freundin und<br />
erfolgreiche Filmproduzentin Jennifer, ziehe<br />
es in Erwägung, das Stück für die Leinwand<br />
zu adaptieren. Dumm nur, dass Paul seit<br />
Jahren kein Wort mehr mit Jennifer gewechselt<br />
hat.<br />
Darsteller: Martin Freeman, Marc Wootton,<br />
Jason Watkins, Ashley Jensen<br />
Start: 8. Dezember 2011<br />
Mein Freund,<br />
der Delfin<br />
Anrühriges Familiendrama<br />
Am Strand findet der<br />
Junge Sawyer ein schwer<br />
verletztes Delfinweibchen.<br />
Das Tier war zuvor in eine<br />
Krebsreuse geraten, wobei<br />
die Schwanzflosse derart<br />
verwundet wurde, dass ein Überleben des<br />
Tiers kaum möglich scheint. Durch den unglaublichen<br />
Einsatz eines Meeresbiologen,<br />
eines Spezialisten für Prothesen und<br />
Sawyers tiefer Zuneigung wird das Unmögliche<br />
wahr: »Winter«, wie der Junge seine<br />
tierische Freundin getauft hat, kommt langsam<br />
wieder zu Kräften.<br />
Darsteller: Morgan Freeman, Ashley Judd, Ray<br />
McKinnon, Kris Kristofferson<br />
Start: 15. Dezember 2011<br />
Ronal der Barbar<br />
Animationskomödie<br />
Ronal ist alles andere<br />
als ein Barbar, wie er im<br />
Buche steht. Er ist<br />
schmächtig, dürr und hat<br />
ein dünnes Stimmchen.<br />
Trotzdem ist er die einzige<br />
Hoffnung seines Stammes.<br />
Denn die stolzen, muskulösen, ölig glänzenden<br />
Krieger sind in die Fänge des fiesen<br />
Eroberers Volcazar geraten. Mithilfe eines<br />
esoterisch veranlagten Elben, eines Barden,<br />
der nicht singen kann, und einer vorlauten<br />
Kämpferin versucht Ronal nun, über sich<br />
hinauszuwachsen und das magische<br />
Schwert zu finden, um sein Volk aus den<br />
Fängen des widerlichen Volcazar zu<br />
befreien.<br />
Start: 22. Dezember 2011<br />
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<strong>Schüler</strong> AZ | DIE SCHÜLERZEITUNG der <strong>Gießener</strong> <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung/Alsfelder <strong>Allgemeine</strong>n Zeitung<br />
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