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Super-Sonnenkraftwerk Gfa + PV LG - TBK-Komm 14.05.2012.pdf

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<strong>Super</strong>-<strong>Sonnenkraftwerk</strong> Bardowick GfA 14.05.2012<br />

Das ist das <strong>Super</strong>-<strong>Sonnenkraftwerk</strong><br />

14.05.2012, 06:00 Uhr Christian Hilmes<br />

http://www.abendblatt.de/region/lueneburg/article2275988/Das-ist-das-<strong>Super</strong>-<strong>Sonnenkraftwerk</strong>.html<br />

Auf einer ehemaligen Deponie entsteht die größte Solaranlage der gesamten Region. Sie<br />

soll Ende Juni mit 2,7 Megawatt in Betrieb gehen.<br />

Planer und Besucher bei der Besichtigung der Photovoltaikanlage<br />

Foto: Christian Hilmes<br />

Bardowick. Vom obersten Punkt des 54 Meter hohen Hügels auf der ehemaligen Deponie<br />

der Gesellschaft für Abfallwirtschaft (GfA) ist das knapp 15 Kilometern Luftlinie entfernt<br />

liegende, abgeschaltete Kernkraftwerk Krümmel gut zu sehen. Auf dem Bardowicker Berg,<br />

unter dem Müll aus den 50er-Jahren begraben ist, wird dagegen die Zukunft der<br />

Energieerzeugung sichtbar. Dort entsteht derzeit das größte <strong>Sonnenkraftwerk</strong> im<br />

Landkreis Lüneburg - eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von bis zu 2,7 Megawatt.<br />

Die Anlage, in die knapp fünf Millionen Euro investiert werden, soll Ende Juni in Betrieb<br />

gehen. Bei einem Ortstermin stellten die Betreiber am Freitag das Projekt vor. Im<br />

Vortragssaal der GfA-Verwaltung berichtete Erich Tetgemeyer von den Baufortschritten auf<br />

der 18 000 Quadratmeter großen, bisher ungenutzten Fläche mit einem günstigen<br />

Neigungswinkel von rund 20 Grad und Südlage. "Wir konnten so planen, wie es sonst nur<br />

für Dachanlagen üblich ist", sagte der Bereichsleiter für Stoffstrom-Management bei der<br />

GfA. Auf Freiflächen gibt es normalerweise Probleme mit Schattenwürfen auf die jeweils<br />

hinteren Module.<br />

Wie das halbfertige Konstrukt von riesigen blau schimmernden Platten auf dem Hang des<br />

unbepflanzten Berges aussieht, zeigte Ingenieurin Katja Richter den knapp 20 Besuchern<br />

bei einer Führung vorbei an Bauarbeitern, die derzeit die 11 264 Module auf Schienen<br />

montieren. Jedes Modul soll künftig eine Leistung von jeweils 240 Watt erzeugen. Die<br />

Photovoltaikanlage soll jährlich 1650 Tonnen CO2 einsparen. "Ich stehe hinter diesem<br />

Projekt", sagt die Ingenieurin, die nach eigener Aussage auch privat Solarthermie und<br />

Ökostrom nutzt.


Mit der neuen Bardowicker Anlage schafft die Region einen weiteren Schritt hin zur<br />

Versorgung mit erneuerbaren Energien. Die aktuell mehr als 330 auf kleine und große<br />

Dach- und Freiflächen auf dem Gebiet der Stadt Lüneburg verteilten Solaranlagen<br />

kommen auf eine Leistung von rund sechs Megawatt, schätzt Tomas Biermann-Kojnov,<br />

Vorsitzender des Vereins SunOn <strong>Sonnenkraftwerk</strong>e. Kreisweiter Spitzenreiter ist bislang<br />

die Solaranlage in Embsen mit einer Leistung von rund 1,3 Megawatt.<br />

"Im gesamten Landkreis Lüneburg war Ende vorigen Jahres eine Leistung von rund 25<br />

Megawatt installiert", sagt Biermann-Kojnov. Mit den neuen Großanlagen in Bardowick<br />

sowie der "Zukunftsgenossen" bei Holz-Herbst im Lüneburger Gewerbegebiet Goseburg<br />

werden es demnächst rund 30 Megawatt sein. Biermann-Kojnov hat für seine Solarstatistik<br />

die Angaben des in Lüneburg zuständigen Grundversorgers E.on Avacon um Zahlen<br />

kleinerer Regionalanbieter ergänzt, darunter die Energieversorgung Dahlenburg-Bleckede<br />

und Wemag, die das Stromnetz in weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns sowie im Amt<br />

Neuhaus betreibt.<br />

"Vor allem dank der großen Windkraftanlagen im Osten des Landkreises Lüneburg, aber<br />

auch wegen der laufend steigenden Zahl von Solaranlagen, kommen inzwischen mehr als<br />

40 Prozent des Stroms im Kreisgebiet aus erneuerbaren Energien", sagt Biermann-<br />

Kojnov. In hohem Maße dazu beigetragen habe der verstärkte Ausbau auf Privatdächern,<br />

insbesondere auf dem Gebiet der Stadt Lüneburg.<br />

Finanziell unterstützt wird der Bau von Solarthermie-, Photovoltaik- und Erdwärme-<br />

Anlagen dort durch das kommunale Förderprogramm erneuerbarer Energien. Antragsteller<br />

sind in diesem Fall nicht die Hausbauer oder -besitzer sondern die ausführenden<br />

Handwerksbetriebe.<br />

Mit dem aktuellen Leistungsstand der Lüneburger Photovoltaikanlagen ist das Ziel weit<br />

übererfüllt. "Ich bin selbst ein wenig überrascht", sagt Biermann-Kojnov. "Dass es so gut<br />

klappt, hat niemand vorhersehen können."<br />

Der Erfolg auf lokaler Ebene genügt dem Lüneburger nicht. An die 16 Ministerpräsidenten<br />

in Deutschland richtete er in der vergangenen Woche einen Offenen Brief. Darin forderte<br />

er sie auf, die Pläne von Bundesumweltminister Norbert Röttgen zur Kürzung der<br />

Solarförderung im Bundesrat zu stoppen. Biermann-Kojnov: "Der Ausbau der Photovoltaik<br />

darf jetzt nicht durch zerstörerische Eingriffe der Bundesregierung behindert werden.<br />

Zusätzlicher Solarstrom bringt Wirtschaft und Gesellschaft mehr als er kostet."<br />

Der künftig aus der Kraft der Sonne über Bardowick erzeugte Strom wird in das<br />

Energienetz der E.on Avacon eingespeist. Dazu wurde eine zwei Kilometer lange Leitung<br />

nach Brietlingen gelegt. Auf dem GfA-Grundstück am Adendorfer Weg werden bereits<br />

heute etwa acht Megawatt Strom produziert, der nicht nur für den Abfallbetrieb verwendet<br />

wird. Die GfA betreibt selbst ein Blockheizkraftwerk mit Deponiegasen.<br />

Die derzeit entstehende Freiflächenanlage ist Bestandteil des Geschlossenen Fonds<br />

"Solarenergie 3 Deutschland" der Hamburger Beteiligungsgesellschaft Neitzel & Cie.<br />

Kurzkommentar von Tomas Biermann-Kojnov:<br />

- Betreiber ist die Fondsgesellschaft, die F&S solar concept aufbauen und warten lässt.<br />

Die GFA erhält nur Pacht und deren Mitarbeiter vermitteln Info.<br />

- Mit dieser 2012 neu aufgebauten Großanlage, der Zukunftsgenossenanlage und der<br />

vielen weiteren 2012 neu aufgebauten Anlagen gibt es nun ca. 30 MW im Kreis <strong>LG</strong>.<br />

Weitere Korrekturen unterbleiben aus Platzgründen.

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