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Chronik<br />
Dorfblatt Ge m e i n d e Ki e n s<br />
Den Fischern hatte die Firma Lazzaris eine Abfindungssumme<br />
bereitgestellt.<br />
Hinsichtlich jener Beschädigungen, welche der öffentlichen<br />
Straße zugehen könnten, lag bereits die zustimmende<br />
Erklärung des k.k. Kreisingenieurs und Straßen<br />
Kommissärs Nauß zu der nachgesuchten Bauführung vor.<br />
Der Besitzer des linken Ufers ober dem mehrerwähnten<br />
Überschlage war Se. Exzellenz Herrn Graf Künigl und<br />
zwar in einer Linie von 300-400 Schritten. Hier lagen keine<br />
außerordentlichen Forderungen vor.<br />
In der Rienz oberhalb und unterhalb der Kaltenhauser<br />
Brücke befanden sich sechs große Steine, die gebohrt,<br />
gesprengt und herausgenommen werden mußten, damit<br />
sie die Fahrt und den Trieb des Holzes nicht behinderten.<br />
Dazu ordnete das Kreisamt einen Lokalaugenschein an.<br />
Die Gemeindevorsteher, die Grundbesitzer längs der Rienz<br />
und die Sachverständigen fanden es wünschenswert,<br />
daß der Rienzfluß gereiniget und ungestörten Ablauf bekommt,<br />
indem dadurch bei einem hohen Wasser Schäden<br />
verhütet werden.<br />
Übrigens wurde bemerkt daß ohnehin, sobald der Wasserstand<br />
es erlaubt, von Seite des Kreisamtes mit Kunstverständigen<br />
eine eigene Besichtigung der Ufer erfolgt,<br />
und bei dieser Gelegenheit der wirkliche Stand der Ufer<br />
erhoben werden wird.<br />
Hier nun ein Beispiel der Uferbegehung Dezember 1843<br />
vom Kniepaß bis Obervintl des Kreisingenieur-Adjunkten<br />
Sohm und der beiden gerichtlichen Sachverständigen<br />
Johann Huber Mayrzugasteig und Franz Stainer von Wielenberg:<br />
„In den Bezirken von Kniepaß, Kiens und Ehrenburg fand<br />
ich allenthalben die anbefohlenen Schutzvorkehrungen<br />
mittels im Wasser errichteten Böcke, angehängter Musel<br />
zur gänzlichen Zufriedenheit ausgeführt. Ja ich beobachtete<br />
an mehreren Stellen, wo bei der kommissionellen Vorbegehung<br />
am 22. v.M. keine besondere Schutzmaßregel<br />
bestimmt worden war, Musel angehängt oder auch Holzböcke<br />
mit vorgelegten Museln eingestellt, um auch ängstlichere<br />
Uferbesitzer vollkommen zu beruhigen, z.B. unter<br />
dem Gatterstücke des Obermairs zu Ehrenburg am linken<br />
Ufer und unter dem Porflacker des Burgerwirthes waren<br />
an drei Stellen Muselmassen mit drei Böcken angebracht,<br />
und längs dem Ufer überall Museln angehängt. Die Kaltenhauser<br />
Brücke war an ihren Jöchern zweckmäßig mit<br />
Böcken und Muselmassen versichert, und die Triftung<br />
geht nach der Anordnung der Uferbegehungs-Commission<br />
zwischen dem zweiten und dritten Joche durch.<br />
Das Feld des Ortlechners am linken Ufer unter Kiens ist<br />
an den brüchigen Uferstellen durch angehängte Museln<br />
gesichert. Vor dem hölzernen Sporn an jenem Felde ist ein<br />
Holzbock mit einer Muselmasse dergestalt angebracht,<br />
daß keine Trifthölzer unter dem Sporn das Ufer bis zur<br />
Stelle, wo Streichbäume vorgehängt sind, berühren kann.<br />
Am rechten Ufer beim Peter Plonerischen Felde bis zu jenem<br />
des Schallechners waren mehr als die angeordneten<br />
Muselmassen angebracht.<br />
Im Bezirke von St. Sigmund, und zwar in der Angerboden-<br />
Fischer-und Kälberaue, unter Rastbichlers Breitacker, an<br />
die Ilstern Brücke, in der Aue des Breitenlocher, in der<br />
St. Sigmunder- und in der Rastbichleraue fand ich alle<br />
von der Vorbegehungs-Commission anbefohlenen Schutzvorkehrungen<br />
und Anordnungen gehörig und mit Sorgfalt<br />
ausgeführt. Bei der Besichtigung der Triftung selbst erkannte<br />
der Herr Kreisingenieurs-Adjunkt Sohm, daß sie<br />
ohne irgend eine Besorgnis von Beschädigung vor sich<br />
gehe, zumal wegen des sehr geringen Wasserstandes die<br />
Trifthölzer an wenigen Stellen die Ufer berühren“.<br />
Holzbeschaffung<br />
Immer wieder erlagen die Waldbesitzer den Lockungen<br />
der Ditta Vanotti et Lazzaris auf Grund der herrschenden<br />
Not der damaligen Zeit, ihr Holz für den Festungsbau zu<br />
verkaufen. Ja es ging so weit, daß manche Hofbesitzer<br />
der Ditta mehrere Male im Jahre Holz anboten. Für den<br />
eigenen Bedarf blieb daher dann nur mehr wenig Holz<br />
übrig, um über den Winter zu kommen. So geschah es,<br />
daß im Jahre 1842 nicht weniger als 8.181 Klafter Musel<br />
und 535 Klafter Brennholz gesetzeswirdrig gefällt wurden.<br />
Der Gemeindewaldaufseher von Kiens Anton Mair<br />
und Förster Berger von Ehrenburg wurden eingesetzt, die<br />
Firma Vanotti deshalb zu kontrollieren. Die oftmaligen<br />
Ansuchen bei der Revierförsterei um Holzschlägerung<br />
wurden daher oft abschlägig behandelt.<br />
So erging es auch Josef Hinteregger, Krösserbauer am<br />
Getzenberg, er hatte ein Stück Waldgrund dem Joseph<br />
Gatterer Ortlechner, Peter Ploner Leitgeb zu Kiens und<br />
dem Johann Auer Erschbaumer am Getzenberg zur Abstockung<br />
verkauft, weil die Not ihn dazu zwang. Da dieser<br />
Kauf aber um eine so geringe Summe abgeschlossen<br />
wurde, dass derselbe weit unter der Hälfte des gemeinen<br />
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