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Dorfblatt Ge m e i n d e Ki e n s<br />
Chronik<br />
ta gab die Zusicherung, daß sie alle Verträge, welche<br />
von Herrn Soravia festgesetzt und geschlossen werden,<br />
zu halten, den bezüglichen Preis zu bezahlen, und mit<br />
einem Worte alles das zu erfüllen, was ihre Vollmachtträger<br />
auf sich nehmen. Dies bestätigten Herr Alois<br />
Lazzaris/Vanotti Compagnie und die Zeugen Joseph<br />
Alois Toldt und Joseph Ettel am 11. Oktober 1832.<br />
Die drei Sägen und der unten abgebildete notwendige<br />
Wasserkanal wurde auf der Ehrenburger Hofwiese des<br />
Grafen Künigl errichtet.<br />
Situations Plan der zu erbauenden drei neuen Sägen ober Ehrenburg bei Kiens<br />
Die Holzzufuhr<br />
Die Firma Lazzaris und Vanotti begann bereits 1832 Holz<br />
nach Mühlbach zum beginnenden Festungsbau zu triften.<br />
1833 reichte die Firma beim k.k. Kreisamte das Gesuch<br />
ein, für 15 Jahre auf der Gader, der Rienz und dem Eisack<br />
Holz triften zu dürfen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />
seitens der Grundbesitzer und Anrainer mußte das aufgekaufte<br />
Holz mit Fuhrwerken nach Ehrenburg zu den Saggängen<br />
transportiert werden und nicht auf dem Fluß. Nach<br />
mehreren Besprechungen und nach Bekanntgabe, daß der<br />
Kaiser in Wien den Festungsbau wünsche und vorantreibe<br />
und die Ditta die große Holzquantität von den angrenzenden<br />
Grundbesitzern erhalte, bekam die Firma jeweils<br />
in den Wintermonaten die Erlaubnis der Triftung, als das<br />
Wasser niedrig war und die Ufer und Brückenbauten weniger<br />
beschädigt werden konnten. Das Triftsoll mußte bis<br />
Ende April beendet sein. Jedes Jahr mußte die Firma für<br />
eventuelle Schäden eine Kaution in der Höhe von 1000 fl<br />
(Gulden) setzen, die nach der Ufernachbegehung freigesprochen<br />
wurde oder nicht. Der Fluß wurde zuerst in der<br />
Nähe bei Kirschenlechen in einen Kanal ausgeleitet und<br />
zu den Saggängen geleitet. Durch die Aufstauchung des<br />
Wassers beim Überschlage erhöhte sich mit der Zeit das<br />
Flußbett rückwärts und dadurch wurde die Gefahr einer<br />
Überschwemmung oder wie immer gearteten Beschädigung<br />
der rückseitigen Ufer und Gründe erhöht. So fand<br />
man es richtig, die Grundbesitzer am rechten Ufer des<br />
Flusses oberhalb dieser angetragenen Aufstauung über das<br />
vorliegende Baugesuch zu vernehmen.<br />
Die Ditta ging mit besonderer Geschicklichkeit und Gewandtheit<br />
bei der Triftung vor und vermied daher Schäden,<br />
für die sie aufkommen mußte. Die Triftung durfte<br />
nur bei kleinsten Wassern in den Monaten Dezember bis<br />
Ende Februar vor sich gehen. 1833 hatte die Ditta um die<br />
Triftung von 40.000 Holzstämmen auf der Rienz und dem<br />
Eisack angesucht, wovon 37.000 Stämme von 12 bis 14<br />
Schuh Länge und 3.000 Stämme von 20 bis 36 Schuh Länge<br />
betrugen.<br />
Den Anrainern sicherte sie zu, wenn wirklicher Schaden<br />
erfolgen sollte, entweder im gütlichen Wege eine Entschädigung<br />
zu verschaffen, oder sich für ihre Person dem Ausspruche<br />
des k.k. Landgerichtes, in welchem der Schaden<br />
geschieht, zu unterwerfen.<br />
Doch nicht immer ging das so reibungslos ab. Kassian<br />
Paal, Gemeindevorsteher von St. Sigmund und Andrä<br />
Rastbichler wurden 1843 vom Gericht gerügt wegen ihres<br />
ordnungswidrigen Benehmens bei der Triftungsverhandlung<br />
als es darum ging, daß die Ufer in der Rastbichler<br />
Aue durch einen dauerhaften Vorbau von Steinen gegen<br />
die Böschungsgefahr sicher gestellt werden sollen.<br />
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