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AUSGABE 34 04/2013 - Österreichische Gemmologische Gesellschaft

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Experten wegen seiner makellosen Reinheit gerühmt. Es war bereits das zweite Mal, dass Christie's den Erzherzog Joseph Diamant<br />

versteigerte. Bei der Auktion im Jahr 1963 wurden allerdings "nur" 6,5 Millionen Dollar erzielt.<br />

Die Mine von Golconda wird heute nicht mehr betrieben, weil die Vorkommen erschöpft sind. In der Zeit zwischen 300 vor Christus<br />

und bis ins 19. Jahrhundert hinein war Golconda als wichtigste Diamantenmine der Welt bekannt. Danach erhielt sie Konkurrenz<br />

aus Brasilien und Südafrika.<br />

Seit wann der Diamant zu den Schätzen der Habsburger gehörte, ist nicht bekannt. Als gesichert gilt, dass Erzherzog Joseph August<br />

von Österreich den Stein sein eigen nennen durfte.<br />

Vielleicht war der Diamant, dem der Erzherzog seinen Namen gab, schon lange ein Familienstück. Der Blick auf den Stammbaum<br />

legt die Vermutung nahe. Joseph Augusts Vater war Erzherzog Joseph Karl Ludwig von Österreich, seine Mutter Prinzessin Clotilde<br />

von Sachsen-Coburg und Gotha, seine Urgroßväter waren der französische König Louis-Phillippe I. und Kaiser Leopold II. Gut möglich,<br />

dass in einer dieser Familien der Diamant ohne viel Aufsehen von Generation zu Generation weiter gegeben wurde.<br />

Erzherzog Joseph August indes war weniger bekannt für einen luxuriösen Lebensstil als für sein ausgeprägtes kulturelles Interesse<br />

und verbrachte sein Leben in Ungarn. Die Universitäten Budapest und Kolozsvar hatten ihn mit Ehrendoktortiteln bedacht, der Ungarischen<br />

Akademie der Wissenschaften stand er von 1936 bis 1944 als Präsident vor.<br />

1893 heiratete er Prinzessin Auguste von Bayern, eine Enkelin Sisis. Im ersten Weltkrieg befehligte er als Feldmarschall die österreichisch-ungarische<br />

Armee bis zum Untergang der Donaumonarchie, war erster ungarischer Regierungschef bis er unter dem<br />

Druck der Alliierten diesen Posten zurücklegen musste. Er wurde Mitglied des ungarischen Parlaments und wanderte im Zweiten<br />

Weltkrieg nach der Besetzung Ungarns durch die Sowjettruppen in die USA aus.<br />

Den Diamanten deponierte er 1933 im Schließfach der ungarischen Generalkreditbank, bevor er ihn an einen französischen Banker<br />

verkaufte. In einem anderen Bankschließfach überstand der Stein den Zweiten Weltkrieg – und tauchte erst 1961 bei einer Versteigerung<br />

in London wieder auf. Joseph August lebte da schon im Anwesen seiner verstorbenen Schwester, der Fürstin Margarete<br />

von Thurn und Taxis in Deutschland, wo er 1962 im Alter von 90 Jahren starb.<br />

AUS DER GEMMOLOGISCHEN UNTERSUCHUNGSPRAXIS<br />

ORGANISCHE SCHMUCKMATERIALIEN<br />

NEUES IMITATIONSMATERIAL<br />

FÜR ELFENBEIN „ELFORYN®“<br />

ELFORYN® ist ein neuer Werkstoff auf mineralischer Basis. Er eignet sich bei der CNC-Technik hervorragend zur Herstellung von<br />

Schmuck („Zeitgerechter Schmuck“).<br />

Elforyn® ist aber auch ein moderner, hoch qualifizierter Ersatzstoff für Elfenbein.<br />

und lässt sich daher genauso bearbeiten.<br />

Es ist auch ein ausgezeichnetes Ersatzmaterial für Elfenbein, da es eine sehr genaue Imitierung von Elfenbein in Bezug auf seine<br />

Eigenschaften (zu mehr als 89%) ist.<br />

Das neue Material wird unter anderem in der Fachschule für Elfenbeinschnitzereien im Odenwald (BRD) eingesetzt.<br />

Ein weiteres, sehr gut für Schmuckzwecke geeignetes Material ist „CORIAN®“, ebenfalls auf mineralischer Basis hergestellt und<br />

aus: 1/3 Acrylharz und 2/3 Aluminiumoxid bestehend. In allen Farben vorkommend.<br />

Armreifen aus „Elforyn“,<br />

besetzt mit schwarzen Brillanten.<br />

Material: Axel Scheffel.<br />

Fotos: Axel Scheffel aus Schmuckmagazin 4/2012<br />

„Elforyn“-Ring,<br />

besetzt mit Rauchquarz und Brillanten.<br />

„Elforyn“- Anhänger,<br />

besetzt mit Amethyst.<br />

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