13.11.2013 Aufrufe

GdP aktiv 2011-06-06.pub - GdP Mannheim

GdP aktiv 2011-06-06.pub - GdP Mannheim

GdP aktiv 2011-06-06.pub - GdP Mannheim

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ausgabe 23<br />

<strong>06</strong>.<strong>06</strong>.<strong>2011</strong><br />

Für die Zukunft<br />

aufgestellt:<br />

<strong>GdP</strong> übergibt<br />

Strategiepapier an<br />

Innenminister Gall<br />

( Titelseite )<br />

Innenminister Gall<br />

besetzt wichtige Führungspositionen<br />

in der<br />

Polizei:<br />

Neue Chefs für<br />

Landeskriminalamt<br />

und die<br />

Polizeipräsidien<br />

Stuttgart und<br />

<strong>Mannheim</strong>, neuer<br />

Inspekteur<br />

der Polizei<br />

( Seite 2 )<br />

<strong>GdP</strong>-Strategiepapier:<br />

Zweigeteilte<br />

Laufbahn:<br />

So funktioniert‘s!<br />

( Seite 3 bis 5 )<br />

Thomas Blenke<br />

ist neuer<br />

Innenpolitischer<br />

Sprecher der CDU<br />

( Seite 5 )<br />

Personalien:<br />

GRÜNE und SPD<br />

haben neue<br />

Polizeisprecher<br />

( Seite 6 )<br />

Parlamentarischer<br />

Sprecher:<br />

Uli Sckerl<br />

im neuen Amt<br />

( Seite 6 )<br />

Impressum:<br />

Gewerkschaft der Polizei<br />

Kreisgruppe <strong>Mannheim</strong>,<br />

Vorstandschaft, B 6, 4-5<br />

69209 <strong>Mannheim</strong><br />

Tel.: <strong>06</strong>21/204-4226<br />

Fax: <strong>06</strong>21/204-4299<br />

Info@gdpmannheim.de<br />

www.gdpmannheim.de<br />

<strong>GdP</strong>-Landesvorsitzender Rüdiger Seidenspinner übergibt bei seinem heutigen Gespräch<br />

Innenminister Gall (SPD) das <strong>GdP</strong>-Strategiepapier.<br />

Foto: <strong>GdP</strong> (<strong>06</strong>.<strong>06</strong>.<strong>2011</strong>)<br />

Für die Zukunft aufgestellt:<br />

<strong>GdP</strong> übergibt Strategiepapier an<br />

Innenminister Reinhold Gall<br />

Stuttgart. Die <strong>GdP</strong> hat sich viel<br />

Gedanken über die im Koalitionsvertrag<br />

der neuen Landesregierung<br />

speziell verankerten<br />

Polizeithemen gemacht.<br />

In einem umfangreichen<br />

Strategiepapier haben wir unsere<br />

Vorstellungen, mit Einbeziehung<br />

der Polizeibasis und<br />

der Polizeiführung, niedergeschrieben.<br />

Nun will ja die neue<br />

Landesregierung Altforderungen<br />

der <strong>GdP</strong> wie z. B. Zweigeteilte<br />

Laufbahn oder das Berufsbild<br />

der Polizeifachangestellten<br />

realisieren.<br />

In unserem Strategiepapier<br />

haben wir zu allen polizeispezifischen<br />

Themen unsere Vorstellungen,<br />

wie eine Umsetzung<br />

aussehen kann und was<br />

uns dabei wichtig ist zum Ausdruck<br />

gebracht. Das <strong>GdP</strong>-<br />

Strategiepapier wird im Laufe<br />

der nächsten Wochen auf der<br />

Homepage der <strong>GdP</strong> (www.gdpbw.de)<br />

eingestellt.<br />

In unseren Publikationen<br />

werden wir mit einzelnen Themenbereichen<br />

aus dem Strategiepapier<br />

beginnen und wollen<br />

in dieser Ausgabe aufzeigen,<br />

wie die Zweigeteilte Laufbahn<br />

in der Praxis für POM, PHM,<br />

PHM+Z umgesetzt werden<br />

kann.<br />

Rechtschreibfehler sind gewollt und dienen zur allgemeinen Belustigung.<br />

Wer einen findet, darf ihn behalten. Wir haben genug davon.


Ausgabe 23 vom <strong>06</strong>.<strong>06</strong>.<strong>2011</strong><br />

Personalveränderungen in der Polizei des Landes:<br />

Innenminister Gall besetzt hohe Führungspositionen<br />

der Polizei in einem Personalpaket<br />

Wie das Innenministerium am<br />

Dienstag, 31. Mai <strong>2011</strong>, mitteilte,<br />

hat Innenminister Reinhold Gall bei<br />

einer Pressekonferenz im Ministerium<br />

folgende Personalentscheidungen<br />

bekanntgegeben:<br />

Inspekteur der Polizei Dieter<br />

Schneider (57) wird Präsident des<br />

Landeskriminalamtes Baden-<br />

Württemberg und Gerhard Klotter<br />

(55), bisher Präsident des Polizeipräsidiums<br />

<strong>Mannheim</strong>, wird Inspekteur<br />

der Polizei. Leitender Kriminaldirektor<br />

Thomas Züfle (55), Leiter<br />

der Polizeidirektion Tübingen, wird<br />

zum neuen Präsidenten des Polizeipräsidiums<br />

Stuttgart berufen. Abteilungsdirektorin<br />

im Regierungspräsidium<br />

Karlsruhe, Caren Denner<br />

(49), wird neue Präsidentin des<br />

Polizeipräsidiums <strong>Mannheim</strong>. Die<br />

Neubesetzungen erfolgen zum 1.<br />

Juli <strong>2011</strong>, der Stuttgarter Polizeipräsident<br />

wird seinen Dienst am 1.<br />

Juni <strong>2011</strong> antreten.<br />

Innenminister Reinhold Gall: „Ich<br />

möchte mit diesen Personalentscheidungen<br />

für die betroffenen<br />

Dienststellen schnell Klarheit über<br />

die jeweilige Führung schaffen. Daher<br />

war es mir wichtig, eine Komplettlösung<br />

für diese wichtigen Führungsfunktionen<br />

in der Polizei zu<br />

schaffen. Die vier Führungskräfte<br />

haben sich in ihren bisherigen<br />

Funktionen hervorragend bewährt<br />

und bringen alle Voraussetzungen<br />

für die Übernahme ihrer neuen Verantwortungsbereiche<br />

mit.“<br />

Dieter Schneider<br />

war im Innenministerium<br />

von 1999 bis<br />

2004 Landeskriminaldirektor<br />

und danach<br />

bis heute Inspekteur<br />

der Polizei. Er folgt<br />

auf Klaus Hiller, der<br />

im Januar in den Ruhestand<br />

getreten ist.<br />

Das Landeskriminalamt Baden-<br />

Württemberg (LKA BW) ist die kriminalpolizeiliche<br />

Zentralstelle des<br />

Landes. Ihm obliegt die fachliche<br />

Leitung und Beaufsichtigung der<br />

polizeilichen Kriminalitätsbekämpfung<br />

sowie die Aufgaben einer polizeilichen<br />

Zentralstelle für Planung,<br />

Einrichtung und Betrieb von Informationssystemen.<br />

Das Landeskriminalamt<br />

Baden-Württem-berg<br />

führt darüber hinaus Ermittlungen<br />

in besonderen Fällen in den Bereichen<br />

Terrorismus, Falschgeld,<br />

Rauschgift, Organisierte und Wirtschaftskriminalität.<br />

Der Dienstbezirk<br />

erstreckt sich auf das gesamte<br />

Land Baden-Württemberg. Beschäftigt<br />

sind beim LKA 1.120 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, darunter<br />

696 Polizeivollzugsbeamte, aber<br />

auch Wissenschaftler, Ingenieure<br />

und Verwaltungsmitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeiter.<br />

Gerhard Klotter ist<br />

seit November 2007<br />

Präsident des Polizeipräsidiums<br />

<strong>Mannheim</strong><br />

und war davor von<br />

2000 bis 2004 Leiter<br />

der Wasserschutzpolizei<br />

in Baden-<br />

Württemberg und von<br />

2005 bis 2007 Gesamtverantwortlicher<br />

des Projektes zur Modernisierung<br />

der polizeilichen IuK-Systeme.<br />

Der Inspekteur der Polizei führt<br />

die Aufsicht über die vollzugspolizeiliche<br />

Arbeit in Baden-<br />

Württemberg und ist Vertreter des<br />

Landespolizeipräsidenten. Er vertritt<br />

die Belange des Innenministeriums<br />

auf Bundesebene hinsichtlich<br />

Führung, Einsatz und Kriminalitätsbekämpfung<br />

der Polizei.<br />

Thomas Züfle folgt<br />

beim Polizeipräsidium<br />

Stuttgart auf Siegfried<br />

Stumpf, der Ende<br />

April <strong>2011</strong> aus<br />

gesundheitlichen<br />

Gründen in den Ruhestand<br />

getreten ist.<br />

Züfle leitet seit Januar<br />

2007 die Polizeidirektion Tübingen<br />

und war davor bereits ein Jahr<br />

beim Polizeipräsidium Stuttgart<br />

tätig, beauftragt mit der Leitung<br />

der Kriminalinspektion 1, zuständig<br />

unter anderem für Kapitaldelikte.<br />

Zuvor war Züfle Referent im Innenministerium<br />

und im Auslandseinsatz<br />

in Afghanistan.<br />

Der Dienstbezirk des Polizeipräsidiums<br />

Stuttgart erstreckt sich auf<br />

den Stadtkreis der Landeshauptstadt<br />

Stuttgart. Er umfasst eine<br />

Fläche von 207 Quadratkilometer<br />

mit rund 602.000 Einwohnern, für<br />

deren Sicherheit 2.545 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter sorgen, davon<br />

2.276 im Polizeivollzugsdienst.<br />

Caren Denner, Juristin,<br />

war 2002 bis<br />

2009 beim Regierungspräsidium<br />

Stuttgart und seit<br />

2009 beim Regierungspräsidium<br />

Karlsruhe Leiterin<br />

verschiedener Referate<br />

mit polizeirechtlichen Inhalten.<br />

Der Dienstbezirk des Polizeipräsidiums<br />

<strong>Mannheim</strong> erstreckt sich auf<br />

den Stadtkreis <strong>Mannheim</strong> sowie die<br />

Gemeinden Brühl, Heddesheim,<br />

Ilvesheim, Edingen-Neckarhausen<br />

und Ladenburg im Rhein-Neckar-<br />

Kreis. Der Dienstbezirk umfasst<br />

eine Fläche von 207 Quadratkilometer<br />

mit rund 372.000 Einwohnern.<br />

Die Personalstärke des Polizeipräsidiums<br />

umfasst 1.268 Männer<br />

und Frauen, davon 1.112 im<br />

polizeilichen Vollzug.<br />

Quelle: Innenministerium<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Die Gewerkschaft der Polizei<br />

begrüßt die Besetzung der Führungspositionen.<br />

Landesvorsitzender<br />

Rüdiger Seidenspinner:<br />

„Wir gratulieren allen recht<br />

herzlich und wünschen alles<br />

Gute für das künftige Amt und<br />

hoffen auf eine gute und konstruktive<br />

Zusammenarbeit.“


Ausgabe 23 vom <strong>06</strong>.<strong>06</strong>.<strong>2011</strong><br />

<strong>GdP</strong>-Strategiepapier:<br />

Zweigeteilte Laufbahn: So funktioniert‘s!<br />

Die <strong>GdP</strong> hat sich schon immer für<br />

eine gerechte Bewertung der Polizeiarbeit<br />

eingesetzt und dies bedeutet<br />

„ohne Wenn und Aber“ die<br />

Zweigeteilte Laufbahn.<br />

Zahlreiche Studien, wie z.B.. „Der<br />

gebremste Schutzmann“ oder das<br />

„Kienbaumgutachten“, belegen diese<br />

Forderung nachdrücklich.<br />

Was bedeutet Zweigeteilte<br />

Laufbahn?<br />

Zweigeteilte Laufbahn bedeutet,<br />

dass der Polizeivollzugsdienst laufbahnmäßig<br />

ausschließlich dem gehobenen<br />

und höheren Dienst zuzuordnen<br />

ist.<br />

Der Verweis auf die Probleme bei<br />

der Einführung der Zweigeteilten<br />

Laufbahn in anderen Bundesländern<br />

ist der falsche Weg. Ebenso die Forderung<br />

nach einer Sonderlaufbahn.<br />

Die Polizei des Landes sieht sich als<br />

Teil der Innenverwaltung und will in<br />

dieser zukünftig richtig eingestuft<br />

sein. Sinnvoller ist es, aus Fehlern<br />

der Anderen zu lernen und eine<br />

„Baden-Württembergische“ Lösung<br />

zu suchen. Bereits vor den Landtagswahlen<br />

1992 gab es innerhalb<br />

der Polizei einen großen Konsens<br />

zur Forderung nach der Zweigeteilten<br />

Laufbahn. Die damaligen Vorsitzenden<br />

von <strong>GdP</strong> (Heinrich Meyer)<br />

und DPolG im DBB (Dieter Berberich)<br />

haben sogar einen Kooperationsvertrag<br />

zum Zweck des Erreichens<br />

dieses gemeinsamen Zieles<br />

geschlossen.<br />

Leider hatte die DPolG, nach der<br />

Ära Dieter Berberich, diese Kooperation<br />

und das Ziel „Zweigeteilte<br />

Laufbahn“ aufgekündigt und zusammen<br />

mit dem Bund-Deutscher-<br />

Kriminalbeamter (BDK) und dem<br />

CDU-Arbeitskreis Polizei sich für die<br />

sogenannte „Sonderlaufbahn-<br />

Polizei“ ausgesprochen. Diese hatte<br />

jedoch keine Zukunft und fand auch<br />

politisch auf wenig Zustimmung.<br />

Zweigeteilte Laufbahn ist kein<br />

Zauberwort, kein Luftschloss, sondern<br />

sie ist die logische Konsequenz<br />

und Anerkennung für jahrzehntelange<br />

herausragende Polizeiarbeit.<br />

Und sie ist, im Gegensatz zu<br />

allen Unkenrufen, finanzierbar.<br />

Wie kann der Weg in die Zweigeteilte<br />

Laufbahn aussehen?<br />

Zunächst muss ein Programm aufgelegt<br />

werden, welches aus mehreren<br />

Eckpunkten besteht.<br />

• Als erster Schritt muss ein fester<br />

Termin definiert werden, ab wann<br />

nur noch in den gehobenen Dienst<br />

eingestellt wird.<br />

Warum ist dieser Zeitpunkt so<br />

wichtig?<br />

Er gibt Planungssicherheit und gewährleistet,<br />

dass ab diesem Zeitpunkt<br />

niemand mehr im mittleren<br />

Dienst eingestellt wird und begrenzt<br />

somit die Überleitungsphasen.<br />

Erfahrungen zeigen: je früher<br />

desto besser.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt müssen<br />

Schritt für Schritt die Einstellungszahlen<br />

für den mittleren Dienst gesenkt<br />

und die für den gehobenen<br />

Dienst deutlich erhöht werden und<br />

zwar ohne die Gesamtzahl von mindestens<br />

800 Einstellungen p.a. zu<br />

ändern.<br />

• Als zweiter Schritt muss ein Zeitplan<br />

erstellt werden, wann und wie<br />

die Kolleginnen und Kollegen, des<br />

mittleren Dienstes in den gehobenen<br />

Dienst überführt werden können.<br />

Dies eröffnet Perspektiven gibt<br />

Hoffnung und gleichzeitig Planungssicherheit.<br />

Der Weg dorthin kann sehr unterschiedlich<br />

sein, z.B.: Könnten für<br />

den/die Einzelne/n die Wahl bestehen<br />

zwischen<br />

a) Überleiten von A9mD nach<br />

A9gD bzw. A9Z nach A10 mit<br />

dem Endamt A10<br />

b) Überführung in den gehobenen<br />

Dienst mit einem Kurzlehrgang,<br />

verbunden mit der<br />

Perspektive A 11 als Endamt<br />

zu erreichen<br />

c) Studium an der Hochschule<br />

der Polizei mit der Perspektive<br />

A 13 zu erreichen.<br />

Die Überführung nach A9gD bzw.<br />

A10 (siehe Strukturprogramm unter<br />

der „Großen Koalition“), wäre zunächst<br />

nahezu kostenneutral.<br />

Dazu ist ein verlässlicher Zeitplan<br />

zu erstellen, d.h. in einem ersten<br />

Schritt sind die älteren Kollegen/-<br />

innen von A9 und A9+Z kurzfristig<br />

in den gehobenen Dienst zu überführen.<br />

Laut den Richtsätzen des Finanzministeriums<br />

für die Aufstellung<br />

des Staatshaushaltsplans<br />

2012/2013 werden diese<br />

Planstellen wie folgt berechnet:<br />

A 9 mD A 9 + Z A 9 gD A 10<br />

2012 41.500 € 45.000 € 40.400 € 45.200 €<br />

2013 42.100 € 45.600 € 41.000 € 45.900 €


Ausgabe 23 vom <strong>06</strong>.<strong>06</strong>.<strong>2011</strong><br />

Fortsetzung von Seite 2:<br />

<strong>GdP</strong>-Strategiepapier:<br />

Zweigeteilte Laufbahn: So funktioniert‘s!<br />

Damit die Zweigeteilte Laufbahn<br />

nicht weiteren Frust hervorruft,<br />

muss die Durchschlüsselung der<br />

Stellen im gehobenen Diens festgeschrieben<br />

und im Rahmen der finanziellen<br />

Möglichkeiten umgesetzt<br />

werden. Im anderen Falle besteht<br />

die Gefahr, dass neue „Bäuche“<br />

entstehen.<br />

Das gesamte Programm lebt<br />

von Verlässlichkeit, Kontinuität,<br />

Perspektive und Planungssicherheit.<br />

Trotz Zweigeteilter Laufbahn wird<br />

es sich die Polizei nicht erlauben<br />

können, auf Bewerber mit mittlerem<br />

Bildungsabschluss und Berufsausbildung<br />

und somit deutlich mehr<br />

Lebenserfahrung zu verzichten.<br />

Damit auch diese Bewerber/-innen<br />

zukünftig eine Chance haben, muss<br />

der Polizeiausbildung eine Art Aufbaulehrgang<br />

zum Erwerb der Fachhochschulreife<br />

vorgeschaltet werden.<br />

Auf diesem baut dann die weitere<br />

Polizeiausbildung auf. Ob diese<br />

dann im Anwärterstatus oder im<br />

mittleren Dienst eingestellt werden<br />

ist zweitrangig. Bei der Einstellung<br />

im mittleren Dienst muss allerdings<br />

die Überleitung genau geregelt<br />

sein. Planungssicherheit und Verlässlichkeit<br />

sind kurzfristigen Lösungen<br />

vorzuziehen, denn diese<br />

bergen immer noch das Risiko der<br />

Haushaltsunverträglichkeit. Wir erwarten<br />

ein klares, verlässliches und<br />

überschaubares Konzept auf Gesetzesbasis.<br />

Ein nachvollziehbarer Zeitplan,<br />

wer wann in den gehobenen Dienst<br />

aufsteigen kann, ist zielführender<br />

als unerfüllbare Hoffnungen zu erwecken.<br />

Dass hierzu ein Stufenplan<br />

und altersbedingte Regelungen erforderlich<br />

sind, versteht sich von<br />

selbst und wurde bereits erläutert.<br />

Der Polizeiberuf ist eindeutig dem<br />

gehobenen und höheren Dienst zuzuordnen.<br />

Berufserfahrung, die sich<br />

über Jahre erstreckt, rechtfertigt<br />

diese Zuordnung auch ohne Studium<br />

allemal.<br />

Wie bereits erwähnt, hat sich der<br />

Ausbildungsgang der PKA grundsätzlich<br />

bewährt. Deshalb sollte<br />

dieser auch beibehalten werden.<br />

Die Vorbereitung bei den Ausbildungsabteilungen<br />

der Bereitschaftspolizei<br />

bildet bisher die Basis<br />

auf der das Studium an der HfPol<br />

aufbaut. Dass die Kapazität der<br />

derzeitigen HfPol auf Grund verschiedener<br />

Parameter nicht ausreicht,<br />

ist bekannt, aber auch kein<br />

unüberwindbares Hindernis – schon<br />

keines, an dem die Einführung der<br />

Zweigeteilten Laufbahn scheitern<br />

wird. Es gibt mehrere, zeitlich abgestufte<br />

Lösungsansätze, wie z.B.<br />

die Erweiterung der HfPol oder die<br />

Schaffung von Dependancen an den<br />

bereits bestehenden Fortbildungseinrichtungen.<br />

Die Zweigeteilte Laufbahn kann<br />

und wird sicherlich nicht jeden zum<br />

Polizeiführer machen, aber sie trägt<br />

dazu bei, dass die Sachbearbeitung<br />

in der Polizei entsprechend ihrer<br />

Verantwortung und den an sie gestellten<br />

Anforderungen entlohnt<br />

werden.<br />

Es ist ein Zukunftsprojekt mit<br />

dem Ziel, möglichst alle Kolleginnen<br />

und Kollegen in den gehobenen<br />

Dienst zu überführen. Eine jahrelang<br />

praktizierte Verweigerungshaltung<br />

der Politik, aber auch innerhalb<br />

der Polizei, darf kein unüberwindbares<br />

Hindernis darstellen.<br />

Inwieweit beamten-, laufbahn- oder<br />

versorgungsrechtliche Schranken<br />

eine Rolle spielen werden, wird die<br />

Umsetzung zeigen. Gegebenenfalls<br />

sind diese kurzfristig für eine Übergangszeit<br />

zu ändern.<br />

Dies darf uns aber nicht von diesem<br />

Weg abbringen.<br />

Unser Ziel ist<br />

und bleibt es:<br />

Alle Polizistinnen und<br />

Polizisten gehören<br />

mindestens in den<br />

gehobenen Dienst.<br />

Die Chancen sind so gut wie<br />

nie, denn<br />

a) wir haben einen höheren<br />

Stellenanteil im gehobenen<br />

Dienst, als andere Bundesländer<br />

zum Zeitpunkt der<br />

Einführung der Zweigeteilten<br />

Laufbahn und


Ausgabe 23 vom <strong>06</strong>.<strong>06</strong>.<strong>2011</strong><br />

Fortsetzung von Seite 3:<br />

<strong>GdP</strong>--Strategiepapier:<br />

Zweigeteilte Laufbahn: So funktioniert‘s!<br />

Neuer<br />

Innenpolitischer<br />

Sprecher der CDU<br />

b) wir haben bereits jetzt<br />

schon einen höheren Stellenanteil<br />

in A12 und A13<br />

als andere Bundesländer<br />

Was bringt die Zweigeteilte<br />

Laufbahn einem PMA/einer<br />

PMAin?<br />

Sie gibt den Bewerbern/-innen den<br />

Anreiz und die Gewissheit, sicher in<br />

den gehobenen Dienst aufzusteigen,<br />

ohne dass ein kompliziertes,<br />

durchaus hinterfragungswürdiges,<br />

Auswahlverfahren zu durchlaufen<br />

ist. PMA/-innen mit Abitur (derzeit<br />

fast 70%) wissen, dass sie nach<br />

Ausbildungsende, wie in anderen<br />

Verwaltungsbereichen, rasch in den<br />

gehobenen Dienst aufsteigen.<br />

Was bringt die Zweigeteilte<br />

Laufbahn einem POM/ einer PO-<br />

Min?<br />

Sie erhalten die Perspektive, dass<br />

mit dem nach Abschluss der Verweilzeit<br />

bei der Bereitschaftspolizei<br />

erreichten Eingangsamt und einer<br />

oft unverhältnismäßigen Wartezeit<br />

nach A 9 mD noch nicht Schluss ist.<br />

Die verschiedenen oben beschriebenen<br />

Aufstiegswege eröffnen eine<br />

individuelle Lebens- und Karriereplanung.<br />

Was hat der PHM/die PHMin<br />

von der Zweigeteilten<br />

Laufbahn?<br />

Sie gibt ihr/ihm die Perspektive,<br />

dass es nach A 9 noch weiter geht.<br />

Sie eröffnet sogar die Möglichkeit,<br />

ggfs. über einen Kurzlehrgang, bis<br />

nach A11 aufzusteigen.<br />

Was hat der PHM+Z/die<br />

PHMin + Z von der<br />

Zweigeteilten Laufbahn?<br />

Je nach persönlichen Grunddaten<br />

eröffnet sich hier ebenfalls die Perspektive<br />

nach A10 überführt bzw.<br />

mit oder ohne einen Kurzlehrgang<br />

bis nach A11 aufzusteigen. Dies ist<br />

zwar rein rechnerisch kein großer<br />

Sprung, aber ein Stück Anerkennung,<br />

Gerechtigkeit und Sicherheit.<br />

Was hat ein PKA/ eine PKAin<br />

von der Zweigeteilten<br />

Laufbahn?<br />

Durch eine festgeschriebene Durchschlüsselung<br />

minimiert sich das<br />

permanente Risiko, in einer bestimmten<br />

Besoldungsgruppe<br />

„hängen“ zu bleiben.<br />

Wir sind uns als <strong>GdP</strong> darüber im<br />

Klaren, dass dieser Weg kein einfacher<br />

wird.<br />

Dafür gibt es innerhalb und außerhalb<br />

der Polizei viel zu viele<br />

Gegner. Entscheidend ist jedoch<br />

das Ziel, den Polizeiberuf gerecht<br />

zu bewerten und zu entlohnen.<br />

Dies ist ein großer Schritt , um<br />

den Polizeiberuf auch zukünftig attr<strong>aktiv</strong><br />

zu gestalten. Hierzu müssen<br />

die notwenigen fiskalischen Entscheidungen<br />

getroffen und die<br />

rechtlichen Voraussetzungen geschaffen<br />

werden.<br />

Wir als <strong>GdP</strong><br />

wollen diesen Weg<br />

begleiten und<br />

mitgestalten.<br />

Innenpolitischer<br />

Sprecher der<br />

CDU<br />

Thomas<br />

Blenke, MdL<br />

Der bisherige Polizeisprecher der<br />

CDU im Landtag von Baden-<br />

Württemberg, Thomas Blenke, hat<br />

eine neue Funktion und ist Innenpolitischer<br />

Sprecher seiner Fraktion.<br />

Wer künftig der neue Polizeisprecher<br />

der CDU sein wird, war<br />

bei Redaktionsschluss noch nicht<br />

bekannt.<br />

Thomas Blenke ist Mitglied des<br />

Landtags von Baden-Württemberg,<br />

direkt gewählter Abgeordneter des<br />

Kreises Calw und Mitglied im Vorstand<br />

der CDU-Landtagsfraktion.<br />

Persönliche Angaben<br />

geboren am 17. April 1960 in Ludwigshafen/Rhein;<br />

verheiratet, evangelisch<br />

Ausbildung<br />

Grundschule Gechingen, Hermann-<br />

Hesse-Gymnasium Calw,<br />

Abitur am Wirtschaftsgymnasium Calw,<br />

Banklehre bei der Deutschen Bank,<br />

Stuttgart, Studium der Rechtswissens<br />

c h a f t i n T ü b i n g e n ,<br />

1988 erstes Staatsexamen, 1991 Assessorexamen<br />

Funktionen im Landtag<br />

Stellvertreter im Präsidium des Landtags,<br />

Mitglied im Europaausschuss, dort<br />

Vorsitzender des Arbeitskreises Europapolitik<br />

der CDU-Fraktion, Mitglied im<br />

Innenausschuss, dort Polizeisprecher<br />

der CDU-Fraktion, Mitglied im Gremium<br />

nach Artikel 10 Grundgesetz (zuständig<br />

für die parlamentarische Kontrolle des<br />

Verfassungsschutzes), Stellvertretendes<br />

Mitglied in folgenden Ausschüssen:<br />

Ständiger Ausschuss, Finanzausschuss,<br />

Wirtschaftsausschuss, Ausschuss für<br />

Ländlichen Raum und Landwirtschaft,<br />

Ausschuss für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst, Petitionsausschuss, Notparlament


Ausgabe 23 vom <strong>06</strong>.<strong>06</strong>.<strong>2011</strong><br />

Personalien:<br />

Parteien benennen neue Polizeisprecher<br />

Nachdem sich der Landtag von Baden-Württemberg<br />

neu konstituiert<br />

hat haben nun auch die Parteien<br />

ihre Polizeisprecherfunktionen besetzt.<br />

Gerne stellen wir dies hier<br />

vor:<br />

Neuer Polizeisprecher<br />

der SPD-Fraktion<br />

im Landtag<br />

SPD-<br />

Polizeisprecher<br />

Nikolaos<br />

„Nik“<br />

Sakellariou,<br />

MdL<br />

1962 als ältester Sohn einer schwäbischen<br />

Kinderkrankenschwester<br />

und eines griechischen Fotografen<br />

geboren. Verheiratet mit Heike<br />

Frieß, drei Töchter und zwei Stieftöchter<br />

im Alter von 25, 19, 14, 12<br />

und 11 Jahren.<br />

Beruflicher Werdegang:<br />

1982- 1984 Wehrdienst in Lübeck,<br />

1984 Hilfsarbeiter bei Daimler<br />

- Benz in Sindelfingen und Hewlett<br />

Packard in Böblingen, 1984- 1986<br />

Ausbildung als Fotograf in Berlin<br />

(Abschluss Gesellenprüfung), 1986-<br />

1992 Berufstätigkeit als Fotograf in<br />

Horb, Stuttgart, Berlin und Schwäbisch<br />

Hall, 1991 Meisterprüfung im<br />

Fotografenhandwerk, 1990- 1992<br />

Betriebsratsvorsitzender, 1992-<br />

1997 Jurastudium in Berlin und Heidelberg<br />

1998- 2000 Rechtsreferendar<br />

am Landgericht Heilbronn seit<br />

2000 Selbstständiger Rechtsanwalt<br />

in Schwäbisch Hall, seit 2007 Fachanwalt<br />

für Arbeitsrecht, seit 1981<br />

Mitglied in der SPD.<br />

Politischer Lebenslauf:<br />

Seit 1999 Stadtrat in Schwäbisch<br />

Hall, seit 2001 Mitglied des Landtags<br />

von Baden- Württemberg, seit<br />

2005 Vorsitzender des SPD-<br />

Kreisverbands Schwäbisch Hall, seit<br />

2005 Obmann der SPD- Landtagsfraktion<br />

im Flow- Tex Untersuchungsausschuss,<br />

seit 20<strong>06</strong> Verwaltungsrat<br />

der Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württemberg e.V (2009 wiedergewählt),<br />

seit 2007 Landesvorsitzender<br />

Naturfreunde Württemberg<br />

e.V., seit 2007 Vorsitzender<br />

AG der NaturFreunde Baden- Württemberg,<br />

seit 2009 zuwanderungspolitischer<br />

Sprecher der SPD Landtagsfraktion,<br />

seit 2009 Kreisrat, seit<br />

2009 Stellvertretender Vorsitzender<br />

des Petitionsausschusses des Landtags<br />

von Baden-Württemberg, Mitgliedschaften:<br />

ver.di, Naturfreunde,<br />

Arbeiterwohlfahrt, Pro Asyl, Eurosolar,<br />

Pro Familia und M.U.T.<br />

Neue Polizeisprecherin<br />

Bündnis90/Die GRÜNEN-<br />

Fraktion im Landtag<br />

Polizeisprecherin<br />

Bündnis90/<br />

Die Grünen<br />

Petra<br />

Häffner, MdL<br />

Auch die Fraktion der GRÜNEN hat<br />

eine neue Polizeisprecherin und die<br />

heißt Petra Häffner. Sie übernimmt<br />

die Aufgabe des bisherigen Polizeisprechers<br />

der GRÜNEN Ulrich<br />

Sckerl, der parlamentarischer Geschäftsführer<br />

wurde.<br />

Petra Häffner, Alter: 46 Jahre<br />

Beruf: Heilpraktikerin und Physiotherapeutin,<br />

Wohnort: Schorndorf,<br />

Familienstand: verwitwet, Parteimitglied<br />

seit: 2009, Funktionen:<br />

Stadträtin für die Grünen seit 2004,<br />

Aufsichtsrätin der Stadtwerke<br />

Schorndorf, Stellvertretende Fraktionssprecherin,<br />

Vizepräsidentin<br />

„Politik mit Frauen“, Politische<br />

Schwerpunkte: Vertretung der Grünen<br />

im Verwaltungs- und Sozialausschuss.<br />

Hobbys: Sport (Laufen, Rad, Inliner,<br />

Ski und Segeln), früher <strong>aktiv</strong>e<br />

Musikerin (Querflöte)<br />

Ehemaliger<br />

Polizeisprecher<br />

Ulrich Sckerl<br />

im neuen Amt<br />

Parlamentarischer<br />

Geschäftsführer<br />

Bündnis90/<br />

Die Grünen<br />

Ulrich<br />

Sckerl, MdL<br />

Uli Sckerl, Alter: 59, Beruf:<br />

Geschäftsführer; z. Zt. Landtagsabgeordneter,<br />

Wohnort:<br />

Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis),<br />

Familienstand: 4-köpfige Familie,<br />

Parteimitglied seit: 1980,<br />

Funktionen: Landtagsabgeordneter;<br />

Gemeinderat in Weinheim;<br />

Kreisrat im Rhein-Neckar-<br />

Kreis, Politische Schwerpunkte:<br />

Kommunal-, Innen- und<br />

Rechtspolitik, Hobbys: Hunde;<br />

Laienschauspiel; Comedy; Gesang.<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Wer Polizeisprecher der FDP-<br />

Landtagsfraktion und der CDU-<br />

Landtagsfraktion sein wird,<br />

war bei Redaktionsschluss<br />

noch nicht bekannt.<br />

Sobald diese feststehen werden<br />

wir darüber berichten.


Ausgabe 23 vom <strong>06</strong>.<strong>06</strong>.<strong>2011</strong><br />

Verhandlungsergebnis zur Zusatzversorgung –<br />

Rechtssichere Ausgestaltung der Startgutschriften<br />

Von Elke Seeberger, <strong>GdP</strong>-Landesvorstand / Tarifbereich<br />

In der dritten Tarifverhandlung<br />

zur Zusatzversorgung wurde ein<br />

Ergebnis erzielt hinsichtlich Startgutschrift,<br />

Näherungsverfahren,<br />

Berücksichtigung von Mutterschutzzeiten<br />

und Lebenspartnerschaft.<br />

Der Bundesgerichtshof hatte die<br />

Startgutschriften der Zusatzversorgungskassen<br />

nach der Reform<br />

der Zusatzversorgung in den Jahren<br />

2001/2002 mit Urteil vom<br />

14.01.2007 – IV ZR 74/<strong>06</strong> – für<br />

unwirksam erklärt. Betroffen davon<br />

waren all jene, die am<br />

31.12.2001 noch nicht das 55.<br />

Lebensjahr erreicht hatten (sog.<br />

rentenferne Jahrgänge). Bei ihnen<br />

waren Lücken zwischen den allgemeinen<br />

unverfallbaren Ansprüchen<br />

in der betrieblichen Altersversorgung<br />

und den Sonderbestimmungen<br />

für die Systemumstellung<br />

im öffentlichen Dienst<br />

sowie die Anwendung des sog.<br />

Näherungverfahrens aufgetreten.<br />

Insbesondere Personen mit längerer<br />

Ausbildungszeit und den damit<br />

verbundenen Einstiegszeitpunkten<br />

konnten danach wegen eines zu<br />

geringen jährlichen Versorgungssatzes<br />

keine Höchstleistung erreichen.<br />

Nun wird in einer Vergleichsrechnung<br />

zwischen den Ansprüchen<br />

aus § 2 (der allgemeinen<br />

Bestimmung für Betriebsrenten)<br />

und § 18 BetrAVG (der Regelung<br />

für den öffentlichen Dienst) festgelegt,<br />

dass der höchstzulässige<br />

Abstand der Vomhundertsätze bei<br />

7,5 Prozent liegt. Damit erhalten<br />

etwa 14 bis 15 Prozent der Versicherten<br />

eine erhöhte Startgutschrift,<br />

die aber je nach Zusatzversorgungskasse<br />

unterschiedlich<br />

hoch ausfallen kann.<br />

Eine Minderung von Startgutschriften<br />

tritt in keinem Fall ein.<br />

Dadurch, dass bei der Gesamtversorgungszeit<br />

die Zeiten ohne<br />

Pflichtversicherung ab dem 17.<br />

Lebensjahr pauschal hälftig berücksichtigt<br />

werden, werden<br />

Späteinsteiger in einem gewissen<br />

Umfang günstiger gestellt, weil<br />

auch sie die sog. Voll-Leistung<br />

erreichen können. Insgesamt<br />

kann damit die Systemumstellung<br />

aus 2001/2002 als abgeschlossen<br />

gelten.<br />

Da die Umlagen steuer- und<br />

sozialversicherungspflichtig sind<br />

und bei den meisten Zusatzversorgungskassen<br />

(West) die Belastungen<br />

der Beschäftigten erheblich<br />

sind, war es der Verhandlungskommission<br />

wichtig, dass<br />

nach den Rechenmodellen keine<br />

Umlagensteigerungen als Folge<br />

des Tarifvertrages entstehen. Die<br />

Belastungen dürfen nicht weiter<br />

erhöht werden.<br />

Für die Zeiten des Ruhens des<br />

Arbeitsverhältnisses wegen Mutterschutz<br />

vor dem 18.03.1990<br />

wird ein fiktives Entgelt angesetzt.<br />

Die Zeiten gelten als Umlage-<br />

und Beitragsmonate. Hierfür<br />

besteht ein Antragserfordernis,<br />

für das ab 01.01.2012 ein Meldeverfahren<br />

eingeführt wird.<br />

Lebenspartnerschaften werden<br />

bezüglich der Hinterbliebenenansprüche<br />

der Ehe gleichgestellt.<br />

Die Startgutschriften der beitragsfrei<br />

Versicherten werden<br />

überprüft und für den Fall einer<br />

günstigeren Vergleichsberechnung<br />

erhöht. Die Versicherten<br />

erhalten keine neue Startgutschrift,<br />

sondern eine Mitteilung<br />

mit der Jahresmeldung.<br />

Da der BGH verlangt hat, die<br />

Anwendung des Näherungsverfahrens<br />

beim Systemwechsel zu<br />

überprüfen, wurde auf die Daten<br />

der Auswertung eines großen Versicherungsbestandes<br />

Bezug genommen<br />

mit dem Ergebnis, dass<br />

in über 90 Prozent der Fälle dieses<br />

Verfahren zu einer günstigeren<br />

Startgutschrift führt, als die<br />

Berücksichtigung der individuellen<br />

Rentenauskunft.<br />

Mit allen Beteiligten werden noch<br />

Gespräche zur Biometrie und zum<br />

Rechnungszins geführt werden<br />

müssen. In die Berechnungen<br />

werden dann auch Ergebnisse als<br />

Folge der Verlängerung der Lebensarbeitszeit<br />

und zurechenbare<br />

Personalpolitik, periodenhaftes<br />

Beschäftigungsverhalten, andere<br />

Diskontinuitäten ebenso wie längere<br />

Rentenlaufzeiten einfließen.<br />

Offen ist auch noch eine vernünftige<br />

Regelung hinsichtlich der Bonuspunkte.


Ausgabe 23 vom <strong>06</strong>.<strong>06</strong>.<strong>2011</strong><br />

Kriminalpolizei:<br />

Immer Ärger mit der Fahndungspauschale<br />

Von Lothar Adolf, stv. <strong>GdP</strong>-Landesvorsitzender<br />

Nachdem sich die Wünsche und<br />

Beschwerden aus dem Land bezüglich<br />

der Streichung der Fahndungskostenpauschale<br />

mehren, melde ich<br />

mich hier kurz zu Wort.<br />

Mit Beginn dieses Jahres trat die<br />

neue VwVErstattPol (Verwaltungsvorschrift<br />

über die Abgeltung und<br />

Erstattung von Fahndungskosten<br />

(Aufwandsentschädigung) an Kriminalbeamte<br />

des Landes und besondere<br />

Auslagenerstattung an Polizeivollzugsbeamte<br />

im Personenschutz“<br />

in Kraft.<br />

Seit der Umsetzung, Ende April,<br />

unterliegen die Kollegen/-innen der<br />

Kriminalpolizei der Nachweispflicht<br />

in welcher Form und in welcher Höhe<br />

besondere Aufwendungen entstehen.<br />

Praktisch bedeutet dies einen<br />

enormen zusätzlichen Verwaltungsaufwand<br />

weil die Nachweispflicht<br />

mit dem Sammeln und Prüfen von<br />

Belegen und Quittungen einhergeht<br />

– schlicht nach dem Motto: warum<br />

einfach, wenn´s auch umständlich<br />

geht.<br />

Dass die Kollegen/-innen der Kripo<br />

dies als weiteres Sonderopfer und<br />

als erneuten Schritt in die falsche<br />

Richtung sehen, ist nur zu verständlich.<br />

Richtig ärgerlich ist jedoch, dass<br />

auf diese Weise wohl versucht wird,<br />

diese Fahndungskostenerstattung<br />

endgültig abzuschaffen (das Kleidergeld<br />

lässt grüßen). Erste Anzeichen<br />

sind die unterschiedlichsten<br />

Verfahrensweisen im Land. In Ermangelung<br />

einer einheitlichen landesweiten<br />

Regelung setzt jede LPD<br />

und viele PDen die VwV anders um.<br />

Wir fordern in unserem Strategiepapier<br />

an die neue Landesregierung<br />

kurz und knapp:<br />

„Die neue, ab 01.01.<strong>2011</strong> gültige<br />

Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums<br />

über die Abgeltung und<br />

Erstattung von Fahndungskosten<br />

(Aufwandsentschädigung) an Kriminalbeamte<br />

des Landes und besondere<br />

Auslagenerstattung an Polizeivollzugsbeamte<br />

im Personenschutz<br />

(VwVErstattPol), wird im Land Baden-Württemberg<br />

unterschiedlich<br />

gehandhabt. Zwecks Verfahrensvereinfachung<br />

sollte hier ergänzend<br />

geprüft werden, ob nicht alle<br />

„operativ“ tätigen Beamten und<br />

Beamtinnen von dieser Nachweispflicht<br />

ausgenommen sind.<br />

Hier ist dringender Klärungsbedarf<br />

geboten, um den Beamten und<br />

Beamtinnen der Kriminalpolizei keinen<br />

unnötigen Verwaltungsaufwand<br />

aufzubürden.<br />

Offensichtlich werden zurzeit Unterschriften<br />

von den Kollegen/-innen<br />

zum Verzicht auf diese Fahndungskostenpauschale<br />

eingefordert. Hierzu<br />

werden mehr oder weniger<br />

"selbst gestrickte Formulare" zugesandt.<br />

Wir empfehlen allen Kollegen/<br />

innen derartige Formulare mit dem<br />

Hinweis auf die derzeit laufenden<br />

Gespräche nicht zu unterschreiben.<br />

Hoffnung macht mir, dass zurzeit<br />

offensichtlich von allen Seiten Gespräche<br />

zu diesem Thema insbesondere<br />

der zukünftigen Verfahrensweise<br />

geführt werden. Auch<br />

scheinen die Weichen in Richtung<br />

Verfahrensvereinfachung und -<br />

Vereinheitlichung bereits gestellt.<br />

Abgesehen davon werden derartige<br />

Verzichtserklärungen im Fall einer<br />

Änderung der Verwaltungsvorschrift<br />

auch keine größeren<br />

(negativen) Auswirkungen haben.<br />

Aber sie bringen halt wieder einen<br />

zusätzlichen Aufwand mit sich.<br />

Daher nochmals unsere Empfehlung,<br />

nicht zu unterschreiben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!