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Kokzidiostatika in Geflügelfleisch - Kantonales Laboratorium

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Kant. <strong>Laboratorium</strong> BS Seite 1 von 2<br />

<strong>Kokzidiostatika</strong> <strong>in</strong> <strong>Geflügelfleisch</strong><br />

Regionale Kampagne der Kantonalen Labors Aargau, Basel-Stadt, Basel-Landschaft<br />

(Schwerpunktslabor), Luzern und Solothurn<br />

Anzahl untersuchte Proben: 39 Beanstandet: 0<br />

Ausgangslage<br />

Kokzidiose ist e<strong>in</strong>e Darmkrankheit, die vor allem Geflügel, R<strong>in</strong>der, Schafe und Kan<strong>in</strong>chen<br />

befallen kann. Sie verursacht Gewichtsverlust und blutigen, wässrigen Durchfall und führt oft<br />

zum Tod der Tiere. Die Krankheit wird durch die E<strong>in</strong>zeller "Eimeria" verursacht. Die<br />

Übertragung der Kokzidiose im Stall erfolgt <strong>in</strong> der Regel durch kranke Tiere, welche über die<br />

Nahrung andere Tiere der Herde anstecken.<br />

Behandelt wird die Krankheit mit <strong>Kokzidiostatika</strong>. Zu den neueren <strong>Kokzidiostatika</strong> gehören<br />

ionophore Polyether wie Lasalocid, Monens<strong>in</strong>, Naras<strong>in</strong> und Sal<strong>in</strong>omyc<strong>in</strong>. Bei Legehennen ist die<br />

Verwendung der <strong>Kokzidiostatika</strong> nicht erlaubt, wohl aber bei Geflügel z. B: Masthühnern.<br />

Nach den Untersuchungen von Hühnereiern auf <strong>Kokzidiostatika</strong> <strong>in</strong> den Jahren 2004 bis 2006<br />

hatte diese Kampagne das Ziel die Situation beim <strong>Geflügelfleisch</strong> zu überprüfen. Für<br />

Masthühner ist der E<strong>in</strong>satz der <strong>Kokzidiostatika</strong> <strong>in</strong> der Schweiz erlaubt, jedoch verbunden mit<br />

Absetzfristen vor dem Schlachten. <strong>Kokzidiostatika</strong> s<strong>in</strong>d Zusatzstoffe zu Futtermittel.<br />

Untersuchungsziele<br />

• Können <strong>in</strong> Poulet-, Enten- und Trutenfleisch <strong>Kokzidiostatika</strong> nachgewiesen werden? Die<br />

Untersuchung soll e<strong>in</strong>en Überblick über die Rückstandsituation dieser Zusatzstoffe bei<br />

<strong>Geflügelfleisch</strong> liefern.<br />

• Werden die gesetzlichen Höchstwerte für <strong>Geflügelfleisch</strong> e<strong>in</strong>gehalten?<br />

Gesetzliche Grundlagen<br />

In der Fremd- und Inhaltsstoff-Verordnung (SR 817.021.23, Anhang 1, Liste 3b) s<strong>in</strong>d<br />

Rückstandshöchstmengen für die <strong>Kokzidiostatika</strong> geregelt:<br />

Wirkstoff Tierart Lebensmittel Beurteilung<br />

(Höchstwert)<br />

Lasalocid Geflügel Muskel 0.02 mg/kg<br />

Monens<strong>in</strong>-Natrium Masthühner Leber, Niere, Muskel 0.008 mg/kg<br />

Naras<strong>in</strong> Masthühner In allen feuchten Geweben 0.05 mg/kg<br />

Nicarbaz<strong>in</strong> als D<strong>in</strong>itrocarbanilid Masthühner Muskel 4 mg/kg<br />

Sal<strong>in</strong>omyc<strong>in</strong>-Natrium Masthühner In allen feuchten Geweben 0.005 mg/kg<br />

Probenbeschreibung<br />

Probentyp<br />

Pouletfleisch 28<br />

Trutenfleisch 5<br />

Entenfleisch 4<br />

Perlhuhnfleisch 1<br />

Kükenfleisch 1<br />

Total 39<br />

Anzahl Proben<br />

RegiokampagneBL<strong>Kokzidiostatika</strong>.doc erstellt: 21.10.2011 17:43:00


Kant. <strong>Laboratorium</strong> BS Seite 2 von 2<br />

Prüfverfahren<br />

Die Fleischproben werden mit verdünnter Essigsäure angesäuert und die <strong>Kokzidiostatika</strong> mit<br />

Acetonitril extrahiert. Zur Wasserentfernung im organischen Lösemittel wird Natriumsulfat<br />

wasserfrei zugegeben oder mit NaCl ausgesalzen. E<strong>in</strong> Aliquot des überstehenden Extraktes<br />

wird über e<strong>in</strong>e Si-Kartusche gere<strong>in</strong>igt. Die Substanzen wandern ungeh<strong>in</strong>dert durch die<br />

Kartusche. Nach E<strong>in</strong>dampfen am Rotavapor und lösen im Elutionsmittel erfolgt die Bestimmung<br />

mittels LC-MS/MS.<br />

Ergebnisse<br />

• In 5 Proben wurde Nicarbaz<strong>in</strong> als D<strong>in</strong>itrocarbanilid nachgewiesen. E<strong>in</strong>e Küken-Probe enthielt<br />

2 mg/kg Nicarabaz<strong>in</strong>, was der halben Höchstmenge entspricht. E<strong>in</strong>e weitere Poulet-Probe<br />

enthielt 0.24 mg/kg und drei Proben enthielten je 0.005 mg/kg Nicarbaz<strong>in</strong>.<br />

• Lasalocid, Naras<strong>in</strong>, Monens<strong>in</strong> und Sal<strong>in</strong>omyc<strong>in</strong> waren bei e<strong>in</strong>er Bestimmungsgrenze von<br />

0.005mg/kg <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>er Probe nachweisbar.<br />

Massnahmen<br />

Aufgrund der Befunde waren ke<strong>in</strong>e Massnahmen erforderlich.<br />

Schlussfolgerungen<br />

• 13% der untersuchten Proben enthielten Nicarbaz<strong>in</strong>.<br />

• Weitere <strong>Kokzidiostatika</strong> waren nicht nachweisbar.<br />

• Die Befunde zeigen, dass <strong>Kokzidiostatika</strong> e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

RegiokampagneBL<strong>Kokzidiostatika</strong>.doc erstellt: 21.10.2011 17:43:00

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