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Dorfblatt 03 2008

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<strong>Dorfblatt</strong> GEMEINDE KIENS<br />

Chronik<br />

Die „Huibe“ hieß früher: „Hube auf dem Rain“ und gehörte<br />

zu den ältesten Huben in Kiens. Grundherr war das<br />

Klarissenkloster Brixen. 1394 überlässt der Mesner von<br />

Kiens den freien Wasserrunst durch seine Hofstatt an der<br />

Gasse an den Besitzer der Hube. Ab dem Jahre 1719 ist<br />

die Hube, Haus mit Backofen und Metzmühle im Besitz<br />

des Gestlwirtes. Viktor Gatterer bemerkt um 1830:<br />

„Der Huberhof zu Kiens ist ein elendes Taglöhnerhaus,<br />

war vor alten Zeiten ein Herrschaftshaus und gehörte den<br />

Edlen von Kiens, einer Seitenlinie der Künigl. Im Jahre<br />

1926 schreibt Paul Tschurtschentaler: Ältester Haustypus<br />

in Kiens, an der Wegseite Freskospuren aus dem 15. Jahrhundert<br />

(Pieta’ mit Johannes und Magdalena.) Um 1960<br />

wurde, nachdem die Hube dem Verfall preisgegeben und<br />

abgerissen wurde, an Stelle des Hubengutes das Lanerhaus<br />

erbaut,<br />

Bäckenmüller war die Mühle des Bäckers und gehörte<br />

zum Tschurtschenthaler. Herr Vonmetz Florian – Bäckenmüller<br />

- hat im Jahre 1927 die Tschurtschentaler<br />

Mühle gekauft um 4.000 Lire und 4,5 m³ Bretter, wo er<br />

bis zu diesem Jahre als Müller gearbeitet hatte. Gemahlen<br />

wurde bis zum Jahre 1944.<br />

1936 wird das Eigentumsrecht von der Prefektur Bozen<br />

der Vonmetz Anna des Johann geb. Harrasser (Aichner<br />

am Getzenberg) einverleibt.<br />

Florian optierte 1939, wie viele andere Kiener auch, und<br />

wanderte im Jahre 1941 mit seiner Frau nach Ratschach<br />

– Scharfenberg Slovenien – aus. Die Kinder blieben in<br />

Kiens. Im Jahre 1943 kehrte er wieder nach Kiens zurück.<br />

Sobald er wieder in der Heimat war suchte er in der Gemeinde<br />

Kiens um die Lizenz für Obst und Süßwaren<br />

an, die er auch bekam.<br />

Anlässlich des Bombenabwurfes im Herbst 1943 wurde<br />

die Mutter von einem Splitter am Fuße getroffen.<br />

Sie wurde ins Spital nach Bruneck gebracht, wo sie<br />

ein halbes Jahr zubringen musste. Die Hauswand der<br />

Bäckenmühle wurde vom Luftdruck eingedrückt und<br />

das Obergeschoss total verwüstet. Als das Dach um die<br />

Jahrtausendwende neu gedeckt wurde, fanden die Zimmerleute<br />

noch eine Handvoll Splitter der Bomben, die<br />

Ida aufbehalten hat.<br />

Am Tage, als die Kreuzgänger nach Ehrenburg kamen,<br />

lud der Bäckenmüller sein „Wagile“ mit verschiedenen<br />

Esswaren auf. Er zog das „Wagile“ auf den Kirchbichl<br />

und verkaufte seine mitgebrachten Waren.<br />

Ida (geb. 19.12.1935) hat 1965 von ihrer Mutter die Lizenz<br />

übernommen und führte das Geschäft bis zum Jahre<br />

2005 selbständig weiter, das sie dann zu Jahresende<br />

2005 endgültig schloss.<br />

Karl Pfeifhofer<br />

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