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Dorfblatt 03 2008

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Chronik<br />

<strong>Dorfblatt</strong> GEMEINDE KIENS<br />

Das Steggut, genannt das Gut am Steg im Mitterdorf,<br />

war ursprünglich eine Hube, jedoch bereits 1486 geteilt<br />

in Obersteg, Mittersteg und Untersteg, auch Galualehen<br />

oder „Galfellehen“ genannt. Grundherr von Obersteg war<br />

das Klarissenkloster Meran, von Untersteg das Schloss<br />

Ehrenburg.-<br />

Jeder Inhaber des Untersteg, ehemals Mittersteg genannt,<br />

muss in die Paurecht des Oberstegguts 12 Kreuzer Wasserzins<br />

bezahlen.<br />

An der Dorfstraße nach Hofern stand der letzte Maibaum<br />

alten Schlages. Er ist 1870 in Kiens bei der Dorflinde<br />

gestanden, schreibt Paul Tschurtschentaler.<br />

Der Baum jenen Jahres war aber schon<br />

in den frühesten Morgenstunden bereits leer,<br />

also sowohl ohne Zierde und ohne weiße Hahnenfeder,<br />

denn diese waren ihm bei Nacht von<br />

den Ehrenburger Burschen entwendet worden.<br />

Und damit war Schluss, lesen wir im Blindenkalender<br />

1975.<br />

Die andere Linde stand vor dem Köck und<br />

wurde bald nach dem Brande beim Köck und<br />

„Hintregga“ (Untofischa) im Jahre 1943 gefällt,<br />

weil sie etwas morsch und stark angesengt war.<br />

In unmittelbarer Nähe stehen das Haus an der<br />

Stiege und die Fischer Huben.<br />

Ober- und Unterfischer waren ursprünglich<br />

ein einziges Gut, erscheint nach 1500 geteilt.<br />

1523 Oberfischer darf in die Alm Pichlerberg 2<br />

„Haupt“ aufkehren.<br />

Grundherr für Oberfischer war das Schloss<br />

Ehrenburg, für Unterfischer das Liechtensteinische<br />

Amt zu Zell unter Welsberg. Oberfischer<br />

wurde die Arbeiterhube genannt und nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg abgebrochen und dafür das<br />

Getzenberger Haus des Johann Engl erbaut.<br />

Stiegenaufgang im Haus Köck<br />

Das Köck Haus hieß früher das Haus an der<br />

Stiege, hat Freitreppe mit Loggia und Holzsöller,<br />

nach Weingartner eine Vergröberung des<br />

Eppanerstiles; am Türsturz die Jahreszahl 1659;<br />

diente um 1700 als Wohnung des Gerichtsschreibers<br />

und zugleich als Gerichtshaus. In<br />

den Anfängen wohnten meist die Schneider des<br />

Dorfes. Erst 1663 wohnt und residiert Balthasar<br />

Köck, Gerichtsprokurator im obgenannten Hause.<br />

1680 wohnte Paul, jetzt Francischg Wenser<br />

Gerichtsschreiber zu Schenegg; das Haus wurde<br />

auch „Schriften gwelben“, (gemeint ist das Gerichtsarchiv,<br />

das nach dem Brande 1943 abgerissen<br />

wurde) genannt. Das Haus kommt durch<br />

Eigentumseinräumung 1881 an die Familie Appel,<br />

bis es im Jahre 1988 Alois Graber und seine<br />

Frau Amalia Peintner käuflich erwerben.<br />

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