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Dorfblatt 03 2008

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<strong>Dorfblatt</strong> GEMEINDE KIENS<br />

Chronik<br />

hen. Sehr viele Bauern hatten ihre Güter vom Landesfürsten<br />

oder einem anderen Grundherren gegen Leihe und<br />

jährliche Abgaben oder Grundzinse inne und diese waren<br />

eben die Zinsgüter, auch Urbargüter oder Baurecht genannt.<br />

Nun zum Mitterdorf selber<br />

Der Rumpelbach rumpelte im wahrsten Sinne des Wortes<br />

durch das Dorf Kiens, bis der Bach in den Jahren 1966/67<br />

in eine Betonrinne gezwängt wurde. Und dies auch mit<br />

gutem Grund, denn öfters richtete er Schäden an. Um nur<br />

einige markante Situationen zu erwähnen trat im Jahre<br />

1864 in Kiens der Bach über seine Ufer und ergoss sich<br />

durch das untere Dorf. Der damalige Chronist schreibt:<br />

„Der frühere Weg gleicht jetzt einer alten Bachrunst,<br />

nachdem der Bach selbst in sein früheres Bett zurück<br />

geleitet worden; aber Steine, Bäume und Gerätschaften,<br />

welches das Wasser liegen ließ, liegen noch bunt<br />

durcheinander. Auch Felder wurden teils weggerissen<br />

oder überschüttet. Zum Glück war kein Menschenleben<br />

zu beklagen“. Ähnliches geschah im Jahre 1882 und im<br />

September 1965. Im Pustertaler Boten vom 1. September<br />

1893 lesen wir etwas Gegenteiliges: „Seltenheit. Infolge<br />

der lang anhaltenden Trockenheit ist der Kiener Bach<br />

dermalen ausgetrocknet!“<br />

Parallel zum Grünbach verlief die Dorfstraße. Am alten<br />

Dorfweg wuchsen zwei Linden. Eine kann heute noch<br />

bewundert werden und steht unterhalb eines Weges, der<br />

am Köck vorbei, zwischen den Fischerhuben hinauf zur<br />

„Huibe“, weiter zum Frühmessa und zur Kirche führte.<br />

Unter der „Bäckenmüller“ Mühle stand der Stampf des<br />

Tschurtschentaler. Er wurde zu Beginn des Zweiten<br />

Weltkrieges entfernt, als die Hauptstraße durch das Dorf<br />

verbreitert wurde. Auch eine Metz- oder „Mueßmühle“<br />

mit 2 Gängen standen dort.<br />

An der orografischen rechten Seite des Grünbaches finden<br />

wir die Schönbrothube und die Steghuben. Grundherr<br />

der Schönbrothube war zu 2/3 Schloss Ehrenburg und zu<br />

1/3 die Propstei Ehrenburg. Der Hof wird bereits 1299<br />

genannt in einem görzischen Urbar. 1695 „Veith Gartner,<br />

Schenproth, hat mit seinen Kindern Inen die Paurecht und<br />

Gerechtigkhait der Hueben genannt zum Schenproth in<br />

Mitterdorf zu Khiens, als feur, fueter, Stadl und Stallgeheiß,<br />

Pachofen, auch anstat der Padstuben aniezt ain Neu<br />

erpauthe Haimbmihl mit ain geenden Stain und Stampf<br />

alleinig auf sein Hauswesen zugebrauchen Erpaut; auch<br />

ain Khrautgarten, alles beyeinander im Miterdorf glegen<br />

und ist mit 1600 Gulden angeschlagen“. 1893 erwirbt<br />

Georg Rubner das Schönbrot Anwesen und seither ist der<br />

Name Rubner mit dem Schönbrot verbunden.<br />

1947 am Peter und Paultag ist Schönbrot mit Untersteg<br />

abgebrannt.<br />

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