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Dorfblatt 03 2008

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<strong>Dorfblatt</strong> GEMEINDE KIENS<br />

Chronik<br />

Es brauchte viel Arbeit, aber dem einmütigen Zusammenhelfen<br />

der Bevölkerung und Kurat Pramstaller ist<br />

das Werk gelungen.<br />

Zum Abschluss dieser und anderer Restaurierungsarbeiten<br />

kam 1958 der Bischof Dr. Joseph Gargitter, um<br />

im Rahmen einer eucharistischen Woche für die glückliche<br />

Restaurierung der Kirche den feierlichen Dankgottesdienst<br />

zu halten. In der Ansprache drückte der<br />

Oberhirte die Freude über die gelungene Restaurierung<br />

aus, dankte allen, die dazu beigetragen haben, vor allem<br />

dem Seelsorger Hochw. Johann Pramstaller, und überreichte<br />

diesem das Dekret, womit die Kuratie Ehrenburg<br />

zur Pfarre erhoben und der bisherige Kurat zum Pfarrer<br />

ernannt wurde. Mit der Firmung von vierzig Kindern<br />

fand die Feier in der schönen neuen Pfarrkirche ihren<br />

Abschluss. Darauf empfing der hochwürdigste Bischof<br />

im Pfarrheim die Vertreter der Stände, Männer, Frauen<br />

und Jugend. Zuletzt machte er noch einen Besuch im<br />

Schloss beim Grafen Künigl, der ihm in zuvorkommender<br />

Weise die geschichtlich bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten<br />

zeigte.<br />

Auf Betreiben des rührigen Kuraten Johann Pramstaller<br />

wurde 1951 das Frauenbündnis und im Jahre 1962<br />

das Männerbündnis ins Leben gerufen. Vorher hatten sie<br />

sich in Kiens in die Bündnisse eingeschrieben.<br />

Als junger Pfarrer war es ihm vergönnt, dass zwei Jungpriester<br />

der Heimatgemeinde die Primiz in seiner Pfarrei<br />

feiern durften: 1964 Walter Innerbichler und 1965<br />

Kaser Gottfried.<br />

Karl Pfeifhofer<br />

Kiens Mitterdorf<br />

Kiens Mitterdorf reicht vom Köck bis zur heutigen Schule<br />

links und rechts der Gemeindestraße und des Rumpelbaches.<br />

Es ist dies der Bereich der Huben, von denen wir<br />

in Kiens 9 zählen und einigen Lehen. Vom „Frühmesser“<br />

im Oberdorfe ziehen sich Häuserreihen längs des Grünbaches<br />

hinunter zur Rienz und bilden das Mitterdorf.<br />

Hier finden sich die Huben. Denn soweit uns schriftliche<br />

Unterlagen und soweit auch die Dorfrechte zu<br />

uns sprechen sind die Huben als ganze Huben,<br />

als halbe oder Viertelhuben immer die Vollträger<br />

bezw. Halb- oder Viertelträger der dörflichen<br />

Rechte, schreibt Paul Tschurtschentaler in: „Der<br />

alte Mairhof in Chienes und das castrum Chiena“.<br />

Diese Huben oder Höfe bildeten aber nicht nur<br />

die rechtliche Grundlage des Dorfes, sondern waren<br />

auch als die Ursprungsstätten, von denen aus<br />

Besiedlung und Entwicklung des Dorfes ausging,<br />

anzusehen.<br />

Die kleineren Huben, die auch im Eigentum von<br />

Grundherren standen, wurden an Bauern zu Leihrecht,<br />

erblichen oder kurzfristigen, gegen jährliche<br />

Abgaben in landwirtschaftlichen Erzeugnissen<br />

und Arbeitsdiensten auf dem Herrenhofe<br />

verliehen, und diese einzelnen Bauern konnten<br />

persönlich frei, hörig oder leibeigen sein.<br />

Für die bäuerlichen Güter erscheint in Tirol wie<br />

überall in Deutschland seit dem ersten Einsetzen<br />

der schriftlichen Überlieferung, das ist seit dem<br />

8. Jahrhundert, der Hof und die Hube (mansus, curtis,<br />

hoba). Diese Worte kommen erst im mittelalterlichen Latein<br />

vor, hoba ist überhaupt nur die Lateinisierung des<br />

deutschen Wortes. Ein solcher bäuerlicher Hof bestand,<br />

wie die Zubehörformeln der Schenkungsurkunden zeigen,<br />

aus dem Wohn- und Wirtschaftshaus des Bauern, den<br />

Feldern und Wiesen, die nur zu dem Gute selbst gehörten,<br />

Kiens Mitterdorf um 1858<br />

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